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Realität 2

Gedanken in der Zukunft
von

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Kein Tag, wie der Andere

Kein Tag, wie der Andere
 


 

Der Wecker klingelte um 6.00 Uhr in der Früh und schallte durch das kleine Einfamilienhaus, das am Rand eines großen Waldes stand. Umgeben von einem begrünten Grundstück mit Gartenpavillon. Eine Hand die unter der dicken Decke hervor kroch, suchte blind auf dem Nachtisch nach dem Störenfried und schubste den metallischen Krachmacher zu Boden. Es wurde wieder still.

„Schatzi, du hast vergessen den Wecker auszumachen“, murrte eine müde Frauenstimme.

„Tut mir Leid, ich habe vergessen, dass ich heute frei habe“, antwortete ihr entschuldigend eine wohlbekannte Männerstimme. Er streckte - auf dem Rücken liegend - einen Arm zu ihr aus und sie kuschelte sich an seine warme Brust.

„Du bist so kuschelig“, murmelte sie genüsslich und schmiegte sich noch enger an den wärmenden Körper neben ihr. „Ich bin ja auch deine persönliche Heizung“, meinte er lachend zu diesem Argument und schlang seinen anderen Arm fest um sie. So als wollte er sie nicht mehr los lassen. Ein erstrickendes Kichern, was durch die Decke gedämmt wurde klang in seinen Ohren und er musste lächeln. In diesem Punkt hatte sich in den Jahren nichts verändert. Ihre Gefühle zueinander waren nur umso größer füreinander geworden.
 

Das Knarren des Parkett auf dem Flur lies die beiden ineinander geschlungenen aufhorchen.

Die Tür zu ihrem Zimmer ging langsam auf und ein weißes Bettlacken kam herein.

Die beiden konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen, taten aber so als würden sie schlafen. Kleine tapsige Schritte auf dem weichen Teppich neben dem Bett, dann das Gewicht auf der Bettkante, was sich mühselig auf das hohe Bett hinauf hievte. Ganz deutlich hörte man die anstrengenden Geräusche von einem kleinen Kind, was bemühte leise zu sein.

Es kletterte über den Berg von Beinen zu den Köpfen hinauf. Der jungen Frau viel es schwer, ihre Geschichtszüge zu entspannen, denn das Grinsen lies sich schlecht unterdrücken. Ihm hingegen viel es leichter und durch die gleichmäßigen, schnarchenden Geräusche, konnte man nicht sagen, ob er wach war oder schlief. Er war schon immer ein begnadeter Schauspieler gewesen.
 

„Buhuuu, ich bin ein Gespenst wacht auf“, quietschte das kleine Gespenst mit einer niedlichen Mädchenstimme und wedelte aufgeregt mit den Armen, so dass das Lacken hoch und runter segelte und die Gesichter der beiden Schlafenden streifte. Die beiden Taten erschrocken und imitierten gekonnt erschrockene Laute, was die kleine zum lachen brachte.

„Das Gespenst hat meine niedliche Tochter imitiert“, meinte er erstaunt und ein Funkeln der Freude sprang ihn seiner Stimme mit.

„Buhhuu buhhuuuhu“, machte das weiße Bettlaken lachend und wedelte noch aufgeregter mit den Armen. Die junge Frau konnte nur noch lachen.

„Gib mir meine Tochter wieder!“; befahl er spielend und begann den kleinen Kinderkörper unter dem Laken abzukitzeln. Sie quietschte und lachte und versuchte den Armen ihres Vaters zu entkommen. „Ich bin es doch Papa, ich bin es“, presste sie zwischen den lachenden Lauten heraus und versuchte sich das Laken über den Kopf zu ziehen, damit ihr Papa es mit eigenen Augen sehen konnte. Er hörte auf sie zu kitzeln und half ihr vorsichtig aus dem Lakengewirr, was sie umschlang. Noch immer lachte sie nach Atem ringend.

„Ah, meine süße Tochter“, meinte er erkennend und schenkte ihr ein glückliches Lächeln, was die Kleine erwiderte. Er schlang seine Arme um den kleinen Körper seiner Tochter und drückte ihn fest an sich. Die kleine lachte vor Freude. „Du zerquetscht mich Papa“, quietschte sie lachend und versuchte aus seinen Armen frei zu kommen. Doch er lachte nur und knuddelte sie weiter. „Also Falko ehrlich, bald hast du nichts mehr von ihr übrig, wenn du sie zerquetscht“, meinte die Frauenstimme neben ihm gespielt tadelnd und legte behutsam eine Hand auf seinen Arm, woraufhin er den Griff um seine Tochter lockerte und seiner Liebe ein Lächeln schenkte.
 

„Mama, Mama“, machte die Kleine auf sich aufmerksam und kämpfte sich aus den Armen ihres Vaters frei, um sich an ihre Mutter zu kuscheln, die sie fest in die Arme schloss. „Ich hab dich lieb Papa“, meinte sie leise mit einem Wimpernaufschlag zu ihm gewandt. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich hab dich auch Lieb meine Kleine“, meinte er herzlich und wuschelte ihr über den Schopf langer schwarzer Haare.

Man konnte echt nicht glauben, dass sie dieses Jahr erst 4 Jahre wird.

Rums. Irgendwas hatte schrecklich gepoltert. So als wäre jemand oder etwas aus dem Bett gefallen. Dann wurde es laut. Stimmengewirr zweier Jungs die sich gegenseitig anschreien. Zumindest hörte es sich so an. Falko warf seiner Frau einen skeptischen Blick zu, doch sie schüttelte nur lächelnd den Kopf und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss, denn er nur zu gerne erwiderte. Die Kleine kicherte.
 

„Das ist dein Part mein Lieber“, meinte sie mahnend, als er ihr einen viel sagenden Blick zuwarf. „Könnte aber laut werden“, warnte er zwinkernd vor und erntete ein verständnisvolles Lächeln. Sie war es ja schon gewohnt. Aber alleine das aufstehen erübrigte sich bereits. Denn das Stimmengewirr wurde lauter und polternde Füße rannten über den Flur.

„Attacke“, schrieen beide wie im Chor, als sie vom Flur ins Schlafzimmer gestürmt kamen und sich auf ihren Vater stürzten. Dieser hatte alle Hände voll zutun, seine beiden Rabauken zu bändigen. Es schien als würden sie Tag für Tag stärker werden und sich immer wieder etwas neues einfallen lassen, ihren Vater zu besiegen. So ging es eigentlich an jedem Morgen zu, wenn ihr Vater zuhause war. Die Jungs nutzen jede Gelegenheit um ihm zu beweisen, wer der Stärkere war. Er war ihr sogenanntes Vorbild in allem.

Sie eiferten ihm förmlich nach. Ob es in den verschiedenen Sportarten war, die ihr Vater ihnen beibrachte und selber beherrschte, im Kochen oder im Scharm sprießen. Wie er ihre Mutter vergötterte, so amten sie ihm auch in diesem Punkt nach. Erst umgarnten sie nur ihre Mutter, dann auch ihre kleine Schwester und nun wendeten Sie ihr können bereits in der Grundschule an. Die beiden Jungen - Zwillinge – besuchten beide die 1. Klasse und stachen jetzt schon mit ihrem Potential heraus. Ob es in Naturwissenschaften, Literatur oder Mathematik war, irgendwie schien ihnen alles wie von der Hand zulaufen, oder besser in die Wiege gelegt. Die Jungen glaubten zunehmend daran, dass sie dies alles von ihrem Vater geerbt hatten, der als er noch Jünger war, sogar 3 Ausbildungen absolvierte und sich umfangreiches Wissen aneignete. Sie sahen wie erfolgreich er in seinem, Leben voran gekommen war und dass wollten sie auch unbedingt erreichen. Jetzt unterrichtete er als Meister selber in seinem eigenen Betrieb.

Besonders im Sport versuchten sie sich noch zu toppen. Ihr Vater, ihr Vorbild. Aber auch von ihrer Mutter hatten sie einige Gaben erhalten. Sie konnten wunderbar mit Menschen umgehen und sich in diese hinein versetzen. So konnten sie jede Meinungsverschiedenheit und jeden Streit vorbeugen oder erst gar nicht entstehen lassen. Sie hatten früh von ihrer Mutter gelernt, nicht anzugeben, mit dem was sie konnten. Sondern darauf Stolz zu sein, etwas besonderes zu sein. Sie waren sehr beliebt in der Schule, von jung und Alt.

Besonders interessiert waren sie immer an der Kreativität ihrer Mutter, wenn sie wieder eine neue Geschichte zu Blatt gebracht hatte und sie ihnen vorlas oder einfach aus dem Stehgreif eine farbenfrohe Geschichte erzählte, die sie fesseln lies.

Sie konnten sich nicht vorstellen, dass ihre Mutter dass alles nur aus dem Kopf heraus schaffte, sich so etwas auszudenken, doch ihr Vater beneidete sie in diesem Punkt ebenfalls. Er sagte dazu, sie hat eben eine blühende Fantasie.

Stolz waren die beiden Kleinen auch darauf, dass ihre Mutter bereits einige Bücher veröffentlicht hatte und sich so einen Namen gemacht hat.

„Luca, Luis, gebt eurem Vater doch wenigstens eine Chance“, meinte ihre Mutter lachend. Sie streichelte ihrer Tochter behutsam über den Rücken. Die Kleine wollte zu gerne mitmachen, doch sie wusste sie hätte keine Chance gegen ihre Brüder. So schaute sie sich das Spektakel lieber aus der Ferne an. Wie ihr Vater und ihre beiden älteren Brüder sich auf dem Fußboden rangelten. Ursprünglich war die Attacke ja aufs Bett ausgelegt worden, doch ihr Vater, hatte die Jungs kurzerhand spielerisch aus dem Bett geworfen und ihre Revanche bestand darin, ihren Vater aus diesem zu ziehen.

Luca und Luis sehen sich trotz das sie Zwillinge sind, nicht wirklich ähnlich. Luca der kleine Rebell, hatte die blonden Haare von seinem Vater geerbt und strahlend blaue Augen. Er war von Natur aus neugierig und steckte seine Nase überall rein. Er war immer abendteuerlustig und zu allen Schandtaten bereit. Luis, der Ruhigere von beiden, hatte es aber auch Faust dick hinter den Ohren. Seine schwarzen kinnlangen Haare und der stechende Blick seiner grau-grünen Augen ließen ihn unschuldig aussehen. Doch der Schein trübt. Die Beiden standen sich in nichts nach. Ob im Ehrgeiz um die besten Noten, um das Aushecken von neuen Schandtaten war oder im erlernen neuer Fähigkeiten. Sie waren sehr wissbegierig und ein Herz und eine Seele. Die beiden Jungs machen alles zusammen.

Jeden Tag tüfteln sie neue Strategien aus, um ihren Vater zu besiegen.

Kopfschüttelnd stand die junge Mutter auf und ging mit ihrer Tochter ins angrenzende Zimmer um Badewasser in eine große Thermalwanne einzulassen. Den einzigen Luxus den sie sich gegönnt haben. Eine Wanne mit einem Durchmesser von 2x2 Meter. Das war schon immer ihr gemeinsamer Wunsch gewesen.

Falko und ein paar seiner Kollegen haben 3 Monate an der Anfertigung dieser einzigartigen Wanne und der Umsetzung gearbeitet, bis das Ergebnis zustande kam. Eine riesige Wanne so groß wie ein Doppelbett mit Randsitzen und Sprudel. Hier drin hatten locker 6 Personen Platz.

Da durch, dass es eine Eigenanfertigung war, war der Finanzielle Aufwand geringer gelegt, als wenn man so etwas hätte anfertigen lassen.
 

„Mama, ich möchte auch mit Papa toben“, quengelte ihre kleine Tochter die am Türrahmen stand und den Geräuschen aus dem Nachbarzimmer lauschte. „Aber Lisa, spiel lieber mit deinem Papa, wenn er gerade nicht mit den Jungs tobt, dann kann er besser auf dich aufpassen“, meinte die junge Mutter und betrachtete ihre kleine Tochter, die sie mit ihren großen Augen ansah.

Sie musste lächeln.

Ihre kleine Tochter, stand ihren älteren Brüdern in nichts nach. Schon jetzt bemerkte man ihr bemerkenswertes Potential, was aus Ehrgeiz bestand. Ihre Rehbraunen Augen und ihre langen dicken schwarzen Haare, hatte sie von ihrer Mutter geerbt.

Doch sie eiferte ihren Brüdern in allem nach. Ob es darum ging mit ihrem Vater Machtkämpfe zu erproben, Streiche aus zu hecken oder stundenlang in Büchern zu wälzen und sich beibringen zu lassen, wie lesen und schreiben ging. Sie wollte alles machen, was ihre Brüder durften und versteht nicht, weshalb ihre Eltern dass nie zulassen. Deshalb war sie oft trotzig und kess, wenn sie etwas nicht verstand oder etwas nicht machen durfte.
 

„Aber ich bin doch schon groß. Papa nimmt mich sogar mit zum schwimmen“, erklärte die kleine Lisa stolz. Juliane wusste genauso wie ihre kluge Tochter, dass sie es nicht mochte, wenn sie als Klein abgestempelt wurde, auch wenn sie es noch war. Ihre Mutter konnte eh noch nicht verstehen, warum ihre Tochter soviel weiter war, als all die anderen Kinder in ihrem Alter und schon fließend Sprach und irgendwie zu viel wusste. Dass machte ihr auch Wiederrum sorgen, Lisa könnte sich übernehmen. Denn ihr Geist schien schon viel weiter entwickelt.

Hing dass mit ihrem Vater zusammen, der bei der Kleinen genauso ein Gesprächsniveau wie bei ihren älteren Brüdern anwandte? Ob das wirklich so gut war? Bedenken hatte sie auch, aber sie freute sich auch sehr, wie viel Einfluss Falkos Erziehung an Früchten zu tragen schien. Doch bei all diesen Glücksmomenten, kamen ihr auch wieder Zweifel.

Was trug sie zu dem Familiendasein bei? War es genug? Würden die Kinder sich irgendwann gar nicht mehr an sie wenden? Sie wollte gar nicht daran denken und merkte es ja immer deutlicher. Ihre Kinder fühlten sich sehr zu ihrem Vater hingezogen, nicht zu ihr. Was war der Grund dafür? Konnte sie ihren Kindern nicht genügend bieten. Kümmerte sie sich zu wenig?
 

„Schatz?“, die Stimme von Falko holte sie aus den Gedanken zurück und sie hörte nur noch wie der Wasserhahn zugedreht wurde. Erschrocken fuhr sie hoch, als sie bemerkte, dass sie ihre Umgebung vollkommen ausgeblendet hatte. Sie hätte dass Wasser über laufen lassen, wenn Falko nicht gekommen wäre und was wäre mit Lisa passiert? Sie hätte es nicht einmal mitbekommen. Schuldgefühle machten sich in ihr breit.

Eine Hand an ihrer Wange. Leichter Druck, der ihren Blick zu seinem hob. Ein bedrückender Ausdruck konnte sie in seinen Augen lesen. Es tat ihr Leid.

„Luis, Luca geht doch schon mal mit Lisa in die Wanne und passt auf sie auf, okay? Wir kommen gleich nach.“, wendete sich der Vater lächelnd an seine Söhne, die sogleich salutierten. Es war ihr Unangenehm, dass ihre Kinder ihre Zweifel bemerkten.

Sie konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Falko sie auf die Arme hob und sie aus dem Bad zurück ins Schlafzimmer trug und die Tür anlehnte. Sie hörte noch die lachenden Stimmen ihrer Kinder. Er setzte sich mit ihr zusammen auf die Bettkante und streichelte ihr schweigend über den Rücken und übers Gesicht.

„Was ist los Schatz?“, seine leise Stimme war fast nur ein flüstern in ihren Ohren. Besorgnis klang in ihnen mit. Ihre Hände versteiften sich ineinander. Was sollte sie genau sagen? Sagen dass sie an ihrer Mutterrolle zweifelte? Das sie Eifersucht empfand, weil sie das Gefühl hatte, für ihre Kinder nur eine Nebenrolle zu spielen?

Deshalb zuckte sie nur die Schultern und grübelte selber nach einer Antwort die sie ihm geben konnte. Auch diesen Aspekt ihrer Unsicherheit, hat sie in all den Jahren nicht verloren. Es gab immer etwas was sie verunsichern lies. Auch wenn Falko da war und er ihr das Gefühl gab, dass er sie braucht, fühlte sie sich dennoch überflüssig. Doch dass konnte er ja nicht wissen.
 

Seine Hand weilte auf ihrer Wange und hob das Gesicht zu sich herum. Sein Blick war intensiv und sprach so viele Bände als Worte je ausdrücken könnten. „Ich liebe dich“, flüsterte er ihr zu und in seinen Augen konnte sie all die Liebe erkennen, die er für sie empfand. Er gab sich soviel Mühe ihr immer alles recht zu machen und was machte sie? Zweifeln.
 

Sie senkte ihren Blick, nicht im Stande, seinem Stand zuhalten.

„Zweifelst du wieder an etwas?“, hinterfragte er wissend. Sie verhielt sich immer so, wenn sie mit ihren eigenen Entscheidungen nicht weiter wusste oder einfach nur eine Bestätigung für ihr Handeln brauchte. Schweigen, Schulter zucken.

Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. Erst berührte er ihre Lippen nur sanft, dann genüsslich, fordernder und intensiver. Bis sie erwiderte. Sie verfielen in einen leidenschaftlichen Kuss, in dem sie in allem nachgab und sich leiten lies. All die Bedenken schien er wie weg zukehren. Sie schlang nun ihrerseits - auf das Spiel eingehend - ihre Arme um seinen Hals und küsste in leidenschaftlicher. Seine Arme drückten ihren Körper enger an den seinen um ihr die Wärme zu vermitteln, die sie ersehnte, ohne es zu sagen. Er schenkte ihr einfach so viel, ohne dass sie je etwas sagen musste.
 

„Kuscheln“, schrie ein gemeinschaftlicher Kinderchor und erschrocken ließen die Beiden etwas voneinander, nur um gleich von ihren drei Kindern abermals umgeworfen zu werden.

Eine wilde Kuschelschlacht auf dem quietschenden Bett und lachende Gemüter. Ihre Zweifel schienen wie aufgelöst, so als wären sie gar nicht da gewesen.

Als sie etwas zur Ruhe gekommen war, wendeten sich alle 3 Kinder zu ihrer Mutter die mit dem Rücken auf dem Bett lag und durchbohrten sie mit strahlenden Blicken, was sie gleicht verwunderte.

„Mama, wir haben dich lieb.“ Juliane lächelte.

Eine reine Wonne von Wärme floss durch ihren Körper und lies ihr Herz erweichen. Sie breitete ihre Arme aus und drückte alle 3 an sich. „Ich hab euch auch ganz doll lieb“, flüsterte sie ihren Kindern zu, die zu kichern anfingen. Sie sah in das Gesicht ihres Gegenüber, der Person die sie über alles liebt.

„Ich liebe dich mein Schatz“, meinte sie voller Wärme strahlend und er beugte sich zu ihr herunter um sie zu küssen. „Ich dich doch auch.“
 

Sie sahen sich einen Augenblick lang schwärmend an, bevor sich ein funkeln in seine Augen legte und ein Grinsen um seine Mundwinkel huschte. Ihr war sofort klar. Er hegte irgendetwas aus.

„Alle man an die Gefechte“, brüllte Falko auf einmal lachend und alle Kinder sprangen einstimmend auf. Mit einem Ruck, hatte er sie auf seine Arme geworfen und trug sie zappelnde Frau ins Bad.

„Auf zur Wasserschlacht“, jubelte er seinen Kindern zu, die vor Freude quietschend vor seinen Füßen rum hüpften.

„Was? Nein! Warte!“, sie wollte ihm mitteilen, dass sie gar nicht wollte und sie war sich sicher, dass er das auch genau wusste. Doch er stieg einfach samt Sachen in die volle Badewanne und lies sich mit ihr hinein rutschen. Sie quengelte.

„Was soll den dass, mit Sachen!?;“ meckerte sie wie ein kleines Kind. „Strafe muss sein“, grinste er nur und noch bevor sie etwas erwidern konnte, versiegelte er ihren Mund mit dem seinen.

Im nächsten Moment wurden sie von einer Ladung Wasser überschüttet.

„Wasserschlacht, Wasserschlacht“, freuten sich die Kinder und machten es ihren Eltern nach und sprangen ins Wasser und überschütteten ihre Eltern mit geballten Wasserladungen. Lachend stimmten alle mit ein.
 


 

~ Ende ~

War die Begegnung Schicksal?

Wie sie sich kennerlernten
 

Ich dachte immer Schulzeit wäre ein angenehmer Zeitvertreib neben der Arbeit hin.

9 Jahre früher....
 

Es wurde bereits dämmrig zu der kalten Jahreszeit dieses Winters, wobei es noch nicht mal 5 Uhr nachmittags war. 2 Mädchen eilten den vereisten Trampelpfad Richtung Hauptstraße entlang.

„Wir müssen uns beeilen“, meinte ein Mädchen mit brauen schulterlangen Haaren zu der Anderen, die schlendernd neben ihr her trottete.

„Ich kann aber nicht schneller“, entgegnete die Schwarzhaarige.

„Nur weil du erst noch großartig was essen wolltest, kommen wir jetzt zu spät zum Sport“, tadelte die Braunhaarige halb im Scherz und erntete ein schmollendes Gesicht ihres Gegenüber. Die beiden Mädchen besuchten die selbe Klasse einer Beruflichen Schule. Da sich diese aber in einer anderen Stadt befand als ihr Arbeitsplatz, in dem sie ihr erstes Lehrjahr bestritten, mussten sie immer vorübergehend in einem örtlichen Internat unterkommen.

Das Internat, in dem sie sich ein Doppelzimmer teilten, befand sich an einem großen See und eine halbe Stunde Fußmarsch führte sie zu ihrer Schule, quer durch die kleine Stadt.
 

„Ich muss doch was essen, sonst fall ich vom Fleisch“, verteidigte sich das Mädchen mit den schwarzen Haaren.

„Außerdem komm ich ja nur wegen dir mit zum Volleyball“, stellte sie noch einmal die Tatsache klar, dass sie eigentlich keine Lust hatte. Das braunhaarige Mädchen schüttelte bloß verständnislos den Kopf.

„Ist ja schon gut, ich hab es verstanden“, gab sie sich geschlagen und erntete ein Grinsen der Schwarzhaarigen.

Immer donnerstags bestand die Möglichkeit in der großen Turnhalle der Schule Volleyball - Just for Fun – zu spielen. Es war meistens gut besucht, sogar von ehemaligen Schülern.

Die Halle war ziemlich groß, so dass sogar zwei Volleyballfelder nebeneinander aufgebaut werden konnten. Es waren heute viele gekommen und so reichte es für 4 Mannschaften. 2 mit 5 Spielern und 2 mit 4 Spielern.

„Mein erstes Training und ich darf nicht mal mit dir in einer Mannschaft sein“, schmollte die Schwarzhaarige zu ihrer Freundin. Diese klopfte ihr nur ermutigend auf die Schulter.

„Ach Jule, sie es doch mal positiv, du spielst mit den Jungs aus unserer Klasse zusammen, ich hingegen mit 3 wildfremden Jungs“, beschwichtigte sie die Braunhaarige, um die Laune der Anderen zu heben.

„Ja mal schauen“, meinte die Angesprochene eher wenig überzeugend.

Ihnen standen 1 ½ Stunden Volleyball bevor.
 

„Ich hab es doch gewusst. Ich hätte nicht hingehen sollen!“, beschwerte sich die Schwarzhaarige auf dem Rückweg zum Internat. Das tat sie nun schon geschlagene 10 Minuten. „Nun reg dich wieder ab, so schlimm war es doch auch nicht gewesen“, seufzte die Andere langsam genervt.

„Aber Kristin, du hast es doch selber gemerkt, dieser Arrogante Sack aus deiner Mannschaft, der hat so getan, als ob wir alle Kakerlaken ihm zu Füßen liegen würden und wir so viel schlechter waren als er. Ich könnte mich so aufregen“, ärgerte sich die Schwarzhaarige und hatte ihre Hände schon demonstrativ zu Fäusten geballt.

„Ich versteh dich ja Juliane, aber komm mal wieder runter, der ist halt so abgeflogen“, meinte die Angesprochene – die auf den Namen Kristin hörte – nur dazu. Sie machte sich schon lange keinen Kopf mehr um Angeber.

„Ja aber dem muss man mal ordentlich eine Verpassen, damit der wieder auf den Boden der Tatsachen zurück kommt“, murrte Jule und schlug die Faust in ihre flache Hand.

„Handgreiflichkeiten bringen dich in diesem Punkt auch nicht weiter... Hey! Es ist rot!“ Die Feststellung kam wohl etwas zu spät.

„Ist doch kein Auto weit und breit“, entgegnete Juliane und ging einfach rüber. Kristin folgte ihr in einem eiligen Schritttempo.
 

„Ne ne ne, bei Rot über die Ampel. Ein schlechtes Vorbild!“, hörten sie eine mahnende Männerstimme. Die beiden drehten sich erschrocken um. 2 Jungen kamen auf sie zu. Der Eine einen Kopf kleiner als der Andere, doch beide hatten blonde Haare. Es war bereits dunkel, weshalb Kristin sie nicht gleich erkannte.

„Wollt ihr uns weismachen ihr wärt ein besseres Vorbild?“, fragte Kristin schnippisch.

„Nein“, grinsten die beiden Jungen. Irgendwie kamen sie Kristin bekannt vor. „Ach ihr seit das, hatten wir nicht in einer Mannschaft gespielt?“, erinnerte sich Kristin nach einem kurzen Moment des Grübelns.

„Ja wir beide und dieser Fatzke“, antwortete der Kleinere von beiden grinsend. „Der ging ja so was von nicht...“, regte sich nun auch Kristin auf und fing munter drauf an die beiden mit in ein Gespräch einzubinden.

Ihre Freundin Juliane hingegen hielt sich schweigend im Hintergrund und ging hinter ihnen. Sie kannte die beiden nicht und war sich nicht sicher, was sie sagen sollte.

Kristin schien das nicht zu stören und unterhielt sich mit dem Kleineren der beiden über Musik.

Der Größere schwieg nach einer Weile genauso und lief neben der Schwarzhaarigen.

„Gehst du mit Kristin in eine Klasse?“, waren seine ersten zögerlichen Worte an die Schwarzhaarige gewandt. Juliane sah ihn schweigend an, bevor sie ihm antwortete.

„Ja, wir machen beide die selbe Ausbildung zur Mediengestalterin. Und du?“

„Ich mach eine Ausbildung zum Tischler“, antwortete er und trotz der Dunkelheit sah sie ein Funkeln von Neugier in seinen Augen.

„Bist du auch im 1. Lehrjahr?“, fragte Juliane vorsichtig. Sie wollte nicht die Initiative des Gespräches ergreifen.

„Nein ich bin bereits im 3. Lehrjahr“, entgegnete er schmunzelnd. „Oh“, meinte sie peinlich berührt. Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander und lauschten den Gesprächen ihnen voraus.

„Ist das deine erste Ausbildung?“, fragte die Schwarzhaarige neugierig, als sie das Schweigen nicht mehr aushalten konnte. Ihr gegenüber schüttelte den Kopf und ein Lächeln umspielte seine Lippen, was sie verunsicherte. Sollte sie etwas wissen?

„Meine 3. Ausbildung bereits“, erklärte er und sah in ihr erstauntes Gesicht. „Und... und du hast sie abgeschlossen... oder abgebrochen?“, fragte sie unsicher nach. Sie wollte nicht unhöflich erscheinen, aber sie kannte bis jetzt noch niemanden der so viele Ausbildungen erfolgreich gemeistert hatte. „Ich habe 2 bereits abgeschlossen und die 3 werde ich auch noch meistern“, antwortete er mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

„Wow beeindruckend“, meinte sie erstaunt.

„Und du?“, fragte er nach. Es war nur eine normale Frage, aber es lies sie erröten, irgendwie war ihr das jetzt peinlich, dass sie eine Ausbildung schon in den Sand gesetzt hatte und dass hier ihre zweite war.

„Ähm... ich hab mal eine Angefangen, aber nicht geschafft und jetzt mach ich halt diese. Aber die liegt mir eher“, gab sie peinlich berührt bei. Schweigen legte sich zwischen sie. Er schien zu merken, dass es ihr unangenehm war. Ihr Blick war fest auf den Boden vor ihren Füßen gerichtet, obwohl sie durch die Dunkelheit so gut wie gar nichts sehen konnte.
 

„Darf ich fragen, was du für eine Ausbildung begonnen hattest?“, fragte er vorsichtig. Es war ihr unangenehm darüber zu reden, besonders Jemanden gegenüber, der schon so viel in seinem Leben geschafft hat.

„Ähm... ich hab eine Ausbildung zur Krankenschwester begonnen gehabt...“, murmelte sie eher zu sich als zu ihm. Wieder legte sich bedrückendes Schweigen.

„Was hast du denn für Ausbildungen bereits gemacht?“, wollte die Schwarzhaarige wissen, um von sich abzulenken. Er sah sie leicht verwundert an, über den plötzlichen Verlaufs ihres Gespräches. „Zuerst hab ich eine Ausbildung zum Grabgärtner gemacht und dann eine zum Maler“, berichtete er ihr. „Ehrlich? Und wieso hast du so viele Ausbildungen gemacht und warst nicht mit einer zufrieden?“, wollte sie daraufhin wissen. Er zuckte nur die Schultern.

„Nun ja, es fehlte immer etwas, ich wollte was anderes machen, als diese Ausbildungen. Aber es bot sich halt nichts anderes an.“ Noch immer staunte sie über diesen Ehrgeiz.

„Du hast die Ausbildungen zu Ende gemacht, trotz dass sie dir nicht gelegen haben?“, sie war richtig überwältigt. Juliane wusste, sie hätte das bestimmt nicht durchgezogen.

„Ja natürlich“, belächelte er ihren Argwohn.

„Und deine jetzige Ausbildung? Liegt sie dir besser?“, wollte sie unbedingt wissen.

„Ja, diesen Beruf möchte ich später weitermachen. Er liegt mir am besten“, erklärte er.

Sie war einfach nur von ihm beeindruckt.

„Ich hab auch schon Mal darüber nachgedacht, mich selbstständig zu machen.“, erinnerte er sich, an sein Vorhaben, was ihm damals mal gekommen war.

„Echt? Und was wolltest du machen?“, fragte sie interessiert. „Nun ja, ein Begräbnisinstitut“, meinte er lachend, als die Schwarzhaarige das Gesicht verzog.

„Aber ich dachte, du wolltest in eine andere Berufsrichtung gehen?“, fragte sie verwundert. „Ja klar,“ meinte er ihr zustimmend, „das mach ich ja auch.“ Sie verstand nicht gleich, was er meinte.

„Nun ja, ich kann meine Särge selber bauen, ich kann sie selber bemalen und anschließend auch bestatten. Hab ich doch alles gelernt. Ist doch die perfekte Kombination, oder?“, hinterfragte er seine Idee.

„Das stimmt. Sag mal, wie bist du denn überhaupt darauf gekommen?“, wollte sie erfahren.

„Nun ja, damals als ich die Lehre zum Tischler angefangen habe. Aber das war auch nur eine Schnapsidee“, erklärte er ihr und sah ihr in die dunklen Augen.

Ein unbekanntes Gefühl prickelte auf ihren Armen und in ihrem Nacken, als sie seinen Blick erwiderte. Irgendwie hatte sie das Gefühl von Verbundenheit. Als ob man sich schon länger kennen würde. Auch ihm schien es nicht anders zugehen.
 

„Ich finde es ist keine Schnapsidee, aber ich an deiner Stelle, würde lieber gleich in einem Tischlereiunternehmen anfangen. Da hast du ein sichereres Einkommen, als in einem Alleinunternehmen und du kannst noch viel Lernen. Dann kann man ja noch mal darüber nachdenken, ob man sich Selbstständig machen möchte“, meinte sie wissend. Er nickte zustimmend.

„Na ja wenigstens kann ich behaupten, dass ich Tausende von Leuten unter mir hatte“, meinte er lachend. Sie schien einen Augenblick zu überlegen, bevor sie ebenfalls zu grinsen anfing.

„Du meinst so wie Hitler? Bloß bei dir lagen sie in deiner 1.Ausbildung unter der Erde“, grinste sie. „Ja so in der Art.“, erwiderte er amüsiert. Beide sahen sie lächelnd an und irgendwie wurde ihr warm ums Herz und sich bewusst, was sie gerade tat. Irritiert von ihrem eigenen Verhalten, wendete sie ihren Blick ab.

Was war dass, sie würde sich doch wohl nicht verlieben? Nein, dass ginge ganz und gar nicht. Eine unangenehme Stille legte sich zwischen sie.
 

„Hey, was trödelt ihr denn so?“, riss die Stimme von Kristin sie aus der Stille und irgendwie war sie froh darüber.

An der Kreuzung vor dem Internat, wartete Kristin und der andere Junge, bis die beiden sie eingeholt hatten. Die 4 jungen Leute standen sich schweigend gegenüber, nicht so recht wissend, was zu sagen war.

„Wir müssen in dieses Internat und wo müsst ihr hin?“, fragte Kristin, die als erstes die Stille durchbrach und zeigte mir ihrem Daumen auf sie abzweigende Straße hinter sich.

„Ab nächster Woche sind wir auch wieder in eurem Internat, aber wegen momentaner Bauarbeiten, sind wir in dem anderen Internat, am Stadthafen.“, erklärte der Kleinere von Beiden.

„Stimmt ja, also sehen wir uns nächste Woche wieder?“, wollte die Braunhaarige unbedingt wissen und sah die beiden Jungen an.

„Ich denke mal schon. Wann kommt ihr denn am Sonntag wieder?“, wollte der Größere von den beiden wissen und sah dabei der Schwarzhaarigen intensiv in die Augen. Was sie verunsicherte. Es lag so etwas vertrautes in seinen Blick, womit sie nichts anfangen konnte.
 

Da das Internat der Stadt momentan in einer Bauphase steckte, waren die meisten der jungen Bewohner - die sonst immer da waren - in das andere Internat geflüchtet. Nur wenige der Mädchen, waren in dem Internat geblieben. Unter ihnen die beiden Freundinnen und 5 Andere.

Da sie übers Wochenende nach Hause fuhren, war Sonntag Abend der Anreisetermin.

Zudem wären Anfang der nächsten Wochen, die Bauarbeiten vorübergehend eingestellt, so dass alle anderen Zurück konnte, die wollten.

Die, die nicht wollten, konnten noch den Rest des Turnus im anderen Internat bleiben.

Den Mädchen stand nur noch die nächste Woche voraus, danach würde die Arbeit in ihrer Stadt wieder anfangen.

„Also ich bin schon ab halb 6 wieder im Internat“, erklärte Kristin und als die beiden Jungen das schwarzhaarige Mädchen, schweigend ansah, zuckte sie nur die Schultern.

„Ich denk mal um halb 8 rum.“ „Wir kommen auch in dieser drehe“, antwortete der Große.

„Sagt mal, jetzt wo wir schon mal so im Vertrauen sind, wie heißt ihr eigentlich?“, fragte Kristin und anschließend brach Schweigen aus. Es dauerte einen Augenblick bis sie wieder die Worte fanden.
 

„Ich bin Chris und im 1.Ausbildungsjahr zum Koch“, stellte sich der Jüngere vor.

„Ich bin Kristin und im 1.Ausbildungsjahr zur Mediengestalterin“, grinste die Braunhaarige. Der die verspätete Vorstellphase nichts auszumachen schien., im Gegensatz zu Juliane, der das unangenehm war.

„Ich bin Juliane und geh mit Kristin in eine Klasse“, stellte sie sich vor und alle sahen zu dem anderen Jungen, der sie nur grinsend ansah.

„Ich bin Falko. 3. Lehrjahr, Tischler“, erklärte er.

„Du heißt genauso wie mein Vater“, stellte die Schwarzhaarige belustigt fest und erntete nur ein Grinsen seinerseits.

„Wie alt bist du denn Falko“, wollte Kristin unverblümt wissen. „23“, meinte er verwundert. Kristins Blick wandere weiter zu Chris, der auch gleich antwortete, „17“.

„Und ihr?“, wollte Chris nun seinerseits erfahren.

„Wir sind beide 19.“, antworte Juliane.

„Und wie habt ihr euch kennen gelernt?“, wollte Kristin weiter in Erfahrung bringen.
 

„Kristin nun hör mal auf, ihnen ein Loch in den Bauch zu fragen, können wir nicht langsam los?“, unterbrach sie die Schwarzhaarige drängelt. Nicht, weil ihr die Umgebung nicht gefiel, sie wollte selber ja noch bleiben.

„Ach warum denn?“, wollte Kristin beleidigt wissen, sie hatte noch keine Lust aufzubrechen.

„Ich hab Hunger“, maulte Juliane und wenn dass nicht reichte, hatten alle Angehörigen, ihren knurrenden Magen zur Kenntnis genommen. Sie sah verschämt zu Boden.

„Du und dein Hunger ständig“, meckerte Kristin gespielt verständnislos. Ihre Freundin zog eine Schnute. „Ja und, ich hab eben Hunger! Volleyball war anstrengend“, verteidigte sie sich. Die Braunhaarige Schüttelte nur den Kopf.

„Du hast doch ständig Hunger“, beschwerte sich Kristin. „Das ist halt so“, entgegnete Juliane und steckte ihr die Zunge raus.

„Schon gut, schon gut“, wendete Kristin ein. „Dann sehen wir uns Sonntag?“, wollte Kristin aufgeregt wissen, sie konnte es kaum mehr erwarten. „Ja und welches Zimmer?“, hinterfragte Chris. „4.11“, antworte die Schwarzhaarige.

„Dann bis Sonntag“, sagte Falko und reichte Juliane die Hand. Sie sah in einen Augenblick an, bevor sie seine Hand schüttelte. Eine angenehme Wärme schoss ihr durch den Arm in ihrem Körper und ihr Herz schlug schneller. Was war das nur?

Als sie einander den Rücken zukehrten, um zu gehen, musste sie noch mehrere Male zurück blicken. Sie konnte ihn nicht vergessen. Irgendwas lies ihre Gedanken immer wieder um ihn kreisen.
 

„Das war doch mal eine angenehme Unterhaltung, findest du nicht?“, hinterfragte Kristin.

„Da hast du recht“, entgegnete ihr die Andere mit vollem Mund. Sie saßen in ihrem Doppelzimmer. Kristin klapperte auf ihrem Laptop herum, bauend an ihrer neuen Homepage und hörte Musik von Der Bote und Linkin Park.

Juliane hingegen saß auf ihrem Bett und lies sich ihr Fertiggericht schmecken. Hühnerfrikassee aus der Mikrowelle.

„Das wird bestimmt noch lustig mit den beiden“, meinte Kristin grinsend.

„Mit Chris versteh ich mich richtig gut, sogar die gleiche Musik hören wir und außerdem schien es dir Falko angetan zu haben“, lies die Braunhaarige verlauten und erntete einen erstickenden Laut von ihrer Freundin, die sich an ihrem Essen verschluckt hatte.

„Wie kommst du denn darauf?“, wollte Juliane wissen und erholte sich von ihrem verschluckten Essen.

„So wie ihr euch angesehen hat. Sag mir nicht, du findest ihn nicht gut?“, hakte sie nach und drehte sich auf ihrem Stuhl zu ihrer Freundin um. Diese sah beschämt auf ihr Essen. Sie war sich selber noch nicht mal sicher. Außerdem kannte sie gar nichts über ihn und wie er so war. Ob er eine Freundin hatte, oder wie auch immer.

„Ich weiß es nicht“, murmelte die Angesprochene und stocherte in ihrem Essen.

„Na sobald du ihn etwas näher kennen gelernt hast, wirst du dass schon noch heraus finden“, meinte Kristin und drehte sich wieder zu ihrem Laptop um.

„Wie du meinst“, murmelte Juliane und aß Gedankenversunken ihr Hühnerfrikassee auf.

Wie die nächste Woche wohl werden würde? Irgendwie konnte sie Sonntag schon gar nicht mehr erwarten.
 


 

~ Fortsetzung folgt ~

Gefühle

Ich muss dazu sagen, dass dieses Kapitel nicht von einem Beta kontrolliert wurde und deshalb Fehler und Zeitsprünge gehäuft auftreten können. Ich hoffe ihr könnt darüber hinweg sehen.
 

Gefühle
 


 

Als ich sie kennen lernte, entflammten meine Gefühle das aller erste Mal. Bereits ihre Art und Weise fesselten mich, wobei ich doch gar nicht bereit war eine neue Beziehung überhaupt in Erwähnung zu ziehen, wollte ich sie und keine Andere. Warum meine Gefühle damals so intensiv waren und ich mich Hals über Kopf in sie verliebte, bleibt mir bis Heute ein Rätsel. Doch war ich mir bewusst, hätte sie nicht den ersten Schritt gemacht, hätte ich mich womöglich nicht getraut, ihr meine Gefühle zu gestehen. Na gut, vielleicht auf den letzten Drücker.

Ich bereue nichts, rein gar nichts. Nicht wie wir uns kennen lernten, wie weit wir miteinander gingen, obwohl wir uns noch nicht wirklich kannten. Wie impulsiv sie anfänglich war und wie sehr sie mich veränderte. Und ich sehe ja, es hat nicht geschadet. Wir sind noch immer zusammen, glücklicher als noch zuvor. Meine Gefühle sind jeden Tag noch intensiver geworden, desto länger wir zusammen waren und nun hatten wir drei wunderbare Kinder.
 


 

Ich wusste, dass ich wach war und dennoch war ich zu träge um meine Augen zu öffnen. Ich lag auf dem Bauch und drehte meinem Kopf im warmen Kissen hin und her. Ich wusste, dass ich heute alleine erwachten würde, denn sie war sicherlich schon auf Arbeit.

Eigentlich war heute ein Familienausflug geplant, doch gestern Abend, rief ihre Arbeit an, sodass sie heute doch nicht freimachen konnte. Irgendwie missfiel mir der Gedanke, genauso wie ihr. Ich hatte soviel geplant um sie von ihren stressigen Alltag abzulenken. Wilde Wasserschlachten, Wasserrutschen bis der Hintern glüht und Turmspringen bis die Füße weh taten und dann an ihrer Seite zu ruhen. Den Kindern beim tollen zuzuschauen und sie mal wieder im Bikini herum zu zeigen.

Ein Schmunzeln konnte ich mir dabei nicht verkneifen, wenn ich sie mir so vorstellte. Ich wusste ja wie ungern sie freie Haut gegenüber fremden Menschen zeigte, dabei konnte sie sich doch zeigen und angeben war ja auch eine angenehme Beschäftigung, wie ich finde. Das tat ich unheimlich gerne, meine geliebte Frau allen anderen vor die Nase zu halten und dabei festzustellen das sie sich auch mal wohl fühlte, von anderen so betrachtet zu werden, ohne das es ihr unangenehm war. Das würde sie natürlich niemals zugeben. Ich musste bei dem Gedanken lachen.

Ich gebe zu gerne mit ihr an, auch wenn sie das nicht so toll findet. Jedes Mal pflegte sie mir weiß zu machen, dass sie nicht hübsch genug wäre um dies und das tragen zu können. Doch ich schaffte es immer wieder sie vom Gegenteil zu überzeugen.

Ich lächelte voller Freude über die Bilder vor meinem geistigen Auge, wie sie lächelnd eine Pirouette drehte und sich in neuen Sachen demonstrierte, die ich ihr gekauft hatte. Sie ging nicht gerne Schoppen, wobei ich wusste wie gerne sie neue Klamotten mochte und da ich ihren Geschmack kannte, kaufte ich ihr ab und zu ein neues Stück.

Man könnte meinen ich sei wie ein verliebter junger Hund. Doch so jung war ich dann doch nicht mehr mit meinen 32 Jahren, aber verliebt war ich dennoch. Ein Glücksgefühl breitete sich jedes Mal in meinem Körper aus, wenn ich an sie denken musste und ich vermisste sie jeden Augenblick, in dem sie nicht in meiner Nähe war. So wie jetzt.
 

Ein träges Gefühl hatte meine Glieder gelähmt , ich wollte nicht aufstehen, denn sie war nicht an meiner Seite. Na gut, ich wusste das ich früher oder später eh aufstehen musste, wegen den Kleinen, die momentan Sommerferien hatten. Aber ich konnte mich einfach nicht überwinden, diesen freien Tag nicht mit ihr verbringen zu können.

Ich drückte mein Gesicht mehr in das weiche Kissen. Sie hatte erst gegen späten Nachmittag Feierabend und dann war sie meistens immer kaputt und da würde ich sie dann nicht noch überreden ins Schwimmbad zu fahren. Aber gab es nicht noch eine andere Möglichkeit sie voreilig nach Hause zu holen? Ich grübelte, doch mir fielen nur Dinge ein, die ihr nicht gefallen hätten, wenn sie sie auch nur ausgesprochen hätte. Verständlicherweise.
 

Ich war bereits wieder beim einschlummern, als ich auf dem Flur Getrampel hörte und einen Augenblick später flog schon die Tür zum Schlafzimmer auf. Somit war mir klar, dass die Kinder auch bereits wach waren und dabei hatte ich gehofft, noch etwas liegen bleiben zu können.

„Papa, nun steh doch endlich auf wir wollten heute doch ins Schwimmbad“, quengelte der kleine Luca und zerrte an meiner Bettdecke und kletterte aufs Bett.

3 kleine lachende Kinder hüpften auf dem breiten Bett auf und ab. Das war’s dann wohl, mit dem Faulenzen. Dabei hatte ich überhaupt keine Lust aufzustehen.

„Lasst Papa noch etwas schlafen“, murmelte ich und drückte meinen Kopf ins Kissen. Ich wollte mir nicht eingestehen, wieso ich keine Lust hatte aufzustehen, obwohl ich nichts lieberes getan hätte, als den lieben langen Tag mit meinem Kindern im Wasser zu toben.

Ich kannte den Grund. Es fiel mir immer schwer, wen ich morgens nicht neben ihr aufwachen konnte.

„Aber Papa, Mama hat das Frühstück schon fertig und wir warten nur noch auf dich“, hörte ich die Stimme meiner kleinen Tochter Lisa.

Es dauerte einen Augenblick, bis ich verstand und mit einem Satz war ich aus dem Bett.

Ich strich mir Gedanken versunken mit der rechten Hand einzelne Strähnen meiner blonden Haare hinters Ohr, damit sie mir nicht störend im Gesicht hingen.
 

„Was? Ich dachte sie müsse heute arbeiten?“, murmelte ich eher zu mir. Hatte ich etwas verpasst? Vergessen? Unmöglich.

„Ja aber Mama, hat heute morgen erzählt ich wäre Krank und ist zuhause geblieben. Aber das bin ich doch nicht oder Papa? Ich darf doch heute mit, oder! Oder?“, fragte die kleine Lisa.

Lächelnd setzte ich mich aufs Bett und sah meiner süßen Tochter ins Gesicht. Wenn sie so auf dem Bett neben mir stand, konnten wir uns sogar in die Augen kucken.

Ihre rehbraunen Augen und ihre langen schwarzen Haare, die ihr offen über die Schultern hingen, erinnerten mich ganz an ihre Mutter. Ich legte ihr behutsam die Hand auf den Kopf und wuschelte ihr leicht durch die Haare.

„Aber natürlich meine Kleine, du siehst putzmunter aus. Mama hat das bestimmt nur gesagt, damit sie heute nicht zur Arbeit muss und mitkommen kann“, erklärte ich ihr lächelnd und sie strahlte übers ganze Gesicht.

„Aber das heißt ja Mama hätte gelogen“, hinterfragte der kleine Luies und sah seinen Vater skeptisch an. „Ich dachte wir dürfen nicht Lügen und müssen immer die Wahrheit sagen! Warum darf Mama dass dann?“, protestierte Luca und stemmte seine Hände auf mein Knie.

„Sowas nennt man eine Notlüge“, antwortete ich grinsend und zwinkerte meinen Jungs zu, deren drängelnde Blicke förmlich an meinen Lippen klebten. Ich musste lachen. „Aber sind Notlügen nicht auch Lügen?“, hinterfragte Luca und hob unmerklich eine Augenbraue.

„Nicht ganz mein Großer. Notlügen sind dazu da, um andere Menschen nicht zu verletzen und Situationen nicht zu gefährden, wenn ein bestimmter Anlass gegeben ist. Lügen hingegen verletzten direkt und zeigen von Heimlichtuerei, so etwas ist nicht toll!“, versuchte ich ihnen zu erklären, wobei ich mir selber nicht sicher war, wie ich es ausdrücken sollte.

„Also dürfen wir auch Notlügen gebrauchen?“, hakte Luca nach und irgendwas sagte mir gleich, dass er wieder etwas ausheckte. Ich legte ihm eine Hand auf den Kopf. „Man sollte immer vorsichtig sein, so etwas kann auch nach hinten losgehen. Notlügen sind gefährlich, wenn sie aufgedeckt werden, genauso wie Lügen aller Art.“, stellte ich noch einmal nachdrücklich klar und sah meinen Söhnen beide Tief in die Augen.

Sie waren Klug, sie wussten meistens gleich was ich meinte. „Und Mama hat bestimmt nur gemacht, damit sie heute mit uns mit kommen kann“, fügte ich noch hinzu. Luca und Luies sahen sich kurz in die Augen und kletterten dann grinsend auf das Bett.
 

„Attacke“, hörte ich meine beiden Rebellen ausrufen und ich konnte gerade noch so schnell reagieren um Lisa schützend in meine Arme zu ziehen, damit sie nichts ab bekam.

Luies stürzte sich auf meinen Rücken und Luca versuchte meinen Arm festzuhalten, sogar die kleine Lisa, die meinen Brustkorb umklammerte, versuchte so mich bewegungsunfähig zu machen. Lachend lies ich mich auf die kleine Rangelei ein. Ich freute mich, wie sie Spaß daran hatten, ihre Kräfte mit mir zu messen.

Ich vergas glatt die Zeit um mich herum, wie jedes Mal, wenn ich mit meinen Kindern tobte.
 

„Du scheinst ja deinen Spaß zu haben“, hörte ich eine mir vertraute Stimme, die mein Herz jedes Mal schneller Schlagen lies.

Abrupt hörten die Kleinen auf zu toben und wurden ganz Still. Ich setzte mich auf - denn die Kleinen hatten es geschafft mich auf das Bett zu drücken – und sah ihr in die Augen.

Etwas unangenehmes knisterte das in der Luft lag.

Sie lehnte an dem Türrahmen und hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt.

Sie hatte ihr langes schwarzes Haar zu einem lockeren Dutt am Hinterkopf zusammengesteckt und vereinzelte Strähnen hingen heraus und reichten ihr bis zu den Schulterblättern.

Ihre braunen Augen hatten diese magische Anziehungskraft auf mich, wie zu beginn, als wir uns gerade erst kennen gelernt hatten. Damals hatte sie ihre Haare immer in einem Stufenschnitt nur bis zu den Schultern getragen und nun hatte sie seit ein paar Jahren ihre Haare wieder wachsen lassen.

Auch nach der Geburt unserer drei Kinder, hatte sie ihre schlanke Figur behalten, was damit zusammen hing, weil sie oft mit mir Sport trieb. Ich betrachtete sie schweigend und lächelte. Ich hörte nur meinen Herzschlag, der in meinen Ohren pulsierte.
 

Es lag ein Grinsen auf ihren Lippen, als sie dort so stand, doch ich kannte sie gut genug um zu bemerkten, dass ihr grinsen nicht ihre Augen berührte. Irgendetwas bedrückte sie und ich konnte mir auch sofort denken was es war.
 

Ich kannte sie einfach zu gut und dennoch machte ich die Fehler bevor ich nachdachte. Ich ärgerte mich über mich selber, weil ich nicht aufmerksamer war. Es tat mir weh, dass ich sie wieder verletzt hatte. Vielleicht war es übertreiben zu denken, dass es sie traurig stimmte, wenn man mal zu spät zum Frühstück kam, aber ich kannte sie zu gut. Sie nahm sich alles so zu Herzen, dass konnte ich ihr in all den Jahren nicht austreiben, nur gegensteuern und ihr entgegen kommen.

Ich hatte schon am eigenen Leib erfahren, wie schmerzlich ihre Vergangenheit war und sie dadurch geprägt und verunsichert wurde. Sie zweifelte oft an ihren eigenen Gefühlen zu mir. Nicht weil sie mich nicht liebte, sondern weil sie Angst hatte, sie würde mir nicht alles bieten können, was ich bräuchte. Doch dass stimmte nicht, dadurch gab sie mir umso mehr.

Ich bemerkte das in jeder Träne die sie vergoss, die Angst um mich mithalte und wie sehr sie mich brauchte. Schon nach 1 Monat in dem wir zusammen waren, konnte ich mir kein Leben mehr ohne sie vorstellen. Es war verrückt, aber ich begehrte sie von Anfang an schon so sehr, wie heute.

Schon damals wünschte ich mir, ihr alles zu geben was sie brauche um glücklich zu werden und ich versuchte mein Bestes. Nicht immer Klappte es oder es ging nach hinten los, aber Erfolge konnte ich auf ganzer Linie erkennen, auch wenn es Jahre dauerte um ihre Zweifel allmählich zu begraben.

Ich wusste dass sie aus einem guten Haushalt kam und sie sagte immer wieder dass sie ihre Eltern und Geschwister liebt, doch in ihrem Herzen merkte man den Schmerz dieser ach so heilen Familie.

Hinter den Fassaden gab es Dinge die ihr Herz zu bersten brachte. Vielleicht lag es auch daran, dass sie sich schon damals zu viele Gedanken um andere machte und versuchte dass alle glücklich sein konnten. Doch der Streit, die Auseinandersetzungen, Geldprobleme und Stress innerhalb der Familie waren schon zu viel für sie gewesen.

Dabei wollte sie es allen doch immer nur recht machen. Aber sie schaffte es nicht, den Anforderungen ihrer Eltern gerecht zu werden, egal was sie auch anstellte und dass deprimierte sie. Zudem hatte sie niemanden zu dem sie sich öffnen konnte und so war sie lange mit ihren Problemen alleine gewesen und damit klar zu kommen war gar nicht so leicht gewesen.

Immer wenn sie jemanden ins Herz geschlossen hatte und sich ihnen anvertraute, wurde ihr Buchstäblich der Boden unter den Füßen weggezogen und fallen gelassen. Natürlich verliert man dadurch das Vertrauen in Andere und es ist schwer dies wieder auf zu bauen. Es fiel ihr schwer, Vertrauen aufzubauen und ich musste um sie kämpfen. Ich wusste nicht was mich anspornte, aber ich fühlte mich so zu ihr hingezogen.
 

Und dann waren da ja auch noch die Einflüsse außerhalb ihrer Familie gewesen, denen sie sich nicht gewachsen fühlte. Die rohe Gewalt der Umgebung, der Klasse und der Freizeit, lasten schwer auf ihren Schultern. Es reichten die Tränen beim Einschlafen nicht mehr aus, um die ganzen schrecklichen Erinnerungen zu vertreiben. Sie griff zu Gegenständen um ihren seelischen Schmerz, mit Körperlichen auszugleichen.

Noch heute bemerke ich ihr wimmern in der Nacht, wenn sie von Alpträumen und Erinnerungen geplagt wurde.

Ich wollte mir nie etwas darauf einbilden, aber ich bemerkte, wie sehr sie mich brauchte und anders herum. Ich merkte schnell, wie ich ihr immer wieder helfen konnte und dass war ein gutes Gefühl. Doch trotz dieser Vergangenheit, hatte sie Besonderheiten an sich, von denen ich nicht mehr absehen kann. Sie war aufrichtig, fürsorglich und hilfsbereit.

Sie versuchte es allen immer recht zu machen. Das Lächeln auf ihren Lippen war ehrlich und ihre Gefühle so groß, dass es mich wie betäubte. Sie gab mir alles, in so wenigen Handlungen, wie noch nie ein anderer Mensch es getan hatte. Gab es die ersten Anzeichen einer Erkältung, war sie zur Stelle und behandelte mich, bevor es schlimmer werden konnte. Sie blieb die Nacht über wach, wenn das Fieber mich packte.

Sie zeigte mir eine Seite der Welt, an die ich noch nicht einmal zu denken gewagt hatte. Ich wurde praktisch ein neuer Mensch. Sie lehrte mich, ohne dass ich das groß mitbekam, schnell zu handeln, mit zu denken und von den Augen abzulesen. Ich verstand auf einmal Verhaltensweisen von Menschen, deren Seite ich zuvor nicht einmal erkannt hatte. Sie konnte mir Dinge aus anderen Blickwinkeln erklären, die mich nur noch staunen ließen.
 

Ich war wie ein anderer Mensch. Zum Positiven verändert, wie ich selber festgestellt habe und ich bin glücklich darüber. Ich wüsste nicht wer ich geworden wäre, ohne ihre Anwesenheit und ihr zu tun? Vielleicht immer noch der Schüchterne Junge, der alles für eine Beziehung tat um dann doch wieder nur fallen gelassen zu werden.

Nicht nur ihr fiel es schwer, sich eine Beziehung vor zustellen, ich hatte in meinem Leben auch schon einiges durch machen müssen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie wir uns immer unterhalten haben über diese Dinge. Sie wollte soviel wissen und fragte immer nach, bis ich selber keine Antworten mehr darauf fand, was ich erlebt hatte und wieso es dazu kam.

Das bemerkenswerte war, dass sie genau an dieser Stelle anknüpfte und erzählte. Berichtete mir wieso Leute so reagiert hatten, wie es dazu kam und was man hätte anders machen sollen um es zu verhindern. Es fesselte mich immer wieder aufs neue, genauso wie sie auf fast alles eine logische Erklärung wusste. Egal wie abwegig sie war, man konnte neue Hoffnung schöpfen. Wenn man nicht mehr weiter wusste, offenbarte sie einem schier ungewöhnliche Möglichkeiten, an die man nicht mal gedacht hat.

Es ist ein angenehmes Gefühl, sie in seiner Gegenwart zu haben, trotz ihres Wissens, prallt sie nie damit sondern hilft wenn sie es für richtig hält. Sie ist ein Herzens guter Mensch, der zu allem und jedem nett ist. Sogar zu Fremden, was ihr des öfteren zum Verhängnis gekommen war. Sie ist zu gutgläubig und dennoch kann man ihr das nicht übel nehmen. Nein, man kann ihr nicht mal böse sein, wenn sie etwas angestellt hatte. Es gab so viele Seiten an ihr, die ich in all den Jahren kennen gelernt habe und die ich zu lieben und zu schätzen gelernt hab.

Es erfüllt mich mit einem unbeschreiblichen Gefühl von Zufriedenheit, sie in meiner Nähe zu haben, ihre liebe zu spüren und ihre Anwesenheit zu genießen. Sie ist wie eine Droge für mich geworden, ohne die ich nicht mehr leben kann.

Aber was sich bis jetzt in den 9 Jahren, in denen wir zusammen waren, noch immer nicht geändert hatte, waren ihre Verunsicherungen.

Doch ich habe gelernt, ihr auch hierbei zu helfen, doch ich schaffte es immer wieder in Fettnäpfchen zu treten. Ich wusste sie nahm mir nie was übel, auch wenn sie manchmal traurig, deprimiert oder einfach nur enttäuscht war, wenn ich was – in ihren Augen- wichtiges vergessen hatte.

Für sie waren auch die kleinsten Sachen, von bedeutender Wichtigkeit. So auch das gemeinsame Frühstück und es soll schon was heißen, dass sie sich hinter den Herd gestellt hat.

Denn normalerweise kocht sie nicht wirklich gerne, sondern dass ist meine Aufgabe, die ich nur all zu gerne erledige.
 

Ich weiß genau, warum ihr so etwas sehr wichtig ist, denn sie möchte gerne alles machen können, was ihr in ihren jungen Jahren verwehrt geblieben war. Sie möchte ihren Kindern alles bieten und dennoch nicht verwöhnen.

Sie möchte einfach eine perfekte Familie um all das Auszugleichen, was sie in ihrer eigenen Kindheit verpasst hatte. Ich bin begeistert von ihrer Handhabe von einer Hand Liebe und einer Hand Ordnung, in einer Kombination, die mich fragen lässt, woher weiß sie, dass das so funktionieren kann, wenn sie selber so etwas noch nie erlebt hatte.

Ich bewundere und liebe sie für all dass, was sie aus unserem gemeinsamen Leben gemacht hat und noch vorhat. Was sie für mich und die Kinder bereits auf die Beine gestellt hat und ich bin glücklich, dass ich ihr eine Stütze sein kann.
 

„Lasst uns Frühstücken“, schlug ich vor und grinste meinen kleinen Biestern zu, die sofort in die Küche liefen.

Ich erhob mich schweigend als die 3 verschwunden waren und blieb vor ihr stehen und sah ihr in die Augen. Einen Augenblick sahen wir uns einfach nur an und ich konnte etwas in ihren Augen lesen, was mir einen Stich versetzte. Ich hatte das Gefühl sie verletzt zu haben, bestimmt, weil sie die ganze Zeit in der Küche stand und niemand kam und als sie hier rein kam, tobte ich mit den kleinen ausgelassen. Hatte sie sich wieder überflüssig gefühlt? Es tat mir weh, ihr dieses Gefühl anscheinend vermittelt zu haben.
 

Sie drehte sich wortlos um und wollte gehen, doch ich hielt sie sanft am Handgelenk zurück. Sie drehte sich wieder zu mir um und wir schwiegen und an.

„Sag mir bitte, was du hast?“, bat ich sie ruhig und versuchte in ihren Augen zu lesen, auch wenn ich bereits wusste was sie hatte, wollte ich es dennoch aus ihrem Mund hören.

Aber warum wollte ich dass? Das sie mir meine Fehler auch noch vorhält? Ich war mir nicht sicher, aber dass war schon immer so. Ich wollte das sie über alles sprach was sie bedrückte, damit sie es nicht in sich hinein fressen konnte.

„Schon gut, das Essen wird kalt“, meinte sie nur und ein gezwungenes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie beugte sich zu mir vor und gab mir einen Kuss, bevor sie sich umdrehte und zur Küche ging.
 

Dieses hin und her gerissene Verhalten von ihr, bestätigte mich immer wieder aufs neue. Ihre Augen zeigten mir, wie sie dachte, auch wenn ihre Zunge leugnete. Auch jetzt, wo ich einen Fehler gemacht hatte, wollte sie ihn mir nicht vorhalten, auch wenn es ihr wehgetan hat.

Sie konnte zwar nicht vor mir verstecken, wenn sie – seelische - Schmerzen hatten, aber sie sprach es nicht an um mir kein schlechtes Gewissen zu machen, weil sie selber wusste, dass es eigentlich keinen Grund gab, sich aufzuregen. Aber ich wusste es besser, ich verstand ihre Denkweise, besser als sie zu glauben schien. Vielleicht konnte ich ihr dadurch helfen, weil ich sie verstand.

Ich war schneller als sie und noch im Gehen, schwang ich ihren Körper in meine Arme und sah in ihr erschrockenes Gesicht.

Ich lächelte sie an. „Lass mich runter“, meinte sie verweigernd, nicht in der Laune spaßig zu sein, doch dass war mir egal.
 

Ich wollte ihr den Schmerz stehlen, den sie bedrückte und nicht aussprach und wieder lächeln sehen. Ich musste einfach mein schlechtes Gewissen tilgen.

Ich wirbelte mit ihr herum, die 3 Schritte vom Flur ins Schlafzimmer zurück und überhörte ihre Proteste, als ich sie sanft aufs Bett drückte. Sie wehrte sich gegen die Kraft die ich anwendete um sie an den Handgelenken festzuhalten und unter mir auf dem Bett festzuhalten.

Ich kniete grinsend über ihr und belächelte ihre Fluchtversuche. Sie war einfach nur Süß. Ihr gequälter Gesichtsausdruck mit einer Mischung aus Spaß und Verspieltheit, die sie versuchte zu verstecken.

„Ich liebe dich“, hauchte ich ihr ins Ohr und weil sie mich nur beleidigt ansah, konnte ich es mir nicht verkneifen sie ab zu kitzeln. Ihre beleidigte Miene verzog sich und sie versuchte nicht lauthals los zu lachen und meine Hände zu blockieren.

Mit einem schnellen Griff, den ich bereits von ihr gewohnt war, aber nichts machen konnte, warf sie mich herum und nun kniete sie keuchend über mir und hielt mich fest.

Ich lächelte sie einfach nur an und sie konnte ein grinsen nicht verbergen. Es zuckte ihr förmlich um die Mundwinkel und ihre Augen leuchteten vor Spannung.
 

„Gibst du auf?“, neckte sie mich und beugte sich herunter um mit der Zunge über meinen Hals zu gleiten. Ein wolliger Schauer durchstreifte meinen Körper und ich gönnte ihr für ein paar Sekunden den Sieg.

Als ihr Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt verweilte um ein triumphierendes grinsen zu hinterlassen, war sie nicht darauf gefasst gewesen, dass ich mich schnell aus ihrem Griff befreite und sie nun meinerseits herumwirbelte und ich wieder über ihr hockte. Ich musste lachen, als ich in ihr schmollendes Gesicht sah.

„Niemals Süße“, ärgerte ich sie. Nun war es an mir, ihr eine kleine Lektion zu erteilen, weil ich wusste, wie ich sie ärgern konnte. Ich knabberte genüsslich an ihrem Hals und spürte ihren schnellen Atem, der mein Ohr streifte und ihre Begierde, als ihr Körper leicht zu zittern begann.

Sie wehrte sich und ihr Verhaltensmuster mit meinem ging in eine kleine Rangelei über. Ich gab nie gerne zu, dass sie mir ebenbürtig war und fast genauso stark.

Mit 1.80 war ich gerade mal 3 cm größer als sie, was man gar nicht bemerkte, wenn wir nebeneinander standen.

Trotz meiner Muskeln, die ich jahrelang durch Handball trainiert hatte und durchs stetige Fahrradfahren von mehreren Kilometern, war sie in Schnelligkeit und Gewandtheit gewitzter dabei, meiner Kraft stand zuhalten. Zumindest innerhalb der Wohnung. Ich musste grinsen bei dem Gedanken.

Dabei erstaunte sie mich immer wieder damit, wie sie sich mir entziehen konnte, auch wenn ich dachte, ich müsste ihr bereits die Handgelenke brechen, um sie auch nur festhalten zu können.
 

Diese Rangeleien waren schon seit beginn unserer Beziehung Bestandteil gewesen. Sie zeigte mir gerne wie stark sie war und wollte eigentlich nur von mir besiegt werden, auch wenn sie das nie zugab. Sie wollte aber auch nicht absichtlich verlieren, dass lies ihr Stolz nicht zu.

Ich wusste, dass sie sich schon in jungen Jahren mit ihren Fäusten zur Wehr gesetzt hatte und Nasen auf ihrer Liste ganz oben standen. Doch sie verachtete ihre Kraft und dennoch konnte sie nicht ohne. Nicht mal heute, wo ihr auf der Straße nicht mehr die Gefahr an jeder Ecke drohte, dass sie in eine Schlägerei verwickelt wurde, konnte und wollte sie nicht aufhören, sich zu testen. Ob sie sich noch immer verteidigen kann, wenn es drauf ankam. Es war für sie genauso wichtig, wie das tägliche Essen und Trinken. Und ich hatte absolut nichts dagegen.
 

Ihr knurrender Magen unterbrach unsere kleine Auseinandersetzung und ich lies von ihr ab, als auch mein Magen mit einstimme. Ein lachen durchdrang das kleine Schlafzimmer.

Ich kniete noch immer über ihr und hatte meine Hände links und rechts neben ihren Kopf abgestützt und rang nach Atem. Sie hatte sich beruhigt und nur ihr Brustkorb, der sich schnell hob und senkte, erriet dass auch sie außer Puste war. Ihre Hand lag an meiner Wange und ihr warmer Blick und ihr Lächeln, was sie mir entgegen brachte, ließen mein Herz schneller Schlagen. Eine pochende Wärmequelle durch strömte meinen Blutkreislauf und blieb wie ein Kloß in meinem Hals hängen und pochte unaufhörlich gegen meine Haut. Ich hörte förmlich meinen Puls.

„Ich liebe dich“, flüstere sie und zog meinen Kopf mit ihrer Hand, die in meinem Nacken lag, langsam zu sich herunter. Ich gab ihr zu gerne nach und unsere Lippen berührten sich. „Ich liebe dich auch mein Schatz“, antwortete ich ihr leise und genoss den Moment, in denen sich unsere Blicke soviel mehr zu sagen hatten, als die Worte die über unsere Lippen kamen.

Sie kicherte. „Ich hab dich immer 2 Mal mehr lieb, als du mich.“, neckte sie mich und fuhr mit der Zunge über meine Lippen. „Immer viermal mehr als du mich“, grinste ich nun meinerseits und drückte ihr sanft meine Lippen auf die ihren, um jeden weiteren Protest zu ersticken.

Erst waren es nur kurze Berührungen, in denen ich ihren Geschmack von der Süße ihrer Lippen kostete, dann wurden die Küsse drängender und intensiver. Sie verschlang mich förmlich und ihre Hand in meinem Nacken ließen keinen Rückzug offen. Aber dass hatte ich auch gar nicht vor. Ich strich mit der Zunge über ihre Lippen und wartete auf ihre Reaktion.

Ihre Zunge kam mir entgegen und eine wilde Zungenschlacht wurde ausgetragen, die sie nicht verlieren wollte, genauso wenig wie ich. Als ich merkte, dass ich keine Chance hatte, gab ich ihr nach und lies sie ihren Sieg gönnend einnehmen. Dass lies sie sich nicht zweimal sagen und grinste mich durch den Kuss hindurch an, um mir zu sagen, dass sie es nicht duldete, dass ich aufgab. So dass mir nichts weiteres übrig blieb und mich ihr hingeben musste.
 

„Sag wieso bist du heute nicht zur Arbeit“, fragte ich sie in den Kuss hinein. Ich war einfach neugierig. „Ich dachte du wolltest den Tag mit mir verbringen?“, kam es als Gegenfrage von ihr, die mich wieder lächeln lies und ich den Kuss in die Länge zog. Nicht im Stande von ihr abzulassen.

„Natürlich, ich bin glücklich das du da bist, ich dachte schon ich müsste ohne dich heute ins Schwimmbad.“, erklärte ich resignierend und seufzte in den Kuss. Wieder kicherte sie. „So schlimm ist das auch nicht, sonst bist du ja auch immer alleine mit den Kindern los gezogen, wenn ich nicht da war“, bemerkte sie an und ich bemerkte ihren Vorwurf, der ungewollt in ihrer Stimme mit hallte..

Ich wusste kurz nicht darauf zu antworten und lies mich auf einen erneuten Zungenkampf ein, um meine Gedanken schnell zu sortieren.

„Aber nur weil du ständig wieder arbeiten musstest, wenn es geplant war und den Kindern kann ich es ja nicht verwehren, wenn wir es schon geplant haben“, erklärte ich ihr, ohne nachtragend zu wirken.

„Stimmt“, murmelte sie nur resignierend und ich hatte wieder das Gefühl, dass sie etwas bedrückte. Ich lies von ihr ab und hielt meinen Kopf nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt.

„Woran denkst du?“, wollte ich wissen und versuchte etwas in ihren Augen zu lesen. Doch dass wollte mir nicht so recht gelingen. Sie drehte den Kopf zur Seite und sah starr in den Raum hinein, ohne irgendetwas genau zu betrachten. Dies kannte ich schon von ihr.

Ich strich ihr behutsam eine lange Strähne aus dem Gesicht und wusste, dass sie mir nicht antworten würde. Ich war geduldig und beobachtete ihren starren Blick. Das Gefiel mir gar nicht, mein Herz hüpfte. Ich musste sie schnell auf andere Gedanken bringen, sonst würde sie wieder traurig werden. Dem war ich mir bewusst.
 

„Ich weiß woran du gerade denkst“, murmelte ich und drehte eine ihrer Strähnen um meinen Finger. Wie ich erwartet hatte, drehte sie schweigend den Blick wieder wartend zu mir um.

„Du denkst schon darüber nach, was ich heute noch alles mit dir anstellen werde“, grinste ich und genoss meinen Triumph über ihre roten Wangen. Ich wusste, dass sie das meiste was ich sagte, zweideutig betrachtete und das war auch Sinn und Zweck der Sache gewesen. Sie hüstelte leicht vor Verlegenheit und dann umspielte ein fieses Grinsen ihre Lippen.

Verwirrt sah ich sie an, damit hatte ich nun nicht gerechnet. Ihre Hand in meinem Nacken begann über meinen Rücken zu streicheln und jagte mir einen Schauer nach dem Anderen über den Körper. Sie wusste, dass mir das gefiel.

„Was denn?“, wollte sie neckend wissen. Ich wusste, dass sie wieder an etwas anderes Dachte, als ich im Moment.

Ich grinste sie nur schaden freudig an. „Na heute werde ich dich die Wasserrutsche runter jagen, den Turm unsicher machen und mit dir wilde Wasserschlachten ausfechten.“, murmelte ich und genoss ihren verdutzten Gesichtsausdruck. Sie fing sich schnell wieder von dem Schock, den ich ihr mit meiner Wahrheit offenbarte. Die Enttäuschung die ich in ihren Augen gelesen hatte, verschwand, als ich sie hinterhältig angrinste. Sie sah mich Kampfes lustig an.

„Ich werde gewinnen“, wisperte sie und ein funkeln schwang in ihren Augen mit. Sie hatte Angebissen. „Das wird sich zeigen“, entgegnete ich ihr und wir sahen uns noch einen Augenblick begierig an, bevor sich unsere Lippen erneut übereinander hermachten.

Ich vergas wieder alles um mich herum und gab mich nur dem Gefühl hin, was mich vollkommen umhüllte.
 

„Mama, Papa wir wollen Frühstücken“, beschwerten sich die Stimmen unserer Kinder im Chor. Sie standen alle drei demonstrativ in der Tür. Ich lies langsam von ihren Lippen ab und erhob mich und zog sie mit mir. Sie kam lächelnd hinter mir her in die Küche. Ich spürte die Wärme die von ihr ausging und konnte nicht aufhören den Blick von ihr zu lassen. Am liebsten wäre ich jetzt einfach liegen geblieben. Aber wir hatten ja noch einen langen Tag vor uns, denn wir zusammen mit unseren Kindern verbringen wollten.
 

Das Frühstück war eines der seltenen Fälle inmitten der Woche wo wir gemeinsam Frühstücken konnten. Wie ich belustigt feststellte, hatten die Kinder bereits ihre Sachen in den Flur gestellt und konnten es kaum mehr erwarten los zu kommen.

Und ich war mehr als nur glücklich. Nicht nur, dass ich es kaum mehr erwarten konnte mit meinen Kindern und meiner Geliebten in die weiten der Wasserlandschaft einzutauschen und den Tag zu genießen, nein, auch dass sie mich damit überrascht hatte mitzukommen und nicht wie üblich zur Arbeit gegangen war. Waren Gefühle, die mein Herz erneut resignieren ließen, wie Glücklich ich war, mit meiner Familie zusammen zu sein.
 

„Vergesse nicht dein Versprechen“, hörte ich ihre Stimme zu mir flüstern. Ich sah sie verwundert an und kaute auf meinem Schwarzbrot mit Spiegelei herum. Was meinte sie, welches Versprechen?

Es wollte mir pahtu nicht einfallen. Wider kicherte sie, wobei es mir eher so vor kam, als würde sie mich auslachen, was ich selber amüsant fand. Ich mochte es, wenn sie verspielt und lebhaft war, dass zeigte mir nur, dass sie sich wohl fühlte.

„Deine Worte vorhin. Zwar hast du in dem Moment, anders geantwortet, aber ich denk mal, du weißt woran meine Gedanken dachten“, grinste sie mich an. Ich musste nicht lange überlegen was sie meinen könnte, mir war es sofort klar und ein grinsen huschte über meine Lippen.

„Ich werde es mir merken und dich daran erinnern, wenn du es bis heute Abend vergessen haben solltest“, entgegnete ich ihr zwinkernd und widmete mich meinem Spiegelei zu, was gerade dabei war sich zu verflüssigen und vom Teller zu tropfen.

Ich erntete nur ein einstimmiges Lachen aller, als ich versuchte die Reste meines Spiegeleis zu retten, als es dabei war den Stoff meiner Hose zu erforschen, weil der Teller wohl nicht ausreichte.

„Schmierlappen“, lachte sie mich aus und erntete einen schmollenden Blick meiner Seite. Etwas knisterte wieder zwischen uns.

War es wieder eine Herausforderung an mich? Ich stimmte stumm mit ein. Ich würde ihr nicht den Sieg schenken.

„Das schreit nach einer gewaltigen Wasserschlacht“, jubelte Luca aufgeregt und die anderen beiden stimmten mit ein.
 

~ Ende ~
 

Ich habe versucht mehrere Vorschläge zu berücksichtigen und zu kombinieren, ich hoffe es war okay so. Bitte uberseht diesmal die Fehler. ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (29)
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Von: abgemeldet
2010-10-01T00:04:50+00:00 01.10.2010 02:04
Ok, ich werde die Fehler übersehen, wo auch immer sie sein mögen.^^
Das Kapitel war gut beschrieben, es ist dir prima gelungen. Ich bin schon gespannt, wie das nächste aussehen wird, sollte es jemals eines geben. Auch die Gefühle kommen gut herüber, nur an manchen Stellen ist es etwas langatmig gewesen, zumindest meiner Meinung nach.
Ich freue mich schon auf deine nächste Geschichte.^^
Von: abgemeldet
2010-09-14T21:47:47+00:00 14.09.2010 23:47
Das Kapitel hast du toll geschrieben. Ansich ist ja nicht viel passiert, aber dennoch ist es nicht langweilig geworden. Das ist wirklich eine Leistung.^^
Auch die Fehler stöhren überhaupt nicht den ablauf der Geschichte, da es sich nur um ein paar ausgelassene Beistriche handelt.
Ich bin schon auf das letzte Kapitel gespannt.^^
Von: abgemeldet
2010-09-07T23:54:16+00:00 08.09.2010 01:54
Das Kapitel war verdammt süß! Ich bin gar nicht mehr aus dem Grinsen herausgekommen. Das hellt die Stimmung doch gleich um vieles auf. XD Gut gemacht.
Fehler habe ich einen gesehen und ein paar Beistriche fehlen, mehr war nicht.^^
So einen Tagesablauf hätte ich auch gerne. Da hat man sicher eine Menge Spaß. Ich bin schon gespannt, wie das nächste Kapitel wird.
Von:  Hanayakani
2009-06-22T12:16:46+00:00 22.06.2009 14:16
Guu~teen~ Taa~g
*träller*
*reingehoppst komm*

Erst mal VIELEN, VIELEN DANK für die Teilnahme an meinem Wettbewerb. C:
*lach*
Naja, da ich nicht genau weiß, welches Kapitel ich lesen soll, ... mach ich einfach alle. :>
*kicher* Let's get started. : D

Also, zu aller erst muss ich sagen, dass mir das erste Kapitel (von dem dieser Kommentar auch handelt. xDD') nicht sehr 'realistisch' vorkam.

> Die Geschichte ist auf einer realistischen Ebene und hat nichts mit Anime und Manga zutun.

Auch Animes und Mangas können auf realistischer Ebene sein. :>
Aber naja, das tut hier nichts zur Sache. >3<

Jetzt aber... ûú'

> „Tut mir Leid, ich habe vergessen, dass ich heute frei habe“, antwortete ihr entschuldigend eine wohlbekannte Männerstimme.

Nun, hätte er WIRKLICH vergessen, dass er frei hat, wäre es wohl eher anders abgelaufen - meiner Meinung nach. (Oh ja, mir geht es oft genau so...)
Ich fände es logischer, wenn er sagen würde: „Tut mir Leid, ich habe vergessen, gestern noch den Wecker auszuschalten“
Oder sowas in der Richtung.

> „Du bist so kuschelig“, murmelte sie genüsslich und schmiegte sich noch enger an den wärmenden Körper neben ihr. „Ich bin ja auch deine persönliche Heizung“

Ich versteh hier nicht wirklich den Zusammenhang zwischen 'Kuschelig sein' und 'Heizung'. xDD
(Also ich kuschel normalerweiße nicht mit meiner Heizung. :P)

> [...] neben dem Bett, [...] der Bettkante, [...] das hohe Bett [...] .

Naja, ich hab den Satz jetzt mal so viel gekürzt, dass man wohl erkennt, was ich meine...
Es ist zu viel Bett darin, finde ich.

> Die beiden Taten erschrocken und imitierten gekonnt erschrockene Laute, [...]

„Die beiden Taten erschrocken“ geht in diesem Fall nicht: Das Verb „taten“ gibt es nicht. (Jetzt ist es ja wie die Tat.) Besser:
„Die beiden mimten die Erschrockenen“
Naja, und die Wortwiederholung halt, ne...? ^^

> Luca und Luis sehen sich trotz das sie Zwillinge sind [...]

Nuhja, falsche Zeit... Sollte im Imperfekt stehen. ^^

> Doch der Schein trübt.

Erstens wieder falsche Zeit (->Imperfekt) und zweitens heißt das Sprichwort: "Der Schein trügt" (von trügen...wie betrügen, nur anders halt, ne? :D)



Nyoh auf die restlichen Zeichen- und Zeitenfehler geh ich mal nicht weiter ein. :3

Ich persönlich empfand die Geschichte als etwas 'flach', wenn nicht sogar 'langweilig'.
Es war einfach eine super duper tolle Familie, deren Leben du beschrieben hast, bzw. einen Tag, bist jedoch nicht wirklich auf jeden einzelnen Charakter eingegangen. Man könnte sagen, du hast nur etwas an der Oberfläche 'herum gekratzt' (Was mein Deutschlehrer immer so schön sagt. C:' ), bist aber nicht genauer auf die Umstände eingegangen.
Es ging eigentlich lediglich darum, dass die Kinder super begabt sind, der Vater super begabt ist, und sogar die Frau super begabt ist. O_o'
Ehrlich gesagt empfand ich das als NICHT sehr realitätsnah - es fehlten einfach irgendwo die 'Probleme' im Familienleben. Das einzige, das man als 'Problem' sehen konnte, waren Julianes Zweifel - die gerade mal ein paar Absätze lang waren.
Also insgesamt war mir in der Geschichte zu viel Mary Sue- / Gary Stue-ness vorhanden, die Zeichensetzung und Zeitfehler irritierten manchmal und es kam einfach nicht die nötige Spannung auf.
Ein bisschen mehr Tiefgang hätte den Charakteren auch nicht geschadet…
Aber dennoch: Alles in allem hat mir die Geschichte ganz gut gefallen, bis eben auf diese kleinen (nein, gar winzigen!) Fehlerchen.
Also wie gesagt, mir gefällt das erste Kapitel im Großen und Ganzen.

Ich wünsche dir viel Glück bei dem Wettbewerb. <3

LG

Von: abgemeldet
2009-03-15T10:13:06+00:00 15.03.2009 11:13
Die beiden sind echt süß zusammen^^
Viel mehr kann man dazu einfach net sagen. Du hast sehr gut beschrieben, wie die beiden aneinander hängen, wie sehr sie auch emotional voneinander abhängig sind=)
Freu mich jedenfalls schon aufs nächste Kap^^
Bye,
_Corchen_
Von: abgemeldet
2009-03-15T10:01:52+00:00 15.03.2009 11:01
Ein nettes Kap^^
Da hat es aber wer wem angetan*smile* Aber das scheint ja auf Gegenseitigkeit zu beruhen^^
Bin schon gespannt, wie's weiter geht=)
Von:  XdramaX
2009-03-10T08:31:52+00:00 10.03.2009 09:31
super! sehr viel besser, als das 1.Kappi...
eine schöne story...
naja...
nur eine sache find ich nciht so toll...
das mit hitler...
es mag ja lustig sein, aber um es mal mit den worten auszudrücken, die meine mutter oder mein vater benutzen würden (Kommunisten) es ist geschmacklos.
all zu sonderlich toll ist es nicht find ich...
aber das liegt eben daran wie ich erzogen wurde. a) ich komme aus einer familie von kommunisten und b) meine Familie hatte zur NS-Zeit richtig die arschkarte...ich sag nur KZ...von daher find ich die stelle mit dem vergleich von hitler nicht so toll...vor allem weil der so plötzlich und unvermittelt kam..."ich kann zumindest sagen, dass ich 1millionen leute unter mir hatte"-"du meisnt so wie hitler? nur das die unter der erde lagen..."...
naja ich sag nur: er hatte auch mehrere millionen leute unter sich...ebenfalls tot und mehr oder weniger auch unter der erde...wenn sie in den kz auch gestapelt wurden...
naja ich weiß nciht,w as ich von der stelle halten soll...
aber ansonsten: KLASSEEEEEEEEE
Von:  XdramaX
2009-03-10T08:08:10+00:00 10.03.2009 09:08
oh ja...eine schöne geschichte...
*seufz*
mir kommen die tränen...ich bin gerührt...
*schluchz*
*träne weg wisch*
nur ich habe wieder was zu meckeln: die ersten paar absätze auf der zweiten seite...ausdruck XDXDXDXDXD
i-wie find ich, dass sich da zu viele wörter wiederholen...zumindest bei dem, was die kleine angeht udn ihre gemeinsamkeiten mit ihren brüdern...komplett die gleiche wortwahl und auch immer wieder was wiederholt...das ist...naja jetzt etwas fies ausgedrückt aber naja...das ließt sich an der stelle einw enig langweilig...
naja...
also wie gesagt: ich fidne dieses kappi klasse...nur ist für mein geschmack die ganze situation etwas zu perfekt XD
aber gut...kann an meiner momentanen gefühlslage mit meinem ex liegen und dem was bei den eltern eines guten kumpels von mir vorgegangn ist...ende november oder oktober...
Von:  little_chestnut
2009-03-09T10:34:07+00:00 09.03.2009 11:34
öÖ
*einatme*
Das War ein tolles Kapietel^^
So schön geschrieben und die Tollen Fieguren. Mir Gefallen die Kinder, aber auch die Eltern, eigentlich alle total gut.
Du hast einen sehr schönen Schreibstil, ich bin echt begeistert^^
Irgendwie versteh ich die Zweifel der Mutter, aber die Kinder realisieren es oft nicht wen sie mehr an einem Elternteil hängen, auch wen ich nicht denke, das das bei denen so extrem is, aber is ja diene Story^^

LG chesi
Von: abgemeldet
2009-03-07T11:28:21+00:00 07.03.2009 12:28
bohaaaa
mal wieder sauu gaiil..
die beiden sin ja soooo süüß *.*
aba iwie stören imme gewisse leute die beiden :D:D:D
aba voll gaiil :)
ich freu mich shcon wenns weiter geht ..
wie gehts diir süße??
HDGDL
yasi


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