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Dreams

One-Shot Sammlung
von

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Eiskristall

Etwas nervös musterte der Türkishaarige das große Gebäude vor ihm.

Ein schon älterer Bau wie es schien mit einer weiß-blauen Fassade.

Dies war also sein Zuhause für die nächsten Jahre- die Nordakademie für Duellkunst.

Unbewusst schob der Norweger seine rechte Hand in se ine Hosentasche und strich über seine Duel-Monsters Karten.

Wie aus dem Nichts erschien auf seiner Schulter eine Art violette Katze mit großen rubinroten Kulleraugen.

Das seltsame Wesen sprang von seiner Schulter, landete leichtfüßig auf dem Boden und musterte nun ebenfalls das Gebäude vor ihnen.

“Das ist unser neues Zuhause, Ruby. Die Nordakademie.”, sagte Johan Andersen und beugte sich zu dem katzenähnlichem Wesen hinab: “Ich bin schon ziemlich nervös… Was meinst du, ob wir uns schnell einleben werden? Hoffentlich lernen wir auch den ein oder anderen neunen Freund kennen…”

Ruby hob den Kopf, als hätte sie etwas gemerkt was ihrem Besitzer entgangen war.

“Ruby, was… Ruby!”

Wie eine Raubkatze auf der Jagd war seine treue Freundin los gespurtet und Johan hinterher.

Der Norweger meinte vor ihnen etwas wie einen Pinguin zu sehen, aber als er genauer hinsah, war dort nichts mehr.

Er blieb stehen und Ruby auch.

Johan grübelte; War es möglich das hier jemand war wie er?

Jemand der sie sehen konnte?


 

Johan hatte sich auf dem von kargem Gras bewachsendem Hang ausgestreckt und blickte in den klaren Himmel.

Sanfte Sonnenstrahlen wärmten ihn; es lag die Versuchung nahe ein kleines Nickerchen zu machen.

Es war Wochenende und die Schüler hatten frei; auch wenn Viele sich die Chance nicht entgehen ließen sich in der schulischen Arena zu duellieren - einfach nur für das Gefühl auf so einer Bühne zu stehen.

“Johan!”

Beim Klang seines Namens setzte sich der Türkishaarige auf und drehte sich um.

Ein schwarzhaariger Junge kam auf ihn zu geeilt, sein Name war Andrej, wenn Johan sich nicht irrte.

Keuchend bleib Andrej vor Johan stehen und lächelte ihn freundlich an:

“Ein Paar von uns wollen runter ins Dorf, mal an bisschen unter die Menschen. Willst du mitkommen?”
 

Der Türkishaarige zögerte etwas zu antworten.

Es freute ihn, dass er gefragt wurde, aber irgendwie…

Der Blick seiner smaragdgrünen Augen folgte einer Bewegung hinter Andrej.

Ein violetthaariges Mädchen war auf den nahen Baum geklettert, hatte sich auf einen der dicken Äste gesetzt und sich an den alten Stamm gelehnt.

“Wer ist sie?”, fragte Johan unvermittelt.

Andrej blinzelte, drehte sich um und suchte erst mal einen Moment mit dem Blick nach einer Person, die Johan gemeint haben könnte, sah dann das Mädchen und drehte sich wieder zu Johan:

“Caren Safir, glaub ich. Frag mich nicht, sie redet mit Keinem hier.”

Der Türkishaarige stand auf, ihm war eine Idee gekommen.

“Entschuldige, aber geh ruhig zu deinen Freunden zurück - ich komm ein anderes Mal mit.”, rief Johan noch im Laufen, als er sich von dem verdutzen Andrej entfernte und den alten Baum ansteuerte.
 

Er blieb vor dem alten Riesen stehen und blickte hinauf.

Das Mädchen hatte ihn bemerkt und warf ihm einen verärgerten Blick von oben zu, als hätte er sie gestört.

Violett.

Ihr kurzen Haar wie auch die Augen waren von einer violetten Farbe.

Sie trug nicht die festgelegte Schuluniform wie er bemerkte, sondern eine recht eigenartige Kleidungswahl in seinen Augen.

Stulpen über Stulpen, lange Kniestrümpfe, alles in schwarz, rot und violett gehalten und dazu noch ein Halsband dessen Anhänger sich als Totenkopf entpuppte.

“Hey…”, begann Johan jetzt doch etwas nervös den ersten Schritt zu einer Konversation.

Sie sah desinteressiert zu ihm herunter, was ihn nicht gerade ermutigte.

Ruby nahm ihm die Arbeit ab, als sie auf seiner Schulter sitzen erschien und neugierig zu der Violetthaarigen hinauf sah.

Diese zuckte nun kurz zurück und das reichte Johan.

Er strahlte übers ganze Gesicht: “Du kannst sie also auch sehen?”

Ein stummes Nicken war die Antwort und sie wollte sich schon wieder von ihm abwenden, aber Johan war so froh endlich Jemanden wie ihn gefunden zuhaben, dass er kurzer Hand den Baum hochkletterte und sich zu ihr gesellte; was ihr deutlich missfiel.

Der Norweger grinste breit, als er ihr die Hand hin hielt: “Ich bin Johan Andersen und du?”

Sie zögerte sichtlich ergriff dann aber doch seine Hand: “Caren Safir… “

Johan war glücklich und er begann sofort die Violetthaarige in eine Gespräch zu verwickeln, die nach einer Weile immer bereitwilliger antwortete.

Es war ein Anfang…
 

“Ich versteh dich einfach nicht, Caren. Du versuchst noch nicht mal mit den anderen Kotakt zu bekommen. Andrej, Tobias und die anderen sind wirklich in Ordnung.”

Johan hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt und schaute seine Freundin versucht streng an.

“Und? Ich will keinen Kontakt zu ihnen, Johan. Ich fühl mich nicht wohl unter so vielen Menschen.

Es reicht, wenn du da bist, Johan.”, kam die Antwort, die den Türkishaarigen verblüffte.
 

Sie hatten sich in die Bibliothek der Schule zurückgezogen und arbeiteten für ein Projekt.

Beide waren über Bücher gebeugt und der Tisch war übersäht von Notizzetteln.

Johan streckte sich; Zeit für eine Pause.

Er lehnte sich zurück und auch Caren klappte das Buch in dem sie gerade gelesen hatte zu.

“Weißt du eigentlich, das fast die ganze Schule denkt wir wären ein Paar?”, sagte der Türkishaarige einfach belustigt in den Raum herein; ihm war gerade eingefallen wie Andrej ihn auf dem Gang darauf angesprochen hatte.

Von der Violetthaarigen kam ein verächtliches Schnauben und Johan blickte gespielt beleidigt zu ihr herüber.

“Danke. Bin ich nicht dein Typ?”, witzelte er.

Sie blickte in eine andere Richtung und Johan wollte schon einräumen, dass er nur scherzte, aus Angst sie irgendwie verletzt zu haben.

“Ich bin lesbisch, Johan.”

Verlegen trat Johan neben die Violetthaarige, die ihn nur angrinste.

Selten sah man ein Lächeln auf ihren Zügen und das jetzige, spöttische Grinsen machte Johan beinahe Angst.
 

Es war der 14. Februar - Valentines Day.

An diesem Tag wurde dem Türkishaarigen das erste Mal wirklich bewusst, wie beliebt er an der Nordakademie wirklich war - vor allem bei den Mädchen.

Er konnte sich vor Schokolade gar nicht mehr retten und jedes mal wenn er ein Mädchen zurückweisen musste, fühlte er sich mies.

Die Schokolade hatte er an seine Freunde weiter gereicht.

“Das ist nicht lustig.”, murrte er mit einem schiefen Blick auf die Violetthaarige.

“Find ich schon - du Weiberheld.”

Johan murmelte noch etwas beleidigt, dann fiel ihm noch etwas ein.

“Hast du eigentlich Jemandem etwas geschenkt?”

Sie schüttelte den Kopf, bevor sie spöttisch zurück fragte: “Wem den?”

“Naja…”, Johan sah sich rasch um ob auch keiner auf sie achtete: “… einem der Mädchen.”

Caren verzog nur das Gesicht: “Sehe ich so bescheuert aus?”

Damit war für sie das Thema beendet.

Johan ließ seine Schultasche von seiner Schulter gleiten und öffnete sie:

“Weißt du das es in manchen Ländern üblich ist nicht bloß dem Liebsten oder Angebeten etwas heue zu schenken, sondern auch den guten Freunden?”

Er zog ein verpacktes Päcken aus seiner Tasche und hielt es ihr hin: “Für dich. Du magst doch so gerne Süßes und an Schokolade wollte ich mich schon immer mal probieren.”

Die Violetthaarige schaute das Päcken nur einen Moment an, bevor sie es nahm und in selben Moment Johan etwas kleines in die Hand legte.

Es war eine Brosche, rund und besetzt mit verschiedenen Steinen, die in einer Spirale einen Regenbogen ergaben.

“Du weißt doch, ich kann nicht kochen.”
 

“Du musst los. Sonst fährt das Schiff ohne dich zur Duellakademie.”

Sie standen am Hafen im Schein der untergehenden Sonne.

Johan nickte, ihm saß ein gewaltiger Kloß im Hals.

Er würde die Nordakademie nun verlassen, jedenfalls für ein Jahr um auf der Duellakademie nahe Japans zu studieren.

Seine smaragdgrünen Augen fixierten das Mädchen vor ihm noch ein letztes Mal.

Sie hatte die Arme schützend vor der Brust verschränkt und blickte stur nicht in seine Augen.

Caren litt wie er, dass wusste Johan einfach.

Es verstrichen noch ein paar Sekunden in den sie einfach stumm da standen.

Dann umschlangen ihn plötzlich die zierlichen Mädchenarme der Violetthaarigen und es dauerte noch einen Sekundenstreich bis Johan realisierte das Caren ihn umarmte.

Nun schloss auch er die Arme um sie.

Der Türkishaarige spürte wie etwas nasses auf sein Hemd tropfte und wollte Caren schon von sich schieben um sie zu trösten, aber sie hielt sie Umarmung eisern.

“Wag es dich hin zu schauen!”, erklang ihre leicht zittrige Stimme in seiner Brusthöhe: “Ich will nicht, dass du sie siehst…”

Johan schüttelte nur in Gedanken den Kopf und stieß einen leichten Seufzer aus:

“Caren… Ich weiß wie stark du bist, das musst du hier nicht wieder beweißen. Wein ruhig. Tränen sind kein Zeichen von Schwäche.”

Sie ließ ihn los und er sah die Tränenspuren auf ihrem Gesicht und dazu ein sanftes Lächeln:

“Ich werde dich vermissen, Johan. Danke, für die schöne Zeit.”
 

*hüstel*

Kritik, Lob her mit allem.

Ja, die Nordakademie liegt im Eis- nennt es Autorenfreiheit. :p

Just a little Kiss

Kommentare meinerseits kommen zum Schluss. <3
 

Just a little Kiss
 

Entnervt blickte der brünette Japaner auf das bunte Herbstlaub, welches zum Spielzeug des Winds geworden war und nun in der Gegend umher wirbelte.

Wie er es doch hasste.

Diese verfluchte Unsicherheit, die sich in seinem Körper aus gebreitet hatte.

Dieses vollkommen fremde Gefühl, diese… Angst.

Noch nie war ihm dieses zähe, heiße Gefühl durch die Fasern seines Körpers geströmt.

Noch nie… wusste er nicht auf eine Situation nicht die richtige, logische Reaktion.

Heero Yuy schüttelte heftig seinen Kopf, als wollte er etwas aus diesem vertreiben.

Er hatte mit fast jedem, den er an sich heran ließ gesprochen.

Duos unnütze Kommentare hatte er über sich ergehen lassen.

Quatres vorsichtige Überlegungen sich wortlos angehört.

Kommentarlos Zechs im Konferenzraum toben lassen.

Und sich schließlich stundenlang mit Trowa zusammen gesetzt, der geduldig versucht hatte sein inneres Chaos zu analysieren.

Allerdings… mit mangelndem Erfolg.

“Verdammtes Gör…”, murmelte Heero und fuhr sich mit dem Handrücken der rechten Hand in einer langsamen Bewegung über die Lippen.
 

~Rückblende-Anfang~
 

Ungerührt kreuzten seine kobaltblauen Augen diese Kristallblauen, die er einfach verabscheute.

Die Augen seines Gegenübers blitzten vor Wut auf.

Heero konnte förmlich sehen, wie der Körper des Mädchens vor ihm bebte, als sie sich zusammen riss nicht die Kontrolle über sich zu verlieren.

Nur um nicht auf ihn los zugehen, strich sie sich mit einer groben Handbewegung eine gelöste Haarsträhne zurück hinters Ohr.

Er blinzelte kurz.

Das weiß-blonde Haar des Mädchens stand in großen Kontrast zu der größtenteils schwarzen Kleidung, die sie trug.

Der Farbton wie die Haare ihres Bruders, der Schnitt praktisch kurz.

Alles an ihr erinnerte an ihren Bruder, die Haare, die Augen…

Zechs Marquise, Milliardo Peacecraft, Lightning Baron, sein Rivale, sein Feindbild im Krieg.

“Verdammt noch mal, ignorier mich nicht, Yuy!”

Die impulsive, weibliche Stimme holte Heero aus seiner Gedankenwelt.

Er verdrehte die Augen.

Äußerlich war sie wie Zechs, vom Verhalten ähnelte sie jedoch deutlich an ihre Mutter soweit er wusste eine Italinerin.

Widerwillig blickte er zu ihr hin: “Was?”

Raychel Lacrima funkelte den brünetten Japaner an, verschränkte die Arme vor der Brust, innerlich das italienische Temperament am brodeln.

“Also? Was sollte das vorhin?!”, ihre Stimme bebte.

Heero schloss für einen Moment seine Augen und seufzte innerlich.

Schon auf der Rückfahrt hatte sie keine Sekunde lang still sein können und ihn mir Vorwürfen überhäuft.
 

Es war ein simpler Auftrag gewesen, einer wie man ihn als Beispiel in den verschiedensten Lehrbüchern fand.

Lady Une hatte ihn sogar noch gefragt ob er einen weiteren der Preventor als Begleitung wolle.

Er hatte abgelehnt.

Der Auftrag bestand nur darin einen kleinen Terroristen zu schnappen- für einen ehemaligen Gundam-Piloten und Auftragsmörder ein Kinderspiel.

Nur… hatte sich ein winziger Fehler in seinen perfekten gedanklichen Plan geschlichen.

Diese kleine Göre von Schwester von Zechs.

Ihr Bruder war einen Auftrag erledigen und ausgerechnet er sollte ihr mal praktisch zeigen wie ein Preventor arbeitete.

Alles lief wie er es sich gedacht hatte; keine Probleme beim finden und fest nehmen des Terroristen.

Nur das der Attentäter wie von Sinnen um sich schießen würde, hatte Heero nicht berechnet.

Gerade noch konnte er die Blonde aus der Schusslinie ziehen und den wütenden Schießer k.o. schlagen.

Kaum hatte er die Handschellen angelegt, begann das Theater auch schon.
 

Das Aufschlagen ihrer Hände auf dem Holz seines Schreibtisches ließ ihn wieder in die Gegenwart zurückkehren.

“Verflucht, Yuy, der Kerl hätte dich mit seinen verdammten Kugel erwischen können!

Du bist vielleicht stark, aber unsterblich bist du auch nicht!”

In einer schnellen und heftigen Bewegung, die sie zurückschrecken ließ, stand er auf und jetzt war es sein Blick der bedrohlich wurde.

“Ich habe dein Gezeter jetzt über eine Stunde ertragen, Lacrima. Jetzt hörst du mir zu.”

Seine Stimme war ruhig und kalt wie Eis als er sprach.

“Ich wusste was ich tat, als wir in dieses Lagerhaus gegangen sind, ich wusste was ich tat als ich diesen Terroristen gestellt habe und ich wusste was ich tat als ich dich aus der Schussbahn gezogen habe.

Was glaubst du eigentlich wäre passiert, hätte ich nicht so gehandelt?

Dein Bruder hätte mich in Stücke gerissen.

Ich hatte den Auftrag den Terroristen zu fassen und auf dich auf zupassen.”

“Ich weiß, aber…”

“Nichts >Aber<.”, unterbrach er sie barsch: “Auftrag ist Auftrag. Er würde ausgeführt, egal zu welchem Preis.”

Das sie nun endgültig explodieren würde wie ein Vulkan war absehbar.

“Und du hast keine Sekunde an die Menschen gedacht, den du wichtig bist, oder?!”

Es war eine rhetorische Frage gewesen, zum einem weil er in der diskutierten Situation keine Zeit für solche Gedanken gehabt hatte und zu, anderen weil es ihm schlichtweg egal gewesen war.

“Du bist so ein gottverdammter Idiot, Yuy! Warum setzt du dein Leben einfach aufs Spiel?!

Du egoistischer Mistkerl! Verdammt…”, die Blonde wandte sich von ihm ab und verblüfft sah er wie sich über die Augen wischte.

Wunderbar, wenn Zechs seine Tochter weinend aus seinem Arbeitszimmer kommen sehen würde, wäre sein Tag endgültig hinüber.

Ein Seufzer entwich seinen Lippen: “Raychel…”

Warum mussten Mädchen nur so empfindlich sein?

Nun wirkte sie verwundet, er gebrauchte nie ihren Vornamen.

“Tu mir nur einen Gefallen. Reg dich nicht über Sachen auf, die dich eh nichts angehen.

Was ich mit meinem Leben machen oder wie ich es verspiele ist meine Sache.”

“Klar, aber…”

Der Brünette öffnete bereits den Mund, aber sie hob die Hand: “Lass mich aussprechen. Denkt nur beim nächsten Himmelfahrtskommando an die Menschen, die dich lieben.”

Gelacht. Er hätte beinahe angefangen zulachen.

Welcher Mensch war so töricht ihn zu lieben?

Trowa und die Anderen fühlten einigermaßen wie er, aber der Rest der Menschen in seinem Umfeld…

Ihr entging nicht das kurze Grinsen, welches sich für den Buchteil von Sekunden auf seine Lippen gestohlen hatte.

“Was ist so komisch daran?”

Heer winkte ab: “Nichts. Nur wir Gundam-Piloten werden nicht geliebt, gefürchtet ja, aber nicht geliebt. Die Wenigsten empfinden noch nicht mal Symphatie für uns.”

Sie runzelte die Stirn, sichtlich irritiert: “Warum…”

“Frag nicht nach dem Grund, akzeptiere einfach die Fakten.”

Er hörte Zähneknirschen und dann ein entnervtes Aufseufzen

“Heero…”

Der Brünette blickte ihr nun zum ersten mal ohne ein feindseliges Funkeln in die Augen: “Ja?”

Raychel wandte ihren Blick zur Seite hin ab und wirkte verlegen.

“Du irrst dich. Nicht jeder hasst euch.”

Er lachte nun wirklich leise auf: “Wenn du von Lady Une und den anderen Preventoren redest…”

“Nein, tue ich nicht!”, fiel sie ihm ins Wort, ihn nun wieder in die Augen blickend.

Sein Lachen verstummte und er taxierte sie aufmerksam: “Wer dann?”

Raychel zögerte einen Moment, die Unsicherheit schon die Oberhand erhoben, dann beugte sie sich doch vor und flüsterte nur für Heero hörbar in den einseitigen Kuss: “Ich zum Beispiel habe mich in dich verliebt.”
 

~Rückblick-Ende~
 

Wie die anderen vier Ex-Gundam-Piloten von dem Kuss der Blonden in seinem Büro erfahren hatten, war, Heero schleierhaft, Fakt war, dass kaum Zechs Tochter rot vor Verlegenheit aus seinem Arbeitszimmer verschwunden, stand auch schon Duo in der Tür.

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen ließ sich der selbst ernannte Todesengel auf einen Stuhl im Raum fallen: “Ich hätte nicht gedacht, dass du es dich traust, die Schwesterr von Zechs zu knutschen.

Respekt- Zechs wird austicken, wenn er davon erfährt.”

Der Japaner blickte von seinen Akten in die er sich geflüchtet hatte auf:

“Erstens habe ich sie nicht geknutscht und zweitens woher weißt du davon.”

Duo grinste noch eine Spur breiter: “Sie war rot wie ne überreife Tomate, als sei hier raus kam. Also zählt man einfach eins und eins zusammen- schließlich hat hier jeder außer dir mittlerweile gecheckt, dass die Kleine richtig in dich verknallt ist.”

Kaum hatte der Amerikaner den Mund geschlossen, hatte Heero ihn hochkant aus seinem Büro geschmissen.
 

Aber Ruhe sollte ihm nicht vergönnt sein, den nur ein paar Minuten nachdem er Duo raus geschmissen hatte, klopfte es an seine Bürotür und ein leicht nervöser Quatre trat ins Zimmer.

“Heero… Sei bitte nicht sauer auf Duo, ich hatte ihm schon vorher gesagt, er soll nicht darüber scherzen, aber du kennst ihn ja…”

“Ich bin nicht sauer auf ihn , Quatre. Aber komm zum Punkt. Du bist nicht wegen Duo hier, schließlich neckt er uns alle täglich.”, Heero sah nicht von seiner arbeit auf.

Der Platinblonde zögerte merklich bevor er sanft anfing: “Heero… Wenn du Probleme oder Kummer hast, kannst du gerne mit mir darüber reden…”

Heero hob die Hand und Quatre verstummte: “Quatre… Ich habe weder Probleme noch Kummer.

Das mit Raychel war nichts, vollkommen bedeutungslos, okay?”

Quatre nickte stumm, er hatte den Rausschmiss deutlich vernommen.
 

Trowa war der Letzte der ihn aufsuchte und der Eintigste mit dem er überhaupt bereit war zu reden.

Heero hob nur rasch den Blick als sein Freund im Türrahmen erschien.

“Willst du was raus? Eine Pause sollte dir gut tun.”

Er musste matt Lächeln, warum war Trowa bloß der Einzigste, der ihn verstand?

Gemeinsam verließen sie das Büro, sowie den Hauptsitz der Preventoren und schlenderten auf den angrenzenden Park zu.
 

Keiner von Beiden sprach, aber Heero entging nicht wie Trowa ihn ganz genau von der Seite beobachtete.

Zeit das Schweigen zu brechen.

“Wie habt ihr es rausgefunden?”

“Die Überwachungskamera in deinem Büro. Ihr seid dermaßen laut vom Auftrag zurück gekommen, da… ist Duo neugierig geworden und hat sich in den Kontrollraum geschlichen.

Quatre ist ihm nach um ihn davon abzuhalten, aber du kennst Duo ja.”

Heero knirschte als Antwort auf diese Erklärung mit den Zähnen.

Dieser verdammte bezöpfte Shinigami…

“Willst du reden?”

Er nickte nur knapp.

Wenn einer ihm vielleicht sein inneres Chaos erklären konnte dann der ehemalige Pilot des Heavyarms.

Sie blieben vor einer Parkbank stehen und setzten sich auf diese.

Heero seufzte und versuchte Trowa zu schildern was in ihm vor ging.

“Ich… Verflucht, Trowa…

Ich fühl mich so… komisch.

So fremd.”

Sein Freund lachte leise auf: “So… menschlich?”

Der Brünette blickte fragend und Trowa schmunzelte.

“Ich habe auch anfangs nicht mehr verstanden was mit mir los ist, als Catherine angefangen hat mich zu verhätscheln. Die Kleine hat dich ziemlich aus der Bahn geworfen, was?”

Heero nickte.

“Wir kennen es nicht, wenn man uns mit Liebe überschüttet, ob nun die einer Schwester oder die eines Mädchens. Für uns sind solche zarten Gefühle Neuland. Menschliche Gefühle… müssen wir erst lernen zu verstehen.”

Erneut nickte der Japaner, auch wenn er sich nicht wirklich geholfen fühlte:

“Und was mach ich jetzt?”

Trowa stand auf und Olivegrün traf auf Kobaltblau: “Genieß es.”
 

Der Brünette saß noch eine gute Zeit auf der Parkbank, ließ sich von der Sonne wärmen und schaute dem Herbstlaub beim Windspiel zu.

So oft er auch über Trowas Worte nachdachte, er kam einfach nicht zu einer logischen Schlussfolgerung.

Menschliche Gefühle?

Er?

Das war so wahrscheinlich wie, dass sich je Sonne und Mond berühren würden.

Heero seufzte leise; er verstand sich einfach nicht mehr.

“Verfluchtes pubertäres Blag…”
 

“Danke.”

Der verärgerte Tonfall in der weiblichen Stimme ließ ihn aufblicken.

“Pubertär bin ich schon lange nicht mehr.”, Raychel funkelte ihn an.

Die Blonde war nur ein paar Schritte vor ihm zum stehen gekommen, er war so vertieft in seine Gedankenwelt das r sie gar nicht gehört hatte.

Er verdrehte die Augen, das hatte ihm gerade noch gefehlt.

“Was. Willst. Du.”

Sie hob eine Augenbraue: “Ich hab dir nichts getan, klar? Trowa hat Xenia angerufen- ob sie nicht mal mit mir reden könnte.”

Die Blonde machte eine kurze Pause: “Es tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass ich… dich mit dem Kuss… so verwirrt habe.”

Heero fluchte im Stillen und wünschte Trowa alles an den Hals was ihm einfiel.

Ein klärendes Gespräch- na wenn die Idee nicht von Quatre war.

“Verschwinde, Blondie. Vergiss die Sache und lass mich in Ruhe.”

Sie ging sofort in die Offensive, in den Augen ein brennender Zorn.

Genau, wie er es erwartet hatte.

“Was hab ich dir eigentlich getan, du arrogantes Arsch?!”, fauchte sie.

Nichts.

Persönlich hatte sie ihm nie etwas getan, die Ähnlichkeit zu ihrem Bruder war einfach Pech.

Bevor er ihr antworteten konnte, hatte sie sich schon auf dem Absatz umgedreht:

“Vergieß die Entschuldigung! Von mir aus kannst du seelisch verrecken!”
 

“Du bist so leicht durchschaubar.”

Sein amüsierter Tonfall ließ die Blonde über die Schulter wieder zu ihm sehen.

“So leicht reizbar. So leicht aus der Fassung zubringen. Und du willst Preventor werden?”

Wieder blitzte es in ihren Augen auf: “ War´s das?”

Eine kleine Windböe wehte sie ein und etwas von buntem Herbstlaub verfing sich in ihren Haaren.

Raychel zeterte und zupfte sich die Blätter heraus.

Ihre blauen Kristalle erhaschten einen kobaltblauen Schatten, der sie nachdenklich betrachtete.

“Würdest du es noch mal tun?”

Sie hob skeptisch eine Augenbraue: “Was…”

“Mich noch einmal küssen.”

Ernst. Es war keine Spur Humor in den Worten des Brünetten, er meinte seine Worte… ernst.

Die Blonde schaute ihn an und sah aus, als würde sie an ihrem Gehör zweifeln.

“Ich soll… Bitte?”

Er blickte ihr direkt in die Augen, welche immer noch vor Unglauben weit waren: “Mich küssen. Im Büro hast du es ohne weiteres gekonnt. Oder brauchst du für so was den Überraschungseffekt?”

Sie wollte auffahren, aber er hob die Hand: “Raychel, diskutier nicht mit mir. Tu. Es. Einfach.”
 

Raychel zögerte einige Sekunden bevor sie auf ihn zutrat.

“Auf deine Verantwortung, damit das klar ist.”

“Auf meine Verantwortung.”

Sanft legte sie ihre Lippen auf die seinen.

Heero schloss die Augen.

Da war es wieder, dieses zähe, heiße Gefühl.
 


 

~~~~~

Ähm...

Ja...

Das kommt dabei raus, wenn Raychel unter Schmerzmedis OSs schreibt...

Hoffe es hat gefallen und man musste bei der ein oder anderen Stelle schmunzeln.

Ich wusste einfach nicht was ich mit dem Ende machen sollte...
 

lg

Raychel

Cold Kiss

Jetzt hatte er diese blonde Nervensäge schon ein über ein viertel Jahr am Hals.

Wie schnell doch die Zeit verging.

Er wusste noch genau wie sie sich im Sommer in diesem Cafe zum ersten Mal begegnet waren.

Wie er das blonde Mädchen mit den verblüffenden kristallblauen Augen zum ersten mal sah.

Wüsste er noch welcher Tag im Juni es genau gewesen war, er würde diesen quer im Kalender für nächstes Jahr durch streichen.

Seit dem sonnigem Tag im Juni waren schon drei Monate vergangen und die Blätter an den Bäumen färbten sich langsam bunt.

Drei geschlagene Monate wich die Blonde nun schon nicht von seiner Seite.

Heero Yuy lehnte sich zurück und blickte aus dem großen Panoramafenster, das das Büro schmückte, welches er sich mit den anderen ehemaligen Gundam-Piloten teilte, seit er zu den Preventoren gekommen war.

Wenn er so zurück dachte…

Ohne die blonde Zicke hätte es mansche Momente in seinem Leben bestimmt nicht gegeben.
 

Wie zum Teufel hatte sie ihn überredet bekommen?!

Er war ein Gundam-Pilot, ein Auftragskiller, ein Soldat…

Er war der Letzte der etwas auf einem spät sommerlichem Fest was zu suchen hatte.

Aber leider auch nur ein Mensch, der nach stundenlanger Belagerung klein beigab und schließlich zugesagt hatte mit ihr dorthin zu gehen.

Aus den Augenwinkeln beobachtete er seine hell blonde Begleiterin, die sich verzückt jeden Schnick Schnack ansah und noch mehr die Buden wo Essen angeboten wurde.

Fast jede halbe zehn Minuten entdeckte sie eine neue süße Speise, die es lohnte verzehrt zu werden, aber vorher natürlich gekauft werden müsste.

Also musste er alle zehn Minuten irgendetwas kosten.

Sie waren fast bis zum Ende der Standreihe angekommen und die Blonde hatte sich über ein Angebot von Schmuckstücken gebeugt.

Heero stand desinteressiert blickend neben ihr und sah nur einmal flüchtig auf den Schmuck, alles aus irgendwelchen Steinen und Quarzen gefertigt.

Nur ein aus schwarzem Obsidian gefertigter Kettenanhänger in Form einer einzelnen Feder erregte seine Aufmerksamkeit.

Er nahm den Anhänger in die Hand und begutachtete ihn.

Die Feder war fein geschnitzt.

Raychel entging Heeros Tun: sie feilschte mit dem Verkäufer um ein paar Ohrringe.

“Kann ich Ihnen helfen, junger Mann?”, wandte sich der entnervte Verkäufer an den Brünetten.

Dieser nickte knappt und reichte dem Verkäufer die Obsidian-Feder, der ihren Preis überprüfte und ihm dem jungen ehemaligem Gundam-Piloten nannte, der schon einige Scheine Bares in der Hand hielt und bezahlte.

Die Blonde blickte verblüfft ihren Begleiter an, der das Päckchen in dem sich Anhänger und wie sie jetzt auch mit einen kurzen Blick auf die dargebotene Ware feststellte, auch die Ohrringe, die sie kaufen wollte, befanden.

Heero nickte dem Verkäufer nur noch einmal rasch zu, bevor er sie an der Hand ergriff und mit sich weiter zog.

Im Gehen drückte, er ihr das Päckchen in die Hand.

“Danke.”, sie sah verwundert zu dem Brünettem und fragte sich ob irgendetwas in dem Essen der Stände drin gewesen war.

Er antwortete nichts was vielleicht daran lag, dass hinter ihm eine weibliche Stimme sagte:

“Hast du das süße Pärchen da gesehen? So verwöhnt möchte ich von meinem Freund auch mal werden.”

Automatisch löste Heero seine Hand von ihrer und Raychel errötete.
 

Er hob genervt die Augenbrauen, als er zu der Blonden sah.

Ihre kristallblauen Augen schauten ihn unschuldig und bittend an.

Heero seufzte.

Ohne ein Wort ging er ins Bad und holte ein Handtuch, was er ihr reichte.

“Danke…”, Raychel nahm das weiche Tuch und begann sich das Haar ab zutrocknen.

Auf den Rückweg nach Feierabend von seinem Büro zurück zu seiner Wohnung war wie aus dem Nichts ein Unwetter auf gezogen und kaum zwei Minuten später war ein Schauer auf sie nieder geprasselt.

Wie an jedem Tag der letzten Wochen war die Blonde auch heute wieder in seinem Büro gewesen und hatte es sich auch nicht nehmen lassen mit ihm nach Hause zugehen.

Jetzt saß sie tropfnass in seinem Wohnzimmer und er fragte sich innerlich nur… wie er sie wieder los werden konnte.

Ohne ihr etwas zusagen, holte er ein paar trockne Kleidungsstücke aus seinem Schlafzimmer und ging erst mal ins Bad für eine heiße Dusche.

Nach dem Regen, war das warme Wasser der Dusche eine Wohltat.

Sich die Haare abtrocknend kam Heero zurück ins Wohnzimmer und seufzte innerlich, bevor er dem vor Kälte bibberndem Mädchen auf seiner Couch ein T-Shirt und Boxershorts von sich zuwarf und nur eine Kopfbewegung in den Flur hinter sich machte: “Zweite Tür rechts. Geh duschen, sonst erkältest du dich.”

Sie kam seiner Aufforderung ohne etwas zusagen nach und verschwand im Bad.

Herro ließ sich auf die Couch sinken und fluchte leise.

Seit wann war er so verdammt schwach?

Raychel kam so leise zurück das er sie nicht kommen hört und erst durch ihre Stimme aufschreckte:

“Wohin mit den nassen Klamotten?”

Er stand auf, nahm ihr die Sachen ab und stopfte sie im Bad in den Trockner, bevor er in der Küche zwei Tassen heißen Kakao aufkochte.

“Du bleibst nur solange bis deine Kleidung trocken ist, dann verschwindest du von hier.”, er reichte ihr die eine Tasse gefüllt mit heißem Kakao.

“Danke.”, sie nickte und begann an der Tasse zu nippen.

Heero schaltete den Fernseher an, nur um nicht mit ihr reden zu müssen.

Es fingen gerade die Nachrichten an, als Raychel die Tasse auf den Wohnzimmer stellte und ein Gähnen unterdrückten sich noch etwas in Sofakissen kuschelte.

Der Brünette stand auf um im Bad nach der Kleidung zusehen, der Trockner lief immer noch.

Auf den Weg zurück ins Wohnzimmer schmiss Heero rasch eine Tiefkühlpizza in den Ofen.

Gerade als er sich wieder auf die Couch setzen wollte, erscholl ein Donnergeräusch und kurz darauf durch zuckte eine Blitz den Abendhimmel.

Raychel saß auf einmal kerzengerade auf dem Sofa und ihre Augen hatten sich erschrocken geweitet.

“Was war das?”

“Es gewittert.”, antwortete er knapp und setzte sich.

Sie verkrampfte sich neben ihm.

Himmel, lass sie nicht Angst bei Gewitter haben.

Er schaute ein paar Minuten weiter fern, während as Gewitter immer lauter wurde, bevor er die Pizza auf dem Offen holte.

Heero ging zurück ins Wohnzimmer und stellte die Pizza wortlos auf dem Tisch.

Raychel blickte ihm direkt in die Augen und erneut lag dieser bittender Ausdruck in ihrem Blick.

Der Brünette verfluchte sich im Stillen: “ Iss. Du kannst über Nacht bleiben, das Gewitter wird wohl noch was andauern.”

Sie nickte nur.

Als die Pizza von ihren Tellern verschwunden war, musste Heero sich wohl mit der Frage befassen wo die Blonde schlafen sollte.

Erneut unter drückte diese eine Gähnen.

Innerlich seufzend stand er auf und gab ihr einen Wink ihm zu folgen.

Er führte sie in sein Schlafzimmer und ein komisches Gefühl breitete sich in ihm aus, bisher war noch niemand in diesem Raum gewesen außer er selbst.

“Du kannst hier schlafen.”

“Und du?”, fragte sie murmelnd.

Heero betrachtete sie, wo war ihre sonst so spitze Zunge und ihr freches Wesen geblieben?

“Auf der Couch.”, antwortete er knapp und wandte sich zum gehen.

Sie hielt ihm am Zipfel seines T-Shirts fest: “Kannst du nicht bleiben? Bitte…”

Er wusste nicht was es war das ihn dazu bewegte ihrer Bitte nach zugeben, vielleicht der flehentliche Ton in der brechenden Mädchenstimme, die ihm zeigte das sie wirklich Angst hatte.

Der Brünette drehte sich wieder leicht zu ihr um und sie schien erleichtert auf zuatmen.

In der Nacht tobte das Gewitter noch Stunden über der Stadt und Heero spürte genau wie sich der zierliche Mädchenkörper an ihn schmiegte und schließlich über sich selbst überrascht, legte er einen Arm um sie woraufhin sich Raychel schläfrig in seine Armbeuge kuschelte und sehr schnell wurde ihr Atem regelmäßig.
 

Stereotypen.

So mussten sie aussehen; er trug all ihre Taschen und sie schlenderten gemütlich neben ihm her.

Nie wieder würde er für Noin etwas aus der Stadt abholen, wenn dieses blonde Ziege ihn begleiten und in jedes Gothic-, Punk-, Rockgeschäft der Stadt schleppte.

Was war das Ergebnis?

Er vollgepackt und sie zufrieden vor sich her summend.

Heero war so in seine Gedankenwelt vertieft, dass er nicht mitbekam wie ein großer, von schwer Statur gebauter Mann an ihnen vorbei ging und die Blonde neben ihm anrempelte.

Diese drehte sich auch sofort nach dem Kerl um und ein wütendes Funkeln trat in ihre Augen:

“Hey! Kannst du nicht aufpassen?!”

Der Typ blieb stehen und grunzte etwas: “Steh nicht im Weg rum, Schwuchtel!”

Es wäre Heero egal gewesen, wenn Raychel wieder eine ihrer Schimpf-Tiraden losgelassen hätte, sie waren auf offener Straße da konnte nichts passieren.

Aus den Augenwinkeln bemerkte er allerdings das die Menschen um sie herum deutlich schneller gingen, als noch vor ein paar Sekunden.

“Wie war das gerade, Fettsack?!”

Verfluchte Italienerin.

Wenn es irgendwie zu Handgreiflichkeiten kommen würde, wäre es sein Part dafür zu sorgen das der Blonden nichts passierte, ansonsten würde Zechs aus ihm Hackfleisch machen und Heero fürchtete den ehemaligen Epyon-Piloten deutlich mehr als den Kerl mit dem sich Zechs kleine Schwester gerade anlegte.

Jetzt stutzte der Kerl ihnen gegenüber: “Du bist doch ein Kerl, so flach wie du bist, oder?”

Heero konnte die Blonde gerade noch packen um zu verhindern, das sie sich auf den Mann stürzte und zog sie mit sich weiter die Einkaufsstraße hoch.

“Lass mich los! Verdammt, Yuy! Du sollst mich los lassen! Ich reiß diesem schmierigem Fettsack den Arsch auf! Yuy!”

Er ließ sie nicht los, jedenfalls nicht bevor sie nicht in eine schmale Seitengasse eingebogen waren und er sicher sein konnte, dass sie nicht zurück lief.

Als er sie los ließ, glaubte er sich zu verhören, als Raychel auf schluchzte.

“Dieses Arsch! Dieser Bastard! Dieser… Dieses…”

Die Blonde wurde tatsächlich von Schluchzern gepackt und etwas tropfte auf den Boden unter ihr.

Heero verstand für einen Moment die Welt nicht mehr; Raychel weinte?

Und was sollte er jetzt tun?

Sie trösten?

Einen lächerlicheren Gedanken gab es gar nicht.

Nun irgendetwas musste er tun, vorsichtig streckte er seine Hand nach ihr aus und als seine Fingerspitzen ihre Haut berühren zuckte sie zusammen.

Sie blickte ihn kurz an und kramte dann ihrer Hosentasche nach einem Taschentuch.

Wortlos hielt er ihr eins hin und sie wischte die Tränen ab.

Er sah genau wie sie sich jetzt auf die Unterlippe biss, sich für ihre Schwäche schämte, auch wenn er nicht verstand was sie zum weinen gebracht hatte.

Sie blickte stur in eine andere Richtung als sie das Taschentuch in ihrer Hand immer mehr zerknüllte:

“Fallen sie echt so wenig auf?”

“Was?”

Jetzt druckste sie herum, verspannte sich und wurde verlegen, er sah sie nur weiterhin ohne Verständnis an.

“Mein… Busen…”, sagte sie schließlich leise, sehr leise.

Error. Ganz Falsch. Absolut falsches Thema.

Das war ein Thema für Mädchen unter sich, nicht für hin mit ihr und schon gar nicht in dieser Gegend.

Was sollte er jetzt tun?

Er erinnerte sich noch lebhaft daran wie Duo Späße über den Vorderbau der Blonden gemacht hatte.

“Ich… Zu dir passt es. Du bist frech, bei mieser Laune grantig und einfach ziemlich burschikos. Da passt die Größe. Auch optisch… es schaut nicht schlecht aus…”

Sie gucken ihn nur an und Heero überlegte ernsthaft ob sie ihm nun eine verpassen würde oder nicht, als Raychel lächelte: “Danke…”

Er hörte erst den Ruf seines Namens nicht und zuckte dann bei der leichten Berührung auf seiner Hand zusammen.

“Träumst du am helllichten Tag?”, fragte ihn eine neckende Mädchenstimme.

Heero blickte erst auf die weiblichen Finger dann in die kristallblauen Augen, bevor er leicht den Kopf schüttelte: “Nein. Ich hab nur nach gedacht.”

Die Blonde setze sich auf seinen Schreibtisch ohne ihre Hand von seiner zu lösen:

“Entschuldige- störe ich?”

“Als ob dich das wirklich interessieren würde.”

“Tut es.”

“Das glaubst du doch selber nicht.”

Raychel wollte zu einer Erwiderung ansetzen, aber er legte ihr nur einen Finger auf die Lippen:

“Du störst nicht. Ich hab eh an dich gedacht.”

Die kristallblauen Augen wurden groß vor Verwunderung:

“Alles okay bei dir? Du hast nichts genommen?”

Heero verdrehte die Augen: “Egal wie, dir kann man es nie recht machen…”

Jetzt grinste sie leicht verschmitzt: “Stimmt nicht. Es gibt einen Sache, die kannst du gar nicht verkehrt machen.”

Der Brünette zögerte einen Moment lang, dann gab ehr ihr einen Wink näher zu kommen.

“Übrigens freue ich mich sehr wohl, dass du an mich denkst…”, murmelte sie und beugte sich näher zu ihm.

Zärtlich und leicht wie ein Flügelschlag eines Schmetterlings küssten sie sich, zwei Personen die unterschiedlicher nicht sein konnten.

Er kalt wie das Eis der Arktis und sie lodern wie der Vesuv.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2009-06-24T14:05:01+00:00 24.06.2009 16:05
also mir fehlen die Worte
(im positiven Sinne)
Q.Q
deine Fanfiction ist der
Hamma....ich kann noch
einiges von dir lernen meine
liebe Raychel xD
Das mit den Namen find ich net ganz
so schlimm, steht ja in der Übersicht
wer in dem Kapitel alles mitspielt^^

Auf jeden Fall ist es erste Sahne und ich
hoffe doch mal das ich irgend wann auch so
gut werde xD Ich find deine Werke klasse.
Mach bitte weiter so !!!

*knuddel*
*bussi*

HDL

deine Namie_Chan ^^
Von:  Destiny-Roxas
2009-04-13T22:50:11+00:00 14.04.2009 00:50
ich habe deine geschichte heute abend gelesen, zumindestens erstmal das erste kapitel ^^

ich bin der meinung, dass du die namen der charaktere eindeutig zu wenig benutzt, du schreibst ihnen allgemeine Daten zu wie, "Der Türkishaarige" , "Der Norweger"

dadurch liest sich die Geschichte schlecht, da man die charakter nur an ihren haarfarben identifiziert und nicht nach ihrem nachen, wie es eigentlich sein sollte.

Du beschreibst Umgebungen im allgemeinen zu wenig und wechselst dann noch zu schnell die Szenen, das wirkt verwirrend.

Die Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren wirken etwas abgedrochen, da sie zu knapp vorkommen und sich so keine wirkliche nachvollziehbare Beziehung entwickeln kann.
ich könnte nicht sagen, ob das mädchen den jetzt liebt, oder ob die den gar kennt, sprich freunde sind.
deswegen hat mich auch zum schluss gewundert, dass sie geweint hat.

du hast einige tippfehler, und keine legasthenie, da musste nen bissel aufpassen, da wird man schnell kritisiert, für viele ist das das wichtigste, keine handlung, nichts!

du benutzt in sätzen (ying und yang) eine steigerung eines superlativen, das geht nicht!!
du schreibst : >>Der Einzigste<< , das heißt aber der Einzige!
der Superlativ ist die höchste steigerungsform

aber jetzt zu den positiven seiten,

ich mag jesses unbekümmerte Art, das Mädchen steht zwar im starken kontrast zu jesse, wird aber durch ihre Trauer zum schluss des Kap. liebenswürdiger.

Eine Dreiecksbeziehung wäre jetzt natürlich wünschenswert, aber das werde ich dann im zweiten kapitel erfahren ^^

außerdem finde ich , dass du das tierchen am anfang deiner geschichte schön beschrieben hast, das konnte ich mir gleich gut vorstellen , auch von seinem Verhalten her.
Bessere und längere (natürlich nicht übertrieben lang) Beschreibungen sind daher wünschenswert, du kannst das!!!

PS: wenn man Ying und Yang mit dieser Geschichte vergleicht, sieht man deine fortschritte!!!!
also mach weiter sooooo ^^



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