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Aruas Gedichtesammlung

von

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Der Lauf der Dinge

Dieses Gedicht entstand für den Deutschunterricht in der Schule.

Aufgabe war, das Gedicht "Ach Liebste, laß uns eilen" von Martin Opitz entweder in modernere Sprache umzuschreiben, eigenzuinterpretieren oder zu beantworten.
 

Der Lauf der Dinge
 

Ach Liebste, komm mit mir zum Quell,

Der unbeschwert und munter

Vom hohen Berg hinunter

Ins Tal drängt viel zu schnell.
 

Komm Liebste, folgen wir dem Bach,

Der voller Eifer sauset

Und über Steine brauset,

Wir müssen ihm jetzt nach.
 

Ach Liebste, bald sind wir am Fluss,

Der langsam und beständig,

So ruhig und nicht mehr wendig,

Dem Laufe folgen muss.
 

Die Reise endet an den Seen,

Wo dir dann dein Spiegelbild,

Jetzt noch ungestüm und wild,

Wird alt entgegenseh’n.
 

Denn stetig weiter tickt die Uhr,

Komm, lass sie uns verstecken,

Das Ziffernblatt verdecken,

Für eine Weile nur.
 


 

Geschrieben auf einer längeren Autofahrt...ich hoffe, es gefällt jemandem.
 

lg

Arua

Er ist

„Er ist die Geduld,

Ihn trifft keine Schuld,

Wenn Sterne in Kleidern so knapp

Um ihn tanzen und funkeln

Im Samtmanteldunkeln,

Er wehrt sie nicht ab.
 

Er ist immer da,

So fern und doch nah,

Gelassen voll Ruh;

So stand er hinter mir,

So hilft er jetzt sicher auch dir

Und sieht hochzufrieden dir zu.
 

Er war mir ein Licht,

Enttäuschte mich nicht,

Und ging er auf Reisen so fern

Ich vermisste ihn sehr und

Ich wünschte ihn her, denn

Ich sah ihn so gern.
 

Er wird bei dir sein

Und in seinem Schein

Kann dir nichts gescheh’n,

Und so schließt sich der Kreis,

Dass ich es vergangen weiß,

Und einmal wirst du’s auch versteh’n.“
 

Ich schaue hinauf,

Denn gleich geht er auf:

Die Scheibe so hell;

Wie soll er mir nützen?

Kann Licht mich beschützen?

Sie atmet zu schnell.
 

„Mama, ist er das wirklich?“
 


 

Hierzu bin ich schon häufiger um Erklärung gebeten worden, also fragt ruhig, wenn etwas unklar ist. ;)
 

lg

Arua

Wesen

„Ich verzehre die Umwelt mit lodernder Wut,

Ich flackre und tanze und tu dir doch gut,

Ich spende dir Licht und auch Wärme,

Bin jedoch ein gefährliches Spiel,

Erwarte von mir nicht zu viel,

Siehst du meine Kraft auch sehr gerne.“
 

„Ich kann hierhin und dorthin wie immer ich will,

Mal schnell und mal langsam, mal laut und mal still,

Und doch kann ich mich nicht entscheiden,

Denn schon bald reicht es mir doch nicht mehr,

Ich liebe die Freiheit so sehr

Und möchte doch auch einmal bleiben.“
 

„Ich will schneller und weiter, will stürzen und fall’n,

Bin Wirbel und Leben, ein riesiger Schwall;

Ich schwätze und singe und lache,

Seh’ ich still aus so trügt meist der Schein,

Kann langsam und nachdenklich sein,

Kommt drauf an, was für Unsinn ich mache.“
 

„Ich mag Ruhe und Frieden und ja keine Hast,

Mit mir kann man reden, komm her und mach Rast!

Bin faul und gemütlich und träume,

Doch in Not komm zu mir voll Vertrau’n,

Auf mich kannst du ganz sicher bau’n,

’S kommt nicht vor, dass ich Hilfe versäume.“
 

„Wir sind alle zusammen, wir machen dich aus,

Sind Freunde und Feinde aus Launen heraus,

Bestimmen dein Denken und Handeln;

Löscht Wasser das Feuer, erlischt auch das Licht,

Auch der heftigste Sturm hebt die Erde nicht,

So kann dein Charakter sich wandeln.“
 


 


 

Ich hoffe, es gefällt. ;)
 

lg

Arua

Dort oben fliegen

Dieses Gedicht ist dem Wettbewerb "Poesie fürs Herz" zugeordnet.
 


 

Dort oben fliegen
 

In deiner Nähe kann ich träumen,

Ich lehne schläfrig mich zurück,

Die letzte Stund des Tages säumen,

Und schwärmen von vergangnem Glück.
 

Das weiche Gras ist mir ein Kissen,

So schaue ich zum Himmel auf

Und seh’ so hoch, ich muss es wissen,

Die schönste Klippe ragt hinauf.
 

Terrassen gibt es viel dort oben,

Doch eine ist besonders schön

Und die hat wirklich, ungelogen

Noch niemand außer mir geseh’n.
 

Dort stand ich oft mit großen Augen,

Sah staunend auf die Welt hinab;

Mit Träumen, die zum Reifen taugen

Stieg ich noch jedes Mal herab.
 

Dort oben schlummert meine Sehnsucht

Nach weitem unbekannten Land;

Sie schmeckt wie eine süße Steinfrucht

Von Ufern, die ich nie gekannt.
 

Dort oben heilen alle Narben,

Durch Regenwolken scheint es blond,

Am Himmel lodern alle Farben,

So weit entfernt am Horizont.
 

Versteckte Blumen heimlich blühen,

So hoch, dass niemand es gedacht;

So wie die Leuchtkäfer erglühen,

Ganz still und leise, nur bei Nacht.
 

Dort oben tanz ich mit den Sternen

Und kitzle manchmal auch den Mond;

Von ihnen kann ich Fliegen lernen

Und bleib von jeder Angst verschont.
 

Vielleicht liegt es ja an der Quelle,

Die allem ringsum Leben bringt,

Die murmelnd, schwätzend von der Schwelle

Und munter über Steine springt.
 

Dort oben kann ich immer lachen,

Egal wie ich davor geweint,

Und alle Wunder wirklich machen,

Selbst wenn es dir unmöglich scheint.
 

Von Wolkenschiffen winkt die Freiheit,

Wenn aller Schein zur Seite tritt,

Bin ich vor jedem Zwang gefeit,

Vielleicht nehm’ ich dich auch mal mit.
 

Dann kannst du meine Seele küssen,

Schaust in mein Innerstes hinein,

Doch wirst mir erst beweisen müssen,

Dass du nicht glaubst, ich wäre dein.
 

Naivchens Mut ward einst gebrochen,

Ich wünschte mir bald groß zu sein,

Doch glaub ich das, was du versprochen,

Denn oben bin ich wieder klein.
 


 

Mein längstes Gedicht bisher. Und obwohl das Szenario rein fiktiv ist, ist es sehr persönlich. Es steckt viel von dem, an das ich glaube, zwischen den Zeilen.
 

lg

Arua

Blütentanz

Dieses Gedicht ist dem Wettbewerb "Schmetterlinge im Schnee – Gedichte zum Frühlingserwachen" zugeordnet.
 

Blütentanz
 

Wiegen sich schwerelos leicht an den Zweigen,

Wispern sich unbemerkt Nachrichten zu,

Zwanglos sie tänzeln im ständigen Reigen,

Legen noch nicht einmal nachts sich zur Ruh.
 

Lassen so unbeschwert sich einfach treiben;

Lange bevor ihre Schönheit verblasst,

Wollen sie nicht mehr im Hafen verbleiben,

Gehen auf Reisen und machen nie Rast.
 

Spielen zusammen, sie lachen und tanzen,

Wirbeln im Winde zu lautlosem Takt;

Anmut erkennt man beim Anblick des Ganzen,

Sieht nicht, was jede im Einzelnen wagt.
 

Risiko ist das, was alles Geschehen

Reizvoll und unwiderstehlich sein lässt;

Fehler kann jede nur einmal begehen,

Das gerade macht es zum spannendsten Fest.
 

Immer nur für den Moment allein leben,

Einmal gelandet ist alles vorbei,

Wird es für sie nie ein zweites Mal geben,

Ihr Leben endet schon vorm ersten Mai.
 


 

Ich glaube, dieses gefällt mir vom Klang her bisher am Besten.

Anmerkung: in der vierten Strophe im vierten Vers steht 'gerade'. Damit es metrisch korrekt ist, muss es 'grade' ausgesprochen werden, aber da es sonst einfach falsch geschrieben aussieht, habe ich es mit 'e' gelassen.
 

lg

Arua

Sag mir, Prinzessin

Dieses Gedicht entstand beim Philosophieren über Märchen und Disneyfilme - ich mag beides sehr gerne. Aber ich gehörte nie zu den Mädchen, die Karneval als Prinzessin verkleidet waren und nun ist mir auch klar geworden, was ich an ihnen meistens nicht mag.
 


 

Sag mir, Prinzessin
 

Prinzessin, du Schöne, du bist zu beneiden;

Schließlich besitzt du, was jeder begehrt;

Du musstest zunächst zwar manch Unrecht erleiden,

Doch hat dir’s Schicksal Entlohnung beschert.
 

Ein glückliches Ende entschädigt die Plagen,

Die dir von anderen auferlegt war’n;

Doch sollte man dazu auf jeden Fall sagen,

Dass du auch hierfür so manches getan.
 

Ein artiges Mädchen, bist sittsam und züchtig,

Tugendhaft, fleißig, bist folgsam und brav;

Doch sein wir mal ehrlich, wärst du nicht mehr tüchtig,

Möcht’ ich doch wetten, der Tadel wär’ scharf.
 

Gefangen warst du und bewacht von den Drachen,

Stiefmutters Willkür macht heut noch dir Angst;

Ihr Neid und auch Missgunst um all jene Sachen,

Die du besitzt und um die du nun bangst.
 

Vor allem die Schönheit, mit der du gesegnet:

Anmut und Liebreiz in himmlischer Pracht;

Doch wärst du dem Prinzen nicht zeitig begegnet,

Hätte dein Lächeln dich nie weit gebracht.
 

Der Prinz, der dich rettet, ist edel und gütig;

Ritter sind ohn’ Fehl und Tadel bekannt;

Er heiratet dich dann auch gleich unverzüglich;

Bist nun die Schönste und Reichste im Land.
 

Ich hör die Geschichte und möcht es gern glauben

- Sag mir, Prinzessin, erstrahlst du vor Glück?

Wenn Träume sich wieder zum Himmel hoch schrauben,

Frag ich mich, wünschst du dich manchmal zurück.
 

Charakter besteht nicht aus gut sein und nicken;

Schönheit allein macht dein Wesen nicht aus;

Und würde dein Prinz dich wohl fort von sich schicken,

Ließest du einmal Gefühle hinaus?
 

Doch mehr noch als dir fehlt es ihm wohl an Farbe,

Sind all die Prinzen ja immer nur gleich:

Bestehen aus Edelmut, glänzen mit Habe;

Würdest du bleiben, wär’ er nicht mehr reich?
 

Von Liebe erzählt die Geschichte ausführlich,

Doch was an euch ist der Liebe denn wert?

Verhaltet euch zwar generell stets gebührlich,

Werdet jedoch kaum durch Taten geehrt.
 

In andren Geschichten heißt es doch sonst immer,

Geld sei ein jeden gerechten Manns Feind;

Drum glaube ich fast, dass auch jene Gewinner

Einfach nur Schönheit und Reichtum vereint.
 

Den Prinzen zu finden will ich nicht mehr träumen;

Künstliche Liebe, was ist das denn schon?

Dein Glück wirst du dadurch bestimmt nicht versäumen;

Heirate doch des Kaminkehrers Sohn!
 


 


 

Okay, hiermit habe ich wohl meine Rekordlänge noch mal getoppt. Macht nichts.

Vielleicht mag es ja jemand - immerhin hat es eine süße Botschaft ;)
 

lg

Arua

Sturmbuche

Die Idee hierzu kam mir bei einem der schweren Unwetter im August - und es sollte darum gehen, dass ein Sturm nicht zwangsläufig negativ sein muss, sondern auch eine erfrischende Wirkung haben kann.
 

Sturmbuche
 

Müdigkeit lähmt meine Glieder,

Süßlich schwerer Blütenduft,

Der mich drückt zur Erde nieder,

Füllt die schwüle Sommerluft.
 

Stolze Kraft, die mir zu Eigen,

Ist es, der ich jetzt bedarf;

Will mein Haupt nicht vor Ihr neigen,

Falle doch in tiefen Schlaf.
 

Siegestrunken vorwärts schreitend

Beugt Sie alle, Mann um Mann.

Ihr Verderben vorbereitend

Hält die Welt den Atem an.
 

Und der Himmel auf sie höre,

Nässt die Häupter überall;

Sturmwind singt wie Engelschöre,

Hochmut kommt stets vor dem Fall.
 

Noch an meinen Armen reißend

Zieht der Wind Sie tief hinab;

Noch mit letzter Kraft mich beißend

Stürzt Sie in Ihr eignes Grab.
 

Donner grollt und Blitze zucken,

Machen einen Riesenkrach,

Werd mich vor dem Sturm nicht ducken

- Rüttle mich so richtig wach!
 

Sturzbach kalter Regenschauer

Bildet an mir seinen Lauf,

Stehe starr wie eine Mauer,

Gierig saug ich alles auf.
 

Und so plötzlich wie’s gekommen,

Ist es dann auch schon vorbei,

Hat das Leben neu begonnen

Und ich fühl mich wieder frei.
 


 

Der Gesamteindruck ist letztlich doch etwas düsterer ausgefallen, als ich es ursprünglich geplant hatte, aber ich mag es trotzdem. Irgendwie ist es sehr intensiv geworden.

Anmerkung: die Groß- und Kleinschreibung ist exakt so gewollt wie sie da steht.
 

lg

Arua

Durchs Leben tanzen

Die Idee vom Inhalt her hatte ich schon, dann habe ich mich entschieden, mal eine klassische Form zu nehmen und auszuprobieren, ob ich mich auch kurz fassen kann.

Es ging erstaunlich schnell und ich bin tatsächlich zufrieden mit dem Ergebnis.
 


 

Durchs Leben tanzen
 

Tänzerin strahlend an leitenden Händen

Hüpft, lacht und wiegt sich mit allen im Reigen,

Will ihr Talent gleich der ganzen Welt zeigen,

Fragt sich, wohin sich als nächstes wohl wenden.
 

Zaghaften Schritts auf die Tanzfläche gehen,

Stets im Bewusstsein das glatte Parkett;

Scheinwerfer blenden, sie lächelt kokett;

Trotz all der Augen kann niemand sie sehen.
 

Dichtes Gedränge, ein rauschender Ball,

Rücksichtslos bringt sie ein andrer zu Fall;

Hilfreich kommt einer sie wieder zu heben.
 

Bittet ganz schüchtern, sie folgt ihm zum Tanz,

Beide umschlungen erfasst jetzt vom Glanz

Wirbeln sie voller Elan durch das Leben.
 


 

Das einzige Problem mit dem Kurz fassen ist, dass alles sehr schnell hintereinander passiert. Es ist zwar alles drin, was ich drin haben wollte, aber dafür steckt auch in jedem Vers eine Menge zwischen den Zeilen, von dem ich mir nicht sicher bin, ob man darauf auch kommen kann, wenn man die Bedeutung nicht schon kennt.

Also falls es Fragen gibt - fragt.
 

lg

Arua

Seelenfänger

Ich weiß nicht, wie ich plötzlich darauf kam, einfach mal ein Liebesgedicht zu schreiben.

Ich saß auf dem Fußballplatz und habe darauf gewartet, dass das Spiel meines Bruders anfängt (man muss ja immer bis zu zwei Stunden früher da sein) und war irgendwie in einer seltsamen Stimmung...
 

Seelenfänger
 

Ach, könnte ich malen,

Ich malte ein Bild von dir:

In silberne Schalen

Plätschert ein Kunstgeysir,

Und in all dem Bunten, den Farben und Formen,

Läge ein Stückchen der Seele verborgen.
 

Ach, könnte ich singen,

Ich sänge ein Lied von dir:

Auf goldenen Schwingen

Trüg es mich fort von hier,

Mit der Melodie und den Tönen, die klangen,

Hielt es dein Wesen in Noten gefangen.
 

So werde ich dichten,

Ich schreibe den Vers für dich:

In Worten, ganz schlichten,

Sagt er: du bist für mich

Ein Traum und ein Wunder, entfernt fast ein Lichtjahr;

Du hältst mein Herz und du weißt es noch nicht mal.
 


 

Es gefällt mir. Das Ende war ursprünglich so nicht geplant, sondern ergab sich irgendwie spontan.
 

lg

Arua

Windspiel

Auch dieses Gedicht entstand ganz spontan auf dem Fußballplatz - zumindest die ersten vier Strophen.
 


 

Windspiel
 

Jeden Tag zur gleichen Stunde,

Wenn die Sonne niedergeht,

Drehe ich dieselbe Runde,

Spüre, wie der Wind sich dreht.
 

Spielt um meine Schulterblätter,

Zaust mir neckisch durch das Haar,

Kommt zu mir bei jedem Wetter

Und ich fühl mich wunderbar.
 

Kennt Geschichten aus der Ferne,

Flüstert sie mir leise zu;

Lausche ihm nur allzu gerne,

Kommt er niemals je zur Ruh?
 

Zeigt mir wunderschöne Bilder,

Die er mir aufs Wasser malt,

Schubst die Wellen immer wilder;

- Sieh nur, wie er vor mir prahlt!
 

Komm zu mir, mein Sturmgeliebter,

Stell mich in den Mittelpunkt!

Aug’ in Aug’ und unbesiegbar

Tanzen wir im großen Rund.
 

Doch auch diesmal wirst du gehen,

Wünschte mir, ich könnte mit,

Hoff, dich morgen hier zu sehen,

Wenn ich leise darum bitt’.
 


 

Es gefällt mir ausgesprochen gut, gerade durch diese Wendung am Ende. Dabei war genau die eigentlich noch gar nicht geplant, als ich es angefangen habe.

Spontane Ideen sind bei mir oft die besten.
 

lg

Arua

Schwarzer Prinz

Dieses Gedicht entstand durch eine eindeutige Überdosis des Musicals Elisabeth. Aber was soll ich machen - Máté Kamarás spielt den Tod einfach unglaublich und manche der Lieder gehen mir richtig unter die Haut.
 


 

Schwarzer Prinz
 

Sag, wer bist du, schwarzer Ritter?

Seh’ dich immer nur allein,

Schaust so kalt und lächelst bitter,

Was mag bloß dein Auftrag sein?
 

Kann dich spüren, schwarzer Schatten,

Warum schleichst du um das Haus?

Fliehen vor dir selbst die Ratten,

Trau ich mich nicht mehr hinaus.
 

Schwarzer Prinz, ich fühl mich müde,

Krankheit fesselt mich ans Bett,

Komm zu mir mit deiner Liebe,

Setz dich zu mir, lächle nett!
 

Doch was tust du, schwarzer König?

Nein, ich kann nicht mit dir geh’n!

Glaub dir nicht, ich bin nicht selig,

Diese Welt ist trotzdem schön!
 

Schwarzer Fürst, hör doch mein Flehen,

Lass die Finger von dem Kind!

Reicht es dir denn nicht zu sehen,

Dass wir zwei verbunden sind?
 

Nimm es zu dir, schwarzer Engel,

Nun, da ich’s nicht mehr vermag,

So ein liebes Kind, kein Bengel,

Siehst du, dass ich’s kaum ertrag?
 

Jetzt versteh ich, schwarzer Wächter,

An der Grenze steht dein Schloss,

Dir ergeht es noch viel schlechter,

Diesseits, Jenseits, heimatlos.
 


 

Vielleicht sind die Sprünge etwas plötzlich - ich glaube, es sind nicht alle Zusammenhänge auf Anhieb nachvollziehbar...

Aber ich mag es trotzdem, irgendwie wirkt es sehr stimmungsvoll auf mich.
 

lg

Arua

Sehnsucht

Dieses Gedicht entstand, nachdem ich ziemlich lange 'Solang ich dich hab' (ein Song aus dem Musical 'Wicked - die Hexen von Oz') auf Repeat gehört habe...
 


 

Sehnsucht
 

Manchmal fühl ich beinah Schmerzen,

Dabei geht es mir doch gut,

Spüre Druck auf meinem Herzen,

Geh fast unter in der Flut.
 

Hilflos roll ich mich zusammen,

Was, mein Herz, ist dein Begehr?

Weiß es nicht, kann nicht erlangen,

Wonach ich mich stumm verzehr’.
 

Hab doch alles, was ich brauche,

Warum träum ich immerzu?

Wenn ich oft nach Schätzen tauche,

Frag mich, bist ein Schatz auch du?
 

Manchmal fühl ich mich gefangen,

Bin doch sonst so gerne hier,

Wär’ vielleicht ich fortgegangen,

Käm’ ich dadurch nur zu dir?
 

Bist doch sonst nie dagewesen,

Warum sehn’ ich dich jetzt her?

Hab von dir zu viel gelesen,

Jetzt zu zweifeln fällt mir schwer.
 

Doch ich müsste es doch wissen:

Hab mich da in was verrannt,

Denn wie könnte ich vermissen,

Was ich niemals je gekannt?
 


 


 

Diesmal also ein Gedicht mit ziemlich offenem Ende. Mal sehen, ob ich das noch öfter mache...eigentlich mag ich noch lieber, was mehr in Richtung Ballade geht, also eine Geschichte erzählt oder eine Botschaft übermittelt.

Aber dieses hat auch Spaß gemacht.
 

lg

Arua



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von: abgemeldet
2010-07-24T11:46:20+00:00 24.07.2010 13:46
>Manchmal fühl ich beinah Schmerzen,
>Dabei geht es mir doch gut,

Ein netter Anfang.
Kann es einem gut gehen, wenn man Schmerzen empfindet?
Vor allem wenn es "beinahe" Schmerzen sind. Also können das keine physichen sein. Und wieso sind die nur beinahe? Wenn sie dafür sorgen, dass man an dem gut gehen zweifelt, sind die dann nicht schon schlimmer als echte Schmerzen?

>Spüre Druck auf meinem Herzen,
>Geh fast unter in der Flut.

Ein sehr schönes Bild.
Ich stelle mir ein Herz vor, dass in einem Sturm ertrinkt.

>Hilflos roll ich mich zusammen,
>Was, mein Herz, ist dein Begehr?

Hier mit dem zusammenrollen, stelle ich mir einen Dieb vor, der dein Herz klauen will.
Das Herz wird hier andauernd angegriffen.
Wer will an das Herz?
Und warum wird das als Angriff betrachtet? Gibt es keine anderen Wege ans Herz zu kommen?

>Weiß es nicht, kann nicht erlangen,
>Wonach ich mich stumm verzehr’.

Jetzt bist du es, die etwas will. Ist es deswegen ein Angriff? Weil das Herz es insgeheim doch will.
Wenn es aber beide wollen, was steht dem noch im Wege?

>Hab doch alles, was ich brauche,
>Warum träum ich immerzu?

Bei den Zeilen bin ich sprachlos.
Einfach nur toll.

>Wenn ich oft nach Schätzen tauche,
>Frag mich, bist ein Schatz auch du?

Wieder die Wasser-Metapher.
Diesmal tauchst du, und gehst wohlwollend ins Wasser, anstadt im Wasser gejagt zu werden.
Interessant.

>Manchmal fühl ich mich gefangen,
>Bin doch sonst so gerne hier,

Und jetzt wissen wir auch was der Liebe im Wege steht. XP

>Wär’ vielleicht ich fortgegangen,
>Käm’ ich dadurch nur zu dir?

Aha! Eine Entscheidung die sie fällen muss.
Sehr interessant!

>Bist doch sonst nie dagewesen,
>Warum sehn’ ich dich jetzt her?

Ist es nur eine Schwärmerei?
Warum wird dann das Herz so attackiert?
Und warum fing es mit dem Sturm an, und am Ende tauchst du selber herunter.

>Hab von dir zu viel gelesen,
>Jetzt zu zweifeln fällt mir schwer.

Also doch eine Schwärmerei. Die Frage ist: War sie das am Anfang des Gedichtes schon?

>Doch ich müsste es doch wissen:
>Hab mich da in was verrannt,
>Denn wie könnte ich vermissen,
>Was ich niemals je gekannt?

Ein schöner Schluss. Auch wenn er ein wenig offen ist.
Die nette Auflösung des ganzen.
Von:  Princess_of_Oblivion
2010-07-21T16:51:40+00:00 21.07.2010 18:51
Ich find das Gedicht megatoll^^
Es ließt sich super und hat eine schöne Botschaft^^
Toll~
Mach weiter so
Von:  jumjum
2010-07-19T11:56:52+00:00 19.07.2010 13:56
Also Er ist der mond DIe schreiberin wohl die Mutter oder aus sicht der Mutter!? Und die letzde Zeile ihr Kind. Jetzt ist die frage für mich Wer ist der Mond ?! Der bschützer, lich quell.Ihrgend wie kome ich auf die ider das er der Vater des kindes ist Liege ich da richtig?!
Von: abgemeldet
2010-07-10T21:36:27+00:00 10.07.2010 23:36
Deine Gedichte sind wunderschön ^-^
Gefällt mir sehr. Rhythmus und Reimschema, alles immer perfekt...
Tolle Arbeit. Ich hoffe du dichtest noch mehr b^^d

Von:  AnimusDraconis
2009-12-03T17:59:59+00:00 03.12.2009 18:59
Hier nun also den Kommentar für die Teilnahme an unserem Gedichtwettbewerb „Schmetterlinge im Schnee – Gedichte zum Frühlingserwachen“.
Herzlichen Glückwunsch zum ersten Platz!
Vielen Dank für deine Geduld und natürlich deine Teilnahme!

Dein Gedicht ist nicht nur wirklich schön und flüssig geschrieben, sondern deine Wortwahl und der Aufbau ergeben ein angenehmes, gefühlvolles Werk. Du hast es zudem mit einem vergleichsweise individuellen Titel geschafft, das ganze hervorzuheben, und auch die Atmosphäre, die man beim Lesen erhält, macht die Leichtigkeit und das beschwingte Gefühl sehr deutlich. Ein Lidschlag des Frühlings, wie ein Flügelschlag eines Schmetterlings - oder eben der Tanz einer Blüte.
Du hast es zeitlich sehr deutlich begrenzt, durch „vorm ersten Mai“ und lässt so keinen Zweifel daran, dass es sich um den Frühling handelt. Auch der Wind und die Umgebung lassen noch ein wenig die Frische erahnen, die mit der Jahreszeit des Erwachsens einhergehen.
Aber genug der schönen Worte! Kurz und gut, alle Daumen hoch und:
Herzlichen Glückwunsch also zum verdienten ersten Platz unseres Wettbewerbs mit deinem Gedicht und ein herzliches Dankeschön für deine Teilnahme und dafür, dass du uns an deinem Werk hast teilhaben lassen.

Mit herzlichen Grüßen verbleiben
SanguisDraconis & kanashimi

Von:  Ur
2009-10-15T11:38:57+00:00 15.10.2009 13:38
Hey :)

Ich hab noch nie einen Kommentar zu einem Gedicht geschrieben, aber ich bin gerade über deine Sammlung gestolpert. Ich muss sagen, dass das hier mein Lieblingsgedicht ist, deswegen kommentiere ich es auch (obwohl ich alle gelesen habe ;) ).

Ich finde, dass du ein ziemlich interessantes Reimschema gewählt hast, es passt ziemlich gut zur Thematik und macht das Ganz sehr interessant. Auch die Wortwahl fand ich klasse. Vielleicht mag ich das Gedicht so, weil ich ein kleiner Fantasy- Freak bin und mir die Vorstellung gefällt, dass Elemente eine Art Persönlichkeit haben.

Meine Nr. 2 ist übrigens dein Prinzessinnen- Gedicht. Mir geht's auch immer so ;)

Danke für das Lesevergnügen, du bist echt gut im Dichten :)
Liebe Grüße,
Ur
Von:  P-Heads-Wife
2009-09-24T18:20:54+00:00 24.09.2009 20:20
Hey..
Ich hab das Gedicht grade beim freischalten gelesen.. also ich musste es ja tun XD
Und es hat mir wirkich gut gefallen..
Endlich weiß ich warum ich die Prinzessinnen in Märchen und Disneyfilmen nie leiden konnte..
Ich kann es heute noch nicht, obwohl ich beides gerne mag.
Dein gedicht ist wirklich klasse und du scheinst großes Talent zu haben^^
Liebe Grüße
Die Alex


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