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God's in 7th Heaven, All's Right with the World

von

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Meeting

Hi, ihr Shounen Ai-Fans da draußen ^__^

Hier ist mal ein bisschen Lesestoff für euch. Es ist nicht meine Geschichten (um das gleich schon mal vorweg zu sagen), sondern eine Geschichte, die ich aus dem Englischen übersetzt habe. Dazu muss ich jetzt auch sagen, dass es im Moment alles noch ein bisschen holprig klingt, weil ich mich erst mal einschreiben muss, also sagt nicht gleich, dass die Geschichte scheiße ist, nur weil ich da so komische Sätze formuliere *g*
 

Und jetzt was zur Geschichte selber: es ist eine FanFiction zur TV-Serie "7th Heaven" bzw. "Eine himmlische Familie" (wie die Serie hierzulande heißt! Aber ich sehe es schon kommen... kein Schwein kennt diese Serie). Das heißt, es ist nicht wirklich Anime, aber es wird trotzdem ein bisschen Anime drin vorkommen ^^
 

Pairing ist SimonXTerry, wobei Terry (und ein paar andere, die erst später vorkommen) ein komplett neuer Charakter ist und dem Autor gehört und nicht den "7th Heaven" Produzenten.

Die "7th Heaven"-Charaktere gehören nicht uns und Geld hat der Autor bisher damit auch nicht gemacht, und ich werde es auch nicht.

Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen ^^
 

God's in 7th Heaven, All's Right with the World

By Cypher (CypherCA@aol.com)

Translated by Danni (Taichi001@aol.com)
 

Kapitel 1: Meeting
 

Simon Camden fühlte sich einsam. Er war nicht einsam in dem Sinne, dass er allein war. Durch seine sechs Geschwister und seinen "Fastbruder" Robbie, ebenso durch seine Eltern und ein Haustier, wusste er überwältigend gut, dass er nicht alleine war. Noch war er einsam in dem Sinne, dass er keine Freunde hätte oder unbeliebt wäre. Er hatte viele Freunde, von seinen Klassenkameraden bis hin zu einigen Seniors. Mädchen fragten ihn aus, wollten seine Freundin sein. Er war warmherzig, nett, freundlich, gutaussehend, für die Mädchen der ideale Freund.

Nein, Simon Camden war einsam, weil er dachte, dass niemand ihn verstünde. In den letzten Jahren kamen seltsame Gefühle in ihm auf. Gefühle, die er vorsichtshalber verdrängt und in sich begraben hatte. Gefühle, die, in den Augen seiner Familie und der Gemeinde, falsch waren. Doch er wusste, dass er sich bald mit ihnen befassen müsste, denn sie übten nur noch mehr Druck auf sein ohnehin schon bewegtes Leben aus und früher oder später würde er verrückt werden, wenn er nicht jemanden finden würde, mit dem er reden konnte. Sicher, er könnte zu seinem Vater, seiner Mutter, seinen Geschwistern oder sogar zu einem Freund gehen, aber er fühlte, dass ihn niemand verstehen würde, dass sie ihn verurteilen würden. Deshalb litt er alleine, lehnte immer mehr Einladungen für Dates ab, wurde stiller und sonderte sich mehr ab, als er versuchte das Durcheinander seiner Gefühle zu verstehen. Er seufzte, nahm sein Lunchpaket aus seinem Fach und begab sich nach draußen. Er wollte heute nicht mit seinen Freunden essen, besonders nach diesem Traum, den er letzte Nacht hatte. Er schüttelte seine Kopf, versuchte so die Erinnerung an den Traum und die Gefühle, die mit dieser aufkamen, zu verscheuchen.

Er entdeckte einen Baum unter dem niemand saß, ging hinüber zum Ende des Campus und setzte sich gegen den Stamm, dankbar für den Schatten, den dieser spendete. Er holte sein Lunchpaket aus der Tüte und aß sein Thunfischsandwich. Er hörte ein Geräusch von dem Ast über sich, tat es aber als ein umherrennendes Eichhörnchen ab.

Er erwartete nicht, dass auf einmal eine Person kopfüber vor ihm auftauchte. "Yo." Simon schrie auf und warf sein Sandwich weg, seine Augen weit geöffnet.

Die Person fing das Sandwich und lächelte Simon an. "Entschuldigung, habe ich dich überrascht? Ich habe eine Neigung das manchmal zu tun. Mein Bruder denkt, ich genieße den Schockwert. Vielleicht tue ich das auch, ein bisschen jedenfalls." Die Person hielt Simon das Sandwich entgegen.

Simon nahm es an und lehnte sich wieder gegen den Baum, musterte dabei den Fremden. Er musste etwa 16 Jahre alt sein, über 1,80m groß und hatte sich hinten einen kleinen Pferdeschwanz aus seinem hellbraunen Haar gebunden. Außer der Tatsache, dass er sich mit den Füßen am Ast festklammerte, fand Simon die Augen der Person etwas eigenartig, denn sie hatten eine tiefrote Farbe. "Ähm..."

Der Junge zog sich hoch und lehnte sich etwa zwei Meter über Simon gegen den Stamm. Er schaute hinunter. "Was? Die Haare oder die Augen?"

Simon schüttelte den Kopf und zuckte ein wenig mit den Schultern. "Die Augen.", murmelte er.

Der Junge lachte nur und strich sich mit einer Hand durch die Haare. "Es sind Kontaktlinsen. Ich bin kein Mutant oder Freak aus dem Weltall oder so etwas. Ich trage sie um besser lesen zu können und ich habe gefärbte, um die Leute zu erschrecken." Er nahm eine der Linsen heraus, zeigte seine braunen Augen, die nur etwas dunkler als seine Haare waren. "Ich mag einfach den Schockwert von gefärbten Kontaktlinsen." Er zuckte mit den Achseln und setzte die Linse wieder ein.

"Oh." Simon packte zusammen, da er nicht wirklich mit jemandem zusammen sein wollte. "Entschuldige, dass ich dich gestört-" "Unsinn, ich esse hier, weil es ruhig ist. Und ruhige Plätze sind da, um mit ruhigen Leuten geteilt zu werden. Es macht mir nichts aus." Er lächelte Simon an. "Ich fände es schön, wenn wir uns kennen lernen würden."

Simon starrte auf das Lächeln, fühlte wie das Blut in seine Wangen schoss. ,Er hat ein nettes Lächeln..'. Er blinzelte aufgrund seiner Gedanken, entspannte sich etwas und lehnte sich wieder gegen den Stamm. "Ich glaube. Ich bin Simon, Simon Camden."

"Terry. Terry Dax. Aber meine Freunde nennen mich nur Dax oder einen anderen Spitznamen, den sie mögen." Er blinzelte. "Es freut mich endlich den berüchtigten Simon kennen zu lernen."

"Berüchtigt?" Simon hob eine Augenbraue, weiterhin sein Sandwich essend und eine Limonade hervorholend. "Yep. Die Mädchen sprechen sehr viel von dir und du bist sehr beliebt in der Nachbarschaft. Nun, deine ganze Familie ist es." Terry nippte an einer Wasserflasche. "Deshalb ist es schön endlich jemanden von euch zu treffen."

"Oh." Simon zuckte mit den Achseln und trank von seiner Limonade. "In welchem Jahr bist du? Ich habe dich noch nie zuvor gesehen."

"Junior. Aber ich habe fast nur AP-Unterricht. Ich versuche als Sophomore ans College zu kommen. Mein Vater kam als ein Zweitsemester-Freshman ans College und mein Bruder als Junior. Ich versuche also die Familientradition fortzusetzen."

Simon hob beide Augenbrauen und schaute zu ihm hoch. "Das ist sehr beeindruckend." Terry zuckte mit den Achseln und hob seine Flasche. "Liegt an den Genen. Und warum du mich noch nie gesehen hast... Ich habe gerade von... na ja, ich habe die Schule gewechselt. Lassen wir es dabei." Er trank etwas mehr und holte eine Tasse Früchte hervor. "Also, warum sitzt du hier?

Simon atmete tief ein, spannte sich leicht an. Er griff in seine Tüte und holte einen Keks heraus. "Ich denke, ich mag einfach die Ruhe."

"Ich denke, dass dich etwas belastet."

Simon schaute auf und runzelte die Stirn. "Ach? Geht dich das etwas an?"

"Über das Problem zu reden, mildert es oder man findet eine Lösung." Terry steckte den Abfall in seine Tüte und zog ein Buch und einen blauen Markierstift hervor. "Wenn du nicht darüber reden willst, ist das in Ordnung."

"Ich würde lieber nicht darüber reden." Simon aß das letzte Stück seines Keks' und fing an zu packen, darüber entscheidend, dass es nicht sehr weise wäre zu bleiben. ,Ich kann doch nicht einem völlig Fremden meine Gefühle beichten. Egal wie gutaussehend er ist...' Er rieb seine Stirn um den letzten Gedanken zu verbannen.

"Hey, hast du am Freitag schon was vor?"

Simon unterbrach das Packen. "Warum?"

Terry markierte eine Stelle in dem Buch, welches er las. "Nun, Freitagnachmittage sind meine stressabbauenden Tage und ich wollte ins Kino gehen." Er sah Simon an und lächelte. "Du siehst so aus, als ob du auch eine Stresstherapie gebrauchen würdest. Willst du mitkommen? Geht auf meine Rechnung."

Er lädt mich ein? Simon schaute Terry genau an, sein Blick blieb an den roten Augen des Jungen hängen. ,Es wäre schön zu entspannen... ohne mich um mein Geld zu sorgen oder etwas anderes diesbezüglich. Er fragt mich nur als Freund, also warum nicht?' Er nickte. "In Ordnung."

"Großartig. Ich hole dich um sechs Uhr ab. Zieh dir eine Lederjacke an, falls du eine hast."

Simon schloss seinen Rucksack und legte den Kopf schief. "Warum?"

"Wirst du sehen, wenn ich dich abhole." Mit diesen Worten wandte sich Terry wieder seinem Text zu, ohne auf Simons fragenden Blick zu antworten.

Simon biss sich auf die Lippe und machte sich auf den Weg zurück zur Schule, seinen Abfall griffbereit, um ihn in den Mülleimer zu werfen. ,Eine Lederjacke um ins Kino zu gehen? Seltsam...'

~()~

Die nächsten zwei Tage vergingen sehr schnell. Simon ging jeden Tag zu dem Baum, aber Terry blieb verschwunden. Obwohl er befürchtete, dass der Junge die Wohnung nicht finden würde, hielt er sich Freitagabend frei. Als der Tag endlich da war, wurde Simon nervös wegen dem Date, auf dass es hinauszulaufen schien. Robbie bemerkte Simons Gefühle, aber nicht das, was dahinter steckte. So nett wie er war, bot er Simon an zu reden, wenn er wollte. Simon dankte ihm und sagte, er würde es sich merken. Den Tag verbrachte Simon wie üblich, nach Terry Ausschau haltend, doch nichts findend. Er entschied sich dem Jungen zu vertrauen, nahm den Bus nach Hause, während er darüber nachdachte, was er für diese Art Date anziehen sollte.

~()~

Punkt sechs Uhr klingelte es an der Tür. Lucy, welche im Wohnzimmer saß, seufzte und stand auf. "Ich mache schon auf." Sie ging zur Haustür, hörte jemanden die Treppe hinunterkommen und folgerte aus den leichten Fußtritten, dass es Simon war. Sie öffnete die Tür, blinzelte, atmete kurz ein. ,Nett...' Vor ihr stand ein Junge in Simons Alter mit einer Lederjeans und einem roten Schildkrötenkragen. Außerdem hatte er eine geöffnete Lederjacke an. Was Lucy am meisten faszinierte, waren das Lächeln und die brauen Augen, die zu funkeln schienen. "Hallo."

"Guten Abend." Er verbeugte sich etwas vor Lucy. "Ist Simon zu Hause? Ich komme, um ihn abzuholen. "Hier bin ich." Simon kam hinter Lucy hervor, seine Lederjacke anziehend. Er hob die Augenbrauen, als er Terry sah. Großartig. Er blinzelte ein paar Mal und schaute dann zu Lucy, die Terrys Gesicht anstarrte. "Oh, ähm, Terry, das ist meine ältere Schwester Lucy. Lucy, das ist ein Austauschschüler, Terry."

"Bitte Simon. Nenn mich Dax, das ist einfacher." Terry schüttelte Lucy die Hand. "Es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen.." "Ebenso." Lucy warf ihr Haar zurück. "Hast du morgen Abend schon etwas vor? Denn wenn nicht..."

Terry kicherte und tätschelte Lucys Hand. "So gerne ich auch zustimmen würde, aber ich fürchte, ich habe einfach nicht die Zeit und Energie dazu." Er nahm seine Hand zurück als Lucy ihn enttäuscht ansah. "Aber ich kenne ein paar Jungen, die gerne mit dir ausgehen würden. Soll ich ihnen deine Nummer geben?"

"Nein, ist schon okay." Sie lächelte wieder und verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken. "Werde ich dich wiedersehen, Dax?" "Vielleicht." Er schaute zu Simon. "Wir müssen los."

"Stimmt." Simon nickte Lucy zu. "Sag Mom oder Dad, dass ich in ein paar Stunden wieder zurück bin." Er ging hinaus und schloss die Tür hinter sich. "Entschuldigung wegen meiner Schwester."

Terry ging von der Veranda und auf die Straße zu, lachte ein bisschen. "Schon in Ordnung. Das passiert of. Liegt wahrscheinlich an meinen Augen." Er stoppte bei einem schwarzen Motorrad und nahm einen Helm. "Ich hoffe, es stört dich nicht, aber mein Bruder hat das Auto." Er warf den Helm zu Simon.

Simon fing ihn auf und sah sich die Maschine an. "Deine Eltern lassen dich das fahren?"

"So lange, wie ich nicht viel Lärm mache und keinen Ärger bekomme." Terry zog sich seinen eigenen Helm auf und schloss seine Jacke. "Mach deine auch zu, es wird kalt." In einer fließenden Bewegung stieg er auf das Motorrad und rutschte ein Stück vor.

Simon zog den Helm auf und schloss seine Jacke. Nach ein paar Anläufen schaffte er es auf das Motorrad aufzusteigen. Wenn auch nicht in einer fließenden Bewegung. Er legte seine Arme um Terrys Hüfte, so wie er es in Filmen gesehen hatte. Unter seinem Helm wurde er leicht rot.

"Yo, Simon."

"Hä?" Er lehnte sich zur Seite und schaute Terry an.

"Da sind Griffe, an denen du dich festhalten kannst, wenn es dir so unbequem ist."

Simon zögerte einen Moment, schüttelte dann aber seinen Kopf. "Ist okay so."

"In Ordnung, halt dich gut fest." Terry löste den Ständer und startete den Motor. Einen Moment später flogen sie durch Straßen in Richtung Innenstadt.

Simon hielt sich instinktiv fester an Terry fest, legte seinen Kopf auf Terrys Rücken. Als er die vorüberziehenden Häuser sah, fühlte er, wie ihm etwas übel wurde. ,Na super, übergib dich in seinen Helm. Das gibt sicher Extrapunkte.' Er schluckte die Galle runter und konzentrierte sich auf Terrys Rücken, wodurch die Übelkeit langsam abnahm. Dann hörte Simon, wie der Motor genauso schnell abschaltete, wie sie losgefahren waren, und die Welt wieder normal wurde.

"Simon?" Terry löste sich von Simons Händen und schaute ihn an. "Geht es dir gut?" Er nahm seinen Helm ab und strich mit seiner Hand durch sein Haar, um es zu glätten. "Du siehst irgendwie grün aus."

Simon nahm seinen Helm ab, blinzelte ein paar Mal gen Boden, bevor er aufsieht. "Ja," er lächelte, "ja, mir geht es gut. Ich bin Motorradfahren nur nicht gewöhnt, das ist alles."

"Ahh. Die ersten Male kann es einen leicht aus der Fassung bringen." Terry öffnete seine Jacke und streckte sich. "Aber es wird besser, das verspreche ich." Er ging auf das Kino zu. "Komm schon."

"Okay." Simon folgte ihm. ,Vielleicht ist es kein Date; er versucht sich nur abzuschalten, so wie er gesagt hat.'

Terry quatschte und alberte mit Simon herum, während sie die Karten und Popcorn kauften. Der Film, den Terry ausgesucht hatte, war eine romantische Komödie. Er hatte Simon gesagt, dass solche Filme am besten zum Abschalten sind. Simon war damit einverstanden, denn er merkte, dass Terry Meg Ryan mochte. Sie hatten Plätze im hinteren Bereich des Saales gefunden, der Film begann kurz später. Nach der Hälfte des Filmes war Simon überzeugt, dass Terry nicht interessiert an ihm war, doch dann passierte etwas, das diese Vorstellung ruinierte. Terry legte seine Hand auf Simons, hielt sie fest. Simon errötete und dachte daran seine Hand zurückzuziehen, ließ es aber, denn er mochte das Gefühl. Eine leichte Färbung blieb für den Rest des Films auf Simons Wangen, und verbrachte die Hälfte der Zeit damit Terry anzuschauen, der dem Film folgte und die ganze Zeit über lächelte. Nach dem Film tat Terry so, als ob nichts geschehen sei. Simon spielte mit, denn er wollte sich nicht selbst in Verlegenheit bringen, falls er die Geste falsch interpretiert haben sollte. Als sie nach Hause fuhren, wanderten Simons Gedanken wieder zu dem Gefühl im Kino zurück. ,Ich muss wirklich mit jemandem reden.'

Terry hielt vor dem Haus der Camdens und wartete darauf, dass Simon abstieg, bevor er das Helmvisier hochschob. "Das war eine schöne Zeit. Danke."

Simon gab Terry den Helm und zuckte mit den Achseln. "Kein Problem. Es war schön mal abzuschalten." ,Nicht, dass ich das gemacht hätte... verdammt.'

"Was ist dann mit nächstem Freitag? Dieses Mal ein Abendessen?"

Simon blinzelte und schaute in Terrys Augen. ,Er will mit mir ausgehen. Er schluckte. Ich bin noch nicht bereit Dates mit Jungen zu haben. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob es eine Phase ist oder nicht.' Die Wärme von Terrys Taille kehrte wieder in sein Bewusstsein. "Ähm... Bist du sicher, dass du mich meinst und nicht meine Schwester?"

Terry lachte und schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin sicher. Also, wie sieht's aus? Ich kenne ein großartiges, chinesisches Restaurant, nicht weit weg von der Stadt."

Simon schaute zu seinem Haus. "Nun, sicher. Gleiche Zeit?"

"Ich könnte etwas früher kommen, das ist alles." Terry zog das Visier wieder herunter. "Bis dann." Damit fuhr er weg, ließ Simon zurück, der sich fragte, was mit seinem Leben passierte. Seufzend ging er zur Tür.

"Wer war das?" Matt war im Wohnzimmer und passte auf die Zwillinge auf. "Ein neuer Freund?"

"Ja. Er ist ein Austauschschüler. Wir sind einfach nur ins Kino gegangen. Nicht mehr." Simon setzte sich auf die Couch, sein Blick an die Decke gerichtet. ,Nicht mehr, als dass er meine Hand berührt hat und ich es gemocht habe, nicht zu erwähnen, dass er richtig gut ausgesehen hat.'

"Welchen Film habt ihr gesehen?" Matt schaute zu Simon, während er mit Sam und David spielte.

"Ähm... irgendwas mit Meg Ryan. Ich erinnere mich nicht mehr wirklich."

Matt hob eine Augenbraue. "Du bist gerade zurückgekommen und kannst dich nicht mehr daran erinnern? Geht es dir gut?"

"Ich habe nur über etwas nachgedacht und dem Film deswegen kaum Aufmerksamkeit geschenkt." Er stand auf und streckte sich. "Ich gehe ins Bett, okay?"

"Sicher."

Simon ging bis zur Tür, bevor er sich umdrehte. "Übrigens, wo sind Mom und Dad?" "Jemand hat gefragt, ob er in der Kirch etwas Astronomie betreiben darf oder so und hat die beiden dazu eingeladen."

"Ah." Simon ging zur Treppe. ,Vielleicht kann ich mit Matt reden, ihn fragen, wie ich damit umgehen soll.' Er erinnerte sich an andere Reaktionen Matts, wenn er ihn wegen anderen Angelegenheiten fragte und runzelte die Stirn. ,Vielleicht Robbie, Matt könnte überreagieren. Wenigstens Robbie könnte es als normal akzeptieren.' Er streichelte die Hand, die Terry berührt hatte. ,Wenigstens denke ich, dass es normal ist.'

~*()*~

"Also, wozu brauchen Sie die Kirche noch mal?" Eric schaute den Mann, der sich hinter ein Teleskop duckte, an.

"Ich halte nur Ausschau nach ein paar guten Orten, um Sterne zu beobachten."

"Und von wo sind Sie noch mal umgezogen?" Annie schaute über das Instrument als die Person es nahm.

"San Francisco, Seattle, New York, suchen Sie sich was aus. Ich war wahrscheinlich dort und habe dort wahrscheinlich noch immer ein Appartement."

"Noch immer?" Eric runzelte die Stirn. "Warum noch immer?"

Der Mann stand auf, zeigte so sein dunkelbraunes Haar mit marineblauen Strähnen. "Nun, Mom und Dad benutzen sie noch immer." Er zuckte mit den Achseln, seine nussbraunen Augen suchten den Himmel ab. "Ich glaube, Mom hat irgendwo hier auch eine. Das muss ich überprüfen." Er schaute durch das Okular und verschob das Teleskop etwas. "Mein Bruder wollte in dieser Stadt wohnen. Ich glaube, er mag es, weil sie klein ist und jeder jeden kennt."

"Ihr Bruder? Er ist..."

Sie hörten ein Motorrad ankommen und drehten sich um. Ein Junge mit einem roten Schildkrötenkragen und Lederjeans kam auf sie zu. "Hey Bruder! Ich bin nicht zu spät, oder?"

"Nein." Jordon schaute nicht einmal auf, justierte weiterhin das Teleskop. "Eric and Annie Camden, das ist mein jüngerer Bruder, Terry Dax."

Terry strich sich mit der Hand durch die Haare, bevor er sie den Camdens entgegenhielt. In der anderen Hand hielt er seinen Helm.

"Ich freue mich Simons Eltern kennen zu lernen. Ich habe Sie vorhin vermisst."

"Also bist du derjenige, der Simon vorhin abgeholt hat." Annie schaute sich das Motorrad an und runzelte die Stirn. "Ist das nicht gefährlich?" Terry winkte mit den Händen ab. "Nein, es ist genauso gefährlich wie Reiten auf einem Pferd, nur dass dich das Motorrad bei einem Gewitter nicht zertrampelt."

"Dax!" Eric legte seinen Kopf schief. "Ein eher ungewöhnlicher Name. Anders als der deines Bruders, der ja, ähm...," Eric runzelte wieder die Stirn, "Sie haben uns nie Ihren Nachnamen gesagt, Jordon."

Jordon stand auf und lachte leicht, fasste mit einer Hand hinter seinen Kopf. "Nun, eigentlich habe ich das gemacht."

"Jordon ist unser Nachname." Terry stellte sich neben seinen Bruder. "Sein Vorname ist Bruce. Und Dax ist mein zweiter Name."

Jordon zog eine Schnute. "Ich hasse diesen Namen. Bruce. Der ist so...ernst."

"Hinzu kommt noch, dass Mom ihn ausgewählt hat, weil sie Batman liebt." Terry grinste und schaute auf die Haare seines Bruder. "Der Farbstoff wäscht sich schließlich doch raus."

Jordon verdrehte die Augen und schaute wieder durch das Teleskop. "Ich hasse deine Streiche."

"Also, euer Nachname ist Jordon, aber Sie benutzen ihn als ihren Vornamen und du benutzt deinen Zweitnamen?" Annie rieb sich die Stirn. "Gibt es Gründe dafür?"

"Dein blaues Haar verdankst du einer Wette, die er vorgeschlagen hat?" Eric hob eine Augenbraue.

"Ich denke, Jordon ist zu normal." Terry zuckte mit den Achseln und lehnte sich gegen die Kirchenwand. "Dax ist... exotischer, mehrdeutiger."

Jordon grummelte. "Ja, letztes Jahr habe ich den ersten April vergessen, also hat er mir die Haare gefärbt." "Genauso als wir klein waren, nicht wahr?" Terry klopfte seinem Bruder auf die Schulter. "Es ist alles nur Spaß. Er weiß, dass ich ihn liebe."

"Aber liebe ich dich?"

"Ha ha."

Eric und Annie schauten sich nur an.

"Ah, endlich." Jordon stellte das Bild schärfer. "Mars, wie erwartet." Er schaute auf seine Uhr. "Auch pünktlich."

Terry drückte seinen Bruder beiseite und schaute hinein. "Yep, das ist Mars. Kommt sehr gut durch. Besser als beim letzten mal. Da standen aber auch viel mehr Straßenlaternen."

Jordon nickte und machte ein paar Notizen. "Danke schön, Eric und Annie. Ich komme auf Sie zurück, wenn es an den anderen Orten nicht besser klappt."

"In Ordnung." Annie nahm ihre Schlüssel zur Hand.

"Warte noch, Annie." Eric stand neben Terry. "Macht es dir was aus, wenn ich..." Er schaute auf das Teleskop. Terry kicherte und ging etwas zurück, tippte Jordons Arm leicht an. "Ich habe dir ja gesagt, du würdest mehr Leute zu deinem Astronomie-Kult bekehren."

"Es ist nicht meine Schuld, dass der Himmel so anziehend ist." Jordon lächelte Eric an. "Nur zu. Seien Sie nur mit der Schärfe vorsichtig."

"Ja sicher." Terry zog seinen Helm auf. "Ich treffe dich zu Hause, okay?"

"In Ordnung. Fahr vorsichtig." Jordon kniete sich hin und zog einen Winkelmesser hervor.

"Ich fahre besser als du." Terry stieg auf sein Motorrad und fuhr davon.

Annie seufzte frustriert. "Komm schon, Eric."

"Noch einen Moment, Schatz. Jordon, was ist das für ein Abdruck auf der Oberfläche?"

~*()*~

"Robbie?"

"Hm?" Robbie ging an Simons Zimmer vorbei, auf dem Weg zu seinem eigenen vom Bad, da er sich gerade die Zähne geputzt hatte. "Was ist los, Simon?"

Simon überlegte einen Moment, bevor er sich aufsetzte, seine Hand auf den Knien. "Hast du jemals eine Zeit durchgemacht, in der du... Dinge bezweifelt hast, die du sonst für richtig gehalten hast?."

"Ständig. Geht es etwas genauer?" Er trat in das Zimmer, rieb sich durch die Haare.

"Nun, was zum Beispiel?"

Robbie lehnte sich gegen den Türrahmen. "Nun, als ich mit Mary ausgegangen bin, musste ich mich andauernd fragen, ob sie mich liebte, da meine Vermutung ihrer Gefühle falsch war."

Simon schaute zur Decke. ,Warum ich?' Er schaute wieder zu Robbie. "Ich meine etwas anderes."

"Nun, dann sag mir was du meinst oder um was sich diese Unterhaltung dreht. Ich kann keine Gedanken lesen." Robbie verschränkte seine Arme.

Simon schaute zur Seite, fragte sich, ob er Robbie die Wahrheit erzählen sollte. ,Nein, noch nicht. Ich bin mir noch nicht sicher, was die Wahrheit ist.' "Na ja... ich habe einen Freund, ein wirklich toller Typ, cool, beliebt... aber..."

Robbie nickte und hob die Augenbrauen. "Aber...?"

Simon seufzte. "Er war immer beliebt bei den Mädchen, aber in letzter Zeit weiß er nicht mehr, ob er nur den Schein wahren will, oder ob er wirklich versucht die richtige zu finden."

Robbie runzelte die Stirn, dachte nach. "Den Schein wahren? Wie in..."

Simon murmelte etwas.

"Was?" Robbie lehnte sich vor, legte eine Hand an sein Ohr.

"Er... denkt, er ist vielleicht schwul."

"Was?!"

Simon schreckt ein wenig zurück. "Na ja, er ist sich nicht sicher, aber er fragt sich, ob er es ist oder nicht."

"Und warum fragst du mich?" Robbie schüttelte den Kopf und stand wieder gerade. "Das ist sein Problem."

"Das ist es ja gerade," Simon dachte schnell nach, " er hat mich um Hilfe gebeten und... mir wurde beigebracht, dass es eine Sünde ist, aber ich kann ihm das nicht einfach sagen. Er ist ein toller Typ und ich möchte keinen Freund verlieren."

Robbie seufzte, strich mit einer Hand durch seine Haare und kratzte sich einen Moment am Hinterkopf. "Deshalb fragst du mich, was ich denke, das du ihm sagen sollst?"

Simon nickte. "Ja. Ich meine, du wurdest anders erzogen, vielleicht kennst du einen Weg um es zu rechtfertigen." Robbie war einen Moment still, starrte an die Zimmerdecke. Schließlich schaute er wieder zu Simon. "In Ordnung, willst du meine Meinung?"

Simon nickte.

"Ich persönlich finde es ekelhaft und unnatürlich." Simons Schultern sanken herunter. "Aber ich denke auch, dass es nicht ihre Wahl ist. Sie werden eben so geboren. Und solange er mich nicht damit belästigt, ist er cool. Ich meine, sicher, er könnte etwas von dir wollen, aber er ist dein Freund und hat sich in keiner Weise verändert, nicht wahr?"

Simon wartete ein paar Minuten. "Also... sollte ich..."

"Unterstütze ihn. Er braucht im Moment wahrscheinlich eher einen Freund als irgendetwas anderes. Kannst du dir vorstellen, wenn es jemand von hier wäre? Deine Eltern würden an die Decke gehen und ihn wahrscheinlich rausschmeißen."

Simon schreckte zurück und zog seine Decke zur Seite. "Oh... ich habe nie... so darüber nachgedacht." ,Er hat Recht; sie würden, wenn sie es rausfänden.'

"Hat dir das geholfen?"

"Ja, hat es." Simon schaltete seine Lampe aus. "Gute Nacht, Robbie."

"Nacht, Simon. Ich hoffe, du kannst deinem Freund helfen." Robbie schloss die Tür, hüllte den blonden Jungen in Dunkelheit.

"Ich auch." Simon krabbelte in sein Bett und starrte an die Wand. ,Ich hoffe, du kannst mir helfen, wenn es dazu kommen sollte, Robbie.'

~*()*~

~*()*~

~*()*~
 

So, das war das erste Kapitel. Weitere werden folgen... wenn ihr das wollt ^^

Und jetzt noch einige Worterklärungen:

AP-Unterricht = "Advance Placement" d.h. man konzentriert sich auf einen einzigen Test in einem Fach, wenn man den Test besteht gilt das als College-Abschluss

Sophomore = Student im zweiten Studienjahr

Freshman = Student im ersten Studienjahr

Junior = Schüler/Student im dritten Schul-/Studienjahr

Schildkrötenkragen = ähm ja... fragt mich lieber nicht, ich weiß es nämlich auch nicht ^__^ aber das stand als Übersetzung von "turtleneck" im Wörterbuch
 

Sollte ich was vergessen haben, dann fragt mich einfach ^___^

Für Kommentare schreibt einfach an mich:

Taichi001@aol.com

Oder in die Kommentare von Animexx. Ich werde es an den Autor weiterleiten, oder ihr schreibt dem Autor höchstpersönlich, was dann natürlich in Englisch geschehen müsste ^^:

CypherCA@aol.com
 

Das war's nu aber.

Mata ne!

Taichi/Danni
 

P.S.: Freut euch auf den nächsten Teil ^__^

Meaning

Kapitel 2: Meaning
 

Simon war auf dem Weg zur Bücherei. Er seufzte. Er hasste es in der Mittagspause Nachforschungen für einen Bericht zu machen, aber es musste getan werden. Als er aufschaute um sein Buch zu suchen, erblickte er eine ihm bekannte Person an einem Laptop, die durch die Seiten eines dicken Buches blätterte. Verwundert näherte sich Simon der Person.

"Terry?"

Terry stoppte sein Tippen und schaute auf. "Ja, Simon?"

Simon stellte sich aufrechter hin und zuckte mit den Achseln. "Na ja... nach unserem ersten Treffen warst du wie verschwunden und du hast mir nie gesagt, dass du hierher gehst."

"Du hast nie gefragt." Terry tippte weiter. "Es gibt selten Tage, an denen ich mir nichts aufschreiben muss. An einem dieser Tage habe ich dich auch getroffen, denn ich musste nur lesen und markieren. Sonst verbringe ich die Mittagspause hier und bereite mich auf den Nachmittagsunterricht vor." Er blätterte eine Seite weiter.

Simon biss sich auf die Lippe, schaute zu seiner Hand. "Hör mal, wegen letztem Freitag..."

"Ja?" Terry schaute weiterhin auf das Buch, drückte die Tasten des Laptops.

"Könntest du kurz aufhören zu tippen?"

Terry blätterte wieder. "Nicht wirklich. Ich muss das bis zum Ende der Pause fertig bekommen und habe noch 29 Seiten vor mir."

"Oh." Simon setzte sich Terry gegenüber und dachte nach. "Könnten wir uns vielleicht nach der Schule treffen?"

Terry seufzte, schüttelte den Kopf. "Simon, als ich sagte Freitage seien meine freien Tage, meinte ich es auch. Den Rest der Woche habe ich keine Zeit. Und der einzige Grund, warum ich freitags frei habe, ist, weil ich mal einen Nervenzusammenbruch hatte, als ich tagtäglich 24 Stunden gearbeitet hatte." Er schrieb weiter. "Daher befürchte ich, dass es bis Freitag warten muss." Er schaute zu Simon. "Wenn du noch willst."

"Doch, sicher. Ich sehe dich Freitag um sechs."

"Yep. Wir reden dann." Terry sagte nichts weiter, beschleunigte nur sein Tippen.

Simon wartete auf eine andere Antwort, stand dann aber auf und begann wieder an seinem Bericht zu arbeiten. ,Ein Nervenzusammenbruch?'
 

~*()*~

"Was genau ist ein Nervenzusammenbruch?" Simon saß auf der Couch und lehnte sich vor, wartete auf Matts Antwort.

"Nun, das ist wenn es jemand nicht mehr aushält und verrückt wird." Matt schaute Simon an. "So wie Mom, wenn sie es nicht mehr aushält und geht. Sie macht das, um sich selbst vor einem Zusammenbruch zu schützen."

"Aha." Simon rieb seine Hände. "Was heißt es, wenn sich jemand wieder davon erholt?"

"Warum?"

"Ich bin nur neugierig."

Matt schaute Simon verdächtigend an.

"Also gut, ich schreibe einen Bericht und habe die Wörterbuchdefinition nicht wirklich verstanden."

"Versuch's noch mal." Matt verschränkte die Arme.

Simon seufzte, wich etwas zurück. "Ich habe einen Freund, der sagt, er hätte einen Nervenzusammenbruch gehabt. Deshalb nimmt er sich einen Abend frei, um sich zu erholen."

Matt überlegte. "Okay. Nun, alles kann zu einem Zusammenbruch führen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, was es bei ihm war, sodass du es nicht unbeabsichtigt tust."

"Danke schön."

"Ist das der, mit dem du letzten Freitag weg warst?"

Simon zögerte. "Ja."

"Ich wusste doch, dass etwas an ihm faul war. Das ist es immer noch."

"Komm schon, Matt. Mom hat andauernd Zusammenbrüche und bei ihr denkst du nicht, dass etwas faul ist."

Matt und Simon wurden still, dachten darüber nach, was Simon gerade gesagt hatte.

"Okay, das ist vielleicht kein gutes Beispiel.." Simon stand auf. "Aber er scheint gelassen und sehr stabil."

"Warum bringst du ihn dann nicht mal her, wenn er so stabil ist?"

"Er bekommt nur freitags frei und wir gehen essen."

"Ach wirklich? Wo?" Matt ging auf Simon zu.

"Ich weiß nicht. Ein chinesisches Restaurant in der Nähe. Was macht das schon?" Simon versuchte an seinem Bruder vorbeizugehen, doch Matt packte ihn an der Schulter.

"Weil ich nicht will, dass dir etwas geschieht. Er hatte einmal einen Zusammenbruch und es könnte jederzeit wieder geschehen."

Simon stieß Matts Hand weg und ging weiter. "Ich kann auf mich allein aufpassen."

"Denke darüber nach, Simon."

Simon ging hinauf, ignorierte Matt.
 

~*()*~

Es wurde wieder Freitag und Simon versuchte nicht daran zu denken, was Matt gesagt hatte. Simon nahm all seinen Mut zusammen und entschied sich Terry deswegen beim Abendessen zu fragen. Er stieg unter die Dusche und hörte deshalb die Türklingel nicht.

Matt öffnete die Tür. Terry stand davor, trug eine schwarze Jeans und ein marineblaues T-Shirt.

"Hallo, ist Simon fertig?"

"Nein."

Terry zuckte mit den Achseln. "Schon okay, ich habe ihm gesagt, ich könnte früh kommen. Ich kann warten." Er trat ein.

Matt trat beiseite und schloss hinter Terry die Tür. "Du kannst im Wohnzimmer warten." Er deutetet auf den Raum nebenan. Terry schaute hinein. "Sieht mehr aus wie eine Wohnung." Er ging hinein und setzte sich auf einen Stuhl, schaute sich um. "Nett." Matt setzte sich auf die Couch. "Also, du hattest einen Nervenzusammenbruch?"

Terry blinzelte, war für einen Augenblick verwirrt. "Woher weißt du das?"

"Ich bin Simons Bruder. Er erzählt mir alles."

Terry grinste. "Aha, der immer besorgte Bruder Matt. Terry Dax, freut mich dich kennen zu lernen." Er reichte Matt die Hand.

Dieser schüttelte sie kurz, sah Terry dann wieder an. "Nun?"

"Ja, ich hatte einen Nervenzusammenbruch. Ich meine, ich hatte all diese Fortgeschrittenenkurse, Hausarbeit UND musste mit meiner Familie klarkommen. Natürlich hatte ich einen Zusammenbruch. Ich habe das gleiche durchgemacht wie...", Terry überlegte einen Moment, "nun, wahrscheinlich wie eure Eltern, die euch alle aufziehen, ihren Job haben und das Haus in Ordnung halten müssen."

Matt schaute ihn fragend an. "Und mittlerweile?"

"Nun, mein Bruder hilft immer mehr rund ums Haus, ich arbeite weniger und ich habe freitags frei."

Terry hob ein Spielzeugauto auf und schaute es untersuchend an. "Es klappt schon seit zwei Jahren, und nein, ich hatte keinen Rückfall." Er stoppte. "Nun, einmal, aber vorübergehende Amnesie zählt nicht."

"Amnesie?" Matt setzte sich auf, zog die Augenbrauen hoch. "Wie hast du die denn bekommen?"

"Hey Matt, ich hab mich gefragt, ob du-" Lucy stoppte, als sie Terry sah. Sie lächelte. "Hey Dax." Terry setzte das Auto ab und lächelte ebenfalls. "Nett dich wiederzusehen, Lucy. Wie geht's? Und das Angebot steht noch immer."

"Oh, mir geht es gut. Und danke, aber heute Abend habe ich ein Date." Sie sah zu Matt. "Ich habe mich gefragt, ob du mich beim Kino absetzen könntest?"

"Ähm... ja klar." Matt schaute wieder zu Terry. "Amnesie?"

Lucy schaute nun ebenfalls zu Terry. "Du hast Amnesie?"

Terry ließ den Kopf sinken, sackte etwas in den Stuhl. "Nein, mir geht es gut. Es passierte nur ein einziges Mal, das ist alles." Er setzte sich auf. "Und Matt, wenn Simon dir alles erzählt, kann er es dir erklären, wenn wir zurück sind. In Ordnung?"

"Ich will es aber jetzt wissen."

"Wir bekommen nicht immer, was wir wollen, nicht wahr?" Terry stand auf und schaute zur Treppe. Simon kam grade herunter, zog sein schwarzes Shirt glatt. "Fertig?"

Simons Kopf schnellte hoch, er war überrascht. "Du bist hier?"

"Ich sagte, ich könnte früh kommen." Terry ging zur Tür und öffnete sie. "Dein Bruder Matt hat mich unterhalten. Denk daran ihm zu danken, wenn du zurück bist."

Simon sandte einen bedrohlichen Blick zu Matt, bevor er hinausging. "Sicher." Er blickte zu Terry, als er die Tür schloss.

"Du trägst das auf dem Motorrad?"

"Gott, nein. Heute Abend habe ich das Auto." Er ging in Richtung eines marineblauen Taurus. "Mein Bruder muss mit dem Motorrad üben."

"Was üben?" Simon holte zu ihm auf.

Terry schloss die Autotüren auf und öffnete die Fahrertür. "Für seinen Motorradführerschein, den er für Notfälle haben möchte." Er stieg ein.

Simon stieg ebenfalls ein. "Aha."

Terry startete den Wagen und fuhr los. Simon starrte einfach nur aus dem Fenster und dachte nach. ,Sein Deo riecht gut. Ein bisschen wie Moschus, aber da ist etwas, das einfach...'

"Wegen deinem Bruder..."

"Ähm, was?" Simon drehte sich zu Terry, vergaß einen Moment über was er nachdachte.

"Falls er fragen sollte: ich hatte Amnesie, als mein Bruder die Mikrowellentür aufgesprengt hat."

"Er hat die Mikrowellentür aufgesprengt?" Simons Mund stand weit offen.

"Nun, er dachte, er könne Eier darin kochen, und ich bin genau in dem Moment hereingekommen, als es kritisch wurde. Und BUMM, die Tür knallte direkt gegen meinen Kopf. Das war die seltsamste Woche in meinem Leben. Wenigstens wurde mir das erzählt." Terry kicherte als sie zu einer Ampel kamen. "Ich erinnere mich kein Stück daran, aber von dem, was mir erzählt wurde, muss ich meinem Bruder das Leben zur Hölle gemacht haben."

Simon lächelte leicht. "Na ja, würde Ruthie die Mikrowellentür gegen meinen Kopf schlagen, würde ich wohl auch so reagieren."

"Nein, du nicht. Du bist zu nett dafür."

Simon wurde aufgrund des Kommentars einen Moment ruhig, wusste nicht wie er darauf antworten sollte.

"Also falls dein Bruder fragen sollte: deswegen hatte ich Amnesie. Er ist ganz schön neugierig."

"Ich sagte ja, dass er beschützend ist."

"Ich dachte, du meintest beschützend im Sinne von ,Verletze meinen Bruder, dann verletze ich dich.'"

"So ist er auch. Man gewöhnt sich mit der Zeit daran."

Terry nieste, drehte sich einen Moment zur Seite. Er schniefte und schaute dann wieder auf die Straße. "Das könnte ich nicht. Jordon ist nicht so dumm in meinem Leben ohne Erlaubnis herumzuschnüffeln und umgekehrt."

"Du erwähnst ihn sehr oft, deine Eltern aber nie. Warum?"

Diesmal wurde Terry still. "Das erkläre ich dir ein anderes Mal, einverstanden? Sagen wir einfach, er war mein ganzes Leben lang bei mir."

"Aha." Simon wunderte sich über Terrys Zögern.

"Da sind wir." Terry parkte und stieg aus, schaute sich das Gebäude an. "Es hat nur drei Sterne, aber der Service ist gut und das Essen exzellent. Unser Familienliebling."

"Drei Sterne?" Simon schaute sich das Gebäude genauer an. Er erinnerte sich daran ein paar Mal hier vorbeigefahren zu sein, aber niemals in der Nähe angehalten zu haben. "Kannst du dir das leisten?"

"Natürlich." Terry schloss die Tür und ging Richtung Eingang. "Komm schon, wenn wir uns beeilen, bekommen wir das Essen noch bevor die nächste Welle kommt."

Simon schloss seine Tür und folgte Terry, fragte sich, welcher Job diesem all das Geld einbrachte. Es dauerte nicht lange bis sie einen Tisch bekamen oder bestellt hatten. Allerdings verriet den beiden der Geräuschpegel, dass sie wohl etwas auf ihr Essen warten müssten. Simon entschloss sich das Eis zu brechen. "Also... wegen dem Zusammenbruch..."

"Überarbeitet, zu viel Stress und Unterschätzung. Jetzt geht es wieder. Ehrlich." Terry nahm einen Schluck von seinem Wasser. "Keine große Sache. Zwei Jahre her, Schnee von gestern."

"Aha." Simon spielte an seiner Serviette.

"Aber erzähl mir etwas über dein Leben. Und deine Familie. Sie ist... anders als ich dachte."

Also erzählte Simon über sein Familienleben, seine Geschwister, seine Hobbys und nachdem das Essen kam auch über sein Lieblingsessen. Zwei Stunden waren vergangen, als sie fertig waren und zum Auto gingen, doch sie sprachen noch immer über triviale Dinge. Als sie einstiegen allerdings, streifte Terrys Simons Hand und Simon fiel wieder ein, dass er vergessen hatte wegen der letzten Woche zu fragen. Während er seine Hände anstarrte, schnallte er sich fest und wartete bis sie unterwegs waren, ehe er das Thema zur Sprache brachte.

"Folgendes Terry", Simon stoppte kurz, "letzten Freitag hast du im Kino meine Hand gehalten und jetzt das Abendessen..."

Terry schaute Simon aus dem Augenwinkel heraus an, sodass er noch auf die Straße schauen konnte. "Ja?"

Simon atmete tief ein. "Bist du... an mir interessiert?" Er schluckte hörbar. "Als mehr als ein Freund, meine ich."

Terry blieb still, fuhr weiter.

Simon senkte seinen Blick, verstand die Stille als Rückweisung. "Tut mir leid, Mann. Es ist nur, na ja, in letzter Zeit weiß ich einfach nicht, wer ich bin... was ich bin. Und, nun, all das..." ,Warum erzähle ich ihm, wie ich mich fühle? Er hasst mich wahrscheinlich. Mann, ich war so bescheuert zu glauben, er sei interessiert.'

Terry stoppte den Wagen gleich hinter dem Nachbarshof der Camdens. Er schaute den blonden Junge an, der sich abschnallte und an der Türklinke spielte. Bevor Simon ausstieg, lehnte Terry sich zu ihm herüber und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Beantwortet das deine Frage?"

Simon war starr wie eine Salzsäule, unsicher wie er reagieren oder ob er überhaupt reagieren sollte. ,Hat er mich gerade... geküsst?'

Terry stupste Simon gegen den Rücken. "Geh schon, deine Familie macht sich sonst Sorgen um dich. Und nächsten Freitag gehen wir zu mir, ja? Ich koche dir Abendessen und wir reden, einverstanden?"

Simon drehte seinen Kopf ein wenig, seine grauen Augen voll von Verwirrtheit. "Ich... ich glaube, so lange kann ich nicht warten."

Terry lächelte und strich mit einer Hand durch Simons Haar. Er schaute zum Rücksitz und holte von dort einen kleinen Terminplaner. Er öffnete ihn und nickte. "Also gut." Er schloss den Planer wieder und tätschelte Simons Schulter. "Ich bin morgen um zehn Uhr hier. Wir gehen zu mir und reden, okay?"

Simon nickte langsam. "In Ordnung." Er spielte mit seinen Händen, war sich nicht sicher, was er nun tun sollte.

"Dann geh jetzt. Ich bin morgen pünktlich hier, ja?" Terry warf sein braunes Haar zurück, schenkte Simon ein versicherndes Lächeln.

"E-Einverstanden." Simon stieg aus, immer noch etwas benommen.

Terry startete den Wagen und fuhr los, winkte Simon noch zu.

Simon aber starrte ihm nur nach, versuchte alles zu verstehen. Fünf Minuten nachdem Terry losgefahren war, drehte Simon sich um und ging Richtung Haus.

Eric kam aus der Küche, einen Teller trocknend, als Simon eintrat. "Hey, willkommen zurück. Wie war es im Restaurant?"

"Gut." Simon ging die Treppe hinauf.

Annie kam einen Moment später herunter. "Er sieht... bestürzt aus?"

"Oder verwirrt. Es ist etwas passiert."

"Was denkst du war es?" Annie schaute ihrem zweiten Sohn hinterher.

Eric folgte ihrem Blick. "Wir könnten diesen Jordon anrufen und es herausfinden."

"Simon würde es uns aber doch erzählen, wenn ihn etwas beunruhigen würde, oder?"

"Ich weiß nicht. In letzter Zeit passiert etwas mit ihm und ich bin nicht sicher, was es ist." Eric hatte den Teller getrocknet und warf das Handtuch über seine Schulter. "Wir werden ihn morgen danach fragen. Er sieht aus, als bräuchte er etwas Zeit für sich."

"Einverstanden. Das ist das erste, was wir morgen tun." Annie ging weiter ins Wohnzimmer.

Währenddessen fiel Simon auf sein Bett und umfasste sein Kissen, war sich nichts mehr sicher. Seine schon gestörte Welt war durch einen kleinen Kuss noch mehr auf den Kopf gestellt worden. Robbie und Matt gingen an Simons Zimmer vorbei, stoppten aber, als sie Simons Zustand sahen.

Matt ging hinein und tätschelte Simons Schulter. "Hey Kumpel, alles okay?"

"Mir geht's gut."

"Sieht aber nicht so aus. Ist etwas beim Abendessen passiert?" Robbie erschien hinter Matt.

"Es geht mir gut." Simon setzte sich ein wenig auf, die beiden älteren Jungen anschauend. "Ich will einfach nur ein bisschen alleine sein, verstanden?"

"Verstanden." Robbie drehte sich um, zog etwas an Matts Shirt.

Matt zögerte, strich dann über Simons Kopf. "Nun, wenn du reden willst, ich bin hier."

"Ich weiß." Simon legte sich wieder hin. "Aber ich muss jetzt nachdenken, das ist alles."

"In Ordnung, das verstehen wir." Robbie verließ den Raum, deutete Matt es ihm gleich zu tun.

Matt folgte ihm, nachdem Simon nichts mehr sagte. Während Robbie die Tür hinter Matt schloss, schüttelte er den Kopf. "Es ist etwas passiert. Ich hab ihn selten so aufgewühlt gesehen."

"Und ich habe das Gefühl, ich weiß, wer dafür verantwortlich ist." Matt ging in Richtung der Treppe.

"Hey halt. Wir können doch nicht einfach Simons Freund anrufen."

"Warum nicht?" Matt wandte sich seinem Zimmergenossen zu und verschränkte die Arme. "Falls er Simon das angetan hat, ist er sicherlich kein Freund."

"Wir kennen doch gar nicht die Nummer oder überhaupt wo er wohnt." Robbie verschränkte ebenfalls die Arme. "Außerdem könnte es eine schlechte Reaktion auf das Essen sein."

"Das glaube ich nicht. Ich habe einfach ein dumpfes Gefühl bei der Sache." Matt rieb an seinen Oberarm.

"Lass uns Simon vertrauen, okay? Er wird zu dir kommen, wenn er bereit ist. Das tut er immer. Du bist sein älterer Bruder."

Matt nickte. "Ich weißt, dass du Recht hast. Er vertraut immer auf mich." Er tätschelte Robbies Rücken. "Danke."

Simon zog sich unterdessen aus und kroch in sein Bett. ,Vielleicht hilft mir etwas Schlaf den Kopf freizubekommen und all das zu verstehen.' Er schloss die Augen und schlief ein.

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Tja, nach mehreren Monaten endlich das zweite Kapitel. Ich weiß, ich hab mir ganz schön viel Zeit gelassen, aber dafür ist das Kapitel von den Übersetzungen her bestimmt besser als das erste. Nun ja, mehr oder weniger ^__^''
 

Und um hier mal das Nachwort des Autors aufzugreifen: Simons Augen. Manche sagen, er habe blaue Augen, in Biographien steht, er habe grüne Augen. Cypher meint, dass es immer unterschiedlich vom Lichteinfall her sei, welche Farbe man nun sähe. Wenn aber das Licht neutral sei, seien die Augen grau. Deswegen hat Simon in dieser Geschichte graue Augen ^__^ (hat das wen interessiert? Wohl eher nicht... >.<)
 

Und noch ein Nachtrag zum ersten Kapitel: irgendwo habe ich gelesen, dass ein "turtleneck" ein Rollkragenpullover ist... fragt mich nicht mehr wo, keine Ahnung. Aber es stand halt irgendwo.
 

Na ja, und falls noch jemand an dieser Geschichte interessiert ist und sie liest, möge er/sie mir doch schreiben und sagen, wie dieses Kapitel war.

Taichi001@aol.com

Oder in die Kommentare.

Oder ihr schreibt in Englisch an den Autor: CypherCA@aol.com

Questions

Kapitel 3: Questions
 

"Wann steht Simon endlich auf? Es ist schon fast neun Uhr." Matt lief im Wohnzimmer auf und ab.

"Beruhig dich. Er schläft an Wochenenden aus und das weißt du." Robbie trank ein Glas Orangensaft. "Außerdem kommt er zu dir und nicht umgekehrt. Simon regelt die Dinge auf seine eigene Art."

"Welche Dinge?" Annie kam mit den Zwillingen in den Raum gelaufen. "Was beschäftigt Simon?"

Matt blieb stehen. "Du weißt, dass Simon etwas beschäftigt?"

Eric folgte Annie, brachte ein paar Spielzeuge der Zwillinge mit sich. "Wir wissen, dass ihn etwas beschäftigt. Wisst ihr, was es ist?"

"Wir wissen es nicht, aber wir wissen, wer es weiß." Matt verschränkte die Arme und nickte.

"Wer weiß von Simon, was ihn beschäftigt, was wir aber nicht wissen?" Eric blinzelte, war sich kurz nicht sicher, was er gerade gesagt hatte.

"Terry."

Robbie nickte. " Terry."

"Terry..." Annie schaute zu Eric.

"Terry? Wo?" Lucy kam ins Wohnzimmer. "Wir sprechen über Terry Dax?"

"Eigentlich sprachen wir über Simon." Eric setzte sich und stellte dabei die Spielzeuge vor Sam und David ab.

"Simon? Er duscht gerade."

Matt und Robbie sahen sich an, Annie legte den Kopf schief und Eric schaute zur Decke. Die Zwillinge gaben unverständliche Laute von sich und zeigten nach oben. Lucy hob einfach nur eine Braue und schüttelte den Kopf. "Was ist mit Simon?"

"Er ist aufgewühlt."

"Verwirrt."

"Er verhält sich seltsam."

Lucy senkte den Kopf und starrte ihre Familie an. "Er scheint okay zu sein. Und er hat sich ganz normal verhalten, als er mich bat auf die Klingel zu achten."

"Die Klingel? Erwarten wir Besuch?" Eric schaute im Raum umher.

"Ich soll ihm nur Bescheid geben, falls Dax früher kommen sollte."

"Aha, also HAT Terry doch etwas mit Simons Stimmung zu tun." Matt stand auf und schaute aus dem Fenster.

Robbie schnappte sich die Zeitung und begann zu lesen, befand es für klüger sich für eine Weile aus dem Gespräch auszuklinken.

"Ich weiß nicht, worüber ihr vier euch so aufregt." Die anderen Camdens schauten Lucy verwirrt an. "Er trifft sich mit einem Junior, der wahrscheinlich mit Ehrungen nach Stanford kommt. Vielleicht hat er nur Nachhilfe bekommen und war verwirrt von all dem Lernen."

Die anderen drei Camden schauten Lucy weiterhin an, darüber nachdenkend, was Lucy gesagt hatte.

"Nein." Matt schüttelte den Kopf. "Bevor er einen Fremden gefragt hätte, wäre er bestimmt zu mir gekommen."

"Und wie oft hast du ihn schon vergessen, weil dir plötzlich etwas in die Quere kam, was dir wichtiger schien?" Lucy verschränkte die Arme und hob eine Augenbraue.

"Nun...also...ich..." Matt kratzte sich am Kopf, steckte eine Hand in seine Hosentasche. "Hat jemand Hunger? Ich... werde etwas zu essen holen." Er zeigte Richtung Küche und setzte sich in Bewegung.

"Lucy, warum verteidigst du diesen Terry?" Eric musterte seine Tochter.

Diese zuckte nur mit den Achseln. "Er scheint ein netter Kerl zu sein. Kann ich nicht ab und zu einen netten Kerl verteidigen?"

"Sie hofft auf ein paar Sympathiepunkte bei ihm, sodass er mit ihr ausgeht." Ruthie betrat den Raum und setzte sich neben Annie.

"Ruthie!" Lucy funkelte das jüngere Mädchen böse an.

"Du magst ihn also?" Annie musterte Lucy.

"Ja... na und? Kann ich ihn nicht trotzdem verteidigen?"

"Ich denke, du solltest jetzt einfach frühstücken gehen." Eric nickte Richtung Küche. "Mach auch etwas für Ruthie."

Lucy schnaubte und verließ den Raum.

"Also, wann kommt Terry?" Ruthie Blick wanderte von Annie zu Eric.

"Küche, sofort!" Annie gab ihr einen leichten Schubs.

"Schon gut, aber ich möchte alles erfahren, wenn ich zurückkomme." Ruthie verschwand in der Küche.

Eric schüttelte den Kopf, schaute dann zu Annie. "Was machen wir wegen Terry?"

"Wenn Lucy Recht hat, möchte ich Simon nicht entmutigen, aber wenn es ihn bedrückt..."

"Ich weiß." Eric kratzte sich am Kopf. "Vielleicht bitten wir ihn etwas... lockerer Nachhilfe zu geben?"

"Vielleicht, aber ich denke, es geht nicht um Nachhilfe." Annie verschränkte die Arme und lehnte sich zur Seite schauend zurück. "Etwas wird vor uns verheimlicht und ich möchte wissen, was das ist."

"Etwas, das Terry verheimlicht?"

"Er und Simon. Und ich werde herausfinden, was es ist."

"Wie wollen wir das anstellen, ohne sie merken zu lassen, dass wir schnüffeln?"

"Ich arbeite daran."

Simon kam die Treppe hinunter, komplett bekleidet mit einer Jeans und einem grauen Shirt. "Hey Leute, ich gehe heute zu Terry. Bin heute Abend wieder zu Hause."

"Was wollt ihr machen?" Annie schaute zu ihrem Sohn. "Lernen?"

Simon überlegte kurz. "Irgendwie. Ich... verstehe etwas nicht und er will es mir erklären."

"Hat das etwas mit letzter Nacht zu tun?" Eric schaute nun ebenfalls herüber, aber immer ein Auge auf die Zwillinge habend.

Simon trat von einem Fuß auf den anderen. "Ja. Es ist wirklich kompliziert und er hat versprochen es mir heute nochmals zu erklären. Sonst müsste ich bis nächsten Freitag warten... und solange kann ich wirklich nicht warten."

"Was ist es denn? Vielleicht können wir helfen." Eric drehte sich etwas in Simons Richtung.

Annie nickte zustimmend.

Simon öffnete den Mund, schloss ihn aber sofort wieder. Ich kann es ihnen nicht erzählen.

"Es geht um hyperbolische Funktionen und deren Ableitungen im Kontext von negativen Integralen und praktischen Anwendungsmöglichkeiten im Leben."

Ein Ausdruck der Erleichterung machte sich auf Simons Gesicht bemerkbar, als er Terry lächelnd in der Tür stehen sah. "Hey Terry."

"Hey. Entschuldigung, dass ich nicht geklopft habe, aber es war nicht abgeschlossen." Terry trat ein, wandte seinen Kopf lächelnd zu den Camden-Eltern. "Erklärt das, woran wir heute arbeiten werden?"

"Ähm..." Eric schaute zu Annie.

Annie lächelte gezwungen. "Also gut. Wann bist du wieder zu Hause?"

"Na ja, wir werden noch ein paar andere Dinge besprechen, daher kann es später Abend werden."

Annie sah zu Simon. "Ist gut, aber ruf an, falls du nicht zum Abendessen kommst."

"Wird er. Komm schon Simon. Das Motorrad läuft noch." Terry verließ das Haus.

"Tschüss." Simon lief ihm schnell hinterher.

Eric hob eine Braue als sein Blick zu seiner Frau schweifte. "Hast du das verstanden?"

"Kein Wort, aber das ist bestimmt nicht das, was sie machen werden." Annie runzelte die Stirn.

"Was meinst du? Er hat doch gerade gesagt-"

"Ich habe gehört, was er gesagt hat, aber ich glaube ihm nicht." Annie nahm einen der Zwillinge auf ihren Arm. "Wir werden mit Simon reden, sobald er wieder zurück ist."

"Warum fragen wir ihn nicht jetzt?" Eric nahm den anderen Zwilling auf den Arm. In diesem Moment hörte man das Motorrad losfahren. "Nun gut..." Eric blinzelte und deutete auf die Tür. "Haben wir Simon gerade mit einem kaum älteren Jungen auf einem Motorrad wegfahren lassen?"

Annie verdrehte die Augen und ging Richtung Küche. "Ja, aber im Moment können wir nicht viel daran ändern, oder?"

~*()*~

"Jordon! Ich bin zu Hause!" Terry hängte seinen Helm an den Haken neben der Tür, die Jacke daneben. "Hey, bist du da?" Simon schaute sich um. Er war etwas überrascht als Terry nur fünf Blocks weiter zu einem kleinen Haus gefahren war. Ein Rosengarten vor dem Rasen diente als Zaun und vor dem Haus war eine kleine Veranda mit einem Tisch und Stühlen.

"Schätzungsweise ist er nicht zu Hause. Häng den Helm einfach neben meinem auf, Simon." Terry verließ den Raum.

Simon schaute rechts neben die Tür und entdeckte den zweiten Haken. Er hängte den Helm auf und schaute sich dann länger im Raum um. Zwei Sofas standen zur rechten der Haustür, ihnen gegenüber hing ein flache TV-Bildschirm an der Wand. Ein Büchergestell stand unter dem Fernseher - in ihm waren ein DVD-Player, ein Videorekorder und mehrere Videokassetten und DVDs verstaut.

Terry streckte sich, während er den Raum betrat. "Hast du Durst? Oder vielleicht Hunger?"

"Äh, nein, danke." Simon setzte sich auf eines der Sofas. Die an die Tür angrenzende Wand war mit einem großen Fenster versehen. An der Wand zu seiner Linken hingen weitere Bücherregale, diese waren mit Büchern aller Art nahezu überfüllt: von Theologie über Science Fiction hin zu Astronomie. Außerdem bemerkte er viele der Bücher, die Terry mit in die Schule brachte. ,Er besitzt sie also.` In der linken Wand führte außerdem noch ein Weg in einen anderen Raum. ,Führt wohl zu seinem Zimmer.` Aus irgendeinem Grund wurde Simon beim Gedanken an Terrys Zimmer warm und er errötete leicht.

Terry kam mit einer Flasche Wasser zurück. Während er sie öffnete, schaute er zu Simon hinüber. "Also, möchtest du eine kleine Führung durchs Haus oder möchtest du einfach nur ein paar Fragen stellen?"

Simon stand auf, rieb seine Hände etwas aneinander. "Wie wäre es mit der Führung?"

Terry schaute über seine Schulter. "Dadurch führt ein kleiner Gang zur Küche und zur Garage/Wäschekammer/Speisekammer auf der rechten Seite. Auf der linken geht's zum Esszimmer und zum Garten."

Simon stand neben Terry und ließ seinen Blick durch den Gang schweifen. An den Wänden hingen mehrere Bilder und auf einigen war Terrys Signatur zu sehen. "Du malst also?"

"Schon seit einer Weile nicht mehr. Obwohl ich ab und zu mal den Drang habe und ihm nachgebe." Terry nahm einen Schluck von seiner Flasche. "Nächstes Jahr werde ich einen Kunstkurs belegen. Ich muss mir noch ein paar Collegepunkte in den schönen Künsten sichern." Terry ging hinüber zum anderen Türeingang. "Das ist das Wohnzimmer, das du schon interessiert studiert hast." Er hielt am anderen Türeingang. "Dieser Gang führt zum Badezimmer und zu drei Schlafzimmern. Obwohl das dritte eher als Büro genutzt wird."

"Und welches ist dein Zimmer?" fragte Simon, der mittlerweile neben Terry stand.

"Das hinterste." Terry zeigte auf die hintere Tür auf der rechten Seite. "Wir brauchen unsere Privatsphäre, außerdem brauchte Jordon als ich noch jünger war die Schallisolierung."

"Schallisolierung?" Simon zog die Augenbrauen in die Höhe. "Laute Musik?"

"So in der Art." Terry ging den Gang hinunter. "Die erste Tür links ist der Raum meines Bruders. Ich erspar die den Anblick." Er grinste frech. "Normalerweise sieht's da aus wie in einer Stadt nach dem ein Hurrikan gewütet hat." Terry ging weiter. "Die erste Tür rechts ist das Badezimmer mit Whirlpool, Dusche und zwei Waschbecken." Er zuckte mit den Achseln. "Erweist sich als nützlich, wenn wir morgens zusammen im Bad sind."

Simon warf einen Blick hinein. "Ein Whirlpool? Habt ihr den Einbau selbst bezahlt?"

Terry schüttelte den Kopf. "Mom hat das veranlasst. Sie ist vielleicht nur zwei Tage im Jahr hier, aber da wir uns hier am wohlsten fühlten, dachte sie, es sei es wert." Er öffnete die zweite Tür auf der linken Seite. "Das Gästezimmer. Und wie du siehst, steht hier unser Computer."

Wieder warf Simon einen Blcik in den Raum. Ein kleiner Kleiderschrank und das Bett nahmen die Hälfte des Raumes ein. In der anderen Hälfte standen der Computer, ein Drucker und weitere Ausstattung lag auf einem großen Schreibtisch. "Wer hält sich hier auf?"

"Leute, die einen Platz zum Schlafen brauchen, wenn sie von ihren Familien wegkommen wollen; Mom, wenn sie uns besucht." Terry ging weiter zur letzten Tür. "Mein Zimmer ist nicht sehr sauber, aber es ist sauberer als Jordons." Er öffnete ein wenig die Tür.

Simon huschte zu Terry, um in das Zimmer schauen zu können. Er bemerkte, dass Terrys Zimmer größer war als das Gästezimmer. Ein Notenständer und ein schmaler Kasten standen in der hinteren Ecke. "Spielst du ein Instrument?"

"Flöte. Ich mache es immer noch, wenn ich mich konzentrieren muss. Meine Gefühle durch ein Medium zu fokussieren kann manchmal hilfreich sein." Terry schloss die Tür und machte sich auf in Richtung Wohnzimmer. "Aber wir sind ja hier, um über die zu reden, nicht wahr?"

Simon sank etwas in sich zusammen. "Oh, stimmt..."

Terry setzte sich an ein Ende des Sofas, sodass sich die beiden anschauen konnten. Seine Flasche stellte er auf den Tisch. "Setz dich und lass uns reden. Ich weiß, das ist... schwer? Verwirrend?"

Simon setzte sich und beugte sich dann vor, die Arme auf den Knien verweilend. "Woher weißt du das? Ich meine, mein ganzes Leben wurde mir beigebracht, dass es falsch ist und jetzt denke ich, dass ich selbst..." Simon wandte seinen Blick ab.

"Dass du dich zu Männer hingezogen fühlst; dass du gegen alles gehst, was dir jemals beigebracht wurde?" Terry lehnte sich zurück. "Du bist nicht der erste, dem ich dabei helfe. Ich selbst habe es auch durchgemacht, obwohl ich es früher realisiert habe als die meisten."

Simon schaute wieder zu Terry. "Aber wie? Ich meine, du bist intelligent und so, aber du siehst nicht so aus als hättest du Zeit über ein Liebesleben nachzudenken, geschweige denn herauszufinden, dass du schwul bist."

"Na ja, Mom hat mich und Jordon mit Sexualität früh in Kontakt gebracht. Ich war gerade mal sieben und mein Bruder, dem das Blut aus der Nase tropfte, war zwölf." Terry stand auf, durchsuchte ein paar Kassetten, bevor er schließlich ein mitbrachte und sie Simon gab.

Simon wurde allein vom Anblick des Covers puterrot. "Pornograhischer Zeichentrick?"

"Anime." Terry dreht die Box um. "Es ging darum, seine Sexualität zu realisieren, doch das geht nicht ohne einige sexuelle Szenen." Er kicherte. "Unsere Lehrer rasten vor Wut, aber die Kinder haben Mum allein deswegen zur "Mutter des Jahres" gewählt. Es war wirklich witzig." Terry starrte einen Augenblick an Simon vorbei, dann verschwand sein Grinsen und wurde durch einen ernsteren Gesichtsausdruck ersetzt. "Der Punkt aber war, dass sie uns nicht aufwachsen lassen wollte, ohne zu wissen, wer wir sind. Jordon wusste sofort, dass er hetero war. Und obwohl er es nie zugeben würde, verstärkten seine feuchten Träume die Tatsache nur." Terry stellte das Band in das Regal zurück.

Simon hustete kurz, nahm den Faden wieder auf. "Aber du... warst... nicht sicher?"

Terry setzte sich wieder und trank einen Schluck Wasser. "Bingo. Ich schaute mir Moms Liste immer und immer wieder an und je mehr ich schaute, desto mehr wurde mir klar, dass ich mich zu den Jungen hingezogen fühlte. Deshalb hat sie eine Shounen Ai", er bemerkte Simons verwirrten Gesichtsausdruck, "Jungenliebe-Serie beschafft und mit dieser Story konnte ich mehr anfangen. Ich habe auch kurz Erfahrungen mit Hetero-Liebe gemacht, aber meine erste große Liebe war ein Junge."

"Weiß es dein Bruder? Hatte er... etwas dagegen?" Simon schaute zum Fernseher.

"Weiß er es? ER war es, der mich dazu gedrängt hat, meinen Schwarm nach einem Date zu fragen. Er hat mich immer unterstützt. Man vermutet es nicht, aber er ist tatsächlich sehr verantwortungsbewusst und schützend, wenn es um mich geht. Er hat mir beigebracht mich zu verteidigen, sollte ich wegen meiner Orientierung angemacht werden. Er half mir zu erforschen, wer ich bin, meine Begabungen und die Vor- und Nachteile des Coming Out herauszufinden." Terry trank den letzten Schluck Wasser und schaute zu Simon. "So wie ich dir helfen werde."

"Habe ich erwähnt, dass ich das sehr nett von dir finde?" Simon starrte auf seine Hände. "Ich meine, ich hatte seit Jahren Dates, aber jetzt wo ich darüber nachdenke", Simon lachte leise, "jetzt wo ich darüber nachdenke, tat ich das nur, weil ich wie Matt und all die anderen Jungen in der Schule sein wollte. Es war als würde es... von mir erwartet oder so."

"Aber du bist nicht dein Bruder."

"Aber hast du nie versucht, deinen Bruder nachzuahmen? Mehr wie er zu sein?" Simon schaute nun zu Terry.

Terry lehnte sich zurück und legte sich eine Hand ans Kinn, nachdenkend. "Hm, nach dem Jahr als Freshman ins College zu kommen, aber mehr nicht. Wir lieben uns sehr und er passt auf mich auf, aber wir sind grundverschieden in so vielen Dingen, dass ich nie versucht habe zu sein wie er. Ich meine, sogar unsere ersten Jobs waren das komplette Gegenteil. Er arbeitete in einer Bücherei und ich-" Terry blinzelte und schaute zu Simon. "Ähm, ich habe etwas anderes gemacht."

Simon legte den Kopf schief. "Du willst es mir nicht erzählen?"

"Ich habe herausgefunden, dass es weise ist nicht zu erzählen, was ich nach der Schule arbeite. Nebenbei, du wirst es diesen Sonntag wahrscheinlich erfahren."

"Warum?"

"Du wirst es einfach. Der Punkt ist", Terry tätschelte Simons Arm, "du bist nicht dein Bruder und du kannst nicht sein, wie es deine Familie von dir erwartet. Du musst du selbst sein, egal was kommt."

"Aber wie?" Simon legte sein Kopf in die Hände. "Dad würde ausflippen, Mom, nun, ich will mir nicht mal vorstellen, was sie tun würde. Und meine Geschwister - sie würden mich hassen!"

Terry lehnt sich vor und schaute Simon in die Augen. "Glaubst du wirklich, deine Familie würde dich einfach verurteilen, ohne vorher eine Erklärung zuzulassen - ohne dich vorher anzuhören?"

"Also, sie..." Simon sprach nicht weiter, war unsicher. "Ich bin ziemlich sicher, dass Mom und Dad durchdrehen würden. Matt auch, wahrscheinlich."

"Und die anderen?"

"Ich bin... nicht ganz sicher." Simon seufzte. "Ich weiß nicht mal, ob ich das wirklich bin und schon mache ich mir Gedanken darüber, wie ich es meiner Familie sagen soll."

"Nun, der erste Schritt ist es zu forschen. Zu sehen, ob es eine Phase ist oder ob es wirklich du bist." Terry stand auf und ging in die Küche, um seine leere Flasche wegzubringen.

Simon saß einfach nur da, starrte den Boden an. ,Eine Phase... das könnte alles eine Phase sein. Verdammt, warum ich? Was habe ich nur getan, um das zu verdienen?`

Terry kam mit zwei weiteren Wasserflaschen zurück und gab eine Simon. "Warum fangen wir nicht mit der offensichtlichen Frage an?!"

Simon nahm die Flasche und schaute zu Terry hoch. "Welche Frage ist das?"

"Warum fühlst du dich zu mir - und Männern allgemein - hingezogen?"

Simon erröte etwas und wandte den Blick ab. "Na ja... ich bin nicht sicher. Ich meine, ich habe andere Männer bemerkt, aber warum ich sie mehr mag... ich bin nicht sicher."

"Warum erzähle ich dir nicht einfach, was mich an dir anzieht."

Simon wandte sich wieder zu Terry. "Ist das nicht, weil ich unter deinen Baum gekommen bin?."

Terry kicherte, während er seine Flasche öffnete. "Das ist nur ein Teil, ein kleiner Teil." Terry stellte seine Flasche ab und begann Gründe an seiner Hand abzuzählen. "Ich hatte gehört, du wärest ein netter, liebevoller, sensibler Junge. Du bist pfiffig, offen, was die Welt und das Leben angeht." Terry grinste ein wenig. "Ich hatte schon immer eine Schwäche für süße Blonde."

Simon fuhr mit der Hand durch sein Haar. "Aber woher wusstest du..."

"Ich wusste es nicht. Es ist immer ein Risiko. Aber als ich deine Augen sah, wusste ich, dass du mit etwas kämpftest, dass du jemanden brauchtest, um dir mit etwas zu helfen. Ich habe einfach geraten, was es sein könnte. Um ehrlich zu sein, ich hätte dich auch um ein Date gebeten, wenn du nicht schwul wärst. Einfach, weil du so ein netter Typ bist. Aber als du deine Hand nicht weggezogen hattest, wusste ich, was es war."

"Oh..." Simon verschränkte die Arme.

"Also, warum fühlst du dich zu mir hingezogen? Oder zu Männern allgemein?."

"Ich bin... nicht sicher. Einige der Mädchen, mit denen ich aus war, waren wirklich nett... aber es endete immer damit, dass wir nur Freunde waren. Und bis vor kurzem wurde unser Haushalt von Frauen dominiert."

"Du meinst drei Schwestern und nur ein Bruder?"

Simon nickte. "Und Männer scheinen verlässlicher zu sein als Frauen."

"Das kommt von den vielen Frauen, die einfach nur Freunde sein wollen. Frauen sind sehr verlässlich, glaub mir."

Terry dachte einen Moment nach. "Nun, die meisten jedenfalls. Und jetzt, was ist mit mir?"

Simon blinzelte, biss sich auf die Lippe. "Ich denke... nur deine Augen. Sie sind so... fesselnd." Er setzte sich aufrecht. "Ich will nicht sagen, du sähest nicht gut aus oder hättest einen schlechten Charakter oder etwas in der Art. Ich meine, du bist der einzige mit dem ich darüber gesprochen habe und du warst so hilfsbereit, dass ich denke du bist einer der besten Menschen, die ich getroffen habe. Aber... macht das überhaupt Sinn, was ich erzähle?"

Terry rollte mit den Augen und lächelte. "Simon, es ist okay. Das ist eine Reise, die du unternimmst. Du musst die Dinge für dich selbst realisieren. Wenn nur meine Augen dich so fasziniert haben, ist das gut. Als wir uns das erste Mal trafen, war das praktisch alles, was du über mich wusstest.

"Trotzdem, Entschuldigung. Du warst groß-"

"Simon, du. Konzentriere dich auf dich." Terry tätschelte Simons Knie. "Ich habe die Reise hinter mir. Jetzt helfe ich dir auf deiner Reise."

"Aber was, wenn ich hetero bin und all das sinnlos ist?" Simon nahm Terrys Hand und hielt sie fest. "Ich meine, wirst du nicht böse sein, wenn du all das durchmachst und ich mich entscheide wieder mit Mädchen auszugehen?"

Terry drückte Simons Hand. "Es ist niemals sinnlos zu erforschen, wer du bist. Gott macht keine Fehler und wenn du schwul bist, bin ich glücklich. Wenn du hetero bist, bin ich auch glücklich. Wir wären immer noch Freunde."

"Gott?" Simon zwinkerte. "Aber... ich meine, sagt die Bibel nicht, dass... es falsch ist?"

"In der alten Denkweise. Sogar ich brauche den Trost, dass alles in den Händen eines höheren Wesens liegt, welches unsere Interessen kennt. Ich bin Mitglied in einer fortschrittlicheren, christlichen Konfession, die Homosexualität als etwas akzeptiert, dass zu biblischen Zeiten existierte und heute zurückgekehrt ist. Und sie interpretieren Homosexualität als akzeptabel - innerhalb bestimmter Kontexte."

Simon drehte sich weiter zu Terry. Gott war immer eine Trostquelle und zu hören, dass Gott ihn akzeptieren könnte, half ihm dabei ruhiger zu werden. "Welche... welche Art Kontexte?"

"Vorneweg: es gibt nichts einfach nur, um eine gute Zeit zu verbringen. Gott erschuf Tabris, welcher uns den freien Willen gab. Das heißt, wir entscheiden in wen wir uns verlieben. Wenn wir unsere wahre Liebe in einem Mann finden, dann ist das gut." Terry zog die Stirn in Falten. "Wenn man allerdings nur zum Vergnügen mit einem Mann ins Bett will, dann ist es Sünde. Deshalb habe ich in meinen Beziehungen auch keinen Sex."

Simon nickte leicht. "Nur, wer ist Tabris?"

Terry blinzelte. "Du kennst doch die Engel oder? Den Engel des Schoßes, den Engel der Angst?" Simon schüttelte den Kopf.

"Nun, Tabris ist der Engel des freien Willens. Aber natürlich muss man nicht an die Engel glauben." Terry legte den Kopf schief. "Möchtest du am Sonntag in meine Kirche kommen? Du kannst dort mehr vom Reverend erfahren."

"Ich..." Simons Blick wanderte zum Boden. "Ich kann nicht. Mein Dad ist Reverend und ich muss bei seinem Gottesdienst sein."

"Hey, das versteh ich." Terry stand auf und ging zu einem der Bücherregale. Und dennoch, ich gebe dir etwas zum Lesen mit. Es könnte dir dabei helfen Frieden mit Gott zu schließen, was deine Sexualität betrifft." Er zog zwei Bücher aus dem Regal. "In dem anderen stehen Informationen über die Engel und so was." Er nahm sie mit zurück und legte sie neben Simon.

Simon nahm eins und blätterte durch die Seiten. "Was ist, wenn meine Familie fragt, warum ich diese Bücher habe?"

"Sag ihnen einfach, dass du diese Bücher als Grundmaterial für ein Schulprojekt brauchst. Sag, es ist..." Terry schaute zur Decke. "Hm... sag, es ist für Englisch. Die lassen einen die ganze Zeit obskure Dinge lesen."

Simon runzelte die Stirn. "Wirklich?"

Terry blinzelte und schaute Simon an. "Zumindest machen sie das in AP. Machen sie es nicht im normalen Englisch?"

"Normalerweise nicht."

"Na ja, ich bezweifle, dass sie das wissen."

Simon dachte einen Moment darüber nach. "In Ordnung."

"Warum analysieren wir nicht weiter, warum oder warum du nicht schwul sein könntest," Terry schaute auf seine Uhr, "nachdem ich uns was zum Mittag mache."

Simon setzte sich auf und schaute ebenfalls auf seine Uhr. "Es ist schon ein Uhr?"

"Die Zeit fliegt dahin, wenn man über lebensverändernde Entscheidungen spricht." Terry macht sich auf den Weg in die Küche.

Simon folgte ihm. "Wem erzählst du das? Werden wir zum Abendessen fertig?"

"Nein, aber ich werde dafür sorgen, dass wir an einem Bruchpunkt sind. Und warum komme ich nicht nächsten Freitag zu euch zum Abendessen?"

"Was?" Simons Augen weiteten sich. "A-a-aber ich bin noch nicht mal sicher-"

"Um deine Familie zu treffen, Simon. Ich bringe meine mit, sodass sich deine Eltern in meiner Gegenwart etwas entspannen. Ich werde nicht ein Wort darüber verlieren, was hier passiert ist - und auch nicht über meine Vorliebe."

Simon enspannte sich sichtbar. "Oh, dann denke ich, wäre das okay."

"Super! Und jetzt, möchtest du Truthahn oder Schinken auf dein Sandwich?"

~*()*~

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Und wieder hat es Monate gedauert, bis das nächste Kapitel fertig ist. Hat noch jemand Interesse an dieser FF? Ich fänd's toll, dann hätte ich nämlich nen Anreiz, was zu machen. Ich mein, ich wird sie auch so übersetzen, aber dann wird sie erst in ein paar Jahrzehnten fertig *lol*
 

Ähm ja, die Sache mit den Engeln. Ich glaub, weder an Gott, noch an irgendwelche Engel, kenn mich da also absolut nicht aus. Ich hab die Namen jetzt einfach nur aus dem Englischen übersetzt. Berichtigt mich ruhig, wenn da was falsch ist ^^''
 

Wenn es euch gefallen hat, schreibt doch einfach etwas in die Kommentare oder schreibt mir ne Mail. Addy ist im Steckbrief zu finden XD

Oder aber schreibt dem Autor direkt (in Englisch natürlich): CypherCA@aol.com
 

Mata ne!

Danni



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Knuddelmaus256
2005-10-08T11:16:32+00:00 08.10.2005 13:16
Hey,
bin gerade eben über diese Geschichte gestolppert und würd mich echt freuen wenn du sie weiterhin übersetzt. Hoffe du brauchst nicht mehr so lange um eine neues Kappi online zu stellen.
Gruß Maus
Von: abgemeldet
2003-06-16T12:25:02+00:00 16.06.2003 14:25
*g* Interessant, mal eine Storie mit den Camdens...*kennt ide serie*
Die Übersetzung war nicht schlecht, aber hin und wieder etwas unpassend...
Du bekommst das sicher noch besser hin *nicknick*
Aber deshalb nicht aufhören, ich will unbedingt wissen wie es weitergeht!
*smile*
Lif-chan
Von: abgemeldet
2003-05-26T20:06:30+00:00 26.05.2003 22:06
hi danni
also davon abgesehen, dass es eine übersetzung war...wfabd ich es ganz ok..de story ist auf jedenfall interessant und ich will wieter lesen.
aber bedneke..dass du das nächste mal besser übersetzt oder anders...nicht immer wortgleich übersetzen, sondern so, dass sie auch in dies sätze passen...es war gut..eine frage, aber in manchen sznen war es sehr undeutig, was da passierte und die sätze klangen abgehackt. .... ja neko-san hat recht....es war sehr undeutig zuerst...mit der erklärung der namen, aber naja habs dann noch versatnden....aber danach waren so einige sätze, durcheinander, wie es mir schien, sie haben nicht reingepasst, so als ob...die alle an einem thema vorbeigeredet haben / oder zwei themen gleichzeitig besprochen hatten,+aber sonst fand ich es ganz ok..ich meine, meine übersetzung wäre sicherlich schlechter *drop*

also ich bitte um fortsetzung....
bye van^.^
Von: abgemeldet
2003-03-11T19:05:13+00:00 11.03.2003 20:05
HI!
Eigentlich mag ich ja keine shonen ai, aber jetzt, nachdem ich das hier gelesen habe, sollte ich meine Einstellung nochal überdenken!
Ich fand's einfach klasse! Schreib bitte weiter!
safira
Von: abgemeldet
2003-03-10T13:04:28+00:00 10.03.2003 14:04
^^~ Ich finds super... XD
nur die Erklärung mit den Namen war etwas konfus ._.#
Das hab ich erst bei zweiten durchlesen verstanden XD"
Aber sonst ganz okay :3
*fähnchen schwenk* ^o^
Tsuzukeru~~ ^^~


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