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Dream.

Neues Kapitel. ♥
von

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Pink.

Hallo ihr Lieben,

falls überhaupt jemand diese Geschichte liest :]

Ich hoffe ich darf anmerken dass diese hier

meine erste überhaupt ist, puh!
 

Und ich hoffe inständig sie gefällt euch und

dass ihr mir, mit eurer Kritik weiter hilft!

Schonmal ein ganz dickes Dankeschön.
 

Funambule
 

Viel Spaß!
 

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Prolog: Pink

Sakuras

Ich träume jede Nacht.

Jede Nacht derselbe Traum.

Meine Gedanken kreisen,

und ich träume und denke

den ganzen Tag.

Alles nur um festzustellen,

dass meine Träume reine Illusionen sind.

Illusionen, die vertrocknen wie Tränen,

die irgendwann untergehen,

in den Fluss meiner Träume.
 


 

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass so eine Katastrophe passieren würde.

Ehrlich gesagt, hatte ich selbst meiner besten Freundin zugetraut, das locker hinzukriegen.

Oh, ich könnte mich dafür ohrfeigen, dass ich Ino diese Aufgabe anvertraut habe. Was war nur in mich gefahren? Ach, jetzt weiß ich es. Verdammt seien Ino und ihre riesigen blauen Kulleraugen!

Nur damit ihr versteht, die Blondine hält sich für meinen persönlichen Stylisten.

Jeden Tag musste ich mir anhören wie langweilig meine Haare doch sind, wie langweilig meine Kleidung doch ist und wie langweilig ich doch bin.
 

Seit gut einem Jahr ist damit Schluss, weil ich wieder einmal gegen ihren abscheulich süßen Hundeblick den Kürzeren gezogen habe.

Ino, ich und meine andere beste Freundin, Hinata, hatten endlich eine Doppelstunde Physik hinter uns gebracht und saßen gemeinsam an einem Tisch in der Schulkantine. Plötzlich ließ Ino ihre Gabel, mit der sie vor wenigen Sekunden in einem undefinierbaren Brei herum gestochert hatte, fallen und sah mich vorwurfsvoll an. Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Was ist?“, habe ich sie genervt gefragt. Ino hatte nur ihren Kopf geschüttelt und sich neben meinem Stuhl auf dem Boden gekniet.

Sie hatte nach unten geblickt und ihre Schultern hatten verdächtigt gezuckt.

„Ino! Um Gottes Willen! Heulst du etwa?“, hatte ich sie panisch gefragt.

Das Zucken ihrer Schultern hatte plötzlich aufgehört und sie hob ihren Kopf. Und dann sah ich es. Ihren tödlichen Hundeblick.

Und Leute, wenn ihr euch jetzt fragt was an diesem Blick so besonders ist, dann habt ihr wohl kein Herz für Hunde und kennt Ino nicht. Es war der süßeste und wirkungsvollste Hundeblick den sie je benutzt hatte. Ich nannte ihn den Super-Süßen-Blick-Bei-Dem-Sogar-Hundefänger-Ihren-Job-Kündigen.
 

Aber vergessen wir den Hundeblick, seit diesem tragischen Tag, nennt sich Ino meine Stylistin. Dabei ist dieses etwas nicht das erste Mal, dass die Yamanaka total daneben gegriffen hat.

In der Grundschule hatte Ino mir geraten zu den roten Lackballerinas, eine grüne Hose anzuziehen. Selbst mir, der Gott kein Hauch von Stilgefühl geschenkt hatte, gefiel diese Idee überhaupt nicht.

Aber hey, Ino war und ist auch heute noch eine wahre Modequeen. Trug Ino an einem Tag pinke Schuhe, hatten die Mädchen am nächsten Tag diese ebenfalls an. Ich regte mich damals immer fürchterlich darüber auf, aber Ino gefiel das.

Aber irgendwie klappte Inos Stilgefühl nur bei Ino selbst. Wollte jemand einen Ratschlag von ihr und befolgte diesen auch, war er die große Lachnummer für die anderen. Leider war dieser jemand immer ich. Auch die Geschichte mit den grünen Hosen ging nicht gut aus. Sie hatte mir einen neuen Spitznamen eingebracht.

Mein alter war „Stirnie“, wegen meiner relativ hohen Stirn. Seit der Hosenpanne aber war er „Gärtner“. Bis zum heutigen Tag, frage ich mich wo die Logik hinter diesen Namen steckt. Aber wenn man bedenkt, dass die Idee zu diesem Spitznamen von Dummkopf Naruto stammt, kann es da keine Logik geben.
 

Nun, heute kann ich meine Liste „Inos größten Pannen“ aktualisieren und den heutigen Tag hinzufügen. Leider erscheint meiner Freundin die Idee, jemand Anderen zu verändern, viel faszinierender, als an sich selbst zu arbeiten. Dementsprechend war meine Liste seeeehr lang.

Ich wagte noch einen Blick in den Spiegel, nur um sofort den Mund zu verziehen.

Ino hatte die „tolle Idee“ mir meine langweiligen braunen Haare zu färben.

Trotz des merkwürdigen Glitzern in Inos blauen Seen, stimmte ich zu. Hätte ich gewusst dass das dabei raus kommt, wäre ich schreiend weggelaufen. Ich hoffte immer noch, dass das alles ein böser Traum war und ich gleich aufwachen würde.

Leider half das Zwicken und Kneifen nicht, denn meine Haare wurden nicht wieder braun. Nein, sie blieben hartnäckig und behielten die aufgezwungene Farbe bei. Pink.
 


 

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Rage.

Viel Spaß!
 

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First: Rage.

Sakuras


 


 


 

Ich zog mir meine braune Mütze tiefer in das Gesicht. Obwohl es erst September war, trugen die Menschen auf der Straße dicke Winterjacken und versuchten so die eisige Kälte zu überwinden. So auch ich.

Dabei hatte ich eigentlich vorgehabt, mich in mein warmes Bett zu verkriechen und dort meinen Winterschlaf zu halten, bis es draußen wieder wärmer wurde. Leider hat der Wecker mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und meine Mutter. Und die heutige Klausur.

Den Wecker konnte ich gegen meine Wand klatschen und mich so wegen meines verpatzten Winterschlafes rächen. Meine Mutter konnte ich auf diesem Weg leider nicht loswerden. Sie blieb hartnäckig und war sogar dazu fähig mir meine Decke weg zu reißen, nur damit ich aufstehe und in die Schule gehe.

Tja und selbst wenn meine Mutter nicht wäre, war da immer noch diese Klausur.

Kann mir mal jemand sagen, wofür man später Physik braucht? Physik und ich haben ein Verhältnis, wie der Papst zum Sex vor der Ehe.

Und jetzt bin ich auf dem Weg zur Schule.

Trotz Winterschlafs. Trotz Kälte. Trotz pinker Haare.

Ja, lacht mich ruhig aus. Ich habe mich damit immer noch nicht abgefunden.

Aber wie soll man sich auch mit der Tatsache abfinden, dass man so aussieht als ob man einen fetten, pinken Kaugummi auf dem Kopf kleben hat?

Damit werde ich mich sicher nie abfinden und ihr werdet mich bestimmt öfters darüber klagen hören.
 

Ich ging an einem alten Ehepaar vorbei und überquerte die Straße. Dort lehnte ich mich an die Mauer und sah auf meine Uhr am Handgelenk. Es war kurz vor acht und Ino und Hinata waren immer noch nicht da.

Ich sah mich nach den beiden um, weit und breit aber war keine einzige Menschenseele zu sehen. Das wunderte mich. Normalerweise waren Hinata und Ino immer vor mir da.

Das lag weniger an Ino als an Hinata, da die Hyuuga ein ziemlich pünktlicher Mensch war. Seit Hinata ein paar Häuser entfernt von Ino wohnt, gehen die beiden gemeinsam zur Schule. Und seit dem, kommt Ino auch nicht mehr zu spät zum Unterricht.

Ich warf ein zweites Mal einen Blick auf die Uhr.

Ich überlegte, ob ich vorgehen sollte, als ich meinen Namen hörte.

„Sakuraaaa!“, kam es laut von weitem.

Ich drehte mich um und sah Ino auf mich zu sprinten.

Außer Atem blieb sich vor mir stehen und lehnte sich keuchend an meine Schulter.

„Puh, wie-wie viel noch?“, fragte sie.

„Öhm“, ich sah auf die Uhr,“Drei Minuten.“

Erleichtert atmete die Blonde aus und streckte sich gähnend.

„Wo ist Hinata?“

„Krank. Sie hat mir heute morgen eine Nachricht geschickt.“, antwortete Ino und gemeinsam betraten sie den Schulhof.

Ich grinste sie an. „Es wundert mich dass du noch rechtzeitig gekommen bist.“

„Hätte Hina mir keine Nachricht geschickt, wäre ich auch nicht pünktlich.“

„Das hab ich mir schon gedacht.“

Wir betraten das Schulgebäude und gingen auf den Physikraum zu. Die nächsten vier Stunden werden eine Qual sein, dachte ich und öffnete die Tür.
 


 

Zu meiner Überraschung zwang mein Lehrer mich nicht die Mütze abzulegen, noch war die Klausur schwer. Zwar würde es keine Eins werden, aber mit einer Drei konnte ich rechnen und war damit sehr zufrieden.

Nun saß ich in der Kantine und wartete auf Ino, die immer noch die Klausur schrieb.

Allzu große Sorgen um die Yamanaka machte ich mir allerdings nicht, da die Kleine in Physik ein Genie war.

Sorgen machte ich mir eher um das Essen.

Misstrauisch betrachtete ich meinen Teller.

„Sakura, dass ist eine Apfeltasche. Kein Hirn von einem Schaf.“

„Man kann nie wissen, ich gehe lieber auf Nummer sicher. Nachher explodiert das Ding in meinem Magen.“, grinsend blickte ich von besagter Apfeltasche auf und winkte Temari zu.

„Na meine Lieblingsblondine? Erweist du mir die Ehre und gesellst sich zu mir?“

„Das sagst du doch zu allen.“, erwiderte Temari glucksend und nahm Platz.

„Aber nur bei dir meine ich es ernst.“, lachte ich und nahm einen Bissen von der Apfeltasche.

Temari war eine Klasse über mir und teilte sich die Haarfarbe mit der Yamanaka.

Sie war bekannt für ihr Selbstbewusstsein und ihr Durchsetzungsvermögen.

Da wunderte es keinen, dass sie Schulsprecherin war.

„Und wächst dir der Job als Schulsprecherin über den Kopf?“

„Es ist schon stressig, aber ich würde mit keinem tauschen wollen. Übringens hast du schon von der neuen Schülerin gehört?“

Verwundert sah ich Temari an.

„Eine neue Schülerin?“, plapperte ich nach. Temari nickte.

„Das ich das nochmal erleben darf. In welche Klasse geht sie?“

„In meine.“ Das klang nicht gerade begeistert.

„Oh. Ist sie so schlimm?“

„Was? Nein!“, sagte Temari schnell und winkte mit der Hand ab. Sie grinste.

„Eigentlich ist sie ganz lustig. Sie hat sich direkt am ersten Tag mit Neji angelegt.“

„Neji? Wie-“, bevor ich den Satz beenden konnte, wurde ich unterbrochen.

„Juuhuuu!“, Ino kam auf uns zu und winkte.

„Habt ihr mich und meine Ausstrahlung vermisst?“, grinste Ino. Ein Zeichen, dass die Klausur gut lief.

„Dich und deine radioaktive Ausstrahlung? Sollten wir etwa?“, neckte Temari.

Ino lachte und setzte sich neben mich. Moment, Ino lacht über solche Sätze nicht, sie wirft sie auf denjenigen und verprügelt ihn- etwas anderes musste sie so glücklich und taub machen.

„Ino?“, fragte Temari. Ihr ist es also auch aufgefallen.

„Mhm?“, lächelte Ino sie an und wartete auf ihre Frage.

„Was ist passiert?“, platze es aus Temari und mir gleichzeitig.

Ino grinste zufrieden.

„Endlich. Ich habe gedacht ihr fragt nie. Ich habe die neue Schülerin gesehen.“

Fragend sah ich Temari an, diese zuckte nur mit den Schultern.

„Und ich habe den Postboten gesehen“, sagte ich sarkastisch,“ Ino, rede nicht immer so kryptisch und komm endlich zur Sache.“

„Sie wird meinem Ruf nicht schaden. Ich bin hübscher.“, erwiderte Ino zufrieden.

Ich ignorierte ihre Bemerkung und Temari tat mir gleich.

Einige Minuten lang war es still und wir aßen schweigend. Bis Temari ihre Stimmer erhob.

„Was soll die Mütze, Sakura? Man schwitzt hier wie in der Sauna und du trägst eine Mütze.“

Ino kniff den Mund zusammen. Mir wurde heiß und kalt zugleich.

Wieso, fragte ich mich selber, scheust du dich davor die Mütze abzunehmen? Du bist doch kein kleines Kind mehr? Oder hast du etwa Angst, dass man dich auslacht?

Schweigend ließ ich die Apfeltasche sinken und lächelte Temari gezwungen an. Mein Puls raste.

„Ach, die habe ich total vergessen.“, erklärte ich gelassen und nahm die Mütze ab.

Pinke Strähnen fielen meine Schultern herab und bedeckten meine Stirn.

Ino sah schweigend dabei zu, während Temari mich stumm und überrascht anblickte.

„Sakura...“, hauchte sie. Oh, die Mütze abzunehmen ist doch keine gute Idee gewesen. Wenn selbst eine Person wie Temari aus den Socken fiel, wenn sie meine Haare sah...

„Sakura?“ Ich konnte mir vorstellen was sie sagen wird.

„Du siehst echt krass aus.“, sagte sie grinsend. Erstaunt sah ich die Blonde vor mir an.

„Echt?“

„Ja, das steht dir. Dein Werk, oder?“, wandte sie sich nun an Ino. Diese grinste nur selbstgefällig und sah mich mit einem Ich-Habe-Es-Dir-Doch-Gleich-Gesagt-Blick an und nickte.

Mein Puls sank und ich wurde ruhiger. Wir unterhielten uns das ganze Mittagessen lang über meine neuen Haare und Inos neuen Ideen.

Zum ersten Mal, fand ich die Haare nicht grässlich und peinlich, nein man könnte sagen sie gefielen mir. Aber nur ein bisschen versteht sich.
 


 

Zusammen mit Ino brachte ich eine Stunde Englisch und Geschichte hinter mich. Seit dem Gespräch in den Kantine habe ich die Mütze nicht mehr angezogen und dementsprechend zog ich im Korridor viele Blicke auf mich.

Einerseits gefiel mir die Aufmerksamkeit der anderen, andererseits war ich dies nicht gewohnt und ich fühlte mich unbehaglich.
 

„Hey Haruno!“, brüllte Kiba mir entgegen. Er war in meiner Parallelklasse und ich kannte ihn schon seit dem Kindergarten. Ich sah dass er nicht alleine war.

Neben ihm, auf der rechten Seite, standen Naruo und Gaara, Temaris jüngerer Bruder. Neben der Wand auf der linken Seite, standen, oder viel mehr lehnten,

Neji und- mein Puls fing erneut an zu rasen- Sasuke.

Ich schluckte und machte Anstalten weg zulaufen, aber Ino hackte sich bei mir ein und lächelte mich aufmunternd an.

Verfluchte Ino!

„Hey Jungs“, grinste Temari,“Wie gefällt euch Sakuras neue Frisur?“

Ich zischte und warf ihr einen Blick zu, der ihr bedeutete dass ich nie wieder mit ihr reden würde.

„Neue Frisur?“, grinste der blonde Depp, namens Naruto. Von ihm habt ihr ja schon gehört.

„Also schlecht sieht es ja nicht aus...“, er musterte mich und handelte sich von mir einen tödlichen Blick ein.

„Mir gefällt' s.“, zwinkerte Kiba.

Er stieß Gaara mit den Ellbogen in die Seite und deutete auf mich.

„Jetzt bist du nicht mehr der einzige, den man selbst im Dunkeln auf zwanzig Kilometer Entfernung erkennt.“

Das sollte eine Anspielung auf Gaaras feuerrote Haare sein. Leider fanden weder Gaara noch ich diesen Scherz lustig und sahen ihn beide böse an.

„Was interessieren uns ihre Haare?“, fuhr Neji Temari kalt an.

„Das dich dass nicht interessiert, ist mir schon klar, Hyuuga“, Temari sah ihn gelassen an,“Du bist wohl immer noch ziemlich verwirrt wegen der kecken Neuen?“

Der Schwarzhaarige kniff die Augen zusammen und schwieg das Mädchen kalt an.

Ich warf einen verstohlenen Blick auf den Jungen neben ihm.

Sein Blick war starr und amüsiert auf Temari gerichtet. Einige Strähnen seines schwarzen Haares hingen ihm in das Gesicht und bedeckten seine tiefen schwarzen Augen, die ich so liebte.

Anscheinend hatte ich ihn zu intensiv gemustert, denn er wandte seinen Blick von Temari und sah mich fragend an. Mein Herzschlag setzte aus und ich konnte spüren wie die Röte in mein Gesicht stieg

Hysterisches Geschrei blieb zum Glück aus.

„Haruno?“

Ich sah wie seine Lippen sich bewegten und blickte hypnotisiert auf sein Gesicht,

bis ich begriff dass er gesprochen hatte.

Okay, vielleicht sollte ich doch hysterisch schreien? Immerhin ging ich schon seit langer Zeit mit dem Uchiha in eine Klasse und er hatte noch nie wirklich mit mir gesprochen.

Und jetzt stand er vor mir, die Hände lässig in seine Taschen vergraben und meinen Namen sagend. Welch ein Traum!

„Ja?“, hauchte ich leise. Seine Augen, so schien es mir, brannten sich in meine.

„Dein...“, sein Mund verzog sich zu einem dünnen Lächeln,“...Hosenstall ist offen.“

Traumblase zerplatzt. Geschockt blickte ich ihn an. Und Wut stieg in mir auf.

„Ach?“, blaffte ich ihn an,“Wirklich? Danke für deinen Hinweis, du selbstverliebtes Arschloch!“

Vor den Augen der anderen machte ich meinen Hosenstall zu, drehte mich rasch um und zog Ino mit mir. Blind vor Wut polterte ich mit lauten Schritten durch die Massen der Schüler und ignorierte die neugierigen Blicke.

Sollen die doch alle an ihrer Neugier ersticken. Ich raste die Treppen runter, Ino immer noch hinter mir herziehend. Mit voller Kraft stieß ich die Tür auf und die kalte Luft schlug mir entgegen. Die Wut, als ob die Luft sie vertrieben hätte, wich und machte meiner Panik Platz.

Oh Gott, fragte ich mich selbst, was für eine Show hast du abgezogen? Da spricht er dich zum ersten Mal an und du schreist ihn vor der ganzen Schule an.

Peinlich berührt blieb ich stehen und sah Ino verzweifelt an, bevor ich aus Wut vor mir selbst, die Hände vor das Gesicht schlug und weinte.
 

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Hallo Leute :]

Es freut mich, euch mit einem neuen Kapitel

gegenüber zu stehen.
 

Besonders gefällt mir das Kapitel ja nicht...

Ich hoffe ihr lässt eure Meinung und Kritik da, okay?
 

Grüße Funambule
 


 

Lesetipp: Tod ist nur ein Wort.

Unbedingt lesen!

Troublemaker.

Viel Spaß!
 

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Second: Troublemaker.

Sasukes

Alle Veränderung erzeugt Angst.

Und die bekämpft man am besten,

indem man das Wissen verbessert.
 


 


 

Ich strich noch einmal über das schöne Leder des Lenkrades, bevor ich ausstieg.

Sie hatte den ganzen Tag gefehlt.

Nicht dass es mich gekümmert hätte, aber trotzdem wurmte mich die Tatsache, dass Haruno wegen einem offenem Hosenstall den Unterricht verpasste.

Das passte nicht zu ihr. Außerdem ist es ziemlich sozial von mir gewesen, sie auf diese kleine Peinlichkeit aufmerksam zu machen. Oder etwa doch nicht? Uuups.

Natürlich ist sie nicht wegen ihrem offenem Hosenstall heulend weg gerannt.

Von der Treppe aus hob ich die Hand und mit einem leisen Piepen schloss sich mein Auto. Dann fischte ich den Schlüsselbund aus meiner Hosentasche, es raschelte als ich ihn hervor zog und die Tür auf schloss.

Vielmehr war es ihr peinlich dass sie mich wütend angebellt und somit ihre erste „richtige Chance“ normal mit mir zu reden, vergeigt hatte.

Vermute ich zu mindestens. Diese Mädchen sind doch immer gleich.
 

Aber überhaupt, was kümmert mich das? Was kümmert mich Haruno?

Ich sollte lieber, meiner wild gestikulierenden und auf mich zu rennenden Mutter Achtung schenken. Ein Wunder dass sie überhaupt zu Hause ist, normalerweise gibt es doch immer soviel zu tun.

„Sasuke, Schatz! Wie war die Schule?“

Woher dieses plötzliches Interesse, wollte ich fragen, aber stattdessen antwortete ich: „So wie immer.“

„Ich hätte da eine Bitte an dich.“, sie lächelte mich warm an.

Wie konnte man auf so eine Person überhaupt sauer sein?

Im Grunde stimmte es nicht, dass sie kein Interesse an mir hat. Sie hat wegen ihren Läden kaum Zeit. Wenn sie dann aber welche hatte, ging sie mir mit ihrem Familienzeugs auf die Nerven. Ausflüge nach Europa, wenn man so etwas überhaupt Ausflug nennen konnte, waren noch harmlose und stressfreie Ideen.

Ich vermutete dass diese „Bitte“ eine dieser Ideen war.

„Die wäre?“

„Komm erstmal rein und gesell die zu uns. Dann erkläre ich dir alles.“ „Uns?“, fragte ich und eine Augenbraue wanderte skeptisch in die Höhe.

„Dein Bruder und ich.“, erklärte sie und fügte noch hinzu: „Wir trinken Tee.“

Mein Bruder und Tee waren kein gutes Omen, soviel stand schon fest. Trotzdem folgte ich ihr in das Wohnzimmer und bereute es direkt.
 

„Brüderchen!“, Itachi grinste mir entgegen, „Was macht die Schule?“

„Darauf warten dass du stirbst.“

„Sasuke!“, meine Mutter warf mir einen tadelnden Blick zu. Zur Antwort rollte ich mit den Augen und lies mich auf das schwarze Ledersofa fallen.

„Was läuft bei dir so?“

Er zuckte mit den Schultern und verzog seinen Mund. „Dasselbe wie immer.“

„Die Girlgroup kotzt dich an, Mister Thriller-Schreiber geht dir auf den Sack und der Möchtegern Boxer reißt nichts. Wolltest du das sagen?“, diesmal grinste ich.

„Jup. Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.“

Dann fiel mir ein wieso ich hier saß und mich überhaupt mit meinem nervigen Bruder unterhielt.

„Also, was wolltest du erzählen?“, ich blickte meine Mutter an.

Nun wandte Itachi sich ihr ebenfalls zu.

„Genau. Was ist so wichtig, dass du mich hierher einlädst?“

Sie seufzte und trank einen Schluck Tee.

„Meine Freundin aus Schulzeiten, Nanami, hat mich um etwas gebeten. Sie lebt in England und arbeitet als Journalistin. Aus mir unbekannten Gründen, schickt sie ihre Tochter nach Japan.“, sie stellte die Porzellantasse ab.
 

„Und?“

„Moe soll ihr letztes Schuljahr beenden und hier studieren. Allerdings können weder Nanami, noch ihr Mann Daniel, mit nach Japan ziehen.“

Itachi zog eine Augenbraue nach oben.

„Sie schicken ihre Tochter alleine nach Japan?“

„Das habe ich sie auch gefragt. Allerdings ist sie der Meinung, dass Moe kein Kind mehr ist und es das einzig Richtige für sie wäre.

Sie ist ja auch schon achtzehn“, sie machte eine wegwerfende Handbewegung, „Außerdem möchte ich mich auch nicht in ihre Erziehung einmischen. Sie bat mich Moe für zwei Monate aufzunehmen. Der Vermieter hatte sie gestern angerufen und gesagt, dass die jetzigen Bewohner doch erst in zwei Monaten ausziehen.“

Das wurde mir zu bunt.

Ich würde auf keinen Fall mit irgendeinem daher gelaufenem Mädel das Haus teilen.
 

„Na und?“, zischte ich, „Dann soll Rabenmutter halt eine neue Wohnung suchen.“

„Sasuke, der Vermieter hatte sie erst gestern Abend angerufen.

Da saß Moe schon im Flugzeug.“, sie merkte wohl, dass es mir gegen den Strich ging, denn ihre Stimme klang sanft und beruhigend.

„Da hat Sasu jetzt wohl einen neuen Mitbewohner“, Itachi lachte schadenfroh.

Knurrend nahm ich den Löffel, der vor mir auf dem Glastisch lag, und schleuderte ihn in Itachis Richtung.

Itachi reagierte nicht schnell genug und der Löffel klatsche ihm gegen die Schläfe. Schade dass es nicht das Auge war, aber die Schläfe genügte.

Das würde eine fette Beule geben. Geschah ihm nur recht.

Meine Mutter hatte der Aktion nur kopfschüttelnd zugesehen.

Eigentlich hatte ich Applaus erwartet, aber was soll' s.

„Was ich aber fragen wollte“, setzte Itachi an (er ignorierte die rote pochende stelle auf seiner Stirn), „Wieso bin ich hier?“

„Oooh. Das hätte ich beinahe vergessen. Da wir in den Neujahrsferien verreisen, ka-“

„Wir verreisen?“, ich zog die Frage in die Länge, „Wer genau ist wir?“

„Sasuke, also darüber rede ich schon seit Wochen“, sie schüttelte den Kopf, „Du, dein Vater und ich fliegen in den Ferien nach Österreich.“

Achso. Wieso sagt sie das nicht direkt?

„Schön. Österreich. Aber wie gehabt: Was soll ich hier?“, Itachi klang sichtlich genervt und mir ging es nicht anders. Ich soll zwei Monate mit einer Fremden im Haus leben? Nein, danke.

„Da kann und will ich sie nicht mitnehmen. Nicht dass ich unhöflich sein will, aber es soll nur ein Familienausflug werden.“

Itachis Hände zuckten leicht und er verzog spöttisch den Mund.

„Zu dieser Zeit, soll sie sich also bei mir einnisten?“

„Genau. Würdest du das machen?“, sie sah ihn flehend an. Wow, die wollte das Mädchen also wirklich nicht allein lassen.

Zum Glück habe ich ihre soziale und hilfsbereite Ader nicht geerbt.
 

Ich lachte leise und lehnte mich tiefer in das Sofa. Ich war mir hundertprozentig sicher Itachi würde Nein sagen.

Itachi warf den Kopf in den Nacken und massierte sich die Schläfen. Hoffentlich würde diese Beule ihm verdammt lange Schmerzen bereiten.

Er richtete sich wieder auf und blickte Mutter ruhig an.

„Ich meine, was soll' s? Zwei Wochen werde ich es schon aushalten können.“, sagte er langsam.

Das war doch nicht sein Ernst? Hatte er einen Sprung in der Schüssel? Oder habe ich sein kleines Hirn mit dem vorherigen Attentat verletzt? Asche über mein Haupt.

Ich wartete darauf, dass er aufsprang und „Verarscht“ rief, aber nichts dergleichen geschah.

Sind heute irgendwie alle auf Drogen? Haben sich heute alle gegen mich verschworen?

„Ich danke dir, Itachi. Ich stehe tief in Nanamis Schuld und musste ihr einfach helfen.“, meine Mutter klatschte begeistert in die Hände.

„Ich rufe sie sofort an.“, damit verschwand sie in den Flur.

Sie schuldete der Mutter dieser Fremden etwas?

Darauf würde ich sie später ansprechen,

jetzt musste ich mit meinem Bruder erstmal ein Hühnchen rupfen.

„Seit wann hast du Zeit, dich um kleine Mädchen zu kümmern?“, es war mehr Vorwurf als Frage.

„Die Mädels machen eine Pause, der Schriftsteller hat eine Schreibblockade und der Boxer reißt eh nichts“, er stand auf und schnippte mir im Vorbeigehen mit den Fingern gegen die Stirn,

„Hätte es Mutter nicht soviel bedeutet, hätte ich Nein gesagt. Sind nur zwei Wochen, vierzehn Tage. Wird schon klappen. Außerdem steh ich auf Europäerinnen.“

„Sie ist achtzehn.“, erwiderte ich.

„Stimmt“, er tat traurig, „Zu jung. Noch ein Kind.“
 

Eigentlich wollte ich darauf hinaus, dass er sie ruhig hätte nehmen können, aber anscheinend war Itachi anderer Meinung.

Umso besser. Ich grinste kalt. Vielleicht sieht sie ja gar nicht so schlecht aus und ich kann mich mit ihr, über die zwei vergeudeten Monate, hinwegtrösten.

Ich lachte leise, verließ das Wohnzimmer und steuerte das Bad an, dabei zog ich mein Handy aus der Tasche.

Ich drückte auf die Kurzwahltaste und wartete darauf, dass Naruto dran ging,

er wird sich über die Neuigkeiten sicher freuen. Außerdem könnte ich ihm dann Fragen zu der tollen Neuen stellen, über welche die ganze Schule spricht.

Ich hatte da so eine kleine wage Vermutung...
 


 


 

~
 


 

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Bonjour!

Hier ein neues Kapitel,

mit dem ich aber diesmal doch ziemlich zufrieden bin.

Ich hoffe ihr habt diese unglaublich nervige Schneezeit,

unbeschadet überstanden.

Obwohl ich den Schnee ja liebe,

aber es kann einem doch zu viel werden. ;D
 


 

Grüüüße,

Funambule

Strangers.

Viel Spaß!
 

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Third:Strangers.

Moes

„Fürchte dich nicht vor dem langsamen Vorwärtsgehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben.”


 


 


 

Ich hatte gehofft, der Regen würde aufhören. Stattdessen fiel er laut gegen die Fenster und der Wind erschütterte das sonst stille Zimmer mit seinem Pfeifen.

Ich nahm die Schuluniform und packte sie in die große, bereits überfüllte Reisetasche.

Ich packte meinen Verstand, steckte alles hinein was ich fühlte, ignorierte das starke Bedürfnis mich einzusperren und dieses Zimmer nie wieder zu verlassen.

Ein Auto fuhr vorbei und das Licht der Scheinwerfer erhellte das Zimmer für einen kurzen Augenblick.

Ich schloss die Augen und versuchte zu verdrängen. Aber all die Fragen, die ich mir seit nun vier Monaten stelle, wollten einfach nicht verschwinden.

Sie haben sich in meinen Kopf eingenistet und raubten mir jegliche Nerven.

Wieso schicken sie mich einfach fort?

Wieso verstehen sie mich nicht?

Wieso bin ich hier?

Hier, in dem Heimatland meiner Mutter, das aber nicht meines ist. In dieser Stadt, die ich so oft besichtigen wollte. In diesem Hotel mit seinem unhöflichen Personal.

In diesem Zimmer, ganz allein und darauf wartend, dass mich eine Unbekannte abholt.

Wieso?
 

Und dann klopfte es und mit dem Klopfen verschwanden auch die Fragen. Ich eilte zum Lichtschalter und knipste das Licht an.

„Wer ist da?“, fragte ich blind, denn das helle Licht raubte mir für einen Moment die Sicht.

„Mikoto, Liebes. Die Freundin deiner Mutter.“, erklang es gedämpft hinter der Tür.

Deine Mutter. Ein taubes Gefühl breitete sich in mir aus, als ich diese Worte vernahm.

„Ich bin gleich da.“

Es war komisch diese Sprache hier zu benutzen.

Hier, wo es im Gegensatz zu England, normal war sich in dieser Sprache zu unterhalten. Früher lief ich mit meiner Mutter durch die Straßen Londons und zog immer interessierte Blicke auf mich, wenn diese vertrauten und noch fremden Wörter meinen Mund verließen. Aber das wird nicht mehr sein.

Ich nahm den Griff der Tasche und warf einen letzten prüfenden Blick durch das Zimmer, bevor ich die Tasche mit einem Ruck hinter mir herzog und die Tür zu einem neuen Leben öffnete.
 


 

Ich war überrascht, denn Mikoto war eine sehr freundliche und warmherzige Frau und somit fiel es mir leichter mit ihr zu reden.

Wir hatten meine Tasche in ihr Auto gepackt und sind eingestiegen.

Nun saß ich neben ihr, einer Fremden und beobachtete wie die Regentropfen gegen die Scheibe fielen und von dem Wind nach unten gedrängt wurden.

„Es freut mich, dass Nanami dich zu uns geschickt hat. Weißt du, ich habe sehr selten Besuch.“, sie lächelte mich von der Seite an.

„Ich muss mich bei Ihnen dafür bedanken, dass sie mich so kurzfristig aufnehmen.“

Mikoto lachte höflich und winkte mit einer Hand ab.

„Das ist doch selbstverständlich. Aber erzähl Liebes, wie war dein erster Schultag?“

Ich dachte an den heutigen Schultag und ich zog eine Grimasse.

„Wissen Sie, ich bin nicht so der Fan von Veränderungen“, ich zuckte mit den Schultern,“Aber es war in Ordnung.“

Sie lachte wieder, diesmal lauter und ehrlicher, wie ich fand.

„Veränderungen gehören zum Leben.“

Ich schwieg und sah aus dem Fenster. Ja, das ganze Leben ist Veränderung, ohne Veränderung würden wir nur auf einer Stelle treten und von Tag zu Tag dasselbe, eintönige Leben führen.

Aber will ich diese Veränderung?
 

„Haben Sie Kinder?“, ich unterbrach die Stille. Mikotos Gesichtszüge, so schien es mir, hellten sich auf und sie lächelte.

„Zwei Söhne. Mein Ältester wohnt nicht mehr zu Hause und der Jüngste ist siebzehn.“

Sie drehte das Radio auf und eine fröhliche Melodie erklang.

„Sasuke ist ein ziemlich stiller und oft genervter Kerl“, sie lächelte wieder,“Aber lass dich davon nicht abschrecken, er mag Veränderungen genauso wenig wie du.“

Ich dachte über ihre Worte nach und versuchte mir Sasuke vorzustellen.

Ob er wohl dasselbe dunkle Haar wie seine Mutter besaß? Ähnelte er ihr überhaupt, oder sah er seinem Vater ähnlicher? Er ist still, hatte sie gesagt, damit konnte ich leben.

„Und Itachi“, sie kicherte,“Der ist genauso nervig, wie Sasuke still ist. Aber auch er ist nicht gerade der gesprächige Typ. Pass auf dass er dich nicht sympathisch findet, sonst kriegst du keine Ruhe vor ihm und seinem Generve.“
 


 

Mikoto lächelte mich noch einmal aufmunternd an, bevor sie ausstieg und mit raschen Schritten zum Kofferraum eilte.

Das weiße Haus leuchtete in der Dunkelheit und ich musterte es. Eins war sicher, Familie Uchiha war bestimmt nicht arm.

Ich zog mir die Kapuze meiner Jacke in das Gesicht und knallte die Tür zu, als ich aus dem Wagen stieß.

Die Kälte fraß sich durch meine Kleidung und der Regen prasselte erbarmungslos auf mich herab.

„Geh schon in das Haus, Moe. Ich gebe deine Tasche einem Angestellten, der wird sie auf dein Zimmer bringen. Ich muss noch etwas erledigen.“, rief Mikoto durch den Regen.

Ich nickte und lief durch den Regen zu dem Eingang.

Der Stoff der Jacke triefte und ich spürte meine durchnässten Socken. Unschlüssig stand ich vor der großen Holztür und zählte bis dreißig, dann drückte ich auf die Klingel.

Ich hörte den Wagen wegfahren, doch bevor ich nach schauen konnte, öffnete sich die Tür und ein älterer Mann blickte auf mich herab.

„Guten Abend“, ich zögerte,“Ich bin Moe. Frau Uchiha ist gerade weggefahren, sie sagte sie müsse noch etwas erledigen und i-“

„Ich weiß, Fräulein Jones. Kommen Sie herein.“, unterbrach er mich.

Er trat zur Seite und ich erblickte meine schwarze Tasche. Das ging aber schnell.

„Wenn Sie wollen können Sie sofort eine Dusche nehmen und sich umziehen. Soll ich Ihnen Ihr Zimmer zeigen?“, fragte er höflich.

„Danke, aber nein. Wenn Sie mir sagen wo es liegt, finde ich es selber.“

„Die Treppe hoch, drittes Zimmer links. Im Zimmer ist ein Bad.“, während er sprach, deutete er auf die Treppe hinter ihm.

„Abendessen ist in einer halben Stunde. Brauchen Sie sonst noch etwas?“

Ich verneinte höflich und bedankte mich.

Mein Zimmer fand ich schnell und war angenehm überrascht über die Einrichtung.

Es war ein großer, heller und freundlicher Raum. Die Wände sind in einem hellen Violett gestrichen worden und die Möbel waren alle weiß.

Auf der rechten Seite stand ein großes, weißes Futonbett, in dem locker drei Personen hätten schlafen können und daneben ein kleiner Nachttisch.

Ich lies alles auf mich wirken und spürte seit langem einen kleinen Hauch von Hoffnung, irgendwo in meinem Kopf, zwischen all den nicht vergessenen Fragen.
 


 

Nachdem ich schnell geduscht und mich umgezogen hatte, verließ ich das Zimmer und ging die Treppen runter.

Im großen, hell beleuchteten Flur sah ich mich um. Gemälde schmückten die Wände und etliche teuer aussehende Vasen und Skulpturen verschönerten den Raum.

„Wie lange willst du noch hier stehen?“, spottete eine Stimme.

Ich löste meinen Blick von einem Landschaftsbild und musterte die Person, der die Stimme gehörte.

Er hatte schwarzes Haar, das ihm wirr vom Kopf stand und sah mich mit kalten, schwarzen Augen an. Es vergingen einige Minuten, in denen keiner von uns sprach. Wir standen nur da und sahen uns an, bis ich meine Stimme erhob.

„Moe. Du musst wohl Sasuke sein, der stille und genervte Sohn.“, ich verzog mein Mund zu einem Lächeln.

„So hat mich wohl meine Mutter beschrieben?“, er vergrub seine Hände in die Hosentaschen,“Komm mit es gibt Abendessen.“

Und schon ging er durch eine Tür, ich hinter ihm her.

„Und deine Mutter?“, fragte ich, während wir einen Gang entlang liefen.

„Die kommt erst später.“, antwortete der Schwarzhaarige knapp und blieb vor einer großen, schweren Holztür stehen.

Dann warf er einen Blick über die Schulter und musterte mich.

„Vom Gucken wird man auch nicht schöner, wusstest du das?“

Der Typ nervte jetzt schon.

Doch er grinste nur schief, schüttelte den Kopf und stieß die Tür mit seinem Fuß auf.

„Itachi, man wartet auf den Rest der Familie, bevor man anfängt zu essen.“

Ich sah den ältesten Uchiha Sohn nicht, denn Sasuke versperrte mir die Sicht.

„Man schon, ich nicht.“, ein dunkle Stimme drang an mein Ohr,“Aber hör mal, wie wäre es wenn du unserem Gast mal Platz machst, damit er sich setzen kann?“

Sasuke zuckte mit den Schultern, trat nach vorne und setzte sich auf einen freien Stuhl.

Vor mir stand der Tisch, der sich unter der Menge an Speisen schon bog.

Und dann erst sah ich den schwarzhaarigen Mann, der gegenüber von Sasuke saß und mich beobachtete.

Er erhob sich und das Licht des Kronleuchters, erhellte sein Gesicht. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass er Sasukes Bruder und Mikotos Sohn war.

Er hatte dasselbe schwarze Haar wie sein Bruder, nur war es lang und in seinem Gesicht, konnte man vor allem Mikotos Gesichtszüge erahnen.

„Tut mir Leid, dass ausgerechnet Sasuke dich abgefangen hat. Er ist nicht gerade der tollste Gastgeber“, er sah mich amüsiert an,“Mein Name ist Itachi, aber wie ich Mutter kenne, hat sie dich bereits in die Familiengeschichte eingeführt.“

„Ja das hat sie“, ich nickte,“Moe...ich meine, mein Name ist Moe.“

„Dann setzt euch endlich, ich will in Ruhe essen.“, knurrte Sasuke.
 

Und jetzt sitze ich hier, 9585 Kilometer von London entfernt und esse mit zwei, mir fremden Menschen. Obwohl vor zwei Tagen alles noch so anders, beim Alten war.

Es ist wie in einem Traum. Aus dem man allerdings einfach nicht erwachen kann.
 


 

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Hello,
 

ich melde mich früher als erwartet.

Tjaaa was so eine Verletzungspause doch ausmachen kann.

Und die nette Langeweile.
 

Zum Kapitel, geht so wie ich finde.

Ich persönlich, schreibe am liebsten aus Sasukes Sicht.

Tja, was denkt ihr?
 

Übrigens ich lag paar Tage total krank im Bett.

Ich hoffe wenigstens ihr seid verschont geblieben.
 

Bises,

Funambule
 

Lesetipp: Vergiss mein nicht, awesome!

Disbelief.


 

Fourth: Disbelief.

Sakuras

Beneide niemanden, denn du weißt nicht,

ob der Beneidete im Stillen nicht etwas verbirgt,

was du bei einem Tausche nicht übernehmen möchtest.

Die Eifersucht wächst, solange man zweifelt;

sie wird Raserei oder hört auf,

sobald man vom Zweifel zur Gewissheit kommt.


 


 


 


 

Es war ein Tag wie jeder andere und doch war er anders. Ich hatte schon den ganzen Tag lang ein seltsames Gefühl, wusste aber nicht warum. Der Unterricht flog praktisch an mir vorbei ohne dass ich wirklich da war, und schon bald klingelte die Schulglocke zum Unterrichtsschluss. Ino und Hinata hatten mich schon den ganzen Tag misstrauisch beäugt, aber nichts gesagt.

Das wollten sie jetzt wohl nachholen, denn die Beiden bauten sich vor meinem Tisch auf und blickten auf mich herab.

„Sag mal, Sakura. Was ist heute mit dir los?“, Ino kam direkt zur Sache.

Während ich meine Sachen in die Tasche packte, überlegte ich, was ich ihnen sagen sollte.

„Du kannst uns alles sagen, das weißt du doch?“

„Ja klar. Aber...“, ich schüttelte den Kopf,“Es ist halt total banal. Wirklich.Ich habe irgendwie ein schlechtes Gefühl. Mehr nicht.“

Oh Gott, klang das bescheuert.

„Woher denn?“

„Keine Ahnung, ehrlich nicht. Aber gehen wir jetzt lieber?“

Ino merkte wohl, dass ich nicht darüber reden wollte und warf sich ihre Tasche über die Schulter. Hinata hatte während des kurzen Gesprächs schweigend daneben gestanden. Das war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie mich bald alleine spreche wollte. Und Lust auf klärende Gespräche hatte ich momentan nicht.

„Kommst du?“

Die zwei standen schon an der Tür. Ich nickte und war froh, dass das Thema vorerst gegessen war.
 

Wir verließen das Schulgebäude und überquerten den Hof. Ino erzählte uns von einem Jubiläumsfest, das ihr Vater planen und organisieren musste.

„Und stellt euch vor, der Auftraggeber lädt unsere ganze Familie ein!“

„Was für ein Jubiläumsfest ist das denn?“, fragte Hinata.

„Ich weiß nicht. Mein Vater will mir nichts genaueres erzählen.“

„Kein Wunder, immerhin hast du letztens in der ganzen Schule erzählt, dass dein Vater die Hochzeit von Mai Amuro organisiert. Obwohl sie es geheim halten wollte. Die Hochzeit wurde verlegt, weil man Paparazzi fürchtete.

Alles Dank dir.“, ich grinste die schmollende Ino an.

„Pah! Das war nur ein Ausrutscher...“

Hinata und ich lachten über diese Aussage, selbst Ino konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
 

Immer noch lachend gingen wir über den Parkplatz, als Ino uns auf etwas aufmerksam machte.

Mit einem Nicken deutete sie nach vorne und ich folgte ihrem Blick. Dort standen zwei Personen.

Ein Mädchen strich sich gerade durch die langen braunen Haare und ein Junge stand einfach nur neben ihr. Erst nach genauerem Blick erkannte ich Sasuke, diesen Deppen.

„Wer ist denn das neben ihm?“

Ups, das klang eher eifersüchtig, als grimmig. So ein Mist.

„Die Neue“, Ino warf sich die blonden Haare überlegen nach hinten,“Hey Sasuke.“

Ich sah Ino böse an, diese ignorierte mich aber. Unverschämt.

„Hallo.“, er warf uns einen kühlen Blick zu. Er blickte mich kurz an, bevor er sich Ino zu wandte.

Fragend hob er seine Augenbrauen. Das Mädchen neben ihm beobachtete uns still.

„Gesprächig wie immer. Willst du uns nicht vorstellen?“

„Das braucht er nicht. Ich kann selber reden.“, warf die Brünette ein.

Sasuke brummte und schritt zu seinem Auto.

„Ich bin Moe.“
 

Von weitem hätte ich nie gesagt, dass sie Japanerin wäre, aber als ich vor ihr stand, sah ich ihre leicht schräg stehenden und asiatischen Augen. Nur die Augenfarbe passte nicht dazu, denn das tiefe grün mit der orangenen Sonne, welche die Pupille umschloss, besaß kaum ein Japaner.

Ihre Haut war leicht dunkler als unsere, zudem war sie deutlich größer als wir. Nun wurde mir bewusst, wieso Ino sich stets arrogant benommen hatte, sobald es um die Neue ging. Sie fühlte sich in ihrem Ruf bedroht.

Denn Moe hatte etwas an sich, das nicht nur Schönheit war.
 

Ino sah giftig drein, während Hinata versuchte die Situation zu retten.

„Hi-hinata. Und das sind Sakura und Ino.“

Moe blickte uns der Reihe nach an und nickte.

„Meinen Namen kennt ihr ja schon. Man siehst sich.“, damit drehte sie sich um. Was denkt die denn wer sie ist? Einfach so, ohne Gruß wegzugehen. Ino ließ nicht locker.

„Wieso warst du bei Sasuke?“

„Frag ihn selbst.“, sagte Moe ohne sich umzudrehen und stieg zu unserer Verwunderung in Sasukes Auto. Schon heulte der Motor auf und die Beiden fuhren weg.

„Habt ihr das auch gesehen?“, fragte ich langsam.

„Meinst du, dass Sasuke zum ersten Mal vor Augen anderer, ein Mädchen in sein Auto steigen lässt? Oder dass das Mädchen gerade mal drei Tage auf unserer Schule ist und allen Sasuke ausgespannt hat?“

„Beides.“
 


 

So lief das also. Männer halt, dachte ich und schmiss mich auf das Bett.

Sasuke schnappt sich natürlich die mit der größten Oberweite, den schönsten Haaren und dem schönsten Gesicht, obwohl er sie gerade mal drei Tage kennt. Wenn überhaupt. Die ganzen anderen Mädchen, die er schon seit Ewigkeiten kennt, bedeuten ihm nichts und lässt sie eiskalt abblitzen. Und ausgerechnet in so einen Jungen verliebte ich mich?
 

Ich setzte mich auf und blickte in den Spiegel auf der anderen Seite des Raumes. Pinke Haare leuchteten mir entgegen. Bestenfalls hübsch. Grüne Augen.

Und sofort erschienen mir Moes grüne Juwelen vor meinen Augen. Selbst ihre Augen waren schöner.

Ich war kein Mensch, der jemanden auf den ersten Blick nicht leiden konnte, aber ich fühlte die Wut und den Hass, sobald ich mich im Spiegel betrachtete und heimlich daran dachte, dass ich nie so aussehen würde wie Moe.

Und dafür hasste ich sie.
 


 

Mir war nicht bewusst, noch war mir aufgefallen, wie dumm dies war. Wie kindisch es war, Moe wegen Sasuke zu hassen, obwohl ich schon lange wusste, dass er nichts von mir wollte.

Trotzdem war die Hoffnung da.
 


 


 

Und der Hass lies nicht nach. Jedes Mal wenn sie mir über den Weg lief, hatte ich den Drang sie anzuspringen. Sah ich sie zusammen mit Sasuke, wünschte ich ihr die Pest an den Hals.

Klingt hart, aber daran hatte ich damals nicht gedacht, meine Wut war stärker gewesen als meine Vernunft.
 

Ino unterstütze mich und dadurch fühlte ich mich bestärkt. Einzig Hinata und der Rest der Schule mochten die Neue.

„Sieht euch doch nur mal an. Ihr seid echt unterste Schublade.“, Hinata bedachte uns mit bösem Blick, als Ino und ich wieder anfingen über die Neue zu lästern. Wir waren sogar so weit gegangen und hatten beschlossen, sie nicht bei Namen zu nennen.
 

„Sie hat euch nichts getan. Ihr wisst noch nicht mal ob Sasuke wirklich mit ihr zusammen ist. Er...“, Hinata errötete,“...ha-hat sie noch kein einziges Mal geküsst.“

„Na und?“, fauchte Ino,“Dann geh doch zu ihr, wenn sie so toll ist.“

Hinata sah uns enttäuscht und wütend zugleich an.
 

„Wir haben so vieles durchgemacht. Wirklich. Und jetzt sind euch euer Ruf und ein Junge wichtiger als unsere Freundschaft? Wundert mich aber auch nicht. Nur durch mich habt ihr euch immer wieder versöhnt, nachdem ihr euch wegen Sasuke oder irgendwelchen anderen Banalitäten, die Haare ausgerissen habt. Schön. Macht weiter so, aber fühlt euch nicht so toll dabei.“

Mit jedem Satz ist sie lauter und wütender geworden, und als sie fertig war, hatte sie uns einen letzten Blick zugeworfen.

Dann ist sie gegangen.
 


 

Diese Worte hatten Ino und mich zum ersten Mal zweifeln lassen. Plötzlich war die Hoffnung, die Sicherheit weg. Es war alles schwarz und grau. Für einen kurzen Augenblick zweifelten wir. Allerdings nur kurz...


 


 


 


 


 


 

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Höhö,
 

hat dieses Mal ein bisschen länger gedauert. Nicht böse sein.

Ein großes Dankeschön an alphawitch für die Kommentare :o)
 

Zum Kapitel:

Gefällt mir, irgendwie.

Hoffe euch auch.
 

Ansonsten nice day,

Funambule
 

PS: Ich will Sommer!

Birthmark.

Viel Spaß!
 


 


 


 

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Fifth: Birthmark.

Sasukes

Nichts stirbt, was in der Erinnerung bleibt.

Denn das, woran man sich erinnert, das kann nicht mehr verloren gehen.
 


 


 


 


 


 

Es war Sonntag und ich, Sasuke Uchiha, saß auf einer kalten, steinernen Mauer und wartete im Regen auf meinen Idioten Naruto. Nein nicht Freund, sondern Idiot. In solchen Momenten bevorzugte ich eher das Wort Idiot, denn normalerweise hätte ich jetzt zuhause gesessen und mich seelisch auf eine weitere nervige Schulwoche vorbereitet. Hatte ich zumindest vorgehabt, allerdings musste mir Naruto da unbedingt einen Strich durch die Rechnung machen.

Und dann kam er auch noch zu spät. Reife Leistung.
 

Vielleicht hätte ich doch zuhause bleiben sollen, obwohl ich mich dort nur Stille und Schweigen erwarteten. Meine Eltern waren das ganze Wochenende über auf einer Feier in Australien und würden erst Dienstag wiederkommen. Itachi hätte vielleicht bei uns übernachtet, aber er musste Takao Tanabe, den Boxer, kurzfristig zu einem Match begleiten. Einzig Shiro könnte mir Gesellschaft leisten, wäre er nicht zu sehr damit beschäftigt, jeden erdenklichen Staubpartikel zu entfernen.
 

Deshalb blieb mir wohl oder übel nur Naruto. Obwohl ich neuerdings einen neuen Mitbewohner habe, fiel mir gerade ein. Komischerweise verschwand Moe jeden Tag nach dem Mittagessen und kam erst spät abends zurück. Auch dann schlich sie sich erst auf ihr Zimmer bevor sie uns begrüßte, sodass ich nie mitbekommen konnte wann sie zurück kam und sagen könnte wohin sie geht. Bei Gelegenheit werde ich sie danach fragen. Hätte sie Anstand, würde sie kein Versteckspiel daraus machen, immerhin hatten wir sie aufgenommen.

Da kann man einem ruhig sagen wohin man ging. Ein weiterer negativer Punkt für meine imaginäre Liste die ich führte.
 

Ich wusste wirklich nicht was ich von ihr halten sollte. Von Anfang an war sie mir ein Dorn im Auge gewesen, etwas Dunkles, dass sich listig in mein Leben winden wollte.

Ich war mir sicher ich würde keine Ruhe vor ihr haben und sie würde mich beeindrucken wollen, sobald sie mich sah, wie all die anderen dummen Frauen in meiner Umgebung. Meine Mutter ausgeschlossen, natürlich.

Aber genau so war es nicht. Sie war höflich abweisend und freundlich, ein Mensch mit zwei Gesichtern. Weiße Taube und Krähe in einem. Die Moe, die ich mir vorgestellt hatte, die Krähe, schlug Wurzeln in meinem Kopf und wollte nicht verschwinden, während die Echte vor mir stand und keine Anstalten machte sich in mein Leben zu drängen.
 

Das erste Treffen mit Moe lag nun eine ganze Woche zurück, eine gefühlte Ewigkeit. Ich hatte sie an dem Abend, nachdem sie von Mutter abgeholt und abgesetzt wurde, in der Eingangshalle beobachtet. Die Person, die vorhatte in mein Leben zu platzen, es aber nicht tat.

Sie hatte sie sich sicherlich umgezogen, denn ihre Kleidung war trocken gewesen und das obwohl draußen ein Unwetter getobt hatte. Das rote Hemd hatte sich wie eine zweite Haut an sie geschmiegt und trotz der weiten schwarzen Hose, hatte ich erkennen können, dass sie ein kräftiges, knackiges Hinterteil hatte.

Sie hatte mit dem Rücken zu mir gestanden und die Gemälde an den Wänden betrachtet.
 

Ich verstehe auch heute noch nicht, wieso unsere Besucher sich für diese Dinger interessieren. Sobald Leute durch die Türe traten, schrien sie entzückt auf und bewunderten sie.

Ich hatte den Gemälden mein ganzes Leben lang keine Beachtung geschenkt, sie waren für mich nichts anderes als Dekoration und unterstrichen nur den Reichtum meiner Eltern.
 

„Wie lange willst du noch hier stehen?“, hatte ich sie gefragt, nicht ohne herablassend und spöttisch zu klingen. Schließlich hatte ich nicht vor mit ihr Freundschaft zu schließen. Da konnte ich mich ruhig unbeliebt machen.

Moe hatte sich zur mir gewandt und mich still beobachtet. Auch ich hatte die wenigen Minuten des Schweigens genutzt, um sie genauer zu betrachten. Ich war überrascht gewesen, denn ihre Augen waren von einem tiefen grün gewesen, die sich misstrauisch in meine gebohrt hatten. Nicht gerade typisch asiatisch, was sie mir noch fremder erschienen lies.

Und dann war mir ein mittelgroßes, schwarzes Muttermal unter ihrem rechten Auge aufgefallen.

Vielleicht ist der Vergleich bescheuert, aber es hatte mich an die schwarzen Flecken der Dalmatiner erinnert. Und mit dieser Hunderasse verbinde ich etwas ganz besonderes.
 


 

Mein letzter wirklicher Familienurlaub liegt schon ganze elf Jahre zurück. Damals hatte meine Mutter meinen Vater dazu überredet nach Kroatien zu fahren. Bis dahin hatte ich noch nie von diesem Land gehört und war mir nicht sicher gewesen, ob es auch mit meinen bisherigen Urlaubsorten konkurrieren könnte.

Aber in meinem Leben hatte ich noch nie etwas faszinierenderes gesehen. Natur hatte mich nie wirklich interessiert, aber als ich dann vor unserem Ferienhaus gestanden hatte, hatte es mir den Atem geraubt.
 

Auf der einen Seite hatten sich leuchtend weiße Berge, die mich an Riesen aus Märchen erinnert hatten, voll bewachsen mit Sträuchern und Bäumen, erhoben.

Auf der anderen Seite, hatte das Meer mit seinem klarem Blau gelockt. Das Rauschen des Meeres und die Rufe der Tiere in den Wäldern hatten einen beruhigenden Klang. Es war für mich wie ein Paradies gewesen, auch wenn ich damals nicht wusste, was ein Paradies war.

Aber ich hatte gewusst, dass Menschen dieses Wort benutzen, um zu beschreiben, das sie etwas atemberaubend schön fanden.

Und dieser Ort hatte mir den Atem geraubt. Wenn mich jemand fragen würde, wie man sich fühlt wenn man verliebt ist, würde ich ihn dort hin schicken. Denn ich hatte mich sofort verliebt. In diesen Ort, in dieses Land, in das Meer, in die Sonne.

Liebe auf den ersten Blick eben.
 

Als ich dann eines Morgens zum Strand geeilt war, war mir etwas Weißes im trockenen Gras aufgefallen. Erst nachdem ich näher ran gegangen war, hatte ich einen kleinen, weißen Hund entdecken können. Im durch die Sonne ausgetrocknetem Gras, hatte er mich an angehäuften Schnee erinnert.

Er hatte mich aus großen, blauen Augen angestarrt und ich war mir ziemlich sicher gewesen, dass er durstig war.

Ich hatte mich tierisch gefreut, denn ich hatte nie Haustiere besessen, da Vater der Ansicht gewesen war, dass ich dafür zu jung war. Also war ich schnell zum Ferienhaus zurück gerannt um nach Mutter zu rufen.

Diese war entzückt gewesen und hatte sich mindestens genauso über den unerwarteten Besucher gefreut wie ich.

Nachdem sie dem Kleinen mit einer Schale Wasser versorgt hatte, hatte sie sich Rat bei unserem kroatischem Hausmädchen gesucht.

Praktisch, dass sie auch Japanisch gesprochen hatte.
 

„Der ist bestimmt vom Hof“, hatte sie wissend geantwortet und den Hund dabei gekrault.

„Hof?“

„Etwas weiter von hier, liegt ein Hof. Der Besitzer hat sich auf das Züchten von Dalmatinern spezialisiert. Wissen Sie, man vermutet, dass Dalmatiner ursprünglich vor hier, also Dalmatien, stammen“, sie hatte uns stolz angegrinst.

Mutter, Itachi und ich, hatten uns zusammen mit dem Hausmädchen, Jelena, auf den Weg zum besagten Hof gemacht. Ich hatte das Glück gehabt, den kleinen Hund tragen zu dürfen.

Wie ein Baby hatte ich ihn von der einen zur anderen Seite hin und her geschaukelt. Er hatte mich nur aus seinen blauen Augen angestarrt und zufrieden gebellt.
 

Laut wurden wir vom Besitzer begrüßt und er hatte uns alle herzlich umarmt. Wir hatten ihn alle ziemlich perplex angestarrt, soviel Offenheit gegenüber Fremden waren wir als Japaner einfach nicht gewohnt.

Und jetzt mal ehrlich, wer umarmt schon Fremde?

Jelena hatte als Übersetzerin fungiert,während uns Herr Blazevic, so hieß der Mann, aus Dankbarkeit durch den Hof geführt hatte.

Ich hatte noch nie so viele Hunde auf einem Haufen gesehen. Größtenteils waren alle Hunde ausgewachsen gewesen, hin und wieder konnte ich aber einige kleine Welpen erspähen.

Überall wo man hinschauen konnte, waren weiße Hunde mit schwarzen Punkten. Zwischendurch hatte Herr Blazevic uns einiges über Dalmatiner erzählt.
 

„Mama, wieso hat unser Hund denn blaue Augen?“, hatte ich gefragt und sie erwartungsvoll angeblickt. Hilfesuchend hatte sie Jelena angesehen, diese hatte die Frage allerdings schon übersetzt.

Herr Blazevic hatte laut gelacht und mir durch das Haar gewuschelt, was ich übrigens gar nicht leiden konnte und kann.

Jelena hatte seinen, mir unverständlichen Worten voller gerollter R's, aufmerksam zugehört und sich dann an uns gewandt.

„Hauptsächlich sind Züchter darauf aus, keine Dalmatiner mit blauen Augen zu züchten, da diese oft taub sind.“

Ich hatte dem kleinen Hund, der die ganze Zeit hinter uns her getrottet war, in die Augen geblickt und zum ersten Mal im Leben so etwas wie Mitleid empfunden. Diese blauen Augen ein Zeichen für Taubheit?
 


 

Und genau diese Erlebnisse, machten diesen Urlaub einzigartig. Ich werde ihn nie vergessen, da bin ich mir sicher. Es war der Letzte, den wir als ganze Familie unternommen hatten. Als Uchiha.

Damals war alles noch gut gewesen. Dank meiner kindlichen Naivität und Itachi, dem beschützenden und nervigen Bruder. Dank der Schönheit dieses Landes.

Dank dem kleinen Hund mit den blauen Augen.
 


 

Und plötzlich hatte dieses Muttermal Moe sympathischer gemacht. Plötzlich war sie nicht mehr der Störenfried, sondern ein Stück Schnee in einer tristen, ausgetrockneten Wiese. Sie war nicht mehr die Krähe, sondern eine weiße Taube, ruhig und ungefährlich.

„Moe. Du musst wohl Sasuke sein, der stille und genervte Sohn“, dabei hatte sie ihren Mund zu einem Lächeln verzogen.

Trotzdem saß der Gedanke, das sie immer noch vor hatte mein Leben durcheinander zubringen, noch tief in mir.

Solche Gefühle müssen doch etwas heißen? Oder etwa nicht?
 

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass sie sich bei meinen zwei besten Freundinnen unbeliebt gemacht hatte?

Seitdem wir Sakura, Ino und Hinata vor zwei Tagen auf dem Schulparkplatz begegnet waren, benahmen sich Sakura und Ino noch schlimmer und nerviger als sonst. Moe schenkten sie regelmäßig tötende Blicke, hetzten und lästerten über sie. Diese ignorierte die Beiden aber.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich mir das nicht erklären. Okay, ich war anfangs auch nicht gerade nett, aber nachher hatte sich heraus gestellt, dass Moe doch in Ordnung war. Zumindest bis jetzt.

Hinata versteht sich wohl ganz gut mit ihr, denn sie sah ihre alten Freundinnen nicht mal mehr mit dem Arsch an. Die Drei waren ziemlich gut befreundet gewesen, sogar mehr als das. Alle waren überrascht gewesen, dass sie sich plötzlich wegen der Neuen stritten.

Vor allem die zurückhaltende Hinata. Ich fragte mich, woher sie plötzlich diesen Mut und Trotz her hatte.

Momentan passierte eindeutig zu viel.
 

„Hey, Sasuke!“, Naruto hob die Hand zum Gruß und grinste, „Tschuldigung für die kleine Verspätung.“

Ich hob eine Augenbraue, der hatte sie wohl nicht alle. Klein?

„Nichts da. Wenn man einen schon drängt zu kommen, sollte man wenigstens pünktlich kommen.“

„Bist du neuerdings Benimmcoach?“

„Hn.“

Ich sprang von der Mauer und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu mir nach Hause.
 

„Ist Moe da?“, fragte Naruto plötzlich.

Sollte ich mir Sorgen machen?

„Nein“, sagte ich knapp und blickte ihn misstrauisch an.

„Wo ist sie denn?“

Okay, jetzt machte ich mir eindeutig Sorgen, denn einen verknallten Naruto konnte ich jetzt sicherlich nicht gebrauchen.

„Ich weiß nicht, sie verschwindet jeden Tag. Wieso interessiert dich das überhaupt? Sag bitte nicht, du stehst auf sie“, dabei sah ich ihn warnend an.

„Waaas?“, er hob abwehrend die Hände, „Quatsch. Darf man nicht mal fragen?“

„Nein.“

Naruto warf mir einen genervten Blick zu.

„Keiner weiß etwas über sie. Und ich habe eigentlich erwartet, dass du mir etwas über sie erzählst.“

„Gehörst du neuerdings zu den Tratschtanten?“

Naruto ignorierte meine Frage und überlegte.

„Meinst du sie hat was gegen eine Führung?“

„Wenn du der Führer bist? Bestimmt.“

Hatte ich mich verhört oder wollte er Moe eine Führung andrehen? Von wegen nicht verknallt.

„Bist du heute aber lustig, echt jetzt“, sagte er beleidigt, „Du, ich und die Anderen zeigen ihr Tokio. Dann lernen wir sie auch genauer kennen.“

„Ich bin mir nicht sicher ob ich das überhaupt will.“

Naruto boxte mir freundschaftlich in die Seite und grinste. „Abgemacht.“, dann überholte er mich fröhlich pfeifend und hob die Fäuste in die Luft, „Der Japanisator schlägt zu!“
 


 

Das kann ja was werden...
 


 


 


 


 

~
 


 


 

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Schönen Tag!
 

Hier ein neues Kapitel,

auch wenn nicht sonderlich viel passiert.

Ist mehr ein Übergangskapitel,

hoffe ihr versteht das und ich verspreche auch mich mit dem nächsten zu beeilen!
 


 

Zum Kapitel:
 

Jaaah die Dalmatiner...

Musste ich einfach einbauen.

So hat Sasuke auch irgendetwas süßes, verletzliches an sich :D

Wenn ihr versteht was ich meine.
 


 

Riesiges Dankeschön an:
 

fragile

lilaliebe

alphawitch
 

für die lieben Komentare. Danke, danke, danke!
 

Und noch ein besonders riesiges Dankeschön an abgemeldet für's Betan.
 

Kurze Frage:
 

Ist eine Übersetzung der Titel nötig? Fällt mir nur gerade so auf, haha.

Also Birthmark bedeutet Muttermal. Einleuchtend, oder?
 


 


 

Bises

Funambule
 

Sope Opera.

Sixth:Sope Opera.
 


 

Sakuras
 


 


 

„Abenteuer sind oft willkommene Hürden im Leben.“
 


 


 

„An Liebe auf den ersten Blick glaube ich nicht. Denn wahre Liebe entsteht schleichend, plötzlich. Vor allem dann, wenn man es am wenigsten erwartet.“
 


 


 

An einem perfekten Herbstsonntag sitzt man zuhause im Warmen, eingewickelt in eine Decke, mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand, auf dem Sofa und macht sich über die armen Leute lustig, die noch draußen im Regen stehen.

Nur war ich heute leider keine von denen, die sich in ihr Zuhause verzogen hatten, sondern stand draußen im Regen.

Ohne Schirm, versteht sich.

Mein Haar hing nass ins Gesicht und meine nicht gerade regenfeste Kleidung, triefte. Mein einziger Zufluchtsort wäre die bereits überfüllte Bushaltestelle neben mir gewesen. Tja, gewesen.
 

Somit blieb mir nichts anderes übrig, als grummelnd im Regen zu stehen und alle Wettergötter zu verfluchen. Irgendwie habe ich das Gefühl, sie warten immer darauf, dass ich meinen Schirm vergesse und lassen es erst dann regnen.

Seufzend fuhr ich mir,

was nicht gerade eine gute Idee war, mit meiner nassen Hand durch mein nasses Gesicht und plötzlich hörte es auf zu regnen.

Ich machte ein sehr schlaues „Hö?“ und sah in den Himmel, doch ein schwarzer Regenschirm versperrte mir die Sicht auf den grauen Klumpen.

Verwirrt senkte ich meinen Blick, sah den Griff des Schirms, den eine blasse Hand umklammert hielt.

Dieser folgte ich mit meinem Blick, erblickte den Ärmel eines schwarzen Mantels, dann einen braun-karierten Schal und blickte schließlich in zwei grün-blaue Augen. Vor mir stand Gaara, um einiges trockener als ich und teilte sozialerweise seinen Regenschirm mit mir.
 

„Hey“, sagte er einfallsreich und steckte seine freie Hand in die Tasche seines Mantels.

„Ich war noch nie so froh die Innenseite eines Schirmes zu sehen, Gaara.“

„Dann bin ich wohl dein persönlicher Superheld des Tages.“

„Allerdings“, sagte ich nickend.

Das war es dann auch schon mit unserer Unterhaltung gewesen, denn keiner von uns sprach mehr.

Fieberhaft suchte ich nach einem Thema über das wir sprechen könnten, etwas womit ich diese peinlich Stille unterbrechen konnte.

Mir wurde klar, dass Gaara und ich nie viel miteinander zu tun gehabt haben. Für mich war er immer nur Sasukes Freund und Temaris Bruder gewesen, ich hatte mich nie sonderlich für den Rothaarigen interessiert.

Aber jetzt wo er so vor mir stand... Moment, was machte er eigentlich hier? Sollte ich ihn fragen?
 

„Ich muss hier lang“, Gaara unterbrach meinen inneren Monolog und zeigte mit dem Daumen hinter sich.

„Also ich fahre normalerweise mit dem Bus...“, ich warf einen Blick auf die Anzeigetafel über mir,“Der allerdings Verspätung hat. Kein Wunder, bei dem Wetter.“

„Ich kann dich ein Stück begleiten“, schlug er vor.

„Also ich bin nass genug.“

Gaara verstand und grinste leicht.

Erst jetzt fielen mit die tiefen Schatten unter seinen Augen auf, die sich deutlich von der blassen Haut hervorhoben.

Einige Äderchen waren geplatzt, denn seine Augen waren gerötet.

Alles in allem konnte ich sagen, dass er nicht gerade ausgeschlafen aussah. Wahrscheinlich war er erkältet. Aber was machte er dann hier draußen?

Wieso war er nicht zuhause und ruhte sich aus? Und dann fiel mir auf, dass ich gar nicht wusste wo er wohnte. Schon merkwürdig, dass man nicht wusste wo seine Freundin und ihr Bruder wohnten.
 

„Wohnst du hier?“

Schweigend blickte Gaara nach vorne, bevor er endlich antwortete.

„Nein...“, er zögerte kurz,“Meine Mutter wohnt hier.“

Oh, kritisches Thema. Ich hatte vergessen, dass seine Eltern geschieden waren. Gaara und seine Geschwister lebten bei ihrem Vater, da ihre Mutter als Reiseführerin in Osaka arbeitete.
 

Seit wann war sie wieder in Tokio? Temari hatte gar kein Wort davon erwähnt, normalerweise war sie schon zwei Wochen vorher total hibbelig und freute sich wie ein Kleinkind auf Weihnachten.

Irgendwie blickte ich gerade überhaupt nicht durch und das sah man mir wohl an, denn Gaara seufzte.

„Komplizierte Sache“, winkte er ab.

„Wenn du darüber reden möchtest...“

Es war zwar unwahrscheinlich, dass Gaara ausgerechnet mit mir über seine Probleme reden wollte, aber man kann es ja anbieten. Vor allem wenn man so neugierig ist wie ich.
 

Er sah mich lange an, dann schüttelte er den Kopf.

„Ich weiß gar nicht wieso ich es erwähnt habe, dabei wollte ich niemandem etwas erzählen.“

Werde nicht gleich frech, wollte ich mich beschweren, aber ich schluckte meine Empörung hinunter, denn Gaara fuhr fort.

„Es gibt da nicht viel zu erzählen, Sakura. Karura Sabakuno ist nicht meine leibliche Mutter.“

„Was?!“, rief ich laut aus, schlug mir aber sofort die Hand vor den Mund. Schließlich waren wir auf der Straße und die Passanten warfen mir schon missbilligende Blicke zu.

Ob das an meiner Lautstärke oder an den pinken Haaren lag, da war ich mir nicht so sicher.
 

„Ähm, Entschuldigung“, murmelte ich verlegen. Wer würde bei so einer Neuigkeit nicht aus allen Wolken fallen?

Gaara grinste über meine kindliche Geste und schüttelte den Kopf.

„Schon in Ordnung.“

Wir waren beide still in unsere Gedanken vertieft, während wir durch die nasse Straße schlenderten, durch den schwarzen Schirm vor der Nässe geschützt.

Was wohl gerade in ihm vorgeht, dachte ich und schielte zu ihm herüber.

„Ich habe es zufällig mitgehört“, fing Gaara lesie an, blickte dabei in die Ferne. Er stockte kurz, dachte nach.

„Karura hatte sich das Wochenende frei genommen und uns besucht. Mein Vatter und sie hatten mich wohl nicht kommen hören, sie saßen im Wohnzimmer und redeten.“
 


 

„Ich möchte es ihm aber erzählen, Masaru. Er ist verdammt nochmal alt genung. Wir müssen, oder soll sein Leben eine einzige Lüge sein?“
 

„Er weiß noch ahnt er nichts. Für ihn ist alles in Ordnung, du würdest ihm nur alles zerstören Karura.“
 

„Du hast es mir versprochen!“
 

„Wenn er danach fragt, werde ich ihm alles erzählen, also hör endlich auf darüber zu diskutieren!“
 

„Wieso sollte er denn danach fragen? Gaara hat überhaupt keinen Grund zum Zweifeln.“
 

„Ihm wird nichts erzählt!“
 


 

Ich hörte ihm still zu während er erzählte. Ich verspürte tiefes Mitleid für Gaara, mir tat das Herz weh. Es auf so eine Art und Weise zu erfahren, muss zutiefst verletzend sein. Insgeheim wusste ich, dass er jemanden gesucht hatte mit dem er reden konnte. Dem er sein Herz ausschütten konnte um nicht unterzugehen in all der Trauer und Wut.

Sicherlich hätte er auch mit Naruto und den anderen Jungen reden können. Wahrscheinlich hätte er von ihnen nur ein Schulterklopfen zusammen mit einem „Das wird schon, Mann“ bekommen.

Und dann wären sie abgehauen, weil sie mit Sentimäntalität und Trauer nicht umgehen konnten. Mann muss ja stark sein.

Dass sie eher Halbwüchsige waren, zählte nicht zur Sache.
 

Aber wie sollte ich Gaara trösten?
 

Ino würde ich in die Arme nehmen, mit ihr einen Filmabend machen und ihr meine Hilfe anbieten. Zusammen mit einem großen, kalorienreichen Schokoladeneisbecher. Allerdings konnte ich Gaara schlecht umarmen, ein Filmabend mit ihm war auch unvorstellbar und Eis konnte ich leider nicht her zaubern.

Blieb nur Option Hilfe anbieten. Wieso bin ich auch nur so ein sozialer Mensch?
 

„Ich weiß das klingt komisch, aber wenn du Hilfe brauchst...“

Gaara zog verwundert die Augenbrauen zusammen.

„Ich fürchte da gibt es nicht viel zu helfen.“

„Und, äh, wie ist sie so? Also deine Mutter?“

„Keine Ahnung.“

„Wie? Du gehst doch jetzt zu ihr, oder nicht?“

„Doch, aber zum ersten Mal. Und ob sie noch dort lebt, weiß ich nicht.“

„Verstehe. Deine Eltern haben dir ihre Adresse gegeben“, schlussfolgerte ich.

„Nein, sie haben mir nichts gesagt. Überhaupt habe ich ihnen nichts gesagt und sie mir ja auch nicht.“

„Und woher hast du jetzt ihre Adresse?“

Ich war zutiefst, tiefer ging gar nicht, verwirrt.
 

„Ich habe lange Finger gemacht“, Gaara versuchte wohl die Stimmung aufzulockern,“Im Zimmer meines Vaters habe ich alte Tagebücher gefunden. Und da stand einiges.“

„Über deine Mutter?“

Er nickte zur Antwort.

„Ja, aber auch nur ihr Name und ihre Adresse. Sie hieß Mai und war wohl eine kurze Beziehung meines Vaters.“

„Und dann stellte sich heraus, dass sie schwanger war?“
 

„Sie war wohl ein junges, naives Model gewesen, dass am Anfang ihrer Karriere schwanger wurde. So steht es zumindest in Vaters Büchern. Karura erfuhr davon und wollte mit beiden sprechen. Sie bot Mai an mich aufzunehmen und solange groß zu ziehen, bis sie auf festen Beinen stand. Aber sie lehnte ab.“

Seine Stimme klang rau und kratzig.Und ich wusste was nun folgen würde.
 

„Stattdessen bat Mai sie um eine Adoption, sie solle mich aufziehen wie ihr eigenes Kind. Und da Karura wohl schon immer ein großes Herz besessen hatte, stimmte sie zu. Tja, Sakura, das ist meine Geschichte“, er lächelte gezwungen,“Wie in einer Seifenoper, Dramatik pur.“
 

„Es tut mir wirklich unheimlich leid, Gaara. Ich-“

Der Versuch die Tränen zurückzuhalten, misslang als ich seine traurige Miene sah. Die salzigen Tränen rissen meinen inneren Staudamm ohne Mitleid ein.

„Ähm, Sakura?“

„W-was?“, schniefte ich.

„Weinst du etwa?“, fragte er perplex.

„N-nä, mein Auge sabbert nur.“

Unbeholfen blieb er neben mir stehen, trat von einem Fuß auf den anderen und warf neugierigen Passanten böse Blicke zu.

Ich schniefte abermals und ärgerte mich still über meine Heulerei.

Gaara hörte auf zu zappeln, seufzte, fuhr sich genervt durch die Haare, bevor er mein Gesicht in seine Hände nahm und mich somit zwang ihn anzusehen.
 

„Sakura“, er klang seltsam sanft,“Hör auf zu weinen. Es wird schon, es kann gar nicht anders ausgehen. Immerhin hast du mir deine Hilfe angeboten.“

„Heulend bin ich dir aber keine große Hilfe...“

„Dann verstehen wir uns ja“, er grinste und wischte mir vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht.

Dort wo seine Finger meine Haut berührt hatten, brannte es und ich spürte wie meine Wangen glühten, wie eine seltsames Gefühl sich in mir ausbreitete.

So standen wir da, mein Herz schlug wie wild, er über mir...

Und plötzlich wurde uns bewusst, wie nahe wir uns waren, dass wir mitten auf der Straße standen und kurz davor waren uns...

Argh, nicht weiter denken, Kopfkino!
 

Wir stießen uns praktisch voneinander weg und peinliche Stille entstand. Gaara räusperte sich verlegen, ich hüstelte.

So ging das einige Sekunden lang, er räusperte sich, ich hüstelte, immer abwechselnd, bis es mir schließlich zu dumm wurde.
 

„Dann bin ich jetzt wohl Sherlock und du, Watson.“

„Hö?“, machte Gaara den selben Laut, wie ich einige Minuten zuvor.

„Willst du deine Mutter nicht finden?“

„Doch, aber was haben Sherlock und Watson damit zu tun?“

„Tzzz“, machte ich und schüttelte über Gaaras Unwissen mein pinkes Haupt.

„So einfach wird das nicht, mein Freund. Wir werden Detektivarbeit leisten müssen.“

Er warf mir einen Noch-Alle-Tassen-Im-Schrank?-Blick zu und lachte spöttisch.

„Was ist so lustig, Ginger?“

„Detektivarbeit?“
 

Ich nickte zustimmend, denn im Moment war es mir egal in was ich da hinein geraten würde, wichtig war nur, dass mich dieses kleine Abenteur für eine Weile ablenken würde.

Wenigsten ein bisschen, um zu vergessen.

Ich drehte Gaara den Rücken zu und schritt gemütlich voran. Er holte mich schnell ein, den Schirm schließend, denn das Unwetter hatte endlich aufgehört.

Die Sonne hatte die grauen Wolken verdrängt und erleuchtete mit ihren Strahlen das nasse Tokio.

„Wieso bin ich eigentlich Watson und du Sherlock, ha?“

Ich schenkte ihm einen ernsten, kurzen Blick, hob einen Finger in die Luft und schloss die Augen.

„Ganz einfach“,ich öffnete ein Auge und grinste frech,“Ich bin eindeutig die schlauere von uns.“

„Wer ist hier das Genie in Mathe?“, verteidigte er sich empört.
 

Doch ich hörte ihm gar nicht mehr richtig zu, sondern dachte an das Glitzern in Gaaras Augen, als er dicht bei mir gestanden hatte. Ganz einfach: plötzlich.

Ich fing an dieses Wort zu mögen.
 


 


 

_________________________________________________________________
 

Bonjour,
 

ich weiß, ihr Lieben,

ich bin ein bisschen spät dran,

ich schäääme mich. >_<
 

Aber die Oberstufe hat mich total umgehauen,

ich habe nur noch Stress, Stress, Stress...
 

Tja, und hier endlich das eine versprochene Kapitel,

dieses Mal wieder aus Sakuras Sicht.

Haha, Schock?
 

Das zweite ist auch schon fertig,

muss aber erst "abgetippt" werden.
 

Ich beeile mich auch versprochen,

Danke übrigens für die schönen,lieben Kommis :)
 

Viel Spaß beim Lesen,

und bis zum nächsten Kapitel,
 

~Bises,

Funambule



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  Yuna_101
2011-03-07T01:51:46+00:00 07.03.2011 02:51
Schönes kapitel:)
Ich konnte mir alles so gut vorstellen,toll geschrieben!!
Von:  Manga3
2010-11-09T20:00:49+00:00 09.11.2010 21:00
Sehr geile FF! Mach weiter soo! :)
Heißt das jetzt es wird eine GaaSaku-FF? Hört sich spannend an! :)
Lg Manga3
Von:  lilaliebe
2010-09-26T14:57:23+00:00 26.09.2010 16:57
zweite :)
tolles kapi, gut geschrieben ich kann nicht jammern xD
ich liebe regen ;D aber trotzdem arme saku :D
danke für die ens und für die fragen die du mir beantwortest hast :D

freru mich schon auf das nesgte kapi ...udn hoffe das sasuke und sakura sich mal näher kommen :D


glg Kim
Von:  fragile
2010-09-26T10:11:46+00:00 26.09.2010 12:11
hallöchen. ^^ kompliment zu diesem kapitel. ich mag ironie sehr. ;) die umgebung hast du auch wundervoll beschrieben. konnte mir alles genau vorm inneren auge vorstellen und für wenige sekunden hatte ich sogar mitleid mit sakura, die völlig durchnässt neben dem bushaltehäuschen steht :D kenn ich alles selbst.^^
mir gefiel das gespräch ganz besonders. ^^ es war einfach... ja, als würden wirklcih zwei freunde miteinander reden. :D super gemacht. in diesem kapitel hab ich nichts zu bemängeln.^^

wenn es mal nich so schnell geht mit kapiteln, dann ist es halt so :) deshalb brauchst du dich nich zu entschuldigen :D ok ... mach ich auch meistens.^^
egal. ich freu mich schon auf das nächste kapitel.
Von:  fragile
2010-07-21T21:06:22+00:00 21.07.2010 23:06
achso^^ und ich brauch keine übersetzung wegen den titel :D ^^

u wenn man es nich weiß, kann man doch selber schnell nachschauen.

wenn man keinen duden hat oO google machts möglich ;)

Von:  fragile
2010-07-21T21:04:18+00:00 21.07.2010 23:04
oooh mein gott. -.- ich hab noch kein kommi hierzu verfasst, obwohl ich es sicher schon mehrere male gelesen hab. verzeih mir bitte u.u
es ist untröstlich.

ich mag das kapitel sehr und finde nicht, dass es eine zusammenfassung von vorherigen kapitel war.^^
ich denke, offensichtlich ist wenig passiert. aber so zwischen den zeilen ;) immerhin findet sasu etwas, was sie nun doch sympathischer macht.
aber ich persönlich mag muttermale nich oO ... XD aber du hast es sehr gut beschrieben und das mit nem dalmatiner in verbindung zu bringen. sehr außergewöhnlich ;)
mir gefällt es, wie du in sasukes sicht schreibst. eindeutig: du hast es einfach raus.^^
es gibt wenige schreiber, die das können. du lässt ihn emotionen zeigen, genau im richtigen maß. nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.
kompliment hierzu also.<3
vor allem, weil sasu auch mein lieblingschara ist u du ihn mir noch toller rüberbringst. :D
^^

aber ich fänds auch toll, wenn ino u sakura endlich mal von dem trip runterkommen^^ u vllt bald wieder ein paar kleine sasu-saku-moments vorkommen <3
iwas.
^^

ich liebe das kapitel :D auch wenn es kurz war.
<3

der vergleich mit krähe u taube finde ich auch toll.
iwie schon allein von den farben her... wie yin und yang =)

ein wunderbares kapitel, das dir wieder einmal sehr gelungen ist.

u ich kann nich verstehen, warum kaum einer ein kommi hinterlässt. u.u

schreib bitte schnell weiter <3
ich warte sehnsüchtig!


Von:  lilaliebe
2010-06-20T21:00:36+00:00 20.06.2010 23:00
huhu ^^

danke, danke, danke :]
das mit den Kommis ist doch Ehrensache, aber jetzt zum Kapi:
Sasuke war endlich mal ein menschlicher Mensch!
Wie alphawitch schon sagte, wunderbar ihn so naiv und freundlich und vor allem aufgeschlossen zu erleben C:
Dass er durch Moe eine seiner wahrscheinlich schönsten Erinnerungen rauskramt ist auch echt süß...
Und jetzt noch kurz zu Naruto. Ehm, der hat sich doch wohl nicht allen ernstes in Moe verknallt oder? Was wird dann bitte schön aus Hina, huh?
Nein, das geht ja mal garnicht. Der gehts ja so schon beschissen genug.
...
Aber sonst passiert wie du auch selber sagst nicht so viel. o.O

Eine kleine Frage hätte ich noch: Ehm... ich hoffe, dass Saku und Ino demnächst von ihrem "Eifersuchts-trip" runter kommen und sich nicht so... äh... so blöd verhalten. Oder mindestens weniger blöd ;]

lg
Kim
PS. hab ich schon erwähnt dass ich dein Layout etc. echt hamma finde? ;)
Von:  alphawitch
2010-06-20T17:53:36+00:00 20.06.2010 19:53
ERSTEEEEE. und oh, Hallo. <3

Ein schönes Kapitel, ja schon recht langweilig, aber wie du ja meintest, ein Übergangskapitel.
Mir kommt's eher so vor, als wäre dieses Kapitel kurz eine Zusammenfassung der vorigen Kapitel, aber ich glaube es passt, ich glaube es ist so ein "kleiner Atemzug" oder "die Ruhe vor dem Sturm".
Wiedermal aus Sasukes Sicht zu sehen war gut, so zu schauen wie es jetzt in seinem Hirn aussieht und wie er die Situation sieht.
Sasukes Story mit dem Dalmatiner, irgendwie schon ziemlich amüsant, und irgendwie auch einfach so unpassend, dass es wieder passt.
Sasuke mal so schön naiv und ich sag mal jetzt "normal" zu sehen, zeigt schon einen schönen Kontrast zum kaltem Sasuke.
Weißt du was mir auffällt? Das du bei den direkten Reden, die vor einem Nebensatz kommen, immer am Ende ein Punkt setzt.
Zum Beispiel hier:

„Moe. Du musst wohl Sasuke sein, der stille und genervte Sohn . “, dabei hatte sie ihren Mund zu einem Lächeln verzogen.

„Ich weiß nicht, sie verschwindet jeden Tag. Wieso interessiert dich das überhaupt? Sag bitte nicht, du stehst auf sie .“, dabei sah ich ihn warnend an.

Verstehst du was ich meine? Ich weiß das hört sich komisch an, aber ich hab auch erst vor 'ner Woche davon gehört, dass es falsch sei.
Es ist so, weil du den Satz ja nicht beendest sondern erst am Ende des Nebensazes. Einfach nochmal drübersehen. ^^

Ich glaube der schönste Satz in dem Kapitel war.

Und plötzlich hatte dieses Muttermal Moe sympathischer gemacht. Plötzlich war sie nicht mehr der Störenfried, sondern ein Stück Schnee in einer tristen, ausgetrockneten Wiese. Sie war nicht mehr die Krähe, sondern eine weiße Taube, ruhig und ungefährlich.

Ich glaube in diesem Moment hat einfach der kleine, naive Sasuke aus ihm gesprochen, deshalb war es so schön.

Mach weiter so! (:

Grüße.
alphawitch


Von:  lilaliebe
2010-06-18T21:23:13+00:00 18.06.2010 23:23
schen schen ^^
ok, ich finde es ganz interessant ...
moe gefällt mir >.<


Von:  lilaliebe
2010-06-06T18:24:32+00:00 06.06.2010 20:24
peinlich, peinlich :D
ohjööö die arme sakura isch ja ganz am ende ^^
ich verstehe nicht warum du das kapi nicht magst also mir gefällst ^^
ich mag deine charakterbeschreibung die ist dir wircklich sehr sehr sehr toll gelungen :)

lg Kim


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