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Alice in Wonderland

Rückkehr der roten Königin
von

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Prolog

Prolog
 

Ich habe von ihm geträumt, mehrfach!
 

„Es ist wunderschön geworden!“, sagte sie leise und strich mit den Fingern über das Kunstwerk, dass sie in den Händen hielt. Ihr Gesichtsausdruck wurde eine Spur wärmer, als sie den Mann auf dem Bild betrachtete. Er trug einen goldenen Zylinder, besetzt mit schwarzer Spitze und einem blassen rosanen Band, dass mehrfach um den Hut gewickelt worden war. Pfauenfedern und einzelne Stecknadeln zierten den oberen Teil der Kopfbedeckung. Es zeigte, von welchem Handwerk er war. Seine Augen waren unnatürlich grün, jedoch wusste Alice, dass die Farbe variierte, je nachdem wie seine Stimmung gerade war. Manchmal sahen sie aus wie flüssiges Gold. Sein viel zu blasses Gesicht wurde von einem roten lockigen Schopf umrahmt und für einen Moment verlor die junge Frau sich in Erinnerungen. „Es scheint fast, als würdet Ihr in persönlich kennen!“. Sie sah auf, direkt zu dem Künstler, der das Bild für sie gemalt hatte, ehe sie belustigt lächelte. „Ich habe von ihm geträumt, mehrfach!“, sagte sie und drehte sich einmal um, als es plötzlich an der Tür klopfte. „Alice!“. Hastig schob sie das Bild hinter ihren Rücken, als ihre Mutter auch schon das Zimmer betrat. Anklagend sah sie ihre Tochter an. „Wir müssen los. Du bist ja immer noch nicht angezogen!“. Seufzend ergab sich Alice und nickte schließlich, ehe sie an ihrer Mutter vorbeilief, in ihr Zimmer. Sorgfältig stellte sie das Kunstwerk auf ihren Schreibtisch und griff nach ihrer Tasche. Eigentlich hätten sie schon vor einer Stunde losfahren müssen. Der Mann, der das Unternehmen ihres Vaters gekauft und ihn ihre wahnsinnige Idee - die Handelsposten bis nach China zu erweitern - investiert hatte, gab ein Fest, zu Ehren ihrer Person, auch wenn sie das für äußerst überflüssig hielt. Damals hatte sie geglaubt, dass die Menschen ihrer Umgebung sie gebraucht hatten, dass sie noch Aufgaben hatte, die sie erledigen musste, jetzt vermisste sie das Unterland und die Menschen und Tiere. Es schien seltsam dort, doch sie mochte diese Welt. Der Blick des Hutmachers wollte ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Er hatte ihr ein verlockendes Angebot gemacht. Eine völlig verrückte Idee ausgesprochen, die so wundervoll geklungen hatte, doch damals wäre es einfach die falsche Entscheidung gewesen. Nur allzu gut wusste sie, dass es so etwas wie Schicksal wirklich gab und genau das würde sie auch wieder in die Unterwelt führen. „Alice!“, schrie ihre Mutter erneut und ehe sie sich versah, hatte sie das Bild mit dem Mann in ihre Tasche gestopft und war die Stufen hinab gelaufen…..

Akt 1 - McTwisp

Akt 1 – McTwisp
 

Zumindest machen sie ihr keine Angst mehr!
 

„Alice, schön Sie endlich begrüßen zu dürfen!“. Mit einer leichten Verbeugung begrüßte sie Lord Ascot. „Verzeihen Sie meine Verspätung, ich war noch beschäftigt!“. Sie lächelte einmal, ehe sie nach ihrem Kleid griff und es ein Stück hochhob, um so besser die Stufen hinab steigen zu können. Vor genau zwei Jahren hatte sie auf diesem Land erneut das Unterland betreten. Damals konnte sie sich noch nicht daran erinnern, dass sie als kleines Kind schon einmal dort gewesen war. Die Albträume, waren nichts anderes als Bruchstücke, aus ihrem Unterbewusstsein. Sie warf einen Blick über den gepflegten Rasen und schließlich auf die Leute, die ausgelassen tanzten. „Irgendwie habe ich ein Déjà-Vu!“, murmelte sie und lächelte beinahe schon zufrieden, nur um sich danach unter die Leute zu mischen. Auch diesmal war der Garten prachtvoll in Szene gesetzt worden. Die kleine Tanzfläche war überfüllt, während die Band unaufhörlich spielte und so die Menge amüsierte. Rechts von ihr befanden sich einige Tische, auf denen man ein Büfett eröffnet hatte. „Sie ist mit den Gedanken in letzter Zeit völlig woanders!“, beteuerte Helen und sah den Lord an, der sie aufmunternd anlächelte. „Sie ist ein kluges Mädchen, sie wird schon wissen, was sie tut!“. Die Frau mit dem erblassten blonden Haar, starrte ihrer Tochter nach, während sie abwesend nickte. „Ich weiß!“, bestätigte sie leiser. Alice kam ganz nach ihrem Vater. Sie hatte nicht nur den Sinn, für unmögliche Dinge, sondern auch die Fähigkeit viel weiter zu denken, als die anderen Menschen in ihrer Umgebung. „Haben die Albträume nachgelassen?“, hakte der Lord nach und Helen nickte. „Zumindest machen sie ihr keine Angst mehr!“. Alice hatte wohl gelernt damit umzugehen. Sie war die vergangenen Jahre viel selbstsicherer geworden. Vorsichtig schob sie sich an den Leuten vorbei und begrüßte einige von ihnen hin und wieder höflich, ehe sie schließlich etwas weiter abseits stehen geblieben war. Die meisten von ihnen waren bereits vor zwei Jahren schon anwesend gewesen, ebenso wie ihre Schwester jetzt. Margaret hatte sich letztes Jahr von ihrem Mann getrennt, nachdem sie herausgefunden hatte, dass er sie betrogen hatte. Ihr Blick glitt erneut über die vielen Anwesenden und blieb schließlich bei Hamish hängen, der sie ziemlich trübsinnig ansah. Sie hatte ihn nicht heiraten können, selbst wenn sie gewollt hätte, weil sie ihn einfach nicht liebte. Abgesehen davon war er ein wenig zu ‚anfällig‘ für sie. Sie nippte einmal an dem Glas in ihrer Hand und seufzte leise auf, was in dem Lärm völlig unterging. Sie mochte solche Festlichkeiten nicht und wenn sie ehrlich war, hätte sie sich lieber aus dem Staub gemacht. Ihr Blick glitt zu den Hecken und es viel ihr schwer der Versuchung zu widerstehen. Nach einem inneren Zweitkampf, gab sie sich schließlich geschlagen und lief auf das Labyrinth zu, ehe sie um die Ecke bog und schließlich stehen blieb. Ihr Blick blieb an den verwelkten Rosen kleben. Es war bereits zu kalt für diese Pflanze und gedankenverloren schob sie einige der braunen Blätter auf dem Boden beiseite, ehe ihre Erinnerungen erneut zu dem Hutmacher schweiften. Sie lief noch ein Stück weiter, tiefer in den Wald, ehe sie sich in den Rasen unter einer Eiche fallen ließ und die Augen schloss. Die Ruhe war gerade zu himmlisch. Fast schon unwillkürlich zog sie das Bild aus ihrer Tasche und streckte die Arme von sich. Sie wünscht sich nichts sehnlich, als eine Tasse Tee, genau in diesem Moment und nichts sehnlicher, als den Hutmacher neben sich zu haben. Niemand war ihr so ans Herz gewachsen wie er. Nur zu gut konnte sie sich daran erinnern, wie er sie zum Schloss der weißen Königin bringen wollte und sich letzen Endes für sie geopfert hatte. An all diese wunderschönen Hüte, die er für die rote Königen gemacht hatte und dann immer wieder an seinen verletzen Blick, als sie das Blut des Jabbawackys getrunken und seine versteckte Bitte ausgeschlagen hatte einfach dort zu bleiben. Sie drückte das Bild fester an sich und schlug die Augen auf, als etwas neben ihr raschelte. „Alice!“. Augenblicklich hatte sie sich aufgesetzt und starrte in die Augen des weißen Kaninchens. „McTwisp!“, stieß sie hervor und hob ihn hoch, nur um ihn an sich zu drücken. „Wieso nur habe ich gewusst, dass ich dich hier treffe?“, fragte sie und das Kaninchen sah nicht gerade glücklich aus. Viel eher wirkte es gehetzt, als hätte es nicht genug Zeit. „Alice!“, sagte er noch einmal und seine Nase zuckte leicht, als er seine Umgebung beschnüffelte. „Du musst mitkommen! Die rote Königin, sie ist aus dem Exil zurückgekehrt!“. Hastig stand die junge Frau auf und schob das Bild behutsam zurück in ihre Tasche. „Bist du sicher?“, fragte sie und McTwisp sah auf seine Uhr. „Wir haben keine Zeit. Ojemine!“. Fast schon belustigt lächelte Alice und lief ihm nach, genau wie damals. Fast schon mechanisch schob sie die Blätter beiseite, die ihr im Weg waren. Allzu vertraut schien ihr das Ganze und dieses Mal hatte sie keine Angst davor. Im Gegenteil. Eine ungebändigte Freude breitete sich in ihrem Körper aus, als sie an das bevorstehende dachte. Vor allem aber freute sie sich auf den Hutmacher. Immer schneller trugen ihre Füße sie zu dem kleinen Loch, in das der Hase bereist verschwunden war, ehe sie völlig selbstsicher hinter ihm hersprang und von dem Kaninchenbau verschluckt wurde…..

Akt 2 - Eine verrückte Teeparty

Akt 2 – Eine verrückte Teeparty
 

Du bist es, du bist es wirklich!
 

Mit einem dumpfen Aufschlag landete Alice auf dem schwarz-weiß gemusterten Boden und sah das weiße Kaninchen an, das auf den Tisch deutete. „Beeil dich, Alice. Wir müssen zum Hutmacher!“, drängte es und war bereits durch die Tür verschwunden. „Der Hutmacher!“, flüsterte sie und griff nach der Flasche. Der Raum sah immer noch aus wie früher. Fünf Türen, doch keine einzige von ihnen würde offen sein. Bourdoxrote Vorhänge und hinter einem befand sich die Tür, die sie in das Unterland brachte. Sie war die einzige die aus dem Kaninchenbau herausführen würde. Ihr Blick wanderte kurz zu dem Kronleuchter über ihr und schließlich wieder zu der Flasche in ihrer Hand. ‚Trink mich‘, stand auf dem kleinen Zettel und ohne zu zögern zog sie den Korken ab. Obwohl sie die Zutaten kannte, hatte sie keine Scheu davor. Es dauerte nur wenige Sekunden und Alice war so klein, wie beim ersten Mal, als sie hier war, bevor sie jedoch durch die Tür trat, griff sie nach dem Obelkuchen und ließ ihn in ihre Tasche gleiten. Wenn die rote Königin tatsächlich einen Weg gefunden hatte, aus dem Exil zu entkommen, dann war nicht nur sie zurück, sondern auch ihr Bube.
 

Vorsichtig schob sie die kleine Tür auf und trat über die Schwelle, ehe sie sich in dem exotischstem Garten wiederfand, den sie je zu Gesicht bekommen hatte. Eine Pferdefliege flog an ihr vorbei und Alice streckte die Hand nach ihr aus, doch sie war bereits wieder weg. Ihr Blick blieb an den Blumen hängen, die ebenso lebten wie sie und die Tiere. „Guten Tag!“, sagte sie höflich und die Stiefmütterchen verneigten sich. „Guten Tag, Alice!“, riefen sie im Chor und McTwisp war bereits wieder an ihrer Seite aufgetaucht. „Komm schon!“, hetzte er erneut und Alice lächelte ein letztes Mal, ehe sie ihr Kleid, oder besser das, was davon übrig war, raffte und so schnell lief, wie sie konnte. „Ist er in Mamoria?“, fragte sie atemlos, während sie über die großen Baumwurzeln kletterte, die ihr ab und an den Weg versperrten. Die Bäume und Pilze hier waren viel zu riesig für sie, doch von dem Kuchen konnte sie noch nicht essen. Sie würde alles kaputt machen und das wollte sie nicht. Das Kaninchen blieb kurz stehen und hockte sich hin, während es zusah, wie Alice in die Knie ging. „Ja, er ist bei der weißen Königin. Bayard hat bereits das Land erkundet und so wie es aussieht, ist sie zurück nach Selesen Grum!“. Alice stützte ihre Hände auf die Oberschenkel und sah McTwips an. „In ihr Schloss….“, stellte sie nüchtern fest und erhob sich. „Wir sollten weiter. Bis nach Mamoria ist es noch ein Stück!“. Obwohl ihre Füße sich anfühlten wie Blei, zwang sie sich voran. Vorbei an den Ruinen, bei denen der Hutmacher rast eingelegt hatte und in Erinnerungen versunken war. Völlig abwesend hatte er gewirkt, als wäre sein Geist aus seinem Körper gefahren. Damals schien er glücklicher gewesen zu sein, als heute, doch mit dem Tod des Jabbawackys, kam auch die Freude zurück in das Unterland und erneut lächelte das Mädchen. Insgeheim fragte sie sich, ob der Hutmacher sich seit jenem Tag verändert hatte. Sie hatte nicht gelogen, als sie ihm beteuerte, dass sie ihn vermissen würde. Die Sehnsucht nach ihm war sogar so schmerzlich, dass sie manchmal das Gefühl hatte, daran zu zerbrechen. Sie gehörte einfach nicht nach oben.
 

Ihre Heimat schien hier und genau das bekam sie wieder einmal bitterlich zu spüren, als sie an den Kirschbäumen entlang lief, auf den großen Schlossbogen zu. Die Schachfiguren sahen immer noch so prachtvoll aus wie vorher, während die weißen Mauern des Schlosses, sich kein bisschen verfärbt hatten. Alles war noch genau wie in ihrer Erinnerung. Der Rasen sah immer noch aus, wie ein überdimensionales Schachbrett und das Wasser des Flusses um das Schloss schillerte wie ein Spiegel, durch die Sonne, die auf die Oberfläche traf und brach. Die hohen Berge hinter dem prachtvollen Gebäude schienen gar nicht mehr enden zu wollen. Unzählige Wasserfälle verloren sich in der Tiefe und machten das Panorama einfach unvergesslich. Es schien sogar, als hätte sich selbst der Duft gehalten. Vermutlich hatte die weiße Königin sie schon erblickt und tatsächlich, keine zwei Sekunden später stand sie am Fuße der Treppe, die in das Schloss führte und begrüßte die beiden herzlich. „Willkommen zurück!“, sagte sie mit ihrer weichen Stimme und Alice sah sich unauffällig um. „Ist er hier?“, fragte sie mit gesenkter Stimme und Mirana lächelte wissend. „Er ist im Schloss und tut das was er am besten kann!“. Alice grinste. „Hüte machen!“. Hastig kramte sie in ihrer Tasche und zog den Obelkuchen hervor, ehe sie zaghaft hineinbiss auf einem kleinen Stück herumkaute. Augenblicklich schoss sie ein paar Zentimeter in die Höhe, überragte die Königin jedoch noch nicht. Ohne auf McTwisp Proteste acht zu geben, eilte sie die Stufen hinauf und stieß die Tür auf, ehe sie zitternd ihre Stimme erhob. „Hutmacher!“, rief sie. Ihr Blick blieb an dem Mann hängen, der sie so warm anlächelte, dass ihr ganz anders wurde. „Du bist es, du bist es wirklich!“, flüsterte er und lief auf die schlanke Frau zu. Sie spielte nervös an ihren Nägeln und als er direkt vor ihr stand, gab sie all ihre Beherrschung auf. „Es ist so schön, dich wieder zusehen!“. Ihre Arme legten sich um seinen Hals und für einen Moment hielt sie sich an ihm fest, ehe sie bereits wieder von ihm abließ und ihn ein wenig genauer betrachtete. Seine Haare waren nachgewachsen und wieder so lockig, wie damals. Er wirkte entspannt und glücklich und genau das war Alice nun auch. „Du siehst gut aus!“, stellte sie fest und sah an ihm vorbei auf die Werkbank. Unzählige von Hüten reiten sich auf dem Tisch auf und waren verziert mit allen möglichen und unmöglichen Dingen. Begeistert streckte sie die Hand nach einem aus, der Hutmacher war jedoch schneller und griff danach. „Für dich habe ich einen ganz besonderen!“, sagt er und Alice sah ihn überrascht an. „Du hast mir einen Hut gemacht?“. Fast schon unwillkürlich schloss sie ihre Finger um seine und folgte ihm.
 

Er lief durch einen langen Flur, vorbei an Portraits der weißen Königin und einige auf denen er selber zu sehen war. Sie wurden aufgehangen, nachdem Alice zurückkehrt und Mirana wieder die Krone übernommen hatte. Alice erinnerte sich, das Tarrant erzählt hatte, das der Hutmacherclan seit jeher im Dienste der Königin stand. Offensichtlich hatte sie ihm einen ziemlich hohen Rang zugesprochen. Der gutaussehende Mann vor ihr bog ab und lief schließlich eine Treppe hinab, ehe Alice erkannte, wohin er sie führte. „Wieso denn in die Küche?“, fragte sie und konnte bereits jetzt schon ein scheppern hören, dass nur eines bedeuten konnte.
 

Tarrant schwang die Flügeltür auf und Alice bestaunte einen großen Tisch, der überfüllt war von Tellern und Tassen auf denen sich Gebäck und andere Leckereien sammelten. Der Märzhase goss sich gerade Tee in einer der aufwendig verzierten Gedecke, ehe er den Löffel fallen ließ und die blonde Frau anstarrte. „Alice! Du kommst gerade rechtzeitig zum Tee!“, sagte er mit einem irren Blick und sprang auf dem Stuhl herum. Kichernd schmiss er mit dem Zucker nach ihr und der Hutmacher schüttelte amüsiert den Kopf, ehe er Alice neben seinem Stuhl in einen Sessel drückte. Alice wartete, bis Tarrant sich gesetzt hatte, ehe sie mit der Frage herausplatze, die ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge gelegen hatte. „Ist sie wirklich zurück?“, fragte sie leise und der Märzhase hob ein Ohr, ehe er beide anlegte und sich zitternd umsah. „Morgen kommt die Fledermaus….Fledermaus….“, summte er und ließ seine Augen hastig im Raum herum schweifen, als er jedoch erkannte, dass er sicher war, entspannt er sich etwas und trank einen Schluck, sah sich jedoch immer noch argwöhnisch um. Der Hutmacher bedachte sie mit einem ernsten Blick, ehe er nickte. „Wir reden später darüber, allein! Der Märzhase ist etwas empfindlich. Mit diesen Worten griff er ein anderes Thema auf und schob ihr etwas von dem Gebäck entgegen. „Du bist also tatsächlich wieder hier!“. Seine Augen flackerten kurz auf, vor Freude. Wie sehr hatte er sie doch vermisst. Wie sehr hatte er sich gewünscht, dass sie einfach geblieben wäre, aber es schien fast, als hätte sie den Schmerz in seiner Stimme einfach ignoriert. War sie wirklich so egoistisch gewesen? Es hatte nicht lange gedauert und der Wahnsinn in seinem Kopf, ließ allmählich nach, auch wenn die Einsamkeit und die Schuldgefühle nie verschwinden würden. Er war immer noch verrückt, aber auf eine andere Art und Weise. Vielleicht würde er Alice fragen, was ihn so quälte, wenn sie in Ruhe reden konnten. Ihre Blicke trafen sich noch einmal, ehe die junge Frau die Tasse hob und ihre Lippen das Porzellan berührten. Zaghaft schlossen sich ihre Finger um die Tasse und Tarrant zwang sich, sie nicht mehr anzustarren. Seine grünen Augen fixierten sich auf die Mitte des Tisches, während sich ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen zeigte. Zum ersten Mal, würde diese Teerunde ein Ende finden und das hatten sie alle der wunderschönen Frau am Tisch zu verdanken.

Akt 3 – Für die Ewigkeit

Akt 3 – Für die Ewigkeit
 

Manchmal ist es einfacher, an seinen Träumen festzuhalten, als an der Realität!
 

Müde streckte Alice sich, ehe sie sich gegen die Brüstung des Balkons lehnte und dem Wasser lauschte, das rauschend in die Tiefe stürzte. Es wand sich tief aus dem Berg einen Weg an die Oberfläche, stürzte hinab und kam schließlich in dem Fluss vor dem Schloss zusammen, wobei sich der Kreislauf zu schließen schien. Zufrieden berührten ihre nackten Füße den kalten Boden. Es machte ihr nichts aus. Hatte es noch nie. Die Menschen hatten eine andere Ansicht von Benehmen und Alice wusste nur allzu gut, dass sie definitiv nicht in ihr Muster passte. Es fiel ihr schwer, nicht das zu sein, was sie war. Hier im Unterland war das etwas anderes. Sie konnte tun und lassen was sie wollte. Niemand verurteilte sie, weil sie kein Korsett trug. Ihre Finger strichen über das Kniehohe Gewand aus Seide, das Mirana ihr gegeben hatte, ehe sie die Augen schloss und den Wind genoss, der mit ihren Haaren zu spielen schien. Es war himmelblau und hatte etwas reizendes, auch wenn es nicht billig oder anzüglich wirkte. Weder Ausschnitt noch etwas ähnliches, es schien einfach nur ihre Kurven zu betonten. „Hast du das selbst gemalt?“. Alice fuhr herum und sah direkt in die Augen des Hutmachers, der ein Bild in der Hand hielt, das ihm verdammt ähnlich sah.
 

Sie hatte es auf den kleinen Nachttisch gestellt, nachdem sie ihre Tasche geleert hatte. Einen Moment wog sie ab, was genau sie sagen sollte, ehe sie sich entschied, die Wahrheit zu sagen. Sie wollte ihn nicht belügen. „Nein!“. Sachte schüttelte sie den Kopf und Tarrant nickte abwesend. „Ich habe es malen lassen, heute Morgen, bevor ich hierhergekommen bin!“ Er lachte leise und es klang, als wenn er ernsthaft erheitert wäre. Seine Stimme war ein wenig rauer als sonst, etwas ernster und sie fragte sich, seit wann er wieder so normal war. „Was ist so witzig?“, fragte sie, konnte aber nicht verhindern, dass sie leicht errötete. Vermutlich hatte sie sich vor ihm blamiert, doch der Hutmacher lächelte beschwichtigend. Es war nicht die Tatsache, dass sie ein Bild von ihm besaß. Vielmehr war es die Geste, die damit verbunden war. Sie hatte versprochen ihn nicht zu vergessen und sie hatte ihr Wort gehalten. Er hatte die letzten zwei Jahre vielleicht völlig falsch gedacht. „Sei mir nicht böse!“, sagte er jetzt und stellte das Bild auf dem Tisch ab, der dazu diente, Getränke oder Süßigkeiten abzustellen, wenn man vor hatte, längere Zeit auf dem Balkon zu verbringen. Langsam stellte er sich neben sie und lehnte sich auf die Brüstung. „Sie ist zurück!“, sagte er und seine Augen nahmen einen abwesenden Ausdruck an. Sachte legte sie ihm eine Hand auf den Oberarm. „Mach dir keine Sorgen!“. Ihre Stimme hatte eine beruhigende Nuance angenommen. Sie wollte nicht, dass er unglücklich war. So unglücklich wie früher. Das unbeschwerte Lachen stand ihm eindeutig besser.
 

„Alice….“, begann er und sah sie nun wieder an, während sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Welch eigenartigen Emotionen, schoss es ihm durch den Kopf. Erwartungsvoll sah sie zurück und als er den Mund öffnete atmete sie tief ein. Einen Moment noch sah sie ihn an, ehe er sich wieder von ihr abwandte. Er konnte es einfach nicht sagen, nicht riskieren, dass sie ihn enttäuschen würde. „Manchmal ist es einfacher, an seinen Träumen festzuhalten, als an der Realität!“. Nachdenklich sah Alice hinaus auf das Wasser und ließ seine Worte auf sich wirken. „Man sollte versuchen, die Träume in die Realität umzusetzen!“, pflichtete sie schließlich bei und er lächelte. „Du bist wirklich verrückt!“. Sanft griff sie nach seiner Hand und lächelte zurück. „Das macht eben die Besten aus!“. Tarrant hob seine Hand und griff nach ihrem Haar, ehe es durch seine Finger glitt und zurück auf ihre Schulter fiel. Wie flüssige Seide umrahmte es ihr wunderschönes Gesicht. Für einen Moment stockte ihr der Atem, ehe sie ihre Finger fester um seine schloss. Hamish war nicht der Richtige gewesen, aber war das hier besser? Sie musste zurück, sie konnte nicht hierbleiben. Für den Bruchteil einer Sekunde spielte der Hutmacher mit dem Gedanken, sie in seine Arme zu schließen, ehe sein Gesicht schockierte Züge annahm. Er zog seine Hand zurück, als hätt er sich verbrannt, ehe er ihr den Rücken zukehrte. „Ruh dich aus. Wir haben Morgen eine Menge zu besprechen!“. Ehe sie protestieren konnte, war er verschwunden, ebenso schnell, wie er aufgetaucht war und Alice blinzelte. Er hatte sich etwas von ihr mitgenommen und das würde sie auch nie wieder bekommen. Es war ein Stück ihres Herzens und das würde er auch behalten. Auf ewig…..

Akt 4 - Vergangenheit

Akt 4 - Vergangenheit
 

Wieso gehst du mir ständig aus dem Weg!
 

"Aufstehen, Sonnenschein!". Müde schlug Alice die Augen auf und streckte sich einmal, ehe sie direkt in Miranas Gesicht sah. Sie sah genauso makellos aus wie immer, während sie etwas beruhigendes ausstrahlte. Alice zog die Beine an und stützte ihren Kopf auf ihren Knien. "Darf ich Euch etwas fragen?". Die weiße Königin sah sie überrascht an, lächelte dann jedoch. "Alles was du möchtest!". Die junge Frau im Bett nickte abwesend, wobei ihre Finger über die Decke glitten und unwillkürliche Muster zogen. Tarrant hatte sich gestern Abend wirklich seltsam benommen. "War der Hutmacher schon immer so verrückt?". Miranas Züge härteten sich, während sie nun recht besorgt aussah. "Das ist eine lange, traurige Geschichte!", sagte sie leise und nur zu gut erinnerte sie sich an den Tag, an dem der Jabberwacky den Zylinderclan vernichtet hatte. "Es war der Tag der Schreckensfurcht, als der Zylinderclan ein Fest gab. Tarrant stand neben mir, als sich der Himmel plötzlich verdunkelte. Die Bestie war furchterregend und der Jabberwacky verschonte niemanden. An diesem Tag starb der Zylinderclan aus und der Hutmacher war der letzte, der überlebt hatte. Seine Heimat, Weisheitsend, würde völlig zerstört. Die Wut und die Schuldgefühle haben ihn in den Wahnsinn getrieben!". Aufmerksam lauschte Alice der Geschichte. "Er hat keine Schuld an dem, was passiert ist! Er macht Grins mitverantwortlich, weil die arme Katze solch eine Angst hatte, dass sie verschwand. Sie hat sich einfach aus dem Staub gemacht, aber nicht einmal meine Krieger hatten etwas tun können. Wir alle waren machtlos!". Ein leichtes Lächeln trat auf ihr Gesicht und Alice lächelte zurück. "Mach dir keine Sorgen!", beteuerte sie mit gesenkter Stimme. "Es geht ihm schon viel besser!". Sie nickte. "Ich weiß!".
 

Mirana ließ ihren Blick einmal durch das große Zimmer schweifen. Das Himmelbett in dem Alice lag, war riesig. Darin hätten sicher mindestens vier von ihr Platz haben können, die weißen Vorhänge wirkten wie Wolken und die Spitze am Saum machte das Ganze noch verträumter. Das Mobiliar war weiß, genau wie der Rest im Zimmer und mit aufwändigen Mustern verziert. Nur das Bild des Hutmachers, auf dem Nachttisch, war definitiv neu. "Hmm.... Du hast einen Sinn für außergewöhnliche Kunst!". Sie erhob sich und schien beinahe zur Tür zu schweben. "Thackery hat Frühstück gemacht. Du solltest ihn nicht warten lassen!". Alice schlug die weiche Decke beiseite und schwang die Beine aus dem Bett, ehe sie zu dem Kleiderschrank lief und ein paar der Sachen begutachtete. Neben dem Kleid, dass die rote Königin ihr schneidern lassen hatte waren da noch zwei andere Kleider und ihr Gewand, dass sie bei ihrer ersten Ankunft in Mamoria bekommen hatte. Alle am Hofe trugen es. Langsam griff sie nach den beiden anderen Kleidern, als sie Stimmen auf dem Flur vernahm. Jemand räusperte sich und dann war es plötzlich still. Tock. Tock. "Du kannst da jetzt nicht rein!", zischte jemand und dann erklang ein dumpfes Geräusch. Ein anderer stieß Flüche aus, dann war es wieder still. Tock. Tock. Alice schlüpfte hastig in ein Kleid und sah in den Spiegel. Es war aus verschiedenen Grüntönen. Tyll raffte sich am Ende und bauschte das ganze zusätzlich auf. Oberhalb war der Stoff dunkler und mit einem Muster verziert, dass die junge Frau nicht kannte. Es hatte jedenfalls Ähnlichkeit mit Orchideen, allerdings bezweifelte Alice, dass diese wirklich gemeint waren. Träger hatte das Kleid ebenfalls nicht, jedoch eine Kordel, die um die Hüfte gebunden war und schließlich im Tyll versank.
 

"Sehr schön! Bist du fertig für das Frühstück?" Die junge Frau drehte ihren Kopf leicht und sah dem Hutmacher ins Gesicht. "Wie kommt es eigentlich, dass ich dich nie bemerke?". Er lächelte geheimnisvoll und zog etwas hinter seinem Rücken hervor. "Der ist für dich!". Ihr Blick glitt von seinem Gesicht in seine Hände, ehe sie nach dem Hut griff. Er war nicht groß, aber ebenfalls in Grüntönen. Feinste Spitze bildete das Muster, das sich in einem Seidentuch zu verlieren schien. Das blasse Grün wirkte beruhigend und Alice strich mit den Fingerspitzen über die Seide. Eine kleine Schleife, aus einer Kordel bildete den Abschluss, während das Ende der Kordel hinten überhing. Sie drehte ihn ein wenig und entdeckte eine weiße Blume, die unter das Tuch gesteckt war. "Setz ihn auf!", drängte er und nahm ihr die Aufgabe auch sogleich ab. Vorsichtig ließ er das Kunstwerk auf ihr Haupt sinken. "Er ist wunderschön! Danke!", sagte sie leise und Tarrant nickte. "Fast so schön wie du!". Er hatte versucht ihre Makellosigkeit einzufangen. Sie in diesem Hut widerzuspiegeln, wie sie auf ihn wirkte, doch er musste nüchtern feststellen, dass dieses Werk nicht annähernd an ihre Schönheit herankam. Ihm wurde klar, dass keins seiner Werke das jemals schaffen würde. "Du lässt den Hut noch vor Neid erblassen!". Alice lachte leise und zupfte schließlich an dem Tyll. Ihr Blick glitt zur Tür, doch wer auch immer sich mit dem Hutmacher gestritten hatte, war nicht mehr da. Tarrant hatte also mit ansehen müssen wie seine Heimat und seine Familie ausgelöscht wurden. Alice kannte das Gefühl von Einsamkeit. Ihre Familie war zwar noch intakt, aber außer ihrem Vater schien sie niemand verstanden zu haben, aber vielleicht wollten sie das auch gar nicht. Nachdem Charles gestorben war, hatte Alice eine unergründliche Leere in sich verspürt und plötzlich glaubte sie, von allen verlassen zu sein, aber das Leben ging oft viel kompliziertere Wege.
 

Sie sah dem Hutmacher immer noch in die Augen und er sah zurück. „Wir sollten runter!“, sagte er mit kratziger Stimme und drehte hatte sich schon halb umgedreht, ehe Alice nach seiner Hand griff und ihn zurückzog. „Warte!“, sagte sie bestimmt. Noch einmal würde sie nicht zulassen, dass er sie einfach so stehen ließ. „Wieso gehst du mir ständig aus dem Weg!“. Er sah sie überrascht an, während seine Augen sich weiteten. „Tu ich doch gar nicht! Überhaupt nicht! Ich geh dir ganz und gar nicht aus dem Weg! Ich..!“. „Hutmacher!“, unterbrach sie ihn und er schnappte nach Luft. „Alles gut!“, krächzte er nervös und zupfte an der Schleife um seinen Hals. „Alles gut!“. Er sah die Frau vor sich an. Sie war schon lange nicht mehr das kleine verwirrte Mädchen, dass so fasziniert von Unterland war, lange nicht mehr das kleine Mädchen, dass glaubte zu träumen. Sie war erwachsen geworden, genau wie er und plötzlich sah er sie mit völlig anderen Augen. „Ich….wir sollten wirklich nach unten!“. Seufzend gab Alice es auf und lief an ihm vorbei. „Na schön!“, sagte sie schließlich und trat hinaus auf den Flur. Irgendetwas stimmte nicht und es würde der Moment kommen, wo sie ihn festnageln würde. Dann würde er reden müssen, komme was wolle.

Akt 5 – Ungebetener Gast

Akt 5 – Ungebetener Gast
 

Du wirst es nicht rechtzeitig schaffen! Du hast verloren, Alice!
 

Fröhliche Musik drang an ihre Ohren und Alice betrachtete das bunte Treiben im Schlossgarten. Das Volk von Mamoria schien etwas zu feiern, jedoch war ihr nicht ganz klar, was genau. Sie verschränkte leicht die Arme, ehe sie sich entschied, besser reisaus zu nehmen. "Wo willst du denn hin?", fragte Mirana und Alice hatte Mühe nicht mit ihr zusammenzustoßen. Sie hatte zwar Hunger, aber das war es ihr nicht wert. "Verzeihung, aber ich lehne die Quadrille gänzlich ab!". Die weiße Königin lachte leise und drehte sie herum. "Sie einmal genauer hin!". Das Volk schien hier im Unterland nur einen einzigen Tanz zu kennen und das war der Futterwacken. Sie lächelte leicht, als sie sich daran erinnerte, wie der Hutmacher ihn das erste Mal getanzt hatte. Es sah lange nicht so gut aus wie bei ihm, aber Alice wäre froh gewesen, wenn sie derartige Verränkungen überhaupt hingenommen hätte. "Komm schon!", rief Tarrant und griff nach ihrer Hand, während die Königin eine Geste machte, die wohl als "Husch, Husch!" zu deuten war. Alice wollte protestieren doch der Hutmacher war bereits auf der Tanzfläche und zog sie näher zu sich heran, ehe er ihr einen Arm um die Taille legte. Alice konnte ihn riechen. Es war eine Mischung aus Stoffen und einem Parfum, dass sie nicht kannte. "Keine Sorge, es ist ganz leicht!", sagte er mit gesenkter Stimme und Alice sah ihn fasziniert an. Es tat gut jemanden zu haben, der einen hielt. "Ich mache mir mehr Sorgen um deine Füße!", flüsterte sie zurück und er lachte. Die junge Frau konnte nicht anders, als zu lächeln und Tarrant verstummte.
 

Sie war das schönste, was seine Augen jemals erblickt hatten, wie ein Kunstwerk sah sie aus. Mit so viel Liebe und Leidenschaft geschaffen, dass ihm ganz anders wurde. Er fühlte sich einfach hilflos in ihrer Nähe. Alls könne sie direkt in seine Seele blicken. "Ich gehe dir nicht aus dem Weg.", sagte er ernst, konnte die Augen jedoch nicht von ihr wenden. Fast schon automatisch ließ sie sich von ihm führen, als hätte sie nie etwas anderes getan. Tarrant drehte sich einmal mit ihr, ehe er wieder einen Schritt nach rechts machte und sie ihm folgte. Es schien mehr eine Art Walzer, jedoch nicht so, wie sie ihn kannte. "Was ist es dann?", fragte sie sanft, während er nun eine halbe Drehung machte und sie wieder in die Mitte der Tanzfläche führte. Langsam aber sich schien die Welt um sie herum in ein Nichts zu tauchen, als gäbe es nur sie und den Hutmacher. Alles andere schien plötzlich vergessen. Unwichtig. "Alice, ich..!", begann er und lehnte sie gerade ein Stück nach hinten, während er sich vorbeugte. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut und zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, völlig machtlos zu sein. Ihre Finger gruben sich tiefer in den Stoff seines Oberteils und bevor sie aussprechen konnte, was ihr durch den Kopf schoss, wurde sie unsanft auf den Boden der Realität zurückgerissen, als Vogelkreischen über die Musik hinweg in ihre Ohren drang. Augenblicklich sah der Hutmacher auf und der Zauber war gebrochen. Das Volk schien panisch auseinander zu stoben, als der Himmel sich über ihnen verdunkelte, während der Hutmacher schockierter aussah, als erwartet. Alice riss ihn jedoch mit, als sie die Situation erkannt hatte.
 

"Ins Schloss!", schrie sie gegen die Musik an und schob die Leute vorran. Erneut erklang das Gekreische des Vogels und dann war es plötzlich still. Das Orchester hatte längst aufgehört zu spielen und Mirana versuchte ihr Volk in Sicherheit zu bringen, während ihre Soldaten bereits das Feld stürmten. Alice schlug die andere Richtung ein und rannte über den Rasen auf den Hutmacher zu, als dieser plötzlich die Hände nach ihr ausgestreckte. "Alice!", rief er und riss sie zu Boden, nachdem er sie gepackt hatte, ehe er sich über sie beugte. Ihre Blicke trafen sich und dann schien plötzlich alles in Zeitlupe zu laufen. Ein schockiertes Raunen ging durch die Menge, als der Vogel niedersauste und nach dem Hutmacher packte. "Tarrant!", schrie Alice und sprang auf. Sie rannte dem Vogel nach, immer schneller, ohne auf ihren Weg zu achten, ohne die Rufe zu beachten, die einfach an ihr abzuprallen schienen. Jegliche Emotionen waren aus ihrem Körper gewichen, als sie leicht in die Knie ging und sich vom Boden abstieß. Ihre Finger berührten die des Hutmachers, jedoch reichte es nicht, um sich an ihm festzuahlten und dann fiel sie. Entfernte sich immer mehr von ihm, bis er ganz verschwunden war. Stöhnend landete sie ihm Gras, hatte aber nicht mehr die Kraft, sich aufzurichten.
 

"Sieh sie dir an!", sagte jemand spöttisch und blickte herablassend auf sie nieder. "Du wirst es nicht rechtzeitig schaffen! Du hast verloren, Alice!", flüsterte die rote Königin und lachte auf. "Lasst ihn einsperren und gibt ihm ja nicht zu essen!". Desinteressiert drehte sie sich um und nickte ihren Untertanen zu, ehe sie sich auf ihr Pferd setzte um nach Selezen Grum zurück zu reiten. Es gab keinen Grund sie jetzt schon mitzunehmen. Sie würde ohnehin zu ihr kommen. Alice lag noch im Gras, lange nachdem die Laute der Hufen schon verklungen waren. Ihr Magen verkrampfte sich schmerzlich, als ihr Blick auf den Hut fiel. Langsam erhob sie sich und griff danach. Entschlossen sah sie den Weg hinauf. Sie würde ihn retten, egal um welchen Preis. Sie würde alles geben, um ihn zurück nach Mamoria zu bringen, selbst wenn sie dafür ihr Leben lassen müsste.

Akt 6 - Ein Plan

Akt 6 - Ein Plan
 

Es will den Kopf der roten Königin!
 

Mit einem ächzenden Geräusch protestierten die Scharniere der Tür, als Alice diese mit aller Kraft aufschob, während sie mit erhobenem Kopf hindurch schritt. Tarrants Hut unter dem Arm. "Ich werde ihn zurückholen!". Mirana blickte von dem großen Tisch auf und sah Alice besorgt an. Sie hatte wohl die Rüstung in ihrem Zimmer gefunden, ebenso wie das Mrutalschwert. Die weiße Königin rang sich ein Lächeln ab, es sah jedoch eher mitleidig aus. Alice war bereit zu kämpfen, egal um welchen Preis. "Irgendein Plan!?", fragte sie in die Runde, doch alle sahen nur betrübt auf den Tisch. Eine große Karte nahm den gesamten Platz ein. Es war eindeutig Unterland darauf abgebildet. Ihre Augen huschten über die Bilder, ehe sie bei Marmoria hängen blieben. Ihr Finger tippte auf das Schloss und die Farbe bildete einen Wirbel, löste sich auf, ehe sich die Tinte neu verteilte und jetzt nur noch das Land von Mirana zu sehen war. Erstaunt tippte sie erneut auf die Karte und wieder sammelte sich die Tinte neu, zeigte den Garten des Schlosses. "Ich brauche Selezen Grum!". Mit einer weiteren Berührung löste sich Marmoria auf und das Schloss der roten Königin erschien. Ohne zu zögern fuhren ihre Finger über den Turm, in den sie die Gefangenen sperrte und Alice blickte herab auf eine Zelle. Der Hutmacher hatte den Kopf gesenkt und starrte ausdruckslos auf den Boden. Nicht einmal Bänke hatte sie in die Zellen stellen lassen. Wut überkam sie. Kochte auf wie heiße Lava und verhinderte, dass sie andere Emotionen zeigen konnte.
 

"Grins, du kommst mit mir, dass ist deine Chance es wieder gut zu machen. Mallymkun du wirst uns begleiten.Bayard soll das Land erneut auskundschaften. Der Rest bleibt hier! Ich werde ihn da rausholen!". Sie sah Mirana an. Ich brauche den Bandersnatch!". Vorsichtig legte die weiße Königin ihr eine Hand auf die Schulter, ehe sie die Anderen mit einem Blick bedachte, der sie augenblicklich reis aus nehmen ließ. Forschend sah sie Alice nun ihn die Augen. "Du hast uns schon einmal einen großen Dienst erwiesen und ich werde dir jeden meiner Krieger bereitstellen. Ich weiß, wie sehr du Tarrant magst. Er weiß dich zu schätzen und das, was du für ihn und Unterland tust!". Alice lächelte leicht, auch wenn ihr Magen sich immer noch zu winden schien. Seit sie mit ansehen musste, wie der JubJubvogel ihn entführt hatte, hatte sie das Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Sie hatte Angst um ihn. Vermutlich würde Iracebeth nicht mehr so lange zögern ihn zu enthaupten. Behutsam legte sie den Hut auf dem Tisch ab. Sie mochte Tarrant. Soviel war ihr klar, doch da war noch etwas anderes. Etwas, dass Alice nicht richtig deuten konnte. Sie fühlte sich einfach wohl in seiner Nähe, völlig geborgen. Sie wusste, dass er sie verstand, ob mit oder ohne Worte. Ihre Finger ballten sich zu einer Faust, so stark, dass die Knöchel weiß hervortraten. Die Worte der roten Königin schossen ihr durch den Kopf. Ich werde nicht zu spät sein, dachte sie verbittert.
 

Sie wollte den Hutmacher nicht dieser Bestie überlassen. "...aber du musst das nicht tun!". Unsanft riss Mirana sie aus ihren Gedanken. "Sie muss aufgehalten werden. Endgültig!". Die rote Königin hatte nicht nur den Zylinderclan ausgelöscht. Sie war eine Tyrannin die alles und jeden unterwerfen wollte und diesmal würde sie über noch mehr Leichen gehen. Sie war wütend gewesen, dass konnte Alice spüren. Iracebeth würde alles tun um sie dort zu treffen, wo es am meisten wehtat. Mit der Entführung des Hutmachers, hatte sie ihr Ziel erreicht. Jedoch hatte sie nicht nur den Schmerz in ihrem Inneren geweckt, sondern auch ihre Wut und die Entschlossenheit Tarrant zurück zu holen. Ihre Finger glitten zu dem Mrutalschwert und krümmten sich um den Griff. "Das Schwert weiß was es will, ich muss es nur gut festhalten!", wiederholte sie Absolems Worte und plötzlich spürte sie es. Es flackerte vor ihrem inneren Auge auf. So klar und deutlich, als wäre es bereits geschehen. Das Schwert hatte die Entscheidung gefällt und Alice würde sie ausführen. "Es will den Kopf der roten Königin!".

Akt 7 - Selezen Grum

Akt 7 – Selezen Grum
 

Du wirst großes Bewegen, wie so oft!
 

Muffiger Gestank drang dem Hutmacher in die Nase und mit jedem Atemzug wurde es schlimmer. Die Wände waren bedeckt von Moos und Schimmel. Die Fugen waren schon längst nicht mehr zu sehen und Sitzgelegenheiten gab es schon gar nicht. Wer in den Turm gesperrt wurde, musste auf dem dreckigen Boden hocken, während seine Kleider sich mit dem schmutzigen Wasser vollsogen. Tarrants Augen glitten an den Stäben hinauf und er musste feststellten, dass die Grinsekatze dieses Mal nicht da war, um ihn zu retten. Er hatte Alice beschützt, das war alles was Momentan von Bedeutung gewesen war. Er hätte es nicht ertragen, mit ansehen zu müssen, wie die rote Königin sie womöglich folterte oder ähnliches. Ihm war immer noch nicht klar, wie sie es aus dem Anderland geschafft hatte, aber eins war sicher, wenn niemand etwas unternahm, dann würde alles bald so sein wie früher, bevor Alice den Jabberwacky erschlagen hatte. Vermutlich hatte sie sich bereits ein neues Schoßhündchen gezüchtet. Gut das der Bandersnatch auf unserer Seite ist, dachte er und sah wieder auf den Boden. Er hatte Alice schrecklich vermisst. Es verging kein Tag in Unterland, an dem er nicht an sie gedacht hatte. Es schien beinahe grotesk, dass er entführt wurde, wo sie sich doch gerade erst wiedergesehen hatten. Vermutlich würde der Tanz das letze sein, was er in Erinnerung hatte, bevor er starb. Ihre braunen Augen und ihre vollen Lippen. Ihre makellose Haut und das wundervolle Haar, geschmückt mit seinem Werk, dass allein für sie bestimmt war. Sein Blick glitt nach rechts und frustriert seufzte er auf. Nicht einmal seinen Hut hatte er dabei. Völlig unbehütet würde er leb wohl sagen müssen. Hätte er doch nur früher ausgesprochen, was er ihr schon die ganze Zeit hatte sagen wollen. Hätte er doch nur nicht so eine Angst gehabt sie zu fragen. Jetzt war es zu spät.
 

Desinteressiert sah Iracebeth auf die kleinen Tiere herab und fuchtelte mit ihrem Zepter. „Hinfort!“, rief sie und die Sklaven liefen sogleich hinaus, auf die Tür zu, während sie in den Schlossgraben starrte, auf die vielen Köpfe hinab. Einer davon hatte es ihr besonders angetan. „Ilosovic Stayne, du Bube!“, murmelte sie und kicherte leise, als sein Kopf sich drehte und hinter einem anderen verschwand. Sie hatte ihn köpfen lassen, kurz nachdem sie ihr Schloss erreicht hatte. Sie hatte ihn gemocht und er hatte ihr Vertrauen schamlos ausgenutzt, als er dann auch noch drauf und dran war sie zu ermorden, war ihre Geduld völlig am Ende angekommen. Hätte Mirana sie nicht beide aneinander gekettet, wäre sie ihm im Anderland schon an die Gurgel gegangen. Wie gerne hätte sie ihm einfach enthauptet. Das Anderland war trist und öde. Keine Bäume, keine Tiere. Es war einfach nur Sand. Überall Sand. Das Exil hatte ihr beinahe den Verstand geraubt, wäre da nicht der Wille gewesen, sich zu Rächen. Sie wollte Alice leiden sehen, sie seelisch bis an ihre Grenzen treiben und mit der Entführung des Hutmachers, hatte sie den ersten Teil ihres Planes erfolgreich umgesetzt. Sie hatte gespürt, wie nahe sich die beiden standen und es kam ihr gerade recht, dass Alice’s Kampfgeist mindestens genauso groß war, wie ihrer. Bald schon würde die Krone wieder auf ihrem Haupt sitzen und dann würde sie alles was im Weg stand einfach ausmerzen, bis nichts mehr davon übrig war. Sie würde sich die Köpfe von Alice und ihrer Schwester einrahmen lassen um immer wieder an ihren Triumph erinnert werden zu können.
 

Alice zog die Zügel straffer und stemmte sich mit einem Bein bereits in die Steißbügel, als sie den Kopf noch einmal zu Mirana wandte. „Nimm das. Es wird dir nützlich sein!“, sagte sie und strich dem Mädchen über die Wange. Alice nickte dankbar und betrachtete den Gegenstand. Er war nicht sehr groß, aber seine Farbe stach förmlich in den Augen. „Was ist das?“, fragte sie schließlich und die weiße Königin sah geheimnisvoll zu ihr auf. „Du wirst es wissen, wenn du es benötigst!“. Mit diesen Worten tänzelte sie ein paar Schritte zurück. Sie war sich sicher, dass Alice das richtige tun würde. Sie hatte gelernt ihrem Herzen zu folgen und das führte sie zu Tarrant, auch wenn sie noch nicht sicher war, wie sie das ganze zuordnen sollte. Die weiße Königin lächelte wissend und sank ihren Kopf knapp, eine stille Geste, um ihr viel Glück zu wünschen. „Du wirst großes Bewegen, wie so oft!“, flüsterte sie noch und Alice schwang sich nun ganz auf das weiße Pferd. Sie blickte zu Mallymkun, die zwischen den Ohren Platz genommen und der Grinsekatze, die sich faul hinter sie gelümmelt hatte. „Seid ihr bereit?“. Beide nickten und Alice zog an den Zügeln, ehe das Pferd sich aufbäumte und losgaloppierte. Der Bandersnatch lief links neben ihr her, Bayard recht und Alice schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass es noch nicht zu spät war. Der Plan war noch nicht ganz klar, aber Grins konnte zumindest schon einmal in den Turm, ohne gesehen zu werden und den Hutmacher warnen. Mallymkun war klein genug um sich unbemerkt an den Fesseln zu schaffen zu machen, während Alice sich durch den Turm würde kämpfen müssen. Sie hatte war noch etwas von dem Schlupflutsch und dem Obelkuchen, aber das würde sie erst gebrauchen, wenn es wirklich nötig war. „Schneller!“, befahl sie dem Pferd und sah zu Bayard, der nun den Weg in den Wald einschlug. „Sobald du etwas hast, berichte es der weißen Königin und haltet die Karte im Auge!“, rief sie und der Bluthund bellte, ehe er um die Ecke verschwunden war. Die junge Frau stieß ein tiefes Seufzten aus und konzentrierte sich schließlich einzig und allein auf den Weg. Es war an der Zeit Prioritäten zu setzen. Die rote Königin zu stürzen, war die wichtigste von allen und dann würde sie mit Tarrant reden. Klarheit schaffen über all diese verwirrenden Dinge.

Akt 8 - Ace

Akt 8 – Ace
 

Was für ein Fang!
 

Unzählige Bäume erstreckten sich über das Land von Tortaborn. Die Kronen waren so dicht beieinander, dass nur wenige Sonnenstrahlen durch das Dickicht drangen und obwohl es Mittag war, schien der Wald beinahe in ein völliges Dunkel getaucht. Aufmerksam sah sie sich um, als die Hufen des Pferdes in dem weichen Moos versanken. "Um in die Stadt zu kommen, müssen wir da durch!", meldete sich Mallymkun und der Bandersnatch zog scharf die Luft ein als auch Alice ein unangenehmer Geruch in die Nase stieg. Das Pferd wich protestierend zurück und die junge Frau zog die Zügel straffer, doch das Tier ließ sich nicht beruhigen. Der Geruch wurde immer penetranter, ehe Alice die Nase rümpfte. Was zur Hölle war das? Ihre Augen glitten forschend durch den Wald, doch außer Blätter und Zeige konnte sie nichts entdecken. "Was ist das?", flüsterte sie Grins zu, während dieser sich schon halb aufgelöst hatte. "Ich weiß es nicht!", beteuerte er und war nun gänzlich verschwunden. "Feiger Hund!", murmelte Mallymkun und zog die kleine Hutnadel, die sie vom Hutmacher bekommen hatte.
 

Das Mrutalschwert durfte gegen nichts anderes erhoben werden, außer gegen die rote Königin, weshalb Alice zwei zusätzliche Schwerter bei sich trug. Das eine gehörte Tarrant, dass andere hatte die weiße Königin ihr geschenkt. Es war nicht so lang wie das vom Hutmacher, aber dafür leichter. Edle Steine zierten die Klinge und den Griff, der Kunstvoll geformt worden war. "Mallymkun, wir müssen zu Fuß weiter!". Ein ziemlich unmögliches Unterfangen, denn bis nach Tortaborn war es ein Fußmarsch von drei Tagen. So viel Zeit hatten sie nicht. Wenn Alice Glück hatte, würde die rote Königin ihn vor dem nächsten Morgengrauen noch am Leben lassen, andererseits wollte sie doch, dass Alice litt. Sie zog die Brauen zusammen und starrte immer noch in die Dunkelheit, während ihre Augen einen abwesenden Ausdruck annahmen. Wieso hatte Iracebeth sie nicht schon mitgenommen, als sie die Gelegenheit dazu hatte? Alice sprang vom Pferd und griff nach den Zügeln. "Das ist eine Falle!", schrie sie und rannte auf den Waldweg zu, doch es war zu spät. Das Pferd bäumte sich auf, während ihr die Zügel aus der Hand glitten. Irgendjemand griff nach ihrem Arm, als sie über ihre eigenen Füße stolperte und sie wusste, dass es niemand sein konnte, den sie kannte. Unweigerlich drehte sie sich um, um sich zu befreien, jedoch war der Fremde schneller und packte auch ihren anderen Arm.
 

Ihr Blick streifte einen roten Mantel, der mit schwarzen Schnallen zusammengehalten wurde, ehe sie in die Augen ihres Angreifers sah. Sie waren unnatürlich blau, während sein braunes Haar ihm locker ins Gesicht fiel. Es war nicht kurz, aber auch nicht allzu lang, eher wirkte es, als hätte er einen Frisörtermin ausgelassen, um zum nächsten zu gehen. Er war nicht älter als sie selbst. Höchstens zwei Jahre. „Was….“, fragte sie und er lächelte belustigt. „Was für ein Fang!“. Empört zog Alice die Brauen zusammen. „Lasst mich los!“. Zwei weitere Männer traten aus dem Wald und Alice versuchte immer noch sich zu befreien, jedoch schien jede Flucht zwecklos. Der Mann vor ihr, hatte sie einfach zu gut im Griff. „Wie heißt du?“, fragte er und sie rümpfte die Nase. „Ich wüsste nicht, was Euch das angeht!“. Sie hatte keine Zeit, sich mit solchen Spielchen aufzuhalten. Es ging immerhin um Tarrant. „Ich habe keine Zeit!“, fügte sie noch hinzu und versuchte abermals sich loszumachen. „Eine Frau und dann auch noch so schwer bewaffnet!“. Er legte den Kopf leicht schief und betrachte sie genauer. Eigentlich wirkte sie ganz zierlich, auch wenn ihre Körperhaltung verriet, dass sie kämpfen würde, wenn es dazu kommen würde. Ihre langen blonden Haare lockten sich widerspenstig ein und umrahmten ihr schlankes Gesicht. Die Rüstung machte sie mehr als nur attraktiv.
 

„Ich bin Ace! Wenn du nach Tortaborn willst, solltest du mir besser folgen. Es ist nicht klug durch den Wald zu gehen, jetzt wo die rote Königin wieder zurück ist!“, sagte er tonlos und ließ sie los. Die Rüstung war die eines weißen Ritters, was nur eins bedeuten konnte. Mirana hatte sie geschickt. „Die weiße Königin schickt dich?“, hakte er nach und Alice sah ihn verwundert an. „Nein! Ich bin aufgebrochen nach Selezen Grum, um den Hutmacher zu befreien. Sie hat das Fest in Marmoria gestört und ihn entführt!“. Der Mann war offensichtlich ein Gleichgesinnter. „Wir sind Volk der Aufständler! Unterlandisch kannst du nicht, oder?“. Alice schüttelte den Kopf. „Nur einen Satz. Nie mitdermi breirüh!“. Er lächelte und sein Blick fiel auf das Mrutalschwert. „Gütiger, du warst es! Du hast den Jabberwocky erschlagen. Du bist Alice!“. Erfreut griff er nach ihrer Hand und zog sie zum Waldrand. „Wir bringen dich nach Tortaborn. Dort bist du vorerst sicher. Die rote Königin hat noch zu wenig Anhänger um die Menschen und Tiere dort zu versklaven. Abgesehen davon ist dort das Lager der Aufständler. Genau der richtige Ort für einen Wildfang wie dich! Der Hutmacher hat bereits von dir erzählt!“. Überrascht ließ Alice sich mitziehen und sah über ihre Schulter. Woher der Gestank kam wusste sie immer noch nicht, aber schließlich hatte sie auch die roten Augen, die bedrohlich aus dem Wald starrten, völlig übersehen….

Akt 9 – Auf dem Weg

Akt 9 – Auf dem Weg
 

Heißt das, du hast sie im Stich gelassen?
 

Obwohl sie zu Fuß liefen, schien der Weg nach Tortaborn viel kürzer, als vermutet. Ace hatte auf die Pferde verzichtet, nachdem Alice sich geweigert hatte, sich eines mit ihm zu teilen. Sie traute dem Mann immer noch nicht so recht über den Weg. Dass er den Hutmacher kannte, musste nicht zwangsweiße auch bedeuten, dass er ein Freund war. Mallymkun hatte auf Alice Schulter Platz gefunden und schlief. „Also, schon eine Idee, wie du ihn befreien willst?“, hakte Ace nach und Alice schüttelte den Kopf. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, aber manchmal war direkter Angriff die beste Verteidigung. Ihre Gedanken glitten dem Tanz zurück und zum ersten Mal fragte sie sich, ob sie wirklich ausgesprochen hätte, was ihr durch den Kopf ging. Ob diese Worte nicht alles verändert hätten. Ob sie dann gewusst hätte, wie Hamish sich gefühlt hatte. „Alice?“. Sie blickte auf und Ace sah sie besorgt an. „Ist alles in Ordnung?“. Sie lächelte ihn halbherzig an, auch wenn es eher gequält wirkte. „Ich weiß es nicht!“, sagte sie leise und sah wieder gerade aus. „Ich weiß es nicht!“.
 

Missmutig starrte Tarrant auf die Eisenringe seiner Kette, während sein Magen sich langsam selbst zu verdauen schien. Was hätte er nicht gegeben für eine Tasse Tee und ein Stück Keks. Frustriert schloss er die Augen und fragte sich, ob Alice klug genug gewesen war, nicht nach Selezen Grum zu reiten. „Hallo Tarrant!“. Erschrocken blickte dieser auf und starrte in zwei grüne Augen, die von einem breiten Grinsen untermalt wurden. „Grins!“, sagte er überrascht und ließ die Kette fallen. Ein lautes Scheppern hallte von den Wänden wieder und die Katze löste sich auf, schwebte durch die Gitter und erschien schließlich direkt neben ihm. „Du musst mir hier raushelfen!“. Die Grinsekatze drehte sich einmal und wog den Kopf hin und her. „Das würde ich ja gerne, aber wie?“. Tarrant sah sich auf dem Boden um, konnte jedoch nichts entdecken, dass ansatzweise helfen würde. „Wie geht es Alice?“, fragte er schließlich und die Katze stieß ein kurzes Schnurren aus. „Sie ist unterwegs, durch die Wälder von Tortaborn. Im Moment sieht es aus, als stecke sie in Schwierigkeiten!“. Erneut löste sich die Katze auf und kam schließlich auf der anderen Seite wieder zum Vorschein. „Heißt das, du hast sie im Stich gelassen?“. Grins legte die Ohren an und wich ein Stück zurück, als der Hutmacher sich bereits bedrohlich erhob. Seine Augen schienen ihre Farbe zu wechseln, als sein Gesicht vor Wut verzerrte Züge annahm. Wenn er schlechte Laune hatte oder verärgert war, konnte er ziemlich ungemütlich werden. „Erst lässt du meine Familie im Stich und jetzt auch noch die Frau die ich…..“. Er hatte den Mund offen, brachte jedoch keinen Ton mehr heraus. Krampfhaft versuchte er etwas zu sagen, doch es klappte nicht. Sein Blick glitt nach rechts, ehe er wieder zu der Katze sah, die aufmerksam zurückblickte. Die was eigentlich? Er wusste es nicht. Wie konnte man Worte für etwas finden, dass es nicht gab? Viel schlimmer war jedoch, dass sie sich tatsächlich auf den Weg gemacht hatte um ihn zu befreien. Er wusste aber genauso gut, dass sie nicht Ruhe geben würde, bis sie ihn zurück zur weißen Königin gebracht hatte. „Ich werde dir Gesellschaft leisten!“, schnurrte die Katze und ließ sich neben ihm, in der Luft, auf den Hintern plumpsen. „Nur für eine Nacht!“.
 

Gemütlich ließ die rote Königin ihre Füße auf den Schweinebauch sinken und lehnte sich zurück, ehe sie die Augen halb schloss. Diese Stille war einfach herrlich und schon bald waren auch ihre Sorgen passé. Dann würde sie Alice zusehen lassen, wie der Hutmacher seinen Kopf verlor, während das arme Mädchen sich die Augen aus dem Kopf weinen würde. „Welch Ironie!“, murmelte sie und lächelte böse, ehe die sich Flügeltüren zum Thronsaal öffneten und ein Mann mit kurzen blonden Haaren vor den Füßen der Königin niederkniete. „Eure Majestät. Alice ist nicht in den Wald. Ein kleiner Trupp von Aufständlern hat sie aufgesammelt und geleitet sie nach Tortaborn!“. Verärgert sah Iracebeth den Mann an. Ihr neuer Liebling im Wald hatte schon unzählige Reisende verschlungen und eigentlich sollte Alice die nächste sein. Nun, zumindest sollt es sie schwer verwunden und zum schloss bringen. Die Hinrichtung dieses verrückten Mannes sollte erst dann stattfinden, wenn auch das richtige Publikum anwesend war, jedoch brannte die rote Königin darauf, es so bald wie möglich zu tun. „Bringt diesem Irren etwas zu Essen, aber nicht zu viel und räuchert dieses Dorf aus!“, befahl sie und der Mann erhob sich. „Wie sie wünschen!“. Ihr Blick klebte immer noch an der Tür, als ihr neuer Herzritter schon längst verschwunden war. Sie hatte Stayne geliebt und er hatte sie verraten. Niemals wieder würde sie jemandem trauen können. Niemals!

Akt 10 - Ein Lager über Nacht

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Akt 10 - Ein Lager über Nacht
 

Du bist ziemlich verträumt. Der Hutmacher hat dich ganz anders beschrieben
 

Urplötzlich blieb Ace stehen und gab seinen Männern ein Zeichen. "Hier wird es sein!", sagte er und die beiden begannen auch gleich mit dem Auspacken der Taschen, die an den Pferden befestigt waren. Irritiert sah Alice den Mann an und er lächelte. "Wir werden erst morgen früh weitergehen können!". Sein Finger deutete auf den Stand der Sonne. "Es ist schon spät, wenn wir das Lager nicht jetzt aufschlagen, dann werden wir gar nicht mehr dazu kommen! Es ist nachts gefährlich hier. Halte dich besser immer an jemanden von uns, wenn du vorhast dich weiter zu entfernen!". Die junge Frau wollte protestieren, hielt sich jedoch zurück. Vielleicht war es gar nicht so verkehrt sich ein wenig auszuruhen. Sie fragte sich nur, ob sie das Ganze nicht bereuen würde. Sie wusste immer noch nicht, wie es Tarrant ging und irgendwie erschwerte ihr das, dass positive Denken. Sachte schüttelte sie die schlimmen Gedanken aus ihrem Kopf und griff nach einem der Beutel. "Ich helfe euch!", sagte sie und die beiden Männer nickten. Ace hatte darauf bestanden, dass sie zusah, doch nur herumzusitzen, machte genauso wenig Sinn. Sie wollte etwas tun. Etwas das sie ablenkte und daran hinderte an den Hutmacher zu denken. Sie zog an der Schnurr des Beutels und kippte den Inhalt auf dem Rasen aus. Es waren genau zwei Zelte, also würde sie sich mit jemandem von den Männern eines teilen müssen, was ihr noch weniger behagte. Die langen Stangen aus Eisen waren recht schwer, weshalb sie nur schleppend mit dem Aufbau vorankam.
 

Zwei davon schob sie durch die grüne Folie und schließlich parallel zwei andere, ehe sie zwei Bögen formte und die Stangen in dem weichen Lehm versanken, als sie die Heringe durch die kleinen Löcher rammte. Mehr schlecht als recht stand der Schlafplatz schließlich, nachdem die beiden Männer ihr noch einmal zur Hand gegangen waren. Zufrieden betrachtete sie ihr Werk und stemmte die Arme in die Hüften. Darin würde sich sicher eine Nacht aushalten lassen, jedoch bezweifelte sie, schlafen zu können. "Du wirst bei mir schlafen, wenn das in Ordnung ist!", meldete sich schließlich Ace und Alice nickte. Es war im Grunde egal wo sie schlief. Keiner dieser Aufständler war ihr wirklich geheuer. Ace schien jedoch der netteste von allen, auch wenn der Schein trügen konnte. Insgeheim hoffte Alice auf die Rückkehr der Grinsekatze. Die Hoffnung, dass sie etwas Neues zu berichten hatte war groß. Alice wusste nicht, wie schnell sie sich fortbewegen konnte, aber vielleicht war sie ja bereits bei Tarrant und unterrichtet ihn über die Neuigkeiten. Erneut drifteten ihre Gedanken zu dem Hutmacher und ein klägliches Seufzten entfuhr ihren Lippen. Der Hut, den er ihr geschenkt hatte, war wirklich wunderschön gewesen. Sie sehnte sich nach heute Morgen zurück, als sie beide noch getanzt hatten und sie ihm so nah war, dass sie glaubte ihn schmecken zu können. Sein warmer Blick bereitet ihr eine angenehme Gänsehaut und seine sanften Berührungen, als befürchtete er, sie könne zerbrechen, ließen sie nach mehr verlangen. Er war kein Lord und auch kein Adliger, aber er war vornehmer und zuvorkommender, als jeder andere Mensch, den sie je kennengelernt hatte. Seine verrückte Art hatte ihre Interesse geweckt und wenn man es genau betrachtete, war er gar nicht so verrückt, wie es auf den ersten Blick schien. Wenn es ernst wurde, wusste er immer genau was zu tun war. Er beschützte sie, wann immer es ging und Alice würde das ebenfalls tun, wenn es ihr möglich war.
 

Sie würde nicht zulassen, dass ihm etwas passierte, egal in welcher Lage sie gerade waren. Sie vermisste ihn und die Gewissheit womöglich doch zu spät zu kommen, lag bitter auf ihrer Zunge. "Alice! Träumst du schon wieder?". Nur fern drang die Stimme langsam in ihr Bewusstsein und immer noch halb wie in Trance drehte sie den Kopf zu dem Mann, der sie angesprochen hatte. "Alice….", sagte er noch einmal und riss sie damit gänzlich zurück in die Realität. Sie zog eine Braue hoch und neigte den Kopf leicht. "Verzeihung, ich habe nachgedacht!". Er lächelte, als seine Hand unter ihr Kinn glitt, um ihren Kopf anzuheben. "Du musst dich nicht entschuldigen!". Ace" Stimme klang sanft. Fast schon ein wenig zu sanft für ihren Geschmack, jedoch nickte sie höflich. "Kann ich mich umziehen?", fragte sie und nickte auf das Zelt. Er schob sie voran und zog den Reisverschluss zu. "Sag Bescheid, wenn du fertig bist. Es gibt gleich essen!". Ohne eine weitere Antwort vergewisserte sie sich, dass auch niemand sehen konnte, was sie tat und griff in ihre Tasche um das Gewand vom Hofe der weißen Königin hervorzuziehen. Es war bequemer, als die Rüstung und heute Nacht würde sie vermutlich nicht mehr kämpfen. Hastig entledigte sie sich ihrer Sachen und zog die Hose bis zur Hüfte, ehe sie in den Mantel schlüpfte und den Reisverschluss hochzog. "Schon besser!", murmelte sie und sah sich nun genauer im Zelt um. Es war nicht sehr viel Platz, aber Ace hatte darauf geachtet, dass er genug Abstand zwischen seinem und ihrem Schlafplatz hielt. Die Decken sahen einladend aus und Alice gähnte. Vielleicht würde sie doch nicht so schlecht schlafen, wie gedacht. Ihre Finger schlossen sich um den Reisverschluss, als dieser sich auch schon selbstständig machte. Ein brauner Schopf kam ihr entgegen und Ace blickte zu ihr auf. "Setz dich!", sagte er knapp und drängte sie auch gleich zurück, ehe seine Hände sich bestimmt auf ihre Schultern legten, um sie so auf den Boden zu drücken.
 

Etwas unbeholfen ging sie in die Knie und sah ihn schließlich an. "Du bist ziemlich verträumt. Der Hutmacher hat dich ganz anders beschrieben!". Ace hatte ihre volle Aufmerksamkeit, als er zu Ende gesprochen hatte. "So? Wie hat er mich denn beschrieben?", hakte sie nach und er lächelte. "Selbstbewusst, eigensinnig, attraktiv und stur. Ja, stur hat er wohl am meisten erwähnt!". Sein Lächeln wurde breiter und Alice blickte auf ihre Hände. "Ich bin nicht stur!", murmelte sie. Eigensinnig war wohl nicht ganz zutreffend. Sie hatte einfach nur einen Sinn für ausgefallene Sachen. Ihre Ideen waren ähnlich wie die ihres Vaters. Sie dachte bereits vor dem Frühstück an nicht weniger, als sechs unmögliche Dinge und ein Gedanke davon war wohl, wie sie den Hutmacher befreien konnte. Die rote Königin war skrupelloser als jemals zuvor und wenn man den Geschichten glauben konnte, hatte sie einen Plan, der aus Mord und Blut bestand. Sie hatte vor alles und jeden der sich ihr in den Weg stellte einfach auszuradieren. Dieser Kampf würde nur einen Sieger hervorbringen und niemanden verschonen. Dieser Kamp würde der Härteste werden, den Alice jemals auszutragen hatte. "Attraktiv?!", fragt sie schließlich verwundert und der Mann ihr gegenüber zuckte mit den Schultern. "Er hat es nicht direkt sagt! Aber manchmal muss man das ja auch nicht!". Sie zog die Brauen zusammen. Was war denn an ihr so bewundernswert. Sie war gegen ihre Mutter und ihre Schwester eher das Mauerblümchen.
 

Sie hatte sich nie viel daraus gemacht sich zu schminken oder zu frisieren und die "angemessene" Kleidung mochte sie schon gar nicht. Eigentlich war sie ganz gewöhnlich. Nichts besonders. "Nun, wie dem auch sei! Wir kommen gegen Morgenmittag in Tortaborn an, dann werden wir alle möglichen Vorkehrungen treffen!". Immer noch abwesend nickte Alice, bekam jedoch nicht mehr mit, wie Ace belustigt den Kopf schüttelte und aus dem Zelt trat. Etwas an Alice faszinierte ihn und seine Augen wurden eine Spur dunkler, als er hinter einem Baum verschwand. Er konnte nur zu gut verstehen, wieso der Hutermacher sie mochte, wenn da nicht sogar mehr war. Tarrant war ein komischer Vogel und das er in den Händen der roten Königin war, war vielleicht etwas, aus dem er sein Nutzen ziehen konnte, solang Alice ihn begleitete….

Akt 11 - Ich wünschte....

Akt 11 – Ich wünschte…..
 

Versprich mir, dass du nie wieder so dumm sein wirst!
 

Keuchend schob Alice die Blätter zur Seite, als sie durch das dichte Unterholz brach, während sie sich immer wieder umdrehte, um sich zu vergewissern, dass niemand da war. Ace hatte sie also nur benutzt, um den Hutmacher – und letztendlich sie - zu töten. Wie konnte sie nach all dem immer noch so naiv sein. War sie blind geworden, durch den Willen Tarrant zu retten? Sie kniff die Augen zusammen und schob sich dichter in den Wald hinein, als sie Hufen hörte, die immer näher kamen. „Sie muss hier irgendwo sein!“. Die Rüstung und das Mrutalschwert hatte sie zurücklassen müssen. Nachdem sie die Männer belauscht hatte, wollte sie so schnell wie möglich fliehen. Offensichtlich hatten sie Lunte gerochen, denn jetzt verfolgten sie sie und Alice hatte bereits Mühe in der Dunkelheit überhaupt etwas zu erkennen. Langsam verließ sie die Kraft und mit jedem ihrer Schritte wurde sie langsamer. Es schien ihr eine Ewigkeit, seit sie das letze Mal so gerannt war. Weg vor Hamish und McTwisp hinterher. Hatte sie nicht vorher noch eine so wundervolle Erinnerung an ihren Vater gehabt. Alice war die Treppen hinuntergeschlichen und hatte sich zu ihrem Vater gesetzt, der in aller Seelenruhe frühstückte. Er war immer derjenige gewesen, der sie verstand. Er war der Einzige der wirklich zu wissen schien, wie sie sich fühlte. Ihre Mutter hatte nie sonderliche Anstalten gemacht, sich auch nur darum zu bemühen.
 

„Was tust du das?“, fragte die kleine Alice und ihr Vater lächelte geheimnisvoll. „Ich denke gerade an sechs völlig unmögliche Dinge an die ich glaube!“. Interessiert sah das junge Mädchen zu ihrem Vater und kletterte auf den Stuhl ihm gegenüber. „Und was sind das für unmögliche Dinge? Erzähl sie mir!“. Charles lächelte, diesmal war es jedoch ein warmes Lächeln, das zeigte, wie sehr er seine Tochter liebte. „Das Erste, an das ich glaube, ist, dass drei kleine Mädchen auf dem Mond leben!“. Er sah seine Tochter aufmerksam an, ebenso wie sie ihn, aber offenbar aus einem völlig anderen Grund. Es war interessant ihre Reaktionen zu beobachten und als sie schließlich anfing zu kichern, sah er amüsiert aus. „Aber das ist doch nicht möglich, Dad! Wie sind sie denn dahin gekommen?“. Er stützte seine Ellbogen auf dem Tisch ab und lehnte sich etwas vor. „Das ist die zweite Sache, an die ich glaube. Sie sind dort hingeflogen. Auf fliegenden Fahrrädern! Das ganze macht sogar Sinn, wenn du genau darüber nachdenkst.“. Alice sah ihn mit großen Augen an und schüttelte den Kopf. „Das ist unmöglich. Fahrräder können doch nicht fliegen!“, protestierte sie und ihr Vater griff nach der Tasse vor ihm um einen Schluck Tee zu trinken. „Ich sehe schon, du brauchst eindeutig mehr Übung, in der Sache an unmögliche Dinge zu denken! Ich fürchte ich kann dir die anderen vier nicht erzählen, wenn du nicht daran glaubst!“. Skeptisch sah die kleine Alice ihren Vater an. „Bitte, erzähl sie mir doch. Bitte! Ich verspreche dir, dass ich daran glauben werde!“. Sie beugte sich halb über den Tisch und sah ihren Vater flehend an. „Na schön, dann hör genau zu! Die dritte Sache an die ich glaube, ist, dass der Mond aus Sahne besteht, aus Gebäck, was auch immer die Mädchen gerne zum Tee essen!“. Alice hatte sich inzwischen auf sein Knie gesetzt und hört aufmerksam zu. Es war erstaunlich, an was für Sachen ihr Vater wirklich glaubte. Sie wollte den Mund öffnen, um erneut zu protestieren, doch der warnende Blick ihres Vaters ließ sie wieder verstummen. „Das allerdings führt dazu, dass ich daran glaube, dass es auf dem Mond Brücken geben muss, die über den See aus Schlagsahne führen, damit die Mädchen etwas haben, um ihre fliegenden Fahrräder auch zu benutzen!“, fuhr er fort. „Natürlich!“, sagte Alice und kaute an ihren Fingernägeln. Obwohl es so unwirklich klang, war es dennoch spannend. „Und was ist das fünfte?“, hakte sie nach, weil sie es kaum erwarten konnte. „Die fünfte Sache ist, dass es ein Kaninchen gibt, das die Mädchen jeden Tag und jede Nacht zum Mond und wieder zurück begleitet!“. Alice Miene hellte sich auf. „Meinst du es ist mein Hase? Aus meinem Traum?“. Charles sah sie aufmerksam an. „Gut möglich. Es ist jedenfalls immer sehr in Eile. Es trägt eine Taschenuhr bei sich, weil es nie genug Zeit hat und eine Weste hat es an. Es hat immer sehr viel zu erledigen, weißt du?“. Alice klatschte die Hände zusammen, weil sie es kaum glauben konnte. „Das ist mein Kaninchen!“, rief sie aus und ihr Vater lächelte erneut. „Und das letzte woran ich glaube, ist, dass ich einmal die schönste, klügste und erfolgreichste Tochter in ganz London haben werde!“. Alice sah ihn empört an. „Du machst dich lustig über mich. Das ist doch nicht unmöglich!“. Ihr Vater sah sie aufmerksam an. „Das gute darin ist, dass ich nie aufgehört habe daran zu glauben. Und sieh dich an, hier bist du!“. Das kleine Mädchen lachte leise und gab ihrem Vater einen Kuss auf die Stirn. „So ist es. Hier bin ich!“.
 

Für einen Moment schien Alice abgelenkt, von etwas, dass durch die Bäume huschte, ehe sie mit dem Fuß an einer Wurzel hängen blieb und mit dem Gesicht voran im weichen Moos versank. Ihr erstickter Schrei ging darin unter, ehe sie sich vor Schmerzen umdrehte und nach ihrem Fuß griff. Ihr Knöchel schien verstaucht, denn der Schmerz durchzuckte sie, als wäre er gebrochen. Sie verkniff sich ein frustriertes seufzen und versuchte erneut aufzustehen, als jemand nach ihrer Schulter griff. Erschrocken fuhr sie rum, bekam den Fremden jedoch nicht zu Gesicht, da ihr Fuß nachgab und sie erneut das Gleichgewicht verlor. Erneut schien etwas an ihr vorbei zu huschen, doch im selben Moment schlug ihr Kopf eine Baumwurzel und die süße Dunkelheit schien sie endlich in Empfang zu nehmen, sie tiefer zu reißen und so schnell nicht wieder gehen zu lassen.
 

„Alice? Alice!“. Vorsichtig schob der Mann seine Hand unter den Kopf der jungen Frau und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Alice….“, sagte er leiser und weicher, als zuvor, ehe er sich auf den Boden sinken und seinen Hut einfach neben sich fallen ließ. Sie sah fürchterlich aus. Ihre Haut war blass, als hätte sie schon länger nichts mehr gegessen und irgendwie wirkte sie zerbrechlicher als sonst. Tarrant hob ihren Körper ein wenig hoch und stütze ihren Kopf, nachdem er sie in seine Arme gezogen hatte. An seinen Fingern klebte Blut, das aus einer kleinen Wunde an ihrem Kopf trat. „Alice, wach auf!“, flüsterte er und griff mit der freien Hand nach ihrer. Sein Magen verkrampfte sich schmerzhaft, als sie sich nicht rührte und für einen Moment glaubte er, sie wäre tot, als ihre Augenlieder plötzlich leicht zuckten. Er hätte ihren Namen noch einmal aussprechen können. Es wäre egal gewesen. Er klang wie Musik in seinen Ohren und wenn sie bei ihm war, war alles andere völlig unbedeutsam. Sie hustete leicht und schlug die Augen auf, ehe sie direkt in die grünen Augen dessen Mannes sah, den sie so sehr vermisst hatte. Er sah immer noch so aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte und der Duft seines Parfüms stieg ihr in die Nase. „Tarrant!“, sagte sie überrascht zog scharf die Luft ein, als ihr Fuß sich offenbar verpflichtet dazu fühlte, sich zu melden. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er und sie lächelte matt. „Hab schon schlimmeres erlebt. Wie bist du….?“, begann sie, fand aber keine Worte mehr, als er ihr Hand hob. Sein Blick hatte etwas Herausforderndes und der Schmerz schien plötzlich vergessen, als ihr Herz drohte den Dienst zu verweigern, weil es unerwartet viel zu schnell schlug. Sie begriff die Situation noch nicht ganz, als der Hutmacher seine Lippen auf ihre Hand drückte und ihr plötzlich ganz anders wurde. Wieso nur hatte Hamish nicht so sein können. Wieso nur? Bei Tarrant konnte sie sich wirklich wie eine Dame fühlen. Er verstand es sie zu verstehen. „Versprich mir, dass du nie wieder so dumm sein wirst!“, murmelte er gegen ihre Haut und fast schon tranceartig nickte sie. Sein warmer Atem strich über ihre Haut und jagte ihr einen angenehmen schauer über den Rücken. Sein Blick traf wieder ihren und dann plötzlich sprang der Funke über. Sie hatte einfach keine Kraft mehr, sich noch gegen irgendetwas zur Wehr zu setzen. Nicht einmal, wenn sie gewollt hätte. Dieser Mann brachte sie um ihr rationales Denken. Seine Hand fuhr ihren Arm hinauf, während seine Andere ihren Kopf näher zu sich zog. „Ich hatte Angst um dich!“, sagte sie leise und er lächelte warm. „Ich weiß!“. Seine Lippen berührten ihre Stirn und wanderten von ihrer Schläfe zu ihrer Nasenspitze. Sie schloss die Augen und wartete darauf endlich erlöst zu werden, als der Hutmacher plötzlich verschwunden war. „Alice!“. Eine Stimme die viel zu fern war, drang in ihren Kopf. „Wach auf!“. Der Wald verschwand und plötzlich war da nichts mehr, außer gähnende Leere.
 

Müde schlug die junge Frau die Augen auf. „Komm schon, wir müssen weiter!“. Ace griff nach den Decken, in denen er gelegen hatte und rollte sie zusammen, während er ihr einen Teller unter die Nase hielt. „Iss! Du hast schon gestern Abend nichts gehabt!“. Alice richtete sich auf und starrte auf den Teller in ihren Händen. „Nur ein Traum….“, murmelte sie und sah nach draußen. „Nur ein Traum!“. Enttäuschung schwang in ihrer Stimme, doch da war etwas, von dem sie glaubte, sich erinnern zu müssen. Etwas wichtiges, doch es wollte ihr einfach nicht mehr in den Sinn kommen. Frustriert griff sie nach der Gabel und schob sich etwas von dem Ei in den Mund, ehe sie sich wieder zurück zum Hutmacher sehnte. „ich wünschte…“, begann sie, sprach jedoch nicht zu Ende. Sie wünschte, sie würde immer noch in seinen Armen liegen, gefangen in seinen grünen Augen.
 


 

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Hallo ihr Lieben,
 

danke für die vielen lieben Kommentare. Ich freue mich immer sehr, wenn ich hier einen Eintrag mehr verbuchen kann. Es freut mich, dass euch sowohl die Story, als auch mein Schreibstil gefällt. =) Leider hält sich der zur Zeit etwas in Grenzen. =/ Ich lasse diese FF außerdem nicht korrekturlesen, solltet ihr also Rechtschreibfehler oder Buchstabendreher finden, wundert euch nicht. Ich war bei diesem kapitel zu faul, noch einmal drüber zu lesen, abgesehen von der Tasache, dass ich dabei meistens trotzdem nicht alle Fehler finde. Mir ist außerdem aufgefallen, dass mein Handy "Tarrant" immer mit E schreibt, weshalb ich das ganze sowieso noch einmal überarbeiten werden muss. Ich hoffe ihr hattet auch bei diesem Kapitel Spaß und seit mir nicht all zu böse, dass ich meinen Schabanack mit Alice treibe, weil sie einfach noch nicht das bekommt, was sie sich wünscht. Nämlich den Hatter ;)
 

viel Spaß weiterhin und ganz liebe grüße,

Helena

Akt 12 - Eine Idee

Akt 12 – Eine Idee
 

Ich bestimme den Weg!
 

Tarrant blinzelte ein paar Mal, ehe seine Augen sich an das dumpfe Licht gewöhnt hatten, ehe er sich aufsetzte. Sein Blick wanderte durch den kleinen Raum, in dem er gefangen war, aber außer ein paar Moosbüschel konnte er keine Veränderungen feststellen. Es machte ihn wahnsinnig in diesem Schloss zu sitzen und nichts tun zu können. „Grins!“, murmelte er, doch die Tigerkatze ließ sich nicht blicken. Offensichtlich war sie bereits schon wieder weg. „Gesellschaft leisten, ja?!“, schnaubte er und sprang auf. Ein lautes Quietschen drang an seine Ohren und Tarrant machte ein paar Schritte zurück. „Sieh an, der verrückte Nichtsnutz. Ist die Teeparty wohl geplatzt, was?“. Die Augen des Hutmachers verengten sich, als der Mann vor seiner Zelle böse grinste. „Offensichtlich hat die Breitrübe ein neues Schoßhündchen!“, feixte er zurück und die Finger des Mannes schlossen sich enger um das Gitter. „Pass auf, was du sagst, sonst sorg ich dafür, dass du gleich geköpft wirst!“. Tarrant lachte und es klang spöttisch, ehe er plötzlich verstummte. „Glaubst du, ich habe Angst davor?“. Tatsächlich hatte er momentan viel mehr Angst um Alice, als um sich selbst. Vielleicht war die Grinsekatze auch nur aufgebrochen, um nach ihr zu sehen. Er konnte nur hoffen, dass sie noch lebte.
 

Etwas ungeschickt stolperte Alice aus dem Zelt, ehe die Männer es kurzerhand niederrissen und zurück in die Taschen verstauten. „Es ist noch ein halber Tag Fußmarsch, dann sind wir da!“. Alice nickte und zupfte an der Rüstung, die sie inzwischen wieder angezogen hatte, ehe sie ihre Tasche zuzog und seufzte. Irgendwie bereute sie es, dass Bild des Hutmachers im Schloss der weißen Königin zurückgelassen zu haben. Andererseits konnte es so nicht kaputt gehen. „Gehen wir!“, sagte sie bestimmt und Ace nickte, ehe er sich neben sie stellte. „Tortaborn wird dir gefallen!“, sagte er leiser und lächelte. „Es ist wunderschön dort!“. Ihr Blick glitt zur Seite, ehe sie Ace in die Augen sah. „Wir werden sehen!“, antwortete sie knapp. „Wir werden sehen….“.
 

Miranas schlanken Finger legten sich um die Türklinge, ehe sie diese hinunter drückte und sich durch die Tür schob. Der Raum sah immer noch aus wie vorher, auch wenn jetzt die Kleidungsstücke im Schrank fehlten. Der Märzhase sprang zum Bett und ließ sich in die weichen Kissen sinken, während er der Königin aufmerksam zusah. Sie war um einiges beliebter, als ihre Schwester, vermutlich deshalb, weil sie nicht ständig den Drang hegte töten zu müssen. Sie liebte die Menschen und Tiere gleichermaßen und konnte es einfach nicht ertragen, jemanden leiden zu sehen. Der Märzhase zog sich die Ohren lang und kicherte verrückt, ehe er vom Bett sprang und dabei das Bild auf dem Nachttisch umschmiss. „Sei doch etwas vorsichtiger Thackery!“, mahnte sie, lächelte ihn aber immer noch an. Er kicherte erneut und sprang auf die Flügeltür zu, die zum Balkon führte, ehe er diese aufstieß und laut lachend hinaussprang. Mirana schüttelte den Kopf, ehe sie mit den Fingerspitzen über das Bild strich und es etwas genauer betrachtete. „Ich hoffe sie wird es schaffen!“, murmelte sie und ihr Gesicht nahm einen schmerzlichen Ausdruck an. „Ich hoffe Alice wird dich finden!“. Die Nachricht, dass sie rote Königin zurück war, versetzte Menschen und Tiere gleichermaßen in Angst und Schrecken. Sie konnten nur hoffen, dass Alice auch dieses Mal genug Stärke beweis. Vorsichtig stellte sie das Bild zurück auf den Tisch und sah hinaus auf den Balkon. „Die Liebe ist eine Naturgewalt. Welch eigenartige Wege sie doch manchmal geht!“.
 

Schockiert ließ Ace sein Schwert fallen und starrte auf die brennen Häuser des Dorfes. „Was ist passiert!“, keuchte er und ging auf die Knie. Mit Entsetzen sah Alice sich um. Hatte der Hutmacher es nicht genauso beschrieben. War nicht dasselbe mit Weisheitsend passiert? „Ace!“, sagte sie und griff nach seinem Arm. „Wir müssen weg hier bevor-„, begann sie, konnte jedoch nicht mehr aussprechen. Ein Knall zerriss die Luft und Alice Kopf fuhr herum, ehe sie zusah wie ein Haus in sich zusammenzackte und den Staub und Ruß aufwirbelte. Die beiden Männer die sie begleiteten wichen zurück, als eine Silhouette aus dem Staub trat. Ace Augen wurden schmaler, ehe er aufsprang und direkt auf den Mann zu rannte. „Nein!“, rief Alice doch er war schon im Staub verschwunden. Sie konnte die Klingen hören, die schneidend aufeinandertrafen und dann war es still. Sie sah sich aufmerksam um, doch konnte sie niemanden sehen. „Wo ist er?“, flüsterte sie und dann drang ein Stöhnen in ihr Ohr und jemand lag hustend am Boden. Ohne darüber nachzudenken zog sie Tarrants Schwert und lief auf das glänzende Etwas zu, das erneut aus dem Staub zu treten schien. Nur einen Augenschlag später schlug die Klinge des Angreifers auf ihre und Alice Füße stemmten sich gegen den Boden, als sie schützend vor Ace stand. Der Mann hustete immer noch und rappelte sich nur mit Mühe wieder auf. „Lauf!“, sagte sie und er schüttelte den Kopf. Immer noch hustend griff er nach dem Schwert, doch der Angreifer schien schneller, ehe Alice begriff hatte er von ihr abgelassen und Ace gepackt, der erneut zu Boden ging. Das Feuer schien schlimmer zu wüten und langsam hatte Alice das Gefühl in einem Krematorium zu stehen. „Wir müssen weg!“, schrie sie gegen den Lärm, doch da waren noch mehr Schatten. Sie drehte sich um und die Schatten wurden dichter, schienen direkt auf sie zuzukommen. „Ace!“, rief sie, doch er war nicht mehr da. Ihre Finger schlossen sich fester um das Schwert und dann sah sie den Mann, der für all das verantwortlich war. „Alice, Alice, Alice!“, sagte er in einem tadelnden Tonfall. „Törichtes Ding! Hast du wirklich geglaubt, du könntest den Verrückten befreien?“. Er lachte und seine Ironie schmerzte. Sie hatte geglaubt, sie könnte ihn befreien, hatte an das Unmögliche geglaubt. „Ich bestimme den Weg!“, sagte sie entschlossen. Sie hatte ihn schon einmal bestimmt und sie würde es wieder tun. So oft sie wollte. Das hier war Unterland. Das Land in dem sie die Regeln aufstellte. Die Schatten kamen näher und Alice erkannte die roten Ritter, die sich in einem Kreis um sie gestellt hatten und plötzlich hatte sie ein Déjà-Vu. Sie ließ das Schwert sinken und hob eine Hand. „Na schön!“, sage sie und schob die Waffe zurück auf ihren Rücken. „Ihr habt recht. Ich habe nicht die geringste Chance!“. Der Mann grinste böse und nickte einmal in ihre Richtung, ehe die roten Ritter sie nun gänzlich umkreisten und sie grob voran schubsten. „Kluges Kind!“, murmelte der Ritter und sah zurück auf den Mann, der ihn angegriffen hatte. „Nehmt ihn mit. Er wird auch geköpft!“.

Akt 13 - Wiedersehen

Akt 13 – Wiedersehen
 

Wenn du aufwachst, werde ich genau hier sein. Neben dir!
 

Knarrend protestierten die Dielen, als der Ritter die beiden Gefangenen in den Turm brachte. „Du hast Besuch, Verrückter!“, feixte er und Tarrant machte sich nicht einmal die Mühe aufzusehen. Die armen Teufel taten ihm jetzt schon leid. Jemand hustete, dann schepperte die Tür neben seiner Zelle und plötzlich war es wieder still. Alice ließ einen Moment verstreichen, ehe sie aufsprang und ihre Finger sich um die Eisenstäbe schlangen. „Tarrant!“, sagte sie und für einen Moment hatte sie das Gefühl sich übergeben zu müssen, weil er sich nicht sonderlich rührte. Erst als er den Kopf nach einer gefühlten Ewigkeit hob und sie undefinierbar ansah, konnte sie einfach nicht anders, als ihn halbherzig anzulächeln. „Was hast du….?!“, fragte er und stand auf, ehe er sich vor ihr auf die Knie fallen ließ. „Ich schätze, ich hab dich gefunden!“. Er schüttelte den Kopf. „Du hättest in Marmoria bleiben sollen Alice. Jetzt wird sie uns beide….“. Er hob die Hand, ehe seine Finger ihre berührten und für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Er sah sie an und empfand plötzlich so etwas wie Schuld, weil sie an diesem schrecklichen Ort gefangen war und das alles nur, weil sie ihn retten wollte. „Mach dir keine Sorgen!“, sagte sie leise und ihre Finger schlossen sich um seine. Wie verlockend diese Worte doch aus ihrem Mund klangen. Wie gerne er dieses süße Versprechen doch angenommen hätte, aber er wusste es besser. „Ich habe allen Grund mir sehr wohl Sorgen zu machen!“. Obwohl Tarrant sauer war, was sich nicht nur an einer Stimmlage abzeichnete, konnte Alice einfach nicht anders, als erleichtert zu sein. Die Gewissheit, dass sie es geschafft hatte, dass sie rechtzeitig gekommen war, um ihn zu retten, war mehr als sie erhofft hatte. „Gott, ich hab solche Angst um dich gehabt!“, flüsterte sie und obgleich sie es verhindern wollte, konnte sie es einfach nicht. Tränen benetzten ihre Haut und der Hutmacher hob die Hand, um sie wegzuwischen, doch es war zu spät. Sie war bereits auf den Boden getropft und vermischte sich mit dem dreckigen, abgestandenen Wasser auf dem Boden. Wie wunderschön sie vor zwei Tagen noch ausgesehen hatte. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er geglaubt einen Engel vor sich zu haben. „Alice…“, sagte er sanfter, während seine Finger unter ihr Kinn glitten. Sachte hob er ihren Kopf an, dass sie ihm in die Augen sehen konnte. „Bitte, hör auf zu weinen. Ich….“. Er biss sich auf die Lippe, so fest, dass er glaubte sein eigenes Blut zu schmecken. Wie konnte er nur sagen, was er dachte. Was er fühlte. War der Moment nicht der Beste, den sie noch kriegen konnten? Wenn die rote Königin erst einmal Wind davon bekam, dass sie Alice geschnappt hatten, dann würde die Hinrichtung schon Morgenfrüh stattfinden. Andererseits sagten Berührungen und Blicke nicht viel mehr aus, als Worte? Tarrant beugte sich ein Stück vor und Alice sah ihn immer noch an. Einfach nur an. Ihr Traum schien sich gerade Selbstständig zu machen, denn das Gefühl, dass ihr Herz den Dienst verweigerte war diesmal viel realer. Viel echter und sie wusste, dass das hier einfach kein Traum sein konnte. Die Herzkönigin hatte ihnen diesen Moment schon einmal genommen und nicht einmal ihr Kopf konnte das wieder gut machen. „Worauf wartest du?“, flüsterte sie und Tarrant sah sie verlegen an. „Ich weiß nicht, ich dachte du…!“, fing er an, wurde jedoch unterbrochen, als Ace aufstand und Alice auf die Füße zog. „Danke!“, sagte er zu der jungen Frau, auch wenn diese ziemlich enttäuscht aussah, weil es unpassender nicht hätte sein können. „Ace!“, knurrte Tarrant und der Mann drehte sich um. „Sieh mal an. Tarrant mein Freund!“. Besagter stand auf und griff erneut nach Alice Hand.
 

„Du solltest besser die Finger von ihr lassen, aber du warst ja noch nie besonders schlau, wenn es um dein Leben ging, nicht wahr?“. Ein selbstgefälliges Grinsen zierte das Gesicht des Aufständlers, als er demonstrativ einen Arm um Alice Schultern legte. „Ich denke nicht, dass du in der Position bist, große Worte zu spucken. Schließlich bist du auf der falschen Seite der Zelle!“. Alice schob seinen Arm beiseite und sah schockiert zu dem Hutmacher, als seine Augen plötzlich einen rötlichen Stich annahmen. „Wag es dich ja nicht!“. Seine Stimme klang alles andere als freundlich und wenn dieses kleine, aber entscheidende Hindernis – nämlich die Gitterstäbe – nicht zwischen ihnen gestanden hätte, wäre er wohl auf den Mann neben ihr losgegangen. „Tarrant!“; sagte sie bestimmt und drückte seine Hand fester, ehe sie zu Ace sah. „Fass mich noch einmal an und du wirst es bereuen!“. Es war nicht ihre Art jemandem zu drohen und schon gar nicht war es ihre Art, jemanden zu verletzen oder unhöflich zu sein, aber es war nicht richtig, einfach über jemanden zu bestimmen. Sie wollte selber entscheiden können, was das richtige war und das war nun mal nicht die Vorstellung an Ace Seite zu stehen. Wenn sie doch nur irgendwie durch dieses blöde Gitter kommen würde. Frustriert ließ sie sich wieder auf den Boden sinken und lehnte sich gegen die kalten Stäbe. Tarrant warf Ace einen letzen warnenden Blick zu, ehe er sich ebenfalls wieder auf den Boden setze. „Ruh dich aus!“, sagte er leise und Alice nickte. „Aber nur, wenn du bei mir bleibst!“. Er lächelte und als seine Lippen sanft ihre Stirn berührten, schloss sie die Augen. „Wenn du aufwachst, werde ich genau hier sein. Neben dir!“, versprach er. Seine Finger verflochten sich mit ihren und für einen Moment sah er sie einfach nur an, während ihre Gesichtszüge sich entspannten und sie schließlich gleichmäßig atmete. Er würde nicht zulassen, dass ihr etwas geschah. „Wirklich rührend!“, feixte Ace und ließ sich auf den Boden sinken. „Du hättest einsehen müssen, dass es nicht klappt!“, sagte der Hutmacher und lächelte. Ace schnaubte verächtlich aus. „Sicher! Kriegst du nicht immer, was du willst?“. Tarrant schüttelte den Kopf. „Nein! Das hier…“. Er sah zu Alice und lächelte noch einmal, ehe er wieder zu dem Mann ihm gegenüber sah. „Das kann man nicht einfach für sich beanspruchen. So etwas muss man sich verdienen!“.
 

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Hallo ihr Lieben ^^
 

ich muss mich schon wieder bedanken. Die FF läuft hier eindeutig besser, als auf gewissen anderen Seiten. Ô.o
 

Zu euren Vermutungen: Ich denke sie haben sich bestätigt, es war eigentlich auch am naheliegensten, wenn man bedenkt, dass Alice freiwillig aufgibt.
 

@ Jonnvinn

Ja, ja, die guten alten Rechtschreibfehler. Ich habs ja schon einmal erwähnt, ich bin zu faul, da drüberzugucken! ^^" Hinsichtlich der Perfektion eher schlecht, allerdings wird das hier alles noch mal an nen Beta gehen, wenn sich meiner auffinden lässt! Ô.o Der ist Momentan etwas abwesend.
 

Wegen der Sache mit Tarrants Schwert, ich schätze, da is ne Disskusion ausgebrochen. Es sah ihm Film schon recht schwer aus und ich glaube eher weniger, dass sie in der Lage währe, richtig damit zu kämpfen, erst recht, wenn es ein Zweihänder wäre. Sie hat damit ja nicht gekämpf, sondern nur einen Angriff geblockt. ;) Das war Ace Glück, sehr zum Leidwesen des Hutmachers, denn die beiden können sich nicht wirklich ab! xD
 

Dieses Kapitel war ein wenig kürzer, dafür das nächste wieder länger! Ich wünsch euch weiterhin viel Spaß und hoffe es wird euch nicht langweilig!
 

liebe grüße

Helena *kekse dalass*

Bonus One-Shot: So close

"Nur noch ein kleines Stück!". Behutsam tasteten Alice Finger nach ihrer Umgebung. Auch wenn sie nicht sehen konnte, wo sie war, empfand sie ein leichtes Kribbeln, als der Hutmacher ihre Hand fester umschloss. Sie vertraute ihm, selbst wenn sie, so wie jetzt, blind war. Er hatte ihr feinste Seide um die Augen gebunden, als er verheißungsvoll eine Überraschung angekündigt hatte. Langsam aber sicher wurde sie immer ungeduldiger. Es schien ihr fast wie eine Ewigkeit, in der er weder ein Wort gesagt hatte, noch stehen geblieben war. Ihre Finger berührten die Wand, als er plötzlich stehen blieb. "Tarrant?", fragte sie leise und sie spürte seine Hand, die ihre losließ, ehe seine Hände sich auf ihre Oberarme legten. Sanft, als könne sie zerbrechen, ehe seine Lippen auf ihr Ohr trafen. "Keine Sorge. Ich bin hier!", flüsterte er und sein warmer Atem stieg ihr zu Kopf. Fast schon erleichtert atmete sie aus, ehe sie leise seufzte. "Komm schon, ich will es dir zeigen!". Erneut zog er sie voran und die Tür vor ihnen quietschte leise, als er sie hinter sich wieder schloss. "Du machst mich noch wahnsinnig!", sagte Alice ungeduldig und quittierte dafür auch gleich ein belustigtes Kichern. Anklagend zupfte sie an der Seide und Tarrant nahm ihr schließlich das Tuch von den Augen. "Verzeihung!", murmelte er, musste aber immer noch grinsen. Sein Blick traf ihren und seine Gesichtszüge entspannten sich wieder. Nichts auf der Welt hätte ihn jemals so aus der Bahn werfen können. Sie war einfach wunderschön. Das Schönste, was seine Augen jemals zu Gesicht bekommen hatten. Sein Arm legte sich um ihre Taille, ehe er sie näher zu sich zog. Einen Moment schwieg er und genoss ihre Nähe, nur um sicher zu sein, dass er sich das Ganze nicht einbildete. Das sie wirklich da war und nicht nur eine Phantasie. „Setzt dich!“, sagte er gedämpft und seine Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie war rauer und tiefer, als sonst und irgendwie wirkte es verdammt sexy. „Wieso bleiben wir nicht einfach stehen?“, fragte sie leise zurück und sah ihn wieder an. Tarrant verzog kaum merklich das Gesicht, ehe er den Kopf schüttelte. „Erst die Überraschung!“. Alice Finger wanderten über seinen Rücken und schließlich wieder hinauf, ehe sie ihm die Jacke von den Schultern streifte. „Was tust du?“. Ihre Lippen trafen auf seinen Hals und wanderten zu seinem Ohr. „Dich dazu zu überreden stehen zu bleiben!“. Er schluckte schwer, als ihre Finger seine nackte Haut berührten und für einen Moment hatte er das Gefühl sich selbst zu vergessen, besann sich jedoch eines besseren und griff nach ihren Händen. „Alice…!“, sagte er mit zitternder Stimme und versuchte sie sanft auf Abstand zu bringen. Es war verlockend, sie so nah bei sich zu haben, aber einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Er hatte sich so viel Mühe gegeben und es wäre eine Schande, wenn er jetzt alles über den Haufen werfen würde. Alice sah ihn wieder an und plötzlich setzte sein Gehirn aus. Fast schon mechanisch umklammert er ihre Handgelenke fester und zog sie so dicht an sich ran, wie er nur konnte, ehe seine Lippen auf ihre trafen. Ein leises seufzten entrang sich ihrer Kehle, ehe sie sich entspannte. Nichts vermochte dieses Gefühl zu beschreiben, als sie glaubte zu vergehen. Völlig hilflos versuchte sie sich gegen ihn zu lehnen, weil sie glaube, ihre Beine würden ihren Dienst verweigern. Tarrants Hand fuhr durch ihre Haare und blieb schließlich in ihrem Nacken ruhen, während er den Kuss mit so viel Leidenschaft erwiderte wie er nur konnte und plötzlich schien die Überraschung völlig nebensächlich…..
 

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Die Vorstellung, dass Alice den Hatter verführt, ist ja ein wenig abwägig, aber wieso sollte sie nicht einmal die Initiative ergreifen? ;)
 

Ich hoffe das versüßt euch die Wartezeit ein wenig und bevor ich euch fragt, was denn nun die Überraschung war, die stand nie wirklich im Vordergrund ;)
 

liebe grüße,

Helena

Akt 14 – Hinrichtung

Akt 14 – Hinrichtung
 

Müsstest du nicht eigentlich mich beschützen?
 

„Und deshalb, werden sie verurteilt zum Tode, durch Enthauptung!“. Die rote Königin starrte zufrieden auf den großen Platz nieder, auf dem sich inzwischen das Volk versammelt hatte. In der Mitte befand sich ein großes Herzförmiges Podest, auf dem der Hutmacher stand und gerade dabei war sich über den Stein zu beugen, der dazu diente, das Köpfen leichter zu machen. Alice stand links neben dem Podest und sah Tarrant an, der sichtlich entspannt schien, auch wenn er kurz davor war zu sterben. Sie wusste, dass sie die nächste war, würde Grins nicht rechtzeitig auftauchen. „Ab mit seinem Kopf!“, schrie die Königin und Alice kniff die Augen zusammen. „Nein!“.
 

Verschlafen schlug die junge Frau die Augen auf und blinzelte, als etwas Warmes ihre Haut berührte. Ihr Blick fiel auf Tarrants Hand, die mit ihrer verflochten war, ehe sie den Mann ansah, der offensichtlich ebenfalls eingeschlafen war. Genau da, wo er gestern sein Versprechen gegeben hatte. Sie lächelte matt und beobachtete ihn eine Weile. Welche Farbe seine Augen wohl hatten, wenn er schlief? Vermutlich würde sie das niemals herausfinden. Ihr Blick schweifte Ace, der immer noch in einer der Ecken lag, während er ein paar ungesunde Laute von sich gab, was offenbar als Schnarchen zu werten war. „Wenigstens lässt er mich in Ruhe!“, murmelte sie und zuckte zusammen, als der Hutmacher sich bewegte. Er streckte sich einmal, ehe er aufstand. „Und immer noch bin ich an diesem trostlosem Ort!“. Er konnte sich an nichts erinnern, was jemals schlimmer gewesen war, als in diesem Turm festzusitzen. „Wir müssen hier irgendwie raus!“, sagte Alice bestimmt und sah sich um. Die Mauern waren eindeutig zu dick, nicht einmal wenn sie es schaffen würden, dass Gitter am Fenster zu entfernen, würden sie lebend herauskommen. Sie waren einfach zu hoch. Erneut überkam sie ein Übelkeitsgefühl. „Wir haben keine Chance, Tarrant!“, sagte sie missmutig und er lächelte sie amüsiert an. „Wo ist nur die Alice, die ihre Stärke beweist, wenn sie glaubt, es sei hoffnungslos?“. Sie sah auf und schnaubte einmal aus. „Du hast leicht reden!“. Resigniert trat sie an das Fenster, dass den Garten zeigte, in dem die rote Königin ihr Fußvolk herumkommandierte. Die armen Tiere müssen ihr als Mobiliar dienen, als Sportgerät und auch als Sündenböcke. „Wir müssen etwas tun, Hutmacher!“. Ein leises Schnurren erregte ihre Aufmerksamkeit, ehe die Samtstimme der Grinsekatze an ihre Ohren drang. „Es sieht fast so aus, als könntet ihr Hilfe gebrauchen!“. Alice drehte sich um und sah direkt in die großen grünen Augen der Tigerkatze. Begeistert sah sie zu, wie erst die Streifen und dann der Rest verschwand, ehe sie sie auf der anderen Seite, bei Tarrant, wieder auftauchte. Ein selbstsicheres Lächeln zierte ihre Mundwinkel und der Hutmacher sah sie überrascht an. „Ich kenne diesen Ausdruck!“, sagte er freudig und Alice nickte. „Ich habe da eine Idee!“.
 

Das leise Klicken der Handschellen ging in der Menschenmenge unter, als ein lautes Raunen durch das Volk ging und ehe die Herzkönigin wusste, was geschah, hatte Alice nach dem Hutmacher gegriffen und ihn nach hinten gezogen. Ein lautes Klirren zerriss die Luft und Funken sprangen, als die Axt auf den Stein traf. „Tarrant!“, rief jemand und Alice drehte sich. Es war Ace. Das Schnurren der Grinsekatze ertönte über den Platz und dann schepperte es erneut, als aus dem nichts plötzlich Schwerter auftauchten. Alice griff nach dem Mrutalschwert und schob es sich auf den Rücken, ehe sie nach ihrem anderen griff und es erhob. Ace hatte Tarrant sein Schwert zugeworfen, ehe die beiden nun Rücken an Rücken standen und versuchten die roten Ritter abzuwehren. „Ich sag es dir nur einmal, mein Freund! Alice ist vergeben!“. Höhnisch parierte Ace einen Schlag und warf einen Blick über die Schulter. „Na klar! Sah mir aber nicht danach aus!“. Knurrend stieß der Hutmacher eine Karte beiseite, als diese ihm bedrohlich nah kam und mit einem scheppern riss sie drei weitere um. Ace lehnte sich zur Seite, als Tarrant mit dem Schwert nach vorne stieß. „Willst du das jetzt ausdiskutieren?“, raunte er genervt und Ace lachte. „Ich glaube, ich kann gerade nicht!“. Alice schob sich an dem Volk vorbei, auf Tarrant zu, der mit Ace zu diskutieren schien, während die beiden einen Ritter nach dem anderen erledigten. „Grins, ich muss zur Königin!“, sagte sie und die Katze nickte, ehe sie verschwand. Lautes Donnern drang an ihre Ohren und Alice erschauderte, als sich ein Unwetter anbahnte. Dicke, schwere Wolken schoben sich vor die Sonne und als Alice nach oben sah, traf sie ein Tropfen mitten ins Gesicht. Sie versuchte gegen das tosende Grollen anzuschreien, doch Tarrant und Ace waren zu weit weg. Resigniert schob sie sich weiter voran, doch die Herzkönigin war schon verschwunden. Sie rannte zurück, auf das Podest zu, ehe zwei Bogenschützen auf sie zielten. Alice duckte sich hinter den Stein und konnte gerade noch verhindern, dass sich einer der Pfeile durch ihre Brust bohrte. „Tarrant!“, schrie sie wieder, doch der hörte nicht das Geringste. Ace tanzte um eine der Karten und zuckte zusammen, als ein Pfeil sein Ohr streifte. „Was zur….“, fluchte er und Tarrant sah nun doch zu Alice, die ihn zu sich winkte, als jedoch ein weiterer Luftzug sie streifte und der Pfeil direkt auf den Hutmacher zuflog. Alice sprang auf und ohne zu überlegen schubste sie Tarrant beiseite, ehe sie unsanft auf ihm landete. Der Regen hatte ihre Haare durchnässt und diese klebten ihr im Gesicht. „Alice…“, keuchte er und seine Finger schlossen sich um ihre Oberarme. Einen Moment sah er sie einfach nur an, ehe sie sich murmelnd erhob. Kaum das Tarrant auf den Beinen stand, waren die Bogenschützen bereits näher gekommen. Geschickt ging der Hutmacher in die Knie und wich so einer Lanze aus, die auf ihn zugekommen war, ehe er den nächsten Schlag parierte und den Fuß hob, um den roten Ritter auf Abstand zu bringen. Nur knapp verfehlte die Karte ihr Ziel, als Tarrant sich zur Seite drehte. Spöttisch grinste der Hutmacher, ehe der rote Ritter erneut angriff. Diesmal war der Schlag von rechts jedoch nur vorgetäuscht und die Lanze berührte Tarrants Hand. Scheppernd ging das Schwert zu Boden und er hob schützend den Arm, jedoch blieb der erwartete Schmerz aus. Sein Blick glitt an Alice Rücken hinauf, die sich mit aller Kraft gegen die Lanze stemmte. "Müsstest du nicht eigentlich mich beschützen?", keuchte sie und zog die Klinge hoch. Die Karte geriet ins Wanken und Tarrant ergriff die Chance und verpasste ihr einen solchen Tritt, dass sie die Treppe des Podestes hinab flog. „Wie sagt man?“, fragte sie lächelnd, verstummte jedoch wieder, als sich etwas warmes um ihren Oberarm legte. Sie konnte den Fingerhut an seiner Hand spüren, der ihre Haut ebenfalls berührte. Ihr Blick glitt zu Tarrant, ehe dieser sie zu sich zog. "Danke!", sagte er leise und lächelte halbherzig. Sie hatte den ganzen Weg auf sich genommen, nur um ihn zu retten. "Gern geschehen, ich...", begann sie, verstummte jedoch erneut, als seine Hand über ihre Wange glitt. Sanft fuhr sein Daumen über ihre Lippen, während er sie immer noch unentschlossen ansah. Er wollte keine Zeit mehr verschwenden, die Chance nutzen, denn womöglich war es die letzte, doch wie würde sie reagieren. Abgewiesen zu werden, wäre schlimmer, als eine gefühlte Ewigkeit einfach nur auf sie zu warten. Fragend blickten ihre braunen Augen zu ihm auf, ehe ihr ein leises seufzen entfuhr. "Sag doch etwas!", murmelte sie und fühlte sich reichlich unwohl. Nicht etwa, weil er bei ihr war, sondern weil er sie sichtlich auf die Folter spannte. "Tarrant!", sagte sie leise und der flehende Unterton in ihrer Stimme war ihm nicht entgangen. Jegliche Beherrschung wich seinem Verlangen und seine Hand glitt in ihren Nacken, ehe er sich hinab beugte. Er war ihr so nah, dass er ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte. Sie roch nach Flieder und es vernebelte ihm die Sinne. Völlig machtlos sah er ihr noch einmal in die Augen, ehe er ihre Lippen mit seinen versiegelte. Längst vergessen geglaubte Empfindungen stiegen in ihm auf und plötzlich schien es, als wäre Alice der Schlüssel zu allem gewesen. Sie brachte ihm die Erinnerungen zurück, an die grünen, weiten Wiesen von Weisheitsend, an warme Sommernächte und kalte Wintertage. Sie gab ihm Hoffnung zurück, etwas, dass er vor langer Zeit aufgegeben hatte und zum ersten Mal wusste er was es wirklich hieß, den Verstand zu verlieren. Alice Finger versanken in dem Stoff seines Oberteils, als sie sich völlig hilflos an ihn klammerte. Hatte sie sich vor einigen Tagen noch gefragt ob es das Richtige war, musste sie sich bitterlich eingestehen, dass sie sich selbst belogen hatte. Es war das Richtige! Es war nicht nur Sehnsucht nach Unterland gewesen, nein, vielmehr hatte sie den Mann vermisst, der sie gerade in seinen Armen hielt. Es war nur eine zarte Geste und dennoch löste sie in Alice so viele Gefühle aus wie noch nie. Er hatte die Grenze überschritten und jetzt gab es kein Zurück mehr. Langsam schloss sie die Augen, genoss seine Nähe. Nur für einen Moment, denn Tarrant hatte sich bereits wieder von ihr gelöst, während Alice keuchend in die Knie ging. Der Regen schlug auf ihren Rücken ein, während Ace die ganze Szene missmutig beobachtet hatte. Mit dem ersten Blitz, der sich in seinen Augen spiegelte, entflammte auch der Hass in ihm.

Akt 15 – Eifersucht

Akt 15 – Eifersucht
 

„Statt ihr deine Zunge in den Hals zu schieben, solltest du lieber aufpassen!“
 

Zögerlich griff Tarrant nach Alice Hand, als sie ihn ansah. „Das nächste Mal könntest du mich vorwarnen!“, sagte sie, lächelte ihn aber belustigt an. „Oh, keine Sorge, das nächste Mal werde ich noch ganz andere…..“, begann er, kam jedoch nicht weit, denn die Spielkarten hatten offenbar noch keine Lust sich zu ergeben, was ziemlich deutlich wurde, als ein weiterer Pfeil auf Alice zuflog, jedoch von Ace abgefangen wurde. „Statt ihr deine Zunge in den Hals zu schieben, solltest du lieber aufpassen!“, schrie er ihn an und Tarrant zog eine Braue hoch. „Bist du etwa eifersüchtig?“, fragte er jetzt neckisch und Ace schnaubte aus. „Als wenn…“. Es war nicht mal gelogen. Er war nicht eifersüchtig. Er war wütend und das Unwetter schien dieses ganze Gefühl nur noch intensiver widerzuspiegeln. Er hatte den Hutmacher noch nie gemocht und die Tatsache, dass er nun auch noch Alice für sich einnahm, war eine Unmöglichkeit. Er hatte Pläne gehabt, die sich nun alle in Rauch aufzulösen schienen. Hätte er Alice haben können, dann wäre ganz Unterland auf die Knie gegangen, vor ihm. Vor Ace, doch stattdessen musste er mit ansehen, wie dieser verrückte Bastard sie auch noch küsste. Zornig stieß er eine weitere Karte weg, ehe sich neue dazugesellten und die drei nun völlig einkesselten. „Wir sollten uns besser aus dem Staub machen!“, rief Alice und auch Tarrant kam nicht drum herum ihr Recht zu geben. „Ace! Du links, ich rechts! Alice? Ab durch die Mitte!“. Ohne weitere Worte rannten die drei los und stürmten auf die Karten zu, die sichtlich verwundert einfach Platz gemachten hatten, Grund waren aber nicht etwa die drei Kämpfer, sondern das, was auf sie zukam. Der Regen wurde immer stärker und nahm ihnen mittlerweile die Sicht, als sich hinter ihnen eine gigantische Welle aufzubäumen schien und direkt auf die Karten niederschlug. Einige von ihnen schrien, andere gingen einfach unter, bevor sie gegen die Mauern gespült wurden und scheppernd zerfielen. „Was ist das?“, schrie Alice gegen den Sturm an und sah zu dem Hutmacher, der direkt neben ihr flankierte.
 

„Ich habe nicht die geringste Ahnung!“. Ace schüttelte den Kopf und zog die beiden schließlich eine Nische, als die Welle alles fortspülte, was sich auf dem Weg befand. „Da haben wir noch mal Glück gehabt!“, meinte Ace warnend und griff schließlich nach Alice Hand, um diese mit sich zu ziehen. „Was soll das?“, fragte Tarrant ruhig und deutete auf Ace Geste. „Ich bringe sie in Sicherheit, denn offensichtlich bist du dazu nicht in der Lage!“. Der Hutmacher verschränkte die Arme und als Ace ein böses Grinsen auf seine Lippen zauberte, konnte er nicht gucken, so schnell war die Faust von Tarrant in seinem Gesicht gelandet. „Lass sie los!“, sagte er ruhig und Ace wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. „Vergiss es!“, keuchte er. Fassungslos sah Alice den beiden zu. „Das ist nicht euer Ernst!“, meinte sie ziemlich angekratzt und riss sich von Ace los. „Wir haben ein ganz anderes Problem!“. Sicherlich, es war irgendwie schmeichelnd, dass sie sich um sie stritten, aber der Zeitpunkt war wirklich gänzlich unpassend. Die Welle war auch gar nicht mehr das Problem. Viel eher störte sie die Tatsache, dass die Karten wieder die Verfolgung aufgenommen hatten und diesmal schienen sie entschlossener. Tarrant sah an Alice vorbei, während sein Blick über die Tore glitt. Kein einziges war mehr auf. Zu den roten, hatten sich nun auch schwarze Karten gesellt. „Sie versperren die Ausgänge!“, sagte Ace trocken und der Hutmacher gab einen ironischen Laut von sich, ehe er sich spöttisch verbeugte. „Nein! Wirklich?! Danke für deinen scharfen Beobachtungssinn. Auf diese Erkenntnis wäre ich ohne deine Hilfe niemals gekommen!“. Statt jedoch, wie der Mann ihm gegenüber hoffte, wütend zu reagieren, grinste Ace nur. „Ich hab meinen Verstand schließlich noch!“. Tarrant hob sich die Hand an den Kopf, weil dieser Mann ihm chronische Migräne verursachte. Bereits jetzt schon hatte er die wildesten Phantasien, wie er Ace wieder loswurde und einige davon waren ziemlich unschön. Statt sich jedoch diesem wundervollen Tagtraum hinzugeben, umschloss er das Schwert fester. „Wir müssen hier raus, sonst sind wir erledigt!“. Äußerst desinteressiert am Streit, hatten Alice Augen die Mauern abgesucht und jetzt schlich sich ein übelregendes Lächeln auf ihre Lippen. Der Regen hatte immer noch nicht nachgelassen, doch das war egal. Er würde ihr nützlich sein. Ohne ein Wort lief sie einfach los, auf eine der Karten zu und während der Schütze bereits seinen Bogen spannte, wurde Alice noch ein bisschen schneller, ehe sie sich auf den Boden sinken ließ und durch den Regen ein ganzes Stück über den Boden schlitterte, direkt durch die Beine der Karte. Sie drehte sich einmal und riss die rote Blechbüxe einfach um, ehe sie sich den Pfeil und den Bogen schnappte und wieder zurückrannte.
 

Ihre Augen fixierten sich diesmal auf den Mast, an dem die Fahne der Herzkönigin prangte, ehe sie das Seil an diesem um den Pfeil wickelte und den Bogen spannte. Offensichtlich war sie da nicht die einzige, denn Ace konnte gerade noch verhindern, dass sich der Pfeil, einer anderen Karte, in ihren Rücken bohrte. „Was tust du?“, schrie er und Alice sah ihn an. „Ich hol uns hier raus!“. Tarrant hatte nur den Bruchteil einer Sekunde gebraucht, als sein Verstand ihm die Lösung gebracht hatte. „Du wirst zu leicht sein, ich häng mich dran!“, sagte er jetzt und Alice nickte, als sie den Pfeil direkt auf die Karte unter dem Tor sausen ließ. Das Seil spannte sich, ehe es riss und die Karte von der Mauer fiel. Hilfesuchend klammerte sie sich an den Mechanismus des Tores, das nun ratternd aufging. „Schnell!“, schrie Ace und rannte los. Einige der Karten stürmten nun wieder direkt los und Ace vollführte einen perfekten Salto, ehe er sein Schwert schwang und so den Weg frei machte. Alice schob den Hutmacher voran, der plötzlich Wurzeln geschlagen zu haben schien. „Lauf!“, schrie sie gegen den Wind an und erst jetzt bewegte er sich langsam und dann immer schneller auf das Tor zu. Weder er noch Alice wussten, was die rote Königin vor hatte, aber erst jetzt wurde der jungen Frau das Ausmaß dieser Situation bewusst. Erst als der Bube nach ihrem Arm griff und sie daran hinderte dem Hutmacher zu folgen, wurde ihr klar, dass das hier alles geplant war.
 

Das Seil war die einzige Möglichkeit gewesen. Jeder der nur halbwegs denken konnte, hätte auf diese Idee kommen müssen. Feindseelig starrte sie den Buben an, dessen schmieriges Grinsen ihr unter die Haut ging. Allerdings nicht auf eine angenehme Art und Weise. „Du bist wirklich berechenbar!“, sagte er provozierend. Die rote Königin hatte alles auf eine Karte gesetzt. Sie war sich so verdammt sicher gewesen, dass genau das hier geschehen würde und während sie untergetaucht war, hatte Stayne mal wieder die Drecksarbeit machen müssen. Es wäre ein Wunder, würde er sich nicht erkälten. Das hier war eine Zumutung. Dieses Gör, wenn auch inzwischen ziemlich reizvoll, wie er zugeben musste, würde ihm nicht noch einmal einen Strich durch die Rechnung machen. Was für eine sadistische Ader er doch hatte. Er würde gleich eine Show erleben, die das Publikum, wenn es denn eins gegeben hätte, nur so aus den Stiefeln gehauen hätte. „Lauf!“, hauchte er und ließ sie los. Irritiert starrte sie ihn an, al seine Finger von ihrer Haut glitten und dann rannte sie. Der Hutmacher hatte erst zu spät begriffen, dass Alice nicht hinter ihm war. Abrupt hatte er abgebremst und kehrt gemacht, während die beiden jetzt direkt aufeinander zu rannten. „Schneller, Alice!“, schrie er, während sein Blick panisch zu dem Tor glitt, dass plötzlich entschieden hatte sich wieder zu schließen. Verzweifelt streckte er die Hand aus, aber er war zu weit weg. Er würde sie nicht erwischen, er würde….. Augenblicklich blieb er stehen, als erst das Tor scheppernd auf den Boden schlug und dann ein schmerzerfüllter Schrei die Luft zeriss. Selbst das Tosen, des Unwetters, hätte diesen Schrei nicht daran hindern können, an seine Ohren zu dringen. Plötzlich kam ihm alles so unwirklich vor. Alles schien in Zeitlupe zu laufen. Er sah seine Finger, die selbige von Alice berührten, doch im Gegensatz zu ihm, schien sie das nicht mehr zu spüren. Er sah der Frau ein letztes Mal in die Augen, bevor sie mit einem geschockten Blick einfach in sich zusammen sackte. Schmerzhaft fest schlangen seine Finger sich um das Gitter und dann endlich hatte er die Kraft etwas zu sagen und als ob dieses Wort in auf den Boden der Realität zurück riss, sank er auf die Knie.
 

„Alice!“. Unnatürlich weit weg drang seine Stimme an seine Ohren, als wäre er irgendwo ganz anders und dann wanderte sein Blick zu dem Buben, der langsam klatschte. Obwohl es nur eine Geste war, quoll sie über vor Ironie. „Wirklich süß!“, spottete er und verzog das Gesicht. Angewidert, als hätte das Wort einen viel zu bitteren Nachgeschmack. „Weißt du, ich dachte immer du wärst ein dämlicher Idiot. Jetzt weiß ich, ich hatte recht!“. Ausdruckslos starrte der Hutmacher zu ihm hoch. „Lass sie in Ruhe!“, sagte er mit zitternder Stimme und der Bube sah ihn überrascht an. „Nicht doch! Hast du etwa unsere Abmachung vergessen?“. Tarrants Miene wurde steinhart, als Stayne ihn daran erinnerte. „Ah! Du hast es also nicht vergessen. Abmachung ist Abmachung. Ich bin gespannt, wie sie reagieren wird, wenn ich es ihr erzähle!“. „Das wagst du nicht!“. Unbekümmert sah der Bube auf seine Finger, ehe er sich Alice schnappte und sie sich über die Schulter legte. Er beugte sich vor, dass er Tarrant in die Augen sehen konnte. „Du hast nicht die leiseste Ahnung, wozu ich fähig bin! Verabschiede dich, denn du wirst sie nie wieder sehen!“. Ein böses, fast schon wahnsinniges Kichern drang über seine Lippen, als er die blonde Frau über das Pferd legte und schließlich aufsattelte. „Schönen Tag noch!“. Lange nachdem der Bube weg war, starrte Tarrant immer noch auf die Stelle, an der Alice gelegen hatte. Er hatte es versaut. Es war alles nur seine Schuld. Er hatte sie zum Tode verurteilt und es war alles nur seine Schuld. Das musste die Strafe dafür sein, dass er sie begehrte. Das er sie wollte. Und zwar ganz. Es war alles nur seine Schuld und jetzt würde er sie nie wieder sehen. Nie wieder.



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Kommentare zu dieser Fanfic (59)
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Von: abgemeldet
2016-11-21T08:09:57+00:00 21.11.2016 09:09
Oh nein Alice! Der Hutmacher muss sie retten! Und zwar schnell! Schreib bitte bald weiter! Bin so gespannt wie weiter geht
Von:  animefanchan1
2015-06-22T17:12:36+00:00 22.06.2015 19:12
echt toller schreibstil . sehr fesselnt schade nur das du die story nicht weiter geschrieben hast finde sie echt gut
lg
Von:  Vanilla_Coffee
2010-09-01T08:03:12+00:00 01.09.2010 10:03
O.o Oh mann war das spannend aber auch traurig am Ende ._.
Bin echt schon gespannt wie es weiter geht^^

LG Amalia
Von:  chimale-chan
2010-05-16T19:54:27+00:00 16.05.2010 21:54
Hey
erst mal dein Schreibstil ist echt toll ...=)
Hab deine ff vor etwas über einer Stunde gefunden
und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen .. xD
Die ff ist echt so toll geworden und ich freu mich wenn es weiter geht.
Weiter so! =)
lg chimale-chan



Von: abgemeldet
2010-05-04T16:09:38+00:00 04.05.2010 18:09
Hey :)
Hab deine Geschichte zuerst auf einer anderen Seite gelesen und hab mich geärgert dass dort nur so wenige Kapitel zu lesen waren, aber hab dich ja nun hier wiedergefunden *jippi*
Ich find das soooooo toll, hat sie ihn doch nicht vergessen, und nach dem hin und her was die beiden sich liefern, die passen doch wie Dick und Doof zusammen, obwohl sie ja nun weder dick noch doof sind,.... wie auch immer :D
toll geschrieben und ich habe es gleich gefavt.
Die Geschichte hat es verdient!!!
Und sie küssen sich, ehrlich nen dramatischeren Moment gibt es ja fast gar nicht, hoffentlich kommt nicht der nächste Schritt, dass einer von beiden erschossen wird von den Pfeilen, bitte bitte nicht, wenn nur ne schwere Wunde, die ihn/sie BEINAHE umbringt!
Ace soll sie nicht haben! Owned by Madhatter Tarrent!!!!!!!! Ja Ace verzieh dich, ab auf die Strafbank, buuuuuuuuuuuh du kriegst sie nicht, bist gar nicht ihr Typ, keinen Hut kein Makeup und schon gar nicht verrückt genug!So! Nimm das!
:) toll geschrieben, frag doch mal einen (deiner) Fan(s), ob er/sie Betalesen würden ^^ machen sie sicher gerne, vor allem in der Hoffnung, schon mal etwas eher lesen zu dürfen.
:) LG Vanhia
Von:  sleeping_snake
2010-05-01T19:00:22+00:00 01.05.2010 21:00
Ich hab alles an einem Stück gelesen. ^_______________^
Endlich einen KUSS. Gibt es eine schönere Belohnung?
...
JA! Wenn du weiter schreibst. *g*

lg S_S

Von:  Leillia
2010-04-27T16:39:59+00:00 27.04.2010 18:39
Da wird Ace aber alles andere als begeistert sein. Seine geliebte Alice (zumindest glaube ich, dass sie sowas ähnliches für ihn ist, sei es auch nur, weil Tarrant was von ihr will) ist eindeutig in jemanden anderen verliebt XD

Aber echt hey: Die haben sich einen sehr schlechten Zeitpunkt zum Küssen ausgesucht!

Wieder geniales Kapi und ich freue mich schon aufs nächste. Bitte wieder ne ENS schicken, wenns weiter geht.
Von: abgemeldet
2010-04-27T16:33:27+00:00 27.04.2010 18:33
Jaaaaaaaa,
endlich ist es soweit. Das war richtig toll beschrieben, mitten im Kampf. Hat ein bisschen was von "Fluch der Karibik 3" ;-)
Wie das Ganze wohl ausgeht und wer vielleicht doch sein Leben lassen muss (bitte nicht die Guten)
Freue mich schon riesig auf das nächste Kapitel
Von:  _Jonnvinn_
2010-04-26T14:20:38+00:00 26.04.2010 16:20
Oh, wie toll!^^
Und so super ins geschehnis eingebaut!
*schmacht*
der moment auf den alle gewartet haben.
und nun bleibt auf die reaktion von ace zu warten.

irgendwie dann doch wieder toll deine cliffhanger.
und wieder einmal super geschrieben, kann man nur immer wieder wiederholen!^^
Von:  Vanilla_Coffee
2010-04-25T14:28:37+00:00 25.04.2010 16:28
Tja Ace pech gehabt was XD *Ace in die Seite picks* *MUHAHAHAHA*
Ach ja endlich haben sich die beiden geküsst^^ *schwärm* *schmacht*
Das war so ein tolles Kapitel^^ Mach bloß weiter^^

LG Amalia


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