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Unsterblich

-Was der Blutdurst anrichtet-
von

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Prolog

Prolog
 

Ich hatte das Gefühl zu fallen, immer weiter und weiter. Ein seltsames Gefühl durchströmte mich dabei, eines das ich nicht kannte und ich konnte nicht verstehen was mit mir geschah.

Was war passiert? Mein Körper brannte und mir war heiß und kalt zugleich. Ich war doch nur nach Hause gegangen, ich war etwas trinken gewesen und ich erinnerte mich , an diese Frau. Sie hatte schwarze Augen und langes wehendes, rotes Haar. Ich hatte mich mit ihr unterhalten, ich wollte sie eigentlich abwimmeln, hatte mich von ihr abgewendet, aber dann...dann war alles woran ich mich erinnerte , dieser stechende , furchtbare Schmerz, der mich zusammen zucken und aufschreien lies. Danach.....war alles schwarz geworden und wirr. Hunderttausend Gedanken strömten alle auf einmal durch meinen Kopf. Ich hatte das Gefühl zu sterben, aber ich starb einfach nicht. Der Schmerz hielt unaufhaltsam an, raste durch meinen ganzen Körper hindurch und lies mein Herz immer wieder laut und unregelmäßig pochen, sich zusammen ziehen. Ich hatte geschrieen, zumindest glaubte ich das, aber genau wusste ich es auch nicht mehr. Ich spürte weder den Wind noch den Boden auf dem ich Lag und plötzlich verloren meine Schreie an Kraft und alles wurde Finster.
 

Als ich wieder erwacht war, fühlte ich mich komisch, nicht mehr ich selbst. Ich regte mich vorsichtig, öffnete die Augen und erblickte den Mond. Ich war überwältigt. Es kam mir so vor , als würde der Mond unaufhaltsam scheinen und glitzern. So wunderschön, hatte ich ihn noch nie gesehen...nie in meinem ganzen Leben. Der Schmerz war verschwunden und ich richtete mich auf, langsam und vorsichtig. Als ich an mir herunter sah , konnte ich nichts seltsames vernehmen. Ich war heil...als wäre nichts passiert und als ich mich umsah war niemand da. Wo war sie hin, die junge Frau von vorhin...was war geschehen? Ich war völlig verwirrt, aber wurde schnell abgelenkt , von der unglaublichen Schönheit um mich herum, die mir nie zuvor aufgefallen war. Vor Verzückung legte ich die Hand auf meine Brust und lächelte. Ich sah nach unten , genau da wo ich meine Hand hatte, war mein Herz bzw. sollte , aber fühlen konnte ich nichts. Und in dem Moment, auch wenn ich es nicht begreifen konnte, wusste ich , dass mein Herz aufgehört hatte zu schlagen und mein Leben vorbei war. Ich konnte mir nicht erklären, woher ich es wusste oder wieso es so war, aber ich wusste das ich nicht der selbe war wie vorher. Mein altes Leben war vorbei und vor mir, lag eine unbekannte , neue Welt, eine Welt in die ich aber vermutlich nicht mehr gehörte. Unsicher , aber erpicht darauf, neues zu erforschen und herauszufinden wer ich nun war, machte ich mich auf den Weg...die Straße entlang, dem Mond und seiner neuerkannten Schönheit entgegen.
 

...

Tbc.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Das erste Kapitel folgt in kürze, ich wollte euch nur mal einen kleinen Einblick geben. Sobald ich das letzte Kap meiner andern Fic on gestellt habe , geht es hier richtig los^^

Kapitel 1
 

Ruki:
 

Es war Montag morgen und ich hatte Mühe und Not mich aus dem Bett zu schälen.

Am Wochenende hatte ich wohl mal wieder etwas über die Stränge geschlagen,

aber ich war mir ganz sicher, dass das nur Reitas Schuld war, immerhin hatte er

mich ja von einem Club in den nächsten geschleppt, ohne Rücksicht auf

Verluste. Ich hatte zwar schon vorher gewusst, dass es so kommen würde, aber

absagen hatte ich dann auch nicht gewollt. Ich hatte mal wieder dringend hier

raus gemusst und so hatte ich mich unserem Bassisten angeschlossen.
 

Normalerweise ging ich immer mit Uruha weg, aber mit diesem war in letzter Zeit

nicht mehr all zu viel anzufangen gewesen. Er hatte sich erlaubt, einen kleinen

dreiwöchigen Urlaub zu nehmen, um sich von dem Stress zu erholen den die Musik

mit sich brachte. Er war irgendwo hin gefahren und hatte uns nicht gesagt wohin,

aber das war ok. Ich verstand das, auch wenn ich etwas traurig darüber war,

denn ich hatte schnell bemerkt das er mir fehlte. Immerhin war es doch wirklich

etwas anders mit Rei wegzugehen, als mit Uruha, das würde auch sicher keiner

der andern bestreiten.
 

Ich schlurfte in die Küche und setzte einen Kaffee auf, machte mir dann ein

kleines Brot und schnappte mir die Tageszeitung. Ich überflog die Seiten und

las die Überschriften. Nichts interessantes, irgendeine Politiker war wieder

gestorben und es wurde eine Gedenkfeier gehalten, der Paradiesvogel der PSC

brachte eine neue Live DVD raus... ich legte die Zeitung wieder weg.
 

Langsam und gemächlich erhob ich mich dann, nachdem ich den Kaffee ausgetrunken

hatte und machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Dort schlüpfte ich gleich

unter die Dusche und zog dann irgendwelche bequemen Klamotten aus dem Schrank

die ich zur Probe anziehen konnte. Schnell schnappte ich mir noch mein Handy und

meine Schlüssel und machte mich dann auf den Weg zu meinem Auto, mit dem ich

zum PSC Hauptgebäude fuhr.
 

Ich sah mich um, als ich ausstieg und konnte Kais Auto sehen, aber ob die andern

da waren wusste ich nicht, die fuhren nicht immer mit dem Auto und nahmen auch

mal hin und wieder die S-Bahn. Ich ging also rein und trat dann durch die rote

Türe, mit der kleinen Aufschrift am Türrahmen „The Gazette“.
 

Fast sofort als ich reinkam , bogen sich meine Mundwinkel zu einem Lächeln

nach oben , als ich einen mir doch sehr bekannten blonden Schopf ausmachte.

„Uruha!“, rief ich erfreut und eilte auf ihn zu, als er sich umdrehte.

Allerdings blieb ich vor ihm gleich etwas irritiert stehen und sah ihn an.
 

Irgendwas war völlig anders. Das war doch nicht der selbe Uruha , der vor zirka

drei Wochen genervt Urlaub genommen hatte. Dieser junge Japaner, sah zwar aus

wie Uruha..aber trotzdem anders. Ruki blieb fast die Luft weg. Er sah

wunderschön aus-ich weiß das klingt blöd, aber anders konnte ich das nicht

beschreiben. Und als er lächelnd ein „Hallo Ruki.“ hervorbrachte war ich mir

der Erkenntnis noch bewusster.
 

Noch immer lächelte Uruha und strich sich eine der langen Haarsträhnen aus dem

Gesicht. Wie gebannt starrte ich ihn an und schaffte es nicht meinen Blick

abzuwenden. Seine Ausstrahlung, sein ganzes Wesen, schien irgendwie so viel

anmutiger und auf eine gewisse Art und Weise auch bedrohlich. Aber die

Schönheit überwiegte definitiv.
 

Als ich den ersten Schock überwunden hatte, ging ich auf ihn zu und umarmte ihn

kurz. Ich hatte fast das Gefühl, er würde vor der Berührung einen Moment

zurück schrecken, aber dann erwiderte er die Umarmung ebenfalls. Dann sah ich

ihn wieder an. Er sah aus als wäre er stundenlang in der Maske gewesen, nur 10

mal Schöner...das einzige was nicht in diesen Gedankengang passte war, dass er

gar keine Schminke im Gesicht hatte.
 

„Deine Abwesenheit scheint dir ja unglaublich gut getan zu haben, du siehst

klasse aus.“, meinte ich lächelnd, nachdem ich meine Stimme wiedergefunden

hatte. „Danke...hat mir wirklich gut getan, aber ihr habt mir gefehlt.“,

erwiderte der Blonde. Seine Stimme Klan ebenfalls etwas anders. Ich konnte

nicht sagen wie, aber definitiv anders. Sie hatte einen wunderschönen Klang.
 

„Das ist gut, dann können wir ja mit neuem Elan an die Arbeit

zurückgehen.“, meinte ich lächelnd. Ich ignorierte, ihm sagen zu wollen,

dass er sich ja ruhig mal hätte melden können ,wenn er uns so sehr vermisst

hatte, denn ich wollte nicht zanken , nicht gleich am erste Tag.
 

„Also Jungs...auf gehts!“, ertönte Kais Stimme. Er war wohl der Meinung,

dass wir genug geschwatzt hatten, aber das war auch typisch für den Leader. Ich

nickte und sah zu Reita und Aoi die sich leise unterhielten und immer mal wieder

in Uruha Richtung sahen. Mich beschlich das Gefühl, dass ich nicht der einzige

war, dem auffiel , dass Uruha anders war. Aber auch die beiden sprachen ihn

nicht darauf an.
 

Die Probe ging wie immer ein paar Stunden lang. Währenddessen zeigten wir ihm

all das Material das wir über die Wochen erarbeitet hatten und was wir sonst

noch so gemacht hatten. Immerhin musste er so schnell wie möglich wieder

reinfinden.
 

Ein paar neue Lieder waren entstanden und dort fehlten noch die Gitarrensolen

von Uruha an manchen Parts, die er ja immer selber erarbeitete. Aoi hatte seine

nämlich schon länger fertig. Als Uruha anging zu arbeiten, schien es fast so ,

als wenn er sich alles voll aus den Finger saugte, außerdem schien das was er

tat, viel perfektionierter als sonst. Aoi schien total beeindruck zu sein, von

dem was Uruha da tat, achtete auf jeden einzelnen seiner Akkorde und die andern

waren natürlich nicht minder beeindruckt, inklusive mir.
 

„Hast du viel gespielt als du weg warst?“, fragte der Schwarzhaarige und

Uruha sah auf, spielte währenddessen einfach weiter, ohne hinzuschauen.

„Naja, ich musste doch dennoch ein bisschen arbeiten , damit ich nicht

einroste.“,erklärte er seine Verbesserung , doch ich konnte auf diese Worte

nur blinzeln.
 

Das konnte doch gar nicht sein, das war unmöglich. Wer konnte sich denn in 3

Wochen derartig verbessern? Aber ich lies das Thema gut sein, vielleicht sprach

ich ihn wann anders mal darauf an.
 

Nachdem wir nun also eine ganze Weile geprobt hatten, machten wir Schluss und

holten den Alkohol raus. Wir hatten uns alle auf das Sofa geschmissen und Reita

hatte sich, typischerweise, sogleich mit Kai an die Wodkaflasche rangemacht. Ich

grinste die beiden breit an, dann schüttete ich etwas von dem Sake in ein Glas

und schob es Uruha. „Hier..das hast du dir verdient.“, meinte ich.
 

„ Danke, aber ich möchte nicht.“ Mir klappte beinahe der Unterkiefer

herunter als ich das hörte und konnte nicht glauben das Uruha das gesagt hatte.

Die andern hatten es wohl nicht mitbekommen, aber für mich war es ein echter

Schock. Das passierte einfach nicht...niemals. Uruha lehnte niemals ein Glas

Sake ab. Das war in all den Jahren in denen ich ihn kannte, niemals vorgekommen.

„o..ok...“, meinte ich also nun und nahm das Glas an mich. Ich machte mir

totale Sorgen. Was war nur passiert in der Zeit in der er weg gewesen war,..das

war doch nicht normal.
 

„Du warst in den letzten 3 Wochen aber sicher nicht einmal in der Sonne

oder?“, fragte Kai ihn und ich sah auf. „Du bist total bleich...geh mal

wieder in die Sonne, das machst du doch so gern.“ „Ja..sobald ich Zeit

finde, werde ich das tun.“,erwiederte der Bonde und für einen Moment dachte

ich etwas Unsicherheit hätte sich in seinen Augen wieder gespiegelt. Irgendwas

stimmte nicht mit ihm. Ob ich es mir vielleicht doch nur einbildetet? Aber nein,

das glaubte ich nicht. Dafür waren mir heute schon zu viele Merkwürdigkeiten

aufgefallen.
 

Gegen später schien mir Uruha irgendwie immer rätselhafter, er schien völlig

abwesend und nervös. Er war es auch, der sich als erster erhob und dann ging.

Ich fühlte mich irgendwie komisch, machte mir Gedanken um ihn und wusste, dass

ich nicht der einzige war, dem Uruhas Veränderung aufgefallen war, aber reden

wollte ich auch nicht mit ihm darüber, zumindest vorerst.
 

Tbc.
 

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Sooo..das war also das erste Kap meiner neuen Fanfic und ich hoffe ich habe euch

neugierig gemacht. Ich würde mich wirklich rießig freuen , wenn ihr ein

Statement ablegt.^^

Bis zum nächsten Mal.

Und für alle Leser von Secrets^^...das letzte Kap wird noch diese Woche on

geschalten....morgen oder am Montag spätestens denk ich.
 

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Kapitel 2
 

Ich möchte mich kurz an dieser Stelle für die verdammt vielen Schreibfehler im letzten Kap entschuldigen, aber ich hab leider ein anderes Programm benutzt und da hat man die nicht gesehen, ich stand zeitlich unter Druck und hab dann irgendwie alles zu schnell gemacht..verzeiht mir, kommt nicht wieder vor. V-v
 

Uruha:
 

Nach einigem hin und her, war ich zur Probe gegangen. Eigentlich hatte ich zu Hause bleiben wollen. Mich plagten so viele Sorgen, was alles geschehen könnte ,wenn ich hinging und ich konnte sie gar nicht alle aufzählen. Was wenn sie erkannten, dass ich mich verändert hatte? Wenn sie merkten, dass ich nicht mehr der selbe war wie vorher?
 

Meine Haut war eiskalt und bleich, meine Augen hatten ihre Farbe verändert und leuchteten in einem schönen, wundervollen Caramelton und meine Gesichtszüge waren viel weicher und schöner. Es hatte mich anfangs wirklich irritiert, aber sehr schnell hatte ich mich dann damit abgefunden , dass das jetzt ich war. Ich brauchte nicht lange um es anzuerkennen, es war einfach so Ich war anders, aber ich hatte doch recht schnell gefallen an meine neuen Ich gefunden , zumindest für eine Zeit lang.
 

In den ersten zwei Tagen, als ich überlegte was ich nun geworden war, weigerte ich mich meiner neuen Existenz einen Namen zu geben. Das ich tot war und ganz offensichtlich nicht mehr menschlich, das war mir durchaus klar, aber was genau ich war, das wollte ich auch nicht wirklich wissen.
 

Schmerzlichst bewusst war es mit erst geworden , als mir nach drei Tagen immer schlechter wurde und mich ein Durst quälte, der mich kaum noch einen klaren Gedanken fassen lies. Ich hatte es eine Weile versucht zu verdrängen, aber schnell hatte mich der brennende Durst fast wahnsinnig gemacht.
 

Ehe ich so richtig realisiert hatte was geschah, war mein Körper, wie ohne jeglichen Verstand nach draußen gegangen und hatte sich umgeschaut. Das erst beste was über meine Füße gehuscht war, in dem Fall die Katze des Nachbarn, hatte ich überwältigt. Als ich endlich wieder mein Bewusstsein richtig erlangt hatte, lag die Katze leblos in meinem Armen, ich hatte eine metallene, warme Flüssigkeit im Mund geschmeckt und ihr Blut hatte an meinen Händen geklebt. Dennoch hatte ich mir gierig die Lippen geleckt um jeden Tropfen aufzusaugen, wie als wäre es der beste und kostbarste Rotwein gewesen.
 

Nach der Gräueltat, hatte ich den restlichen Tag in meiner Wohnung verbracht und mich zurückgezogen. Mir war schlagartig bewusst geworden , was ich geworden war: ein totes, blutgieriges Wesen, das mit seiner unglaublichen Schönheit, seine Beute anlocken sollte.
 

Zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht gewusst , wie ich damit umgehen sollte und was ich tun sollte, weil ich Angst davor gehabt hatte, dass ich die andern Verletzten konnte. Ich hatte eine Weile darüber nachgedacht und am Ende war ich also doch , frisch gestärkt zur Probe gekommen, ganz sicher, dass ich es schaffen konnte, wenn ich es nur wollte. Immerhin kam ich mit diesem Tierblut gut klar.
 

Ich hatte mich wirklich gefreut die andern wieder zu sehen und hatte wirklich peinlichst genau darauf geachtet, das ich ihnen nicht zu nahe kam und nicht zu häufig ihren Duft einatmete, denn mein Geruchssinn, war mittlerweile so stark, dass ich das warme , pulsierende Blut förmlich durch die Haut riechen konnte. Ich hatte etwas Angst gehabt, sie würden meine Veränderung bemerken und obwohl ich mir sicher gewesen war, dass sie es sehr wohl schon bemerkt hatten, sprachen sie mich bisher nicht darauf an.
 

Jetzt sas ich mit den andern zusammen hier auf der Couch und sie ließen sich vom Alkohol berieseln, wie immer. Allerdings war ich doch sehr dankbar, dass sie nichts über mich gefragt hatten, denn ich hätte wirklich nicht gewusst, was ich sagen sollte. Mit der zeit, merkte ich allerdings , wie der Blutdurst zurückkehrte und hielt deswegen die Luft an, damit auch kein Geruch an mich dringen konnte, wurde dennoch zunehmend nervöser.
 

Ich achtete nicht mehr wirklich auf die andern ,aber ich spürte, Rukis Verwirrung über all das, vor allem, als er mir den Sake einschenkte und ich ablehnte, schien er schockiert, was ich durchaus verstehen konnte, das wäre ich sicher an seiner Stelle auch gewesen, aber mein menschliches Verlangen nach Essen und Trinken gab es nicht mehr.
 

Ich saß noch eine ganze Weile bei den andern ,aber der Durst wurde immer größer und unerträglicher, also verlies ich sie dann auch. Die Gefahr das ich einen der andern anfiel, war einfach zu groß und das hätte ich mir niemals verzeiht. Gott sei dank hatte niemand mehr gefragt was los war, oder ob ich noch länger blieb.
 

Der Nachtwind durchzauste mein blondes Haar und trug viele verschiedene Gerüche an meine empfindliche Nase. Ich filterte sie heraus und ordnete sie den verschiedenen Dingen und Gegenständen zu: Wasser, Teer, Pflanzen, Rinde...aber meine Nase suchte nach einem anderen Geruch, nach etwas essbare. Mein Weg führte mich durch einen nahegelegenen Park. Ich brauchte ein Tier, irgendwas, aber ich musste trinken, am besten jetzt sofort.
 

Plötzlich wehte der Wind einen leckeren Geruch in meine Richtung und alle meine Muskeln, spannten sich mit einem Mal an. Mit schnellen Schritten , begab ich mich in die Richtung aus der der Geruch kam. Meine Sinne waren geschärft und der Durst wurde zunehmend stärker, je näher ich der Beute kam. In dem Moment war ich wie ein Raubtier und nicht mehr zurechnungsfähig.
 

Unter einer Laterne, sah ich im fahlen Licht, ein junges Mädchen stehen, etwa 19 oder 20. Ein Teil von mir, versuchte mich aufzuhalten, an mein Gewissen zu appellieren , aber da war es schon zu spät. Mit einem Ruck , hatte ich sie herumgerissen und in ein Gebüsch geschleudert. Mein Körper drückte sie fest nach unten und ich erstickte ihre erschrockenen Schreie, indem ich eine Hand auf ihren Mund drückte.
 

Es war so dunkel , dass sie mein Gesicht nicht sehen konnte, aber meine Augen, sahen ihr Gesicht genau. Nur einen Moment hatte ich sie angeschaut, dann hatte ich grob ihren Kopf herumgezogen und meine Zähne mit voller Kraft in ihrem Fleisch versenkt. Sofort strömte das frische Blut aus der Wunde und trank zwischen meine Lippen. Völlig von Sinnen, löschte ich meinen unstillbaren Durst, meine Gier nach dem roten Gold. Ich spürte wie sie sich wehrte, aber natürlich war sie viel zu schwach und irgendwann hing ihr Körper in meinen Armen.
 

//Ich muss aufhören...ich bringe sie um!//, schoss es durch meinen kopf und mit einem Ruck , hatte ich mich endlich von der blutenden Wunde gelöst. Zitternd wand ich die Augen ab und entfernte mich so schnell es ging von ihr. Ich rannte und rannte, bis ich ihr Blut nicht mehr riechen konnte.

Als ich außer reichweite ihres Geruchs war, lehnte ich mich an eine Laterne. //Scheiße..ich hab sie fast umgebracht....ich habe einen Menschen angefallen...einen Menschen...// Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare. Das war einfach zu viel. Schlimm genug, dass ich mich von Blut ernährte, aber jetzt hatte ich ein unschuldiges , junges Mädel beinahe getötet. Ich schmeckte noch immer das Blut an meinen Lippen und es hatte so verdammt gut geschmeckt. Ich war...ein Monster geworden. Anders konnte ich das nicht beschreiben. Oh Gott...was wenn ich sie getötet hätte...was dann? Was wenn mich einer gesehen hätte...erkannt hätte.
 

Die Gefahren die auftauchten wenn ich mich nicht im Griff hatte, waren fatal und ich hatte Angst, dass ich das nicht schaffen würde. Gerade eben, hatte ich mich absolut nicht unter Kontrolle gehabt, obwohl ich es versucht hatte. Würde ich auch nicht davor zurückschrecken , einer meiner Freunde anzufallen? War ich in der Lage das zu tun? Ich wusste es nicht, aber ich fürchtete das es sein konnte.
 

Ich machte mich auf den direkten Weg nach Hause, hatte einen Krankenwagen zu der Stelle geschickt wo das Mädchen lag, sie hatte sicher extrem großen Blutverlust und ich hoffte das sie es überstehen würde.
 

Zu Hause, verkroch ich mich im Wohnzimmer und starrte vor mich hin. Ich dachte über das nach , was ich getan hatte und reagierte auf nichts mehr so wirklich. Auch nicht als mein Telefon klingelte. Es tutete vor sich hin und ich hörte Aois Stimme. ‚Hey Uruha, alles klar man? Du warst heut irgendwie so seltsam und ruhig. Wenn du über was reden willst, dann kannst du dich jederzeit an mich wenden , das weißt du ja.’ ..tuuut...aufgelegt.
 

Ich seufzte. //Ich kann es dir nicht erzählen...//, dachte ich mir nur und seufzte. Was sollte ich denn erzählen? Das ich ein blutgieriges Monstrum geworden war? Auch Ruki rief mich an, aber ich ging wieder nicht ans Telefon...was er genau wollte, hatte er nicht aufs Tonband gesprochen, aber ich nahm mal an, dass es der selbe Grund war wie der von Aoi.
 

Erst als ich Kais Stimme auf dem Anrufbeantworter identifizieren konnte, stand ich auf und eilte hin. „Ja?“, fragte ich und wartete auf Antwort. „Uruha“ Schön das du da bist....ich wollt dir nur bescheit sagen, morgen Probe um 14 Uhr, ja?“, meinte er und ich nickte. „ok....“ Ich war mir nicht wirklich sicher ob ich in die Probe kommen wollte, aber was sollte ich denn sagen? „Ich bin froh das du wieder zurück bist. Ohne dich fehlt einfach was.“, meinte der Drummer und ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
 

„Danke Kai...wir sehn uns morgen.“ Und mit den Worten legte ich auf. Seufzend sah ich das Telefon an. Ich hatte ein bisschen Angst vor der Probe, aber ich war sicher, dass ich es schaffen würde, mich zu beherrschen, ich musste einfach....
 

Tbc.

Kapitel 3:
 

Ruki:
 

Wieder hatte er sich nicht gemeldet, bzw. ich hatte ihn nicht erreicht. Ich fragte mich, ob er vielleicht ausgegangen war, aber wäre dies der fall gewesen , wäre ich doch schon ein klein wenig beleidigt gewesen. Immerhin hatte er 3 Wochen für sich gehabt und nun wo er wieder da war, hatte ich eigentlich erwartet, dass er mit mir einen drauf machen würde , so wie sonst immer.
 

Entweder er war zu Hause und nahm nicht ab, was ich nicht glaubte, oder aber er war weggegangen und wo sollte man Abends denn bitte um 9 Uhr sonst hingehen, als in eine Kneipe oder Disco? Gut egal, es brachte absolut gar nichts wenn ich mir darüber den kopf zerbrach, aber gekränkt war ich dennoch. Immerhin machten wir sonst immer so viel zusammen. Ich unternahm viel mehr mit Uruha als mit den andern. Mit dem Blonden konnte man einfach Spaß haben. Nicht das man mit Kai, Aoi oder Reita keinen haben konnte und ich außerhalb der Band ja auch noch Freunde, aber na ja....Uruha war eben nicht irgendein Freund. Wir hatten schon so viel zusammen erlebt, vor allem wenn wir besoffen gewesen waren.
 

Ich grinste vor mich hin, seufzte aber dann doch und das Grinsen verschwand wieder. Wieso hatte ich das Gefühl , dass seit Uruhas Abwesenheit, sich alles verändert hatte? Ich konnte es mir nicht erklären, aber irgendwas war komisch und gestern hatte sich das Gefühl noch verstärkt. Vielleicht machte ich mir einfach viel zu viele Gedanken, oder vielleicht sollte ich mir aufhören irgendwelche Gedanken zu machen und einfach mit ihm reden...und wenn ich ihn eben heute nicht erreichte, weil er nicht da war, dann würde ich ihn morgen fragen, ob er mit mir wegging und dann mit ihm reden.
 

Endlich beruhigten sich meine Gedanken wieder etwas und ich entschied mich dazu noch ein bisschen Fern, dann ging ich ins Bett.
 

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen, ging ich einkaufen und kochte Mittag, dann machte ich mich gleich auf den Weg zur PSC. Im Gebäude hatte ich mir noch einen Kaffee geholt, betrat dann den Probenraum und blieb stehen. Eine Meiner Augenbrauen, wanderte in die Höhe, als ich sah was da drin vor sich ging. „Was ..treibt ihr beide denn da?“, fragte ich irritiert und grinste dann leicht.
 

Kai hing halb auf dem Sofa, halb auf dem Boden...Aoi lag auf ihm, zwischen seinen Beinen, mit hochrotem Kopf und kniff ihm in die Bäckchen, dass diese schon ganz rot waren. Aoi schreckt hoch und nahm die Hände wieder zu sich, verschränkte sie und nuschelte: „Kai ärgert mich immer nur.“ Mein Grinsen wurde noch breiter. „Na wenn du dich doch auch immer so leicht triezen lässt. Wo sind denn die andern?“ „Ich bin hier!“
 

Wie auf Kommando, betrat Reita den Raum, aber Uruha war noch nicht da. Ich lächelte den Bassisten an und schmiss meine Jacke auf den Stuhl, dann trank ich in Ruhe meinen Kaffee. Ein Blick auf die Uhr..er war schon spät dran. „Wo bleibt er denn, mittlerweile ist es schon 15 Uhr...“, meinte ich zu Kai und seufzte.
 

Dieser zuckte nur mit den Schultern. „keine Ahnung...er hat gestern gesagt er kommt.“ „Wann gestern?“, fragte ich den Drummer. „Am Abend....so gegen 9 hab ich ihn angerufen.“ Still nahm ich einen weiteren Schluck und nickte abwesend. Ich hatte ihn auch etwa gegen diese Uhrzeit angerufen, aber er hatte nicht abgenommen gehabt. Auf jeden Fall muss er zu Hause gewesen sein. Wieso war er dann nicht rangegangen? Das tat er doch sonst nie? Da Stimmte doch was nicht. Ich grübelte noch eine Weile und dann ging die Türe auf. „Sorry Leute, ich bin etwas spät los und da war dann auch noch Stau.“, ertönte Uruhas Stimme.
 

Ich sah auf, wollte etwas sagen, aber zum zweiten Mal, überwältigte mich die unglaubliche Schönheit die er ausstrahlte. Das war doch krank...und ganz sicher nicht normal. Es trat eine kurze Stille ein und auch die andern schienen ihn anzuschauen, dann erhob Kai das Wort. „Gut...dann fangen wir aber gleich an, wir sind ja nun eh schon spät dran.“, meinte er und ohne murren, standen wir alle auf und machten sich an die Arbeit.
 

Wir machten uns wieder an den neuen Song ran, zumindest an einen der vielen und jeder überarbeitete noch ein paar Teile, dann wollten wir ihn zusammen spielen und schauen wie sich das in der Komposition anhörte. Es klappte alles prima und es Klang super, aber dann...als Uruha gerade seinen Gitarrenpart hatte, gab es einen lauten Knall, ein ekliges Quietschen und ein leichter Qualm breitete sich im Zimmer aus.
 

Erschrocken fuhren wir alle, bis auf Uruha zusammen, den das ganze offenbar nicht so sehr erschreckt hatte. „Oh nein...wie ist das den jetzt passiert?“, jammerte der Leader und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich hustete leicht und wedelte den Rauch von mir weg. „Was nun?“, fragte ich Kai und dieser schien zu überlegen, da mischte sich Aoi ein.
 

“Ich glaub hinten im Lager ist noch ein Verstärker....den können wir nehmen, dann sagen wir der Rezeption das dieser hier kaputt ist, die besorgen gleich einen neuen, aber solange können wir den andern noch nehmen oder nicht?“ Kai nickte und lächelte leicht. „Ja stimmt..Ruki komm..lass uns den rauskramen.“
 

Wir verließen den Raum und gingen ins Lager. Hier musste man wirklich mal wieder dringend aufräumen, das war ja nicht zum aushalten, wirklich furchtbar. Jeder beschissene , nicht gebrauchte Müll an Elektronik wurde hier reingestellt wenn der Dienst nicht mehr benötigt wurde. Vielleicht sollten sie mal einen kleinen Beschwerdebrief schreiben.
 

Ich kämpfte mich durch die Kabel die auf dem Boden lagen und schob ein paar alte Mikroständer zur Seite. „Man wo ist das scheiß Ding?“, fragte ich und durchwühlte die Berge. So klein war der Verstärker ja nun auch wieder nicht. „Hier!“, hörte ich Kai sagen und er winkte mich zu ihm rüber. Sogleich stiefelte ich zu ihm und musste höllisch aufpassen , dass ich mich nicht auf die Fresse legte.
 

Kai zog an dem schwarzen Ding, aber es rührte sich nicht. „Man..war der schon immer so schwer?“ „Soll ich einen von den Jungs noch holen?“, fragte ich vorsichtig nach. „Ach was...nein, das schaffen wir doch auch zu zweit, komm pack mal mit an.“ Ich griff unter seinen Armen vorbei an den Verstärker und zog ebenfalls mit aller Kraft daran. Das Teil war wirklich hartnäckig, vielleicht klemmte es irgendwo zwischen fest?
 

Einen Augenblick später, rutschte Kais Hand plötzlich vom ziehen ab und er knallte mir mit seinem Ellbogen voll ins Gesicht, weil ich so verdammt ungünstig stand. Ich fiel auf den Boden und jammerte los. „oh Gott.,....scheiße willst du mich umbringen?“, ich hielt mir die Nase und sah ihn mit leicht tränenden Augen an.
 

„Es tut mir leid...oh Ruki...“ Kai zog mich vorsichtig hoch und strich mir sanft durch die Haare. „Entschuldige bitte, das war wirklich keine Absicht.“, meinte er und sah mich entschuldigend an. „Hab ich sie dir gebrochen?“, fragte der Drummer halb belustigt und schlug ihm unsanft auf den Kopf.
 

„Nein...“ ich nahm eine Hand weg und tastete herum, aber sie war heil, nur meine Finger waren voller Blut. „Nicht gebrochen, aber ich verblute...“, jammerte ich und lächelte leicht, strich mir über die nassen Augen. „komm ....gehen wir zurück, du setzt dich kurz hin, ich mach das mit Aoi.“, entschied der Brünette dann und zog mich hinter sich her. „Kopf nach hinten!“ Brav machte ich was er wollte und lief halb blind mit ihm in den Probenraum.
 

„Was ist denn?“, fragte Aoi und kam her. „nur ein kleiner Unfall...hilf mir mal kurz den Verstärker zu holen und Uruha,...hol mal ein nasses Tuch für Ruki...“ Dann waren die beiden wohl auch schon wieder nach draußen verschwunden um den Verstärker aus dem Chaos zu ziehen.
 

Ich sas , da, meine Hand auf meine Nase gepresst und noch immer blutete die Nase und das Blut lief herunter. „Uruha.....hol das Tuch...!“, befahl ich fast, als sich nichts tat und ich nichts hören konnte. Ich drehte mich etwas um und sah ihn da stehen, wie angewurzelt und starrte mich an. Sein Blick war komisch, aber plötzlich auf jeden Fall ganz anders und er rührte sich nicht.
 

„Kouyou! Tuch!“ Jetzt reagierte er und sah mich unsicher an. Es war mir als starrte er auf meine Nase und erst dann bewegte er sich, holte ein nasses Tuch und gab es mir so schnell, wie ich gar nicht schauen konnte, dann war er auch schon wieder in vier Meter Abstand.

Was sollte das denn? Sofort presste ich mir das Ding auf die blutende Nase und legte den Kopf in den Nacken, aber so , dass ich Uruha noch halbwegs ansehen konnte.
 

„Alles ok?“, hörte ich Reita fragen, der auf ihn zuging und ihn sanft an der Schulter berührte, da schreckte Uruha auf, und entfernte sich auch von ihm, starrte auf den Boden. Ich sah wie sich seine Hände zu Fäusten ballten und das so fest das die Knöchel weiß anliefen. „Ich..mir ist schlecht...“, brachte er mühsam hervor und plötzlich stürmte er einfach so raus. Einfach so..ohne was zu sagen. Ich sah ihm total irritiert hinterher.
 

Was sollte das? Reita schien genauso überrascht zu sein wie ich über das merkwürdige Verhalten und sah mich an. „Was...war das...?“, fragte er und ich sah nur zur Türe. „Ich weiß es nicht.“ Ich hatte wirklich keine Ahnung was das gewesen war, aber ich war mir sicher, dass es irgendetwas mit seiner allgemeinen Änderung zu tun hatte und auch mit mir..aus welchen gründen auch immer, und in diesem Moment, fasste ich einen Entschluss: Ich würde um jeden Preis herausfinden was mit Uruha nicht stimmte, so schnell wie möglich.
 

Tbc.

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Ein Recht kurzes Kap und auch recht unspektakulär, aber sehr wichtig für die folgenden Kaps^^

XD Seit lieber froh dass Uruha Ruki nicht angefallen hat..das wäre nicht so toll gewesen..aber xD was nicht ist , kann ja noch werden...

lach

Kapitel 4
 

Uruha:
 

Gerade hatte ich den rauchenden , kaputten Verstärker zur Seite gestellt, um Platz für den neuen zu machen, da roch ich etwas, etwas sehr vertrautes, zu vertraut und hörte die Stimmen Kai’s und Ruki’s. Ich brauchte nicht einmal eine Sekunde, um zu wissen welcher wunderbare, kopfverdrehende Duft den Raum durchströmte. Sofort waren all meine Sinne geschärft, mein Körper spannte sich an und mein Atem beschleunigte sich merklich, wodurch sofort noch mehr von diesem köstlichen Duft durch meine Nase strömte.
 

Ich verdrehte die Augen leicht und schloss sie kurz genüsslich, ehe ich den Ursprungsort des Geruchs ausmachte. Mein Blick blieb fast sofort an Ruki hängen. Wundervolles, köstliches, rotes Blut, klebte an seinen Fingern und lief sein Kinn hinunter, was mich rasend werden lies. Das Blut schien für mich ,wie in Zeitlupe von seinem Kinn zu tropfen. Kai der einen Arm um ihn gelegt hatte und mit einem entschuldigenden Blick drein sah, sah ich gar nicht. Ich leckte mir die Lippen, folgte fast jeder kleinen Bewegung der kleinen Blutstropfen , die hinabliefen. Noch einmal huschte meine Zunge über meine hellen Lippen, als würde ich hoffen dadurch etwas von dem Blut zu schmecken.
 

Wie in Trance starrte ich ihn an , innerlich bereit, ihn jede Sekunde anzuspringen, um meine spitzen Zähne in seine helle Haut zu versenken und etwas von dem Blut zu kosten, das den wunderbarsten Duft hatte, den ich seither gerochen hatte. Ich hatte zugegebenermaßen nicht wirklich viel Erfahrung mit Blut. Immerhin hatte ich mich seither nur ein einziges Mal von dem Blut von Menschen ernährt, was ja eher ungewollt gewesen war, ansonsten beschränkte ich mich auf Tiere um auch kein Menschenleben zu gefährden, aber das hier...dieser Geruch, war unglaublich, ich musste es schmecken, am besten jetzt sofort.
 

Nein....sofort stoppte ich meine wirren Gedanken. Es war Ruki.....ich zwang mich den Blick abzuwenden, nicht mehr auf diese faszinierende dunkelrote Farbe zu starren. Rukis Stimme holte mich wieder in die Gegenwart. Ein Tuch?....Ich brauchte einen Moment, konnte mich kaum richtig bewegen, so sehr benebelte mich der Blutgeruch, dann rührte ich mich aber und gab ihm so schnell wie möglich das Tuch, ohne ihn richtig anzusehen.
 

Ich konnte mich kaum rühren, kaum denken....da spürte ich Reitas Hand auf meiner Schulter und zuckte sofort zurück. Die Hände zu Fäusten geballt, versuchte ich, mich zu beruhigen , aber es ging nicht und als ich merkte, dass mich die Kräfte zu verlassen drohten, da drehte ich mich um und rannte aus dem Probenraum, in die kalte Nachtluft. Die Stimme des Bassisten die laut meinen Namen rief, ignorierte ich völlig.
 

Draußen atmete ich ganz tief ein und aus. Noch immer wehte der Duft durch meine Nasenflügel, obwohl Rukis Blut nicht mehr in der Nähe war. Aber er schien immer noch genauso präsent zu sein und trieb mich in den Wahnsinn. Mit geschlossenen Augen , lehnte ich mich an die nächste Straßenlaterne. Nur ganz langsam schien ich wieder ruhiger zu werden , aber es änderte dennoch nichts daran , dass Rukis unglaublicher Geruch weiterhin durch meinen Kopf schwirrte und meinen Hunger immer größer werden lies.
 

Ich spürte wie das Monster in mir versuchte durchzubrechen, aber ich behielt die Nerven , krallt mich so sehr in das Metall, das tatsächlich Abdrücke entstanden. Trinken, ich brauchte auf der Stelle Blut...irgendeines...nein, nicht irgendeines, ein Tier, kein Mensch....Ich rannte mit schnellen Schritten in den Park, hier in Tokyo hatte ich nicht sonderlich viele Möglichkeiten. Dort sah ich mich um und versuchte ein Tier auszumachen. Ich stürzte mich auf das nächst beste...was in diesem Fall nichts anderes als eine Krähe war.
 

Lange hielt sie nicht und mein Hunger schien nicht sonderlich weniger geworden zu sein. In dieser Nacht tötete ich drei Katzen, vier Ratten und zwei Vögel und dennoch war kein Blut gut genug für mich. Immer wieder drifteten meine Gedanken ab, zu Ruki und jedes weitere Mal bekam ich mehr Angst vor mir. Ich hatte niemals vorher so ein krankes Verlangen nach unserem Sänger gehabt...aber wie auch , immerhin war ich ja bis vor vier Wochen auch noch kein Vampir gewesen, also hatte ich auch kein Verlangen nach ihm gehabt, immerhin stand ich ja auf Frauen.
 

Aber jetzt...jetzt musste ich nur wegen dem bisschen Blutgeruch jede verdammte Sekunde an ihn denken, jede erdenkliche Szene an die ich mich erinnern konnte huschte durch meinen Kopf, . ..Ruki beim Duschen, Ruki wenn er halb verschwitzt von der Bühne kam, wie er sich im Probenraum umzog und bei Gott, jedes mal stellte ich mir vor, wie es wäre in dem Moment auf ihn zuzugehen, ihn sanft an den Haaren zur Seite zu ziehen , um seinen Hals zu entblößen um dann einfach meine Zähne in seine weiche Haut zu rammen und jeden Topfen warmes Blut zwischen meine Lippen zu saugen, während meine Hände gierig seinen Oberkörper erkunden...und scheiße, das erregte mich.
 

Was verdammt noch mal war los mit mir? War das normal? Also , normal für einen Vampir? Ich hatte bei der jungen Frau keine sexuelle Begierde empfunden als ich sie ausgesaugt hatte und dennoch , jetzt plötzlich war es da. War das vielleicht nur gewesen, weil ich sie gleich sofort gejagt und von ihr gekostet hatte? Wäre es vielleicht anders gewesen, wenn ich auch auf ihr Blut hätte verzichten müssen? Ich hatte keine Ahnung. Vielleicht gab es bei Vampiren keinen geschlechtlichen Unterschied mehr und die Lust kam einfach mit dem Blut..aber das konnte doch auch nicht sein, das war bei mir ja anders gewesen.
 

Ich konnte mir nicht helfen und ich konnte auch die weiteren blutrünstigen , mit sexueller Lust getränkte Gedanken nicht von mir weißen. Es ging nicht und es machte mich wahnsinnig. Als ich nach Hause kam, waren wieder einige Anrufe auf meinem Anrufbeantworter und wie sollte es auch anders sein, es waren die Jungs. Na ja, nur Kai und Ruki, aber sie schienen sich Sorgen zu machen, weil ich einfach so verschwunden war, ohne eine Erklärung abzuliefern.
 

Ich hörte mir Rukis Nachricht an und als ich seine Stimme hörte , wurden die Gedanken nur noch schlimmer....schnell löschte ich die Nachricht und lehnte mich gegen die Wand. Was sollte ich nur tun. Ich konnte den Geruch nicht vergessen, konnte die Gedanken nicht vergessen. Meine Natur wollte mich zu Ruki treiben, damit ich das tun konnte, was die Natur eines ...Vampirs....nun mal vorschrieb...das Blut anderer zu Trinken um am Leben zu bleiben. Aber das konnte ich nicht, ich konnte nicht Rukis Blut trinken.
 

Selbst wenn ich es geschafft hätte mich zurück zu halten und nur von ihm zu kosten, wie hätte ich ihm mein total krankes Verhalten erklären sollen? Ich konnte ihm doch nicht sagen was los war. Sicher würden sich alle vor mir fürchten, oder mich in die Psychiatrische Anstalt stecken. Ich beschloss erst mal abzuwarten, hoffte, dass morgen die Welt schon wieder ganz anders aussah und ich dann vielleicht nicht mehr so gierig nach dem kleinen Sänger war. Also lenkte ich mich mit anderen Dingen ab, ging auch vorsichtshalber am nächsten Tag nicht zu Probe.
 

Am nächsten Morgen musste ich dummerweise feststellen, dass es absolut nicht anders war, als noch am gestrigen Tag und es machte mich fast wahnsinnig, immer wieder versuchte ich meinen Durst mit anderen Opfern zu stillen, aber er kam schneller zurück als ich wollte. Am Abend klingelte das Telefon, ich brauchte nicht drauf zu schauen um zu wissen , dass es Kai war.
 

Vielleicht machten sie sich Sorgen, weil ich mich nicht meldete, konnte sein. In so einem Zustand, konnte ich unmöglich wieder zu den Proben gehen, so konnte ich unmöglich überhaupt noch irgendwas mit ihnen machen. Auch am darauf folgenden Tag, verlies ich das Haus wirklich nur um zu Trinken und verbarrikadierte mich dann sofort wieder in meiner Wohnung.
 

Die Anrufe von den andern ignorierte ich und auch die Sms beantwortete ich nicht. Der unbändige Durst nach Rukis Blut, raubte mir fast den Verstand und ich war mir fast sicher, würde ich wieder zu den andern kommen, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mich nicht mehr beherrschen konnte und den Kleineren Anfiel...und das würde mit Sicherheit kein Angenehmer Anblick werden, davon konnte ich wohl ausgehen.
 

Es ging einfach nicht, ich konnte nicht zurück, auch wenn die andern das nicht verstehen würden, es war zur Sicherheit, zu Rukis Sicherheit. Und nicht nur das, vielleicht würde ich auch die andern drei verletzten ,wenn ich erst einmal in Rage war. Nein, dieses Risiko konnte ich unmöglich eingehen.
 

Meine Finger griffen nach weiterem Nachdenken zum Hörer und ich wählte Kais Nummer. Ich wusste er würde es mir ausreden wollen, würde mich abhalten wollen, aber nur ich wusste , dass es keine andere Möglichkeit gab, als diese.
 

„Kouyou..man wieso gehst du denn nicht ans Telefon, wir machen uns Sorgen um dich,was ist los mit dir?“, hörte ich die aufgeregte Stimme des Drummers und schluckte. „Kai...hör zu, ich kann dir nicht sagen was los ist, ich fühl mich einfach nur total unwohl. Ich kann nicht mehr bei euch sein.“ Am anderen Ende herrschte Stille, vielleicht dachte er nach.
 

„Wieso denn nicht? Was haben wir denn getan, das du nicht mehr bei uns sein willst?“ //Oh gott, ich will doch bei euch sein, du weißt ich liebe die Band..//, dachte ich mir verzweifelt und atmete tief ein. „Ich will einfach nicht ok? Akzeptiere es einfach. Ich hab gemerkt das ich nicht mehr will. Es tut mir leid Kai, aber stell keine Fragen. Ich werde von der Band pausieren und ehrlich gesagt, ich glaube nicht dass ich zurückkomme.“ , hörte ich mich sagen und presste die kalten Lippen aufeinander.
 

Ich wusste das es ihn verletzte, es verletzte auch mich ihm so eine Lüge zu erzählen, aber die Wahrheit musste ich verschweigen. „Ich werde die Band verlassen!“
 

^^

Kap 4 hat sein Ende gefunden xD

Ich hoffe ihr hattet Spaß daran..mir persönlich gefällt es auf jeden Fall.

Freu mich wie immer über Kommis^^

Machts gut...*knuddl*

Myv

Kapitel 5
 

Ruki:
 

Der gestrige Tag, war wirklich in mehrerer Hinsicht verwirrend gewesen. Ich hatte absolut nicht verstanden was da passiert war. Nicht dass ich die Situation und alles was überhaupt um Uruha herum geschah als normal bezeichnen würde, aber gestern war wirklich alles noch seltsamer gewesen. Eine Merkwürdigkeit schien hier echt die andere zu jagen.
 

Immerhin hatte ich mich noch vorgestern gefragt was mit dem Blonden, der so vollkommen anders zu sein schien, passiert war. Aber so viel ich auch nachgedacht hatte, ich war einfach nicht drauf gekommen was es sein konnte. Ich war ja fast zu dem Entschluss gekommen , dass ich mir das alles nur einbildete, aber nach gestern , wo er einfach so ohne ein weiteres Wort abgehauen war, da war ich mir fast sicher gewesen, dass wirklich etwas nicht stimmte.
 

Er hatte schrecklich ausgesehen. Er war noch bleicher gewesen, als er ohnehin seit seiner Rückkehr war und hatte mich angestarrt als wäre er völlig neben sich. Ich hatte die Emotion in seinem Gesicht einfach nicht zuordnen können. Erst hatte ich gedacht, er sei sauer, aber dann plötzlich hatte ich das Gefühl das er Angst hatte....Schwachsinnigerweise, denn wovor sollte er denn Angst haben? Aber eines war klar, auch wenn ich mir sein Verhalten auf keinste Weise erklären konnte...irgendetwas stimmte nicht.
 

//Toll Ruki, jetzt bist du ja einen ganzen Schritt weiter wenn du das erkannt hast.//, dachte ich mir in ironischem Tonfall und seufzte. Ich hatte mir gerade noch zu Mittag gekocht , hatte alles aufgegessen und die Teller noch schnell wegstellt, jetzt würde ich mir einfach noch schnell was anziehen und auf ging’s. Ich wollte ja nicht als letztes zur Probe kommen, so wie es schon häufiger vorgekommen war. Also ging ich ins Schlafzimmer, zog mir andere Klamotten an und schnappte mir dann noch meinen Schlüssel und mein Handy, ehe ich nach unten ging und in meinen Wagen stieg.
 

Heute würde ich mit dem Wagen fahren, war nur zu hoffen , dass der Verkehr einigermaßen erträglich war heute. Manchmal brauchte man für einige Strecken fünf Mal so lang an schlechten Tagen. Aber ich sollte Glück haben, heute ging nämlich doch alles recht zügig voran. An der PSC angekommen kam ich auch schon in den Probenraum. Ich sah mich um und erblickte Kai, der mit Reita und Aoi zusammen stand und irgendwie geknickt aussah.
 

„Hey Leute! Alles klar? Wo ist Uruha?“, fragte ich in die Runde und merkte gleich dass Kais Gesichtsausdruck noch etwas trauriger wurde. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl. Wieso sah er so drein. „Was? Ist was passiert? Wo ist er?“, fragte ich mit leicht nervöser Stimme. Ich hatte schon Angst Kai würde mir sonst was erzählen, vielleicht dass Uruha einen Unfall hatte , dass ihm irgendetwas passiert war. Das was er mir aber dann erzählte schockierte mich und überraschte mich gleichermaßen.
 

„Uruha will die Band verlassen, er wird nicht mehr kommen.“ Ich starrte ihn mit offenem Mund an und alles in meinem Kopf überschlug sich zum wiederholten Male. Was sollte das heißen...er wollte die Band verlassen...wieso verlassen....“Das kann nicht sein, das ist sicher ein Missverständnis.“, sagte ich atemlos und schluckte leicht, versuchte den Schock zu verdauen.
 

“Nein Ruki, das ist sicher kein Missverständnis. Ich habe ihn gestern angerufen weil ich wissen wollte ob es ihm gut geht und als er abgenommen hatte war er sehr komisch und plötzlich meinte er dass er nicht mehr zur Probe kommen würde, das er keine Lust mehr hat uns zu sehen und dass er auch nicht mehr an ‚the Gazette’ beteiligt sein will.“ Kais Worte brauchten Lichtjahre bis sie endlich mal mein Gehirn erreicht hatten.
 

„Aber...wieso.....warum?!“, meinte ich schon fast ein bisschen panisch und hatte gar nicht bemerkt, dass ich lauter geworden war. Aoi sah mich besorgt an und kam auf mich zu, legte dann einen Arm um meine Schulter. Ich wollte ihn erst wegstoßen, lies es aber dann, immerhin konnte er dafür ja schon mal gar nichts.
 

„Ich weiß nicht, er hat gesagt er kann es mir nicht erklären und dass ich nicht fragen soll. Er wollte nicht mehr darüber reden und hatte nur gesagt das für ihn damit das Thema erledigt wäre und das er auch keine Lust hat, dass sich einer von uns bei ihm meldet. Er wird nur noch einmal kommen um seine Sachen abzuholen.“ Ich spürte mit jeder weiteren Panikattacke die mich überkam wie ich mehr und mehr kurz davor stand zu verzweifeln und auf der Stelle rauszurennen um sofort zu Uruha zu gehen und ihm saftig eine rein zu schlagen, dafür das er das tun wollte.
 

Kais Stimme wurde zunehmend trauriger und ich sah Tränen in seinen Augenwinkeln aufblitzen. Überhaupt sah er eher aus, als habe er die ganze Nacht über geheult. Wenn es um die Band ging, dann war Kai sehr empfindlich, eigentlich jeder von uns , aber er am meisten. Ich empfand hingegen keine Traurigkeit, sondern eher Wut, Unverständnis und große Verwirrung.
 

Was sollte das, ich verstand das einfach nicht. Hatten wir etwas was gemacht? War er sauer? Was konnte das sein? Er hatte mir doch noch vorgestern gesagt dass er uns vermisst hatte und das er froh war wieder bei uns zu sein und dann gestern, einfach so, war er nachdem ich mit blutender Nase wieder gekommen war, einfach rausgerannt und wollte nun alles wegwerfen was wir uns aufgebaut hatten? Was zum Henker war hier los? Hier stimmte doch was ganz und gar nicht.
 

Ich musste mich hinsetzten und schloss die Augen. Es war ganz still in unserem Probenraum und niemand sagte auch nur ein Wort, jeder schien nachzudenken und als ich den Blick hob und Reita ansah, konnte ich sehen , dass er stocksauer war. Ich konnte ihn verstehen , aber ich war mir irgendwie sicher, dass es für all das einen Grund gab. Uruha würde doch niemals ohne einen triftigen Grund einfach so die Band verlassen. Nein, das war er einfach nicht, ich kannte ihn doch schon so lange.
 

Kai sagte auch kein Wort, nuschelte nur irgendwas von. ‚Die Probe können wir uns heute in die Haare schmieren’ und seufze dann: Wir saßen nach etwas länger schweigend da., dann erhob Kai doch wieder die Stimme. „Lasst uns heim gehen. Heute wird das hier doch ohnehin nichts mehr, ich finde wir sollten heimgehen und nachdenken. Ich weiß nicht was jetzt wird, aber vielleicht, entscheiden er sich um .“ „Ruki..“ ich hob den Kopf, Aoi hatte mich angesprochen. „Vielleicht solltest du mit ihm reden, wir wissen doch alle, das ihr so was wie ‚best friends’ seit, also finde doch heraus, wieso er nicht mehr will. Irgendwas müssen wir ja gemach haben oder er hat selber ein Problem und wir wissen nichts davon.“
 

Ich nickte. Ein Problem....vielleicht war es das. Ich hatte ja ohnehin das Gefühl , dass er was hatte. Vielleicht hatte er Angst sich jemandem anzuvertrauen. „ok Jungs...dann gehen wir.“, meinte Reita und die andern nickten, standen dann auf. „Ruki?“ „Ich bleib noch, ich will ein bisschen hier bleiben.“, meinte ich nur und Kai nickte. „ok, aber vergiss nicht abzuschließen.“ Auch ich nickte und hörte dann die Türe ins Schloss fallen.
 

Ich war alleine im Raum und irgendwie fühlte ich mich verdammt hilflos und verloren. Seufzend lehnte ich mich zurück und legte die Hand auf meine Augen. Ich wusste nicht wie lange ich da sas, aber plötzlich riss mich ein Geräusch aus den Gedanken und ich sah auf.
 

„Uruha!?“, entfuhr es mir und blickte den andern an, der mich geschockt ansah. Offenbar hatte er mich nicht erwartet oder so. Auf jeden Fall stolperte er sofort wieder einen Schritt zurück und sah fast aus, als wolle er umdrehen und wieder davon laufen. Ich sprang auf und sah ihn nun an. „Was soll der scheiß? Verdammt was ist los mit dir?“ Ich musste ihm nicht sagen was ich meinte, er würde es sicher auch so wissen.
 

„Ich bin nur hier um meine Sachen zu holen, versuch nicht mit mir zu reden und bleib bitte einfach da wo du bist, ok?“, meinte er leise und ich sah ihn ungläubig an. „Ach? Du bist hier um deine Sachen zu holen, na das find ich ja toll. Was soll das, wieso tust du so was, was haben wir dir denn getan das du plötzlich aus der Band aussteigen willst!“ Ich war ohne es zu wollen etwas lauter geworden, aber ich konnte mich nicht beherrschen. Wie auch wenn einer meiner besten Freunde so einen Scheiß abzog, das war ja nicht auszuhalten. Ich ging auf ihn zu , aber er wich mir aus und ging wieder woanders hin, wich mir regelrecht aus.
 

„Ich kann es dir nicht erklären, bitte lass mich einfach in Ruhe. Es ist einfach so und ich will auch nicht darüber reden. Ich will ganz einfach nicht mehr Teil dieser Band sein. Mach es nicht noch schwerer als es ist Takanori.“ Er lief in einer rasenden Geschwindigkeit an mir vorbei, als wolle er so schnell wie möglich wieder gehen und verschwinden. Uruha packte seine Gitarre und ein paar herumliegenden Sachen und wollte an mir vorbei, sah mir nicht mal mehr in die Augen. Das machte mich noch wütender und auch trauriger.
 

„Du bleibst hier, verdammt noch mal!“, schrie ich ihn an und packte ihn an den Ärmeln , hielt ihn dicht vor mir fest. Er sah mich an, den Blick konnte ich nicht deuten. Erst ängstlich ...dann aber veränderte sich etwas in seinem Blick. Da fiel es mir auf..seine Augen. Als er zurückgekommen war, hatten sie in einem unglaublich satten caramellton geleuchtet, jetzt waren sie tiefschwarz, wie die schwärzeste Nacht. Was..hatte das zu bedeuten. Ich merkte wie sein Atem schneller ging und plötzlich wurde ich gepackt und gegen die Wand gedrückt, spürte Uruhas Atem so dicht bei mir, das er meine Haut striff.
 

„W..was..?“ Sein Blick wirkte kalt, anders konnte ich das nicht beschreiben. „Du..hast ja keine Ahnung...gar keine Ahnung.“ Er kam noch näher und ich merkte wie ich die Luft anhielt, während er tief einatmete, fast so, als würde er.....an mir riechen. Ich spürte wie ich Angst bekam, wovor wusste ich auch nicht, denn das war doch mehr als merkwürdig das ich vor Uruha Angst hatte...oder?
 

Stille trat in den Raum und er kam mir immer näher, ich hatte fast das Gefühl ich könnte seine Lippen auf meiner Haut fühlen, da zuckte er plötzlich zurück, sah mich schockiert an. Sein Blick war nun angsterfüllt nicht mehr kalt wie eben noch vor eineigen Sekunden und mit einem mal ,hatte er sein Zeug geschnappt und ohne ein weiteres Wort der Erklärung war er einfach so nach draußen gerannt. „Uruha!“, versuchte ich nach ihm zu rufen, aber meine kehle war wie zugeschnürt und ich schaffte es nicht nach ihm zu rufen, oder ihm hinterher zu eilen.
 

Ich blieb einfach stehen, wusste nicht was ich nun von dem halten sollte, das gerade eben passiert war. So nahe, war er mir noch nie gekommen? Was hatte das zu bedeuten . Und dann diese Angst die ich verspürt hatte, wie als hätte ich Angst er könnte mir etwas antun. Das war doch nicht normal. Ich sah noch immer diese schwarzen Augen vor mir. Das war nicht Uruha gewesen. Ich wusste nicht, was das in diesem Moment gewesen war, aber es war definitiv nicht der Uruha gewesen, der mir so viel bedeutet. Aber das war er ohnehin nicht mehr, seitdem er wieder da war. Er war jemand anderes, etwas anderes....//Wie komm ich denn darauf, immerhin ist er ja noch immer ein Mensch.// Ich atmete tief durch und versuchte mich zu beruhigen. Ich musste etwas tun. Auch wenn ich das alles nicht verstand, ich musste einfach irgendetwas tun...Uruha durfte auf keinen Fall die Band verlassen. Ich würde all diese Merkwürdigkeiten aufdecken...koste es was es wolle.
 

Tbc.

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Ja das Kap hat etwas auf sich warten lassen, aber ich hatte so unendlich viel zu tun und ich hatte einfach keine Kreativität (und auch kein internet..xDD) Hoffe ihr konntet was mit dem Kapi anfangen. Ich persönlich schreib ja die Kaps von Uruha lieber, aber das muss eben auch sein..xD^^
 

Sagt mir wie ihrs fandet,..*flausch *

Lg

Myv

Kapitel 6:
 

Hallo liebe Leser. Hier ist ein neuer Teil^^ aber wundert euch nicht, der is etwas in die Hose gegangen...ich konnte mich nicht entscheiden aus welcher sicht und da hab ich es einfach abwechselnd gemacht..v-v bitte verzeiht mir, aber ich hoff das es dann wieder regulär weitergeht..ich hatte irgendwie auch so rein gar keine Idee für das Pitel, die andern werden sicher wieder besser.

Ich hoffe ihr bleibt mir treu

Lg Myv
 

Uruha:
 

Alles was ich verdammt noch mal hatte tun wollen, war meine Gitarre und mein anderes restliches Zeug aus dem Probenraum zu holen und dann wieder zu verschwinden. Ich hatte ja erwartet, dass die andern da sein würden, das sie eventuell versuchten zu Proben, aber ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass ich auf Ruki allein treffen würde. Verzweifelt, hatte ich gestern und heute versucht nicht an ihn zu denken, hatte versucht meine Begierde mit dem Blut von Tieren zu stillen, aber als ich ihn wiedergesehen hatte, kam alles mit einem Schlag wieder zurück und augenblicklich hatte ich aufgehört zu atmen um nicht durchzudrehen.
 

Schon komisch, als ich ihn nach meinem Urlaub wiedergetroffen hatte, hatte er auch so gerochen wie jetzt. Ebenfalls verführerisch , aber nun, nun da ich sein Blut in ganzer Konzentration gerochen hatte, hatte er eine ganz andere Wirkung auf mich
 

Er hatte keine Ahnung Er wollte das ich da blieb, dass ich ihm mein Verhalten erklärte. Aber er wusste ja nicht in welcher Gefahr er schwebte, wenn er in meiner Nähe war. Und selbst wenn wir annahmen, dass ich mich einigermaßen beherrschen könnte, ihn nicht töten würde, so wusste ich dennoch nicht was ich stattdessen mit ihm tun würde. Ich würde ihn wohl so oder so verletzten und am Ende würde er mich hassen, wenn er erkannte, was ich für ein Monster geworden war., das ich nicht mehr der Kouyou war, den er seit Jahren kannte.
 

Ich hatte wirklich versucht so viel Abstand wie Möglich zu Ruki zu halten und auch nicht auszurasten, als ich ihm dann doch näher kam und so nahe war, dass ich fast das Gefühl hatte, den süßen Geruch seines Blutes auch ohne zu atmen in die Nase zu bekommen. Das Verlangen nach ihm war noch größer, mächtiger geworden, ich konnte mich nicht aufhalten, einmal tief einzuatmen und den vollen Geruch wahrzunehmen. Meine Lippen waren seiner Haut so nahe und erst als ich fast zubiss, riss ich mich los, taumelte zurück und sah ihn schockiert an. Ruki sah nicht weniger verwirrt und geschockt aus.
 

So ein bisschen als hätte ich ihn angemacht...aber verdammt in gewissem Sinne, musste er das doch nun auch glauben , oder etwa nicht. Was würde ich denn denken, wenn ein langjähriger Freund mir derart nahe kam. Ich dachte auch nicht in erster Linie daran , dass er vielleicht mein Blut wollte, nein, da dachte auch kein normaler Mensch dran.
 

Ich war also ohne ein weiteres Wort einfach mit meinen Sachen geflohen. Direkt aus dem PSC Gebäude hinaus und einmal drum herum , um so weit weg zu kommen vom Eingang wie möglich.
 

Die Folge aus der ganzen Aktion war gewesen, dass ich nun zitternd an der Hausmauer lehnte und mein Zeug umklammerte, mit einem so unglaublichen Hunger, als hätte ich seit Tagen nichts getrunken. Am besten hätte ich das erstbeste angefallen, das vorbeikam , aber hier konnte ich keine Tiere erwarten und Menschen waren definitiv ausgeschlossen. Wenn mich jemand erkennen würde, am helllichten Tag, nicht auszudenken was das bedeuten würde.
 

Wieso nur? Ich hatte mich ja damit abgefunden unsterblich zu sein, sogar Blut zu trinken, aber wieso das mit Ruki? Ich hätte weiter in der Band spielen können, wenn dieser Hunger nach ihm nicht ausgebrochen wäre und ich keine Angst haben musste ihn jederzeit anzufallen. Ich wusste das ich anziehend wirkte. Das lag nun in meiner Natur. Es war Sinn der Sache, dass Vampire mit ihrem unglaublichen Aussehen und ihrer Anziehungskraft ihre Opfer um den Finger wickeln konnten, egal ob nun männlich oder weiblich.
 

Ich hätte ihn sicher rumbekommen , wenn ich es gewollt hätte, aber verdammt ich wollte nicht. Ich wollte nicht, dass er herausfand was ich war, sich vielleicht belästigt fühlte und die Gefahr das ich ihm was antat war viel zu groß.
 

Mit raschen Schritten ging ich los. Ich musste trinken, unbedingt! Ich wartete noch bis es dämmrig wurde, und fuhr dann mit dem Auto an den nahegelegenen Wald, wo ich mich für den nächsten Tag stärkte. Eigentlich musste ich nicht jeden Tag trinken, aber seit der Sache mit Ruki, war es öfter dazu gekommen. Ich ging lieber einmal mehr jagen, als die Chance zu vergrößern , dass was passierte, falls Ruki auf die Idee kam , mich zu besuchen und wieder auszuquetschen.
 

Als ich zurückkam fühlte ich mich wirklich viel viel besser und ruhiger. Das blinkende Licht meines Anrufbeantworters zog meine Neugier auf sich und ich hörte ab. 4 verpasste Anrufe. Ruki hatte eine Nachricht hinterlassen. Seufzend drückte ich den Knopf um mir anzuhören , was er wollte:
 

‚Verdammt Kouyou! Erzähl mir nicht du bist nicht zu Hause. Nimm ab. Ich nehm deinen Ausstieg nicht einfach so hin, das kannst du doch nicht machen und vor allem nicht ohne eine richtige Erklärung. ...Kouyou! Ach scheiße....’..piep..piep...piep.
 

Ich seufzte und sah aus dem Fenster. //Ruki...du verstehst es nicht, aber es ist besser dich im ungewissen zu lassen....//
 

Einige Tage vergingen ohne irgendwelche Zwischenfälle. Ruki versuchte noch einige Male anzurufen und meine Gedanken kreisten die ganze Zeit weiter um ihn. Auch Kai hatte zwischendurch angerufen und hatte versucht mit mir zu reden. Er hatte erzählt, dass Ruki sich so unglaubliche Sorgen machte und es ihm sehr nahe ging...ob ich mir das ganze nicht noch mal überlegen wollte. Aber ich hatte nur gesagt das ich das nicht konnte, und dass ich erst mal meine Ruhe wollte.
 

Kai war nicht so aufdringlich und die andern meldeten sich gar nicht. Reita war sicher stock sauer....ein Grund mehr mich zu fragen , wieso er nicht herkam um mir den Kopf zu waschen, denn im Normalfall hätte er das getan. Aber gut, ich wollte es nicht herausfordern.
 

Irgendwann Mittags klingelte es dann urplötzlich an der Türe, das ich erschrocken zusammenfuhr. Sofort hatte ich eine Ahnung wer es sein konnte und ich war mir ganz sicher, dass ich recht hatte. „Uruha, ich weiß das du da bist, mach die Türe auf!“, hörte ich eine bekannte Stimme. //Nein....Ruki was tust du hier..?// Vorsichtig trat ich an die Türe, öffnete aber nicht. Ich wollte nicht das er hier war, ich wollte ihn nicht gefährden.
 

„Ich schwör dir wenn du nicht aufmachst, dann schrei ich das ganze Treppenhaus zusammen!“ Ich schluckte. Ich wusste das er das machen würde und so blieb mir keine andere Wahl als die Türe zu öffnen. Dort sah ich in sein besorgtes Gesicht. „Ruki...“ Er unterbrach mich. „Ich wusste, dass du da bist. Jetzt schau mich nicht so an, ich will doch nur mit dir reden. Du wirst doch wohl ein bisschen Zeit für mich haben.“
 

Er schenkte mir ein Lächeln. ....offenbar versuchte er es nun mit der ‚Wir-sind-doch-alle-Freunde-also-erzähl-mir-was-dich –bedrückt’-Tour. Unsicher sah ich ihn an, aber ich wollte ihn nun nicht einfach so wieder rauswerfen , wenn er doch extra hergekommen war. Hunger hatte ich auch keinen und wenn ich mich bemühte einen gewissen Abstand einzuhalten, dann würde ich es sicher schaffen die Ruhe zu bewahren.

„Komm rein...“, sagte ich dann leise und trat zur Seite. Oh Gott, ich hatte so Angst davor was passieren würde, aber ich wollte ihn jetzt nicht derart vor den Kopf stoßen. „Ih hab dein Lieblingsessen mitgebracht ..und Sake...“ er grinste und hob es mir vor die Nase. Ich biss mir nur leicht auf die Unterlippe und erzwang mir ein dankbares Lächeln. „Danke...aber ich..hab jetzt keinen Hunger ...du kannst es in den Kühlschrank stellen...den Sake auch.“ Wie sollte das nur werden?
 

Ruki:

Ich hatte es einfach nicht mehr ausgehalten und nun war ich hier, aber was mir das bringen würde, das wusste ich selber noch nicht so genau. Aber ich wollte bei ihm sein, rausfinden was los war und vielleicht wieder ein wenig an ihn rankommen. Das war ja nicht so einfach. Vor allem wusste ich nicht wie er sich verhalten würde, wenn ich vor seiner Türe stand, denn immerhin ging er nicht ans Telefon und die Tage zuvor, im Studio war er auch nicht gerade sonderlich nett gewesen. Vielleicht würde er die Türe gar nicht aufmachen. Naja aber einen Versuch war es doch wert oder nicht?
 

Ich hatte mich also zu ihm aufgemacht und war kurz noch was zu Essen holen gegangen und was zu Trinken , die Dinge die Uruha am meisten mochte, vielleicht freute er sich ja darüber.

Aber als ich nun endlich reingelassen wurde und ihm das präsentiert hatte, schien er sich nicht wirklich zu freuen , was mich in erster Linie zwar auch deprimierte, aber auch sehr verwirrte. Das war...das war einfach nicht normal...verdammt was war nur los mit ihm, das konnte doch nicht so weitergehen.
 

Oder bildete ich mir das nur ein und er hatte wirklich einfach momentan keine Lust auf Essen und Sake...? Na vielleicht steckte er ja in so einer depressiven Phase oder so was und verhielt sich deswegen so merkwürdig, das konnte auch sein. Ich nickte und machte mich auf den Weg in die Küche wo ich den Kühlschrank öffnete und in meiner Bewegung innehielt.
 

//Was...?!// Da war nichts...und das nicht im Sinne von , da war nur ein Jogurt und ne Flasche Bier, sondern...nichts....gar nichts, ich hatte außer im Supermarkt noch nie so einen leeren Kühlschrank gesehen. Wo war das ganze Essen? Ich kannte Uruha...er as viel und gern, auch wenn er nicht so aussah, aber da war nichts mehr in diesem Kühlschrank.
 

//Was hat das nur zu bedeuten...wieso hat er nichts zu essen im Haus. // Das war eines der Zeichen die ich versucht hatte zu finden...eines das mir sagte was mit ihm nicht stimmte und da war es...aber was es bedeutete wusste ich nicht und es machte mich auch irgendwie unruhig.
 

Langsam ging ich wieder zu ihm zurück, wusste nicht recht was ich machen sollte, oder sagen sollte. „Sag Uruha...geht es dir gut?“, fragte ich leise und er sah mich an , lächelte nur, während ich mich setzte.
 

Uruha:
 

Ich sah auf als er zurückkam. Ehrlichgesagt machte mich seine Anwesenheit nervös...jetzt nicht unbedingt hungrig, oder so was...noch nicht, immerhin versuchte ich ja so gut es ging nicht zu atmen, aber einfach nervös. Ich merkte das er sich Sorgen machte und ich merkte auch , dass er unbedingt wissen wollte was mit mir los war. Er würde es doch sicher nicht herausfinden können, da würde er ja niemals allein drauf kommen, also wie sollte das gehen?
 

„Mir geht’s gut...“, meinte ich , aber er schien mir das natürlich nicht zu glauben. Sicher hatte er den leeren Kühlschrank bemerkt, oder machte ich mir da jetzt zu viele Gedanken drüber? „Du weißt doch , das du mir alles sagen kannst und das ich immer für dich da bin, egal was du für Sorgen und Probleme hast, oder?“ Ich sah auf den Boden. //Das würdest du nicht verstehen Ruki...egal wie ich es dir sage.// „Lass es doch gut sein, ich hab dir doch bereits gesagt , dass es mir gut geht, du brauchst dir keine Sorgen zu machen und es ist rein gar nichts.“ „Laber doch keinen scheiß..wenn gar nichts wäre , dann würdest du die Band nicht verlassen.“
 

Ja ich liebte Gazette, aber das brachte niemandem was, ich konnte nicht weitermachen, nicht in seiner Nähe....früher oder später würde ein Unglück passieren. „Ruki ich habe es dir bereits gesagt, ich kann nicht, es ist ...einfach, ich ..fühl mich nicht mehr glücklich...ich möchte keine Musik mehr machen, ich will andere Dinge tun. Aber glaub mir, es gibt nichts worüber du dir Sorgen machen müsstest.“
 

Eine kurze Stille trat ein. „Das stimmt nicht und das weißt du....!“ Ruki war aufgestanden und vor mich getreten , das ich auch aufstand. „Uruha...ich hab...dein Kühlschrank ist so leer , wie ein Schrank nur sein kann...da ist gar nichts...“ Er holte tief Luft. „Kouyou..hast du ein Essproblem von dem ich nichts weiß?“
 

//Hä? Ein Essproblem..eine Essstörung...ich? Das ist ja wohl lächerlich.// Ich musste mich beherrschen nicht zu lachen. „So ein Unsinn Ruki...hab ich nicht...!“ Jetzt schien er offenbar wütend zu werden. „Wieso..wieso vertraust du mir nicht, wieso erzählst du mir nicht, wenn du ein Problem hast....sieh dich doch an, du bist eh schon so dünn und ganz blass, du siehst nicht gerade lebendig aus.“
 

Ich musste mir ein höhnisches Lachen verkneifen. //lebendig...? Natürlich nicht, ich bin ja auch tot...// ich packte ihn an den Schultern. „Ich ..Habe keine Essstörung...! Du weißt nicht was es ist und du wirst es nie erfahren. Ich hab keine Lust mehr auf dich, ich....“ Ich merkte wie ich rasend wurde, wie eich wieder anfing schneller zu atmen und dadurch mein Jagdinstinkt hochkam. //Nein..scheiße....// Ich krallte die Fingernägel tief in Rukis Arm. „Auu ah..lass los...“ , schrie der Sänger und schubste mich weg, aber sofort hatte ich mich wieder auf ihn gestürzt und sah ihn aus düsteren Augen an.
 

Ich musste mich beherrschen, es durfte nichts passieren, ich durfte ihm nicht....meine Fingerspitzen strichen über die Arme, kurz über seine Wange und seine Halsschlagader....ich erschauderte unter dem Pochen das ich durch die Ader fühlte. Ich sah die Angst in seinen Augen.
 

“Du...wirst nicht mehr hier herkommen, nie mehr und wirst mich in Ruhe lassen...wenn du es wagst noch mal hierher zu kommen, dann kannst du dein blaues Wunder erleben. Also..verschwinde....“ ich riss mich mit aller Macht los, packte ihn am Shirt und schmiss ihn schneller als er schauen konnte aus der Wohnung hinaus, schloss die Türe. Ich versuchte mich zu beruhigen und nicht durchzudrehen, als ich spürte wie mir der Geruch in die Nase stieg, den der Sänger hinterlassen hatte. Ich grub meine Fingernägel so hart in die Handfläche, das die Haut brach und das Blut hervorquoll, aber nicht lange, da war die Wunde wieder zugewachsen.
 

Ich hatte das furchtbare Gefühl...das es immer immer schlimmer wurde und gar nicht besser zu werden schien. Jedes Mal wenn ich ihn sah, dann verspürte ich das Verlangen nach seinem Blut noch stärker als zuvor. Ich durfte ihn definitiv nicht mehr sehen...gar nicht. Ich hatte eben schon bemerkt wie mir der verzicht schwer gefallen war. Als würde einem jemand das besten Essen vor die Nase stellen und man durfte nichts kosten. Ich schlug hart gegen die Wand , dass der Putz abfiel und versuchte mich wieder zu beruhigen. Ich musste es irgendwie schaffen das in den Griff zu bekommen.
 

Tbc.

Kapitel 7
 

Uruha:
 

Die nächsten Tage passierte eigentlich nichts sonderlich interessantes. Ich versteckte mich zu Hause und ging nur raus wenn ich es unbedingt musste. Rukis Anrufe blieben aus und auch sonst meldete sich keiner. Wahrscheinlich hatte der Sänger den andern erzählt was passiert war, vielleicht hatte er den andern ja von der hirnrissigen Idee erzählt das ICH Essstörungen hatte. Wie lächerlich das doch war.
 

Aber eines musste ich sagen, es war besser wenn er das dachte, als wenn er die Wahrheit kannte...auf jeden Fall. Die Tage in denen ich alleine war, ging es mir nicht sonderlich gut. Ich fühlte mich einsam, die andern fehlten mir, meine Freunde. Aber ich durfte sie nicht mehr sehen und schon gar nicht Ruki, ich war eine Gefahr für die Allgemeinheit. Ich war dazu verdammt mein Leben so lange in Einsamkeit zu fristen bis ich irgendwann lernte mit der Bestie in mir umzugehen und das konnte Jahre dauern, Jahrzehnte, Jahrhunderte.....
 

Ich sah nach draußen , es wurde schondunkel. Starr blickte ich weiter durch das Fenster. Ich musste hier raus, unbedingt. Ein bisschen laufen, spazieren gehen., die Decke fiel mir sonst noch auf den Kopf. Also zog ich mir was ordentliches an und machte mich auf den Weg nach draußen , wo ich die schöne frische Nachtluft einatmete und alle Gerüche in mich einsog, die mir meine Umgebung zu bieten hatte.
 

Ich lief einfach ein bisschen umher, durch die Straßen , durch den Park. Hunger hatte ich keinen , ich wollte mich einfach ein bisschen freimachen von all den Gedanken die ich hatte und die durch meinen Kopf schwirrten. Ruki....ich bekam ihn einfach nicht aus meinem Kopf, egal was ich tat, aber immer wieder dachte ich an ihn und gleichzeitig auch an die Band. Es war so schrecklich , ich hielt das kaum aus.
 

Ich erinnerte mich an seinen letzten Besuch. Wie er mich angesehen hatte als ich ihn angeschrieen hatte und wie er mich mit so viel Unverständnis angesehen hatte. Sein Geruch , das Gefühl seines Pulses unter meinen Fingerspitzen. Es war nur einen Augenblick lang gewesen , aber jetzt musste ich immerzu daran denken. //Wieso muss ich so sehr an dich denken...das macht mich wahnsinnig.// Ich spürte das heiße Verlangen nach ihm, wie sehr ich mich danach sehnte, ihm nahe zu kommen, ihn zu berühren und dann von seinem kostbaren Blut zu trinken.
 

Wie konnte ich es schaffen diese Gedanken nur in den Griff zu bekommen.? Ich griff mir in die Haare, schüttelte verzweifelt den Kopf in der Hoffnung das ich es vielleicht schaffte es heraus zu schütteln, aber auch das ging nicht. ..es klappte einfach nicht. //Ganz ruhig Kouyou...einatmen und ausatmen...dann wird das alles von alleine.//
 

Plötzlich roch ich es, das wonach ich mich so sehr sehnte und was ich begehrte,...es war Ruki,...bzw eher der Geruch seines Blutes, aber deutlich riechbar. Der Wind trug den Geruch zu mir. Ohne das ich mich davon abhalten konnte lief ich dahin woher der Geruch kam und sah Ruki an einem Fußgängerweg auf einem Mäuerchen sitzen, er hatte Einkaufstüten neben sich stehen und starrte vor sich hin.
 

Ich starrte ihn aus der Ferne an , stand im dunkeln. Es war erst vier Tage her, das er bei mir gewesen war ,aber es kam mir eher vor wie Wochen. Ich ballte die Hände zu Fäusten und seufzte. Ich sah ihn einfach nur an, spürte wieder wie sehr ich ihn vermisste, etwas mit ihm zu unternehmen und mit den andern , die Proben...usw. und auch der Hunger kam zurück. Ich musste gehen ich musste hier weg, aber ich konnte nicht.
 

Da erhob er sich, sah sich um und ging mit einen Einkaufstüten weiter. Ich lief ihm wie in Trance in einem Abstand von 100 Metern hinterher, das er mich auch nicht bemerkte. Ich konnte nicht umdrehen und ihn einfach stehen lassen ,ich musste ihm einfach folgen, auch wenn ich mich damit quälte, aber es ging nicht anders.
 

Ich war irgendwie masochistisch das ich mir das antat. Ich lief ihm so lange hinterher bis ich spürte das der Hunger und das Verlangen zu groß wurde, ....da blieb ich stehen und kehrte um, eilte davon in eine Seitenstraße, auf den Weg zu einem kleinen Park. Ich durfte nicht hier bleiben, ich musste weg. Ich musste mich damit abfinden was los war, das ich es nicht mehr so haben konnte wie vorher und das wir keine Freunde mehr sein konnten. Das ging nicht.,
 

Ich fühlte mich schuldig, obwohl ich nichts dafür konnte, aber ich fühlte mich einfach als wäre ich daran schuld , das es so gekommen war, das ich ein Vampir war, das ich ihn wollte, sein Blut,.....seinen Körper. Ich war mir selber nicht ganz klar darüber, aber ich glaubte definitiv das ich schuld war und wie sollte ich es nur schaffen , diese Schuld los zu werden?
 

Ruki:
 

Seufzend stellte ich die Tüten ab und setzte mich unter eine Straßenlaterne auf eine kleine Mauer. Ich war irgendwie zu nichts mehr zu gebrauchen. Seitdem ich bei Uruha daheim gewesen war, war ich einfach nicht mehr wirklich ich selbst...das hieß, ich war schon ich selbst aber ich wusste nichts mit mir anzufangen und auch die andern konnten das nicht. In den Proben lief gar nichts mehr wirklich, deswegen hatten wir erstmal eine Woche Urlaub bekommen gehabt um alles wieder zu regeln. Noch vier Tage, dann musste ich wieder so sein wie vorher ...ob mit oder ohne Uruha und momentan standen die Chancen sehr hoch, das es ohne Uruha hieß.
 

Ich machte mir sorgen um den Blonden, der Besuch lies mich einfach nicht mehr los, das machte mir die ganze Zeit zu schaffen. ich dachte daran wie alles noch einigermaßen in Ordnung gewesen war, bis ich das mit dem Kühlschrank angesprochen hatte. Ab da ging es irgendwie den Bach runter. Uruha musste einfach eine Essstörung haben, auch wenn er nicht so aussah, aber was gab es denn ansonsten für einen anderen Grund kein Essen im Haus zu haben....ja nicht mal was zu trinken, da stimmte doch etwas nicht. Ich kam mir selber total dämlich vor bei dem Gedanken.
 

So gerne würde ich ihm helfen , aber er lies sich einfach nicht helfen und komischerweise, wenn er so ernst wurde und wütend wie er das bei meinem Besuch getan hatte, dann hatte ich richtig Angst vor ihm. Ich hatte vorher nie irgendwann mal Angst vor ihm gehabt,, aber das was in den letzten Tagen auch passiert war , das war ja nicht normal und er hatte sich auch noch nie so stark verändert gehabt..
 

Mein Blick lenkte sich nach oben zum Mond und ich sah einfach nur dahin saß und saß. Ich hatte mir überlegt gehabt trotz seiner Drohung zu ihm zu gehen, aber ich hatte es sein lassen, er schien es nämlich wirklich verdammt ernst gemeint zu haben und deswegen war ich mir nicht sicher ob ich das machen sollte.
 

Was wenn er wirklich aggressiv wurde,...auf eine Prügelei mit Uruha hatte ich nämlich wirklich keine Lust, das war nicht mein Ding. Eine Brise wehte durch mein Haar und ich spürte wie sich meine Nackenhaare aufstellten, irritiert sah ich auf. Ich fühlte mich irgendwie beobachtet. Weil mir das nicht behagte stand ich auf und machte mich auf den Weg nach Hause. Ich lief einige Schritte, aber das Gefühl das ich beobachtet wurde, das lies nicht nach. Ich drehte mich um, aber da war nichts, mit einem Mal sah ich eine Silhouette die mir verdammt bekannt vorkam, die Gestalt war verschwunden, in eine Seitengasse. Irritiert sah ich hinterher...das war...ich wusste nicht wieso aber ich war mir sicher das es Uruha gewesen war, vielleicht sah ich aber auch nur schon Gespenster.
 

Dennoch, lief ich wie in Trance dahin wo er verschwunden war und lief einfach hinterher. Ich hatte ihn aus den Augen verloren und kam an einen kleinen Park. Ich versuchte mir einzureden das es nicht Uruha gewesen war und das ich mir das nur einbildete, aber dennoch ging ich in den Park, ohne darüber nachzudenken.
 

Der Wind rauschte durch die Bäume und lies die Blätter rascheln. Ich sah mich um und da sah ich ihn, er versteckte sich hinter einem Baum, schien mich aber gar nicht zu bemerken. //Wieso versteckt er sich da?// dachte ich irritiert und rührte mich nicht. Uruha schien völlig konzentriert, ich sah wie angespannt er war und er starrte immerzu auf einen Fleck. Er erinnerte mich fast an eine Katze auf Beutejagd.. Eine Frau mitte 30 kam die Straße entlangspaziert und summte ein Lied. Ich musterte sie und sah wieder zu Uruha, er starrte sie an und dann begriff ich gar nicht was passierte. Uruha stürzte so schnell hinter seinem Baum hervor, das ich gar nicht schauen konnte und ergriff, die Frau, presste ihr die Hand auf den Mund und ...es sah fast aus als hätte er sie in den Hals gebissen, dann zerrte er sie in die Büsche.
 

Total perplex blieb ich stehen und starrte dahin wo die beiden verschwunden waren. Dann raschelte es und Uruha trat wieder hervor, es hatte nicht mal eine Minute gedauert Ich hielt die Luft an und presste mich mit rasendem Herzen an den Baum. Uruha wischte sich über die Lippen und leckte darüber, dann ging er einfach davon und von der Frau war weit und breit nichts zu sehen.
 

Ich war geschockt und konnte mich nicht rühren, alles in meinem Kopf drehte sich. Das erste was ich dachte, war ...ich dachte an eine Vergewaltigung, aber das konnte es nicht gewesen sein, dafür was das ganze viel zu schnell gegangen und das traute ich Uruha auch eigentlich nicht zu, aber wo war die Frau? Es raschelte erneut und ich sah sie aus dem Gebüsch hervorkrabbeln. Sie sah total benommen aus und hielt sich den Hals.
 

Ich konnte nicht länger hier bleiben , ich stand völlig unter Schock und während ich langsam nach Hause ging, machten meine Gedanken Purzelbäume und ich kam zu keinem sonderlich guten Standpunkt Irgendetwas war passiert, etwas das ich nicht verstehen konnte, aber ich hatte eine dunkle dumpfe und völlig verrückte Vorahnung.
 

Tbc.
 

So das wars mal wieder mit dem neuen Kap...ich muss jetzt schauen das es langsam mal spannend wird,aber keine Angst, das wird schon, jetzt sind wir nicht mehr weit entfernt von einem netten Wendepunkt^^

Mal schauen was im nächsten kap passiert...xD also bis bald . ich hoffe es hat euch einigermaßen gefallen.

LG Myv

Kapitel 8
 

Ruki:

Es hatte mich die ganze Nacht nicht losgelassen und ich hatte es auch einfach nicht geschafft nicht mehr daran zu denken. Aber das was ich gestern gesehen hatte, das lies mich einfach nicht zur Ruhe kommen, Dabei war ich mir nicht mal so wirklich sicher was ich eigentlich gesehen hatte. Also Fakt war...dass ich Uruha gesehen hatte, wie er eine Frau überwältigt hatte und irgendwas an ihrem Hals gemacht hat...das es allerdings was anderes als ein Biss gewesen war, glaubte ich nicht. Also ...er hatte sie in den Hals gebissen. Ok..so weit so gut...abgesehen davon dass das nicht normal war, hatte er sie dann in ein Gebüsch gezerrt. Jeder der das beobachtet hätte wäre davon ausgegangen das er sich an ihr vergangen hatte, aber das hatte er nicht.
 

Das konnte gar nicht sein, immerhin als sie wieder rausgekrochen kam, hatte sie nicht so gewirkt und sie war ja auch angezogen und alles, dafür war alles viel zu schnell gegangen. Aber wieso....ich weigerte mich das anzunehmen was in meinen Kopf kam. Alles was ich kannte, das einfach so wahllos Leute in ihren Hals biss, waren...Vampire. Eine ausgesprochen lächerliche Idee...oder? Ich überlegte noch einmal alles genau.
 

Als Uruha zurückgekommen war, was war mir aufgefallen? Er war viel bleicher als sonst gewesen, er war unnatürlich schön und ich konnte nicht leugnen , dass er eine gewisse Anziehungskraft auf mich hatte...wie als...als würde ich was von ihm wollen. Natürlich völlig absurd. Und ich hatte Angst vor ihm gehabt...des öfteren. Ein natürlicher Instinkt vielleicht? Dann viel mir noch was ein. Das Essen. Uruha hatte absolut nichts zu essen und zu Trinken dagehabt....so krank das auch alles schien, das ergab Sinn.
 

//Verdammt Ruki...bleib mal auf dem Teppich, das kann nicht sein, Uruha kann doch gar kein Vampir sein, der läuft ja auch ganz normal draußen rum, das heißt, dass ihm die Sonne nichts ausmacht und das wiederum heißt, das er kein Vampir sein kann.//, sagte ich mir und seufzte. Vielleicht war Uruha auch einfach nur pervers und dachte er wäre ein Vampir...wobei ich dann doch die Tatsache das er wirklich einer war bevorzugte. Diese Gedanken machten einen ja völlig wirr im Kopf. Spekulationen brachten nicht viel.
 

Nein, ich musste etwas tun...definitiv musste ich etwas tun. Aber was? Ich wusste was zu tun war...meine Idee war zugegebenermaßen vielleicht wirklich einfallslos, aber was besseres fiel mir jetzt einfach nicht ein, ich musste es testen. Schnell ging ich in mein Schlafzimmer und kramte in einem Kästchen. Als ich gefunden hatte was ich suchte, ging ich und zog mir die Schuhe an, ehe ich die Wohnung verlies. Ich war unsicher. Ein bisschen Angst hatte ich ja nun doch vor der Wahrheit, aber Uruha war immer noch mein bester Freund und ich war mir sicher, das nichts passieren würde. Was sollte auch passieren? Er konnte doch verdammt noch mal gar kein Vampir sein. Egal...ruhe bewahren.
 

Ich kam an und zögerte noch einen Moment , dann klingelte ich an seiner Türe. Es war schon Mittag, aber ich war mir sicher er war zu Hause, wo sollte er auch sonst sein? Und ich sollte recht behalten. Die Türe wurde aufgemacht und Uruha starrte mich an. Ich sah wie sein Blick mich nur einen Augenblick musterte, ehe er die Türe wieder zuschlagen wollte, aber ich hielt ihn auf, stemmte meinen Fuß zwischen den Türrahmen und die Türe. „Uruha warte...“, versuchte ich es, aber er schien nicht reden zu wollen.
 

„Was willst du...verdammt noch mal Ruki, hast du Bohnen in den Ohren, war meine Drohung nicht deutlich genug oder was?“, schrie er plötzlich. „Ich hab etwas für dich...“ unterbrach ich ihn und er stoppte für einen Moment. Er musterte mich. „Was?“ Vorsichtig zog ich die Kette aus der Hosentasche. Es war eine einfache silberne Kette, eine von Uruha Lieblinksschmuckstücken. Er hatte sie mir vor Monaten mal geliehen , wollte sie aber unbedingt wieder haben. Das hier war der perfekte Zeitpunkt dafür. Ein prächtiges, verziertes Kreuz, hing an dem Ende der Silberkette und ehe er etwas tun konnte, presste ich sie ihm in die Hand. Mir viel wieder auf wie kalt er war, aber das tat jetzt nichts zur Sache. Ich musterte ihn und er starrte mich irritiert an. Dann musterte er die Kette, aber richtig reagieren tat er nicht. Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.
 

„Danke..aber..wieso jetzt?“, fragte er und sah mich stutzig an, fast schon misstrauisch. „Ich hab sie beim Aufräumen gefunden, ich wollte sie dir geben, bevor ich nicht mehr komme, immerhin willst du mich ja nicht mehr wiedersehen.“, sagte ich leise und sah ihn traurig an. Ich biss mir auf der Unterlippe herum und Uruha legte die Kette weg, kam näher und packte mich grob bei den Schultern.
 

„Ruki...ich sage es dir nur noch ein einziges Mal..nur noch dieses eine mal. Ich kann dir nicht versprechen, das ich ewige Beherrschung habe. Geh...und komm nicht wieder....bitte..ich bitte dich Ruki, verschwinde einfach.“ Ich sah ihn überrascht an, als seine Stimme plötzlich von böse zu sanft umschlug und sah ihm direkt in die Augen. Ich erschrak, als die eben noch karamellfarbenen Augen, plötzlich tiefschwarz wurden und auch Uruha Gesichtsausdruck sich veränderte. Eben hatte er noch etwas hoffnungsvoll geschaut, bittend, doch jetzt....war sein Blick unberechenbar, fast schon...wie sollte ich das beschreiben wild. Ich konnte mit dem Anblick nicht umgehen. Ich versuchte mich loszureisen, aber es ging nicht...er hielt mich weiterhin fest.
 

Fast hatte ich das Gefühl er würde leicht zittern, aber wieso? Was sollte das? Es schien ihn jegliche Beherrschung zu kosten mich loszulassen. OK ..ich war mir nicht sicher ob er ein Vampir war, aber eines war ich mir ganz sicher....er wollte meine Nähe um jeden Preis verhindern. Nur wieso war mir nicht klar. Und in dem Moment gab es nur eine einzige Möglichkeit das herauszufinden. Wieso ich es tat wusste ich auch nicht, aber ich drückte seine Hände weg und umarmte ihn, schmiegte meinen Körper an den kühlen des andern. „Uruha..“, flüsterte ich sanft an sein Ohr und spürte wie er erstarrte.
 


 

Uruha:

Wieso tat er das? Wieso macht er es so schwer für mich? Wieso riskiert er hier sein Leben? Ich spürte seinen warmen , weichen Körper gegen meinen drücken. Eher unbewusst sog ich scharf die Luft ein und roch seinen Duft. Oh gott. Wieso...? Ich fing an zu zittern , versuchte mich zurück zu halten, spürte seinen Atem an meinem Ohr. Ich konnte seinen Herzschlag spüren, das blut das es pumpte, konnte ich rauschen hören. Ich durfte jetzt nicht die Beherrschung verlieren verdammt..ich musste stark sein , ich durfte ihm nicht wehtun, ich wollte ihm nicht wehtun. Verzweifelt, versuchte ich das Atmen zu stoppen, krallte die Finger in sein Shirt und verharrte so. ich drehte den Kopf und berührte beinahe mit den Lippen seinen hals. Es machte mich rasend, ich konnte nicht mehr denken.
 

Ich unterdrückte ein knurren, fuhr fast unbemerkt mit den Lippen über dir weiche haut und öffnete denn die Lippen. Ich wollte ihn, ich wollte dieses Blut, ich wollte nur seines. Und als ich gerade den Mund weit öffnete um die Zähne in seinem Hals zu versenken, kam ich zu mir, der letzte menschliche Teil der noch übrig war, siegte über das Tier, das Monster in mir und ich drückte ihn weg, schlug ihm hart ins Gesicht das er rückwärts taumelte. Ich versuchte den Durst , den Hunger irgendwie zu verringern, versuchte nicht daran zu denken. „Hau ab..los verpiss dich, verdammt noch mal..los..!!!“ schrie ich ihn laut an und schubste ihn hart aus der Türe, dann schlug ich sie zu. Dahinter sank ich auf die Knie. Jetzt fing das Zittern umso schlimmer an. Ich hatte ihm nicht wehtun wollen, ich wollte ihn nicht schlagen, aber er würde immer wieder kommen und er kam immer wieder auf dumme Ideen. Wieso machte es mir so zu schaffen...das alles? Ich war so traurig. Ich wollte ihn nicht so behandeln, ich hätte alles getan um das ändern zu können, aber ich konnte es eben nicht. Ich musste so Handeln, wir konnten so keine Freunde mehr sein.
 

Ich hätte heulen können, ich war kurz davor, ehe mich ein komisches Gefühl aus meinen tiefen riss. Ich sah auf und sah umher, ging dann zum Fenster. Irgendwas stimmte nicht, ich sah hindurch und konnte Ruki langsam etwas weiter von den Häusern entfernt gehen sehen. Er ging geknickt und sah ziemlich fertig aus, aber etwas anderes als das beunruhigte mich. Ich sah umher und da sah ich sie...eine schwarze Gestalt.
 

Es war ein groß gewachsener Mann, vermummt, mit einer schwarzen Kapuze. Und die Person ging Ruki hinterher. Ich spürte wieder dieses Gefühl. Und dann wusste ich es. Irgendwas war nicht richtig....Ruki war in Gefahr. In dem Moment war mir alles was eben noch gewesen war scheiß egal. Ruki war immer noch mein Freund und ich konnte nicht zulassen das ihm etwas geschah, auch wenn er im Moment , so hatte ich irgendwie das Gefühl, wusste was los war. Er hatte mir sicher nicht umsonst ausgerechnet heute die Kreuzkette gegeben, nachdem er rausgefunden hatte , das ich nicht mehr as und auch nichts zu trinken hatte. Er hatte sicher was geahnt.
 

Wen kümmerte es, was er ahnte....die Wahrheit kannte er ja nicht, aber ich musste ihm helfen Also eilte ich los, zog meine Schuhe an und schmiss die Türe hinter mir ins Schloss. So schnell ich konnte lief ich los....hoffte da sich noch rechzeitig kommen würde....ich wusste ja nicht was der Typ wollte. Nicht das ich dachte das Ruki sich nicht zu wehren wusste, aber ich hatte ein komisches Gefühl und Vampire hörten auf ihre Instinkte.
 

Das fahle Licht der Straßenlaterne, tauchte die Straße in etwas Licht, aber das benötigte ich eh nicht. Erschrocken sah ich zu wie Ruki auf dem Boden lag, mit dem Kerl kämpfte und dieser aber immer wieder auf Ruki einschlug. Sofort stürzte ich mich auf den Typ und schmiss ihn von Ruki runter. Ich schlug ebenfalls auf ihn ein, ging aber dann von ihm runter, wollte lieber nach Ruki sehen. Der Kerl lief weg. Auf dem Boden lag Rukis Brieftasche...er hatte sie wohl doch lieber da gelassen. Mistkerl.
 

„Ruki...Hey...“ ich kniete neben ihm und drehte ihn zu mir, er rührte sich ein bisschen und brummte vor Schmerz. „oh Gott....“, keuchte er und hielt sich den Kopf . Ich sah ihn an und hob seinen Oberkörper etwas an , dann sah ich ihm in die Augen. „Uruha...“ er lächelte leicht. „Danke...“ ich war so froh das ihm nichts passiert war, alles andere war Nebensache. Ich zog die Hand von seinem Kopf weg, als er selber sitzen konnte und sah irritiert runter, weil sie sich nass anfühlte. Dann erstarrte ich, als ich sah das sie voller Blut war. „Uruha...was ist los..?“, hörte ich seine Stimme wie von fern rauschen, aber alles was ich noch wahrnahm...war der Geruch des Blutes der unaufhaltsam in meine Atemwege strömten und den Geruch verbreiteten , nachdem ich mich seit Tagen sehnte. Dieses Blut...Rukis Blut....
 

Tbc.
 

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Ja ich weiß....v-v die Fortsetzung hat mal wieder einen Monat auf sich warten lassen, aber ich hatte so ein Tief und irgendwie kam ich einfach nicht zum FF schreiben. Aber jetzt nach dem Dir en grey Konzert ---scheint alles wieder besser zu sein. So Leute...ich hoffe es hat euch spaß gemacht. Und ich hoffe das das nächste schneller verfasst wird. Als nächstes kommt ‚Desperate Love’ Kapitel 3 und dann würde ich euch an Herz legen,...das wenn ihr Diru mögt. Das ihr meinen OS lest, den ich auch heute hochgeladen habe. ‚Secret Beauty’...heißt der Os und handelt von Die und Kyo, in kurzen Gedanken. Ich würde euch unheimlich dankbar sein, wenn ihr ihn lest und eure Gedanken da lasst.
 

LG Myv

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Es hat lange gedauert ich weiß >_<, aber ich hab dieses Jahr abi und ich komm zu kaum was, bin total gestresst. Das Kap an sich ist recht kurz, aber nur , weil ich diesesmal nur Uruhas gedanken bringen wollte. Ruki kommt wieder im nächsten Kap und das wird sicher auch nicht lange auf sich warten lassen, ich geb mir mühe.Das letzte Kap von Desperate Love kommt jetzt dann auch on. Bitte bleibt mir treu auch wenn es manchmal etwas länger dauert ^^

Danke ich hab euch lieb.
 

Kapitel 10
 

Uruha:

Ich wusste nicht wie lange ich so neben mir gestanden hatte, aber irgendwann öffnete ich die Augen und sah mich um. Es war noch immer dunkel, ich schätzte mal das es gegen 23 Uhr war, aber so sicher war ich mir da jetzt auch nicht. Meine Zunge leckte meine Lippen und ein hauch von Blut klebte daran. Auch riechen konnte ich die wertvolle Flüssigkeit ganz deutlich. Langsam richtete ich mich auf und bemerkte erst jetzt den Körper der neben meinem Lag. Als ich die Augen auf ihn richtete, schluckte ich. Der Hunger der mich benebelt hatte war wie fortgespühlt. Stattdessen fühlte ich eine unglaubliche Ruhe in mir, die ich schon lange nicht mehr hatte spüren dürfen. Sie war verschwunden als ich damals das erste Mal Rukis Blut gerochen hatte und nun kam sie wieder, jetzt wo ich von ihm gekostet hatte.
 

Doch auch wenn ich mich jetzt gut fühlte, so machte es mir doch ziemliche Angst was ich Ruki angetan hatte. Sein Hals war blutverschmiert, seine Lippen aufgerissen und an seinem ganzen Körper konnte man deutlich blutige Kratzspuren erkennen. Er sah aus als hätte ihn ein wildes Tier angefallen und so fühlte ich mich selbst auch. Wie ein wildes Tier. Was anderes war ich doch gar nicht oder? Ich fühlte mich furchtbar wie hatte ich das alles nur so weit kommen lassen können? Ich hatte es doch verhindern wollen, hatte nicht gewollt das Ruki was geschah und das er mein Geheimnis raus fand, aber das hatte er dann doch und ich hatte es einfach nicht länger geschafft stark zu sein. Ich war ein furchtbares Monster. Aber gerade jetzt hatte ich das Gefühl dass all die Last von mir gefallen war, dass auch die Spannung, dieser unbändige Hunger endlich ein Stückchen weit weg war. So schaffte ich es wirklich neben ihm zu sitzen ohne das ich ihm gefährlich wurde. Hieß das ich war jetzt gar nicht mehr gefährlich für ihn? Oder war das alles eher nur ein momentaner Zustand der irgendwann dann wieder verflog wenn ich wieder hungrig war und alles wieder raus kam?
 

Ich hatte wirklich keine Ahnung, aber was Fakt war, war , dass ich hier über Dinge nachdachte über die man auch noch nachher nachdenken konnte, während Ruki verletzt auf dem Boden lag, ich musste ihm helfen und das sofort. Also stand ich auf und ging in Rukis Badezimmer, wo ich die Schränke so lange durchwühlte bis ich einen Verbandskasten fand. Dann nahm ich noch ein paar Tücher und ging wieder zu ihm zurück. Noch immer schien der kleine Sänger ohne Bewusstsein zu sein, aber immerhin atmete er, das hätte auch anders enden können und das war mir bewusst.
 

Vorsichtig nahm ich ein paar feuchte , warme Tücher und fing an ihm das Blut runter zu waschen ,das noch auf ihm klebte und nicht den Weg in meinen Mund gefunden hatte. Ich versuchte ihm dabei nicht weh zu tun und ihn damit womöglich zu wecken und erst als ich fertig war und Ruki von dem Blut gesäubert war, nahm ich ein bisschen Salbe und begann es auf die Wunden zu schmieren. Der andere regte sich gar nicht, aber da er atmete war ich mir sicher das es ihm gut ging und ich konnte ja auch seinen Herzschlag hören, er ging wieder gleichmäßiger, anders als vorhin. Da hatte ich das Gefühl gehabt es würde ihm jederzeit aus der Brust springen. Ich hatte ihm vermutlich unglaubliche Angst gemacht. Er würde nie mehr mit mir reden und der Gedanke machte mich plötzlich furchtbar traurig. Aber es war auch besser so. Ich war immerhin eine Gefahr für die Allgemeinheit, vor allem aber für Ruki und nur weil es jetzt mehr oder weniger gut gegangen war, hieß das noch lange nicht, das es auch weiterhin gut gehen musste. Nein wahrhaftig nicht. Und außerdem wenn man sich das was ich getan hatte so ansah, dann konnte man auch nicht unbedingt sagen , das es einen guten Ausgang gegeben hatte. Ich hatte ihm weh getan, ich hatte ihn vergewaltigt, beinahe hätte ich ihn umgebracht. Das waren alles furchtbare vergehen die ich mir einfach nicht verzeihen konnte. Und schon gar nicht , wenn es mein bester Freund war, dem ich das angetan hatte.
 

Ich musste mich von ihm fernhalten, aber der Gedanke tat irgendwie weh, er gefiel mir nicht. Ich hatte das doch alles gar nicht gewollt. Langsam hatte ich das Gefühl das ich gar nicht mehr richtig klar denken konnte, ich musste hier raus und das am besten so schnell wie möglich. Ich konnte nicht länger bei ihm bleiben . Ich hatte Angst davor was geschehen würde, was ich tun würde, was er sagen würde. Ich hatte vor einer Menge Dinge plötzlich Angst. Schnell klebte ich auf die offenen Stellen ein paar Pflaster und ein größeres an seinen Hals und als ich mir sicher war, das er versorgt war, stand ich auf.
 

Für einen Moment fragte ich mich ob es nicht das beste wäre, wenn ich ganz verschwinde, aus seinem Leben, aus dem Leben der andern ….aber ich war nicht sicher was dann geschehen würde. Würden sie mich vergessen? Würden sie mich suchen? Was würden sie wohl tun. Und Ruki? Würde er mich wohl nie wieder sehen wollen? Vielleicht würde er sich ja wirklich wünschen das Uruha für immer wegging, wer wollte schon ein Monster an seiner Seite haben, bester Freund hin oder her, das spielte dann keine rolle mehr.
 

Einen Moment lang sah ich ihn noch an und bemerkte dann das er sich bewegte. „Nhh...Uruha...“, wimmerte er jammernd, zitterte auf und ich schluckte hart. Ich fühlte eine schwere in meinem Magen. Normale Menschen hätten wohl gesagt eine last auf ihrem Herzen. Aber mein Herz war tot und stumm, bewegte sich nicht mehr und würde es auch nie mehr tun , das wusste ich und damit würde ich mich abfinden müssen.
 

Aber wieso fühlte ich dann eigentlich überhaupt noch? War es normal , das Vampire weiter fühlen konnten, Trauer, Wut, Hass, Verzweiflung...? Das waren zumindest die Gefühle die ich in den letzten Tagen gespürt hatte. Nichts positives, nicht ein einziges Mal, außer in dem Moment indem ich sein Blut getrunken hatte....Erregung, Lust, Hunger...Glück? Ich war mir nicht sicher, ich war einfach nur verwirrt und ich wusste nicht wie es weitergehen sollte.Es konnte nicht sein, das ich mich nur dann gut fühlen konnte, wenn ich ihm weh tat, so war ich nicht, obgleich ich zugeben musste, dass es mir in diesem Moment wirklich egal gewesen war.
 

Ich wusste nur eines. Ruki und ich, wir würden nicht mehr so miteinander umgehen können wie es einmal gewesen war...wahrscheinlich würde er nicht mal mehr mit mir reden. Und es war auch besser so, wenn ich ihn nicht mehr wiedersah, die andern auch nicht. Ich war mir so sicher, das es das beste war, wenn ich erstmal jeglichen Kontakt abbrach zu meiner Band, so wie ich es auch erst versucht hatte. Ich konnte nicht mehr Gitarrist von 'Gazette' sein, das ging nicht und auch wenn es meiner Seele wehtat...wenn ich denn überhaupt noch eine besaß, war ich mir so sicher das es das beste war.
 

Abwesend beugte ich mich zu dem Körper auf dem Boden, streichelte leicht durch sein Haar und legte dann eine Wolldecke über ihn, damit er nicht fror oder sich gar erkältete....Dinge die ich nicht mehr tun konnte. Ich wusste nicht ob ich in dem Moment meinem Leben hinterher trauerte, aber irgendwas war da auf jeden Fall. Es viel mir schwer zu gehen auch wenn ich das Gefühl hatte flüchten zu wollen All diese Gegensätze machten mich total fertig.
 

Ich schüttelte den Kopf und seufzte, fuhr mir durch das blonde, lange Haar und stand dann auf. „Sayonara..“, flüsterte ich und drehte mich nicht nochmal um, nein, ich ging nicht mehr zu ihm , er würde mich eh nicht mehr sehen wollen. Und so verließ ich deprimiert über die Situation die Wohnung, machte mich auf den Weg nach draußen. Aber ich ging nicht nach hause, ich ging spazieren, die ganze Nacht lief ich durch Tokyo. Mein Hunger war gestillt, ich fiel keinen Menschen mehr an , aber ich dachte nach, über alles Mögliche und obgleich ich versuchte mich abzulenken, dachte ich immer wieder an Ruki, was ich getan hatte, was er denken würde. Alles was ich wollte waren die Gedanken von mir schieben, aber wer kann das schon? Denn wenn man zwanghaft versucht nicht an bestimmte Dinge zu denken , dann denkt man doch nur immer wieder daran.
 

Tbc.

Kapitel 11
 

Ruki:

Es war eiskalt und ich hatte das Gefühl mein ganzer Körper würde schmerzen. Langsam schlug ich die Augen auf und sah mich um , aber ich erkannte nichts als Dunkelheit. Als ich mich aufrichtete, durchfuhr ein höllischer Schmerz meinen Unterleib, aber auch sonst schienen die Schmerzen überll zu sein. Was war geschehen? Ich versuchte mich zu erinnern, während ich zum Lichtschalter krabbelte und das Licht im Wohnzimmer anschaltete.
 

En Blick in den Raum, verriet mir , das alles wie immer war, nichts sah sonderlich anders aus. Ich richtete mich auf, versuchte es zumindet so gut es ging und bemerkte das ich nackt war und dann....fiel mir alles wieder schlagartig ein. Uruha! Die Bilder huschten durch meinen schmerzenden Schädel. Uruha wie er mir grholfen hatte als ich überfallen wurde, wie er mich heimgebracht hatte, wie ich versucht hatte endlich rauszufinden was mit ihm los war und dann....dann war es geschehen. Ich hatte gar nicht so schnell reagieren können.
 

Er war einfach über mich hergefallen, hatte mich gekratzt und gebissen und mein Blut getrunken. Geschockt starrte ich vor mich hin. Das war alles wirklich geschehen und kein Traum gewesen. Und dann hatten wir Sex gehabt, das hieß eigentlich hatte er mich mehr oder weniger überwältigt. Ich hatte das doch gar nicht gewollt, ich atte noch nie Sex mit einen Mann gehabt und schon gar nicht mit einem , der auf mein Blut scharf gewesen war. Er war ein Vampir. Jetzt war es entgültig und undwiederuflich bestätigt...er war einer und das er das getan hatte, das konnte ich ihm noch nicht einmal vorwerfen.
 

Die ganze Zeit über hatte er versucht sich mir nicht zu nähern , hatte versucht mich auf Distanz zu halten und dann hatte ich ihn überrumpelt So wie er mich angesehen hatte...wie ein hungriges Tier das dabei war seine Beute zu reißen. Ich kann nicht einmal sagen was ich emfunden hatte als er mich so angesehen hatte. Ich hatte Angst gehabt, aber irgendwie war ich auch auf morbife Art und Weise fasziniert gewesen.
 

Langsam erhob ich mich und lief nackt ins Badezimmer. Mir war kalt, ich zitterte und ich war mir sicher das eine heiße Dusche helfen würde. Als ich am Spiegel stehen blieb, sah ich schockiert den jungen blonden Mann an , der mir mit vielen Pflastern und blauen Flecken entgegenblickte. Total neben mir berührte ich meine gepflasterten Rippen und meinen Hals und zuckte auch gleich wieder weg. Gott tat das weh. Ich konnte irgendwie alles noch gar nicht so richtig verarbeiten. Am liebsten wäre es mir gewesen wenn alles nur ein Traum gewesen wäre...keine Wirkichkeit. Was bedeutete das aber überhaupt und wo war Uruha?
 

Ganz offensichtlich hatte er sich danach liebevoll um mich gekümmert und mich verarztet, wofür ich ihm wirklich dankbar war. Ich lebte, er hatte mich nicht getötet, anders als er es vermutlich gedacht hatte. Als es passiert war, als er angefangen hatte mich zu beisen und sich an mir satt zu trinken , war ich so sicher gewesen das es das für mich gewesen war. Aber hier stand ich jetzt und mir ging es mehr oder weniger gut, außer das ich Schmerzen hatte und mir unglaublich schwindelig und schlecht war. Ich nahm mal stark an das es von dem Blutverlust kam. Aber eigentich war mir das jetzt egal.

Uruha war nicht mehr hier. Wo war er? Wieso war er gegangen? Ich fragte mich was er jetzt dachte und was das für Konsequenzen das alles jetzt wohl hatte.
 

Aber immerhin , waren alle meine Fragen mehr oder weniger geklärt. Endlich schien alles klar zu sein. Wieso er nicht gegessen hatte, wieso er die Band verlassen hatte, wieso er damals aus dem Bandraum geflüchtet war, als ich mich verletzt hatte und wieso er mich so gemieden hatte. Irgendwas musste in diesem Urlaub geschehen sein , denn erst danach war er so gewesen. Ich hatte nie wirklich an Vampire gelaubt, aber so schwer mir das auch viel das alles zu glauben , ich wusste das es wahr war.
 

Aber wieso hatte er dann nur mich so gemieden und die andern weniger stark? Oder bildete ich mir das nur ein?Egal,....Ich stieg unter die Dusche und fing an mich mit heißem Wasser abzuduschen. Es brannte auf meiner Haut und meinem Fleisch und lies mich aufzischen. Sanft wusch ich mich zwischen den Beinen und ohne Seife, da ich Angst hatte das es wehtun könnte. Die Pflaster fingen an sich zu lösen. Lange blieb ich nicht unter der Dusche. Als mir wieder warm war stieg ich wieder raus und trocknete mich vorsichtig ab. Die Verbände blieben und die Pflaster erneuerte ich ehe ich mir erstmal zwei Schmerztabletten einwarf.
 

Wie sollte das denn jetzt weitergehen? Würde sich Uruha jetzt wieder normaler verhalten oder würde er sich gar nicht verändern. Gott ich musste mit ihm reden, ich hielt das alles so nicht aus.

Schnell ging ich mir was anziehehen und schnappte mir dann mein Handy um ihn anzurufen , aber er ging nicht ran. Irgendwie hatte ich auch nicht wirklich was anderes erwartet. Stattdessen rief ich Kai an. “Kai..ich kann morgen nicht zur Probe kommen und übermorgen auch nicht...ich bin krank , ich fühl mich nicht gut.” Kai schien verwirrt. “Du bist krank? Ruki seitdem Uruha weg ist, fehlst du ständig, wir können mit drei Leuten nicht proben. Das es dir nicht gut geht versteh ich ja, aber das bringt Uruha auch nicht wieder zu uns zurück. Und das weißt du auch!” Ich seufzte und starrte traurig auf den Teppich.
 

“Es..ist nicht wegen ihm , ich fühl mich eben nicht gut.” “Und das soll ich dir jetzt glauben? Seitdem er gegangen ist, versucht du deine ganze Energie darauf zu verwenden das er wiederkommt, das du ihn zurückholen kannst. Ich will ihn auch wiederhaben Ruki, aber so geht das nicht, wir müssen ihm Zeit geben , mehr können wir nicht tun. Und das es dir nicht gut geht, du kannst mir erzählen was du willst, aber das liegt nur an ihm.” Ich schwieg und Kai wertete mein schweigen offenbar richtig. “Na gut..hör zu. Zwei Tage ja? Aber dann kommst du wieder. Wir haben noch arbeit und wir können es nicht auf Eis legen wegen Uruha. Wir schaffen das, er kommt schon wieder. “
 

Kai hatte ja keine Ahnung. Er wusste ja nicht wie schwerwiegend Uruhas Problem war. Ich musste mit ihm reden . Wie er sich fühlte, wie es ihm damit ging....wahrscheinlich dachte Uruha ich würde ihn hassen , aber das stimmte nicht. Ich hasste ihn nicht. Ich wollte ihn einfach nur wieder in der Band haben und mit ihm Zeit verbringen , ich wollte das alles wieder wie vorher war ...auch wenn das sicher nicht gehen würde. Wie vorher konnte nichts mehr sein.
 

Komisch , aber er machte mir keine Angst. Jeder andere wäre sicher froh wenn er weg gewesen wäre, aber ich hatte keine Angst vor ihm , nicht davor was er getan hatte, ich hatte unglaubliche Angst ihn zu verlieren. Wieso? Er war mein bester Freund...ich konnte ihn nicht hängen lassen, er hatte niemanden mit dem er reden konnte, niemand der für ihn da war. Der einzige der für ihn da sein konnte war ich, ich war der einzige der sein Geheimnis kannte. Ich wollte wissen wieso er das getan hatte, ob er es absichtlich getan hatte oder nicht.
 

Aber wenn ich jetzt so daran zurück dachte, dann fiel mir auf, das er ohnehin gewirkt hatte, als hätte er nichts mitbekommen, gar nichts. Plötzlich war er erregt gewesen und es war mir fast so vorgekommen , als hätte er das nicht bewusst getan , als wäre sein Geist wo ganz anders gewesen und im Endeffekt...das erschrecktende war wohl das ich nicht sagen konnte das ich dabei gänzlich negativ empfunden hatte, er hatte sich immerhin ein klein wenig Mühe gegeben mich nicht zu verletzten und ich war gekommen..das konnte ich nicht leugnen, ich war hart gewesen und war gekommen und so sehr ich es auch nicht akzeptieren wollte....es war irgendwo geil gewesen , auch wenn ich mehr als erschrocken und geschockt gewesen war.
 

Egal..das war jetzt absolut alles vollkommen egal. Ich musste Uruha finden , aber nicht mehr heute, heute würde ich das wirklich nicht mehr schaffen. Also ging ich ins Bett und legte mich hin. Eigentlich glaubte ich nicht wirklich das ich einschlafen würde können, aber die körperlichen Schmerzen und erschöpftheit sorgte dafür, das ich es doch bald darauf nicht mehr schafte meine Augen offen zu halten. Ich glitt in einen ruhigen, traumlosen Schlaf, denn für Träume war ich offensichtlich ebenfalls zu müde.
 

Am nächsten morgen, als ich aufwachte, konnte man eigentlich nicht mehr wirklich sagen das es Morgen war, es war schon fast 12 Uhr. Das erste woran ich dachte, war Uruha, wie hätte es auch anders sein sollen und sofort schnappte ich mir wieder mein Handy, rief ihn an. Aber auch schon wie das letzte mal , ging er nicht ran und ich legte wieder auf. So leicht würde er es nicht schaffen mich abzuwimmeln. Ich wusste das er absichtlich nicht hinging. Vielleicht hatte er Angst was ich sagen würde, ich hatte keine Ahnung. Schnell ging ich in die Küche, trank einen Kaffee und nahm noch eine Tablette, weil ich noch schlimmere Schmerzen hatte als gestern Abend, dann as ich noch eine Kleinigkeit. Ich hatte so verdammt viele Fragen im Kopf, aber Spekulationen brachten nichts, es brachte nur was wenn ich mit ihm redete.
 

Ich hoffte die Schmerztablette würde helfen und zog mich dann warm an, Schuhe und Jacke, machte mich anschließend auf den Weg zu Uruhas Wohnung. Ich lief zu Fuß und während ich das tat , sah ich mich immer wieder um , sah auch ab und zu mal in den Himmel und rauchte eine, aber mit den Gedanken war ich bei dem was geschehen war in den letzten Tagen und vorallem auch gestern.
 

Irgendwann kam ich bei Uruhas Wohnung an . Es war jetzt halb zwei. Ich fragte mich was Uruha machte. Der schlief doch auch sicher nicht oder? Oder war das nur ein Mythos? Ich hatte keine Ahnung. Ich klingelte, obwohl ich sicher war das er nicht aufmachen würde. Als nach dem ersten klingeln niemand öffnete , versucht ich es erneut, aber irgendwann gab ich auf. Wie hatte ich nur glauben können das er da sein würde? Oder machte er einfach nicht auf. Das machte mich wahnsinnig. An diesem Tag rief ich noch mindestens 10 mal bei Uruha an, aber er ging nicht ran und er meldete sich auch nicht. Was sollte ich denn machen?Auch auf meine SMS antwortete er nicht.
 

Zu Hause wusste ich mich nicht sonderlich gut abzulenken. Ich konnte meine Gedanken nicht unter Kontrolle halten. //Gott Uruha, das macht mich wahnsinnig, wieso meldest du dich nicht? Wo zur Hölle bist du?// Der Tag ging schleppend und irgendwann war ich müde, nachdem ich meine Wäsche gebügelt hatte und die Schmerzen mich wieder angegriffen hatten.
 

Auch am nächsten Tag , schaffte ich es nicht ihn zu erreichen. Ich hatte oft angerufen und ich war auch bei ihm gewesen , aber man konnte kein 'Lebenszeichen' von ihm erkennen. Wusste er eigentlich was er mir damit antat? Erst machte er sowas, brachte mich halber um und entjunferte mich förmlich und dann lies er mich liegen, ging und kam nicht wieder. So ein verdammtes Arschloch, wie konnte er nur?
 

An dem darauffolgenden Tag, ging ich wie versprochen zur Probe. Ich hatte noch immer ein Pflaster auf dem Hals kleben, weil man die Biswunden sehen konnte und ich keinen Bock auf Fragen hatte und obwohl ich mir wirklich Mühe gegeben hatte nicht scheiße auszusehen, war ich sicher das ich es nicht gerade erfolgreich geschafft hatte. Immerhin tat mein Arsch nicht mehr so sehr weh. Eigentlich kaum noch.
 

Ich schmiss die Jacke aufs Sofa im probenraum und alle andern drei die schon da waren , sahen mich an. Sie waren still und Kai war der erste der das Wort erhob. „Morgen Ruki...du siehst wirklich nicht gut aus. Wie geht’s dir?“ „Kai...wenn du es weißt das es mir scheiße geht, wieso frägst du dann?“, bluffte ich ihn an und seufzte gleich darauf. „Gomen....ich weiß auch nicht.“ Kai legte mir eine hand auf die Schulter und sah mich an. „Ruki...ich weiß dir geht es nicht gut, aber..wir müssen weiterarbeiten , auch ohne ihn.“, flüsterte er. „Lass uns nachher reden ok?“ Ich nickte, auch wenn ich nicht wirklich Bock drauf hatte. „Was hast du eigentlich da?“ Er deutete auf das Pflaster. „Nichts wichtiges.“
 

Damit lies er es gut sein und wir probten wie immer. Es war nichts besonderes und ich war auch wirklich nicht sonderlich bei der Sache. Nach drei Stunden gab es Kai wohl auf und schickte uns in die Pause. „Warte , du nicht..komm her..“ Ich blieb stehen und sah ihn an, seufzte und setzte mich. „Das geht so nicht weiter......du...kann es sein das du ein Problem hast?“ //Halloooo? Ich hab viele Probleme..Uruha meldet sich nicht, er ist ein Vampir, er hat mich halber ausgesaugt, mit mir geschlafen und jetzt ist er unauffindbar...// „Kai...verdammt...ich kann nicht ohne Uruha arbeiten , ich ertrag das nicht, die Band ist nicht die selbe ohne ihn.“ Kai legte den Kopf schief. „Ich vermiss ihn auch, aber du bist irgendwie anders. Du verbringst mit den Gedanken den ganzen Tag bei ihm , die ganze Zeit, seitdem er gegangen ist. Ruki....“ Er war still und wusste wohl nicht was er sagen sollte.

„Was ist das was dich so hält? Bist du.... in ihn verliebt?“ Ich starrte ihn an , als hätte er vielleicht was anderes gesagt. „WAS!?“, platzte ich heraus und konnte nicht fassen das Kai auf sowas kam. „Wie ...kommst du denn auf sowas, seh ich aus als wäre ich schwul?“ OK das war jetzt vielleicht etwas fies gewesen. Kai konnte aber doch nicht wissen das ich mit Uruha geschlafen hatte, also wie kam er darauf. Ich war nicht verliebt..ich....ich war nur...ich wollte ihn doch nur wieder bei mir haben, ich wollte doch nur mit ihm reden , zeit mit ihm verbringen..ich wollte ihn endlich wieder bei mir haben, ich vermisste ihn wie die Hölle und seitdem er angefangen hatte mich zu ignorieren und nun auch noch das passiert war und er weggegangen war und sich nicht meldete war es noch schlimmer geworden.
 

Das hieß aber doch nicht das ich verliebt war oder was? Nur weil mir der Sex irgendwie auf kranke Art und Weise sogar gefallen hatte und ich danach nur noch an ihn gedacht hatte...war ich noch lange nicht scharf drauf das zu wiederholen. „Ich wollte dir nicht zu nahe treten Ruki, wirklich nicht aber mir kommt es eben so vor. Kann ja sein das ich das überbewerte...“ ich sagte nichts mehr dazu und er auch nicht. Ich war danach einfach raus gegangen und zwei Stunden später hatte er uns nach hause geschickt weil er wohl die Hoffnung auf ordentliche Arbeit aufgegeben hatte.
 

An diesem Tag erreichte ich Uruha wieder nicht und auch die darauf folgenden Tage nicht.Mit jedem beschissenen Tag an dem er nicht da war, hatte ich das Gefühl ich würde mehr und mehr durchdrehen. Irgendwann hatte ich sogar abends angefangen zu heulen, weil ich nicht mehr gewusst hatte wie es weitergehen sollte. Was sollte ich denn tun, ich konnte nicht mehr, ich konnte nur noch an ihn denken, an das was zwischen uns geschehen war, an das wie es sich angefühlt hatte. Die Wunden waren mittlerweile verheilt und ich konnte mich kaum noch daran erinnern wie sich das alles angefühlt hatte.Wie stark es wehgetan hatte oder wann es sich gut angefühlt hatte.
 

Scheiße wenn es Uruha darum ging das er Angst hatte sich nicht mehr beherrschen zu können wenn ich da war, dann ...dann...wenn er sich nicht zusamen reisen konnte...bevor es passierte das Uruha mich nicht mehr sehen würde, nie mehr, dann würde ich es wider tun. Verdammt, dann sollte er es nochmal tun, das war mir egal. Lieber würde ich das alles immer wieder erleben , als das ich ihn nicht mehr bei mir haben konnte. Was einen nicht umbrachte, machte einen bekanntlich doch nur stärker und ich wusste das er es nicht tun würde, er würde mich nicht umbringen, niemals.
 

Ich sas gerade auf dem Sofa,als mir all diese Gedanken durch den Kopf rasten und ich hielt es nicht mehr aus, ich konnte nicht mehr. Dann stand ich auf und ging raus, fuhr mit dem nächsten Taxi zu Uruhas Wohnung und klingelte dort Sturm,. “Uruha...URUHA...bitte..bitte mach endlich auf, ich kann nicht mehr, ich muss mit dir reden...bittee...” ich klopfte wie ein besessener an die Wohnungstüre. Ich hatte es wenigstens schonmal in das Haus geschafft, weil ich woanders geklingelt hatte, aber weiter kam ich nicht. Die Wohnungstüre versperrte mir den Weg in seine Wohnung. Irgendwie hatte ich das Gefühl das er da war, das er da drin war und mich genau hörte. “Uruha....ich will dich wiedersehen, ich kann das nicht mehr...ich.....” Ich lehnte den Kopf an die Türe und seufzte, schluckte hart. Und plötzlich hatte ich das Gefühl Schritte zu hören. Es waren eindeutig Schritte die zu Türe kamen. Ich blickte sofort auf und sah die Türe an, legte die Hand an das Holz und dann hörte ich es endlich das Schloss das geöffnet wurde. Und das war das schönste Geräusch das ich seit Tagen gehört hatte. Das nächste war, das die Türe aufging und ich endlich wieder in sein wunderschönes Gesicht blicken konnte.
 

Tbc.

Kapitel 12
 

Uruha:
 

Das blutige Abendrot zierte den Himmel, ein paar Wolken zogen vorbei und ein einsamer Sonnenstrahl suchte den Weg in meine Wohnung, während ich da stand und einfach nur vor mich hinstarrte. Ich hatte seit Tagen nicht mehr ordentlich getrunken, hatte es nur getan, wenn es unbedingt sein musste und den Rest der Zeit, war ich Nachts einfach nur durch die Straßen gezogen und hatte versucht meine Gedanken im Zaum zu halten. Doch das war gar nicht so einfach. Ich kämpfte mit mir, mit meinem eigenen Ich und mit den Gedanken an Ruki. Die letzten Tage hatte er immer wieder angerufen, war sogar vorbeigekommen, aber ich hatte nicht geöffnet. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich wollte die Ablehnung und Angst nicht in seinen Augen sehen und ich wusste, wenn ich die Tür öffnen würde, dann würde ich genau das sehen, ich würde in seinen Augen das Spiegelbild eines Ungeheuers sehen – mein Spiegelbild.
 

Ich hatte mit aller Kraft versucht die Nacht mit ihm zu vergessen, aber das schlimme war, dass ich nicht aufhören konnte daran zu denken. Ein Vampir schlief nicht, ich war niemals müde und so hatte ich sehr viel Zeit um nachzudenken, zu viel Zeit. Eine Fledermaus schwirrte durch den Nachthimmel, dicht gefolgt von einer weiteren und noch einer. In diesem Moment fühlte ich mich noch einsamer. Mein Leben war nicht nur vorbei, es war die Hölle. Ich konnte nicht alt werden, ich konnte vielleicht nicht sterben, ich konnte nicht schlafen , nicht träumen und während die Menschen um mich herum, die mir wichtig waren, alt wurden und sich auf wichtigere Dinge konzentrieren konnte, als sich selbst zu bemitleiden und anderes Leben auszulöschen, war ich allein. Seitdem das alles mit mir passiert war, seitdem ich zu dem geworden war, was ich jetzt war, hatte ich Stück für Stück alles verloren was mir wichtig war: die Band, unsere Musik, meine Freunde und Ruki. Ich hatte die Freundschaft zwischen uns endgültig zerstört und auch wenn er immer wieder herkam, offensichtlich mit mir reden wollte, fand ich die Kraft dazu nicht, ihm gegenüber zu treten.
 

Ich wollte tot sein.
 

Langsam drehte ich mich um und setzte mich dann auf meine Couch. Der düstere Raum wirkte trostlos und kalt. Ich verspürte keine Lust zu nichts. Das einzige was ich wollte, war mein Leben zurück – etwas, dass ich auf keinen Fall mehr haben konnte. 'Ich wünschte mir so sehr, ich hätte dich nicht angerührt, dich nicht angefasst – wüsste nicht, wie süß und warm dein Blut schmeckt und wie weich sich dein Körper anfühlte.' Ich wusste nicht, ob er sich an alles erinnern konnte, aber ich konnte mich an alles erinnern und das brachte mich fast um den Verstand. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber mit jedem weiteren Tag verging die Ruhe in mir und die Gier nach Blut kam zurück. Komischerweise schien die Gier sich vor allem auf Ruki auszuweiten, denn er war die einzige Person, an die ich ständig dachte. Das schlimme war allerdings nicht nur die Tatsache, das ich an ihn dachte, sondern an was ich dachte.
 

Vor zwei Tagen hatte ich im nahegelegenen Park eine junge Frau angefallen. Ich hatte den Hunger nicht mehr ausgehalten und sie bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt, ohne mich dagegen wehren zu können. Doch obwohl ich mich danach satt getrunken hatte, schien mich ihr Blut in keinster Weise zu befriedigen. Ich hatte nicht das empfunden, was ich bei ihm gespürt hatte, nicht die gleiche Entzückung. Was war an ihm so besonders?
 

Ich stand wieder auf und ging zur Mailbox, schaltete sie aus. Ich wollte die Anrufe und Nachtrichten nicht mehr sehen und auch nicht mehr hören. Es schmerzte und dabei war der Gedanke an Ruki nicht der einzige schmerzende Gedanke, nein, ich dachte dabei auch an meine Freunde. Aoi und Kai riefen ebenfalls ständig an, wollten wissen wie es mir ging, aber ich rief nicht zurück. Was sollte ich auch sagen?
 

Plötzlich klopfte und klingelte es wie besessen an der Tür. Ich sah mit trostlosen Augen auf und starrte zur Eingangstür, dann hörte ich seine Stimme und augenblicklich spürte ich, wie mein Körper sich verspannte. Ruki. Er stand vor meiner Tür, schon wieder. Das Wissen, dass tatsächlich er es war, ließ mich erneut schlagartig den Hunger verspüren, den ich in den letzten Tagen versucht hatte zu verdrängen, doch jetzt war er so präsent, dass es mir Angst machte. Ich musste mich zusammenreißen.
 

Nein, ich durfte nicht öffnen. Wenn ich nur lang genug wartete, dann würde er sicher wieder gehen...er würde gehen, wie das letzte Mal auch. Ich versuchte mir einzureden, dass ich stark bleiben musste, doch ich konnte nicht. Ich spürte, wie es mich drängte die Tür zu öffnen und Rukis traurige, verzweifelte Stimme, konnte ich am wenigsten noch länger ertragen. 'Ich muss öffnen.', dachte ich mir. 'Ich muss mich alldem endlich Stellen, ihm sagen, dass wir uns nie wieder sehen können. Ich kann nicht mehr länger davonlaufen.' Und ich wollte es auch nicht. Ich wollte nicht mehr davonlaufen. Er hatte mir immer vertraut.
 

Mit langsamen Schritten ging ich zur Tür und zögerte noch einen Moment, dann öffnete ich endlich und sah in Rukis atemloses, erschrockenes Gesicht. Ich konnte sofort seinen Duft riechen, konnte beinahe sein Blut schmecken, als bei seinem Anblick alle Bilder unserer Nacht in mir aufflammten, doch ich verkampfte die Fäuste und sah ihn einfach nur an, ging sogar einen Schritt zurück. „Was willst du?“, brach es aus mir heraus, etwas kälter, als ich es geplant hatte. Er sah mich an, immer noch mit dem gleichen erschrockenem Gesichtsausdruck und als würde er nicht glauben können, dass ich wirklich vor ihm stand. Still blickte ich ihm in die Augen und versuchte herauszulesen, ob er Angst hatte, oder was er sonst empfand . Hass? Nein...das sah ich nicht. Ich sah Angst ja, aber ich war mir nicht sicher, was für eine Angst das war.
 

„Uruha....“, flüsterte Ruki dann nach einer kurzen Pause leise und kam tatsächlich einen Schritt auf mich zu. „Oh Gott, endlich...endlich seh ich dich verdammt nochmal! Wieso hast du....wo warst du?“ „Komm mir nicht zu nahe!“, fuhr ich ihn mit einem Mal an und sah ihn mit gemischtem Ausdruck in den Augen an. „Bleib mir fern hörst du?! Ich hab dich gefragt, was du hier willst.“, wiederholte ich, doch Rukis Augen füllten sich mit verzweifelten Tränen aus Wut und Angst, ehe er auf mich zukam und mir die Arme um den Hals schlang. Erschrocken riss ich die Augen auf. Die Wärme und Nähe, der Geruch, unmittelbar vor mir, war sofort so unerträglich, dass ich von ihm kosten wollte, wieder das Gefühl verspürte, ihn besitzen zu wollen, doch ich stieß ihn grob von mir, so dass er mit einem dumpfen Knall an die Wand prallte. Er zischte und verzog das Gesicht. „Ich hab gesagt, bleib weg, du Irrer, oder willst du, dass ich dich umbringe!?“
 

Plötzlich sah ich ein verzweifeltes Lachen in seinem Gesicht und einen noch verzweifelteren Ausdruck in seinen Augen. „Töten? Du würdest mich nicht töten, nicht wahr? Und selbst wenn...wenn du es tun würdest, es wäre mir egal. Wenn das bedeuten würde, dass ich dich endlich noch einmal bei mir haben kann, dann töte mich doch, damit ich meinen Frieden finde.“
 

Ich konnte nicht glauben, was ich da zu hören bekam. „Was redest du da? Bist du völlig übergeschnappt? Wie kannst du hierher kommen? Wie kannst du nach dem was ich dir angetan habe überhaupt das Bedürfnis haben mich zu sehen?!“ Ich spürte wie ich raßend wurde. „Hast du eine Ahnung, was ich bin?! WAS?! Ich habe dein Blut getrunken. Ich bin ein Monster geworden!“
 

Ruki zuckte zurück, als ich ihn anschrie und rappelte sich wieder auf. Ich sah ihn zittern. „Ja....du bist tot...“, flüsterte er, schien allerdings auch nicht richtig weiter zu wissen. „Ja das bin ich,..ich bin tot! Das hast du gut erkannt. Ich bin kein abartiger Perverser, ich wollte dir nicht wehtun...ich konnte nicht anders und das nächstre Mal töte ich dich vielleicht ganz. Du hast keine Ahnung, wie ich mich fühle. Du hast keine Ahnung,was ich durchmache...“ „Dann sprich doch mit mir!“ Unterbrach mich Ruki plötzlich und ballte die Hände zu Fäusten. „Ich kann...ich kann nicht mehr...ich kann nicht mehr Kouyou. Wie kannst du mich verlassen, nachdem du mir sowas angetan hast, wie kannst du mich ignorieren?! Ich hab...die ganzen letzten Tage versucht mir dir zu reden. Ich brauche dich verdammt nochmal. Ich brauche dich! Ich dachte, ich wäre dein bester Freund. Wieso...wieso tust du mir das jetzt alles an?“
 

Nun begann ich verzweifelt zu lachen, zeigte ihm wütend meine Zähne und packte ihn am Hals, drückte ihn voller Wut gegen die Wand. „Denkst du ich konnte einfach zu dir kommen und dir sagen, was mir geschehen ist? Glaubst du ich konnte dir sagen, was ich empfinde, wenn ich dich sehe? Dass ich mich nach deinem Blut sehne? Dass ich mich danach sehne dir weh zu tun und alles von dir zu schmecken – dich zu töten? Glaubst du ich halte mich von dir fern , weil ich es so sehr will? Nein...weil ich deine Nähe nicht mehr ertrage. Ich wollte die Band verlassen, ich wollte dich nicht mehr sehen, ich wollte vermeiden, dass ich dir das alles antue, was ich dir angetan habe, aber du wolltest nicht hören, du hast mich provoziert, du...DU bist schuld daran, dass ich dich angefallen hab, dass ich nicht mehr klar denken kann und dass ich egal, was ich tue und trinke, kein Blut so schmeckt wie deins!!“
 

Ich drückte noch fester zu und zwang mich dann endlich loszulassen, worauf er röchelnd auf den Boden sank. Ich versuchte mich wieder zu beruhigen, dann schloss ich die Augen und versuchte meine Triebe aufzuhalten. Was tat er hier? Was versprach er sich? Und wie lebensmüde musste man sein, um direkt in die Arme eines Vampirs zu laufen, nachdem er einem sowas angetan hatte? Was sollte das?
 

Ruki zitterte noch stärker und stand langsam wieder auf, dann kam er wieder einen Schritt auf mich zu. „Bitte...lass mich nicht allein. Ich konnte....nicht wissen, was los ist, aber jetzt...jetzt weiß ich es. Du musst nicht allein sein. Ich war doch immer für dich da, immer....und ich werde auch weiterhin für dich da sein. Wir...wir waren doch immer zusammen. Und ich weiß , dass du mich nicht töten wirst. Du hast es letztes Mal nicht getan und du wirst es auch das nächste Mal nicht tun, ich weiß es, ich vertrau dir....“
 

Ich wollte etwas erwidern, doch da drangen die Worte erst richtig zu mir durch. „Das nächste Mal?!“ Er schien zu zögern, doch dann presste er die Lippen zusammen und sah mich fest an. „ Wenn ich dich verlieren muss, weil du....das bist, was du bist....dann will ich dich lieber genau so. Ich hatte Angst....es tat weh, aber je länger du weg bist...desto eher bekomme ich das Gefühl, dass ich ohne dich ebenfalls sterbe. Wenn mit dir zusammen zu sein bedeutet, dass ich mein Leben aufs Spiel setzte, dass du...mein...mein Blut trinken willst, dann...nehme ich alles in kauf, solange du nur endlich aufhörst vor mir wegzulaufen.“
 

Ich konnte ihm ansehen, dass er es ernst meinte, aber ich konnte nicht fassen, dass er das wirklich sagte, erst als er plötzlich den Kopf zur Seite legte und seinen nackten Hals entblößte, erstarrte ich. Ich konnte die Ader unter seiner Haut pochen sehen, ich konnte sein Blut bei dem Anblick beinahe wieder auf meiner Zunge schmecken und es kostete mich alles an Überwindung um nicht sofort über ihn herzufallen. „Wenn du es brauchst, dann...dann hol es dir, aber bitte weise mich nicht mehr ab...ich will dich wieder haben. Ich will meinen Kouyou zurück.“
 

Meine Muskeln begannen zu zucken, dann versuchten die Triebe erneut die Überhand zu gewinnen. Ich roch das Blut in seinen Venen, spürte die Erinnerungen in mir und knurrte. „Nicht....geh weg....geh WEG! Du bist wahnsinnig. Ich bin ein Monster Takanori!!! Ein verdammtes MONSTER. Verschwinde...!!!“ Ich taumelte zurück, als er erneut einen Schritt auf mich zukam und prallte nun selbst an die Wand, doch er ließ sich nicht aufhalten, schien fest entschlossen nicht aufzugeben. Ich konnte die Angst in seinem Blick sehen und doch kam er zu mir, so dicht, dass ich seinen Herzschlag hören konnte. Ich atmete tief ein, knurrte und röchelte selbst noch mehr und dann schlang er plötzlich erneut die Arme um mich und entblößte seinen Hals direkt vor meinen Lippen.
 

Ich hätte nur noch den Mund öffnen und die Zähne in sein warmes Fleisch stoßen müssen und schon würde ich es wieder schmecken, das köstlichste Blut von allen, das Blut, dass ich schon einmal geschmeckt hatte – Rukis Blut.
 

Tbc.



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Kommentare zu dieser Fanfic (59)
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Von: abgemeldet
2012-02-22T20:27:40+00:00 22.02.2012 21:27
oh Himmel! bitte schreib weiter, sonst zergehe ich noch!
deine ff ist pure ekstase!
Von:  Rei_
2011-11-14T15:33:18+00:00 14.11.2011 16:33
Hey...hab gestern angefangen zu lesen und bin auch dran geblieben obwohl ich schon schlafen sollt...ich war total gefesselt von der Story...ich mag es wie du schreibst ^^
<3 maRii
Von:  Sei
2011-11-13T14:52:43+00:00 13.11.2011 15:52
Ah und.. so nebenbei gefragt.. Kann ich deine FF im facebook oder sonst wo teilen? ich bin so fasziniert von deiner Story, kann gar nich mehr aufhören, daran zu denken xDD
Von:  Sei
2011-11-13T14:46:52+00:00 13.11.2011 15:46
Ich flipp echt aus wegen den Kapiteln..bin totaaal aus dem Häuschen! XD
Ich kanns kaum erwarten, den nächsten Kapi zu lesen. Meine Spannung is so gross, wie's weiter gehen wird! *grinst wie verrückt*
Wie ich Uruha als n Vampier liiebe! *______* <3
Von:  Baka-San
2011-08-18T18:37:11+00:00 18.08.2011 20:37
da lohnt sich doch das warten x3~ sehr schönes kapi *-*
Von:  Asmodina
2011-08-17T07:04:02+00:00 17.08.2011 09:04
So wunderschön und dramatisch..pure Liebe^^
Von:  Panda_Kei
2010-10-02T14:01:42+00:00 02.10.2010 16:01
hey ^^
bin zufällig drüber gestolpert und ich muss sagen dass mir dein Schreibstil wirklich gefällt.
ich fiebere richtig mit!!
Schade dass du hier länger nicht mehr geschrieben hast, ich wüsste gerne wie es weiter geht ><
Von:  Deida-chan
2010-02-11T14:16:21+00:00 11.02.2010 15:16
WAHHHH is das spannend !^^
die ff is toll.
Richtig schön Dramatisch..HUIII ~~(^-^)~~
Aber auch irgendwie witzig...ich ha einen komischen humor xD ich weis *_*
freu mich auf das nächste kapi >.<
schnell weiter machen !!!
lg
Von:  MinuU
2009-11-25T18:55:52+00:00 25.11.2009 19:55
uh...ich wette jetzt macht jemand anders auf weil uru nich mehr da wohnt >.<;
armes ruki, aber ich finds toll das er uru so verzweifelt sucht! und er würde sich sogar nochmal bespringen lassen , sieh an! *_*

Von:  InspiredOfMusic
2009-11-21T23:04:23+00:00 22.11.2009 00:04
Heey...:D
Ich habe diese FF gerade in einem Stück gelesen...
Du kannst so schön schreiben... bitte schreib ganz schnell weiter..und...könntest du mir dann eine ENS schicken? Sonst bekomm ich das sicherlich nichjt mit und das wäre schade XD
Übrigens fand ich es toll, als Kai ihn gefragt hat, ob er verliebt ist...
Wurde ja vorher nicht wirklich mit so einem gefühl beschrieben...und jetzt fängt es hoffentlich so langsam damit an XDD
Wirklich tolle FF :D


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