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Forbidden Feelings

-> Kapitel 8 on -> FF beendet
von

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Freunde... [überarbeitet]

Kapitel 1
 

“Sakura, verdammt nochmal ich rede mit dir!”
 

Die schrille, durchdringende Stimme ihrer besten Freundin Ino riss Sakura unsanft aus ihren Tagträumen. Ihr Buch, welches sie eben noch in der Hand gehalten hatte, fiel zu Boden, wo es augenblicklich in sich zusammenklappte.
 

“Oh nein, verflucht. Jetzt weiß ich nicht mehr wo ich stehen geblieben bin! Was soll das Ino?! Hab ich irgendetwas verpasst?”
 

Ihre grasgrünen Augen wandten sich verärgert an das blonde Mädchen, das mit in die Hüften gestemmten Händen vor ihr stand und imaginäre Blitze aus ihren Augen schoss.
 

“Saku!!” Die Angesprochene zuckte zusammen, als sie von Inos Blicken fast erdolcht wurde.
 

“Herrgott nochmal, Ino! Jetzt sag schon was du hast. Ich habe grad mal nicht aufgepasst, ist das denn so schlimm?!” fuhr Sakura sie an und stand von ihrem Stuhl auf. Sie baute sich vor ihrer besten Freundin auf und nahm dabei unwillkürlich fast dieselbe Haltung an wie sie.
 

“Hey, Leute......”
 

“Halt`s Maul Naruto!” gifteten die beiden Mädchen den blonden Jungen gleichzeitig an, als er es wagte sich in ihren Streit einzumischen. Naruto hob abwehrend die Hände und wich zurück.
 

“Okay, ist ja gut, ich hab nichts gesagt......” murmelte er noch, bevor er es vorzog zu schweigen. Selbst wenn er nicht gerade der Hellste war, Narutos Instinkte sagten ihm dennoch, wann er sich lieber zurückhalten sollte. Und gerade jetzt klingelten bei ihm die Alarmglocken Sturm.
 

“Das war ein Reinfall, Naruto.” gähnte Shikamaru und ließ seinen Stuhl weiter auf der Kante kippeln. Seine Beine lagen lässig auf dem Tisch, die Arme hatte er hinter seinem Kopf gefaltet, die Augen geschlossen. Ein Bild der Behaglichkeit, obwohl die Mädchen es vorzugsweise als Faulheit bezeichneten.
 

Hinter Narutos breiten Schulter sah man im selben Moment zwei weiße Augen hervorschauen, die die Szene vor sich ängstlich betrachteten.
 

“Saku, Ino...... Die Pause ist vorbei. Mr. Orochimaru müsste gleich kommen, wollt ihr euch nicht lieber hinsetzen......” sagte das blauhaarige Mädchen, das auf den Namen Hinata Hyuuga hörte, hinter Naruto leise, als spreche sie zu wilden Tieren und nicht zu vernunftbegabten Menschen.

Wobei in diesem Augenblick wohl mehr Animalisches in den beiden Mädchen tobte, als berechnendes Denken.

Als die beiden Streithähne sich dann aber zu ihr umdrehten und sie wütend musterten, verschwand ihr Kopf blitzschnell hinter Narutos breiten Rücken.
 

Ino schnaufte indes wie ein wütendes Rhinozeros, während Sakura gekränkt die Arme vor der Brust verschränkte. Sie stritten sich weiter, als hätten Naruto und Hinata sich gar nicht eingemischt.
 

“Du willst mir nicht wirklich sagen, das du nicht zu meiner Party kommen kannst, weil deine Eltern dir einen Nachhilfelehrer aufgehalst haben, oder?”
 

Ino warf ihre langen Haare achtlos über ihre Schulter und stieß drohend die Luft zwischen den Zähnen aus.
 

Ach darauf will sie hinaus....... dachte Sakura und war plötzlich erleichtert.
 

Sie hatte schon befürchtet das sie etwas irre wichtiges vergessen hätte. Zum Beispiel den neuesten Schlussverkauf in Inos Lieblingsladen oder ihren aktuellen Schwarm.
 

“Ach das meinst du.” sagte Sakura und ließ die Arme sinken.

“Ich habe mich doch schon dafür entschuldigt, Ino. Aber meine Eltern haben darauf bestanden, dass ich Nachhilfe in Mathe nehme. Du weißt schon, wegen meiner Fünf im letzten Zeugnis.....”
 

“Jahhh, aber muss es wirklich diesen Samstag sein? Warum denn nicht den nächsten?” maulte Ino und ließ sich geschafft auf ihren Stuhl fallen. Auch Sakura setzte sich wieder auf ihren Platz neben dem blonden Mädchen und drehte den Kopf in ihre Richtung.
 

Naruto, Shikamaru und Hinata atmeten indes tief durch und widmeten sich wieder beruhigt ihren Gesprächen. Wenigstens die blauhaarige Hyuuga und der blonde Uzumaki unterhielten sich, Shika driftete wieder ins Traumland ab und begann leise zu schnarchen. Meistens endeten Sakuras und Inos Streiterein nämlich in einer handfesten Prügelei, wenn einer der Jungs nicht eingriff und die beiden Mädchen voneinander trennte. Also passten sie lieber schon von vornherein auf, dass die beiden sich nicht gegenseitig an die Gurgel gingen.
 

“Ja, ich weiß Saku. Es ist trotzdem Mist.” sagte Ino und malte mit ihren Fingerspitzen Kreise auf den Tisch.
 

“Das brauchst du mir nicht zu sagen.” Sakura fing schlagartig an zu grinsen.

Sie wusste etwas, dass Ino sofort aufmuntern würde, während ihr dieser Gedanke eine schlimme Gänsehaut bescherte.
 

“Bestimmt ist es ein alter, dicker, brilletragender, pensionierter Lehrer der für eine normale Schule zu vertrottelt ist. Sei doch froh das du eine Party feiern kannst, während ich stundenlang bei Mathe gefoltert werde.....”
 

“Da hast du auch wieder Recht!”
 

Ohne zu Zögern stimme Ino ihr zu und zeigte ihre wiedergewonnene Freude mit einem breiten Grinsen, das Sakura nur zu gerne erwiderte.
 

Denn die Haruno wusste wirklich nicht wie ihr Nachhilfelehrer aussah, geschweige denn wie er hieß. Ihre Eltern wollten ihr partout nicht sagen wen sie engagiert hatten. Wahrscheinlich weil sie genau wussten, dass ihre Tochter sofort Nachforschungen über die betreffende Person angestellt und ihren Lehrer höchstwahrscheinlich schon vor der ersten Stunde vergrault hätte. Denn wenn Sakura etwas gut konnte, dann war das sicherlich ihre Fähigkeit, Dinge herauszufinden, die sie eigentlich nichts angingen. Mutter Natur hatte ihr eine gehörige Portion Neugier mit auf den Weg gegeben, die schon seit über siebzehn Jahren schier unerschöpflich erschien und ihr mehr als einmal eine Menge Probleme bereitet hatte.
 

Bevor eine der beiden Mädchen jedoch noch irgendetwas sagen konnte, trat ihr schlangengleicher Lehrer Mr. Orochimaru ein und brachte die Klasse alleine durch seine bloße Anwesenheit zum Schweigen.
 


 

Wenig später in der Pause......
 

Sakura und ihre Freunde Ino, Naruto, Hinata und Shikamaru verbrachten die zwanzig Minuten Pause, die ihnen zur Verfügung standen, zusammen auf dem Schulhof. Wobei Hinata und Naruto eigentlich nur miteinander beschäftigt waren, typisch Frischverliebte eben, Shikamaru auf der Bank pennte und Ino süßen Jungs hinterherjagte.

Eigentlich konnte man also sagen, das Sakura so ziemlich alleine war. Was sie nicht sonderlich störte. Sie fand es eigentlich ganz schön, einmal dem pausenlosen Gerede ihrer besten Freundin entkommen zu sein. Ino war zwar ein Schatz, aber ihre endlosen Monologe zu Jungs, Klamotten und Partys nervten Sakura manchmal schon.
 

Sie saß neben dem schlummernden Shikamaru auf der Bank, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schaute in den blauen Himmel auf dem wattige Wolken vom Wind sachte über das Himmelszelt gepustet wurden. Sie genoss die sachte Brise die durch ihre Haare fuhr und behutsam über ihr Gesicht streichelte.

Langsam schloss sie die Lider über ihren verblüffend grünen Augen und stieß ein wohliges Geräusch aus, das sich fast wie ein Schnurren anhörte.

Sie wünschte nur, dass sie ihre Streicheleinheiten nicht mehr nur vom Wind bekam, sondern von sanften Händen die sie liebevoll berührten......
 

Erschrocken riss sie die Augen auf. Was hatte sie da nur wieder gedacht? Seit wann wollte sie von irgendjemanden berührt werden? Sie war dafür bekannt, den Jungs keine Chance bei ihr zu geben. Nicht weil Sakura sich nicht nach einer Beziehung sehnte, sondern weil noch keiner dabei war, für den sie sich ernsthaft interessiert hätte. Doch nachdem selbst Hinata und Naruto sich endlich ihre Gefühle füreinander eingestanden hatten und selbst Ino und Shikamaru sich langsam ebenfalls annäherten, kam sich Sakura etwas, nun ja, einsam vor. Wenn jeder in ihrer Umgebung seine große Liebe fand, wie konnte sie da nicht neidisch werden?
 

Sie missgönnte Hinata und Naruto keineswegs ihr Glück. Sie freute sich für die beiden, die es nach Jahren in denen sie nicht bemerkt hatten was sie für den anderen empfanden, endlich gerafft hatten, dass sie sich liebten. Obwohl sie niemals zugegeben hätte das sie sich alleine fühlte, konnte sie nichts gegen dieses Gefühl tun. Lieber tat sie so, als störe es sie nicht das sie in ihrem ganzen Leben noch nie einen Freund gehabt hatte.
 

Sakura seufzte auf und strich sich einige rosa Strähnen aus dem Gesicht. Sie wollte es nie anders, sagte sie sich selber, sie hatte ja selbst Schuld wenn sie jeden Jungen abwies ohne ihnen überhaupt eine Chance zu geben.
 

Sie versuchte sich von diesem unangenehmen Thema abzulenken und grübelte stattdessen über ihren mysteriösen Nachhilfelehrer nach. Ihre Eltern hatten ihr nur soviel erzählt, das sie ihn über eine sehr seriöse Empfehlung von guten Bekannten gefunden hatten. Er soll angeblich ziemlich kompetent sein und selbst den schwersten Fällen geholfen haben, bei denen andere Nachhilfelehrer schon längst kapituliert hatten.
 

Eine unendliche Geduld, Intelligenz und Talent in mathematischen Dingen...... Also der perfekte Nachhilfelehrer für sie, die nicht einmal einfachste Rechenaufgaben kapierte. Irgendwie wollten die ganzen Formeln, Berechnungen und Zahlen einfach nicht in ihren dickköpfigen Schädel hinein.
 

Dafür konnte sie ja nichts! Wenn ihr Gehirn sich einfach weigerte diese komplizierten Dinge aufzunehmen, konnte sie es schließlich nicht zwingen. Doch ihre Eltern sahen das anscheinend anders und hatten den neuen Lehrer gleich mal für den Abend bestellt, an dem Sakura eigentlich zu Inos Party gehen wollte.
 

Was für ein Zufall aber auch! Der zweite `zufällige` Zufall der dann noch dazu kam war, das ihre erste Stunde gleich Morgen am späten Nachmittag stattfand.
 

“Saku?” Sakura öffnete vorsichtig eines ihrer inzwischen wieder geschlossenen Augen und starrte die Person, die sie störte, argwöhnisch an. Es war Hinata.
 

“Jah?” “Ich weiß ja nicht ob es dich interessiert, aber die Pause ist vorbei.”
 

“Was!” Sakura sprang auf und sah das der Schulhof fast gänzlich leer war. Selbst der Platz neben ihr war schon verwaist. Sogar Shika, der staatlich anerkannte und geprüfte Dauerschläfer, war längst weg!
 

Sie griff nach Hinatas Hand und zog sie zum Gebäude zurück.
 

“Warum nur muss mich heute jeder daran erinnern das die Pause vorbei ist?” rief Sakura frustriert, während Hinata verzweifelt versuchte mit ihr Schritt zu halten.
 

“Saku, nicht so schnell.......” keuchte sie und versuchte ihre Hand aus Sakuras Klammergriff zu befreien. Das rosahaarige Mädchen bemerkte, das sie ihre Freundin wie einen nassen Sack hinter sich her schleifte und verringerte ihr Tempo ein wenig.
 

“Upps, sorry Hina. Das wollte ich nicht.” sagte Sakura kleinlaut.
 

“Schon gut.” Die blauhaarige Hyuuga lächelte verständnisvoll.
 

Nichts und niemand kann Hinata aus der Ruhe bringen. Nicht mal Naruto, der Volldepp...... dachte Sakura fassungslos. Mich bringt dieser Baka immer wieder zur Weißglut.......
 

Die beiden Mädchen schafften es gerade noch rechtzeitig zu ihrer Biologiestunde mit Miss Mitarashi zu kommen. Ihre Freunde warfen Sakura dabei belustigte Blicke zu, die sie nur böse dreinblickend beantwortete.
 

Sie war noch immer verärgert, weil ihr keiner Bescheid gesagt hatte. Leider hatte sie keine Zeit mehr um sich gebührend zu beschweren, denn kaum das sich Hinata und Sakura gesetzt hatten, betrat Frau Mitarashi den Raum und begann übergangslos den Unterricht.
 

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“Ihhhh, warum müssen wir nur gerade Schlangen, Echsen und solch ekliges Krabbelzeugs in Bio durchnehmen?!”
 

Ino schüttelte sich und zog ihre Tasche enger zu sich, als wolle sie all die frei herumlaufenden `Krabbelviecher` mit ihrer Tasche verjagen, sobald sie es auch nur wagten, ihr auch nur zu Nahe kommen.
 

Shikamaru verdrehte genervt die Augen und ging mit Sakura und Ino weiter, während Hinata, die etwas zurückgeblieben war, plötzlich zu kichern begann, als Naruto frontal gegen eine Glastür lief, die seine Freunde vorher problemlos passiert hatten.
 

Nur er konnte so etwas Hirnrissiges schaffen.
 

Das dumpfe Geräusch des Aufpralls ließ auch Ino, Shika und Sakura stehen bleiben. Kopfschüttelnd drehten sie sich um, sie brauchten gar nicht fragen wer sich da mal wieder zum Deppen gemacht hatte.
 

“Naruto, da stand “Ziehen” nicht “Drücken” du Vollpfosten!” schimpfte Sakura, während Naruto sich den schmerzenden Kopf rieb.
 

“Baka!” setzte Ino hinzu und lachte, als der bestürzte Blick des Blonden sie traf.
 

Hinatas Kichern blieb ihr im Halse stecken, als Naruto sie mit einem bösen Blick bedachte. Seine griesgrämige Miene wurde aber von dem breiten Lächeln, das an seinen Mundwinkeln zupfte, wieder zerstört. Man sah Hinata deutlich an, dass sie es kaum schaffte nicht laut loszulachen. Sie hakte sich bei ihm ein, biss sich auf die Lippen und kuschelte sich an seine Seite. Das schien Naruto zu besänftigen, denn er schlang einen Arm um Hinatas zierliche Gestalt und grinste von einer Backe zur anderen.
 

Sakura wandte peinlich berührt den Blick ab. Soviel Liebe auf einen Haufen konnte doch nicht normal sein, oder?
 

“Hey, Breitstirn. Viel Spaß mit deinem `alten, dicken, brilletragenden, pensionierten Lehrer der für eine normale Schule zu vertrottelt ist`” witzelte Ino und zitierte bewusst Sakuras Worte von vorhin.
 

Dann musste sie sich jedoch blitzschnell ducken, weil Sakura ihr einen Stift entgegenschleuderte und grinste sie nur spöttisch an, als sie sich wieder aufrichtete.
 

“Bis Montag!” flötete Ino und verschwand, jedoch nicht ohne sich vorher den wehrlosen Shikamaru zu krallen und mit ihm hinter der nächsten Ecke zu verschwinden.
 

Sakura wusste zwar nicht wie, aber irgendwie hatte es Ino geschafft, Shika zu einem Bummel durch die Stadt zu überreden. Sie musste etwas wissen, womit sie ihn erpressen konnte. Shikamaru würde doch niemals freiwillig mit Ino shoppen gehen. Es war für Sakura immernoch ein Rätsel, doch sie hatte sich fest vorgenommen es zu lüften.
 

Auch wenn sie dafür am Wochenende bei Ino Telefonterror machen musste.
 

Nach einigen Minuten verabschiedeten sich auch Hinata und Naruto von ihr und gingen zu dem blonden Chaoten nach Hause. Sakura sah ihnen kurz nach, bis sie um eine Ecke verschwanden und setzte ihren Weg nach Hause fort.
 

Nun wo sie erneut alleine war, fing sie an zu überlegen wie ihr Nachhilfelehrer wohl sein würde.
 

Doch auf diese Frage würde sie wohl erst morgen Abend eine Antwort erhalten.

Bis dahin musste sie sich wohl oder übel noch gedulden.
 

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Das Kapitel hab ich gestern Abend/Nacht geschrieben, überarbeitet und hochgeladen (Mexx hat echt lang gebraucht -.-°)

Höchstwahrscheinlich ist es also net ganz so gelungen, bitte das zu verzeihen *sich schnell in einem dunklen Loch vesteck*

Konstruktive Kritik ist also sehr gerne erwünscht^^
 

14.05.2009

Kapitel nochmal überarbeitet. Ich hoffe das es jetzt etwas besser als die erste Fassung ist....

... und andere Katastrophen

Dieses Kapitel zu Schreiben hat mir wirklich Spaß gemacht.

Ich hab es, wie das erste auch, an einem Abend geschrieben, überarbeitet und hochgeladen und dabei auch noch den einen oder anderen Fehler gefunden^^

Ich hoffe wirklich das ich mal einen Kommi bekomme, schließlich möchte ich wissen wie mein Experiment (Erklärung siehe nachfolgende Klammer) gelingt.
 

(Ich schreib eigentlich immer eine FF zu Ende, bevor ich sie hochlade. Nur bei dieser entstehen die Kappis nach und nach. Deshalb würde ich gerne wissen ob das dann trotzdem eine einigermaßen annehmbare Qualität hat)
 

Viel Spaß

und danke für die Aufmerksamkeit^^
 

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Kapitel 2

....und andere Katastrophen
 

Das schrille Klingeln ihres Weckers riss Sakura unsanft aus ihren Träumen. Blinzelnd öffnete sie ihre Augen und streckte sich ausgiebig. Mit einem Ruck schlug sie die Decke beiseite und setzte sich auf.
 

Unerklärlicherweise war sie schon immer ein Frühaufsteher gewesen. Sie konnte selbst um Sechs Uhr morgens aufstehen und war schon so wach, das sie sogar noch schnell Hausaufgeben erledigen konnte.
 

Gähnend rieb sie sich die Augen, schaute sich in ihrem dunklen Zimmer um und stöhnte leise.
 

Es war der reinste Saustall hier. Überall lagen schmutzige Klamotten verstreut, Ausschnitte aus Zeitungen, Bücher, Zettel, Make-up, leere Flaschen und die Reste ihres gestrigen Abendessens.

Plötzlich musste sie schmunzeln. Zwischen einem Haufen dreckiger Sachen und einem Stapel voll Bücher, lag ihre schwarze Katze Aya. Friedlich schlafend ringelte sie sich um eine halbvolle Wasserflasche und schien das Chaos um sich herum nicht zur Notiz zu nehmen. Wenn sie doch auch nur eine Katze sein könnte, dann müsste sie wenigstens kein Mathe lernen und sich mit einem doofen Nachhilfelehrer herumschlagen .
 

Sakura fuhr zusammen und stieß dabei mit ihrem Zeh an ihren Nachtischschrank. Laut fluchend zog sie ihr Bein hoch und umklammerte ihren pochenden Zeh. Nach einigen Minuten, in denen sie vorsichtig ihren Fuß massierte, ließ der Schmerz langsam nach.

“Scheiße!” rief Sakura laut, sprang auf und stürzte zu ihrem Kleiderschrank. “Der Nachhilfelehrer!”
 

Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte ihr, das sie eigentlich noch genug Zeit hatte. Es war zehn, der Lehrer würde so gegen 16.30 Uhr kommen. Also hatte sie noch gut sechs Stunden. In denen sie den Müll rausbringen, den Abwasch erledigen, Staub wischen, die Katze füttern, aussaugen, aufräumen und duschen musste.
 

Sakura riss die Türen des Schrankes auf, schlüpfte in eine alte Jeans und ein bequemes Shirt, schlug den Schrank zu und stürzte aus dem Zimmer.
 

Die nächsten fünf Stunden versuchte Sakura die ihr aufgetragenen Arbeiten so schnell und gründlich wie möglich zu erledigen. Nebenbei verfluchte sie sich selbst, das sie nicht daran gedacht hatte, das heute der Lehrer kommen sollte. Und das sie so blöd gewesen war ihren Wecker auf zehn Uhr zu stellen.
 

Dabei hatte ihre Mutter sie gestern freundlicherweise daran erinnert, das ab heute ihre persönliche Folter begann. Kurz bevor sie und Sakuras Vater zu einem wichtigen Termin abgereist waren, wurde ihr diese unerfreuliche Tatsache wieder netterweise ins Gedächtnis gerufen.

Sakura Schatz, benimm dich wenn der Nachhilfelehrer kommt. Er ist wirklich ganz reizend und ich möchte nicht das du ihn vergraulst. Das wäre wirklich höchst beschämend unseren netten Bekannten gegenüber, die ihn uns empfohlen haben. Wirklich, du wirst ihn mögen, Liebling ” ahmte Sakura die Stimme ihrer Mutter nach und schmiss den stinkenden Müllsack im hohen Bogen in die dafür vorgesehene Tonne. “Den Teufel werd ich tun! Der wird noch erleben was es heißt eine Sakura Haruno unterrichten zu wollen!” Sie reckte ihr Kinn vor und nickte bekräftigend. “Ich werde diesen Typen schneller verjagen, als ihr euch denkt. Keiner hat bisher durchgehalten.”
 

Sakuras Rekord lag bei neun abgesägten Nachhilfelehrern. Der Neue würde die Nummer zehn werden.
 

Um kurz nach vier kam Sakura tropfend aus der Dusche, nur in ein weißes Handtuch gewickelt, das gerade mal bis knapp über ihren Po reichte. Sie wollte gerade in ihr Zimmer gehen und sich anziehen, als es plötzlich an der Vordertür klingelte.
 

Ohne darüber nachzudenken, das sie eigentlich nichts trug außer das Handtuch, lief sie die Treppe runter zur Haustür und öffnete sie schwungvoll. Das nicht allzu freundliche “Ja?” blieb ihr im Halse stecken, als den jungen Mann vor sich erblickte. Ihr Mund klappte auf und sie spürte wie sie noch im selben Moment errötete.

Seine schwarzen Augen blickten auf sie herunter, während sich seine ebenso dunklen Brauen hoben und sie musterten, als wäre sie ein höchst interessanten Objekt unter einem Mikroskop. Sakura sah nichtsahnend an sich herunter und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt.

Hier stand sie- mit nichts als einem Handtuch bekleidet vor diesem Fremden und das wo auch noch gleich ihr Nachhilfelehrer auftauchen sollte. Mit einem Mal sickerte die Erkenntnis in ihren Kopf. Sie stand halbnackt vor einem fremden, extrem heißen Typen und rührte sich nicht. Sofort schoss das Blut in ihre Wangen und sie hob den Kopf. Der junge Mann starrte sie noch immer an, wobei nichts außer distanzierte Kühle aus seinen Augen sprach. Diese Gleichgültigkeit brachte sie wieder zur Besinnung.
 

“Scheiße!” Sakura schmiss die Tür so schwungvoll zu, das die Scheiben klirrten und taumelte zurück. “Scheiße, Scheiße, Scheiße!” fluchte sie, “Verdammt! Warum muss das immer mir passieren?”

Ihre lauten Verwünschungen gingen in ein ersticktes Keuchen über, als sie wie eine Verrückte die Treppe hochsprintete und in ihr Zimmer stürzte. Sie griff sich eine saubere Jeans und ein rotes Oberteil, zog sich beides blitzschnell über und flog die Treppe runter.
 

Als sie die Tür zum zweiten Mal öffnete, stand der junge Mann noch immer dort, wo sie ihn zurückgelassen hatte. Doch nun umspielte ein leichtes Lächeln seine vollen Lippen, welches seine dunklen Augen jedoch nicht erreichte. “Verzeihung......” murmelte Sakura beschämt, zu ihrer Verlegenheit spürte sie das sie noch immer einen hochroten Kopf hatte. Bestimmt biss sich das fürchterlich mit ihren rosa Haaren und ließ sie wie ein rosarotes Streichholz aussehen. Sie versuchte das bisschen Würde das sie noch besaß, zusammen zu kratzen und hob den Kopf. Bei seinem Anblick vergaß sie fast was sie sagen wollte. Nur mit Mühe konnte sie sich daran erinnern wie man sprach und was sie sagen wollte. “Wollen-Wollen Sie zu meinen Eltern? Tut mir Leid, aber die sind nicht da.” sagte Sakura und bemühte sich um eine feste Stimme. Ihre Hand, die sich an der Tür festhielt, zitterte kaum merklich.
 

Innerlich stöhnte Sakura. Zu Schade das ihre Eltern nicht da waren, sie hätte diesen jungen Mann gerne noch weiter angeschaut. Er sah einfach zum Anbeißen aus. Ino hätte ihre helle Freude, dachte Sakura und grinste in sich hinein.
 

Ihr Gegenüber war groß, mindestens Einsachtzig und hatte die schwärzesten Augen und Haare die sie jemals gesehen hatte. An seinem Hinterkopf standen sie etwas ab, während vorne die Spitzen seine Schulter berührten. Einige der etwas kürzeren Strähnen fielen in sein Gesicht und die Augen was ihn nur noch anziehender machte. Sein Gesicht selbst war blass, makellos und einfach nur perfekt. Besser konnte sie es gar nicht beschreiben. Jeder Millimeter an diesem Mann schien `Heiß` zu schreien und alleine bei dem Gedanken daran was für ein Körper sich unter dieser schwarzen Lederjacke verbergen musste, lief Sakura ein Schauer über den Rücken.
 

“Ich möchte gar nicht zu deinen Eltern, außer wenn ich ihnen auch Mathematik beibringen soll.” erwiderte er mit tiefer, rauchiger Stimme, die Sakuras Pulsschlag sofort in die Höhe schnellen ließ. Sie hörte noch dem Klang seiner Worte nach, als sie sich dessen bewusst wurde was er gerade gesagt hatte.

Moment.......sollte das etwa heißen, ER ist mein Nachhilfelehrer??? Sakura schlug erschrocken die Hand vor den Mund und starrte ihn entsetzt an. “Sasuke Uchiha.” stellte er sich vor und wieder lächelte er ganz leicht. Sakura war vollkommen fassungslos und war unfähig auch nur einen Ton zu sagen.

“Darf ich hereinkommen?” fragte er und umfasste die Mappe, die er in seiner rechten Hand hielt, fester. Wie in Zeitlupe trat Sakura beiseite und ließ ihn an sich vorbeigehen. Noch als er das Haus betrat, stieg ihr sein Duft in die Nase. Sakura spürte wie ihre Knie weich wurden und klammerte sich haltsuchend an der Tür fest. Ach du meine Güte, wie kann ein Mensch nur so gut riechen??? Unauffällig schnupperte sie und sog seinen unvergleichlichen Geruch in sich auf.
 

Der schwarzhaarige Lehrer schälte sich aus seiner Jacke und hängte sie vollkommen selbstverständlich an einen Hacken. Dann drehte er sich um und sah die noch immer ganz und gar verzauberte Sakura an. Dieser stockte bei seinem Anblick ohne die Jacke der Atem. Ihr schwirrte der Kopf als sie unter dem schwarzen Hemd ganz deutlich die Konturen seiner muskulösen Brust erkennen konnte.

“Wo ist das Wohnzimmer?” frage er sie. Sakura hob eine Hand und deutete den Flur entlang und dann nach links. “Hol deine Sachen und komm dann nach.” sagte er noch, bevor er sich umdrehte und in die von ihr gezeigte Richtung verschwand.
 

Als er nichtmehr in ihrem Blickfeld war, gestattete Sakura es sich tief durchzuatmen. Noch immer war ihr schwindelig und ihr Magen fühlte sich merkwürdig flau an. Sie legte die Stirn an die geschlossene Eingangstür und schloss die Augen. Das konnte nicht wahr sein. Nach all den alten, aufgedunsenen und manchmal auch schlecht riechenden Nachhilfelehrern, sollte nun solch ein....... solch ein Gott von einem Mann ihr Mathe beibringen?
 

Was hatten sich ihre Eltern dabei gedacht? Obwohl Sakura das im selben Moment klar wurde. Sie bauten anscheinend auf ihre durch die Pubertät verrückt spielenden Hormone, die es nicht zulassen würden einen solchen Leckerbissen zu verjagen. Oh, wie hinterlistig, gemein und überaus......... unwiderstehlich . Verdammt! Ihre Eltern würden diesmal gewinnen. Sakura konnte diesen Typen nicht vertreiben, nicht wenn jedesmal wenn sie ihn ansah, die Röte in ihre Wangen kroch und sie sich wünschte das er sie mit seinen perfekten Lippen küssen würde.
 

Sakura stöhnte auf und schlug mit ihrem Kopf gegen die Tür. Oh mein Gott, was denke ich da eigentlich? Er ist mein Lehrer! Wer weiß wie alt er ist? Doch wenn sie ehrlich war, sah er nicht viel älter aus als sie. Was jedoch kein Indiz für seine Jugend war, vielleicht hatte er sich nur gut gehalten. In so einem Aussehen musste eine Menge Arbeit stecken, die ihm womöglich sogar ein wenig seines jugendlichen Äußeren erhalten hatte. Er konnte weiß Gott wie alt sein!
 

Sakura versuchte sich zu beruhigen. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung. Einatmen, ausatmen. Einatmen, ausatmen. Es ist alles in Ordnung, Sakura. Du gehst jetzt deine Sachen holen und danach sofort ins Wohnzimmer.......wo ein unglaublich attraktiver Typ darauf brennt dir Mathe beizubringen... Sakura knallte ihren Kopf erneut gegen die Tür und stöhnte leise auf. Wie sollte sie diesen Tag bloß überstehen, wenn sie es nicht einmal schaffte, diesen unglaublich süßen Sasuke Uchiha aus ihren Gedanken zu kriegen?
 

Ein Räuspern ließ sie heftig zusammenfahren. Sakura wirbelte herum und erblickte am Ende des Flures besagten süßen Sasuke Uchiha. Er hatte die Brauen hochgezogen und schaute sie stirnrunzelnd an. “Gehts dir nicht gut?” fragte er. Anscheinend hatte er gesehen wie sie ihren Kopf mehrmals gegen die Tür gerammt hatte. Sakura lief sofort wieder rot an und nickte. Er sah nicht sehr überzeugt aus. Sie selbst war es auch nicht. “Dann hol deine Sachen, damit wir anfangen können. Vergess den Taschenrechner nicht.” waren seine einzigen Worte, bevor er wieder verschwand.
 

Sakura schüttelte den Kopf um etwas Ordnung in ihre Gedanken zu bringen und rannte die Treppe rauf. In ihrem Zimmer angekommen, ging sie zum Fenster, riss es auf und streckte den Kopf an die frische Luft. Sie spürte wie die Kälte ihre erhitzten Wangen kühlte und seufzte leise. Nach einigen Augenblicken, die als Abkühlung reichen mussten, zog sie den Kopf wieder rein und schloss das Fenster. Sie kramte ihre Hefte, das Mathebuch, Stifte und den Taschenrechner hervor und warf noch einen kurzen Blick in den Spiegel.

Ihre rosa Haare hingen halb nass, halb getrocknet über ihre Schultern und ihr sonst so blasses Gesicht war immer noch gerötet. Ihre grünen Augen jedoch strahlten, als hätte sie eine besonders große Schokotorte entdeckt. Sofort verblasste ihr Lächeln. Sie musste unbedingt mit diesen blöden Metaphern aufhören. Ansonsten konnte sie gleich nochmal den Kopf nach draußen stecken. Sie bürstete nochmal flüchtig ihre Haare durch und ging dann die Treppe runter. Obwohl ihr bei dem Gedanken daran, das dort unten dieser unbeschreiblich attraktive Lehrer auf sie wartete, schon wieder ganz heiß wurde.
 

Sakura bog vorsichtig um die Ecke und trat ins Wohnzimmer, wo er schon wartete. In ihrer Abwesenheit hatte er seine Sachen schon auf dem Tisch ausgebreitet und saß reglos auf dem Stuhl. Als er bemerkte, das sie endlich da war, kam wieder Leben in ihn. Er hob eine Hand und winkte sie zu sich, als sei das sein Haus. Doch Sakura war viel zu gefesselt von seiner puren Anwesenheit, als das sie diese herrische Geste gestört hätte. Ihre Füße taten ihre Arbeit, ohne das sie groß darüber nachdenken musste- denn sie trugen sie zu ihm .

Sie zog sich einen Stuhl gegenüber von ihm unter dem Tisch hervor, doch er schnalzte nur missbilligend mit der Zunge und sagte “Das ist kein guter Platz. Du kannst gar nichts sehen wenn ich dir etwas erkläre.” Sakura zuckte zusammen. Der Uchiha deutete auf den Stuhl neben ihm. “Setz dich da hin.”

Das rosahaarige Mädchen schaute den Stuhl an, als sei es der Sitz zur Hölle, umrundete dann aber den Tisch und ließ sich neben ihm nieder. Ihr Herz schlug laut gegen ihre Brust, sodass es sie wunderte das er sich noch gar nicht über dieses laute Geräusch beschwert hatte.

“So, du bist also Sakura Haruno.” Er schwieg kurz. Sakura war sich nicht sicher ob er eine Antwort erwartete oder nicht, doch gerade als sie den Mund öffnete um etwas zu sagen, fing er wieder an zu sprechen. “Deine Eltern sagten mir das du Probleme bei Mathematik hast. Inwiefern denn? Oder besser gesagt, was bereitete dir denn am meisten Schwierigkeiten?” Seine schwarzen Augen sahen sie so intensiv an, das Sakura ihn nur stumm anschmachten konnte. “Sakura?” Seine ehrlich interessierte Miene wandelte sich zu leichter Besorgnis.

Sakura schlug sich gedanklich ein paar Mal auf den Kopf. Wenn das weiter so ging, würde er sie noch für völlig durchgeknallt halten. “Ich- Ich.......” stotterte sie und wollte am liebsten im Erdboden versinken. “Eigentlich ist alles, was mit Mathe zu tun hat ein Problem für mich- denn ich verstehe es einfach nicht.” schaffte sie endlich zu sagen. Innerlich atmete sie auf. Ein Satz ganz ohne Stottern.

Juhu, es gab doch noch Hoffnung für sie! “Dann zeig mir mal was du bisher alles durchgenommen hast und erklär was für Probleme du hast.” sagte der schwarzhaarige Lehrer und tippte auf ihr Mathebuch.
 

Die nächsten zweieinhalb Stunden waren die pure Hölle für sie.
 

Mr. Uchiha, wie sie ihn nennen sollte, schaffte es schon in den ersten zwanzig Minuten ihr begreiflich zu machen, dass das, was sie tatsächlich bei Mathe verstanden hatte, dem Stand eines Zweitklässlers entsprach. Er sagte ihr doch tatsächlich kopfschüttelnd ins Gesicht, das er sich ernsthaft fragte, wie sie überhaupt soweit kommen konnte.
 

Sakura hätte ihm am liebsten an den Kopf geschmissen das sie geschummelt und abgeschrieben hatte, immer und immer wieder. Aus lauter Angst das sie sitzen blieb und nicht mehr mit ihren Freunden zusammen in eine Klasse gehen konnte. Doch sie biss sich auf die Lippen und schwieg zutiefst verletzt.
 

Der Lehrer jedoch schien ihren Gemütszustand nicht zu bemerken, denn er sagte weiter, das sie, wenn sie so weitermache, die Abschlussprüfung vergessen konnte. Mit dem Einfühlungsvermögen eines tobenden Elefanten im Porzellanladens machte er ihr klar, das sie eine totale Niete war.
 

Im Laufe der verstrichenen Zeit wurde Sakura immer wortkarger und stiller, während er ihre Hefte und Arbeiten durchguckte und sie systematisch zerlegte. Hätte sie gewusst, was für ein kalter Mistkerl hinter diesem Äußeren steckte, wäre sie sicherlich nicht vom ersten Moment an von ihm verzaubert gewesen. Doch als sie ihn ansah, wie er mit desinteressierten Blick ihre mathematischen Fähigkeiten zerrupfte und dennoch wie ein Engel aus der Hölle aussah, musste sie sich eingestehen das sie genauso reagiert hätte, wenn er ein Schild mit `Vorsicht! Gefühlskalter Schönling!` vor sich hergetragen hätte.
 

Nach zwei Stunden stand Sakura kurz davor in Tränen auszubrechen. Sie ertrug es einfach nicht mehr wie er sie mit seiner samtigen Stimme niedermachte. Schon seit fünf Minuten hatte sie die Arme auf dem Tisch verschränkt und den Kopf darin vergraben. Dennoch schaffte sie es nicht seine wundervolle Stimme auszusperren. Die in seinen Sätzen geschickt verpackten Beleidigungen trafen sie mit der Wucht eines Fausthiebes direkt in den Magen. Ein oder zwei salzige Tränen waren ihr schon entkommen, doch ihre Schwestern würden nicht folgen. Nicht, wenn Sakura noch ihre restliche Selbstbeherrschung mobilisieren konnte- und das hatte sie fest vor.
 

Deshalb hörte sie im ersten Moment auch gar nicht das er aufgehört hatte zu sprechen. Erst als sie ein flüchtige Berührung an ihrem Arm wahrnahm, bemerkte sie die Stille die sich über sie gesenkt hatte. Sakuras Kopf ruckte hoch und begegnete den Blick aus zwei schwarzen Augen. Als er sah, das ihre Augen feucht schimmerten, weiteten sie sich überrascht. Im nächsten Moment jedoch hatte er sich wieder unter Kontrolle, zog seinen Arm zurück und war genauso emotionslos wie schon die ganze Zeit. “Ich weiß das es hart ist, wenn ein Fremder einem die eigenen Schwächen vorhält. Doch es ist wichtig das du erkennst das es nicht so weitergeht- das sich etwas ändern muss. Nur dann kann ich dir helfen.”
 

Wie in Trance nickte Sakura. Ihre Augen hingen wie gebannt an seinen schwarzen. Er erwiderte ihren Blick, hielt ihm stand, solange, bis er sich schließlich lautstark räusperte und sich von ihr abwandte.
 

Er sah flüchtig auf die Uhr und begann seine Sachen zusammen zu packen. “Ich denke, es reicht für heute. Nächsten Samstag komm ich wieder um die selbe Zeit. Ich hoffe, das du dann schon fertig angezogen bist.” Er sah sie an und konnte sich ein Grinsen nicht ganz verkneifen. Sakura, die diesen Vorfall schon wieder fast verdrängt hatte, lief sofort rot an. “Ich werds versuchen......” murmelte sie und strich sich gedankenverloren eine Strähne ihres Haares hinters Ohr.
 

Mr. Uchiha nahm seine Tasche und stand auf. Jetzt, da der Abschied nahte, erinnerte sich Sakura auch wieder an ihre Erziehung. Sie sprang ebenfalls auf. “Ich bringe Sie noch zur Tür.” sagte sie, lief ihm voraus den Flur entlang und knipste das Licht an.
 

Sakura wartete, bis er sich die schwarze Lederjacke angezogen hatte und streckte ihm dann die Hand hin. Diese kleine Geste kostete sie soviel Selbstüberwindung, das sie ihre Hand beinahe wieder zurückgezogen hätte. Doch sie war fest entschlossen wenigstens jetzt einen gefassten Eindruck auf ihren Nachhilfelehrer zu hinterlassen. Er schien kurz zu zögern, bevor er ihre kleine Hand in seine deutlich größere nahm und leicht drückte. “Bis nächste Woche.” sagte er, seine starre Miene verriet keinerlei Gefühlsregung.

Sakura, die fast einknickte als er sie berührte und ihre Hand leicht drückte, nickte und brachte nur ein ersticktes “Tschüss!” raus. Der schwarzhaarige Lehrer ging zur Tür und öffnete sie.
 

Gerade als er aus dem Haus trat, fiel Sakura eine Frage ein, dessen Antwort sie brennend interessierte. “Wie alt sind Sie?” Der Uchiha blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Er schien sich über ihre Frage zu amüsiert. Am liebsten hätte sich Sakura zum tausendsten Male an diesem Tag selbst geschlagen. Wie konnte sie nur so etwas Persönliches fragen? Das ging sie schließlich nichts an! Doch zu ihrem sichtlichen Erstaunen antwortete er ihr. “Dreiundzwanzig.”
 

Ohne ein weiters Wort zu verlieren ging er den kiesbestreuten Weg hinunter und verschwand hinter den hohen Hecken aus ihrem Blickfeld.
 

Dreiundzwanzig? So jung noch? dachte Sakura und schüttelte leicht den Kopf. Dann ist er ja nur sechs Jahre älter als ich! Mit glühenden Wangen drehte sie sich um und verschwand im Haus.
 

Doch ihren lauten Jubelschrei hörte man sogar noch auf der Straße vor dem Haus.

Alles nur ein Traum?

Ein ganz großes Sorry das dieses Kappi so lange auf sich hat warten lassen.... *schäm*

Aber irgendwie fehlte mir eine gute Idee wie es weitergehen sollte.

Jetzt hab ich es aber endlich geschafft das Kapitel zu beenden.

Ich hoffe ihr hasst mich nicht am Ende, aber ich musste da einfach aufhören^^
 

Fürs nächste Kappi hab ich schon mal eine kleine Anmerkung parat:
 

Es ist nichts so wie es scheint....
 

Viel Spaß^^
 

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Kapitel 3

Alles nur ein Traum?
 

“SAKURA!!” Und wieder einmal war es die durchdringende Stimme ihrer besten Freundin Ino, die Sakura aus ihren Träumen riss. Waren es sonst unbestimmte, nicht wirklich auf eine Sache bezogene Fantasien, so bevölkerte jetzt ein gutaussehender, schwarzhaariger junger Lehrer ihre Gedanken. Es gefiel Sakura gar nicht, das sie einfach so aus ihnen herausgerissen wurde. Jedoch war dieses Geschrei diesmal nicht ohne Grund.
 

“Oh mein Gott! Das ist nicht dein Ernst, oder?” Ino hüpfte vor Aufregung wie wild in der Klasse umher und zog alle Blicke auf sich. Wie Sakura jedoch von ihrer besten Freundin wusste, war ihr das herzlich egal.
 

“Von wegen ein alter, dicker und brilletragender Lehrer, häh?” Sie sah Sakura breit grinsend an und fuchtelte mit ihrem Finger vor ihrem Gesicht rum. “Ich kann doch nicht wissen was für einen heißen Typen die mir als Lehrer engagieren!” gab Sakura zurück und stieß Inos Hand weg. “Na, dann hast du dich bestimmt viel mehr amüsiert, als wenn du zu meiner Party gekommen wärst, oder Saku?” stichelte Ino und drehte sich einmal um ihre Achse, sodass ihre blonden Haare nur so flogen.
 

“Saku ist verliiiiiiebt, Saku ist verliiiiebt, Saku ist-“ flötete sie, griff sich die wehrlose Hinata, zerrte sie hoch und zwang sie mit ihr zusammen zu hüpfen. “I-I-I-Ino!” stotterte Hinata, doch gegen Inos festen Griff kam sie nicht an. Ihre weißen Augen huschten hilfesuchend zu Naruto, der sich vor Lachen fast auf dem Boden kugelte.

Als er jedoch ihre mitleiderregende Miene sah, biss er sich auf die Lippen und stand auf.
 

Gerade als Ino erneut an ihnen vorbeihüpfte, schlang Naruto seine Arme energisch um Hinatas Hüften und drückte sie an sich. Ino blieb somit nichts anderes übrig als loszulassen und bedachte Naruto mit einem bösen Blick. “Ich glaub, es reicht.” sagte er und legte seinen Kopf auf Hinatas Schopf ab. Diese errötete sofort, flüsterte aber leise “Danke das du mir mein Leben gerettet hast, Naruto.” Der blonde Junge grinste nur und sah Ino dabei zu wie sie weiter wie eine Irre durch die Klasse lief.
 

Sakura schwieg mit hochrotem Kopf, während ihre, wohl ehemals, beste Freundin lautstark verkündete das Sakura verliebt sei. Eine diskretere Art und Weise hatte sie sich nicht aussuchen können? Warum gab sie diese Information nicht gleich über den Schullautsprecher durch? Oder noch besser, warum rief sie nicht ein Fernsehteam an und schaltete eine Live-Übertragung in die ganze Welt?
 

Sakura verschränkte die Arme auf dem Tisch und bettete den Kopf dazwischen. Wo war nur das Loch im Erdboden, wenn man es mal brauchte? Wahrscheinlich hatte Ino das schon im Vorfeld versteckt, damit Sakura nicht flüchten konnte. Ein dumpfes, zutiefst beschämtes Stöhnen drang zwischen ihren Armen hervor und in diesem Moment wünschte sie sich, das sie nichts von dem schwarzhaarigen Lehrer erzählt hätte. Obwohl so etwas bei Ino eigentlich unmöglich zu verheimlichen ist. Sie würde es sogar schaffen einem professionellen Lügner all seine Geheimnisse zu entlocken, einfach indem sie unentwegt quasselte bis er aufgab und ihr alles sagte was sie wissen wollte.
 

“Sakura......” Irgendetwas zupfte an ihrem Ärmel. Das rosahaarige Mädchen grunzte nur. “Sakura, komm schon!” maulte Ino und schlug ihr leicht auf den Kopf. “Jetzt erzähl schon was genau passiert ist. Ich will alles bis ins kleinste Detail wissen!” Widerwillig sah Sakura auf und blickte in die leuchtenden Augen ihrer besten Freundin. “Ich hab dir doch schon alles erzählt.” sagte Sakura, legte den Ellbogen ihres rechten Armes auf den Tisch und den Kopf in ihre Hand. “Deswegen plärrst du doch auch so herum das ich, das ich........” Sie schaffte es nicht zu sagen das sie sich in ihren Nachhilfelehrer verliebt hatte. Doch das brauchte sie auch nicht, denn das übernahm Ino für sie. “Du meinst, das du dich verliebt hast?!”
 

Bevor das blonde Mädchen Sakura jedoch weiter bearbeiten konnte, schaltete sich Naruto ein. “Lass doch stecken, Ino. Du musst unsere Sakura doch nicht so quälen. Freu dich doch einfach das sie jetzt auch jemanden gefunden hat!”
 

“Ich habe niemanden gefunden!” protestierte Sakura, doch keiner beachtete sie.
 

“Naja, sie ist verliebt, aber sie weiß nicht ob er auch so fühlt.” merkte Hinata an. “Eben deshalb ja! Wir müssen uns unbedingt einen Verkupplungsplan ausdenken, damit Saku ihren heißgeliebten Mathelehrer abschleppen kann.” “Viel zu anstrengend.” ertönte es plötzlich neben ihnen. Shikamaru trat neben Naruto und Hinata und hatte anscheinend den letzten Teil des Gespräches mitangehört. Da er die letzten Minuten bei einem Gespräch mit ihrem Klassenlehrer war, der ihn mal wieder überreden wollte eine höhere Klasse zu besuchen und Shika wie immer abgelehnt hatte, weil es ihm viel zu viel Stress machen würde, hatte er zwar von dem eigentlichen Gespräch nichts mitbekommen- durch Inos Gekreische allerdings hatte er sich ein ganz gutes Bild machen können. Den Rest hatte er sich einfach zusammengereimt.
 

“Ähm, hallo Leute?” Sakura wedelte mit ihren Händen herum um auf sich aufmerksam zu machen. Doch irgendwie schien sie sich in Luft aufgelöst zu haben. Keiner ihrer vier Freunde schenkte ihr Beachtung.
 

So lauschte sie sprachlos den immer absurder werdenden Vorschlägen, bis ihr schließlich der Kragen platzte. “Hey!” brüllte sie und schlug mit der Faust auf den Tisch. “Könnet ihr vielleicht mal die Klappe halten und mir zuhören?! Schließlich geht es um mich- und wenn ich sagen darf, dann sind eure bisherigen Vorschläge nicht gerade sehr realistisch! Ich habe doch sowieso keine Chance bei ihm, also warum sollte ich irgendwelche blödsinnigen Versuche unternehmen um meinen Nachhilfelehrer zu verführen?”
 

Auf ihre Worte folgte Schweigen und das nicht nur von ihren vier Freunden. Anscheinend hatte die ganze Klasse Sakuras erhitzter Rede zugehört und starrte sie nun sprachlos an. Sakura wurde feuerrot und senkte den Blick. Wieder fragte sie sich wo das Loch im Boden war, wenn man es mal brauchte.
 

“Ach, komm schon Saku. Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Du musst mir mal einen Typen zeigen der dich nicht lieben könnte! Er braucht wahrscheinlich nur einen kleinen Anreiz und dann liegt er dir zu Füßen.” Inos halbherzige Aufmunterungsversuche ließen Sakura vielsagend die Brauen hochziehen. “Ich muss Ino Recht geben, Saku.” Überraschenderweise stimmte Naruto der blonden Yamanaka zu, denn meistens waren sie nicht einer Meinung. “Hey, schaut mich nicht so an.” sagte er und zuckte mit den Schultern, doch dann schlich sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht. “Jetzt mal ehrlich, wer kann Sakura schon etwas abschlagen, wenn sie ihren Bettel-Blick aufsetzt und mit den Wimpern klimpert?”
 

Hinata und Ino kicherten, Shika verdrehte grinsend die Augen, während Sakura den Kopf auf den Tisch schlug und stöhnte. “Ihr macht mich fertig, Leute. Wirklich.”
 

Die ganze restliche Woche heckten ihre Freunde unter Schirmherrschaft eines blonden Mädchen mit blauen Augen, dessen Name hier ungenannt bleiben soll, die aberwitzigsten Pläne aus um Sakura mit ihrem Nachhilfelehrer Sasuke Uchiha zu verkuppeln.
 

Nachdem sie sich anfangs mit Händen und Füßen gewehrt hatte, gab Sakura nach nur einem Tag auf gegen sie anzureden. Es würde sowieso nichts bringen. Also blendete sie die Stimmen ihrer Freunde einfach aus und widmete sich ganz ihren Träumen von Sasuke Uchiha. Anscheinend bekam sie dann immer so einen abwesenden, schwärmerischen Ausdruck im Gesicht, sodass sie schon mehrmals gefragt wurde an wen sie dachte. Wobei das eigentlich glasklar war und sie wusste, das ihre Freunde es nur taten, um sie aufzuziehen.
 

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Zu Sakuras Freude und gleichzeitig auch Leid, kam der nächste Samstag viel schneller als sie gedacht hatte. Es bereitete ihr Bauchschmerzen sich vorzustellen das sie dann Sasuke Uchiha wiedersehen würde und sie wahrscheinlich erneut zutiefst gedemütigt werden würde.
 

Diesmal jedoch nahm sie sich vor früher aufzustehen und alle ihre Aufgaben schon mindestens eine Stunde vorher erledigt zu haben. So ein Fiasko wie letztes Mal, als sie halbnackt vor ihm stand, wollte sie nicht noch einmal erleben.
 

Zu ihrer großen Erleichterung waren ihre Eltern auch dieses Wochenende nicht da. Sie waren irgendwo auf der Welt um einen ach-so-wichtigen Vertrag abzuschließen oder sonstwas zu machen. Sakura wusste es nicht und es war ihr auch egal. Zumindest mussten sie nicht mitansehen wie ihre Tochter ihren Nachhilfelehrer anschmachtete und sich vollkommen zum Deppen machte. Denn wenn sie sich schon lächerlich benahm, sollten zumindest ihre Eltern nicht mitbekommen wie gestört ihre Tochter war. Das sie sich Hals über Kopf in ihren Mathenachhilfelehrer verliebt hatte und sie seitdem die Frage quälte, wie ein solch wunderbares männliches Wesen wie Sasuke Uchiha nur dem Matheteufel verfallen konnte, war vielleicht auch nicht ganz die Frage, die ihre seriösen Eltern beschäftigen sollte.
 

Sie war zwei Stunden bevor er kam sogar soweit, das sie abhauen wollte. Nur weil sie solche Angst davor hatte das er sie wieder eiskalt auseinandernahm und zerstörte. Gleichzeitig jedoch ersehnte sie sein Eintreffen. Sie freute sich auf jeden noch so kurzen Blick aus seinen nachtschwarzen Augen, seine verhaltenen Gesten, seine tiefe, raue und unglaublich sexy Stimme und natürlich auch seinen sehr, sehr ansehnlichen Körper.
 

Draußen herrschten zwar schon fast sommerliche Temperaturen, doch sie war schon fast bereit die Heizung aufzudrehen, damit er vielleicht ein paar Kleidungsschichten ablegte. Kaum das sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, lief sie auch schon laut vor sich hinfluchend in die Küche, drehte den Wasserhahn auf und klatschte sich eiskaltes Wasser ins Gesicht. Als sie nach einigen Minuten wieder klar im Kopf war, rannte sie ins Badezimmer und fönte sich die nassen Haare trocken.
 

Seitdem versuchte sie angestrengt ihre Gedanken in anständige Bahnen laufen zu lassen und nicht dauernd an den tollen Körper ihres Lehrers zu denken. Meistens gelang es ihr sogar. Aber wie gesagt, nur meistens.
 

Um zwanzig vor vier saß Sakura im Wohnzimmer auf einem Sessel und wippte nervös hin und her. Alle paar Sekunden strich sie sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und biss sich auf die Lippen. Ihre Mathesachen lagen jetzt schon auf dem Tisch ausgebreitet und warteten nur noch darauf von ihr in Anspruch genommen zu werden. Ihr Magen fühlte sich an als könne er sich nicht entscheiden ob er sich vor Angst zusammenziehen, oder sich von tausenden Schmetterlingen kitzeln lassen sollte. Er schien genauso unschlüssig wie der Rest von Sakura zu sein, denn in einem Moment freute sie sich auf ihren Nachhilfelehrer und im nächsten überfiel sie nackte Angst.
 

Als es dann um fünf vor Vier klingelte, sprang Sakura augenblicklich auf und rannte zur Tür. Schlitternd kam sie zum Stehen, atmete einmal tief durch und öffnete dann die Tür.
 

Sein Anblick raubte ihr erneut den Atem. War sie letzte Woche schon von ihm verzaubert gewesen, so war das nichts gegen heute. Es schien, als wäre er in den vergangenen Tagen noch attraktiver geworden. Oder hatte ihre dumme Verliebtheit ihn nur noch schöner gemacht? Es war ihr egal, es zählte nur das er hier vor ihr stand.
 

In diesem Moment gab es auch einen Sieger im Kampf zwischen Angst und Freude. And the Winner is.............. die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Ihr Verstand verabschiedete sich in dem Moment als sich sein ausdrucksloses Gesicht zu einem leichten Lächeln verzog. Sofort wurden ihre Knie weich und ihre gehauchte Begrüßung ging fast in dem Lärm eines vorbeifahrenden Autos unter.
 

“Hallo Sakura.” sagte er. Seine Stimme war genauso wie sie es in Erinnerung hatte, tief und dunkel, rauchig und ein wenig heiser, als hätte er die letzte Erkältung nicht ganz auskuriert. “Darf ich eintreten?” fragte er, seine Lippen waren noch immer zu einem Lächeln geformt. Sakura öffnete den Mund und nickte dann nur. Als sie ihn vorbei ließ stieg ihr wie das letzte Mal sein Geruch in die Nase.
 

Verzückt schnupperte sie mit geschlossenen Augen und hielt dann urplötzlich inne. Heute war noch etwas anderes in seinen ganz eigenen Duft gemischt. Es roch beinahe wie.......... wie Inos neuestes Parfüm. Sie hatte es sich, wie fast die halbe weibliche Einwohnerschaft dieser Stadt, gleich am Erscheinungstag gekauft. Seitdem roch die ganze Innenstadt danach und trieb Sakura in den Wahnsinn.
 

Sie hasste solche intensiven, schweren Düfte. Es bescherte ihr regelmäßig heftige Kopfschmerzen und Übelkeit. Das sie jetzt diesen Frauenduft an ihm wahrnahm, machte sie schlagartig nüchtern.
 

Sakura öffnete ihre Augen und sah ihrem Nachhilfelehrer dabei zu wie er seine schwarze Lederjacke auszog, unter der er nur ein dünnes weißes Hemd trug unter dem sich seine harten Muskeln abzeichneten. Doch selbst dieser Anblick riss sie jetzt nicht aus ihrer Starre.
 

Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie wusste sofort das er bei einer anderen Frau gewesen sein musste und das nicht nur um ihr Mathe beizubringen. Jetzt wo er keine Jacke mehr trug, war dieser Geruch von dem Parfüm nur noch intensiver. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, doch nicht weil sie sich über seine Anwesenheit freute, sondern vor Scham. Wie konnte sie nur denken das er sich für sie interessieren könnte? Warum war sie nur so naiv gewesen und hatte sich Hoffnungen gemacht? Sie war so eine Idiotin!
 

Am liebsten hätte Sakura sich jetzt auf ihr Zimmer verzogen und in ihrem Bett verkrochen. Vielleicht noch ein bisschen geweint und sich später dann mit Schokolade vollgestopft. Doch nun musste sie sein Nähe ertragen und diesen geruchlichen Beweis dafür, das er keinerlei Gefühle für sie hegte.
 

Sakura senkte den Kopf und kämpfte mit den Tränen. Blödes Herz, warum musste es nur so schmerzen? “Wie ich sehe hast du ja geschafft dich schon vorher anzuziehen.” Sakura hob langsam den Kopf und blickte Sasuke Uchiha schweigend an. Sie brachte nur ein knappes Nicken zustande, obwohl er sie jetzt fast schon angrinste.
 

Kurz huschte ein verwirrter Ausdruck über sein Gesicht als er ihre traurige Miene sah, dann drehte er sich abrupt um und ging voran ins Wohnzimmer. Das er noch weiß wo es ins Wohnzimmer geht und diese Frau ihm nicht alle Erinnerungen an sie und ihr Heim aus dem Hirn gevögelt hatte, dachte Sakura bissig und folgte ihm. Sie verfluchte sich dafür das sie sich heute so viel Mühe mit ihrem Aussehen gegeben hatte.
 

Der knappe dunkelrote Minirock unter dem sie eine schwarze Leggins trug und das schulterfreie weiße Top mit aufgedruckten Kirschblüten kamen ihr jetzt unpassend vor. Zum Glück hatte sie ihre Haare nur gewaschen und offen auf ihren Rücken fallen lassen und nicht sonst was damit angestellt.
 

Als sie den Raum betrat saß er schon auf dem gleichen Stuhl auf dem er letze Woche auch schon saß und erwartete sie. “Setz dich.” Zögernd kam Sakura seiner Aufforderung nach und faltete sofort sie Hände in ihrem Schoß, die Augen fest auf den Tisch gerichtet. “So kannst du aber nicht rechnen.” Sanft schob er seine Finger unter ihr Kinn und zwang sie den Kopf zu heben.
 

Sakura lief sofort hochrot an, doch sobald sie ihn ansehen konnte nahm er seine Finger auch schon wieder von ihrer Haut. Sein Kopf ruckte zur Seite und für einige Herzschläge lang regte sich keiner von ihnen. Diese kleine Pause gab Sakura Zeit sich zu sammeln und das Blut aus ihrem Gesicht zu bekommen. Als Mr. Uchiha sich ihr zuwandte, war seine Miene undurchdringlich. “Fangen wir an.” sagte er schroff und zog ihr Buch zu sich heran. Verunsichert durch seinen plötzlichen Stimmungsumschwung schwieg Sakura.
 

Dieses Mal gab er ihr einige Aufgaben zu rechnen, die sie so gut sie konnte erledigen sollte. Schon nach der zweiten wollte Sakura aufgeben. Sein Blick machte ihr aber klar das er das nicht durchgehen lassen würde.
 

Zudem bescherte ihr dieser aufdringliche Geruch des Parfüms Kopfschmerzen, sodass sie sich kaum konzentrieren konnte. Immer wieder fasste sie sich an die Stirn und rieb ihre Schläfen. Auch ihre Versuche durch den Mund zu atmen machten es nicht besser. Sie hatte das Gefühl als würden die Duftpartikel an ihrer Zunge, dem Gaumen und im Rachen kleben bleiben. Ein paar Mal schon hustete sie verkrampft, doch es half nichts. Also verlegte sie sich wieder darauf durch die Nase zu atmen, wobei bei jedem neuen Luftzug eine neue Schmerzwelle durch ihren Kopf schoss.
 

Nach quälenden dreißig Minuten in denen Sakura von Sasuke Uchihas finsteren Blicke beinahe erdolcht wurde und sie nahe dran war in Ohnmacht zu fallen, schmiss sie den Stift auf den Tisch und sprang auf. “Ich halt das nicht mehr aus!” Sie vergrub die Hände in den Haaren und stöhnte auf.
 

“Nur weil du die Aufgaben nicht mehr kannst drehst du so durch?” fragte ihr Nachhilfelehrer spöttisch. Als Sakura kurz zu ihm schaute, sah sie das er sie frustriert und zugleich auch wütend ansah.
 

“Nein!” Ihr entfloh erneut ein Stöhnen und sie drehte ihm den Rücken zu damit sie ihn bei ihren nächsten Worten nicht ins Gesicht sehen musste. “Können Sie ihrer Freundin nächstes Mal sagen das sie nicht in ihrem Parfüm zu baden braucht? Sie riechen wie eine ganze Parfümeriekette. Dieser blöde und ekelhafte neue Duft den hier fast alle Frauen tragen. Davon bekomme ich Kopfschmerzen, mir ist schon ganz schwindelig und ich kann mich nicht konzentrieren!” Sie schloss die Augen und spürte plötzlich das er aufgestanden war und hinter ihr stand. “Das wusste ich nicht, tut mir Leid. Aber ich muss dich leider enttäuschen. Für diesen Gestank kann ich nichts. Meine andere Schülerin, die ich vor dir habe, hat wohl etwas........ übertrieben mit ihrem Parfüm.”
 

Soll das heißen das er gar keine Freundin hat? Der Hoffnungsstreifen am Horizont schien Sakuras ganzen Körper zu erwärmen. Als sie sich umdrehte, strahlte sie fast so glücklich wie früher. Ihrem Lehrer schien das auch aufzufallen, denn seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben. Fast hätte sie ihn gefragt ob er wirklich keine Freundin hat, damit sie sich sicher sein konnte, doch im letzten Moment beherrschte sie sich.
 

“Aber wenn dich das so beeinträchtigt, werden wir wohl den Unterricht für heute beenden müssen.” Sakura verzog unwillig das Gesicht. Jetzt wo sie wusste, oder er zumindest angedeutet hatte das er solo war, schien der Tag plötzlich viel positiver zu werden. “Es geht schon.” behauptete Sakura und nickte bekräftigend. “Ich halte das schon noch aus.” “Wenn du meinst das du das schaffst.” Mr. Uchiha zuckte mit den Schultern, doch wenn Sakura sich nicht gänzlich täuschte, schien er erfreut über ihre Entscheidung zu sein.
 

Er wandte sich wieder um und ging zum Tisch zurück. Sakura beobachtete ihn verstohlen. Es sollte verboten sein so gut auszusehen. Im letzten Augenblick unterdrückte sie ein Stöhnen. “Ich mache die Fenster auf, wenn es Sie nicht stört. Vielleicht hilft es ein bisschen.......” “Ich habe nichts dagegen.” erwiderte ihr Lehrer und schaute ihr dabei zu wie sie ein Fenster nach dem anderen weit aufriss.
 

Beim letzten hielt sie kurz inne, schloss die Augen und holte tief Luft. Sanft spielte der Wind mit ihren Haaren und wehte sie über ihre Schultern. Einige frühe Sonnenstrahlen erhellten ihre Züge und entspannten ihre verkrampften Gesichtsmuskeln. Sie stieß seufzend die Luft aus, öffnete die Augen und drehte sich um. Das was sie nun sah, brannte sich unlöschbar in ihre Erinnerungen ein.
 

Er war zwar sehr schnell, aber eben nicht schnell genug. Sasuke Uchiha starrte sie unablässig an. Nicht so wie es jeder normale Mensch tun würde, ohne größeres Interesse in seinen Augen. Nein. Er zog sie geradezu mit seinem Blick aus. Als würde er sie begehren.
 

Sakura blieb gerade noch Zeit verwundert die Brauen zu heben, als er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte und ihr unberührt entgegensah. Dieser kurze Moment brachte Sakuras Innerstes vollkommen aus dem Gleichgewicht. Mit nur einem Blick aus seinen Augen zerstörte er Sakuras Selbstbeherrschung.
 

Noch niemals zuvor hatte sie sich so heftig gewünscht ihn berühren zu können. Am liebsten würde sie zu ihm hin, die Hände in sein dichtes schwarzes Haar krallen und ihre Lippen stürmisch auf seine pressen. Es kostete sie alle verfügbare Vernunft ihre Fantasie nicht in die Tat umzusetzen, als sie langsam zum Tisch zurückging und sich neben ihm setzte. Ihr Körper war angespannt, ihre Beine drückte sie fest zusammen und ihre grünen Augen lagen fest auf ihren Aufgabezettel gerichtet.
 

Doch auch seine Haltung unterschied sich nicht von ihrer. Obwohl er seine Anspannung besser zu verbergen wusste. Sakura jedoch nahm das leichte Zucken seiner Hände und die fahrig wirkenden Bewegungen wahr, als er ihr die Aufgaben des Zettels erklärte und ihr vorrechnete, als wäre eben nichts zwischen ihnen geschehen.
 

Sie verstand kein einziges Wort. Irgendwann starrte sie nur noch auf seine Lippen die sich bewegten und grübelte über ihn nach. Sie war sosehr im Gedanken versunken das sie nicht bemerkte das er verstummte und sie ebenfalls beobachtete. Erst als sie zufällig seine schwarzen Augen streifte nahm sie wahr wie er sie prüfend musterte. Sakura errötete, doch sie schaute nicht weg. Sie wollte sehen was er nun tat.
 

In den nächsten Momenten geschah jedoch nichts. Sie sahen sich beide tief in die Augen und schwiegen. Sakura unterdrückte den Drang die Hand zu heben und sie an sein Gesicht zu legen und krallte sie stattdessen in ihren Rock. Oh mein Gott, ich will sein Gesicht spüren. Ich möchte wissen ob seine Haut so weich ist wie sie aussieht. Ich will wissen wie seine Lippen schmecken. Bitte, mach das es aufhört. Hilfe, ich glaube ich verliere den Verstand in seiner Nähe! Oh, bitte lass mich dich berühren.......
 

Sakuras Gedanken wirbelten wild umher. Sie spürte ganz leicht seinen Atem an ihrem Gesicht, wie er sachte über ihre Wangen strich und ihr eine Gänsehaut auf die Arme zauberte.
 

“Ich.......” wisperte Sakura, doch weiter kam sie nicht. Im selben Moment hatte er sich nämlich blitzschnell vorgebeugt und seine Lippen auf ihre gelegt.

Ein ereignisreicher Tag Teil 1

WICHTIG!! BITTE DURCHLESEN!!!
 

Das vierte Kapitel wird in zwei Teile aufgeteilt, da es i-wie viel zu lang geworden ist (Ich hab zehn Word-Seiten geschrieben) xDD

Dieser Teil ist jetzt nur eine Art Einleitung und deshalb nicht so lang. Dafür wird der restliche Teil viel, viel ausführlicher.
 

Viel Spaß beim ersten Teil^^
 

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Ein ereignisreicher Tag Teil 1

Kapitel 4
 

Na gut. Ganz so wie sie es beschrieben hatte, ist es dann doch nicht abgelaufen. Zwar hatte Sasuke Uchiha sie beobachtet, als sie die Fenster aufgerissen hatte und sie tatsächlich für einen kurzen Moment mit mehr Interesse gemustert, als ein Nachhilfelehrer es tun sollte, mehr war allerdings nicht geschehen. Sie war es die ganze Zeit gewesen, die ihre Augen nicht von ihm nehmen konnte und so hatte sich ihr hormonverwirrtes Gehirn einfach ausgemalt, wie es wäre, wenn er sie küssen würde.

Sakura musste gestehen, das ihr Gehirn das ganz vorzüglich dargestellt hat. Die sanfte Weichheit seiner Lippen, die Hitze zwischen ihnen und die vorsichtig kostenden Bewegungen ihrer beiden Münder. Wenn sie daran auch nur dachte zog sich ihr Magen in stiller Erregung zusammen und sie wünschte sich so sehr, dass es wahr gewesen wäre. Leider jedoch verbrachten sie beide ihre gemeinsame Zeit weiterhin mit Mathe, als mit verliebten herumknutschen. Was Sakura sehr bedauerte. Zum Glück war ihrem Nachhilfelehrer gar nicht bewusst was sich seine Schülerin da so vorstellte und wovon sie still und heimlich träumte.
 

Als sie ihn an diesem Abend nach fast zwei Stunden verabschiedete, machte er ihr jedoch ein Angebot, das Sakura kaum ausschlagen konnte.
 


 

~Flashback~
 

“Wie würdest du es finden, auch in der Woche Nachhilfe zu erhalten? Du könntest zu meinen öffentlich zugänglichen Stunden kommen und mit anderen Schülern zusammen lernen, die ebenfalls Probleme mit der Mathematik haben. Vielleicht bringt dich das etwas weiter, als wenn nur ich allein versuche dir die wunderbare Welt der Zahlen näher zu bringen.”

Sasuke Uchihas Angebot kam überraschend und Sakura war im ersten Moment sprachlos. Er sagte dies ohne einen Anflug von dem Spott, der sonst immer in seiner Stimme mitschwang und auch erst, als er schon fast aus dem Haus war. Seine schwarzen Augen wirkten in der hereinbrechenden Dämmerung wie unheilverkündete Höhlen, die alles Licht zu verschlingen schienen. Sakura schluckte und musste sich konzentrieren um den Sinn in seinen Worten zu erkennen.

“Natürlich!” brachte sie nach einigen Momenten des Schweigens hervor und nickte rasch.

“Gut.” war sein einziger Kommentar dazu. “Ich gebe immer am Mittwoch und am Freitag, von siebzehn bis neunzehn Uhr in einem Klassenraum deiner Schule zusätzliche Stunden.”

“Ich werde da sein.” sagte Sakura und bekam vor lauter Vorfreude schon Herzflattern.

“Das sollte dann eigentlich reichen damit du deinen Abschluss bekommst.”

“Na danke auch.” entfuhr es Sakura, ehe sie darüber nachdenken konnte. Sie zuckte zusammen, als sich seine Augen in ihre bohrten. Doch anstatt etwas zu ihren Worten zu sagen, oder sich zu entschuldigen, drehte sich Sasuke Uchiha um und ging die Auffahrt hinunter bis er hinter den hohen Hecken verschwand. Wenn sich Sakura nicht gänzlich täuschte, umspielte ein kaum wahrnehmbares Lächeln seine Lippen, was ihren Puls in die Höhe schnellen ließ.

Nun konnte sie es kaum erwarten das es Mittwoch wurde.
 

~Flashback Ende~
 


 

Sie hatte natürlich sofort danach Ino angerufen und ihr von seinem Angebot, noch zusätzliche Stunden zu nehmen, berichtet. Wie erwartet war die blonde Yamanaka ganz aus dem Häuschen. Sie fing sofort an einen Plan zu schmieden, wie Sakura ihn am besten verführen konnte. Irgendwann, als sie anfing von Strapsen und flüssiger Schokolade zu faseln, schaltete Sakura ab. Den Telefonhörer fest in der Hand, warf sie an den richtigen Stellen ein “Hm.” oder ein “Ja, da hast du Recht.” ein. Sie kannte Ino lange genug, um zu wissen an welchen Stellen sie eine Zustimmung oder eine Reaktion erwartete.

Während Ino ihr Ohr zum Glühen brachte, sah sich Sakura in ihrem Dachzimmer um. Wie immer war es hier chaotisch, so dass nicht einmal waschechte Putzteufel so mutig wären und hier reinkommen würden um aufzuräumen. Nicht dass es nicht sauber wäre - Sakura wischte regelmäßig durch und leerte auch stets den Mülleimer aus - aber es lagen halt überall Sachen verstreut. Sie bildeten sogar schon eigene Türme und Mauern. Nur noch Sakuras freigeschaufelten Gängen war ein Durchkommen überhaupt zu verdanken.

Sie seufzte leise.

“Hast du was gesagt?” Das rosahaarige Mädchen schreckte auf. Sie hatte Ino ganz vergessen.

“Nein. Ich - Ich war grad in Gedanken ... Was hast du gesagt?”

“Oh, kein Problem, Saku. Ich hab grad gesagt ...” Als hätte Sakura sie gar nicht unterbrochen, legte Ino auch schon wieder los. Nach geschlagenen zwei Stunden und dreizehn Minuten später, hatte Sakura genug. Sie unterbrach Ino mitten im Satz und saugte sich irgendeine haarsträubende Ausrede aus den Fingern um endlich auflegen zu können. Sobald sie das Telefon auf die Ladestation gestellt hatte, betastete sie ihr Ohr.

“Autsch!” Ein kurzer Blick in den Spiegel bestätigte ihren Verdacht. Ihr Ohr war vom telefonieren ganz rot und leicht geschwollen. Zudem hatte sie das Gefühl, dass Ino irgendetwas ausgeheckt und sie zugestimmt hatte. “Na toll!” Genervt verschwand Sakura im Bad um sich einen kalten Waschlappen aufs Ohr zu drücken und musterte sich bei der Gelegenheit kritisch.

Sie sah nicht schlecht aus, keineswegs. Ihre zart rosafarbenen Haare umrahmten in leichten Wellen ihr Gesicht und ihre grünen Katzenaugen stachen hervor wie die angeknipsten Leuchtkegel einer Taschenlampe in vollkommener Dunkelheit. Ihre Haut war sehr hell, keine Sommersprosse verirrte sich je auf ihr Gesicht und doch stand ihr merkwürdigerweise die Blässe. Das einzige, was ihr Gesicht nicht makellos erscheinen ließ, war eine lange Narbe, die sich von ihrer rechten Schläfe bis nach unten zu ihrem Kinn zog. Ein Überbleibsel eines Unfalles in ihrer Kindheit. Den meisten Menschen fiel die Narbe allerdings nicht auf, da Sakura seit jeher eine eher helle Haut besaß und die Narbe sich nur unwesentlich von ihrem Gesicht abhob.

Noch vor einigen Jahren hatte sie diese Verunstaltung gestört, sie hatte es gehasst wenn sie darauf angesprochen wurde. Allerdings hatte sich ihre Einstellung nun geändert. Sie hatte es akzeptiert und ignorierte es. Wer sie jedoch darauf ansprach, wurde eiskalt abserviert.

Vorsichtig ließ sie den Waschlappen sinken und prüfte den Zustand ihres Ohrs. Erleichterung durchfuhr sie, als sie sah, dass es wieder seine normale Farbe und Größe besaß. Schnell warf sie den noch nassen Lappen in den Wäschekorb und verließ den Raum.

An diesem Abend schlief Sakura rasch ein, im Gedanken schon beim nächsten Mittwoch.
 

Wenn es nach ihr ginge, konnten die Tage gar nicht schnell genug vergehen. Als Sakura am Montag in die Schule kam, wurde sie sofort von Ino und Hinata in die Mangel genommen und zu dem Samstag ausgequetscht.

Selbst die sonst so schüchterne Hinata hatte das Verkupplungsfieber gepackt und ließ sich von Inos Plänen mitreißen. Einzig und alleine die Jungs blieben mehr oder weniger gefasst. Naruto fand es einfach nur süß das Sakura sich jetzt auch mal verliebt hatte und das der Auserwählte ausgerechnet ihr Nachhilfelehrer war, während Shikamaru das alles nur nervig und viel zu anstrengend fand.
 

Die Mädchen steckten in den Pausen die Köpfe zusammen und versuchten irgendwie eine Lösung zu finden. Sakura hatte in der letzten Nacht beschlossen um seine Liebe zu kämpfen, egal was alle anderen dazu sagen würden. Ihr wollte der Blick, den er ihr zugeworfen hatte, nicht aus dem Kopf gehen, als sie die Fenster aufriss um zu lüften. Ganz kurz lag in seinen Augen so etwas wie Anerkennung, Wärme. Das war viel zu überraschend, als das sie es vergessen konnte. Sie hoffte nur, dass ihre Bemühungen auch zu etwas führen würden und nicht nur zu weiteren Peinlichkeiten.
 

Schließlich war es Mittwochnachmittag und Sakura machte sich für den Unterricht fertig.

Den ganzen Tag über war sie schon aufgeregt und nervös gewesen und hatte ihre Freunde fast in den Wahnsinn getrieben. Ihre Hände zitterten unübersehbar, als sie die Bürste durch ihre Haare zog und schließlich zwei königsblaue Spangen seitlich am Kopf feststeckte, sodass ihr Gesicht frei von lästigen Strähnen blieb. Sie schaute sich in die grünen Augen und schluckte. “Ich schaffe das schon.”

Das Gesicht im Spiegel verzog sich zu einem gequälten Lächeln. “Du schaffst das schon Sakura. Nur Mut. Er kann dir nicht widerstehen!” Zwei tiefe Atemzüge später griff sie etwas beruhigter neben sich auf den Tisch und legte sich eine schlichte Silberkette um den Hals. Diese Kette war Sakuras ganzer Stolz. Einst gehörte sie ihrer Großmutter, die sie wiederum von ihrer Mutter erhalten und die von ihrer Mutter ... und so weiter.

Das schönste jedoch war nicht das blank polierte Silber, es war der Anhänger, der Sakuras Herz jedes Mal höher schlagen ließ. Ein einfaches, silbernes Kreuz, in dessen Mitte ein winziger Diamatsplitter steckte. Dieser Splitter wurde von einem feinen, sehr dünnen und filigranen silbernen Draht umschlossen, damit der Stein nicht herausfiel. Natürlich hätte sich Sakura jederzeit einen Diamanten kaufen können, ihre Eltern mangelte es nicht an Geld, aber da sie solche Oberflächlichkeit nicht interessierte, hatte sie nie das Bedürfnis danach.

Diese Kette aber war etwas anderes. Ihre, sie wusste nicht wieviele Ur`s sie dranhängen musste, Vorfahren mussten Jahrzehntelang und noch viel länger dafür arbeiten um diesen winzigen Splitter zu kaufen und in dem Kreuz einfassen zu lassen. Hinter diesen so unscheinbar aussehenden Anhänger verbargen sich Jahre voller Arbeit und Schinderei. Nur damit die Familie etwas hatte das sie von Mutter zur Tochter vererben konnten. Es war sozusagen der Schatz der Familie und nun war es an Sakura ihn zu hüten und irgendwann an ihre Tochter weiterzugeben.
 

Vielleicht würde es ja eine schwarzhaarige, grünäugige Tochter werden ...

Ein Lächeln schlich sich auf Sakuras Gesicht. Ja, ich werde es schaffen seine Liebe zu gewinnen. Auch wenn es dauern würde, sie war sich sicher das sie Sasuke Uchiha dazu bringen konnte sie zu lieben. Sakura musste einfach daran glauben, sonst hätte sie keine Kraft mehr ihn weiterhin so unbetrübt anzulächeln.
 

Ein kurzer Blick auf die Uhr bestätigte ihr das es Zeit war zu gehen. Sie packte noch schnell die letzten Sachen ein und holperte dann die Treppe runter in den Flur zur Haustür. Ihre Eltern waren mal wieder nicht da, sodass sie sich ihren Schlüssel vom Haken nahm, damit sie nachher auch wieder hereinkam.

Den ganzen Weg über versuchte sie sich auszumalen wie die Stunden wohl sein würden. Vor allem hatte sie Angst das sie nur von Mathegenies umgeben war, die einzig und allein wegen Sasuke Uchiha kamen und nicht wegen der Nachhilfe. Sie könnten dann auch mit ihrem Wissen punkten, während Sakura nichts außer ihr Lächeln blieb.

Unruhig strich sie sich über ihren weißen Rock und zupfte ein wenig an ihrem schulterfreien azurblauen Oberteil herum, bis es endlich zu ihrer Zufriedenheit saß.

Immer wieder versuchte sie diese Gedanken aus ihren Kopf auszuschließen, doch sie waren hartnäckiger als Ino, wenn diese mal wieder eine Handtasche gesehen hatte, die sie unbedingt besitzen musste. Selbst als sie die Treppen zu dem Klassenraum hochstieg, dessen Nummer ihr Sasuke Uchiha noch gegeben hatte, wollten diese Gedanken nicht verschwinden. Im Gegenteil, Sakura hatte das Gefühl das sie mit jedem Schritt den sie tat, nur lauter und drängender wurden.

Schließlich stand sie vor der geschlossenen Tür und blickte auf das helle Holz. Nervös schaute sie auf ihre Uhr. Sie hatte noch zwanzig Minuten Zeit. Vielleicht sollte sie nochmal ein wenig in den Gängen herumstromern um ruhiger zu werden. In diesem Zustand konnte sie doch ihrem Lehrer nicht vor die Augen treten.

Sakura schüttelte unwirsch den Kopf und straffte die Schultern. Sie war doch sonst nicht so zaghaft. Keine Ausflüchte mehr. Vielleicht bestand ja die Möglichkeit, dass sie Sasuke Uchiha alleine antraf und ein wenig ihren Charme spielen lassen konnte. Sie atmete tief durch und stieß die Tür auf.
 

#Ende Teil 1 von Kapitel 4 Der zweite Teil wird Kappi 5:#

Ein ereignisreicher Tag Teil 2

Ein ereignisreicher Tag Teil 2

Kapitel 4 (5)
 

Sie hatte viel erwartet, aber das, was sie in dem Raum vorfand, übertraf ihre kühnsten Träume. Wie erstarrt blieb Sakura auf der Schwelle stehen und wollte ihren Augen nicht trauen.

Die Klasse war fast bis auf den letzten Platz besetzt. Nicht mit lernbegierigen, weniger ansehnlichen Schülern, deren einziges Streben der Welt der Zahlen galt, sondern ausnahmslos wunderschönen Mädchen.

Wobei viele von ihnen den Schmink- mit dem Tuschkasten verwechselt zu haben schienen. Diese abenteuerlichen Farbkombinationen auf einem einzigen Gesicht ließen einen unbedarften Beobachter glauben, er sei auf einem LSD-Trip. Da mischten sich feuerrot mit neongelb, babyblau mit braun, froschgrün mit schwarz. Sakura wollte nur noch den Kopf schütteln. Als sie dann auch noch die mehr als gewagten Outfits registrierte, überlief sie wahrhaftig ein Schauer. Mindestens die Hälfte von den Mädchen strapazierten die Nähte ihrer Ultra-Mini-Röcke bis zum Anschlag, so dass man die protestierenden Knarzer fast schon hören konnte. Ganz zu schweigen von den mäßig bis übermäßig vorhandenen Hüftgold, das verschmitzt jede Ritze nutze, um sich ins Tageslicht strecken zu können. Dazu kamen dann noch klimpernde Reihen von Armbändern in jeder erdenklichen Farbe, Kreolen, die die Größe eines Autoreifens hatten, Ringe an jedem Finger (natürlich immer mit einem anderen Stein, Tier oder Farbton verziert) und zu guter Letzt die, bei einigen Mädchen, unmöglich anmutenden Kettengehänge. Da baumelte neben einem, von glitzernden Plagiaten bedeckten, Kreuz schon der silberne Mini-FlipFlop und der (unechte) Zahn eines Krokodils. Zum Schaudern. Zwar gab es auch Mädels, die kaum übersehbar einen auf Süß und Unschuldig machten, doch waren diese Exemplare eher in der Minderzahl. Es war unübersehbar, das sich alle nur wegen einer Person so aufgestylt hatten. Nur wegen ihm- Sasuke Uchiha.
 

Bei ihrem Eintreten wandten sich alle Augenpaare wie auf Zuruf Sakura zu, die sofort feuerrot anlief und erschrocken die Augen niederschlug. Sie hatte nicht gedacht das so viele Schüler kommen würden. Vor allem Schülerinnen. Obwohl es eigentlich klar gewesen ist. Welches Mädchen, das bei wachen Verstand war, würde jemanden wie Sasuke Uchiha nicht beeindrucken wollen?

Nach kurzen Zögern wagte sie es wieder nach oben zu schauen und sah, dass sie noch immer von einigen Mädchen misstrauisch beäugt wurde. Die Meisten jedoch hatten ihre Aufmerksamkeit wieder Sasuke Uchiha zugewandt, der vorne am Pult saß. Er schien von den aufdringlichen Flirtversuchen vollkommen ungerührt zu sein und korrigierte seelenruhig einige Arbeitsblätter.

Allerdings sah er kurz auf, als die Tür aufging und seine dunklen Augen streiften Sakuras grüne. Ein Schauer lief über ihren Rücken und es gelang ihr nicht den Blick von ihm abzuwenden. Er war es schließlich, der nach einem unendlich anmutenden Augenblick ihren Blickkontakt abbrach.

Ein Seufzen steckte in Sakuras Kehle und bahnte sich seinen Weg durch ihre Lippen. Eigentlich war es nur ein kaum wahrnehmbares Ausstoßen der Luft, doch es wirkte Wunder auf ihre angespannte Nerven.

Sofort war sie ruhiger und schaffte es deshalb auch, den mörderischen Blicken der anderen Mädchen standzuhalten, als sie nach vorne zu Sasuke Uchihas Pult ging und ihm ihre fertig bearbeiteten Arbeitsblätter der letzten Woche gab.

“Hallo, Sakura.” Der schwarzhaarige Lehrer sah sie mit undefinierbarer Miene an, während Sakura ihn reizend anlächelte.

“Guten Abend Uchiha-sensei.” Sasuke Uchihas Mundwinkel zuckten kurz, als er diese vollkommen neue Anrede von Sakura hörte. Das war das erste Zeichen von Regung die er ihr gegenüber zeigte und erstaunte das rosahaarige Mädchen zutiefst. Wenn sie sich nicht gänzlich täuschte, schien er heute Abend bestens gelaunt zu sein, wenn er sogar auf ihre Worte reagierte.

Irrationalerweise hoffte sie, dass es wegen ihres Erscheinens war und nicht weil er heute ein lang ersehntes Mathebuch gekauft hatte oder was auch immer ihn sonst noch glücklich machen konnte. Er entließ sie indes mit einem angedeuteten Nicken und Sakura wollte sich gerade umdrehen und sich einen freien Platz suchen, als ihr der Entschluss wieder in den Sinn kam.

Abrupt hielt sie inne und schaute wieder zu dem schwarzhaarigen Lehrer.

“Hatten Sie heute einen schönen Tag, Uchiha-sensei?” fragte sie mit zuckersüßer Stimme und stützte sich mit einer Hand auf dem Tisch ab. Keck strich sie ein paar Fransen aus ihren Augen, als sie ihn dabei beobachtete wie er notgedrungenermaßen seine Aufmerksamkeit auf die nervende Schülerin vor ihm richtete.

“Ja” sagte er knapp, “Setz dich bitte hin, Sakura. Ich habe zu tun.” Erneut fing er an die Arbeiten zu kontrollieren und bemerkte nicht, das seine kurz angebundene Antwort das Mädchen vor ihm total aus der Bahn geworfen hatte. Sakura war wie erstarrt und blieb noch einige Herzschläge lang in dieser Position, bis sie sich soweit gesammelt hatte das sie sich umdrehen und langsam nach hinten gehen konnte.

Einige der Mädchen, die ganz vorne saßen und die Szene mitbekommen hatten, warfen ihr überhebliche, spöttische und wütende Blicke zu und begannen auffällig laut zu tuscheln. Sakura ignorierte sie einfach. Hatte sie etwas falsch gemacht? War sie vielleicht zu arrogant aufgetreten? Stimmte etwas mit ihrem Aussehen nicht? Sie spürte wie Tränen der Enttäuschung in ihren Augen brannten und blinzelte heftig um nicht vor der ganzen gierigen Meute hier loszuflennen. Dann hätten die aufgetakelten Mädels sicherlich ihren Spaß und das wollte Sakura auf keinen Fall. Schließlich war sie ein starkes Mädchen, das sich nicht durch undurchdachte Worte von ihrem Ziel ablenken lassen würde. Ja, ich schaffe das! Nur Mut, noch ist nichts verloren. Vielleicht ist er leicht genervt durch die ganzen aufdringlichen Schülerinnen, so dass er seinen Frust einfach an mir ausgelassen hat. Ja ... so muss es sein. Es liegt sicherlich nicht an mir! Niemals!!

Sakura wählte einen Tisch in der vorletzten Reihe, die noch ganz leer war, und setzte sich. Sie ließ die Augen durch die Klasse schweifen und betrachtete die Zeichnungen der zehnjährigen Kinder, die normalerweise hier Unterricht hatten und wünschte sich, dass alles so einfach wäre wie die Kinder es dort malten. Zwei Menschen, eine Frau und ein Mann, die Hände als ein Kreis zusammengefasst und ein rotes Herz zwischen ihnen. Darüber das Wort “Liebe”. Mehr brauchte es nicht, wenn man als Kind das Wort Liebe beschreiben sollte.

Sie wussten noch nicht wie sehr es schmerzen konnte, welche Höhen und Tiefen man erlebte, wenn man verliebt war. Vor allem was man durchmachte, wenn die Liebe nicht erwidert wurde.

Betrübt legte Sakura ihre Tasche auf dem Tisch ab, faltete die Arme auf dem provisorischen Kopfkissen und legte ihre Wange darauf ab. Seufzend schloss sie die Augen und versuchte zu ergründen, warum Sasuke Uchiha eben so ablehnend zu ihr gewesen war. Und sie versuchte die Zweifel, die jetzt wieder durch diese Abweisung an ihr nagten, so gut es ging zu ignorieren. Zweifel daran, ob er sie jemals lieben würde, ob das, was sie tat, wirklich richtig war und ob sie überhaupt weiter versuchen sollte in dem kühlen Lehrer Gefühle zu wecken.

War er es wert? Wollte sie wirklich weiter an der blödsinnigen Hoffnung festhalten, das er eines Tages erkennen würde, dass er sie liebt? In Sakura brach bei diesem Gedanken etwas entzwei.

Einerseits hoffte sie es sosehr das es ihr Höllenqualen bereitete, andererseits hatte sie nicht länger die Kraft ihm weiter das glückliche, unbeschwerte Mädchen vorzuspielen. Jenes Mädchen, das vollkommen unbeeindruckt von ihm war und sich nicht für ihn interessierte. Welches Mädchen würde bei diesem Mann nicht das Sabbern anfangen? Vielleicht war es ja nur sein Aussehen, was Sakura reizte.

Sein überaus ansehnlicher Körper, den man wirklich nur als heiß bezeichnen konnte.

Seine unergründlichen, tiefschwarzen Augen, welche niemals seine Gefühle - sofern er denn überhaupt welche hatte - zeigten.

Das rabenschwarze Haar das ihm ins Gesicht fiel und ihm zusätzlich einen mysteriösen Anstrich verpassten.

Sein distanziertes Verhalten, wortkarg im Gespräch, verschlossen, wenn man zu persönlich wurde.

Mit niederschmetternder Klarheit begriff Sakura nun, dass es nicht nur sein Aussehen war. Sein ganzes Wesen faszinierte sie ohne Maßen.

Alleine schon das sie nichts, aber auch gar nichts von ihm wusste - hatte er Geschwister, lebten seine Eltern noch, was war sein Lieblingsessen, machte er Sport, wenn ja was für einen, mochte er lieber Serien oder lieber Comedy im Fernsehen schauen, was ist sein Lieblingsbuch ..... - fand sie unglaublich interessant. Selbst seine stets kühle Stimme, mit einer Spur von Spott und Arroganz, dunkel, sexy und einfach nur verführerisch, wollte ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Seine starken, aber sanften Hände, die geheimnissvollen Augen, seine Stimme, seine Haare, sein Gesicht, sein Kleidungsstil, sein Verhalten, seine Distanziertheit ... Einfach alles an ihm betörte sie und brachte sie um den Verstand.
 

Sie liebte ihn von ganzen Herzen.

Unwiderruflich und gegen jede Regel.
 

Am liebsten würde Sakura jetzt aufstehen, nach vorne gehen, Sasuke Uchihas Gesicht mit beiden Händen umfassen und ihre Lippen auf seine pressen. Sie wollte wissen wie er schmeckte, sie wollte wissen ob seine Hände genauso stark und zärtlich sein konnten wie sie aussahen.

Vor allem aber wollte sie Liebe in seinen Augen erkennen, wenn er sie ansah. Sakura wollte sehen das er sie begehrte, sich nach ihr verzehrte und sie niemals wieder alleine lassen würde.
 

Nur einmal wollte sie, dass jemand sie von ganzen Herzen liebt. Es wäre das erste Mal, dass sie wirklich spüren würde, was Wärme und Geborgenheit war. War das zuviel verlangt? Warum durfte sie nicht glücklich sein? Wieso zum Teufel war dieser Nachhilfelehrer nur so beherrscht und kalt ihr gegenüber?
 

Langsam öffnete Sakura ihre Lider. Wut packte sie. Ihre Hände begannen zu zittern, als sie sich einige verirrte Strähnen ihres Haares nach hinten strich und den Kopf hob. An der gegenüberliegenden Wand, schräg neben Sasuke Uchihas Pult, hing eine Uhr.

Eine Minute vor Fünf. Sie spürte eine brodelnde Masse in ihrem Bauch, die zu gerne jetzt explodieren würde, wie ein aktiver, kochender Vulkan der kurz vorm Ausbruch stand. So fühlte sie sich gerade. Nur das Wissen, das sich hier fast zwanzig sensationsgeile, neidische und aggressive Puten befanden, hielt Sakura davon ab ihrem Nachhilfelehrer mal gehörig die Leviten zu lesen.

Sie wusste selbst nicht warum sie so wütend war, aber es fühlte sich so gut an. Wie erleichtert würde sie dann erst sein, wenn sie ihm mal gehörig die Meinung gegeigt hatte? Wenn er sie schon nicht lieben konnte, dann könnte er zumindest freundlich zu ihr sein. Wenigstens höflich, wenn er schon nicht viel mit ihr sprechen wollte.

Voller nervösem Tatendrang suchten ihre Finger das Erbstück das sie um den Hals trug. Ihre Augen fixierten die Uhr an der Wand vor ihr und sahen dabei zu wie der Zeiger tickend die Zwölf erreichte, als Sasuke Uchiha im selben Moment aufstand.

“Guten Abend. Bitte seid ruhig. Ich möchte beginnen.” Seine kalten Augen lagen dabei besonders lange auf der vorderen Reihe, dessen Sitzinhaberinnen gespielt verschämt kicherten, als er sie ansah. Wahrscheinlich denken die noch das er sich für sie interessiert, dabei liegt nur eine ernst gemeinte Ermahnung in diesen schwarzen Tiefen, dachte Sakura spöttisch. Sasuke Uchiha drehte sich mit dem Rücken zu den Schülerinnen und begann etwas an die Tafel zu schreiben. Er trug ein mattschwarzes Hemd, unter dem man deutlich seine festen Muskeln erahnen konnte, was einige Mädchen dazu veranlasste sehnsuchtsvoll aufzuseufzen.

Ein paar stützten sogar ihren Kopf auf den Händen ab und sahen nur verträumt zum Lehrer, anstatt das sie die Aufgaben mitschrieben und bearbeiteten. Meistens waren das auch diejenigen, die überhaupt keine Tasche, geschweige denn ein Buch, Papier und einen Stift auf dem Tisch liegen hatten.

Also hatte Sakura doch Recht gehabt. Nicht alle, oder besser gesagt sehr wenige, waren wirklich wegen der Nachhilfe hier. Die Meisten kamen anscheinend nur um Sasuke Uchiha betrachten zu können. Diese Erkenntnis brachte das Feuer in ihr nur umso mehr zu brodeln.

Wie konnten sie es nur wagen ihn die ganze Zeit anzustarren, wie ein frisches Stückchen Fleisch? Sakuras Augen glitten anerkennend über seine sehnige Gestalt. Sahen sie überhaupt wie perfekt er wirklich war? Bestimmt nicht, denn sie sahen nur sein Aussehen. Die makellose Hülle, doch Sakura wusste instinktiv das noch mehr, viel mehr, dahinter steckte. Um sich zu beruhigen zog sie ihr Buch, einen Taschenrechner, das Heft und einen Stift hervor und begann konzentriert die Aufgaben abzuschreiben.
 

Die Stunden waren wirklich eine Tortur für sie. Sie verstand kein Wort von dem was er vorne erklärte, die Aufgaben ergaben alle keinen Sinn in ihren Augen, doch vor allem strapazierten diese blöden Fangirls ihre Nerven bis zum Zerreißen. Ständig meldete sich eine von ihnen und fragte bescheuertes Zeug. Zum Beispiel ob er eine Freundin hätte, was er morgen machen würde, ob sie ihre Telefonnummer in sein Mathebuch schreiben dürfe ...

Sakura hätte diesen aufgeblasenen Schnepfen liebend gerne eine runtergehauen, doch sie musste sich auf ihre Wut auf den Lehrer konzentrieren. Was wirklich leicht war, da sie durch ihre eigene Unfähigkeit in Bezug auf Mathe sowieso schon stinksauer war. Dementsprechend groß war die Wut in ihrem Bauch, als die Stunden sich langsam ihrem Ende näherten.

Sakura hatte es inzwischen seit zwanzig Minuten aufgegeben den Zahlen einen Sinn abzugewinnen. Diese verteufelten Ziffern machten sich einen Spaß daraus ihr den Kopf zu verwirren, so dass Sakura manchmal gar nicht mehr wusste warum gerade diese Zahl dort stand oder was genau sie überhaupt bedeutete.

Es war wirklich zum verrückt werden. Wieso nur verstand sie diesen Mist nicht? Andere bekamen es doch auch hin, wieso dann nicht sie? Verdammt nochmal, Sakura hoffte nur das die Stunden bald ein Ende hatten.

Allerdings hatte sie noch vor etwas länger zu bleiben und zu warten bis alle Mädchen gegangen waren und dann ihrem Lehrer mal ihre Meinung zu sagen. Heute musste sie einfach ihren Frust auslassen und er war ein gutes Opfer, da ein Großteil des Frustes sowieso auf seinen Mist gewachsen war.

Hätte Sakura noch einigermaßen klar denken könne, wäre ihr zweifelsohne aufgefallen, wie untypisch dieses Verhalten für sie war. Da sie jedoch nur noch auf ihren Ärger konzentriert war und die ganze Zeit nur an den schwarzhaarigen Lehrer dachte, kam ihr dieser Gedanke gar nicht in den Sin. Es war bescheuert, wieviel man über einen geliebten Menschen nachdachte, selbst wenn er sich augenscheinlich nicht für einen interessierte. Das Herz sah es immer anderes als der Kopf. Sie lagen im steten Wettstreit miteinander und noch immer war es ungewiss, wer von ihnen letztendlich gewinnen würde.

Sakura hoffe ja noch immer auf das Herz, jedoch nur wenn auch das Herz des schwarzhaarigen Lehrers gewann- und zwar zu Sakuras Gunsten. Wie es allerdings um das Herz des Uchihas stand, konnte sie nicht einmal im Ansatz erahnen. Das wusste nur er selber.
 

Schließlich war es sieben Uhr und Sasuke Uchiha schloss den Unterricht. Er gab noch Hausaufgaben bis zur nächsten öffentlichen Nachhilfestunde und entließ dann die Schüler. Sofort stürzten die Mädchen zu ihm und versuchten krampfhaft etwas über ihn herauszubekommen. Die Telefonnummer, die Adresse, die E-Mail vielleicht?

Dem aufgedrehten Mob war es egal, sofern sie nur irgendwie Kontakt zu ihm aufnehmen konnten. Nicht wenige versuchten auch ganz dreist ein Date mit ihm zu arrangieren, was er geflissentlich ignorierte. Genauso wie die zahlreichen Fragen, Flirtversuche und Annäherungen.

Aus seinem Gesicht war wirklich keine Regung zu lesen, als er die ganzen Mädels abwies und gleichzeitig in ihre Schranken verwies. Sakura packte seelenruhig ihre Sachen ein und wartete ab das er sie allesamt rausschmiss. Hoffentlich warf er sie nicht auch gleich mit raus. So eine Art gründlich reinemachen. Dann wäre ihre ganze schöne Wut umsonst und sie würde sie an Mama`s wertvollen Vasen auslassen müssen.

Doch sie hatte zur Abwechslung mal Glück. Nach zehn Minuten aufgeregten Plapperns wurde es dem schwarzhaarigen Lehrer anscheinend zu bunt. Mit einigen barschen Worten, deren Sinn Sakura zum Glück nicht hören konnte, warf er die ganze Bagage raus.
 

Nun waren nur noch Sakura und Sasuke Uchiha im Raum. Der Lehrer bemerkte sie aber nicht, das erkannte sie deutlich an seinem Verhalten. Er seufzte auf und strich sich genervt durch die schwarzen Haare, sodass sie noch unordentlicher von seinem Kopf abstanden. Kurz legte er seine Hand vor die Augen, während seine Lippen sich zusammenpressten und sein ganzer Körper sich anspannte.

Sakura beobachtete ihn erstaunt. In dieser Haltung sah er so menschlich aus. Abgespannt, genervt und vor allem erschöpft. Leise stand Sakura auf, nahm ihre Tasche hoch und ging nach vorne. So wirkte er noch viel anziehender auf das rosahaarige Mädchen.

Eine Hand fummelte währenddessen ruhelos an dem silbernen Anhänger herum, doch kurz bevor sie Sasuke Uchiha erreichte, ließ sie die Hand sinken und ballte sie stattdessen zur Faust.

Von ihrem Schritten aus seinen Gedanken gerissen, ließ Sasuke Uchiha ruckartig die Hand fallen und starrte sie aus wütend funkelnden Augen an.

Was das anging, konnte Sakura allerdings mithalten. Ihre grünen Augen schienen Funken zu sprühen, so wütend war sie.

“Die Stunde ist vorbei. Ich muss jetzt gehen. Falls du Fragen hast musst das leider bis zum nächsten Unterricht abwarten.” sagte Sasuke Uchiha knapp und mühsam kontrolliert. Er stand wirklich unter Druck, das spürte Sakura genau. In diesem Moment allerdings nahm darauf keine Rücksicht. Es war ihr schlichtweg egal.

“Jetzt hören Sie mir mal zu.” fuhr ihm Sakura über den Mund und blieb etwa eine Armlänge von ihm entfernt stehen. Seine Augen weiteten sich verblüfft, wieder eine Gefühlsregung, verbuchte Sakuras Unterbewusstsein, was im Augenblick aber nebensächlich war. Sie hatte endlich die Chance ihm sein gemeines Verhalten heimzuzahlen. Die Demütigungen die sie während seiner Nachhilfe erfahren hatte, die unfreundlichen Antworten, seine Ungeduld wenn sie etwas nicht verstand und vor allem seine Kälte.

Seine Gefühllosigkeit, die sie schier in den Wahnsinn trieb. Zwar fand sie dieses geheimnissvolle, distanzierte Verhalten überaus anziehend, doch ihr Herz dürstete nach Zuneigung, nicht nach Rätseln.

“Was hast du gesagt?” Sasuke Uchihas Stimme klang belegt, drohend. Ein Schauer glitt über Sakuras Arme und ein nie gekanntes Gefühl von Macht durchströmte sie. Es erfüllte sie mit tiefer Befriedigung, dass sie etwas in ihm auslösen konnte, auch wenn es bisher nur Wut und Staunen war.

Es bewies ihr, das tief in ihm drinnen doch Gefühle lauerten, die er nur geschickt zu verbergen wusste.

“Sie haben ganz richtig gehört. Ich sagte, das Sie mir ganz genau zuhören sollen.” wiederholte Sakura bedächtig. Mit Stolz vernahm sie die Arroganz und den Spott in ihrer Stimme. Sie hatte es endlich geschafft ihn mit seinen eigenen Waffen bekämpfen zu können.

Der Lehrer legte seine Tasche auf dem Pult ab. Urplötzlich war er die Ruhe selbst. Seine grenzenlos wirkende Kontrolle über sich selber, hatte wieder die Führung übernommen.

“Was hast du mir den zu sagen?” Er stieß verächtlich die Luft zwischen den Lippen aus. Sein Körper entspannte sich merklich.

“Das du mich toll findest? Heiß? Sexy? Das du mich liebst? Glaub mir Sakura, dass habe ich schon tausendmal gehört. Jedes Mal ist es das Gleiche, also bemüh dich nicht. Jedes Kompliment, das man einem Mann machen kann, habe ich schon gehört, also sei lieber still und versuche endlich dein Problem mit der Mathematik zu lösen, anstatt mir hinterher zu laufen. Das ist unreif und lässt dich nicht gerade wie eine verantwortungsvolle Jugendliche wirken.” Er machte eine kurze Pause um dann etwas zu sagen, dass Sakura einen eisigen Dorn ins Herz stieß. “Glaubst du, ich hätte nicht bemerkt wie du mich anstarrst, Sakura? Ein Blinder würde merken, dass du auf mich stehst. Es hat keine Zukunft, also mach dich nicht unglücklich und geb es auf. Verstanden? Es ist überflüssig und schwachsinnig an seinen Gefühlen festzuhalten, wenn sie nicht erwidert werden. Also sei ein bisschen erwachsener und versuch dich zu beherrschen.”
 

Klatsch!
 

Mit zwei schnellen Schritten war Sakura bei ihrem Nachhilfelehrer und hatte ihm eine geknallt. Ihre grünen Augen schwammen in Tränen und sie konnte kaum das Schluchzen unterdrücken, welches in ihrer Kehle steckte.

So eine lange Rede hatte sie noch nie aus seinem Mund gehört- und noch nie in ihrem siebzehnjährigen Leben eine solch verletzende.

“Meinen Sie, so wie Sie es machen?” stieß Sakura schwerfällig hervor, während seine schwarzen Augen sich erschrocken weiteten. Ungläubig hob er eine Hand und legte sie auf seine feuerrote Wange.

“Soll ich auch ein gefühlloses Arschloch wie Sie werden, Sensei?” Das Sensei spuckte sie ihm beinahe entgegen. Tränen bahnten sich ihren Weg über Sakuras Wangen und tropften zu Boden. Plötzlich hob sie entschlossen den Blick und schaute ihm mit harten Augen ins Gesicht.

“Ist es das was Sie ihren Schülern beibringen wollen? Sich genauso kalt und unnahbar durchs Leben zu schlagen und möglichst jeden zu verletzten dem sie begegnen? Ihnen ständig zu sagen das sie schlecht sind, das sie es zu nichts bringen werden, das es hoffnungslos ist? Was sind Sie für ein Lehrer, wenn Sie das so sehen?”

Sakura holte tief Luft und fuhr ihm über den Mund, als er zum Sprechen ansetzte. Sie war so wütend, das sie einfach alles herausließ, was sie ihm in den letzten Wochen sagen wollte.

“Und ja, vielleicht haben Sie Recht das ich Sie anstarre. Aber ist mir das zu verübeln? Mein Gott, Sie sind unglaublich attraktiv und sexy und heiß. Verdammt nochmal, es wird wohl noch erlaubt sein zu schauen!”

Sakura holte tief Luft und wischte sich über die nassen Augen. Durch den Schleier der Tränen konnte sie ihn die ganze Zeit schon nicht richtig erkennen, doch sie wollte sehen ob er auf ihre Worte reagierte. Wie er reagierte.

Das Mädchen ballte eine Hand zur Faust. Jetzt war eh alles zu spät, da konnte sie sich auch noch vollkommen zum Deppen machen.

“Und auch wieder ein Ja. Ich liebe Sie. Sind sie jetzt zufrieden! Wollen Sie mir jetzt nochmehr wehtun als bisher schon? Dann machen Sie es doch! Machen Sie es! Es ist mir alles egal. Sie sind ein kalter Mensch, der seine Gefühle versteckt. Wie konnte ich nur jemals glauben das jemand wie Sie etwas wie Liebe empfinden kann? Ich muss doch bescheuert sein zu glauben, dass Sie irgendeinem Menschen Zuneigung entgegenbringen können!”

Sakura trat wieder einen Schritt näher zu ihm heran und schrie sich den ganzen Frust, die Wut, die Hoffnungslosigkeit aus dem Leib.

“Das einzige wozu Sie im Stande sind, sind alle Menschen zu vergraulen, schlecht zu machen und emotional zu zerstören. Ist es das was Sie wollen? Ist es das was Ihr Lebensinhalt ist?”

Sakura schlug mit der geballten Faust gegen seine harte Brust und krallte sich dann wie von Sinnen in den Kragen seines Hemdes. Mit einer Kraft die aus ihrer Wut und Verletztheit geboren war, zog sie ihn zu sich herunter.

Solange bis ihre Augen auf einer Höhe waren und sie in die schwarzen Tiefen blicken konnten. Sakura genoss den blöden Ausdruck in seinem Gesicht, der von purer Verblüffung sprach und ihrer übereilte Aktion nicht wirklich eine Regung zuordnen konnte.

Während sie starr in seine dunklen Augen blickte, kühlte ihre Wut langsam ab. Zurück blieb eine tiefe Leere und Traurigkeit, die sie fest in ihren Fängen hielt. Sakuras Stimme wurde immer leiser, heiserer und schmerzerfüllter als sie weitersprach und schließlich nicht mehr fähig war in sein Gesicht zu sehen.

“Verdammt. Soll ich Ihnen etwas sagen? Ich kann dennoch nicht aufhören Sie zu lieben. Obwohl sie ein arrogantes Schwein sind. Ich würde Sie gerne hassen, doch ich kann es nicht... Wieso kann ich es nicht? Ich will doch nur endlich einmal glücklich sein. Ist das zuviel verlangt?”

Sakura schluchzte auf und schlug eine Hand vor den Mund um diese verräterischen Geräusche zu unterdrücken.

“Jetzt rede ich sogar wirr.” lachte sie tonlos, “Sehen Sie was Sie mit mir machen? Ich kann einfach nicht mehr. Und doch kann ich nicht aufhören Sie zu lieben ... Wieso nur?”

Die letzten Worte flüsterte sie nur noch.
 

Langsam aber sicher kam Sakura wieder zu sich. Ihr Kopf schmerzte und ihre Kehle war wie ausgedörrt. Dennoch fühlte sie sich merkwürdig. Als wäre eine zentnerschwere Last von ihren Schultern genommen und sie hätte endlich wieder die Kraft um tief durchzuatmen.

Beinahe hätte sie gelächelt, doch irgendetwas hielt sie davon ab. Was es war, merkte sie schon in der nächsten Sekunde. Ihre beiden Hände hielten den Kragen des Lehrers noch immer fest umklammert und sorgten so dafür, dass sein Gesicht nur Millimeter von ihrem entfernt war.

Nicht nur das er so nahe war, er rührte sich auch nicht. Einzig das stetige Heben und Senken seiner Brust ließ noch auf Leben hoffen.

Blitzschnell ließ sie ihn los und taumelte einige Schritte zurück. Sie traute sich kaum jetzt in sein Gesicht zu sehen, doch als sie es todesmutig schließlich doch tat, wich sie unwillkürlich noch weiter zurück. Das blasse, nahezu perfekte Gesicht war eine eiserne, kalte Maske. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt und jeder Muskel schien wie eine Bogensehne gespannt zu sein. Er sah aus wie ein Raubtier, das nur danach gierte, seine Fänge in die Kehle seines wehrlosen Opfers zu schlagen und es zu zerfetzen.

Sakura stieß gegen einen Tisch und blieb wie angewurzelt stehen. Angsterfüllt starrte sie ihren Nachhilfelehrer an, der noch immer keine Reaktion gezeigt hatte. Nun wo die Anspannung und die Wut nachließ, begann ihr Körper unkontrolliert zu zittern und zu beben.

Sie umfasste den Riemen ihrer Tasche so fest, das ihre Knöchel weiß hervorstachen. Als Sakura nervös nach ihrer Kette griff, kam wieder Leben in den Uchiha. Erschrocken hätte sie fast einen Satz zurück gemacht, doch da hinter ihr der Tisch stand, zuckte sie nur zusammen.
 

Sasuke Uchiha drehte ganz langsam seinen Kopf in Sakuras Richtung. Diese zuckte zusammen, als sie den Ausdruck in seinen Augen sah und wünschte sich das sie keinen Tisch im Rücken hätte der eine Flucht verhinderte. “So etwas”, begann Sasuke Uchiha mit tonloser Stimme, “So etwas hat noch nie, noch niemals jemand zu mir gesagt. Ich hoffe du bist dir im Klaren darüber das das Konsequenzen haben wird? Wie fandst du die Stunde?”
 

Ungläubig starrte Sakura ihn an. Ihr Mund klappte auf und ihre Augen weiteten sich. Das konnte doch nicht sein Ernst sein, oder täuschte sie sich gerade? Fragte er allen Ernstes nach der Unterrichtsstunde eben? Kein weiteres Wort über ihren Ausbruch. Nichts. Rein gar nichts.
 

“Sie sind kalt. Du bist wirklich kalt und leblos, Sasuke Uchiha.” flüsterte Sakura und wandte die Augen ab. Ihr entging so der verwirrte und verunsicherte Blick den er ihr zuwarf. Zutiefst enttäuscht und vollkommen ausgelaugt von diesem Gespräch drehte sich Sakura um und wollte gehen. Es hatte ja eh keinen Sinn mehr es weiter zu versuchen, wenn er nichtmal auf sie reagierte.

“Warte!” Seine harsche Stimme durchbrach die Stille und ehe sie sich versah schloss sich eine feste Hand um ihren Arm und zog sie grob zurück.

“Aua!” protestierte das rosahaarige Mädchen. Gegen seine Kraft kam sie allerdings nicht an und so musste sie sich mitziehen lassen. Bis er stoppte und sie schroff zu sich umdrehte.

Als Sakura jetzt in seine Augen blickte, sah sie die grenzenlose Wut die sie vorher vermisst hatte.

“Du willst also das ich Gefühle zeige? Dann hör mir mal gut zu, Sakura. Denn das wirst du niemals wieder von mir hören.”

Er atmete geräuschvoll ein und aus, während Sakura mit großen Augen abwartete was er zu sagen hatte. Einerseits fürchtete sie sich zu weit gegangen zu sein, andererseits war sie wohl die Erste die einen Sasuke Uchiha unkontrolliert erlebte. Hoffentlich würde sie nicht die Letzte sein.

“Du hast Recht.” konstatierte er plötzlich.

“Mir macht es tatsächlich nichts aus meine Schüler zu demotivieren. Ihre Zukunft ist mir egal, ich Scheiß darauf. Warum sollte mich das auch interessieren, ich habe meine Beruf und verdiene gut Geld.

Ich kann mir alles leisten was ich will, wieso also über hoffnungslose Schüler nachgrübeln, deren Leben sowieso aussichtslos ist? Natürlich tue ich so, als wolle ich euch helfen und lache mir später ins Fäustchen, wenn ihr es nicht schafft. Was kümmert es mich schon?”

Er verstärkte den Griff um ihren Arm und grub seine Nägel tief in ihr bloßes Fleisch. Sakura verzog das Gesicht vor Schmerz, doch er bemerkte es nicht. Zu sehr redete er sich Rage, genau wie sie eben. Nur war er aber ein erwachsener Mann und dementsprechend stark. Das waren keine Kratzer mehr an ihrem Arm, das würde morgen ein riesiger blauer Fleck werden.

“Glaubst du wirklich das ich so denke, Sakura? Dann hätte ich den falschen Beruf gewählt. Es ist mir nicht egal, also rede nicht von Dingen die du nicht verstehst. Hast du verstanden?”

Er schüttelte sie heftig, während Sakura darum kämpfte ihren Halt nicht zu verlieren. Sasuke Uchiha schien vollkommen die Haltung zu verlieren, die Kontrolle über seine so sorgsam aufgebaute Mauer der Gleichgültigkeit. Und doch trotz seiner Aggression empfand Sakura ein Gefühl von Triumph.

Sie hatte es geschafft ihm Gefühle zu entlocken, endlich einmal sah sie das er ein Mensch ist, kein Roboter.
 

“Was deine Gefühle für mich angeht ...”

Sakura horchte auf, als er bedauernd anfing zu sprechen. Sein Tonfall sagte ihr schon mehr als tausend Worte. Gerade als er wieder ansetzten wollte um ihr den nächsten Dorn ins Herz zu rammen, kam sie ihm zuvor.

“Ich verstehe es schon. Sie lieben mich nicht und ich soll mich nicht in etwas verrennen was niemals geschehen wird. Es tut mir sehr Leid, aber ich kann an meinen Gefühlen nichts ändern, ich hoffe nur, dass Sie trotzdem versuchen wollen mir Mathe beizubringen. Obwohl es bei mir wahrscheinlich hoffnungslos ist ...”

Sakura lachte kurz freudlos auf. Sie senkte den Blick. Sakura wollte einfach nur noch weg. Noch länger würde sie seine Anwesenheit nicht mehr ertragen können. Es zerriss ihr schon jetzt das Herz, ihn anzusehen und zu wissen, dass er ihre Gefühle niemals erwidern würde.

“Sakura ...” setzte er an, wurde aber sofort von ihr unterbrochen.

“Nein, lassen Sie mich gehen. Ich möchte gehen.” Er reagierte nicht auf ihre Worte und hielt sie weiter fest.

Sakura war fassungslos. Sah er denn nicht wie sehr sie das alles verletzte? Merkte er denn nicht, dass sie innerlich verbrannte vor Scham und der Gewissheit, das sie sich wie ein kleines, naives Grundschulmädchen aufgeführt hatte? Sie zerrte an ihrem Arm, doch er ließ sie nicht los.

Erneut fing sie an zu weinen. Es war alles zuviel, sie schluchzte laut auf und versuchte seine Hand von ihrer Haut zu lösen.

“Lass mich los. Ich will nicht mehr. Bitte!” Sie riss wie eine Irre an seiner Hand, schlug gegen seinen Arm, zog und zerrte.

Sasuke Uchiha dachte anscheinend aber gar nicht daran sie loszulassen.

Wollte er denn unbedingt noch mehr zerstören? Blind vor Tränen schluchzte Sakura auf und versuchte sich von ihm weg zu kommen. Immer wieder sagte er ihren Namen um sie zu beruhigen. Sie hörte es nicht. Dafür war Sakura viel zu aufgewühlt und erregt.

“Sakura.”

“Nein! Lass mich!”

“Sakura bitte...”

“NEIN!” Schließlich schaffte Sakura es sich loszureißen, aber nur weil ihr Lehrer aufgab und sie aus seinem Griff entließ. Sie stolperte durch den vielen Schwung rückwärts und stieß hart gegen den Tisch hinter sich. Sie keuchte auf und wischte sich zitternd über die Augen.

Er schien sie wie ein Magnet anzuziehen, denn obwohl in ihr nur noch der Wunsch herrschte endlich zu verschwinden, hob sie den Kopf und suchte sofort seinen Blick.

Aus seinen schwarzen Augen sprach deutlich Bedauern und noch etwas, das sie aufgrund ihres inneren Aufruhrs nicht deuten konnte. Nur kurz ließ sie diesen beiderseitig intensiven Kontakt zu, bevor Sakura fluchtartig das Zimmer verließ um endlich von ihm loszukommen.
 

Sasuke Uchiha blickte ihr nach und lauschte ihren langsam verhallenden Schritten nach. Er bildete sich sogar ein das Zuschlagen der Türen zu hören, bis kein Laut mehr die undurchdringliche Stille in der Schule zu zerreißen schien. Minutenlang oder auch Stunden starrte er die Tür an, durch die sie verschwunden war -so ganz wusste er das im Nachhinein nicht mehr- bis etwas glitzerndes Etwas die Aufmerksamkeit des Nachhilfelehrers auf den Boden lenkte, wo eine silberne Kette mit einem Anhänger lag, die vorher definitiv noch nicht dagewesen war.

Er bückte sich und hob sie vorsichtig auf. Das Silber war noch warm, also musste es wohl Sakura gehören. Im Gerangel eben musste sie sich gelöst haben, als sich das Mädchen wie eine Furie gegen seinen Griff wehrte.

Sie schien wertvoll zu sein, obwohl er keine Ahnung von Schmuck hatte.

Zumindest gab sie durch ihre schlichte Schönheit Sakuras Wesen wieder und das alleine ließ das Silber in seinen Augen in einem ganz eigenen Glanz erstrahlen. Der schwarzhaarige Lehrer schaute die Kette durchdringend an, als wolle er sie dazu bringen ihm seine Besitzerin zu offenbaren, stand dann auf und ließ die feinen Glieder durch seine Finger gleiten. Kurz entschlossen steckte er die Kette in seine Jackentasche und verließ das Klassenzimmer.

Es gab viel für ihn zum Nachdenken. Sehr viel.
 

Was für ein ereignisreicher Tag.

Kummer- Das Ende eines schönen Traumes?

Kummer- Das Ende eines schönen Traumes?

Kapitel 6
 

Als Sakura in ihr Zimmer stürmte, schmiss sie ihre Tasche in die Ecke und ließ sich laut schluchzend in ihr Bett fallen. Immer wieder krallte sie sich fest in die Decke, biss in den Stoff und schrie sich ihre seelischen Qualen aus dem Körper.
 

Es tat weh.

So weh.
 

Warum, verdammt nochmal, musste Liebe so verteufelt schmerzen? Es zerriss ihr Herz, verbrannte, zerstückelte und zerquetschte die Stückchen, bis nur noch die Erinnerung an ein ehemals heiles Herz zurückblieben.
 

Was hatte sie nur geritten, ihren Lehrer so zu beschimpfen? Sakura hatte sich ja zum Volldeppen gemacht, indem sie ihm ins Gesicht sagte, was sie für ihn empfand. Wie sollte sie sich ihm gegenüber jetzt verhalten? Würde er überhaupt noch zur nächsten Nachhilfestunde kommen?

Sakura lachte heiser und drehte sich schwerfällig auf den Rücken, sodass ihre nassen Augen die Decke fixierten. Ihre Eltern würden durchdrehen, wenn sie erfuhren, dass ihre Tochter wieder einen Nachhilfelehrer verjagt hatte. Reife Leistung, Sakura. Du hast es mal wieder geschafft dich selbst bis auf die Knochen zu blamieren und dann noch den ersten Menschen, den du wirklich liebst, zu sagen was für ein kaltes Arschloch er doch sei. So schön konnten die Liebeserklärungen einer Sakura Haruno sein. Haha.
 

Vielleicht sollte sie sich die nächsten Tage lieber in ihrem Zimmer verstecken und das Telefon ausstöpseln. Sicher ist sicher. Nicht das Sasuke Uchiha gleich ihre Eltern anrief um sie zu informieren, dass sie ein hoffnungsloser Fall sei und er es aufgegeben hätte. Die Gardinenpredigt ihrer Mutter konnte sie sich jetzt schon vorstellen.
 

Sakura seufzte auf und legte die Hand über ihre Augen. Nein, das konnte sie nicht machen. Entweder würde dann Ino binnen zwei Minuten vor ihrer Tür stehen, weil sie nicht erreichbar war, oder es würden gleich Polizei und Feuerwehr vorfahren, angerufen von Sakuras Eltern, die besorgt um ihr Haus waren, da Sakura nicht ans Telefon ging.
 

Obwohl ein bisschen Beistand von ihren Freundinnen Sakura jetzt sicherlich nicht schaden könnte. Hinata und Ino würden sicherlich die richtigen Worte finden, um sie aufzumuntern. Nun ja, vielleicht nicht Ino, aber die Hyuuga war schon immer feinfühliger gewesen und würde Sakuras angeknacksten Selbstbewusstsein neuen Auftrieb geben.
 

Das rosahaarige Mädchen richtete sich langsam auf, wischte über ihre Augen und suchte sich ein Taschentuch, das sie gleich seiner Bestimmung zuführte. Danach eröffnete sich aber schon das nächste Problem. Wo hatte sie das Telefon gelassen? Das Chaos ihres Zimmers schien in ihrer Abwesenheit nur noch schlimmer geworden zu sein. Hatte sie vielleicht böse Meinzelmännchen hier, die anstatt aufzuräumen, die Unordnung nur noch vervielfachten? Dem musste sie dringend mal nachgehen, doch jetzt benötigte sie erst mal dieses verfluchte Telefon.
 

Sakura bahnte sich einen Weg durch die Berge dreckiger Kleidung, zu kleinen Türmchen gestapelte Bücher, Mauern aus Heften, Stiften, Blöcken, Zetteln und anderem Kleinkrams, Kerzen in kleinen Glasbechern, hier eine Tüte mit Bonbons, da eine Tüte mit Gummibärchen und schließlich fand sie sogar ihr heißgeliebtes Notizbuch unter einem Stapel Ketten, aber kein Telefon.
 

Sakura blieb wie erstarrt stehen. Ketten. Kette. Ihre Kette. Ihre Hand tastete nach ihrem Erbstück und fand- nichts. Wie in Trance schüttelte sie den Kopf, während ihr Körper verräterisch zu beben begann. Sie musste die Kette verloren haben. Vielleicht als sie sich vorhin vehement gegen den Griff des Uchihas gewehrt hatte. Vielleicht aber auch auf dem Nachhauseweg, den sie fast blind vor Tränen angetreten hatte.
 

Tränen liefen jetzt auch wieder über ihre Wangen, zeichneten die schon beinahe getrockneten Spuren neu und tropften zu Boden. Aufschluchzend vergrub Sakura das Gesicht in ihren Händen, während ihre Beine zitternd einknickten und sie schmerzhaft auf dem Boden aufkam. Kein Jammern kam über ihre Lippen, das Entsetzen über den Verlust ihres unendlich wertvollen Erbstückes überwog alles.
 

Nun war es amtlich.
 

Sie war tot, sobald ihre Eltern von der Geschäftsreise wiederkehrten und nicht nur erfuhren, dass Sakuras Nachhilfelehrer das Weite gesucht hatte, sondern das sie auch die Kette verloren hatte.

Mehrere Minuten verharrte sie in dieser Position, Gesicht in den Händen, Beine angewinkelt neben ihrem Körper, bis das Klingeln ihres Telefons sie aus ihren düsteren Gedanken riss.
 

Sakura sprang auf, taumelte, weil ihr Kreislauf nicht so schnell mitkam wie sie und durch enormen Schwindel und Pochen in ihrem Kopf protestierte, bis sie beim sechsten Klingeln das Telefon auf ihrem Schreibtisch fand und sich hicksend meldete.

“Sa- hicks- kura?”

Saku Schatz was ist los?”, Inos sonst so schrille Stimme wirkte wie Balsam auf Sakuras angespannte Nerven. Noch nie war sie so glücklich gewesen ihre blonde Quasselstrippen-Freundin am Telefon zu haben.

“Oh, Ino...!”, begann Sakura sofort zu schluchzen und sank erneut zu Boden. Ein Glück das sie ein schnurloses Telefon hatte, ansonsten hätte sie wohl den ganzen Apparat samt Stecker aus der Leitung gezogen.

Sakura?”, Ino klang bestürzt, ihre Freundin heulend und schniefend zu hören und verzichtete ausnahmsweise auf jede spitze Bemerkung.

Ach du meine Güte, was ist denn passiert? Du bist ja vollkommen außer dir... Süße.

Sakura schniefte und versuchte ihren Schluckauf zu unterdrücken, als sie versuchte eine sinnvolle, aussagekräftige und erwachsene Antwort zu formulieren.
 

“Ich- hicks... Ich hab Scheiße gebaut. Ich bin so ein- hicks- ... ein-hicks, Depp! Bitte Ino- hicks, du musst kommen- hicks. Und dann.... hab ich- hicks... auch noch- hicks die Kette verloren... Oh, Ino! Er- hicks, er hasst mich jetzt bestimmt! Hicks!”

Ist schon gut Saku-chan. Ich komme sofort. Bloß eines noch. Nenn mich nie wieder Ino- hicks, ja?

Inos fröhliches Kichern war das Letzte was Sakura hörte, bevor die blonde Yamanaka ohne weitere Worte auflegte und Sakura am Boden zerstört zurückließ. Im wahrsten Sinne des Wortes. Schließlich saß Sakura tatsächlich am Boden und um sie herum herrschte wirklich Zerstörung und Chaos hoch drei.
 

Das Mädchen stand umständlich auf und warf dabei einen Stapel Wäsche um, die schlauerweise auf einen weiteren Haufen mit dreckigen Klamotten fiel und stellte das Telefon zurück auf die Ladestation. Ohne sich noch einmal umzudrehen verließ sie das Zimmer und schlich die Treppe runter ins Wohnzimmer. Sakura war sich hundertprozentig sicher, dass Ino Hinata auch alarmieren würde, so wie sie ins Telefon geheult hatte. Deshalb rief sie die Hyuuga auch gar nicht an, sondern ließ sich mit dem Gesicht nach vorne auf die Couch fallen, seufzte und wartete auf ihr persönliches Care-Paket.
 

Sie brauchte auch nicht lange zu warten. Schon zwanzig Minuten später schellte die Türklingel und so musste sich Sakura wohl oder übel von der Couch aufraffen. Sie schlürfte den Flur entlang nach vorne und öffnete.

Das nächste was sie dann sah, war ein Schweif blondes Haar, das ihr entgegenwehte und dann spürte sie auch schon wie Ino sie fest drückte, so dass sich Sakura schon bald wie ein Häufchen Knete fühlte.

Ein viel genutzter Haufen Knete.
 

“Saku!”, rief Ino und drängte ihre rosahaarige Freundin zurück in das Haus. Hinter ihr kam Hinata, die umsichtigerweise die Tür schloss und den beiden Mädchen langsam folgte.

Denn Ino war inzwischen dazu übergegangen Sakura durch das ganze Erdgeschoss zu ziehen. Die Hyuuga musste sich schon die ganze Zeit ein Grinsen verkneifen, welches aber sofort erstarb, als sie das verheulte, geschwollene und rote Gesicht Sakuras sah.
 

Ino bugsierte unterdessen die schniefende Sakura auf dem Sofa und setzte sich selber auf den Couchtisch. Wären Sakuras Eltern da gewesen, hätten sie Ino wahrscheinlich quer durchs Haus gejagt und dann hochkant rausgeschmissen, weil sie ihren ach so wertvollen Beistelltisch gefährdete. Da aber von dieser Seite keine Gefahr drohte, fläzte sie sich genüsslich hin, griff noch nach einem Kissen und stopfte es sich unter den Hintern. Die teure Glasplatte ächzte aufbegehrend, doch das ignorierte Ino resolut. Hinata dagegen schoss einen missbilligenden Blick Richtung Ino ab und setzte sich selbst vorschriftsmäßig neben Sakura auf die Couch.
 

“Was ist passiert, Saku?”, fragte die blauhaarige Hyuuga leise und legte einen Arm um Sakuras zitternden Körper. Fast ohne nachzudenken lehnte sich das rosahaarige Mädchen gegen sie und starrte auf ihre ineinander verschränkten Hände.

“Ich... Ich habe Scheiße gebaut. Große Scheiße.”, flüsterte Sakura und schloss kurz die Augen.

“Na, aber immerhin ist dein Schluckauf weg!”, lachte Ino.

“Ino!” zischte Hinata und hatte plötzlich nichts mehr mit dem schüchternen, ruhigen Mädchen gemein, das sie sonst immer symbolisierte.

“Ich versuche wenigstens die Stimmung aufzuheitern!”, patzte die Yamanaka zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann jedoch schien auch sie zu verstehen, dass Sakura diesmal wirklich am Boden zerstört war und griff nach ihren Händen. Sanft umfasste sie die zitternden Glieder und fragte vorsichtig nach, was denn passiert sei.
 

Wo jetzt auch Ino so verständnisvoll war und sie so fürsorglich behandelte, hielt es Sakura nicht länger aus. Sie brach einfach zusammen. Unter Schluchzern, Tränen und unter Einbeziehung von vielen Taschentüchern, erzählte sie ihnen den ganzen Ablauf mit der Nachhilfestunde.

Von den aufgetakelten Tussis berichtete sie (an dieser Stelle fiel Ino vor Lachen fast vom Tisch und auch Hinata konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen), von der Stunde selbst, ihrem erneuten mathematischen Versagen, der plötzlichen Wut über diese gesamte Situation und schließlich die Konfrontation mit dem Lehrer selbst. Bei diesem Teil unterbrach Ino sie mit großen Augen und versicherte sich nochmals, dass alles stimmte, was sie erzählte. Sakura nickte nur betrübt, während die beiden Mädchen einen Blick tauschten.

Auf Hinatas vorsichtige Aufforderungen hin, begann Sakura wieder den Verlauf des Streits zu schildern. Ohne es zu bemerken sprach sie immer gehetzter, schneller. In ihre Stimme mischte sich solch ein tief sitzender Schmerz, dass es Ino und Hinata die Sprache verschlug. Sie war wirklich wie ausgewechselt. Diese heftige Reaktion war keine von ihnen gewöhnt. Selbst nachdem Sakuras heißgeliebte Maus gestorben ist, als sie gerade mal sieben Jahre zählte, war sie nicht so am Boden zerstört wie jetzt.
 

Als Sakura nach einer halben Stunde verstummte, blieb das Schweigen wie eine dicke Wolke in der Luft zurück.

Erst nachdem einige Momente verstrichen waren, fand Hinata als erste ihre Sprache wieder.

“Sakura...”, sagte sie, “Oh, Sakura es tut mir so Leid.”

“Und was ist, wenn du dich einfach entschuldigst?”, fragte Ino, “Wenn du das ganze Gespräch als Lüge hinstellst, oder noch besser als Mutprobe? Du kannst uns den schwarzen Peter zuschieben. Er kennt uns zum Glück ja nicht.” Doch Sakura schüttelte nur den Kopf und biss sich auf die Unterlippe.

“Ich kann das nicht. Es zerreißt mir jetzt schon mein Herz, wenn ich mir vorstelle, ihn nie wieder zu sehen. Zu wissen, dass er meine Gefühle niemals erwidern wird. Daran würde auch eine Entschuldigung nichts ändern. Vor allem da ich nicht weiß, wie ich ihm jemals wieder unter die Augen treten soll... nachdem, was heute passiert ist.” Ihrer Brust entrang sich erneut ein Schluchzer, der sie wieder erbeben ließ.
 

Ino und Hinata tauschten einen vielsagenden Blick und nickten sich zu.

Jetzt war es wohl an der Zeit für das materielle Care-Paket.
 

Ino stand wortlos auf und verschwand aus dem Raum.

“Wo will sie hin?” Sakura hatte fragend zugesehen wie sich die Yamanaka erhoben hatte und schaute jetzt zu Hinata. Die zuckte nur mit den Schultern und lächelte wissend.

“Das wirst du gleich sehen.” Rätselnd zog Sakura eine Braue nach oben und runzelte zusätzlich die Stirn. In diesem Augenblick bog Ino um die Ecke und brach in schallendes Gelächter aus. Sie zeigte anklagend mit dem Finger auf Sakura und hielt sich den Bauch.

“Wenn du so ein Gesicht machst siehst du aus wie ein Mops der sich gerade eine Gesichtshälfte hat liften lassen!” Geschockt stierte sie Ino an, die sich vor Lachen fast auf dem Boden kugelte und dann zu Hinata, die ihren Gesichtsausdruck ebenfalls mit einem Lachen quittierte. Zwei Herzschläge später ließ sich Sakura auch zu einem Grinsen und dann zu einem herzhaften Lachen mitreißen, so dass nun das gebündelte Lachen der drei Mädchen durch das große Haus hallte und jede Ecke erfüllte. Für zwei Sekunden vergaß Sakura auch was vorhin geschehen war und ließ sich von dem Augenblick einlullen. Leider währte dieser Aufschub nicht lange.
 

Wie ein Schlag in die Magengrube tauchte urplötzlich das kalte Gesicht Sasuke Uchihas vor ihrem inneren Auge auf und platzierte einen großen fetten Dorn direkt in ihr Herz. Ihr ausgelassenes Lachen ging abrupt in herzzerreißende Schluchzer über. Sakura vergrub das Gesicht in ihren Händen und begann vor und zurück zu schaukeln. Erschrocken berührte Hinata ihre Schulter. “Sakura?”
 

“Ich glaube, mein Liebeskummer-Not-Paket wird hier dringend benötigt”, grinste Ino und schüttelte die Plastiktüte die sie in der Hand hielt. Sakuras Schluchzer verebbten, als sie schniefend zu ihrer blonden Freundin schaute und sich die Tränen aus den Augenwinkeln wischte. Trotz ihrer emotional angespannten Lage, kehrte ihr Misstrauen gegen jede Art von Inos Ideen schnell wieder. Mit hochgezogenen Brauen musterte sie unauffällig weiße Tüte, die Ino noch immer mit einem breiten Grinsen lautlos anpries und richtete sich ein wenig auf.
 

“Was ist das, Ino?”, fragte sie heiser und zupfte an ihrer Hose.
 

“Das wird dich wieder aufrichten, Saku. Glaub mir. Ich habe den Inhalt selbst zusammengestellt und oft genug auf Wirkung überprüft”, lachte Ino und steuerte ihren Platz auf dem Tisch an.
 

“Ihr beide seit die Ersten, denen ich das zeige”, verriet die Yamanaka ihnen geheimnissvoll und setzte sich.
 

Blaue Augen sahen in zwei weiße und grüne Paare, die sie neugierig anstarrten. Selbst Hinata war mehr als gespannt, obwohl sie genauso wie Sakura eine tief sitzende Skepsis gegenüber alle von Inos Vorschlägen hatte.
 

Das blonde Mädchen grinste breit und zog dann langsam die Tüte auf ihren Schoß. Ebenso langsam streckte sie ihre Hand ins Innere und zog beinahe schon in Zeitlupe den Arm wieder hinaus. Kurz bevor die anderen beiden jedoch erkennen konnten, was Ino in der Hand hielt, stoppte sie in der Bewegung.
 

“Jetzt beeil dich doch mal, Ino!”, stöhnte Sakura, während Hinata beifällig nickte.
 


 

Ihnen blieb die Spucke weg, als Ino mit Auspacken fertig war. Ihr Sammelsurium an verschiedenen Muntermachern und Vergessens-Helfern, schien beinahe unerschöpflich.

Nicht nur Sakura, auch Hinata waren sprachlos. Man konnte ja vieles über Ino sagen, aber sie war wirklich talentiert darin einen immer wieder zu überraschen.

Vor den drei Mädchen lag ein ganzer Haufen, bestehend aus den unterschiedlichsten Dingen, die man sich nur erträumen konnte.
 

Natürlich waren darunter auch die bekanntesten Liebeskummervernichter, Berge von Schokolade, traurige Musik, schnulzige Liebesfilme und als Krönung eine Schere und ein Feuerzeug, die unliebsam gewordenen Bilder auslöschen würden. Da solche allerdings noch nicht einmal existierten, waren sie zwar nutzlos, erfüllten aber eine psychische Stütze. Mann konnte sich zumindestens vorstellen, dass man die Bilder zerschnitt und die Stückchen einzeln anzündete. Was ihnen auch schon eine immense Befriedigung verschaffte.
 

Doch Ino hatte auch ungewöhnlichere Dinge mitgebracht.
 

Sakura zählte fünf verschiedene Horrorfilme, deren Titelbilder immer blutiger und düsterer wurden und ihr schon beim bloßen Ansehen einen Schauer über den Rücken jagten, mehrere Pakete Taschentücher, Make-up, einige alte Kleidungsstücke, die so aussahen als stammten sie aus dem letzten Jahrhundert vor Christus, eine ganze Flasche puren Wodka, zwei Flaschen Cola, ein Paket Marshmallows, CD`s die eher in Richtung Metal und Hardrock gingen, ein Twister-Spiel, ein Glas mit farbigen Badekugeln, haufenweise Teelichter, einen Block, ein Stift und zu guter Letzt eine Mitmach-Dance-and-Fitness-DVD.
 

Vor allem diese DVD bereitete Sakura Kopfzerbrechen. Wie sollte sie eine solch hirnrissige DVD von ihrem Liebeskummer ablenken? Sakuras grüne Augen suchten Hinatas weiße, die ebenso verwirrt schien wie sie selbst. Die Hyuuga zuckte mit den Schultern, als wolle sie sagen: `Ich verstehe Inos Logik ebenso wenig wie du. Wir werden abwarten müssen was sie vorhat`
 

Das wurde den beiden Mädchen allerdings relativ schnell klar. Denn all diese Dinge dienten einzig und alleine dem ultimativen Ziel bei Liebeskummer: Ablenkung!
 

Daher war das einzig Richtige und Vernünftige in dieser Situation also, sich ganz Inos begeisterten Schilderungen von Horrorfilmen schauen, gleichzeitig versuchen die andere zu schminken, oder mit ein paar Gläsern Wodka-Cola intus Twister zu spielen, mitreißen zu lassen und sich in die Ablenkung zu stürzen.
 

Die drei Mädchen enterten dafür das Wohnzimmer, da Sakuras Zimmer nicht für begehbar attestiert wurde und breiteten sich dort nach Herzenlust aus. Sakura war erneut heilfroh, dass ihre Eltern so selten zu Hause waren und sie auch in dieser Woche mit ihrer Abwesenheit beglückten. Andernfalls wäre im Hause Haruno sonst ein sehr schiefer Haussegen gewesen, wenn nicht gar ein zerbrochener.
 

Voller Übereifer stürzten sich Ino und Hinata ins Gefecht, während Sakura sich nur schwer von den dunklen Gedanken loseisen konnte, die ihren Kopf noch immer bevölkerten. Nach und nach allerdings, packte auch sie der Spaß an den wilden Spielen die Ino sich ausgedacht hatte, um ihren aktuellen Schwarm zu vergessen.
 

Nicht nur das sie den Horrorfilm-Schmink-Marathon veranstalteten und das Wodka-Twister-Katastrophen-Spiel. Oh, Nein. Ino überredete Hinata tatsächlich dazu, eines von den Übergrößen-Kleidern anzuziehen, an dem die Yamanaka dann die Schere ansetzte und munter drauf los schnippelte.

Das Ende vom Lied war eine Hyuuga, die kaum noch Stoff am Körper trug, so dass auch hier und da ein Stückchen Unterwäsche hervorblitzte. Hochrot und verlegen, stand sie in dem geblümten Stoff vor ihnen, der nur noch das Nötigste bedeckte und als Ino dann schmunzelnd anmerkte, dass sie vielleicht ein Foto machen und es Naruto zum Geburtstag überreichen sollten, kippte Hina fast in Ohnmacht.
 

Fix hatte das blonde Mädchen auch Sakura in eines der Kleider gehüllt und es kunstvoll zerschnippelt (zumindest behauptete Ino das ihr Werk Kunst sei, Hinata und Sakura bei dieser Annahme nur protestieren konnten) Sakuras Kleid war sogar noch freizügiger als das Hinatas, obwohl sie nur Minuten vorher geschworen hätte, das dies nicht möglich sein konnte. Irgendwie hatte die Yamanaka es geschafft, ebenso wie bei Hinata auch Sakuras Unterwäsche zu enthüllen, nur das bei Sakura deutlich mehr davon zu sehen war.
 

Ihre Rache war dafür umso köstlicher. Als die beiden Mädchen grinsend mit Inos Outfit fertig waren, kapitulierte diese augenblicklich und verfluchte leise ihre Idee mit den selbstgebastelten Kleidchen aus Großmutters Kleidersammlung. Kichernd beschlossen sie die Fetzen weiterhin zu tragen, sozusagen als Hommage an alle Großmütter dieser Welt, die niemals mehr in den Genuss von Inos Einfallsreichtum kommen würden.
 

Danach futterten die drei die ganze Schokolade auf, die Ino angeschleppt hatte, was sie aber sofort danach bereuten, denn Wodka, Cola und bergeweise Schokolade auf nüchternen Magen vertrugen sich nicht so Recht.
 

Da sie aber durch den Alkohol schon leicht angeheitert waren (Ino war noch aufgedrehter als sonst, Hinata stotterte nicht und kicherte viel mehr) kam ihnen dann die glorreiche Idee, ihre Freunde und Freunde in spe, mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
 

Sakura stellte die CD an, bei der das Cover am gruseligsten aussah, und setzte sich unter ohrenbetäubenden Gitarrensounds, Schlagzeug-Solos und kreischendem Gebrüll des männlichen (?) Sängers zu ihren Freundinnen. Jede von ihnen nahm sich ein Blatt Papier und einen Stift und schrieben das auf, was sie an ihrem Schwarm (Shikamaru bei Ino), festen Freund (Naruto bei Hinata) und verlorener erster Liebe (Sasuke Uchiha bei Sakura), am meisten nervt.
 

Die drei Mädchen arbeiteten still vor sich hin, nur manchmal hörte man Hinatas leises Gekicher, bis sie sich nach einer halben Stunde gegenseitig die Ergebnisse vorlasen. Da waren die haarsträubendsten Dinge aufgezählt, doch vor allem Sakura erleichterte es ungemein, dass sie einmal darüber nachdenken musste, was sie alles an ihrem Nachhilfelehrer gestört hatte. Ihr ganzes Papier war beschrieben, jede Zeile bis zum Ende ausgenutzt und als sie das sah, fragte sie sich unwillkürlich, was sie überhaupt je an ihm geliebt hatte.
 

Für trübsinnige Gedanken blieb aber keine Zeit, da Ino ihr Feuerzeug gezückt hatte und unter großen Oh und Ah der beiden anderen Mädchen ihr Blatt verbrannte. Hinata tat es ihr gleich, auch wenn sie dabei den Ernst der Stimmung etwas durch ihr unablässiges Giggeln störte. Als letztes war Sakura dran, die tief Luft holen musste, um die flackernde Flamme an das Papier zu halten. Ihre Augen verfolgten das vorsichtige Lecken der Flammen interessiert, bis sie beinahe rasend über das Blatt fraßen und ihre enttäuschten Worte in Rauch aufgehen ließen.
 

Gerade als Ino die Fitness-Dance-DVD reinschmeißen wollte und Hinata die Musik ausgestellt hatte, hörten die Mädchen die Türklingel. Fast gleichzeitig flogen ihre Blicke zur Uhr.
 

“Wer klingelt denn um zwei Uhr Nachts noch an fremden Haustüren?”, fragte Ino sich laut.
 

“Hoffentlich ist es kein Nachbar der sich beschweren will!”, flüsterte Hinata nervös und schaute sich wild im Raum um, als würde irgendwo in den dunklen Ecken ein ärgerlicher Nachbar hocken und sich plötzlich auf sie stürzen.
 

“Es kann kein Nachbar sein, Hina”, meinte Sakura und schüttelte den Kopf, “Hier im näheren Umkreis gibt es keine weiteren Häuser. Das weißt du doch.”
 

“Aber wer kann es dann sein?”, fragte Ino und beäugte Sakura misstrauisch, “Hast du vielleicht noch jemanden außer uns beiden eingeladen?”
 

Sakura schüttelte den Kopf und erhob sich umständlich. Ein Stöhnen entfloh über ihre Lippen, als sie sich an den Kopf fasste um den aufkommenden Schwindel zu unterdrücken.

In diesem Moment schwor sie sich, niemals wieder eine solche Kombination aus Schokolade, Cola und Alkohol zu sich zu nehmen, wenn sie vorher nichts gegessen hatte. Als endlich der Schwindel nachließ und sie sich langsam zur Tür bewegen wollte, begann ihr Magen zu rumoren, als hätte er ihre andauernde Verletzlichkeit gespürt und nur auf seinen Einsatz gelauert. Gluckernd und Grummelnd hüpfte er in ihrem Bauch auf und ab und schickte Wellen des Unwohlseins durch ihren Körper. Sakura atmete tief ein und aus, um die Übelkeit zu ignorieren und dachte stattdessen über den merkwürdigen Besucher nach.

Zumindest versuchte sie es. Das Hinata und Ino im Hintergrund lautstark diskutierten, die Hyuuga immer mal wieder einen spontanen Lachanfall erlitt, während Inos Stimme sich mehr als einmal überschlug, ihr Körper gegen diese unselige vorangegangene Behandlung protestierte und sich nun auch wieder das Gesicht Sasuke Uchihas in ihre Gedanken schlich, machte ihr Vorhaben, sich zu konzentrieren, beinahe unmöglich.
 

Immer einen Schritt nach dem anderen setzend, schlich die Rosahaarige zur Tür. Unbewusst strich sie sich die Haare glatt, bevor sie die Klinke ergriff und sie herunterdrückte.
 

Die Tür schwang auf und ließ einen Schwall eiskalter Luft hinein, der Sakura frösteln ließ, da sie ja nichts weiter als Inos zurechtgeschnittenen Fummel am Leib trug. Bibbernd hob sie den Kopf um zu sehen wer sie so spät Nachts noch störte- und erlebte den Schock ihres Lebens.
 

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So, da ich mir selber noch nicht sicher bin, wer da hinter der Tür stehen soll, habe ich dazu mal eine Umfrage angelegt.

Bin mal gespannt was da rauskommt, vielleicht hilft es mir ja bei meiner Entscheidung ^^
 

http://animexx.onlinewelten.com/umfragen/20710/

Special Kapitel: Wie Ino Shikamaru zum Shoppen verführte- oder das Leiden eines Nara`s

Special Kapitel: Wie Ino Shikamaru zum Shoppen verführte- oder das Leiden eines Nara`s
 

“Shikamaru Nara! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mir zuhören sollst!”
 

Die liebliche, in höchsten Tönen erklingende, wütende Stimme Ino Yamanaka`s konnte einem wirklich den Morgen verderben.
 

Stöhnend öffnete eben genannter Shikamaru Nara, ein Faulpelz wie er im Buche steht, seine bis dato noch geschlossenen Augen und betrachtete widerwillig das blonde Mädchen ihm gegenüber.
 

Erfreut, dass er sie endlich beachtete, wedelte Ino mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herum und grinste breit. Eine Aktion, die Shikamaru nur mit einem leichten Kopfschütteln quittierte aber schweigend hinnahm.

Das war halt Ino, impulsiv und etwas durchgeknallt. Immer dann, wenn man ihr nicht zuhörte und vor allem in Bezug auf Schuhe, Klamotten und Schmuck.
 

“Was willst du, Ino?”, fragte er gelangweilt und streckte bedächtig die Arme über den Kopf aus. Ächzend knackten seine Knochen, als sie sich wieder in ihre Ausgangsposition schoben.
 

Angewidert trat Ino einen Schritt zurück und ließ sich auf den Sitz fallen.
 

Plötzlich wirkte sie nervös... eine Regung, die eigentlich eher zu Hinata passte, denn zu einer gestandenen Yamanaka.
 

Und gerade das war es, was Shikamaru dazu brachte, sich auf seinem Sitz aufzurichten und mit einer Hand die Haltestange vor ihm zu umklammern.
 

Mit einem schrillen Geräusch kam der Bus an der Haltestelle zum Stehen, während die beiden Freunde im hinteren Teil sich weiterhin anschwiegen.
 

Ino unruhig, Shikamaru misstrauisch.
 

Er war schon einmal auf eine beunruhigte Ino hereingefallen. Und daran dachte er wirklich nur ungern zurück. Damals hatte ihm das nämlich einen Nachmittag Aufenthalt im Schwimmbad gekostet, ohne die Möglichkeit zu schlafen oder zu entspannen. Mehrere Stunden pure Anstrengung, indem er von Ino quer durch die verschiedenen Becken gejagt und immer wieder nass gespritzt wurde, wenn er sich für ein paar Minuten ausruhen wollte. Ihn plagten noch heute Alpträume deswegen.
 

Verständlicherweise traute er dieser Situation deshalb überhaupt nicht.
 

Möglichst unauffällig drehte er den Kopf nach links und rechts, um etwaige Fallen rechtzeitig zu erkennen.
 

Unerwartete Mithörer etwa, vor denen Ino eine Szene abzog, um ihn wieder zu irgendetwas anstrengenden zu zwingen. Wenn sie mit feuchten Augen, bebender Unterlippe und ihrem bettelnden Blick zu ihm aufsah, kapitulierte etwas in ihm immer. Die ureigenen Beschützerinstinkte eines Mannes waren so einfach zu manipulieren- und Ino wusste ganz genau wie sie sich verhalten musste, um ihn vor allen Umstehenden wie den Bösen aussehen zu lassen, der ein armes, junges Mädchen quälte.
 

Zu seiner Beruhigung stellte er jedoch fest, dass die ganzen Plätze vor ihnen unbesetzt waren.

Außer einer älteren Dame auf dem Sitz hinter dem Platz des Fahrers und einer gackernden Meute kleiner Mädchen in der Mitte des Busses, waren sie die einzigen Fahrgäste.
 

Shikamaru richtete seine Aufmerksamkeit wieder Ino zu, die noch immer wie ein Häufchen Elend auf ihrem Sitz hockte und ihre Knie anstarrte. Die blonden Haare fielen ihr wie ein Vorhang vors Gesicht, und doch konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass jede ihrer Bewegungen sorgsam geplant waren. Und nur darauf abzielten, ihn- mal wieder- aufs Glatteis zu führen.
 

“Ino, nun spuck schon aus was du willst...”, stöhnte Shikamaru plötzlich und in dem heftigen Bestreben, sich nicht von ihr hereinlegen zu lassen.
 

Ruckartig fuhr der Kopf der Angesprochenen hoch und offenbarte funkensprühende Augen.
 

“Shikamaru, du bist so ein unsensibler Arsch!”, fauchte sie, bevor sie urplötzlich wieder in sich zusammensackte und so tat, als wäre ihr Ausraster eben gar nicht geschehen.
 

Wenn er sich nicht gänzlich täuschte, dann hörte er sogar ein leises Schniefen. Aber natürlich konnte das auch Einbildung sein. Oder eine ganz fiese Masche ihrerseits, um ihn langsam aber sicher zu zermürben.
 

Genauso `langsam aber sicher` ging ihm das ganze hier mächtig auf den Keks.
 

Innerlich ein ganzes Stoßgebet murmelnd, blickte er zu der Tafel im Bus, die stets die nächste Haltestelle anzeigte und hätte fast aufgejault, als er sah, dass er noch mindestens fünfzehn Minuten mit Ino im Bus gefangen sein würde.
 

Genug Zeit für sie, sich einen Plan zurecht zu legen.
 

Also weiter im Text. Ino dazu bringen, ihm zu sagen was sie wollte, ohne das er nachher irgendetwas machen musste, zu dem er gar keine Lust hatte.
 

“Ino...”, grunzte er ungehalten und streckte sich ein wenig, um auf dem harten Sitz vielleicht eine bessere- und vor allem bequemere Position zu finden.
 

Nichtsahnend warf er seinen Blick wieder zu der schweigenden Yamanaka- insgeheim wunderte er sich, dass sie so lange Zeit still sein konnte- und bereute es sofort.
 

Während er die Minuten gezählt hatte, die er noch mit der blonden Furie in einem Bus gefangen war, hatte sie ihre ganzen Kräfte gesammelt um ihre hilfesuchende, einschmeichelnde und beschützergefühle-erweckende Miene zu perfektionieren.
 

Mist.
 

Shikamaru spürte schon wie seine Mauer bröckelte, als er in ihre tränenfeuchten Augen starrte, dabei zusah, wie ihre Unterlippe bebte und sie ihn mit ihren großen blauen Augen direkt anblickte.
 

Doppelter Mist, verdammter.
 

War es zuviel verlangt, einmal nicht diesem Hundeblick auf den Leim gehen zu müssen? Nur ein einziges, winziges, verdammtes Mal?
 

Shikamaru seufzte laut auf und berührte seine, zu einem straffen Zopf gebundenen, Haare, nur um sich gleich darauf an der Lehne vor ihm festzukrallen, da der Busfahrer es gerade in diesem Moment für nötig hielt, eine Vollbremsung vor einer roten Ampeln hinzulegen.
 

“Verflucht!”
 

Inos hohe Stimme klang genervt, als sie wegen dieses Fahrmanövers fast aus der Reihe purzelte. Shikamaru musste sich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen.

Es war aber auch zu komisch, wie sie sich verrenkte, um nicht den Boden des Ganges zu küssen.
 

Das Lachen blieb ihm aber augenblicklich im Halse stecken, als er ihre wütende Miene sah.
 

Lieber wünschte er sich das Bettel-Gesicht wieder, als dem ungebremsten Zorn Inos gegenüber zu stehen.
 

Als hätte sie seine Gedanken gehört, setzte sie ihr vorheriges Gesicht so nahtlos auf, als trüge sie eine Maske.
 

Augenblicklich war Shikamaru wieder soweit, ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und alles zu tun, was sie von ihm verlangte.
 

Wie tief war er nur gesunken.
 

Bevor er jedoch weiter über die merkwürdigen Instinkte eines Mannes nachdenken konnte, der in Gegenwart einer Frau, die alle ihr verfügbaren Waffen einsetzte, die sie besaß, sofort kapitulierte, riss ihn Inos- nun weinerlich klingende- Stimme aus den grüblerischen Gedanken.
 

“Shikaaaa...”
 

Oh, nein... Wenn Ino das `a` so lang zog, dann konnte das nichts Gutes bedeuten.
 

Shikamaru, dem das ganze langsam zu blöd wurde, brummte kurz und legte den Kopf in Nacken. Er wusste sowieso schon, dass er keine Chance hatte dem, was auch immer Ino sich ausgedacht hatte, zu entkommen. Lieber brachte er es schnell hinter sich- und hoffte, dass ihm danach noch genügend Zeit blieb, um ein Nickerchen zu machen.
 

An Ino`s Stimme erkannte er deutlich, dass sie seine Kapitulation gespürt hatte, denn den Triumph und die Siegessicherheit konnte sie nicht einmal mit allem schauspielerischen Talent, das sie besaß, verbergen.
 

“Meine Eltern sind heute nachmittag nicht da, Hinata und Naruto gehen Ramen essen und Sakura... nun ja, Saku hat genügend damit zu tun, sich selber zu bemitleiden, weil sie diesen unnützen Nachhilfelehrer aufs Auge gedrückt kriegt. Also dachte ich mir... da dachte ich mir einfach, dass du vielleicht mit mir shoppen gehen willst.”
 

Unwillkürlich stockte ihm der Atem.
 

Er soll... was?
 

Freiwillig mit Ino shoppen gehen?
 


 

Er war doch nicht vollkommen geistesgestört!
 

Mit Ino shoppen zu gehen, war genauso hirnrissig, wie einem Polizisten den Mittelfinger zu zeigen. Oder vor der Nase eines ausgehungerten Tigers Samba zu tanzen.
 

Ein reines Selbstmordkommando.
 

Keine zehn Pferde würden ihn dazu bringen mit der Yamanaka einkaufen zu gehen.
 

Außer...
 

“Außer natürlich du hast anderweitig etwas vor”, begann Ino.
 

Shikamaru atmete tief auf und wollte gerade nickend beipflichten, als die nächsten Worte ihren Mund verließen.
 

“Aber das glaube ich nicht, mein Freundchen”, ätzte sie grinsend und schlug die Beine elegant übereinander- so elegant das eben bei einem schaukelnden Bus ging.
 

“Wieso?”
 

Irritiert schaute der Nara auf und begegnetet einem durchdringenden und beunruhigenderweise wissenden Blick, der sich in seine Netzhaut einbrannte.
 

Theatralisch aufseufzend, griff sich das blonde Mädchen an die Stirn und ließ den Kopf auf die Brust sinken.
 

Als sie ihn hob, wich ihm alles Blut aus dem Gesicht. Ino´s Miene war... zum fürchten.
 

Im selben Moment erkannte er, dass alles Hoffen umsonst war. Denn die nächsten Sätze brachten ihn vollkommen aus dem Gleichgewicht und machten ihm klar, dass es aus Ino`s Fängen kein Entkommen gab.
 

Die Yamanaka feixte, beugte sich vor und flüsterte verschwörerisch:
 

“Weil ich sonst deiner Mutter verrate, dass du jede einzelne der zwanzig Tanzstunden geschwänzt hast, die sie dir netterweise zum Geburtstag geschenkt hat. Und das du die Delle in ihr neues Cabrio gefahren hast, von der du behauptet hast, dass sie von einem Tier stammt, welches gegen das stehende Auto gerannt ist”, setzte sie selig grinsend hinzu. “Dabei hast du einfach nur kurz ein Nickerchen vor der Haustür geschoben, vergessen die Handbremse zu betätigen, den Gang dringelassen und auch noch den Motor angelassen. Das Auto ist von ganz alleine losgerollt und gegen einen Laternenpfahl gekracht.”
 

Shikamaru spürte ein unangenehmes Kratzen im Hals, ein mulmiges Gefühl im Magen ließ ihn nach Luft schnappen, während er zutiefst erschüttert zu verstehen versuchte, was diese kleine hinterlistige Schlange da ausgegraben hatte. Er wäre geliefert, wenn das rauskäme.

Und, mein Gott, einer wütenden Mutter Nara wollte er wirklich nicht gegenüberstehen.
 

“Und nun sag mir, Shikamaru Nara, der hoffentlich seinem allseits angepriesenen Genie alle Ehre machen wird, willst du heute nachmittag freiwillig mit mir shoppen gehen, oder soll ich deine Mutter besuchen kommen?”
 


 

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Das Kapitel war eine spontane Idee gewesen, die ich vor einigen Wochen hatte.

Da ich letztens kurz mal eine Schub an Schreiblaune hatte, habe ich es fertig gestellt und als Verkürzung der Wartezeit hochgeladen (-> deshalb auch keine ENS zur Benachrichtigung)
 

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich für das nächste Kapitel, welches die eigentliche Story weiterführt, noch keine richtige Idee habe.

Fetzen und kleinere Einfälle, mehr nicht.
 

Kann also leider noch ein bisschen dauern... ein großes sorry nochmal.

(Die andere Gründe für die Wartezeit sind ja in meinem Weblog aufgeführt)

Verbotene Gefühle

Verbotene Gefühle

Kapitel 7
 


 

Bibbernd hob sie den Kopf um zu sehen wer sie so spät Nachts noch störte- und erlebte den Schock ihres Lebens.
 


 


 

Obwohl der Begriff `Schock` wohl noch zu untertrieben war. Die Gefühle, die ihr bei seinem Anblick durch den Kopf schossen, hätten keine zehn Gelehrte benennen können.
 

Wobei es schwierig war, überhaupt etwas aus dem Wirbel der Emotionen deutlich hervorzuheben.
 

Es waren so viele, unterschiedliche und gegensätzliche Gefühle, dass sie nur wenige herauspicken konnte, um sie wirklich einordnen zu können.
 

Einerseits die unbändige Freude ihn zu sehen, seine hochgewachsene Gestalt, die aristokratischen Züge, die vom Wind verwuschelten Haare, das kaum sichtbare Lächeln, das auf seinen Lippen lag.
 

Andererseits die Panik vor der Zurückweisung, die Angst vor seinen Worten, kalt und leer wie er selbst. Das Gesicht nichtssagend, die Miene abweisend, ohne ein Gefühl in seinem kalten Herzen.
 

Sakura spürte wie ihre Knie weich wurden. Haltsuchend klammerte sie sich an die Haustür und starrte ihn weiter an. Das ihr Verhalten eigentlich unhöflich war, kümmerte sie nicht die Bohne. Sie kämpfte noch immer mit dem Schock, ihn zu so später Stunde vor ihrer Haustüre stehen zu sehen. Niemals hätte sie damit gerechnet dem Lehrer noch einmal zu begegnen, geschweige denn gegenüberzustehen. Warum war er hier? So spät in der Nacht?
 


 

Und wieso, verdammt nochmal, sagte er nichts, was sein plötzliches Auftauchen hätte erklären könnte?
 


 


 

Ein eisiger Windstoß fegte durch die Haustür ins Innere des Hauses und ließ Sakura frösteln.

Sie zerrte die Fetzen des Kleides enger um sich- und erstarrte.
 

Verflucht! Verdammt! Scheiße!
 

Sie keuchte laut auf und wünschte sich nichts sehnlicher als im Boden versinken zu können. Das Blut schoss ihr in den Kopf und rötete ihre erhitzten Wangen noch mehr. Warum kann diese Türschwelle nicht aus Treibsand bestehen? Dann könnte ich ganz sanft und leise die Biege machen und keiner würd` es merken...

Sakura hatte total vergessen, dass sie noch immer Inos zerschnippeltes Kleidchen trug, welches mehr enthüllte als verdeckte.
 

Ein Dèjá-vu der allerersten Güte überkam sie in diesem Moment.

Schließlich war auch ihre erste Begegnung nicht gerade von viel Stoff gezeichnet gewesen... zumindest bei Sakura nicht. Ein Handtuch über dem nackten Körper war nicht wirklich als Bekleidung zu werten, aber diesen Fetzen den sie heute trug und ihre Unterwäsche mehr als deutlich zur Schau stellte, konnte ebenso wenig als Kleidung durchgehen.

War dieser Vorfall wirklich erst wenige Wochen her?
 

Es kam ihr vor wie gestern.
 

Nur leider hatte sie anscheinend seitdem das dringende Bedürfnis entwickelt, immer halbnackt zur Tür zu gehen. Vor allem, wenn ein rattenscharfer Nachhilfelehrer davor stand.
 

Da der Abend (oder besser gesagt die Nacht) schon ziemlich weit vorangeschritten war, sie
 

noch dazu auf fast nüchternen Magen eine Menge Wodka-Cola getrunken hatte und ihr zudem der unangenehme Vorfall von vor einigen Stunden noch frisch im Gedächtnis war, ließ sie diese erneute Peinlichkeit nur noch innerlich den Kopf schütteln.
 


 

~*~*~*~
 


 

Ihre grünen Augen lagen noch immer auf seinen schwarzen. Sie versuchte krampfhaft den Schwindel zurückzudrängen, doch sein Gesicht verschwamm immer wieder leicht.

Blöder Alkohol.

Sie hätte nicht soviel trinken dürfen, auch wenn sie vor Kummer fast krank wurde.
 

“Wa- Was wollen Sie h-hier?”, stotterte sie unbeholfen und kniff die Augen zusammen, um ihn wenigstens etwas besser sehen zu können.
 

“Darf ich reinkommen, Sakura?”, fragte ihr persönlicher Teufel in Menschengestalt, den sie dennoch verrückterweise über alles liebte. “Es ist ziemlich kalt draußen”, fügte er mit einem eindeutigen Blick auf ihr Fetzten-Outfit hinzu.
 

Sie schnappte laut hörbar nach Luft, als er blitzschnell ihre verkrampfte Hand von der Haustür löste und sie in den Flur drängte, die freie Hand auf ihrer bloßen Hüfte liegend.
 

“Lassen Sie mich los!”, zischte sie und drückte ihn grob von sich weg. Dabei taumelte sie jedoch, stolperte über die Kante des Teppichs und sah schon den Boden bedrohlich schnell näherkommen- als sich ein starker Arm um ihre Taille schlang und sie wieder hochzog.
 


 


 

Sein Gesicht war nah, so nah.

Sakuras Augen weiteten sich, als sie in das unbewegte Gesicht Sasuke Uchihas schaute, in seine schwarzen Augen, die sie gleichsam faszinierten, wie abstießen.
 

Sie spürte undeutlich, wie seine Hand über ihren Arm strich, als er sich zusammen mit ihr aufrichtete und sie langsam, ganz langsam losließ. Als würde es im nicht gefallen sie gehen zu lassen... dachte Sakura und schalt sich in der gleichen Sekunde einen Narren. Das war ein so absurder Gedanke, dass sie beinahe laut aufgelacht hätte.
 

“Ich muss mit dir reden”, unterbrach er unwissentlich ihre Gedanken.
 

“Ich wüsste nicht wieso...”, fing Sakura an, senkte dann aber abrupt den Blick und brach ab.
 

Seine Augen schienen sie förmlich zu durchbohren. Und das war genauso angenehm wie es sich anhörte, weswegen sie es lieber vorzog, ihn nicht weiter anzusehen.
 

Gerade als er zu einer Antwort ansetzen wollte, hörten sie beide Schritte.
 

Gleichzeitig wandten sie sich in Richtung des Wohnzimmers um.
 

Sasuke Uchiha angespannt und wachsam, Sakura erschrocken.
 

Schließlich wusste sie im Gegensatz zu ihm, dass sich ihre beiden Freundinnen dort befanden und auf eine Erklärung bezüglich des nächtlichen Besuchers warteten.
 


 

Kaum das sie das gedacht hatte, bogen Ino und Hinata auch schon um die Ecke. Vorausschauenderweise hatten sie sich ihre Jacken übergeworfen, wofür Sakura ihnen mehr als dankbar war.
 

Hinata lief sofort feuerrot an, als sie den gutaussehenden jungen Mann sah, während Ino anzüglich grinste und den Blick fachmännisch über Sasukes Gestalt wandern ließ.

Er quittierte dieses Mustern, indem er lässig eine Braue hochzog und die Augen abwandte.

Kichernd nahm Sakura zur Kenntnis, dass sein Desinteresse Ino gewaltig auf den Keks ging.

Sie hasste es einfach, wenn ein männliches Wesen immun gegen ihre Reize war. Auch wenn sie in Shikamaru verliebt war und niemals etwas mit einem anderen Typen angefangen hätte, waren die vielen Blicke die ihr stets folgten, doch eine Bestätigung für ihr Selbstbewusstsein.
 

Sakura verschluckte sich dann aber fast an ihrem Kichern, als sich Hinatas und Inos Blicke, wie auf lautlose Absprache hin, gleichzeitig auf sie hefteten.

Die Fragezeichen über ihren Köpfen waren fast greifbar. Die Neugierde tanzte in ihren Augen, vor allem bei der blonden Yamanaka, wie Sakura schaudernd feststellte. Zum Glück hatte Ino die, von ihr selber verhasste, und von allen anderen geliebte- Angewohnheit, fast alles zu vergessen was in jenen Stunden zwischen Nüchtern- und Trunkenheit geschehen war.
 

Kaum merklich nickte Sakura ihnen zu und schaute kurz zu dem schwarzhaarigen Mann, der einer Statue gleich im Flur stand und sich keinen Millimeter bewegte.
 

Auf Hinatas Gesicht breitete sich ein mildes Lächeln aus, während Inos Grinsen ein wenig schlüpfrig aussah. Obwohl sie, wenn sie etwas getrunken hatte, eigentlich immer ein etwas perverseres Gemüt zur Schau stellte und das heute wohl leider keine Ausnahme sein würde.
 

“Ähm, wir wollten auch gerade gehen”, sagte Hinata und zog die immer noch staunende, etwas schmollende und leicht angeheiterte Ino hinter sich her zur Tür.
 

Im letzten Moment drehte sich das blonde Mädchen plötzlich um, lachte Sakura an und rief “Viel Spaß noch euch beiden! Treibt`s nicht so wild! Und Sakura... bleib bloß ein braves und vor allem unschuldiges Mädchen!”
 

Die Zweideutigkeit in ihrem Satz war so offensichtlich, dass Sakura noch mehr errötete, beschämt den Kopf schüttelte und Ino leise verfluchte.
 

Hinata hatte es unterdessen geschafft, die blonde Yamanaka aus dem Haus zu schubsen, bevor sie noch mehr Unheil anrichten konnte. Von draußen hörte man Ino fast schon irre giggeln und kichern. Bevor sie jedoch endgültig gingen, schob Hinata nochmal den Kopf durch die Tür.
 

“Wir holen unsere Sachen morgen ab, Saku.”
 

Mehr sagte sie nicht, denn sie akzeptierte, im Gegensatz zu Ino, die Privatsphäre der Haruno.

Dafür war ihr Sakura auch mehr als dankbar. Sie schätzte Ino wirklich sehr, doch manchmal besaß Hinata einfach mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen als die aufgedrehte und impulsive Yamanaka.
 


 

Mit einem sachten Klicken schloss sich die Tür hinter den beiden und ließ Schüler und Lehrer in fast greifbarer Anspannung zurück.
 

Die Stille zwischen ihnen war erdrückend.
 

Sakura zupfte nervös an ihrem Fetzenkleid. Langsam aber sicher begann sie sich nun doch für dieses Outfit zu schämen.
 

Durch den überraschenden Besuch des Lehrers schien sie zudem so mitgenommen zu sein, dass sie fast nichts mehr vom Alkohol spürte. Nüchternheit durch Schocktherapie, vielleicht sollte sie sich das mal merken und bei dem nächsten Besäufnis auch anwenden um schnell wieder klar denken zu können.

Dennoch war die alles erdrückende Leere von vor ein paar Stunden fast verschwunden, diese Wirkung schrieb sie allerdings dem Alkohol zu. Auch wenn sie sich nüchterner als eben fühlte, hieß das lange noch nicht, dass der Alkohol in ihrem Blut plötzlich verschwunden war.
 

Jetzt beschäftigte sie allerdings eine andere, sehr naheliegende Frage...
 

Wieso war er nur hier?
 

Sakura versuchte angestrengt eine logische Antwort auf diese Frage zu finden, doch ihre Gedanken schweiften immer wieder ab. Es war so schwierig sich zu konzentrieren, wenn einem der Kopf sonst wo hin schwirrte, nur nicht dorthin, wo er sein sollte.
 

Ihre Versuche, sich auf eine Sache zu konzentrieren, wurden dann auch urplötzlich unterbrochen, als sie eine leichte Berührung an ihrem Hals spürte.
 

Sakura hob den Kopf und sah gerade noch im letzten Moment, dass Sasuke Uchiha wieder vor sie trat, nachdem er irgendetwas hinter ihr getan hatte.
 

Etwas kühles, glattes schmiegte sich an ihren Hals, was vorher noch nicht dagewesen war.
 

Sakura hob die Hand und tastete nach der Schwere, die plötzlich auf ihrer Haut lag.

Ihr Atem stockte, als sie die vertrauten Konturen ihres Erbstückes fühlte. Das schlichte Kreuz mit dem Diamantsplitter in der Mitte.
 

Sie hob den Kopf und starrte den schwarzhaarigen Mann lange an, bevor sie erleichtert und glücklich lächelte.
 

Im Klassenraum... das hätte ich mir denken können...
 

“Dankeschön. Die Kette ist sehr wichtig für mich...”, flüsterte sie und ließ die Hand wieder fallen.
 


 

Irgendetwas hielt sie davon ab, den Blick wieder auf seine Augen zu richten.
 

War es Angst, den endgültigen Abschied darin zu sehen? War er nur gekommen, um ihr die Kette zurückzugeben? Aber wieso dann so spät, warum nicht morgen oder nächste Woche? Er hätte sie ja auch per Post schicken können...
 

Oder war es vielleicht auch ein wenig die Scham, in ihrem merkwürdigen Outfit vor ihm zu stehen? Mit Fetzen bekleidet, die ihre Unterwäsche nicht nur als unsichtbares Wissen unter ihrer Kleidung abstempelten, sondern deutlich herzeigten.
 


 

Die Stille zwischen ihnen wurde immer unangenehmer.
 

Sakura zupfte weiterhin schweigend an ihrem Fetzen-Kleid, den Kopf gesenkt, um ihrem Nachhilfelehrer nicht ins Gesicht schauen zu müssen.
 

Was er tat, war ihr dadurch schleierhaft.
 

Als er sich dann überraschend räusperte, zuckte sie erschrocken zusammen.
 

“Können wir... könnten wir uns irgendwo unterhalten, Sakura?”

“Warum? Vorhin haben Sie doch alles gesagt was ich ihrer Meinung nach wissen muss, wieso sollten wir dann noch reden?”, fuhr sie ihn an. Verblüfft schlug sie die Hand vor den Mund. Die lockere Zunge schrieb sie teilweise dem Alkohol zu, denn normalerweise rastete sie nicht so aus. Besagte Geschehnisse von heute inklusive.

Obwohl... wenn sie es sich recht überlegte, war sie vorhin ja nüchtern gewesen, als sie ihn so angeschnauzt hatte...
 

Sie wagte es nun doch nach kurzem Zögern den Kopf zu heben und in die schwarzen Augen Sasuke Uchihas zu blicken.
 

Er sah sie an. Wirklich an.
 

Nicht dieses oberflächliche, kalte und distanzierte Mustern, wie sonst immer.
 

Er sah sie tatsächlich an.
 

Das nahm ihr augenblicklich den Wind aus den Segeln.

Ihre abwehrende Haltung brach in sich zusammen und ließ ihre tiefe Verletztheit erscheinen.
 

Sakura seufzte auf, griff sich mit zitternden Fingern an ihre Stirn und sagte dann niedergeschlagen: “Wohnzimmer. Sie kennen ja den Weg noch, oder?”
 

Der Uchiha nickte, drehte sich auf dem Absatz um und verließ schnellen Schrittes den Flur.
 

Das Mädchen sah ihm hinterher und musste plötzlich wieder an ihren ersten Nachmittag Nachhilfe denken.

Wie fasziniert sie von ihm war, erst nur von seinem Äußeren, dann abgestoßen von seiner Gefühlskälte.

Doch gleichzeitig konnte sie nicht aufhören an ihn zu denken, auch wenn er ihre Gefühle mit Füßen trat.

Sie musste ständig an seine schwarzen Augen denken, so kalt und hart, die schwarzen Haare, das ebenmäßige Gesicht, der muskulöse Körper, den man unter seinen Shirts und Hemden nur erahnen konnte.

Seine tiefe, leicht rauchige Stimme, die ihr immer wieder eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Nichts konnte ihr Herz davon abhalten, sich zu verlieben.

Die Vernunft schrie ihr zu, dass die Unterschiede zwischen ihnen zu groß waren, unüberwindlich, doch selbst das hinderte die Liebe nicht daran sich bei Sakura einzuschleichen und ihre Wurzeln tief in sie zu schlagen.
 

Endlich hatte sie sich verliebt, wirklich und wahrhaftig verliebt- und musste dann miterleben, dass ihr Auserwählter nichts von ihr wollte.

Sie als eine von vielen Schülerinnen sah, die ihn anhimmelten und nervten.

Das tat weh.
 

Deshalb war sie von seinem nächtlichen Besuch heute auch überhaupt nicht begeistert.
 

Sie seufzte leise auf, warf einen kurzen Blick in den Flurspiegel und machte sich dann auf den Weg ins Wohnzimmer.
 


 

~*~*~*~
 


 

Als Sakura den Raum betrat, bemerkte sie verwundert, dass der Uchiha stand- und zwar genau vor ihr.
 

Er hatte sich so vor der Tür platziert, dass sie quasi in ihn reinlaufen musste, wenn sie hereinkam.
 

“Huch!”
 

Sakura stolperte rückwärts, ihr Herz klopfte vor Schreck wild gegen ihre Brust.
 

“Sakura”, sagte Sasuke Uchiha und blickte sie mit seinen kalten Augen durchdringend an.
 

“Was wollen Sie?”, fragte sie leise. Seine Anwesenheit, sein Anblick, sein Geruch... alles brachte den Schmerz wieder zum Vorschein, den sie mit Hilfe ihrer Freundinnen und des Alkohols betäubt hatte.
 

“Ich will mit dir reden”, erwiderte ihr Lehrer eindringlich, “Das was heute geschehen ist... was du mir da gesagt hast...”
 

“Verdammt!”, rief Sakura dazwischen und warf die Arme in die Luft. “Wieso müssen Sie mir das ein weiteres Mal antun? Hat das vorhin noch nicht gereicht? Wollen Sie mich noch mehr verletzten als ich es schon bin? Ich sag es nur noch einmal, ein einziges, verfluchtes Mal: Ich. Will. Nicht. Darüber. Sprechen!”
 

Der schwarzhaarige Lehrer kam näher, streckte die Hand aus, als wolle er nach ihr greifen, doch Sakura sprang beiseite.
 

“Fassen Sie mich nicht an!”, fauchte sie und beäugte ihn misstrauisch, als er seine Hand wieder sinken ließ, sich ihr aber noch immer näherte.

“Ich halte das nicht aus...”, flüsterte sie und schloss für einige Sekunden die Augen.
 

“Wenn sie mich berühren... wenn Sie nur in meiner Nähe sind. Ich ertrage ihren Anblick nicht. Es tut weh, Sie ansehen zu müssen, und zu wissen, dass Sie mich verabscheuen. Können Sie das nicht verstehen? Oder wollen Sie das nicht?”
 

“Ich kann dich nicht um Verzeihung bitten, denn ich spüre kein Bedauern darüber”, ließ der Lehrer vernehmen, “Aber ich bedaure es, dass du so empfindest und ich dir keine Hilfe sein kann.”
 

Sakura lachte verächtlich und lehnte sich gegen das Sofa in ihrem Rücken.
 

“Es schert sie einen Dreck darum, dass ich leide, wenn sie bei mir sind, aber Sie sind betrübt, dass ich so fühle? Wieso haben Sie das nicht gleich gesagt, jetzt geht es mir viel besser”, fügte sie bissig hinzu und wandte den Blick ab.
 

“Sakura... du musst das verstehen. Ich bin dein Lehrer, ich bin sechs Jahre älter als du. Du bist minderjährig! Auch wenn meine Weste wahrlich nicht die Weißeste ist, Minderjährige zu verführen ist verboten. Das solltest auch du wissen. Ich würde ins Gefängnis kommen, wenn ich etwas mit einer Schülerin anfange”, sagte der Uchiha schroff.
 

Alles was er sagte, war wahr. Sakura selbst war jeder Grund klar, einleuchtend und überaus logisch, doch es gab immer einen Weg. Es gibt für alles eine Lösung, man musste sie nur finden...
 

Plötzlich stutzte sie.
 

Es hatte sich so angehört, als hätte er sich darüber schon Gedanken gemacht. Hieß das etwa...?
 


 

“Sie... Sie”, stotterte Sakura unbeholfen und richtete ihren Blick wieder auf ihren Lehrer, der urplötzlich ziemlich angespannt und aufmerksam erschien. “Sie sagen das so... als hätten Sie über diese Möglichkeit ernsthaft nachgedacht.”
 

Darauf sagte er eine ganze Weile nichts.
 

Er drehte sogar den Kopf zur Seite, so das seine schwarzen Haare seinen Gesichtsausdruck verbargen.
 

Eine Haltung, die Sakura in den letzten Wochen zu so einer ständigen Begleiterin geworden war, dass es nun merkwürdig war, sie jetzt bei ihrem, eigentlich immer so selbstbewussten und arroganten, Lehrer zu sehen.
 


 

~*~*~*~
 


 


 

Sakura beschloss daraufhin, alles auf eine Karte zu setzen. Was hatte sie auch schon zu verlieren? Nichts, das war ja das Problem. Sie hatte seine Liebe nie besessen und selbst wenn er diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht gezogen hatte, so bewiesen ihr seine Worte jetzt nur noch, dass es trotzdem niemals dazu kommen würde.
 

Also... warum nicht mit Karacho gegen die Wand fahren, wenn es sowieso geschehen wäre?
 

So kratzte sie ihren ganzen verbliebenen Mut- von dem nach den letzten Tagen nicht mehr viel übrig war- zusammen, holte tief Luft und befahl ihren Füßen sich zu bewegen.
 

Schneller als er reagieren konnte- ein Hoch auf den Überraschungsmoment!- hatten sie ihre Beine sie zu ihm gebracht.
 


 

Sakura griff nach seinem ausdruckslosen Gesicht, umfasste es fest mit ihren kleinen Händen und zog es hinunter.
 

Zu ihr herunter.
 


 

Fassungslos über das, was gerade mit ihm passierte, regte sich der Lehrer nicht, was Sakura einerseits freute, andererseits aber auch deutlich bewies, dass er nicht bereit war, irgendwelche Gefühle zuzulassen. Und seien es negative.
 

Langsam, so kam es ihr jedenfalls vor, näherte sich sein Gesicht ihrem. Da der schwarzhaarige Mann ihr gegenüber nun doch um einiges stärker und vor allem schwerer war, kostete es sie doch etwas mehr Kraft, ihn zu sich zu ziehen. Weswegen sie spontan beschloss, dass eine kleine Kletterpartie ihr ganz gut tun würde.
 

Um sich näher zu ihm zu ziehen, löste sie eine Hand von seinem Gesicht und legte sie an seine Schulter.
 

Und zog sich an ihm hoch.
 


 

Bis... ja, bis sie endlich, endlich!

Bis sie endlich ihre Lippen ganz fest auf seine pressen konnte.
 


 


 

~*~*~*~
 


 


 

Das Gefühl, welches in ihrem Bauch explodierte, konnte sie nicht in Worte fassen.

Instinktiv schloss sie die Augen und ließ sich von den Eindrücken leiten, die ihr Körper ihr vermittelte.
 

Sakura seufzte wohlig in seinen Mund, schlang die Arme um seinen Nacken und zog sich noch näher an ihn heran. Selbst der kleinste Abstand erschien ihr zu groß. Zu weit weg.
 

Das ihre Füße dabei knapp eine Handbreit über dem Boden schwebten und sie sich nur noch an ihn, als einzigen Halt klammerte, war ihr vage bewusst, bereitete ihr aber keine weiteren Sorgen.

Zumindest in diesem Augenblick nicht.
 

Undeutlich spürte sie, wie er sich versteifte. Er versuchte allerdings nicht sich von ihr zu lösen, was reichlich merkwürdig war.
 

Kurz löste sie ihre Lippen von seinen, doch auch jetzt, wo er es hätte machen können, schob er sie nicht weg.
 


 

Der Uchiha tat einfach... nichts.
 


 

In ihrem Magen machte sich ein flaues Gefühl breit. Es war nicht richtig. Das was sie tat, war nicht so, wie es sein sollte. Wie sie es sich gewünscht hatte.

Mit noch immer geschlossenen Augen wich sie einige Millimeter zurück, sodass sich ihr Atem mit dem seinem vermischte. So verharrte sie einige Herzschläge lang, den Geschmack seiner Lippen noch auf ihren.

“Bitte...”, wisperte sie plötzlich. “Bitte... erfüll mir nur einen Wunsch, Sasuke. Küss mich. Küss mich richtig, damit ich eine Erinnerung an dich habe, um dich endlich vergessen zu können.”
 

Während sie auf eine Antwort von ihm wartete, hatte Sakura endlich Zeit, die tausend Empfindungen zu ordnen, die ihr wie wild durch den Kopf schossen.
 

Das Gefühl, in seinen Armen zu liegen (oder besser gesagt, sich an ihm festzuklammern, während er steif wie ein Brett war), seinen Herzschlag zu spüren, der ärgerlichweise ruhig und gleichmäßig gegen seine Brust schlug.
 

Und dann erst sein Geruch... Sakura schnupperte unauffällig um mehr davon aufzusaugen, ihn für immer zu archivieren.
 

“Bitte...”, wiederholte sie. Ihre Stimme klang belegt. “Sasuke...”
 

Mehrere Herzschläge vergingen, in denen nichts geschah.

Weder küsste er sie, noch machte er sich von ihr los.
 

Traurigkeit ergriff von Sakura Besitz, sie lächelte schwach und öffnete die Augen.
 

Ihre Zehen berührten wieder den Boden, als sie sich langsam von ihm löste.
 

Ihre Hände glitten an ihm herab und verschwanden dann gänzlich.
 

Sie trat einen Schritt zurück, dann noch einen und noch einen, bis sie wieder etwas Abstand zwischen sch gebracht hatte.
 

Sakura hob den Kopf, schaute ihren Lehrer an.
 

Seine nichtssagende Miene brach augenblicklich weg, als er die Tränen in ihren verblüffend grünen Augen sah.
 

“Verdammt! Wieso darf ich dich nicht vergessen! Sag mir, Sasuke, warum du mich nicht in Ruhe lässt? Aus meinem Leben verschwindest, damit ich nicht jedes Mal wieder den Schmerz fühlen muss, wenn ich in deine Augen sehe. Warum kannst du mir nicht meinen einzigen Wunsch erfüllen? Ich will dich endlich vergessen können!”, schluchzte Sakura und barg das Gesicht in ihren Händen.
 


 


 

Vielleicht hätte sie diese Reaktion erwarten müssen, vielleicht kam sie auch ganz überraschend.

Fakt war jedoch, dass es nicht das war, was sie gehofft hatte.

Auch wenn ihr dieser Ausgang der Geschehnisse doch noch am besten gefiel.
 


 


 

“Sa- Sasuke?”

Fassungslos starrte Sakura an seine Brust, fühlte seine starken Arme um ihrem Oberkörper, eine Hand in ihrem Haar, die ihren Kopf an seinen Körper drückte.
 

Er murmelte leise Wörter vor sich hin, die Sakura nicht verstand, nicht einordnen- und nicht fassen konnte.
 

“Du hast es noch immer nicht verstanden, oder? Sakura, meine ahnungslose, wunderschöne kleine Sakura...
 

Sakura schwirrte der Kopf. Seine Stimme schien von weit her zu erklingen, seine Worte zu schön um wahr zu sein.
 

Sie konnten nicht wahr sein, dass war unmöglich.
 

Er hatte doch vorhin... eben noch... wieso sagte er plötzlich sowas?

Wollte er sich über sie lustig machen? Sie einfach nur verarschen, um sie nachher gebrochener zurückzulassen, als er sie vorgefunden hatte?
 

Sie verstand den Sinn dieser Aktion nicht. Er hielt sie im Arm, drückte ihren zierlichen Körper fest an sich und murmelte wirre Worte vor sich hin.
 

Was sollte das nur?
 


 

“Sa... Sasuke?”, stieß sie erstickt hervor, ihre Arme fest an den Körper gepresst, um sie nicht um ihn zu schlingen. Es war einfach zu unwirklich, und die Angst, dass er sich endgültig von ihr abwenden würde, wenn sie es denn täte, brannte wie Feuer in ihrem Bauch.
 

Wieder murmelte er ihren Namen. Leise, fast nur gehaucht drang das Geräusch gerade eben noch an ihre Ohren.
 

Als er sein Gesicht in ihren Haaren vergrub, stockte ihr Atem. Ihr Herz setzte einige Schläge lang aus und setzte dann doppelt so schnell wieder ein.
 

“Sasuke!”, wiederholte sie mit etwas mehr Nachdruck und stemmte sich gegen seine Brust, wollte verschwinden aus dieser warmen, schmerzhaften Umarmung, doch er ließ sie nicht.
 

Seine Arme schlossen sich nur noch fester um sie, als sie immer stärker versuchte ihm zu entkommen.
 

Als sie begriff, dass er sie nicht loslassen würde, brach sie in Tränen aus.
 

Heftige Schluchzer schüttelten ihren Körper, während seine Nähe ihr Denken verbrannte und ihr Herz zertrümmerte.
 

Endlich schien er zu verstehen, was er ihr antat, ihr für Schmerzen bereitete, denn sein Griff lockerte sich ein wenig.
 

Dennoch ließ er sie nicht endgültig gehen.
 


 

“Wa-Warum machst d-du das?”, weinte Sakura leise, schloss die Augen und versuchte das Beben ihres Körpers unter Kontrolle zu bringen.
 

“Sakura-“

Der schwarzhaarige Nachhilfelehrer brach ab, als wüsste er nicht, was er sagen sollte.
 

Stattdessen berührte er mit seinen Fingerspitzen ihre Wange, strich zärtlich die Tränen hinfort und verweilte mit seinem Daumen auf ihren Lippen.
 

Sakura öffnete leicht den Mund, haucht ein kaum hörbares “Bitte!” in den Raum und schaute ihn aus verweinten Augen flehend an.
 

Dauerte dieser Alptraum noch länger an? Musste sie weiter mit der Gewissheit hier stehen, dass Gefühl seines Körpers an ihrem, und dem Drang ihm näher kommen zu wollen und gleichzeitig nichts lieber tun zu wollen, als zu flüchten?
 

Lange würde sie das sicherlich nicht mehr aushalten.
 

Sasuke blickte sie mit seinen schwarzen Augen durchdringend an. Seine Finger wanderten langsam über ihr Gesicht, während ihr Herz in ihrer Brust flatterte und zitterte.
 


 

Dann setzte er erneut zu sprechen an.
 

“Sakura... bitte versteh doch, dass ich nicht einfach jedes Gesetz brechen kann, dass ich als Lehrer zu befolgen habe. Das ich nicht einfach meine moralischen Grundsätze über Bord werfen kann... nur wegen einer Schülerin.”
 

Im Gegensatz zu seinen Worten, zog er sie nun wieder enger in seine Arme. Endlich gab auch Sakura ihrem inneren Drang nach, schmiegte sich an ihn und krallte die Hände in seinen Rücken.
 


 

Er mochte sie... er ist gebunden an die Gesetze, an sein Gewissen.

Nur das stand zwischen ihnen, mehr nicht...
 


 

“Aber du tust es doch gerade...”, flüsterte Sakura leise, verwirrt.
 

Er seufzte auf und strich beiläufig über ihren Rücken. Sofort rieselte ein angenehmer Schauer über Sakuras Körper und sorgte dafür, dass sie wohlig die Luft ausstieß und die Augen schloss.
 

Auch wenn sie jetzt urplötzlich tot umfallen, der Blitz einschlagen würde oder ihre Eltern plus Sasukes Vorgesetzter hier erscheinen sollten, so wäre Sakura so glücklich wie noch nie zuvor.
 

Nichts konnte sie jetzt von ihm trennen, auch wenn sie ihre Beziehung geheimhalten mussten. Es war ihr vollkommen egal. Egal, was die anderen denken würden, wenn über sie getratscht werden würde, oder wenn ihre Eltern sie verstoßen würden... Sie wollte nur mit ihm zusammen sein. Nicht wünschte sie sich sehnlicher.
 


 

“Ich könnte deswegen meine Arbeit verlieren...”, seufzte Sasuke schwer.

Erschrocken sah Sakura auf, suchte seinen Blick, fand ihn aber nicht.
 

Der schwarzhaarige Lehrer starrte auf einen Punkt an der Wand hinter ihr und schien sie nicht wirklich wahrzunehmen.
 

Kalte Angst flutete durch ihre Eingeweide und tötete den letzten Rest von Glück in ihrem Inneren. Zurück blieb nur Panik und die Angst, ihn zu verlieren, obwohl sie ihn noch gar nicht richtig gehalten hatte.
 

Deswegen fiel ihre Erwiderung auch messerscharf und beinahe schon schrill aus.
 

“Nein!”
 

Sie beide zuckten zusammen, wegen ihrer ungewohnten Heftigkeit.
 


 

“Verzeihung”, murmelte Sakura leiser und senkte den Blick auf seine Hemdknöpfe.

Wie sehr es sie doch juckte ihre Hand unter den Stoff gleiten zu lassen, um mehr von ihm zu spüren.
 

Sakura beherrsch dich!
 

Sie räusperte sich.
 

“Ich meine... ich... Ach verdammt!”, fluchte sie, schluchzte kurz auf und verbarg ihr Gesicht an seiner Brust.
 

Die nächsten Worte auszusprechen, kostete sie immense Überwindung und noch mehr Widerwillen, dennoch wusste sie instinktiv, dass es die richtige Entscheidung wäre, sollte es wirklich nicht anders gehen.
 

“Wenn... wenn es dir wirklich so viele Probleme bereitet Sasuke... dann... dann werde ich es schaffen dich zu vergessen. Irgendwie werde ich das hinkriegen. Ich möchte nur das du... glücklich bist.”
 

Kurz hielt sie inne und atmete hörbar aus.
 

“Sofern du überhaupt glücklich sein kannst”, fügte sie leicht amüsiert hinzu. Spielte damit auf seine offensichtliche Gefühlskälte jedem anderen Menschen gegenüber an.
 


 

Seine Brust vibrierte unter einem lautlosen Lachen, welches Sakura das Herz wärmte.

Langsam aber sicher schien er es ihr zu gestattet, seine Emotionen zu sehen, zu spüren.
 


 

Ja Ja Ja Ja Ja JA!
 


 

Er mochte sie!
 

Er mochte sie wirklich!!!
 


 

“Bitte Sasuke. Nur wenn du mich wirklich nicht... ich meine... wenn du mich nicht willst... dann bitte sag es mir, bevor ich mein Herz überhaupt nicht mehr zusammenflicken kann.”
 

Sie versuchte durch die sehr bildlichen Metaphern ihren Schmerz zu überspielen, doch natürlich hörte er ihn aus ihren Worten heraus.
 

“Sakura.”
 

Die Art, wie er ihren Namen betonte, ließ ihr Herz wie einen jungen Vogel aufgeregt in ihrer Brust flattern. Jede Silbe ließ er über seine Zunge rollen, als wäre es ein Kostbarkeit.
 

Erneut nannte er ihren Namen, diesmal eindringlicher.
 

Sie konnte einfach nicht anders, als ihn anzusehen. Es war wie ein Drang, seinen schwarzen Augen zu begegnen.
 

Zum wiederholten Male versank sie in den Tiefen seiner dunklen Augen, als sie die merkwürdigen Gedanken endlich abgeschüttelt hatte und sich ihrem entscheidenden Gespräch wieder zuwenden konnte.
 


 

“Was soll jetzt geschehen?”, fragte Sakura- und sprach damit endlich das aus, was sie beschäftigte, seitdem er sie in die Arme genommen hatte und sie definitiv wusste, dass er etwas für sie empfand.
 

“Ich weiß es nicht”, sagte Sasuke ehrlich, strich ihr sanft eine Strähne ihres rosafarbenen Haares hinters Ohr und ließ seine Hand an ihrer Wange verweilen.
 


 

Sie spürte seine innere Zerrissenheit. Schon alleine deswegen, weil er sie zwar fest in seinen Armen hielt, aber dennoch nicht gewillt schien, sich ganz auf ihre Nähe einzulassen. Sakura war nicht dumm, sie sah diese Distanz zwischen ihnen, wie eine hohe Mauer aus bröckeligem Gestein.
 

Ihr war jedoch ebenso klar, dass auch sie durch ihre Zweifel, die Vorsicht und ihre tief sitzende Angst zu dieser Entfernung voneinander beitrug- doch es schien ihr, als könne sie nichts dagegen tun. Zu sehr hatten sie die letzten Wochen verletzt, als das sie ohne Schutz bereit war, alles was ihr Ich bedeutete, für ihn zu offenbaren und herzugeben.
 


 

Plötzlich fiel ihr ein Zitat ein, welches sie vor langer Zeit einmal auf einer Karte gelesen hatte.
 


 

Wenn man Liebe nicht bedingungslos geben und nehmen kann, ist es keine Liebe, sondern ein Handel.*
 


 

War sie nicht gerade im Begriff, dass zu tun? Einen Handel abzuschließen?
 

Sein Risiko, alles zu verlieren was er besaß, seine Zukunft zu zerstören, wenn herauskam, dass er mit einer Siebzehnjährigen eine Beziehung führte- gegen ihre uneingeschränkte Offenheit ihm gegenüber?
 


 


 

~*~*~*~
 


 


 

Wenn man Liebe nicht bedingungslos geben und nehmen kann, ist es keine Liebe, sondern ein Handel*”, flüsterte Sakura leise, blickte ihm aber weiterhin starr in die Augen.
 


 

Sie sah, wie sie sich verblüfft weiteten, er öffnete den Mund um etwas zu sagen- hielt dann aber inne. Nachdenklich zog er seine Brauen zusammen und kniff die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen.

Anscheinend hatte er verstanden auf was sie hinauswollte, und nahm sich die Zeit, seine Antwort zu formulieren.
 

Für einen kurzen Moment wirkte es auf Sakura, als wolle er zu Sprechen ansetzten, doch er blieb stumm und schwieg weiterhin eisern.
 

Gedankenverloren zupfte er indes an ihren Haaren, bis sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete und Sakura wusste, dass seine Grübelei zu einem Ergebnis gekommen war.
 


 

Was er auf ihre Worte hin schließlich tat, entlockte ihr ein erheitertes Kichern. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass er mit einem weiteren Zitat konterte.
 


 


 

Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse.**
 


 


 


 

Explosionsartig flutete Wärme durch ihren Bauch, breitete sich bis in ihre Fingerspitzen und Zehen aus, bis ihr vor Freude schwindelig wurde.
 

Das war die Antwort, die sie sich so sehr ersehnt hatte.
 

So lange gewünscht- und endlich bekommen, wie ein Geschenk zu Weihnachten, von dem sie längst wusste, dass es seit April im Schrank stand.

Aber das hier war wirklich um Längen besser als tausend Weihnachten.
 


 

Als er sich dann zu ihr herunterbeugte und sanft, unglaublich behutsam, seine Lippen auf ihre legte, stand ihr Herz sekundenlang still.

Sie spürte sein Lächeln, welches er nur ihr schenkte, tief in sich widerhallen. Es berührte etwas in ihr, was sie alle Schranken öffnen ließ.

Kein Handel, keine Bedingungen- nur das Ich, welches miteinander verschmolz um etwas größeres zu schaffen, als nur einen simplen Deal.

Nämlich Liebe, tiefe, ehrliche und offene Liebe.
 

Sakura wusste instinktiv, dass dieses Lächeln eine Seltenheit war, deswegen würde es sie auch immer an die Nacht erinnern, in der es zum ersten Mal von ihm geschenkt bekam.
 


 

Das erste Mal, dass er wahrhaftig und aufrichtig ihr gegenüber lächelte.
 


 

~*~*~*~
 


 

Kummer lässt sich alleine tragen. Für das Glück sind zwei Menschen erforderlich.***
 


 


 


 


 

___________________________________________________________________________________________________________
 

* Zitat von Emma Goldman

** Zitat von Friedrich Nietzsche

*** Zitat von Elbert Hubbard
 


 

So, noch ein paar Anmerkungen...
 

Erstmal tut es mir wirklich Leid das dieses Kapitel so lange gedauert hat, aber meine Arbeit, die Schule und vor allem die laufenden Prüfungen haben mir nicht viel Zeit für das Schreiben gelassen...
 

Dabei war es schon seit Monaten fertig geschrieben, nur war ich irgendwie nicht zufrieden damit, hab es jetzt auch ein wieder ein bisschen beim Überarbeiten umgeschrieben ^.^

Da ich allerdings gerade in Schreiblaune bin, hab ich mir gedacht ich beende diese FF jetzt endlich mal, vor allem, weil sie schon ellenlang auf ein Ende wartet und sich täglich bei mir beschwert das sie immernoch offen ist... xDD
 

~*~
 

Epilog ist eigentlich nicht geplant... im Augenblick habe ich nämlich keine Idee für einen, der nicht nur hingeschmiertes, überflüssiges Kitschzeug ist ^.^

Falls ich doch noch einen schreibe, gibt es natürlich eine ENS für alle, die bei diesem Kapitel einen Kommentar hinterlassen haben.
 

Fortsetzung?

Nein, ganz entschieden nein.

Ich finde diese FF ist abgeschlossen genug, außerdem habe ich, mal was ganz neues, auch keine Idee wie man diese Story weiterführen konnte, ohne das es hingeschmiertes, überflüssiges, grauenvoll zu lesendes Kitschzeug ist *lol*
 

So, genug gelabert, bin gespannt wie ihr das letzte Kapitel fandet!

(Ich finde es nämlich immernoch nicht so gelungen...)



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Von: abgemeldet
2010-06-02T17:39:31+00:00 02.06.2010 19:39
*_________*

kyaaaah!!!!

ich liebe diese FF
*schwärm*
ich hoffe es gibt ne fortsetzung <3
ich liebe das ende *_*
Von: abgemeldet
2010-05-25T10:25:21+00:00 25.05.2010 12:25
Hey, tolles ende.
Obwohl ich mich schon interessiert hätte,
wie die des meistern wollen.
Machst du ne Fortsetzung?
Story hat mir sehr gut gefallen.
mach weiter soooo
lg, yesilli
Von:  ZitroneneisSaly
2010-05-24T20:06:16+00:00 24.05.2010 22:06
hey
das war ein tolles ende zu deiner ff
danke für deine ens
eine fortsetzung wäre toll aber wenn du keine schreiben willst...
hat mir viel spaß gemacht deine story zu lesen

lg
saly

Von:  Katalina
2010-05-24T14:34:27+00:00 24.05.2010 16:34
heyyy :D
alsoo das kappi ist das bestee heehe :)
voll schönes endee :D
abr schade dass diese ff überhaupt zu endee ist :)
trotzdem deine ff ist dir richtig gut gelungen ;D
lg
Keiko_
Von: abgemeldet
2010-05-24T00:10:43+00:00 24.05.2010 02:10
Hat mir sehr gut gefallen =) tolles Ende und super Story! Weiter so! :)
Von: abgemeldet
2010-05-23T14:05:25+00:00 23.05.2010 16:05
Super kapitel
Von:  Kleines-Engelschen
2010-05-22T22:37:58+00:00 23.05.2010 00:37
ein wahnsinnig tolles kapi. einfach atemberaubend. das sasu und saku nun doch noch zu einander finden ist einfach toll und das sasu das alles für saku aufs spiel setzt. genial!
einfach toll mach weiter so

greetz
Von:  xSasuSakux
2010-05-22T22:31:14+00:00 23.05.2010 00:31
OMG
Das Kapi war soo hamma geil
Nur schade, das es jetzt zu Ende ist
Aber du hast den Schluss echt gut geschrieben
Und Sasu
Ach ne, wie Suez
Er liebt sie, denkt aber immer nur an die Gesetze
Ich hatte echt schon die Hffnung fast aufgegeben und habe mich gefragt, wie du das denn noch hinbekommen wirst, dass beide zusammen sein können
Aber du hast es hinbekommen und ich bin happy
Wie du das geschrieben hast
Einfach nur niedlich
Das Kapi war echt abschließend
Wenn du dich an eine Fortsetzung heranwagen solltest, fände ich es sehr schön, doch dabei könnte auch so einiges schief gehen
Deswegen.. Hm..
Aber das Kapi war echt gut

Lg
xSasuSakux
Von: abgemeldet
2010-05-22T21:48:12+00:00 22.05.2010 23:48
hey ^^
das letzte kappi is echt klasse gewesen
ich find gut wie du den inneren kampf dargestellt hast

am besten hat mir das zitat gefallen "was man aus liebe tut,geschieht jenseits von gut und böse!"
find ich wirklich passend und das nicht nur auf die story bezogen sondern allgemein.
mach weiter so
glg<3
nami ^-^
Von:  The-Sunn
2010-05-22T21:10:15+00:00 22.05.2010 23:10
Super kapitel
wenn es eine fortzetung geben würde
würde ich mich freuen wenn nicht wäres es auch ok
aber interessant wäres was passirt
ich finde das ende sehr gelungen schade das es schon vorbei ist
LG
The-Sunn


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