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Mr. Brightside

Geschichte einer Liebe & Die Hoffnung deiner Träume
von

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Prolog

Als ich die ersten Augen meiner Mutter erblickte,

hielt sie meine Hand genau wie heute, gestern,

den Tag davor und den davor.

Jeden dieser und meiner gesamten

Lebenstage erzählte sie mir ich

würde einmal meine große Liebe finden,

glücklich bis ans Ende meines Herzschalges,

wie schön die Welt sei, der endlos blaue Himmel,

der Duft der schönsten Blumen,

ganz bunt sei alles und ich sollte

immer brav bleiben damit dies auch so bleibe.

In ihren Augen fand man keinerlei Zweifel,

nur Hoffnung und ein kleines bisschen Bitten,

dass ich bloß nicht gegen die Regel verstoße.

Das hatte ich nie vorgehabt,

niemand sollte je durch mich verletzt werden und so nickte ich gedankenvoll.

Und begann zu Verstehen.

lundi

Frankreich 1959
 

Im Restaurant 'Simoné' war heute großer Andrang. Frisch begonnende Frühlingszeit und die Leute kamen hereingeströmt.
 

Meine wunden Finger schmerzten noch nie so stark vom Tellerwaschen.

Jean sah mich an das merkte ich, und er zuckte kurz nervös zusammen, weil er wusste das ihm die Blicke des Küchenchefs im Nacken lagen.

Ich spürte seine Hand auf meiner, als er mir den Teller unter meinen Armen wegzog.
 

Doch spätestens nach dem dritten Teller war der Küchenchef nicht mehr auszutricksen und packte nach seinem Handgelenk, zog ihn zu sich rüber, in diesem Augenblick schloss ich entschuldigend die Augen, und er gab ihm eine Backfeife.
 

Den nächsten Stapel dreckigem Geschier die die Kellnerin hereinschob bekam Jean vorgesetzt und ich sah schuldbewusst auf die neuen 50 Teller die er zu reinigen hatte.
 

Ich arbeitete gern im 'Simoné', die Strafen waren nicht allzu heftig wie bei manch anderen Betreibern, nur ein Ort gefiel mir weitaus besser, das 'Monte Royal' am schäbbigen Starßenende auf dem Weg zum Schulgebäude.

Das Café wo mein Vater mich ebenfalls arbeiten lies.

Die Farben waren schon etwas abgeblasst und alles nicht mehr ganz so kräftig wie es einmal war.
 

Trotzdem gefiel mir das leichte Gelb am Eingangsschlid und das blasse Rot innen. Ich arbeitete dort teilweise als Putzhilfe, aber immer öfter durfte ich als Bedienung einspringen.
 

Am schlimmsten war für mich die graue Druckerei genau neben dem schrecklich schwarzen Leichenschauhaus von Nantes wo ich einmal in der Woche eintrat.

Ich arbeitete jeden Tag in der Woche außer Sonntags am Ruhetag, wo ich im Haushalt half.
 

Zur Schule sollte ich nicht gehen meinte Vater, es wäre nötiger der Familie unter die Arme zu greifen und so würde ich Disziplin lernen fand er.

Aber ich bildete mich mit Büchern, deren Geschichten und Geheimnissen, wunderschönen Fantasiewelten von denen ich mich so beeindrucken lies.
 

Und plötzlich spürte ich wieder Jeans Hand um mein Handgelenk und er begann aus ganzem Herzen zu lachen, woraufhin ich auch lachen musste und erst dann bemerkte ich, dass der Chef den Raum verlassen hatte und alle sich unterhielten.

Jean sah mich wieder an und ich schaute auf den Boden.
 

"Tut mir Leid", sagte ich und er gab mir einen Klapps auf den Kopf.
 

Erst jetzt sah ich wieder zu ihm hoch.
 

"Bist du morgen wieder im 'Monte Royal' ?"
 

Ich nickte.

"Ja, das bin ich."
 

sein Lächeln schien ein wenig erloschen.

"Hm, also lässt du mich wieder alleine mit unserem 'grimmigen Klopsie'!"
 

ich musste wieder lachen und er begann wieder zu grinsen.

Als in diesem Moment der 'grimmige Klopsie' auch wieder durch die Tür kam.
 

Ich hielt mir meinen Handrücken vor den Mund um nicht laut los zu lachen und

Jean lächelte mir nur triumphierend zu.
 

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Black

mardi-mercredi

Sein Lächeln war definitiv unheimlich schön und er hatte mir wohl total den Kopf verdreht, denn ich bekam einfach kein Wort raus.
 

Ich wusste nicht einmal seinen Namen und doch sah ich ihn mit diesen Augen, schon etwa zwei Wochen klopfte mein Herz immer stärker.
 

Jede Sekunde war es mir peinlich in seiner Gegenwart den Boden zu putzen, lieber spielte ich Kellnerin, aber auch dann hatte ich Angst das mir vor Aufregung das Tablet runterfiel.
 

Heute hatte ich keine andere Wahl ich musste ihm die Rechnung bringen.
 

"D...das wären dann 2.50 DM bitte."

Er suchte in seinem Portmonnaie

"Ähm, Entschuldigung, aber ich habe leider kein Kleingeld."
 

dann legte er einen 50 DM Schein auf das kleine Tablet und fragte beschämt:

"Können sie wechseln?"
 

"S...sicher Monsieur."
 

Ein bisschen verwirrt nahm ich das Tablet, ging zur Kasse und suchte nach dem passenden Wechselgeld.
 

Dann kehrte ich zurück zum Tisch und stellte das Tellerchen mit seinem Geld ab.
 

"H...hier bitteschön Monsieur. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag."

ich lächelte höflich, verbeugte mich und wollte umdrehen.
 

"Hier, das ist für sie."
 

Er las ein paar Taler liegen, steckte den Rest in seine Hosentasche und ging durch die Tür nach draußen.
 

"V...vielen Dank!"

wollte ich hinterher rufen, aber das hatte er jetzt wahrscheinlich nicht mehr gehört.
 

Ich war glücklich, nahm das Geld und sah es voller Stolz an.

"Vielen,vielen Dank."

flüsterte ich.
 

In meinem Körper machte sich ein wunderschönes Gefühl breit.

Heute war mein Arbeitstag schon früh zuende.

Schon um 18.00 Uhr durfte ich gehen.

So machte ich mich auf den Weg nach Hause.
 

Ich las schrecklich gerne Bücher, zu Hause saß ich vor meiner Bücherwand und studierte Abenteur, Literatur und Fantsiewelten.
 

Am liebsten las ich die Geschichte von Alice im Wunderland und Frau Holle.

Ob mir solche wunderschönen Geschichten auch mal wiederfahren würden.

Oder wie in Aschenbrödel ein Junge mich einmal so sehr liebt, dass er alles für mich tut.
 

Ich war so müde, dass ich garnicht mitbekam wie ich langsam einschlief.
 

Das grelle Klingeln des Weckers dröhnte in meine Ohren und ich riss die Augen auf und erhob mich von meinen Büchern.
 

Erst als ich einige Male auf ihn drauf haue verstummt er und ich stelle mich aufrecht auf um meine Kleider zu finden.
 

Ich griff nach dem erstbesten das auf dem Bett lag und zog mich von meinem alten Kleid ins Neue um.

Ich nahm mein Buch, und ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte mir das ich ziemlich spät dran war.
 

Schnell nahm ich mir eine Scheibe Brot und verließ das Haus.

Bis nach 'Madeleine-Champ de Mars' dort wo das Restaurant 'Simoné' lag war es Gott sei Dank nicht weit. trotzdem beeilte ich mich.
 

Jean sollte nicht ganz alleine den grimmigen Blicken des Monsieur Lacombe Stand halten.
 

Monsieur Lacombe schaute noch grimmiger als 'Klopsi' und er war immer nur Mittwochs da. Das erforderte ganz besondere Höflichkeit, denn er war hochrangiger.
 

Er war Vizechef dessen der das Restaurant überhaupt führte und man konnte sich glücklich schätzen, das man ihn wiederum ansehen durfte.

Klar, ganz früh morgens ist noch nicht viel los in einem Restaurant denkt ihr, aber da liegt ihr gewaltig falsch.
 

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Im 'Simoné' musste Tag und Nacht gereinigt werden.

An einem Nobeltisch in blassem Bronze verewigt

und darauf ein weißschimmerndes Seidedeckchen,

wo nur die feinsten Leute dinierten,

war es auch nicht anders zu erwarten.
 

Die Deckchen mit Hand gewaschen wie dem auch das gute Porzelan und dem Silbergeschier gleichte.

Der Boden jeden Tag gesäubert und die Farben der Möbel und Wände öfters aufgefrischt.
 

Ich renne, bis ich nicht mehr kann und am Ende der Starße bleibe ich stehen.

Zwei Kreuzungen, aber ich schaue in die Straße die es nicht gibt.

Ich nehme die Rechte, weil ich weiß das ich da her muss.
 

Jean schrubbt den Boden

und sieht angekotzt zu mir.

Ich lege meinen Kopf schief und erwiedere dies nur mit einem fragenden Blick.

Jean wandte sich von mir ab und in jenem Moment wurde ich von Lacombe mitgerissen.

Backfeife hier, Backfeife da,

fünf Minuten zu spät und in meiner Hand fand ich Schrubberbürste und Eimer wieder.
 

"Der hat gute Laune heute.", sah Jean mich entsetzt an und ich nickte nur und machte mich an die Arbeit.
 

Aus der Sicht von Jean:
 

Hannah sah erschöpft aus und ihre Wangen schimmerten in blassem Rot.

ich wollte sie fragen wie es ihr geht, aber ich traute mich nicht und wandte mich wieder zum Boden.

Man könnte meinen durch das heftige Schrubben würde er bald Löcher kreigen, aber Lacombe fande ihn immer noch nicht sauber genug.

ich grinste.

"Hannah, lass uns abhauen. Wir könen so viel erleben."

flüster ich.

Erwartungsvoll schau ich sie an und ich sah wie glücklich sie über den Vorschlag zu sein schien.

Aber sie schüttelte auch wieder den Kopf.

"Wie sollen wir das denn anstellen, Jean möchtest du nicht bei deinen Eltern bleiben?"

fragte sie mich und ich wusste keine Antwort.

Für einen kurzen Augenblick sah sie mich traurig an und ich bemerkte das kleine rosa Buch, das neben ihr lag.

"Pause!"

schrie Lacombe und sie erhob sich, lies die Bürste in den Wasereimer fallen und wurde von ihm rausgescheucht.
 

Das konnte ich nicht, wiederum hatte sie es liegen lassen und ich musste es ihr geben.

Ich griff nach dem kleinen hübschgebundenen Büchlein.

Ich wiß ich sollte es nicht öffnen, aber ich konnte nicht anders.

ich blätterte etwas darin,

bis zu ihrem letzten Eintrag:
 

April 5, 1959

Liebes Tagebuch,

Hoffnung und Schicksal ist ein Unterschied oder?

Ja, ein sehr Großer denke ich.

Das was man hofft zu schaffen ist oft nicht das was passiert.

Ich sehne mich nach ihm und sein hübsches Lächeln, mein herz spielt verrückt wenn ich ihn sehe.

Morgen frage ich ihn nach seinem Namen, dass ist wohl Hoffnung, oder nein Schicksal, ich nehme es mir fest vor.

Hannah
 

Und ich blättere ein paar Seiten weiter auf der steht:

'Was ich erleben will'

Ich will umblättern, doch jetzt schlägt Lacombe mir auf die Finger und ich zucke zusammen.
 

"Das gehört nehme ich an der Lady, nicht wahr? Schmutzfing!"

Er gibt mir einen Klapps auf den Hintekopf, woraufhin mir das Büchlein aus den Händen fällt.

"J...ja Monsieur. A...aber sie hat es doch verloren, ich muss es ihr geben."
 

"Gut dann gib es ihr!"
 

Ich bücke mich, hebe es wieder auf und werde gewaltvoll von Lacombe aus der Tür geschoben.

Beschämt halte ich ihr das Buch hin, doch sie nimmt es dankend an und lächelt.
 

"Dankeschön. Komm wir setzten uns dort hin."

Sie nimmt meine Hand und wir setzen uns auf zwei große Steine am Starßenrand.

Sie ist verliebt geht es mir durch den Kopf und in mir kommt Eifersucht auf.

Sie schaut begierig auf die kleine Eisdiele gegenüber.

Heute war ein wirklich ziemlich heißer Tag und ich kramte in meiner Hosentasche und fand eine Demark.

Ich lief auf die andere Straßenseite und kaufte zwei Eistüten.
 

"Wo...Woher hast du denn das Geld?"

Fragte sie als ich ihr eine dieser in die Hand drückte,

aber ich wusste es selber nicht.

Ich zuckte mit den Schultern.
 

"Lass es dir einfach schmecken, ja?"

ich zog ihre Mundwinkel nach oben.

Sie begann zu lachen.

So wunderschön dachte ich und ich war zufrieden.
 

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Balck



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