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Schatten der Nacht

Seto x Joey, Noah x Mokuba, Tea x Serenity, Marik x Ryou etc.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid, das es so lange mit einem neuen Kapitel gedauert hat, das nächste kommt schneller! versprochen! ^^ Komplett anzeigen

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Prophezeihung

Prolog
 

Das Mondlicht fiel in einen gemütlich eingerichteten Wohnraum. Kein Licht brannte und doch saß eine scheinbar junge Frau, mit langem, weißem Haar, eingehüllt in einen dunkelblauen Seidenkimono, auf einer schwarzen Ledercouch.
 

Ein Traum hatte sie geweckt oder besser gesagt eine Vision, denn sie war eine Seherin.
 

Schon seit Jahrhunderten zeigte ihr das Schicksal den Weg für sich und ihresgleichen. Oft sprach es in Rätseln, verworrenen Bilder die sie zu deuten hatte.
 

Diesmal aber erschien ihr alles klarer als jemals zuvor. Der Kampf zwischen ihnen, den Vampiren, und den Vampirjägern sollte in diesem Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichen und das Schicksal ihrer Art für die nächsten Jahrhunderte bestimmen.
 

Auf beiden Seiten gab es nicht mehr viele. Von Anfangs hundert tausenden gab es auf der ganzen Welt verteilt nur noch wenige tausende, verstreut auf allen Kontinenten. Ein erbitterter Kampf ums überleben hatte begonnen.
 

Die Vision dieser Nacht hatte ihr etwas Prophezeit und zwar würden Fünf ihrer Art in dieser Zeit ihrem Schicksal begegnen.
 

Die Journalistin, der Bodyguard, der Fürst, der Jäger und der Einzelgänger. Einem jedem war eine Rolle in dem Kampf zugesagt, ein jeder würde durch die Liebe zu der vom Schicksal für sie bestimmten Person den Mut, die Kraft und den Willen finden zu siegen. Nicht jeder würde mit der Wahl des Schicksals zufrieden sein, womöglich sogar versuchen diesem zu entfliehen, doch früher oder später musste jeder einsehen, dass er der Liebe und dem Schicksal nicht entkommen konnte. Egal wie sehr man sich auch versuchte dagegen zu wehren.
 

Womöglich ging es nicht für jeden gut aus, vielleicht auch doch! Die Weichen waren in dieser Hinsicht noch nicht gestellt, aber eines war ihr klar.
 

Die Zeit des Kampfes war gekommen. Nun ging es um alles oder nichts.
 

Prolog (Ende)

Leidenschaft (Tea x Serenity)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Sehnsucht/Verzweiflung (Noah x Mokuba, Seto x Joey) - Teil 1

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Sehnsucht/Verzweiflung (Noah x Mokuba, Seto x Joey) - Teil 2

Ich danke meinem lieben Co-Autor DraculaCronqvist, für seine hervorragende Arbeit bei der Kampfszene. So wie du hätte ich das nie hinbekommen und ich hoffe das auch unsere Leser deine Arbeit zu würdigen wissen.
 

Noa-Willow^^
 

Verzweiflung – Teil 1
 

Mokuba war gerannt und gerannt. Er hatte panische Angst, als er in eine dunkle Gasse abbog und sich dort hinter einem Müllcontainer in den Schatten kauerte. >Hoffentlich war er hier erst einmal sicher!>, dachte er verzweifelt. Wer wusste schon, ob einer der Jäger nicht doch noch hinter ihm her war.
 

Mit zitternden Händen holte er sein Handy hervor. >Sie brauchten Hilfe! Noah brauchte Hilfe!< schrie eine Stimme in seinem Kopf immer wieder laut auf. Nur unter größter Anstrengung schaffte er es seine Hände ruhig zu halten, damit er die Nummer seines Bruder wählen konnte. Erleichtert hörte er das die Leitung frei war und wartete darauf, dass Seto abnahm. Doch je mehr Zeit verging in dem nicht abgenommen wurde, umso panischer wurde.
 

„Seto! Nimm ab … nimm ab! Verdammt nochmal!“, murmelte er immer wieder vor sich hin, bis dieser sein Flehen endlich erhört zu haben schien.
 

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„Kaiba! Ich hoffe es ist wichtig, ansonsten sind sie einen Kopf … !“, wollte dieser gerade loslegen und den Anrufer zur Sau machen, weil er ihn gestört hatte, als sich Setos Augen plötzlich vor panischer Angst weiteten.
 

„Mokuba? Was ist los? Was ist passiert?“, wollte der Braunhaarige sofort wissen, als Mokuba auch schon ohne Punkt und Komma auf ihn einzureden begann, so dass er nicht mal die Hälfte verstand. Sein Griff um den Hörer wurde fester, denn so aufgelöst und voller Angst hatte er den anderen noch nie erlebt.
 

„Mokuba! Beruhig dich und dann sag mir nochmal was los ist!“, sprach er, bemüht ruhig, auf seinen völlig fertigen, kleinen Bruder ein.
 

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Alister war bei dem Namen Mokuba unwillkürlich zusammen gezuckt und eilig auf die Beine gekommen, um sich neben Seto zu stellen. Er wusste wie viel diesem sein Bruder bedeutete und hoffte, dass nicht so schlimm war, wie er befürchtete. Sanft legte er ihrem Fürsten eine Hand auf die Schulter, um ihm damit zu zeigen, dass er nicht allein war, doch dieser nahm es gar nicht war.
 

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Sobald er Setos Stimme gehört hatte, waren die Worte nur so aus Mokuba hervor gesprudelt, doch leider in einer Geschwindigkeit, durch die kaum was zu verstehen gewesen war.
 

„Seto, Noah … er …!“, schluchzte Mokuba. >Nein … nicht weinen!< hielt er sich vor Augen. >Beruhige dich, wie dein Bruder es gesagt hat!< sagte er sich immer wieder in Gedanken. Er atmete tief durch und begann dann nochmal von vorn zu erzählen.
 

„Noah hat mich aus einem Club, dem Passion, abgeholt. Wir wollten zum Wagen, als uns Vampirjäger angriffen!“, wimmerte der Schwarzhaarige, bei dem Gedanken, was diese gerade Noah antun könnten.
 

„Ich konnte mit Noah´s Hilfe fliehen, aber … er ist … mit ihnen allein. Es sind drei … Seto … sie werde ihn sicher umbringen!“, begann Mokuba haltlos zu weinen.
 

>Scheiße!< war alles was Seto noch denken konnte. „Bleib wo du bist!“ Ich komme und bring Verstärkung mit.“ Nun zählte wirklich jede Sekunde. >Ein Jäger war schon ziemlich schwer zu besiegen, drei dagegen bedeuteten den sicheren Tod!< wusste er mit tödlicher Sicherheit.
 

„Bitte beeile dich!“, schluchzte Mokuba, während er sich mit einer Hand die Tränen von den Wangen strich. „Mach ich … und … keine Sorge! Noah ist hart in nehmen.“, versuchte der Braunhaarige seinem Bruder, trotz seiner eigenen, schlimmsten Befürchtungen, noch Hoffnung zu geben, bevor er auflegte.
 

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Noah stand den drei Jägern allein gegenüber. Sein Blick glitt von einem zum anderen und wieder zurück. Er ging in Angriffsstellung. Auf alles gefasst versuchte er seine Überlebenschancen auszuloten, denn würden sie zu dritt angreifen hatte er kaum eine Chance.
 

“Tretet zurück! Dieses Monster gehört mir.” Voller Selbstsicherheit starrte der offensichtliche Anführer der Vampirjäger auf Noah.
 

>So, der Jäger wollte es also alleine tun, ja? Vielleicht hatte er ja doch noch eine Chance auf's Überleben.< Die Augen des Vampirs funkelten rot, als wären seine Iriden mit Blut getränkt. “Ja, komm nur! Lass es uns tun!”, wartete er regelrecht begierig darauf sich gegen den Jäger zu behaupten. Ein Vampir in Rage war ein wahrhaft furchterregender Gegner, da stellte der sonst so beherrschte Noah keine Außnahme dar.
 

Der brünette Jäger schien jedoch keine Unsicherheit zu zeigen. Im Gegenteil, er schien sich darauf zu freuen. “Mit Vergnügen.”, antwortete er, zog in Windeseile ein Kampfmesser hervor und stürmte auf seinen Feind zu.
 

Der Kampf hatte begonnen!
 

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„Mokuba und Noah wurden von Vampirjägern angegriffen! Wir müssen so schnell wie möglich dahin!“, blickte Seto voller ernst und Besorgnis zu Alister, dem dessen Sorge, nur zu gut anzusehen war. „Sicher!“, nickte dieser, dann suchte er seine Sachen zusammen, um sich eilig anzuziehen.
 

Seto rief währenddessen in der Sicherheitszentrale an und ließ ein Team zusammenstellen, dass draußen auf sie warten sollte. Gleichzeitig wies er sie an sowohl Noah´s, als auch Mokuba´s Handy zu orten.
 

Anschließend tat er es Alister gleich und zog sich an, dann trat er noch einmal an seinen Schreibtisch, öffnete die unterste, verschlossene Schublade und entnahm ihr eine 9 mm Schusswaffe.
 

>Gott, wie lange hatte er diese schon nicht mehr in der Hand gehalten?< dachte er, als er das Gewicht der Waffe in seiner Hand spürte. Früher, bevor er die Stellung seines verstorbenen Vaters eingenommen hatte, hatte er in der Sicherheitszentrale gearbeitet. Er hatte Verbrechen an und unter ihrem Volk untersucht und dabei auch Jagd auf die Vampirjäger gemacht, doch diese Zeiten waren vorbei.
 

Nachdem sein Vater genauso wie seine Mutter gewaltsam ums Leben gekommen waren hatte er dem Gesetz nach den Platz seines Vaters als Vampirfürst, Leiter der KC und als Mitglied des Hohen Rates der Vampire einnehmen müssen.
 

Dadurch hatte sich sein Leben grundlegend geändert und es hatte ihm das Liebste auf der Welt gekostet. Er spürte einen scharfen Schmerz im Herzen, also verdrängte er den Gedanken sehr schnell wieder.
 

Nur nicht daran denken war die Devise und das schon seit Jahren. Lieber vergrub er sich in Arbeit und jetzt war nun wirklich keine Zeit um darüber nachzudenken, denn sein Bruder brauchte ihn.
 

Er lud die Waffe durch.
 

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Ein schneller Stich vorwärts eröffnete den Kampf, doch nur allzu leicht wich Noah aus und beförderte sich mit einer geschickten Drehung hinter den Jäger. Ein Tritt nach unten sollte diesen zu Fall bringen, doch in Voraussicht sprang er schon nach oben, drehte sich einmal seitlich, und trat nun seinerseits direkt in des Vampirs Gesicht. Erschrocken durch diese Agilität und leicht benommen riss er den Kopf zur Seite, doch verschwendete keine Zeit und stürmte sofort wieder auf seinen Feind zu.
 

Ein weiterer Messerhieb ließ Noah zurückweichen, jedoch gab ihm dies genug Zeit um aus zu holen und einen entscheidendend Schlag zu landen. Die geballte Faust traf mitten auf das Nasenbein des Brünetten. Ein gefährliches Knacken war zu hören und ein leichtes Rinnsal Blut lief dabei aus dessen Nase hinaus. Die Stärke eines Vampirs war nicht zu unterschätzen!
 

Für einen Augenblick sah es so aus als würden die anderen zwei zur Hilfe kommen wollen, doch ein strenger Blick seitens des Anführers machten seinen vorherigen Worten Nachdruck. Er würde es allein schaffen! Doch schien er momentan nicht recht zu behalten. Schon wurde er brutal am Nacken gepackt und im nächsten Moment war alles nur dumpfer Schmerz den er wahrnahm. Noah hatte die Gunst der Sekunde genutzt und dem Vampirjäger seinen Ellbogen mit ganzer Kraft auf den Kopf geschlagen.
 

“Grraah!”, schrie sein Feind mit kratziger Stimme auf. Die Wut die sich in ihm aufbaute wurde dadurch nur noch größer. “Du Abschaum!” Wild schlagend schlitzte er mit dem Kampfmesser die Luft entzwei, ehe sie auf Fleisch traf und die Schulter Noahs streifte. Zurück taumelnd atmete der Türkishaarige vor Anspannung hart, während der Andere sich wieder erhob und mit verzerrtem Gesicht sich zu einem weiteren Angriff bereit hielt.
 

Status quo.
 

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„Können wir?“, sah Seto den Rothaarigen fragend an, als er die Waffe hinten in seinen Hosenbund steckte. Der nickte und folgte seinem Fürsten dann. Der Braunhaarige griff sich seinen schwarzen Mantel, im vorbeigehen, vom Harken an der Wand und warf ihm sich über.
 

Alister tat es ihm mit seinem grauen Mantel gleich.
 

>So entschlossen und grimmig hatte Alister Seto noch nie gesehen!< dachte er. Beinahe taten ihm die Vampirjäger Leid, sollte der Braunhaarige sie in die Finger kriegen würden sie garantiert ein schmerzvolles Ende erfahren.
 

Sie liefen mit schnellen Schritten zum Fahrstuhl. Nachdem sie eingestiegen waren fuhren beide ziemlich angespannt nach unten. >Was würde sie vor Ort erwarten? War Noah überhaupt noch am Leben?<
 

Fragen über Fragen, die sich bald von selbst beantworten würden.
 

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>Wo blieben sie nur!< kauerte Mokuba noch immer hinter dem Müllcontainer, in der dunklen Gasse.
 

>War Noah überhaupt noch am Leben? Wieso war Seto noch nicht da?< Sich selbst umarmend zitterte der Schwarzhaarige vor Kälte, der äußeren sowie inneren.
 

Plötzlich hörte er Schritte. Er drückte sich noch enger an die Wand hinter sich und hoffte gänzlich im Schatten verschwunden zu sein.
 

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“Gar nicht so einfach, hm?”, provozierte Noah seinen Gegner. Wenn er es schaffen konnte ihn unsicher und wütend genug zu machen konnte er ihn vielleicht ausschalten. Der Jäger musste nur unvorsichtiger werden...
 

“Ruhe, Monster! Dein Tod wird mir eine Freude sein!” Unerschütterlich in seinem Glauben ließ der Vampirjäger sich nicht beirren. Noah wankte ein wenig und versuchte seinen Fokus zu behalten. “Nicht nachlassen...”, sprach er sich Mut zu, doch dieser Moment war schon ausreichend für seinen Gegner. Seine Gedanken erschütterten angesichts des Aufpralls der harten Faust an seinem Kinn, die mit ganzer Macht ihr Ziel traf.
 

Ein ersticktes Stöhnen wollte Noahs Kehle verlassen, doch es gab keine Zeit zum ausruhen. Noch ein Schlag folgte, diesmal in die Magengrube. Schmerzhaftes Keuchen, Übelkeit. Immer mehr nahm die Kondition des Unsterblichen ab. Das nächste was er fühlte, war ein bestialischer Schmerz, der sich abermals durch seine Schulter zog. Brutal und rücksichtslos schlitzte der Jäger an der offenen Wunde.
 

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Unten vor der KC angekommen waren Alister und Seto gleich in einen der beiden großen, schwarzen Einsatzfahrzeuge, die draußen auf sie gewartet hatten, gestiegen. Mit ihnen waren drei, ganz in schwarz gekleidete, Männer, hoch bewaffnet, im Wagen, welche Seto über den Standort der beiden georteten Handys informierten.
 

Vier weitere Männer folgten ihnen im zweiten Wagen.
 

Alister ließ sich gleich den Notfallkoffer geben und überprüfte den Inhalt darauf, ob alles nötige vorhanden war. Zufrieden mit dem Inhalt blickte er nach einer Weile zu Seto auf. Dieser blickte grimmig und doch auch nervös und besorgt aus dem Fenster. Er konnte nur ahnen wie es diesem gerade ging und das erste Mal seit langer Zeit spürte er, das sich etwas in ihm regte.
 

Ein zartes Gefühl von Liebe und Verbundenheit. Wie gern würde er Seto Trost spenden, doch er wusste, dass dieser ihn niemals annehmen würde. Es wäre aussichtslos. Außerdem hatte er oft genug klargestellt, dass er niemanden in seinem Leben wollte.
 

Leise seufzte er, ungehört vom dem Braunhaarigen, auf. Wie schnell sich doch alles von einem auf den anderen Moment ändern konnte. Bisher war er zufrieden gewesen mit dem was er mit Seto hatte.
 

Und dann kam ein Anruf. Für einen Augenblick sah er Setos verletzliche Seite und schon war es um ihn geschehen. >Was war das nur für eine Scheiße!< dachte er resigniert.
 

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“Schrei ein letztes Mal, dann erlöse ich Dich von Deinem Leid, Monster!” Die Stimme des Brünetten schlitzte gefährlicher als die Klinge des Messers durch die Psyche Noahs. “Nein!”, schrie er und trat hart nach oben, in die Seite des Jägers. Er durfte nicht verlieren! Mokuba musste beschützt werden!
 

Ruckartig wich der Andere zurück. Der Tritt hatte ihn sauber zwischen die Rippen getroffen und hinterließ eine schmerzende Fraktur. Doch immer noch wankte der Wille des Sterblichen nicht. “Fuck!”, spie er aus, nahm jedoch seine Kraft zusammen und stieß sein Messer abermals vor. Noah, der inzwischen wieder klar sehen und denken konnte, fing die Hand, die das Messer umklammert hielt, ab und bohrte seine vampirischen Krallen in das weiche Fleisch. Kleine Flüsse aus Blut tropften von der zitternden Hand, die das Mordwerkzeug nicht fallen lassen wollte.
 

Angespannt wirkten ihre Kräfte aufeinander. Wankend versuchte jeder den Anderen endlich zu besiegen, denn ihre Kräfte schwanden zusehends. Verzweifelt und in Wut, drückte der Vampirjäger nach vorn, nur um den Schmerz in seiner eigenen Hand zu vergrößern. Verdammte Klauen! “Hör auf!”, kläffte er und schlug mit der frei bleibenden Hand zu. Doch auch diese wurde abgefangen, kurz bevor sie ein anderes Mal auftreffen konnte.
 

Noah verzog das Gesicht vor Anstrengung. Langsam schwanden auch seine Kräfte, das Blut welches ihm durch seine Schulter entwich, machte ihm zu schaffen. Er musste das schnell beenden! Für Mokuba!
 

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Langsam stieg Setos Ungeduld weiter an. >Gott, wann waren sie denn endlich da?< fragte er sich gerade, als der Wagen auch schon hielt.
 

Seto sprang aus dem Wagen, als dieser endlich still stand. Genauso wie alle anderen.

„Ihr Sechs sucht mit Alister Noah und die Vampirjäger! Beschützt Alister und kennt keine Gnade gegenüber den Jägern.“, befahl er, wie er es, durch die Machtstellung die er inne hatte, gewohnt war.
 

„Du!“, zeigte er auf einen anderen der Sicherheitsbeamten kommst mit mir. Ein Nicken von allen, dann lief man los.
 

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Seto eilte so schnell er nur konnte zu dem Ort an dem Mokuba sein sollte. Er vertraute darauf, dass die anderen auch ohne ihn mit den Jägern zurecht kommen würden. Dafür waren sie schließlich durch ein hartes Training gegangen.
 

„Mokuba!“, rief er in die dunkle Gasse. Er konnte seinen Bruder nirgends sehen und ging langsamer, den Sicherheitsbeamten hinter sich, hinein in die Gasse. Sein Herz klopfte schmerzhaft in seiner Brust. Als er keine Antwort erhielt rief er noch einmal und diesmal nahm er ein zu Herzen gehendes Schluchzen war.
 

Er stürzte darauf zu und sah sich seinem Bruder entgegen, der wie ein Häufchen elend hinter dem Müllcontainer hockte.
 

„Mokuba!“, wisperte er, bestürzt über dessen Anblick. Dieser sah mit verweinten Augen zu ihm hoch, dann sprang er auf und warf sich dem Braunhaarigen in die Arme.
 

„Seto!“, wimmerte er in den Armen seines großen Bruders. Fest drückte dieser ihn an sich. Heilfroh und erleichtert, dass Mokuba annähernd okay zu sein schien.
 

„Ist … Ist er Tod?“, blickte Mokuba ihn voller Sorge nach einem Moment fragend an. Er konnte nur zu gut verstehen, wie dieser sich im Augenblick fühlen musste. Noah war schon Jahrelang bei ihnen. Noah und er waren fast Tag und Nacht zusammen. Diesen nun zu verlieren wäre sowohl für Mokuba, als auch für ihn, der in Noah einen guten Freund sah, schwer zu verkraften.
 

„Ich weiß es nicht! Ich bin erst hier her gekommen, während Alister und die anderen auf dem Weg zu Noah sind!“, strich er ihm sanft über den Rücken. „Aber ich werde gleich nach ihm sehen!“, versuchte Seto seinen kleinen Bruder weiter zu beruhigen, bevor er zusammen mit diesem Aufstand.
 

„Der Sicherheitsbeamte - deutete er nun auf den Mann hinter sich - wird dich jetzt zum Wagen bringen und mit dir dort bleiben während ich zu den anderen gehe!“, legte er seinen Hände auf die Schultern des Schwarzhaarigen. „Du wirst beim Wagen bleiben! Verstanden!“, sah er Mokuba ernst an.
 

Dieser nickte, auch wenn es ihm schwer fiel. Alles in ihm schrie geradezu danach nach Noah zu sehen, sich zu vergewissern, dass er ihn nicht verloren hatte.
 

Während der Sicherheitsbeamte Mokuba nun mit sich zum Wagen nahm. Eilte Seto zu den anderen.
 

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Plötzlich ging ein gewaltiger Ruck nach vorn! Der Mensch achtete nicht auf den Schmerz, sondern drückte mit voller Gewalt immer weiter. Er konnte gewinnen! Er würde gewinnen! Das Messer kam immer näher! Fast schon drang die Spitze der Klinge in die aufgerissene Wunde in der Schulter des Vampirs ein, da drückte er mit all seiner verbliebenen Kraft zu, hielt die Hand des Jägers so noch fester, und rammte seine Zähne hinein.
 

“Aah!!!” In Panik ließ der Brünette das Messer fallen, riss die Hand nach hinten. “Du Schwein!” Endgültig in Wut entbrannt, schrie Noahs Gegner, bevor er hart die Zähne zusammen biss und seinen Ganzen Körper auf den Vampir warf. Kaum dieser Kraft standhalten könnend, hielt der Türkishaarige an, so gut er es noch vermochte. Doch die Stärke des Anderen schien sich immer weiter zu erhöhen!
 

“Grr... scheiße...!”, kam es von Noah. Seine Krafte verließen ihn. Die Wunde, sie schmerzte so sehr. Das Funkeln in seinen Augen ließ nach, das satte Rot seiner Iriden wurde matter. Da passierte es. Ein brutaler Tritt folgte, direkt zwischen die Rippen. Noah knickte ein, bevor er mit aller Kraft nach hinten gedrückt wurde, und fiel.
 

Augenblicklich griff der Vampirjäger nach dem Kampfmesser, da er sich nun nicht mehr im Griff seines Feindes befand. “Stirb! Stirb endlich!!” Dies war das letzte was Noah hörte, bevor seine Gedanken durch gewirbelt wurden, als ein unmenschlicher Schmerz durch seine Schulter zuckte, und das scharfe Messer mit voller Kraft hinein gerammt wurde.
 

Siegreich über dem Vampir kniend, hatte der Mensch gewonnen.
 

Fortsetzung folgt ...
 

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich bei der FF weiter gemacht habe, das tut mir leid, aber bei mir war Privat sehr viel los. Viel Stress, der meine Kreativität nicht gerde förderlich war und mir eine Schreibblockade verpasst hatte. Ich hoffe, versprechen kann ich es aber nicht, dass das nächste Kapitel schneller kommen wird!
 

Eure Noa-Willow^^

Sehnsucht/Verzweiflung (Noah x Mokuba, Seto x Joey) - Teil 3

Sehnsucht/Verzweiflung - Teil 3
 

Joey hatte unbewusst den gleichen Weg eingeschlagen wie Mokuba und Noah. Er trotte noch immer ein wenig missmutig, wegen dem Reinfalls im Club heute, vor sich hin, als er aus der Ferne dumpfe Geräusche war nahm.
 

Er dachte sich zuerst nichts dabei, wahrscheinlich war es nur ein Obdachloser, der für die heutige Nacht einen Schlafplatz suchte.
 

Doch je weiter er ging, desto deutlicher wurden die Geräusche. Er meinte Stimmen zu hören, aber auch Laute des Schmerzes. >Konnte es sein, dass da gerade jemand überfallen wurde?< dachte er besorgt. Bei den meisten Leuten lautete ja die Devise nur nicht einmischen und sich in Gefahr bringen. Für ihn galt das nicht. Ungerechtigkeit konnte der Blonde nicht ertragen und daher beschleunigte er seine Schritte.
 

Über Handy Hilfe zu rufen, darauf kam er momentan nicht. Dafür war er zu konzentriert darauf die Quelle der Geräusche ausfindig zu machen.
 

Je näher er kam, desto sicherer war er, dass dort zwei Menschen miteinander kämpften. Allerdings konnte er nicht ahnen, dass es sich dabei um einen Vampir und einen Vampirjäger handelte und das er sich mit seinem Eingreifen in größere Gefahr bringen würde, als er je erwartet hätte.
 

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Joey bog gerade um die Ecke zum Schauplatz des Kampfes, als der braunhaarige Jäger sein Messer in die Schulter seines Opfers versenkte und siegessicher über diesem kniete.
 

>Was …?< erstarrte Joey einen Augenblick, doch dann erkannte er, wer da, scheinbar ohne Bewusstsein, ziemlich lädiert und blutend, unter dem Mann lag. Noah … der Noah, der ihn gerade im Club noch hatte vermöbeln wollen. >Aber wo war Mokuba? War er in Sicherheit oder hatte der Kerl ihm auch was angetan?<
 

Eine riesige Wut stieg in ihm auf. Daher nahm er auch nicht wahr, dass noch zwei andere Jäger im Schatten verborgen waren. Wovon einer gerade mit Schreck geweiteten Augen zu Joey herüber sah und daher nicht reagierte.
 

Der muskulöse Jäger mit dem kurzen, blonden Haar hingegen zog es vor nicht einzugreifen, schließlich mischte sich da gerade ja nur ein normaler Mensch ein, den ein Vampir wäre schon längst zum Angriff übergegangen gewesen. Damit würde ihr Anführer schon zurecht kommen! Er verschränkte daher auch nur die Arme vor der Brust und beobachtete Stumm das weitere Geschehen.
 

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„Lass ihn in Ruhe!“, brüllte Joey, so dass der Jäger über Noah ihn jetzt erst wahrnahm. Dessen Kopf wandte sich ihm ruckartig zu. >Scheiße!< dachte der Jäger nur. Augenzeugen waren nie gut, wenn er sich zu sehr einmischte konnte es sogar sein, dass er ihn eliminieren musste, um ihre Mission nicht zu gefährden.
 

„Verschwinde lieber! Das hier … machte er eine ausladende Geste … geht dich nichts an!Verstanden?“, richtete er sein Wort an den Blonden.
 

>Was bildete der sich ein!< dachte Joey. >Sollte er einfach dabei zu sehen, wie der Kerl Noah tötete und fröhlich pfeifend seiner Wege gehen? Nichts da! Soweit kam es noch, dass Joey Wheeler sich feige verzog und einen Menschen sterben ließ, wenn er doch die Chance hatte eben dies zu verhindern.<
 

„Ich sagte lass ihn in Ruhe!“, wiederholte er stattdessen seine Worte von vorhin mit mehr Schärfe und Autorität in der Stimme. „Vergiss es! Du weißt nicht was er ist! Er ist ein Monster!“, brüllte der Braunhaarige und zerrte Noah brutal an dessen Hemd zu sich hoch. Noah´s Kopf glitt leblos hin und her und Joey hoffte nur, dass dieser noch nicht Tod war.
 

„Das einzige Monster das ich hier sehe bist du!“, spie er dem Jäger entgegen. Woraufhin dieser zusammen zuckte. „Und nun lass ihn los und verschwinde!“, kam Joey den beiden näher. Sein Blut rauschte vor Aufregung in seinen Adern und seinen Ohren, so hörte er auch das kichern des blonden Jägers nicht, der sich herrlich zu amüsieren schien, während Valon verzweifelt darüber nachdachte, wie er seinen Ex aufhalten und in Sicherheit bringen konnte, ohne dass die anderen Jäger erfuhren, dass er ihn kannte. Denn mit seinem Eintritt bei ihnen hatte er sein altes Leben gänzlich aufgeben müssen. Was hieß, dass er keinen Kontakt mehr mit Familie und Freunden haben durfte. Er war nur noch ein Jäger, nichts anderes mehr.
 

Der Anführer der Jäger ließ Noah´s Hemd los und dessen Körper sackte wieder zu Boden. Doch anstatt zu verschwinden griff der Braunhaarige blitzschnell nach dem Messer, dass noch immer in Noah´s Schulter stecke, zog er mit einem kräftigen Ruck, aus der blutenden Wunde heraus. Dies ließ Noah trotz der Bewusstlosigkeit in der er sich momentan befand vor Schmerz wimmern. Der Jäger allerdings holte mit dem Messer aus und zielte dabei direkt auf Noah´s Herz, als Joey auf ihn zu gesprintet kam, um ihn von seiner mörderischen Tat ab zu halten.
 

Joey´s Augen hatten sich vor Panik geweitet, als er begriffen hatte was der Mann vor hatte und ohne zu zögern oder nachzudenken stürmte er auf ihn zu. Alles was er noch denken konnte war, dass er Noah, egal was dieser für ein Arschloch war, retten musste. Schon allein um Mokubas Willen, so fern dieser noch lebte.
 

Joey warf sich mit aller Kraft auf den Jäger, doch dieser wand sich wie ein elektrischer Bulle und schleuderte ich mit einem gewaltigen Schlag gegen die nächste Wand. Heftig schlug er dabei mit dem Rücken auf und auch sein Kopf machte schmerzhafte Bekanntschaft mit der Wand. Er sah nur noch Sterne, als er an der Wand hinab zu Boden sank und benommen liegen blieb. Joey versuchte seinen Blick wieder klar zu bekommen und sich hoch zu stemmen, doch alles war verschwommen und ihm war zu schwindlig, um hoch zu kommen.
 

„Nicht!“, versuchte er noch immer den Jäger, der wieder mit dem Messer ausgeholt hatte aufzuhalten. Doch dieser ignorierte ihn und wollte gerade zu stechen, als … mit einem Mal eine ganze Horde an Menschen auftauchte, die Noah zu Hilfe zu kommen schienen.
 

Erleichtert darüber, dass dem Türkishaarigen geholfen wurde versank der Blonde in der Dunkelheit und sackte in sich zusammen.
 

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„Joey!“, wäre es Valon beinahe besorgt heraus gerutscht, als dieser auf den Boden aufschlug und wenig später regungslos wurde.
 

Er hatte Joey geliebt, vielleicht tat er es noch immer, aber er hatte seine Bestimmung gefunden und hatte ihn aufgeben müssen.
 

Doch ihn nun so am Boden zu liegen zu sehen, nahm ihn ziemlich mit. Wieso brachte sich der Blonde auf immer wieder in Schwierigkeiten? Warum konnte er sich nicht einmal raus halten, insbesondere, wenn ihn die Sache gar nichts anging.
 

Aber Joey war nun mal so! Immer erst reagieren, dann nachdenken. Vielleicht war das auch ein Grund gewesen, dass er sich damals in ihn verliebt hatte. Aber nun brachte er sich damit in Gefahr und das war nicht hinnehmbar. Sein Ex wusste doch gar nicht, worin er sich da gerade begann zu verstricken. Wenn seine Leute ihn nicht töten, dann würden es sicher die Vampire tun, um das Geheimnis ihrer Existenz zu wahren.
 

Plötzlich nahm er das Geräusch von sich nähernden Schritten wahr und gleich darauf stieg sein Adrenalinspiegel, als sieben Vampire auf der Bildfläche erschienen.
 

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Alister glaubte kaum seinen Augen, als er zusammen mit den Männern, die Seto mit ihm zu Noah geschickt hatte den Ort erreichte, der durch Noah´s Handy geortet worden war.
 

Noah lag blutend und bewusstlos am Boden, über ihm der Jäger der ihm den Rest geben wollte. In den Schatten lauerte noch zwei weitere Jäger, er konnte sie riechen.
 

Ein Knurren entwich seiner Kehle. Seine Augen glühten rot auf, als er in Angriffsstellung ging.
 

Hinter ihm taten es ihm die sechs, in schwarz gekleideten, Männer gleich.
 

Den blonden, bewusstlosen Menschen nahm er momentan gar nicht wahr, denn im Augenblick zählte nur, dass Noah gerettet wurde.
 

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>Verdammte Scheiße!< dachte der Braunhaarige Jäger, der noch immer über Noah kniete, das Messer hoch erhoben. Ein paar Sekunden länger und er hätte das abscheuliche Monster unter ihm erledigt gehabt, aber nein, da musste ja die Kavallerie auftauchen.
 

Er wog seine Chancen und die seiner Mitstreiter gegenüber den sieben Vampiren ab, wusste aber, dass sie keine Chance haben würden.
 

Langsam erhob er sich unter dem bedrohlichen Knurren und Zischen der Vampire, die ihn keinen Augenblick aus den Augen ließen und auf den richtigen Zeitpunkt warteten anzugreifen.
 

Der Jäger hob die Hände über den Kopf, dass Messer noch immer in der einen Hand und trat wachsam ein paar Schritte von seinem Opfer zurück.
 

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Im Schatten waren die anderen beiden Jäger genauso wie die Vampire in Angriffsstellung gegangen. Es sah nicht gut für sie aus. Drei gegen Sieben! Da hätten sie nie eine Chance.
 

Valon´s Blick huschte zu Joey hinüber, dann wieder zu seinem Anführer. Was sollten sie jetzt tun? So einer Übermacht hatte er noch nie gegenüber gestanden. Raphael neben ihm schien sich da keine zu großen Sorgen zu machen.
 

Er schaute konzentriert und zitterte vor Anspannung leicht, aber er schien Kampfbereit, sollte es dazu kommen.
 

Sie warteten auf einen Befehl ihres Anführers, der einen weiteren Schritt von Noah weg und auf sie zu getreten war.
 

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Der Braunhaarige Jäger analysierte die Lage, genauso wie Alister.
 

In Alister´s Augen war es momentan wichtiger sich um Noah zu kümmern, unter dem sich eine immer größer werdende Blutlache bildete, als die Jäger zur Strecke zu bringen.
 

Dem Jäger hingegen war klar, dass sie unterlegen waren und sah die einzige Chance heil aus der Sache raus zukommen und den Kampf ein andermal fortzusetzen darin zu verschwinden, bevor der Kampf überhaupt begann.
 

„Valon! Licht!“, rief er über seine Schulter diesem zu. Dieser verstand sofort und warf zwei Blendgranaten in Richtung der Vampire, die gerade zum Sprung angesetzt hatten. Grelles Licht blitzte auf und blendete die Vampire. Diese rissen die Hände vor die Augen, während der Jäger das Messer fallen ließ und zusammen mit den beiden anderen in der Dunkelheit der Gasse hinter ihnen verschwand. An der nächsten Weggablung trennten sie sich, falls ihre Gegner ihnen Nachkommen folgten, was sie sicherlich tun würden.
 

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„Ahh …!“, zischte Alister. Er hatte die Blendgranaten nicht erahnen können und versuchte jetzt das Flimmern vor seinen Augen fort zu blinzeln.
 

Die anderen taten es ihm gleich und nachdem sie wieder einigermaßen sehen konnten nahmen Fünf von Ihnen die Verfolgung der Vampirjäger auf, während einer bei Alister blieb, um diesen zu schützen, sollten die Jäger zurückkehren.
 

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Der Anführer der Jäger fluchte leise vor sich hin. So knapp. Nur wenigen Sekunden länger und es hätte ein Monster weniger gegeben. Dafür würden sie zahlen!
 

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Alister stürzte währenddessen auf Noah zu und ließ sich neben diesem auf die Knie sinken. Er überprüfte die Vitalzeichen und war erleichtert, dass der junge Mann noch immer am Leben war.
 

>Die Wunde sah brutal und ziemlich schmerzhaft aus!< dachte er besorgt, als er Noah mit geübten, schnellen Griffen das weiße, von Blut getränkte, Jackett ausgezogen und anschließend das schwarze zerrissene Hemd über der verwundeten, rechten Schulter weiter aufgerissen hatte, damit er die Wunde besser einschätzen konnte.
 

Die Schnitt- und Stichwunden waren sehr tief und es quoll ungehindert das rote, warme Blut hervor. Wahrscheinlich waren auch Sehnen und Muskeln verletzt. Hätte Noah nicht so viel Blut verloren, dann wäre es für ihre Selbstheilungkräfte kein Problem diese Verletzung innerhalb von ein paar Stunden zu heilen, doch gerade wegen der großen Blutlache unter ihm war klar, dass diese nicht geschehen würde und Noah sich in höchster Lebensgefahr befand.
 

„Geben sie mir den Notfallkoffer!“, wandte sich der Rothaarige, an den Sicherheitsmann der bei ihm geblieben war.
 

Dieser nickte und kam dann Alister's Befehl nach. Er war auch schon mal gegen einen Jäger angetreten, aber so schlimm wie den Bodyguard von Mokuba hatte es ihn noch nie erwischt. Er hoffte der Arzt würde ihm helfen können. Zwar hatte er in der Vergangenheit nie viel mit dem Türkishaarigen zu tun gehabt, aber man kannte seinen Ruf und konnten es sich nicht leisten ihn zu verlieren.
 

Alister nahm den Notfallkoffer an, diesen hatte er vorhin abgestellt, um in Kampfstellung zu gehen. Er öffnete ihn eilig und holte Kompressen und Verbandsmaterial heraus, um Noah einen festen Verband anzulegen und damit die Blutung ein wenig zu mindern. Zumindest solange, bis sie in Seto`s Anwesen waren und er dem Türkishaarigen Blutkonserven geben und die Wunden Nähen konnte. Hier auf der Straße war es einfach zu unhygienisch und auch sie konnten Infektionen bekommen und das konnte Noah in seinem Zustand sicher nicht gebrauchen.
 

Nachdem die Wunden erstmal provisorisch versorgt waren tastete er Noah nach weiteren Verletzungen ab, war aber erleichtert, dass er nur noch Prellungen und zwei gebrochene Rippen finden konnten, die weitaus weniger Schlimm waren, als die Verletzungen an der Schulter.
 

„Wir müssen ihn …!“, wollte sich Alister gerade an den Sicherheitsmann wenden, als dieser ihm zuvor kam. „Doc! Wir haben noch einen Verletzten!“, sah dieser zu ihm herunter und deutete dann auf Joey, der wenige Meter entfernt, bisher von ihnen unbemerkt, weil sie sich ausschließlich auf Noah konzentriert hatten, noch immer bewusstlos am Boden lag.
 

„Ein Jäger?“, knurrte Alister fragend. „Ich denke nicht, er riecht nicht so?“, erwiderte der neben ihm stehende Mann. Der Rothaarige entspannte sich wieder und stand, nach einem kurzem Blick auf Noah, mit dem er sich versicherte, dass dieser noch immer atmete, auf und zu Joey herüber. Er wischte sich das feuchte Blut das von Noah an seinen Händen klebte an der Hose ab und ging neben dem Blonden in die Hocke.
 

>Ein einfacher Mensch! Zur falschen Zeit, am falschen Ort! Armer Kerl!< dachte er, als er am Hals des Fremden nach dessen Puls tastete. Wieder erwarten war er sogar spürbar. Anscheinend hatte er Glück gehabt nicht getötet worden zu sein. Was, wenn man bedenkt, dass er in einen Kampf zwischen Vampir und Jäger geraten war, ziemliches Glück gewesen war. Mit geübten Griffen tastete er den jungen Mann ab. Nachdem er sicher war, dass die Wirbelsäule nur geprellt, aber nicht gebrochen war drehte er ihn auf den Rücken. Er schob ein Augenlid nach dem anderen kurz nach oben und prüfte den Pupillenreflex, den die dicke Beule am Hinterkopf des Blonden ließ darauf schließen, dass er damit ebenfalls hart irgendwo aufgekommen sein musste, wahrscheinlich an der Wand hinter ihm, ging man davon aus, wo und in welcher Position der Blonde lag. Beruhigt darüber, dass der Reflex da war, war Alister sicher, dass sein Patient wohl „nur“ eine Gehirnerschütterung hatte.
 

„Wir werden ihn mitnehmen müssen!“, kam er wieder aus der Hocke.
 

„Wenn?“, ertönte da Seto Kaiba´s kalte Stimme hinter ihm.
 

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Währenddessen waren die anderen Vampire den Jägern gefolgt. Genau wie die Jäger hatten sie sich getrennt und hatten die Spur der Angreifer verfolgt.
 

Zwei der Jäger darunter auch der Anführer, der Noah angegriffen hatte, waren entkommen, weil sie genau, wie sie es in ihrem Training gelernt hatten in Menschenansammlungen untergetaucht waren. Der eine in einem Stripclub und der andere, der Anführer, in einer Bar namens „After Dark“.
 

Sie wussten genau, dass die Vampire niemals in Gegenwart von Menschen angreifen würden, um das Geheimnis ihrer Existenz zu wahren. Einige der noch lebenden Jäger die auf der Welt verteilt lebten und die Vampire jagten waren der Meinung man sollte ihre Existenz öffentlich machen und eine Hetzjagd veranstalten, doch bedachten sie dabei nicht, dass dies wohl zu einem dritten Weltkrieg ausarten würde. Die Menschen waren nun einmal misstrauische, gewalttätige Individuen, wenn sie Angst hatten und ihr Leben in Gefahr sahen. Sollten sie von den Vampiren erfahren, dann würden sich die meisten Menschen nur Gegenseitig verdächtigen und es würde zu einer weiteren Hexenjagd kommen in dem jeder jeden denunzieren würde.
 

Damit wäre also der Sache der Vampirjäger nicht gedient und man hielt sich ebenso wie die Vampire bedeckt.
 

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Der dritte Jäger hatte weniger Glück, denn in der Nähe der Gasse, in die er geflüchtet war gab es weit und breit keinen Club oder sonstige Läden in die er verschwinden konnte. Nur Lagerhallen.
 

Valon fluchte, als er die Schritte der Vampire immer näher kommen hörte und suchte dabei verzweifelt nach einem Versteck.
 

„Da ist er!“, schrie einer der Vampire und mit einem Satz wurde der Braunhaarige von den Füßen gerissen und ein Vampir hockte ziemlich schwer auf seinem Rücken. Dessen Klauen hatten sich in seinen Rücken gegraben und Risswunden verursacht, die höllisch brannte. Er spürte das Blut seinen Rücken herunter rinnen und konnte sich bildlich vorstellen, wie sein Angreifer seinen Eckzähne Ausfuhr und sich genüsslich über die Lippen leckte.
 

>Aber so schnell würde er kein Vampirfutter werden!< dachte er grimmig. >Dafür gab es noch zu viel zu tun. Zu viele von ihnen zu erledigen.<
 

Valon nahm alle Kraft zusammen, die er durch sein Training erworben hatte, schüttelte seinen Angreifer in Todesangst ab und ging in Angriffsstellung. Da erst merkte er, dass er eingekreist war. Keine gute Konstellation, wenn man am Leben bleiben wollte.
 

„Ihr habt einen von uns übel erwischt und dafür wirst du nun zahlen!“, funkelten ihn die roten Augen des Vampirs vor ihm voller Rachegelüste an. „Wir säubern nur die Straßen von euch Monstern!“, ging Valon's Temperament mit ihm durch, was er gleich darauf bereute, als er einen heftigen Schlag ins Gesicht bekam und er Blut in seinem Mund schmeckte. „Wenn einer hier ein Monster ist dann du!“, brüllte der Vampir hinter ihm. „Wir … haben den Krieg nicht angefangen! Aber das hat man dir sicher nicht bei den Jägern beigebracht oder?“, zischte dieser ihn gerade zu an, bevor er von ihm einen Tritt in die Kniekehle bekam und er ächzend vor Schmerz zu Boden ging.
 

Valon wusste, dass er seinen Tod nur beschleunigen würde, falls er sich wehrte und so versuchte er stattdessen eine Lösung zu finden. Einen Weg sich diesmal noch zu retten, zumal sie Joey zurück gelassen hatten und er nicht wusste was die Vampire nun mit ihm tun würde und außerdem beschäftigte ihn auch die letzte Aussage des Vampirs. Selbst wenn ihm dies noch nicht wirklich klar war.
 

„Oh, da wehrt sich ja jemand gar nicht!“, umrundeten ihn die beiden Vampire mit unverhohlener Mordlust, denn wenn es um ihre Art ging war jedes Leben immens wichtig und die Loyalität ging tief. Sie fletschten die Zähne und knurrten. „Um so leichter für uns ihn zu töten und seine Leiche unserem Fürsten zu präsentieren!“, meinte der andere. Zwar hätte er sich einen ausgiebigeren, gewalttätigeren Kampf und wesentlich mehr Blut gewünscht, aber man konnte eben nicht alles haben.
 

Valon hatte in der zwischenzeit zu dem kleinen Gürteltasche an seinem Rücken gefasst und nach einer Blendgranate gegriffen. Seine Bewegung war so schnell gewesen, dass selbst die Vampire sie nicht bemerkt hatten, weil sie von ihren Rachedurst abgelenkt waren.
 

„Tut mir ja Leid, Jungs, aber das hier wird mir langsam zu langweilig! Vielleicht setzten wir das ein anderes Mal fort!“, grinste er sie so selbstsicher wir nur irgend möglich an, zog den Stift der Granate und warf sie, während er gleichzeitig die Augen schloss.
 

Als er ein Jaulen und schmerzvolles Stöhnen hörte öffnete er die Augen wieder, sah sich schnell um und verschwand dann durch einen Kanaldeckel in die Abwasserkanäle der Stadt. Es stank fürchterlich und meinte sich übergeben zu müssen. Ob nun vor Schmerz oder dem Gestank, wusste er nicht zu sagen, aber er kämpfte sich tapfer, wenn auch hinkend, weiter durch die Kanäle in der Hoffnung, dass sie seine Spur verloren haben würden, wenn er erstmal weit genug weg war.
 

Als die Vampire wieder normal sehen konnten schalten sie sich selbst Narren, als sie den Jäger nicht finden konnten. Er musste in den Kanälen verschwunden sein, doch bei dem Gestank würden sie den Geruch seinen Blutes nicht aufnehmen können und nur dort unten herum irren.
 

Sie hätten ihn gleich töten sollen, doch stattdessen war er ihnen entkommen, weil sie zu sehr auf Rache aus gewesen waren, dabei sollten gerade sie, die der Eliteeinheit der Vampire angehörten, genau diese Emotion ausschalten können, um ihren Job erfolgreich zu ende bringen zu können.
 

Murrend und frustriert, ihren Job nicht zu ende gebracht und wenigstens einen Jäger getötet zu haben gaben sie die Jagd für diese Nacht auf, aber schon in der nächsten würden sie versuchen die Spur wieder auf zunehmen. Allein schon, um ihren Fürsten Gnädig zu stimmen, denn dieser würde sicher nicht erfreut sein zu hören, dass sie die Jäger verloren hatten, besonders wenn sie einen schon so gut wie erledigt hatten.
 

>>><<<
 

Alister hatte Seto nicht kommen hören und zuckte erschrocken zusammen. Eigentlich war sein Gehört genauso empfindlich wie bei jedem ihrer Art, aber ihr Fürst schien durch seine Jahre bei der Eliteeinheit und vielleicht auch schon von Geburt an die Fähigkeit entwickelt zu haben aufzutauchen wie ein Geist und genauso wieder verschwinden zu können.
 

„Du … du hast mich erschreckt!“, blickte der Rothaarige Seto tadelnd an. Etwas das der Braunhaarige nur von Mokuba und ihm duldete und jedem anderen den Kopf gekostet hätte.
 

„Wer ist das?“, deutete Seto auf den bewusstlosen Blonden und überging Alister's Worte einfach. Er schien kein Jäger zu sein. Wohl nur ein normaler Mensch. Zwar hätte er sich was anderes gewünscht, um seinen Frust und seine Wut an ihm auslassen zu können, doch der junge Mann schien bedauerlicherweise nichts mit der Sache zu tun zu haben.
 

„Ein Mensch!. Scheint zwischen die Fronten geraten zu sein! Wir sollten ihn erstmal mitnehmen, denn einen Krankenwagen können wir schlecht rufen, wenn wir der Polizei nicht erklären wollen woher das viele Blut am Boden stammt!“ meinte Alister. Womit er ja auch recht hatte. Aufmerksamkeit konnten sie nun wirklich nicht gebrauchen. Nicht in der heutigen Zeit. „Wie du meinst! Er obliegt deiner Aufsicht!“, stimmte Seto Alister, da dieser Recht hatte, missmutig zu. Sie konnten nur hoffen, das dies kein Fehler sein würde.
 

„Wie geht es Noah?“, wandte er sich ehrlich besorgt zu diesem um und ging dann neben ihm in die Hocke. Der Rothaarige seufzte schwer. „Sein Zustand ist kritisch! Ich muss die Wunde nähen und er brauch Bluttransfusionen, damit seine Selbstheilung schneller voran geht!“, legte er Seto eine Hand auf die Schulter, um ihm seinen Beistand zu signalisieren. Hatte der Braunhaarige bis eben noch teilnahmslos gewirkt, als es um den Menschen ging, so sah man ihm seinen Sorge um seinen alten Freund und Mokuba's Bodyguard, wenn man ihn so gut kannte wie er, nun an.
 

„Dann lasst uns hier schnell verschwinden! Mokuba vergeht beinahe vor Sorge um Noah und ich will keine kostbare Zeit verlieren!“, stand er wieder auf. „Sie tragen Noah!“, wies er den Sicherheitsmann, der dem ganzen schweigend beigewohnt hatte, an. Er selbst ging zu dem blonden Menschen. Alister musste sich um Noah kümmern, daher würde er ihn eben tragen, zumal die anderen Sicherheitsmänner noch nicht zurück waren.
 

Er ging neben den Menschen in die Hocke und betrachtete ihn. >Nicht übel!< dachte er, als er das eben mäßige Gesicht sah, das goldene Haar, dass ihm wild ins Gesicht fiel und erst dieser Duft, wie wilder Honig. Mit einem Mal schien er alle anderen Gerüche zu verdrängen. Fast zögerlich und doch vollkommen gebannt streckte er seine Hand nach dem Blonden aus und zitterte leicht, als er das blasse Gesicht berührte. Ein kleine elektrische Entladung verpasste ihm einen kurzen Schlag und er zuckte mit vor Unglauben geweiteten Augen zurück.
 

>Nein … das … das konnte nicht sein! Er hatte sich sich doch geschworen, dass es niemals wieder passieren würde! Nie wieder!< schrie in seinem Inneren eine panische Stimme lauten Alarm. >Hatte er nicht schon genug durchgemacht, genug verloren?< fragte er sich voller Schmerz.
 

„Seto? Ist … alles ok?“, wollte Alister wissen, der gemerkt hatte, dass dessen Verhalten sich verändert hatte. Kaum merkbar, aber er hatte es dennoch wahrgenommen. „Es ist alles in Ordnung!“, ermahnte sich der Braunhaarige sich selbst sich nichts anmerken zu lassen. Mit einem schnellen und eleganten Bewegung hatte er den blonden, jungen Mann auf seine Arme genommen und sich erhoben. Er glaubte beinahe, dass ihm jeden Augenblick der Atem stocken würde, so nah war ihm der andere. Sein Herz schlug schneller. „Wie du meinst!“, war der Rothaarige nicht wirklich überzeugt, aber er zuckte nur mit den Schultern und konzentrierte sich vorerst auf Noah, der schlaff in den Armen des Sicherheitsmannes lag.
 

Gemeinsam ging man den Weg zu den Wagen zurück.
 

Fortsetzung folgt …
 

Es tut mir Leid, dass es solange gedauert hat, bis es was neues zu dieser FF gab!
 

Eure Noa-Willow

Begegnungen - Teil 1

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Begegnungen - Teil 2

Begegnungen – Teil 2
 

Tea hatte sich nachdem sie Serenitys Wohnung verlassen hatte erneut ein Taxi gerufen und ließ sich zu Kisara fahren. Einer ihrer ältesten Freundinnen und der Seherin ihres Volkes. Die Braunhaarige allein zurück zu lassen schmerzte noch immer, etwas, dass sie sonst nie verspürt hatte, nachdem sie sich eine Gespielin für die Nacht gesucht hatte. Sie seufzte schwer, als sie den Fahrer bezahlte und dann ausstieg, um auf das Hochhaus, in dem Kisara wohnte zu zu gehen. Vielleicht half ein Plausch mit ihrer Freundin, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
 

Sie fuhr mit dem Fahrstuhl in den obersten Stock, des neun Etagen hohen Gebäudes und wollte gerade Klopfen, als schon die Tür aufging und Kisara sie lächelnd ansah. Sie war so schön wie immer, ihr weißes Haar war hochgesteckt, sie trug kaum Make-up, aber sie war dennoch gesegnet mit roten Lippen und dunkelblauen Augen, die einen in ihren Bann ziehen konnten. „Na, da hatte meine letzte Vision ja mal wieder Recht! Na komm rein! Ein Glas Wein?“, ließ sie die Tür öffnen, damit Tea herein kommen konnte, während sie schon mal in den Wohnraum vorging und zum Barschrank trat. „Gern!“, nickte diese, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen und sich auf die einladende, schwarze Ledercouch hatte fallen lassen. Kisara, in einem dunkelblauen Kimono, reichte ihr ein Glas und setzte sich dann im Schneidersitz zu ihr. „Du hast also eine Frau kennengelernt?“, nippte sie an ihrem Glas. Manchmal war es echt unheimlich, das Kisara so viel wusste, aber Tea hatte sich über die Jahrhunderte daran gewöhnt.
 

„Allerdings!“, nickte sie und nahm einen großen Schluck. „So, … wie mit ihr war es noch nie. Dieser … Duft und … Gott, der Sex und ihr Blut erst!“, lehnte sie sich zurück und öffnete ihren Mantel mit einer Hand. „Du weißt, dass du dafür bestraft werden könntest!“, tadelte Kisara sie. Sie beide wussten nur zu gut, dass sie nur von Menschen trinken durften, wenn Gefahr bestand zu sterben oder eben in den Clubs wie dem „Innocent“, in dem ihnen dies in kontrollierter Umgebung gestattet war. „Ich weiß … ich weiß, es ist nur … eben was anderes, wenn man sich seine Gespielin selbst ausgesucht und umgarnt hat, dann ist das Blut noch köstlicher!“, seufzte Tea. „Aber du hast Recht, ich sollte es mir verkneifen, denn dafür meinen Kopf, im wahrsten Sinne, zu verlieren ist sicher nicht mein Plan!“, trank sie noch einen großen Schluck und schüttelte dann ein wenig ihr Glas, damit Kisara ihr nach schenkte. Diese stand auf und holte die Flasche, dann schenkte sie ihnen beiden nach und setzte sich wieder, während sie die Flasche auf den Couchtisch stellte. „Du lernst dazu!“, grinste sie die Braunhaarige an. „Aber nun zurück zu dieser … Braunhaarigen Schönheit!“, rief sie sich die Vision wieder vor Augen. „Ihr Name ist Serenity. Gott, sie ist so … schön!“, schwärmte Tea. „Dabei auch noch liebenswert, freundlich und im Bett nachgiebig, aber auch fordernd! Sie ist perfekt und das macht mir Angst!“, sah sie Kisara ernst an. „Ihr Blut war so köstlich, dass ich es immer noch Schmecke, ihr Duft umfängt mich selbst jetzt und wir sind Kilometer voneinander getrennt und mein Herz schmerzt bei jedem Gedanken an sie, weil ich mich nach ihr sehne. Kisa … du meinst doch nicht, dass sie … die … die Eine ist?“, nippte sie an ihrem Glas Wein.
 

Lass uns mal aufzählen:
 

1. Ihr Duft ist für die unwiderstehlich

2. Du sehnst dich nach ihr, dabei kennt ihr euch kaum

3. Der Sex war der Beste deines Lebens und mit einer anderen kannst du es dir kaum mehr vorstellen
 

„Hab ich doch recht, oder?“, blickte Kisara ihre Freundin fragend an. Sie nickte, wenn auch zögerlich, aber im Grunde hatte sie ja recht.
 

4. Ihr Blut ist das köstlichste was du je hattest und wie schon beim Sex wird anderes Blut nie wieder so schmecken wie mit ihr.
 

„Gab es … elektrische Entladungen? Hat es … gefunkt?“, wollte sie dann wissen.
 

Tea seufzte schwer und schloss kurz die Augen. „Ja, … sogar mehr als einmal! Verdammt!“, stimmte sie Kisara zu.
 

„Ok, dann ist es klar! Sie wird es sein! Ich sehe es zwar gerade nicht, aber bisher hat dich noch keine Frau so in ihren Bann gezogen. Selbst die letzten 500 Jahre lang, waren es nur lose Sachen, auch wenn ich weiß, dass du einige der Frauen sicher geliebt hast. Aber so von einer Frau reden gehört wie heute und das wo ihr euch gerade nur ein paar Stunden kennt, ist für mich ein sicheres Zeichen, dass du dir überlegen solltest sie wieder zu sehen!“
 

„Und ihr was sagen? Hey, ich mag dich, aber ich bin ein Vampir und übrigens bist du meine vom Schicksal bestimmte Seelengefährtin? Sie wird mich für verrückt halten und mir eine Einstweilige Verfügung vor die Nase knallen und das war es dann!“, spülte sie mit einem großen Schluck den Rest vom zweiten Weinglas auch noch runter. „Wenn sie dein Schicksal ist, dann werdet ihr so oder so zusammen kommen! Glaub mir, das Schicksal findet einen Weg!“, erwiderte Kisara, wobei kurz ein trauriger Schatten über ihr Gesicht glitt. Sie fasste sicher aber schnell wieder, bevor Tea etwas bemerkte. „Dann leg ich es in die Hände des Schicksals!“, stellte Tea ihr Glas auf den Tisch. „Sollten wir wirklich für einander bestimmt sein, werden wir uns sicher bald noch einmal über den Weg laufen. Sollte das der Fall sein, dann werde ich mit ihr reden!“, meinte die Braunhaarige nun. „Da fehlt einem Wohl der Mut!“, kicherte Kisara ein wenig beschwipst. „Aber gut, … tu das! Du wirst sehen, ihr lauft euch wieder über den Weg!“
 

>>><<<
 

Zwei Stunden nachdem Tea gegangen war wachte Serenity wieder auf. Sie fühlte sich benommen, aber auch befriedigt wie schon lange nicht mehr. Eine selige Wärme in sich ließ sie schnurren und sich im Bett räkeln. Dann wurde ihr Gewahr, dass ihre Bettgespielin fort war. „Hmm …“, setzte sie sich auf, schaltete die Lampe auf ihrem Nachtisch an und sah sich um. Ihre Sachen waren fort, von der Schönheit mit der sie den Abend verbracht hatte keine Spur mehr zu sehen. Sie seufzte schwer. Was hatte sie auch erwartet? Sie zog die Beine an und starrte vor sich hin.
 

Wieso hatte sie kein Glück mit den Frauen? Alle wollten sie, im Bett, aber nicht in ihrem Leben! Dabei wollte sie doch nur jemanden für den sie da sein konnte, den sie liebte und der sie liebte. >Bei … !?<, versuchte sie sich an Tea´s Namen zu erinnern, aber er fiel ihr einfach nicht ein. Was sie merkwürdig fand, denn an ihr Liebesspiel erinnerte sie sich zu gut. Es war anscheinend sogar so gut gewesen, dass sie danach gleich ein genickt war. Als sie sich nun an Tea´s Gesicht erinnern wollte, war auch dies nur verschwommen in ihren Erinnerungen zu finden. Dafür hatte sie ihre Stimme noch immer in ihn ihren Ohren, den warmen Klang, das Stöhnen, ihren Namen, als sie kam.
 

Sie begann haltlos zu weinen. Vor Sehnsucht und Schmerz, den sie wusste sie war erneut verlassen worden. Von nun an wollte sie niemanden mehr an sich ran lassen. >Noch mehr Schmerz würde sie nicht ertragen!<, wischte sie sich entschlossen die Tränen von den Wangen.
 

>Dann blieb sie eben allein oder sie ging ins Kloster.<
 

>>><<<
 

Duke hatte nachdem Tristan verschwunden war, alle Fenster verriegelt und war dann duschen gegangen. Es hatte ewig gedauert, bis er wieder raus gekommen war, denn er hatte versucht Tristans Geruch von sich zu waschen und damit auch die Erinnerung. Aber es half nichts, sobald er die Augen schloss sah er ihn vor sich, hörte dessen Stimme und konnte dessen Berührungen gerade zu spüren, dabei war er überhaupt nicht da.
 

>Gott, wieso … wieso er?<, hatte er noch unter dem längst eiskalten Wasser, in der Dusche gekauert und geweint. Er war nie jemand gewesen, der unbedingt einen Gefährten hatte haben wollen, er war mit seinem Leben zufrieden gewesen, genauso wie es gewesen war, aber nein, das Schicksal musste ja so grausam sein und ihm jemanden schicken den er nicht haben konnte. Entweder würde er Tristan oder Tristan ihn töten müssen, auch wenn er immer noch nicht verstand, weshalb dieser Jagd auf seine eigenen Leute machte und so verständnislos ausgesehen hatte, als er ihn damit konfrontiert hatte.
 

Irgendwann hatte sich der Schwarzhaarige wieder aufgerappelt, sich abgetrocknet und trotz der schon reichlich blauen Lippen und dem leichten Zittern, das ihn erfasst hatte angefangen seine Matratze neu zu beziehen. Die alten Laken hatte er gleich gewaschen, um die Beweise das es diese Nacht wirklich gegeben hatte zu vernichten.
 

Nun saß er, in einen weißen Bademantel gekleidet, mit einer Flasche Bier am Fenster und starrte hinaus in den Nachthimmel. >Wo war Tristan nun wohl? Würde er zurück kommen, um es zu ende zu bringen?< Er wusste, dass er besser den Laden dicht machen und verschwinden sollte, aber er brachte es nicht fertig. So dumm es auch klang, irgendwie wollte er das Tristan zurück kam, auch wenn es ihn sein Leben kosten würde. Er wurde dessen Geruch nicht los, sein Herz schmerzte, wenn er an ihn dachte und er wollte nichts sehnlicher, als in seinen Armen zu liegen, ihn zu kosten und ihm zu zeigen, was er verpasste, wenn er sich auf die Seite der Jäger schlug. „Verdammtes Schicksal!“, seufzte er schwer, als er einen Zug aus seiner Flasche nahm. Aber selbst wenn er starb, dann war er wenigstens erlöst, denn hatte das Schicksal einen erst mit seinem Gefährten zusammengebracht, gab es keinen anderen mehr für einen und man litt, wenn man nicht zusammen war. Wenn es schon so schmerzhaft war ihn nicht um sich zu haben, wo man sich gerade nur ein paar Stunden kannte, dann wollte er nicht wissen, wie schlimm es werden würde, wenn man ihn niemals wiedersah, da wollte er dann lieber sterben, als diesen Schmerz ertragen zu müssen, denn so stark war er nicht.
 

>>><<<
 

Tristan lief noch immer durch die Stadt. Es war stockdunkel, die meisten Leute lagen nun in ihren Betten, schliefen und wussten nichts von dem was draußen vor sich ging. Manchmal wünschte er sich er wäre auch so unwissend, aber er war es nicht und nun hatte er auch noch mit dem Feind geschlafen und das schlimmste war, dass er es genossen hatte und das er am liebsten kehrt gemacht und es Duke noch mal hätte besorgen wollen, aber er hielt sich eisern zurück.
 

>Duke … Duke!<, immer wieder dieser Name in seinem Kopf. Er wurde den Gedanken an ihn nicht los. Sein Geruch, war immer noch präsent, seine Lippen auf seinen, selbst der Schmerz, als er ihn gebissen hatte! Verdammt … wie konnte es der Schwarzhaarige wagen ihm zu sagen er sei ein Halbvampir. Das war er nicht, seine Eltern waren Menschen gewesen! Freunde von ihrem Anführer, der ihn aufgenommen und aufgezogen hatte, nachdem seine Eltern im Kampf gegen die Vampire umgekommen waren. Er hatte geschworen sie dafür zahlen zu lassen und nun … war da Duke und seine Welt geriet ins Wanken.
 

>Was sollte er glauben? Konnte es sein … nein … oder? Verdammt!<, fasste er sich an seinen Kopf, der schmerzte, je mehr seine Gedanken rotierten. Er musste zu seinen Leuten, duschen, Dukes Geruch loswerden und dann würde er ihn vergessen und niemals wieder an ihn denken. Das nahm er sich vor, auch wenn er wusste, das es sinnlos sein würde. Tief in seinem Inneren rief etwas nach dem Anderen, wollte ihn bei sich haben, ihn als seinen Kennzeichnen und vor allen Gefahren beschützen. Der Druck in ihm war immens, aber er stellte sich ihm entgegen. Wich nicht zurück. So sehr es auch schmerzte.
 

Dennoch der Zweifel blieb und er würde bald genährt und bestätigt werden.
 

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Ishizu und Odeon hatten ihn bei sich zuhause abgesetzt, natürlich nicht ohne noch mal mit reinzukommen und sich die Wunde noch mal anzusehen. Wie seine Schwester nun mal war hatte sie über das Chaos, das sich über die ganze Wohnung verteilte, die Nase gerümpft und sie hatte wie er erkennen hatte können mit sich gerungen was zu sagen, oder gleich anzufangen aufzuräumen. Stattdessen hatte sie nur den Verband gewechselt, ihm ein paar Schmerztabletten, von denen er sicher die Finger lassen würde, weil er auf Chemie nicht stand, dagelassen und ihn unter der Auflage morgen nochmal bei ihr in der Klinik vorbei zu schauen, allein gelassen.
 

Er liebte seine Schwester und Odeon auch, aber er war schon immer lieber allein gewesen. Zumindest bisher, denn seit er vor ein paar Stunden Ryou begegnet hatte, schien sich dies geändert zu haben. Natürlich wusste er, dass es so das Beste war, aber er vermisste den Weißhaarigen schon jetzt schmerzlich, obwohl sie sich vor einer Stunde noch gesehen hatten. Immer wieder sah er sein Lächeln vor sich, diese wunderschöne, weiche Haut, er schmeckte das Blut, dass dieser ihm geschenkt hatte, damit er überlebte, roch ihn.
 

„Verdammt, schlag ihn dir aus dem Kopf!“, schalt er sich selbst, als er sich nun aus seinen blutverschmierten Sachen schälte und ins Bad ging, um sich zu waschen und dann nackt wie er war ins Bett zu gehen und ein wenig zu schlafen. Das Blut heilte seine Wunden, er spürte es, morgen würden die Wunder verheilt sein, zwar würde es noch ein paar Tage wehtun, aber das hielt er aus.
 

Sobald er die Augen allerdings schloss, sah er wieder Ryou vor sich. Er fluchte laut, denn auch weiter unten regte sich nun was und das ließ sich nicht einfach so beheben, in dem er an etwas anderes dachte. Stattdessen legte er nun lieber Hand an und nutzte das Bild von Ryou vor Augen dazu sich einen runter zu holen und sich so Linderung zu verschaffen, auch wenn es die Sehnsucht nach dem Anderen ihn ihm noch weiter entfachte.
 

>>><<<
 

Ryou hatte noch lange am Fenster gestanden und den drein nachgesehen. Er seufzte schwer. „Marik …!“, dreht er sich träumerisch lächelnd irgendwann um und ging in die Küche, um sich einen Tee zu machen. Es war dumm weiter an ihn zu denken, sie hatten sich verabschiedet und würden sich wohl nie wiedersehen, auch wenn er es sich wünschte. Aber Wünsche gingen nun mal kaum in Erfüllung, das wusste er aus eigener Erfahrung.
 

Er hatte studieren wollen, aber dann waren seine Eltern bei einem Unfall umgekommen. Danach hatte er mittellos und allein dagestanden und war letztendlich im „Innocent“ gelandet. Ein Bekannter seines Vaters war so freundlich gewesen in dem Job zu geben. Zwar hatte er schon vorher von den Vampiren gewusst, den seine Eltern hatte schon lange im Dienst von einem gestanden, aber ihnen nun wirklich so nah zu sein und sich ihnen hinzugeben, sowohl körperlich, durch das Blut trinken und Sex, war etwas gewesen, an das er sich hatte gewöhnen müssen, nun aber war er eine feste Größe im Club. Die Gäste schätzten seine Verschwiegenheit und seine Art mit ihnen umzugehen.
 

Dennoch war es nie gewesen wie mit Marik. Bei ihm hatte er echte Erregung gespürt. Bis zu dem Moment in dem er sein Blut getrunken hatte, hatte er schon gedacht, dass er so abgestumpft war, dass er diese Erregung nie wieder bei jemanden verspüren würde und dann fand er einen verletzten, halbtoten Vampir und alles änderte sich. Er sehnte sich nah ihm. Wollte in seinen Armen liegen, spüren wie er in ihn drang und ihn nahm. Es würde wild werden, vielleicht auch ein wenig schmerzhaft, aber diesen Preis würde er gern zahlen, wenn Marik ihn nur wollen würde.
 

Aber das würde nicht passieren. Stattdessen würde er sich immer nach ihm verzehren und mit dem Schmerz in seinem Herzen und der Gewissheit, dass er da draußen war, aber für ihn unerreichbar, leben müssen.
 

>>><<<
 

Mokuba saß auf der Kante es Einstiegs vom Wagen und wartete wie er es seinem Bruder versprochen hatte darauf das dieser mit Alister und Noah und den Anderen zurück kam. Er zitterte, aber eine Decke hatte er abgelehnt. Der Sicherheitsmann hatte es gut gemeint, aber er zitterte nicht vor Kälte, sondern vor Angst. Angst den Mann verloren zu haben, den er mehr liebte als alles andere. >Gott, wie hatte er so dumm sein und in den Club gehen können. Es war alles nur seine Schuld!<, vergrub er sein Gesicht in den Händen und vergoss stumme Tränen.
 

Dann hörte er Stimmen. Schritte die auf ihn zukamen. Er sprang auf, wurde aber von den Sicherheitsmann, der nicht sicher sein konnte wer da kam hinter diesen geschoben, damit er sicher war, sollten es Jäger sein und nicht ihre eigenen Leute.
 

Allerdings waren es ihre eigenen Leute und als Mokuba Noah in den Armen eines Sicherheitsmannes lagen sah hielt ihn nichts mehr und er rannte auf diesen und Alister, der neben beiden her ging, zu. „Noah … Gott!“, schreckte er zurück, als er Noah so zugerichtet sah. „Alister ist er … ist er …!?“, brachte er es nicht zustande es auszusprechen, während sein Blick auf das reglose, von Blut verschmierte, Gesicht des Türkishaarigen heftete. „Nein … er lebt, aber wir müssen uns beeilen!“, sah dieser ihn ernst an. „Lauf vor und öffne die Wagentür!“, bat er den Schwarzhaarigen. Dieser nickte und öffnete die Tür eilig. Der Sicherheitsmann beeilte sich dann Noah auf den Rücksitz zu legen. Alister ließ sich sofort mit seinem erste Hilfe Koffer neben ihm nieder. Noah war so blass und hatte sich noch immer nicht wieder gerührt, dass er sich langsam sorgte, dass sie es nicht mehr rechtzeitig zum Kaiba Anwesen schaffen würden. In die Klinik konnten sie nicht. Die Jäger würden sie sicher überwachen und er wollte sicher nicht noch ein Blutbad in einem der Krankenhäuser.
 

„Seto … wir …!“, sah Mokuba nun zu seinem Bruder, der gerade ankam, und erstarrte, als er Joey in dessen Armen liegen sah. Ebenfalls reglos. „Was … was ist passiert? Joey war doch noch im Club, als wir ihn verließen!“, kam er zu den beiden herüber. „Du kennst ihn?“, blickte ihn Seto fragend an. Ein wenig Eifersucht erfasste ihn, aber er verdrängte es. „Joey, … wir haben im Club getanzt.“ >Das sie beide … hatten miteinander rummachen wollen verschwieg er lieber!<, dachte sich der Schwarzhaarige. „Er scheint dazwischen geraten zu sein, als die Jäger mit Noah kämpften. Alister meint er hat eine Gehirnerschütterung und eine Prellung der Wirbelsäule, aber das wird wieder. Wir nehmen ihn mit und dann sehen wir, wie wir das in den Griff bekommen. Irgendwie müssen wir ihm ja erklären was das los war, ohne uns zu verraten!“, erwiderte Seto. Mokuba blickte zu Joey, dann zu Seto und nickte. „Wir können ihn ja auch schlecht hier liegen lassen!“, meinte Mokuba dann, froh darüber, dass sie Joey halfen. Aber nun war für ihn Noah am wichtigsten. „Ich fahr bei Noah und Alister mit!“, sagte er dann. „Ist gut! Ich nehme den anderen Wagen. Wir sehen uns dann am Anwesen!“, ging Seto zum anderen Wagen herüber. Er ließ sich die Tür öffnen und legte auch Joey auf den Rücksitz, dann setzte er sich ihm gegenüber auf den anderen Sitz und blickte ihn stumm an. >Joey! So war also sein Name!<, dachte er, während sein Blick über den Blonden glitt und dessen Geruch noch intensiver wurde.
 

Mokuba ließ sich neben Alister nieder und griff nach Noahs Hand. Er drückte sie leicht und war froh, dass Noah noch lebte. Er hatte solche Angst um den Türkishaarigen. Sollte er ihn verlieren, dann … dann würde er auch sterben, da war er sich sicher. Er hatte doch gerade erst Noah gestanden, dass er ihn liebte, da durfte er ihn nicht verlieren. Es gab nur Noah für ihn, auch wenn dieser so viel älter als er war. „Das ist gut! Zeig ihm, dass du da bist! Sprich mit ihm!“, streichelte Alister Mokuba beruhigend über den Rücken. „Hilft … das denn?“, sah ihn dieser fragend an. „Bestimmt! Er braucht etwas woran er sich festhalten kann und … ich denke das bist du genau das Richtige!“, war Alister nicht entgangen, wie Mokuba den Türkishaarigen auf Empfängen oder auch sonst ansah und dieser ihn. Da war was zwischen den Beiden und wenn etwas Noah durchhalten lassen würde, dann war es Mokuba. „Ok! Noah … ich bin es Mokuba! Mir geht’s gut, dank dir!“, sprach er sanft auf den Türkishaarigen ein, als einer der Sicherheitsmänner nun losfuhr. Die zurückbleibenden Sicherheitsmänner würden von einem anderen Wagen abgeholt werden, den einer von ihnen schon gerufen hatte, aber zuerst würden sie sich noch mal umsehen, um eventuell eine Spur zu den Jägern zu finden.
 

Auch der Wagen von Seto fuhr nun los. Dieser rieb sich die Augen und seufzte. Joey zog ihn unheimlich an und es war schwer ihn nicht zu berühren. Aber er durfte es nicht. Je mehr Kontakt, desto weniger würde er ihn später gehen lassen können und das musste er, denn noch einmal würde er sein Herz nicht brechen lassen. Einen weiteren Verlust würde er nicht verkraften. Und Menschen … waren so zerbrechlich, das wusste er aus eigener Erfahrung. Also warum war das Schicksal so grausam ihm noch einmal jemanden zu schicken und wieder einen Menschen? Wollte es ihn verspotten, ihn weiter quälen?
 

Noah begann zu krampfen. Sein Körper braucht Blut. „Alister? Was ist los?“, wurde Mokuba panisch. „Er braucht Blut. Sein Körper hat zu wenig, um alle Wunden zu heilen und das lässt ihn krampfen.“ „Dann … nimm meins! So viel wie geht?2, bat Mokuba und hielt ihm sein Handgelenk hin. „Mokuba, … das geht nicht! Du stehst kurz vor der Wandlung! Du brauchst es selbst oder du gehst bei der Wandlung drauf und das würde sich Noah nie verzeihen!“, drückte er dessen Hand herunter. „Ich gebe ihm welches!“, blickte er ihn ernst an. „Wenn du es erlaubst?“ Mokuba war quasi Noahs Gefährte und musste seine Zustimmung geben. Man nährte sich als Gefährte nur von seinem Gefährten oder von Blut aus Blutkonserven. „Tu es! Er muss leben!“, stimmte Mokuba zu. Alister nickte, nahm sein Skalpell aus dem Koffer und schnitt sich mehrmals am Handgelenk, dies presste er dann an Noahs Lippen. „Komm trink!“, tropfte das Blut in dessen Mund. Es war nicht leicht, den er krampfte noch immer, aber dann trank er. Alister presste sein Handgelenk fest auf Noahs Mund, damit er soviel bekam wie ging, aber nicht so viel, dass es ihn bei seiner Arbeit beeinträchtigen würden. Noah wurde wieder ruhiger, das krampfen hörte auf. Alister nahm das Handgelenk zurück und sofort verschloss sich die Wunde. „Uh …!“, stöhnte er kurz ein wenig benommen, er brauchte einen Moment um sich zu sammeln. Mokuba sah ihn besorgt an. „Alles ok!“, beschwichtigte er Mokuba. „Geht schon wieder! Das sollte uns Zeit verschafft haben.“ Hoffte er!
 

>>><<<
 

Es dauerte noch 15 Minuten bevor sie das Anwesen erreichten. Der zustand des Türkishaarigen war halbwegs stabil. Noch. Angekommen, lief Alister mit Mokuba vor, während der Sicherheitsmann Noah wieder trug. Mokuba hol Handtücher. „Roland, dieser war ihnen entgegen gekommen, sobald er gehört hatte, das sie die Auffahrt hoch fuhren, Ich brauch einen Topf mit heißem Wasser, damit ich die Instrumente sterilisieren kann und Whiskey. Ich hab kein Narkosemittel hier und brauch was das Noah ein wenig die Schmerzen nehmen wird und zur Sterilisation der Wunde!“, wies er den älteren Mann an. „Kommt sofort!“, lief dieser eilig los. Genauso wie Mokuba. Alister stürzte ins Esszimmer und räumte den langen Esstisch frei und zerrte die Stühle zur Seite, damit sie Platz hatten.
 

Mokuba kam zeitgleich mit dem Sicherheitsmann bei Alister im Esszimmer an. Mokuba leg die Handtücher auf dem Tisch aus. Dieser nickte und beeilte sich, dann legte der Sicherheitsmann Noah auf den Tisch. Eilig begann Alister nun mit Mokubas Hilfe Noah aus seinen Sachen zu bekommen, dazu benötigten sie auch eine Schere, da viel vom Blut schon getrocknet war und die Sache somit an Noah klebten. Als dieser gänzlich nackt war, sah man erstmal das Ausmaß der Verletzungen. Lauter Prellungen, Schürfwunden und dann die furchtbare Wunde an der Schulter. Roland kam mit dem Wasser und dem Whiskey zurück.
 

„Danke Roland. Nun bringen sie mir noch so viele Blutkonserven wie wir haben!“, wies er ihn an. „Kommen sofort!“ Er nahm den Sicherheitsmann mit, damit es schneller ging.
 

Seto brachte derweil Joey, den er nun wieder trug rauf in eines der Gästezimmer und legte ihn vorsichtig auf dem Bett ab. Alister würde später noch mal nach ihm sehen. Er musste jetzt erstmal Abstand zu ihm bekommen. Er wies einen der Sicherheitsmänner an, vor der Tür Wache zu halten und ihm Bescheid zu geben, sollte Joey aufwachen. Der Vampir nickte, dann ging Seto nach unten, um Alister und den anderen mit Noah zu helfen. Seit vielen Jahrhunderten kannte er Noah nun schon und er würde ihn nicht ohne einen würdigen Kampf um dessen Leben sterben lassen. Dieser hatte ihm bei so vielen Dingen geholfen, ihm im Einsatz für die Sicherheitszentrale oft genug den Hintern gerettet, daher war es das mindeste was er für ihn tun konnte und für seinen Bruder, denn dass dieser einen Faible für den Türkishaarigen Vampir hatte war ihm nicht entgangen. Am Anfang hatte ihn dies gestört, war Mokuba doch erst 19 Jahre und Noah doch schon so alt. Aber was durfte er sich anmaßen darüber zu urteilen, wenn er doch selbst schon eine ähnliche Beziehung gehabt hatte. Also hatte er alles seinen Lauf nehmen lassen und sich oft ein wenig amüsiert, wenn die beiden mal wieder umeinander herum geschwänzelt waren, aber es nicht gebacken bekommen hatten den ersten Schritt zu gehen. Er hoffte so sehr, dass Noah dies überleben würde, denn nur dann hätten sie beide noch eine Chance auf ihr Glück und das gönnte er seinem Bruder und seinem besten Freund mehr als alles andere.
 

Als er im Esszimmer ankam hatte Alister Noah schon eine Bluttransfusion angelegt und begonnen die Wunden zu reinigen, damit die Selbstheilung angekurbelt wurde und er sich um die Schulterwunde kümmern konnte. Er bewunderte Alister immer wieder für dessen Engagement und Hingabe an seine Berufung. Manchmal wünschte er sich er hätte sich in ihn verlieben und in ihm seinen Gefährten finden können, aber das Schicksal gab nichts darauf, was man sich wünschte. „Wie kann ich helfen!“, sah er zu dem Rothaarigen. „Flöße Noah schon mal was vom Whiskey ein. Das nähen wird wehtun!“, blickte Alister nicht mal auf, das er Setos Anwesenheit gespürt hatte. Mokuba hielt die Konserve hoch, damit das Blut ungehindert in Noah fließen konnte. „Mach ich!“, nickte er, dann nahm er die Flasche, hob Noah ein wenig an und drückte ihm die Flasche an die Lippen, dann ließ er ganz vorsichtig die Flüssigkeit, von der Noah wohl unbewusst dachte es wäre Blut, in den Mund fließen und Noah schluckte eifrig. Als er meinte Noah habe genug, ließ er ihn zurück gleiten und stellte die Flasche weg. „Du musst ihn gleich dennoch an den Schultern halten. Er muss ruhig liegen. Roland übernimmt die Füße!“, sah er zu Seto auf. „Kein Problem!“ Seto guckte dann zu seinem Bruder und lächelte ihn aufmunternd an. Dieser war blass und sichtlich erledigt, aber er hielt durch. >Mokuba war erwachsen geworden!<, dachte er ein wenig wehmütig. Nachdem Tod seiner Eltern hatte er den Kleine aufgezogen und bald würde er zum Vampir werden. Wie die Zeit verging. Mokuba lächelte, wenn auch eher erschöpft, zurück und wechselte die Konserve aus, wie Alister es ihm gezeigt hatte.
 

Die inneren Verletzungen schlossen sich langsam, die Sehnen und Muskeln regenerierten schon. Also fing Alister nun mit dem vernähen an, nachdem er noch einmal desinfiziert hatte. Noah stöhnte vor Schmerz auf. Die Bewusstlosigkeit nahm langsam ab, er spürte wieder mehr. Seto und Roland hielten ihn, als er sich zu winden begann, zu schreien und keuchen. Selbstheilung und dann noch das vernähen einer Wunde waren nichts schönes, denn durch ihre Physiologie nahmen sie diese Schmerzen stärker war, als der normale Mensch. Mokuba schloss für einen Moment die Augen, denn es tat so weh zu sehen wie sehr Noah litt.
 

„Noch ein paar Stiche! Dann haben wir es!“, blickte Alister kurz auf. Es tat ihm selbst weh, wie stark Noahs Schmerzen waren, aber es ging nicht anders. „Ahh … nnn ….!“, schrie dieser. Er riss die Augen auf. Versuchte frei zu kommen, da noch alles verschwommen war und er nicht wahrnahm wo er war und wer ihm da half. „Noah … ruhig! Ganz ruhig! Wir helfen dir nur!“, sprach Mokuba auf ihn ein. „Mokuba … Mokuba?“, wand Noah seinen Kopf, um ihn zu sehen. Er folgte der Stimme, drehte den Kopf zu dem Schwarzhaarigen. Er atmete schwer! Sein Blick stellte sich schärfer, als er Mokubas blasses Gesicht fokussierte. „Mokuba … du bist … bist sicher!“, entspannte er sich ein wenig. „Ja, … dank dir!“, streichelte er über Noahs Hand. „Ein … ein … Gl..!“, sackte Noah auf einmal wieder zusammen. Seine Augen schlossen sich und er wurde ganz still. „Verdammt! Alle los lassen!“, damit meinte Alister Seto und Roland. Alister tastete an Noahs Hals nach dem Puls. Nichts! Er beugte sich weiter vor, um die Atmung zu kontrollieren. Auch nichts. „Seto! Reanimation! Du machst die Mund zu Mund Beatmung, ich die Herzmassage!“, kletterte Alister auf den Tisch, dann fingen sie an.
 

„Nein … nein … bitte nicht!“, wimmerte Mokuba. >Er durfte nicht sterben. Nicht so! Bitte!<, flehte er innerlich, während sein Blick starr auf das gerichtet war, was sich vor seinen Augen abspielte. Alister und sein Bruder versuchten Noah zurück zu holen. Unermüdlich. Alister spritzte ihm was, nachdem er Roland etwas hatte aufziehen lassen, dann machte er weiter. Mokuba wusste nicht wie lange er das noch ertrug. Sein Herz tat so weh. Es schien als würde etwas an ihm zerren. Als wollte ein Band reißen, doch dann ließ das zerren nach.
 

Noah japste nach Luft, rang danach. „Uh … !“, wischte sich Alister den Schweiß von der Stirn. „Da ist er wieder!“, atmete er erleichtert auf, nachdem er Puls und Atmung überprüft hatte. Auch Seto seufzte erleichtert. Das war knapp gewesen, dass wusste er. „Mokuba … keine Sorge! Wir haben ihn wieder!“, sah er, erleichtert darüber, zu seinem Bruder. Dieser legte die Blutkonserve zur Seite, den er musste sich erstmal setzen, allerdings schaffte er es nicht bis zu einem Stuhl, sondern fiel einfach um. „Verdammt! Mokuba …“, stürzte Seto zu ihm. „Fühl den Puls!“, wies Alister ihn an, da er die Wunde von Noah noch vernähen wollte, bevor der Stress für diesen wieder zu hoch wurde. „Ist da!“, meinte Seto erleichtert. „Ist alles ein wenig viel für ihn gewesen. Das gibt sich bald! Bring ihn rauf in sein Zimmer, leg ihm die Beine hoch und bleib bei ihm. Ich nähe Noah zu ende, dann verbinde ich ihn und bring ihn dann zu euch. Ich denke es ist das Beste, wenn die beiden in ein Zimmer kommen!“, erwiderte Alister, froh darüber nicht noch einen Notfall zu haben. „Ok! Mach ich!“, stimmte Seto ihm zu und hob Mokuba dann hoch, der nun schlaff in seinen Armen lag.
 

Mit Roland Hilfe brachte Alister das vernähen zu ende, dann verband er Noahs Wunde und ließ ihn von einem Sicherheitsmann hoch tragen. „Wie geht’s ihm?“, wollte Alister wissen, nachdem sie ins Zimmer von Mokuba gekommen waren. „Er scheint jetzt zu schlafen!“, stand Seto von der Bettkante auf. „Das ist gut!“, erwiderte Alister. Sie legten Noah neben Mokuba, der sich wie selbstverständlich nun auf die Seite drehte und sich an Noahs unverletzte Schulter kuschelte. „Die beiden werden sicher ein schönes Paar!“, lächelte Alister erschöpft. „Wenn sie es endlich hinbekommen, dann ja!“, erwiderte der Braunhaarige, der nun die leichte Tagesdecke über die beiden zog. „Lass uns gehen, ein Sicherheitsmann wird Wache halten vor der Tür.“ „Ok, ich sehe in einer halben Stunden noch mal nach ihnen!“, ließ er sich von Seto aus dem Raum führen. „Ich wasch mich nur schnell, dann sehe ich nach unserem anderen … Gast!“, entschuldigte sich Alister kurz. „Ok! Du weißt ja wo mein Zimmer und mein Bad ist, bedien dich auch ruhig aus meinem Schrank. Und Alister, danke für alles was du heute getan hast!“, bedankte sich Seto bei dem rothaarigen Arzt für seine Hilfe. „Das ist mein Job und für meine Freunde tu ich alles!“, hauchte er Seto einen Kuss auf die Wange, dann ging er in Richtung von Setos Zimmer davon. Der Braunhaarige sah ihm kurz nach, dann wandte er sich selbst um und ging in die andere Richtung davon.
 

Seto ging jetzt erstmal runter und bedankte sich bei Roland, der in der Zwischenzeit aufgeräumt hatte, und den anderen für ihre Hilfe.
 

>>><<<
 

Joey stöhnte leise auf vor Schmerz, als er wieder zu Bewusstsein kam. Sein Rücken tat weh wie die Hölle. Aber noch schlimmer war sein Kopf. Es drehte sich alles, als er sich aufsetzte und er brauchte etwas, bevor er seine Umgebung richtig wahrnahm. >Verdammt, wo war er? Ein Krankenhaus war das hier wohl nicht und wo war Noah. Lebte er noch?<, mühsam schwang er seine Beine über die Bettkante. Unter Schmerzen stand er auf. Er musste sich an der Wand festhalten, um nicht zu fallen, während er sich weiter vor zur Tür bewegte. Mit jedem Schritt wurde er wieder sicherer auf den Beinen, aber es schmerzte sehr überhaupt zu gehen. Er öffnete vorsichtig und leise die Tür und sah sich einem Schrank von einem Mann ganz in Schwarz gegenüber. „Ähh … Hi … wo … wo bin ich hier?“, fragte er, überrascht, das jemand vor dem Zimmer wache hielt. „Sie sollten sich hinlegen … es kommt gleich jemand! Ich sag sofort Bescheid!“, drängte ihn der Mann sich wieder hinzulegen. „Oh … Okay!“, schloss er die Tür wieder hinter sich, lauschte dann aber darauf, dass der Mann wirklich ging. Einer seiner schlechten Angewohnheiten war wohl die Neugier, denn nun hielt er es erst recht nicht mehr in seinem Zimmer aus. Leise öffnete er die Tür und schlich hinaus. Er hörte von unten Stimmen. War dort derjenige der gleich zu ihm kommen und ihm alles erklären sollte? Er bewegte sich an der Wand entlang weiter in Richtung Treppe, um besser zu hören, dann weiter vor zur Brüstung.
 

„Sie sollten besser liegen, ihr Kopf und ihr Rücken würde es ihnen danken und Neugier führt selten zu was Gutem!“, erklang mit einem Mal die Stimme von Alister, der verwundert gewesen war Joey draußen im Flur und nicht im Bett vor zu finden. Joey zuckte erschrocken zusammen, dann machte er unwillkürlich einen Schritt zurück, ohne daran zu denken, dass dort die Treppe war. Er verlor den Halt und fiel nach hinten.
 

Alister erstarrte. >Scheiße!<, war alles was er in diesem Moment denken konnte.
 

Seto und der Sicherheitsmann, die erst durch Alisters Stimme auf den Lauscher, oben an der Treppe, aufmerksam geworden waren sahen genau in dem Moment hinauf, als Joey den Halt verlor und fiel. >Nein …!<, dachte der Braunhaarige nur voller Horror und Angst.
 

Joeys Lippen entwich ein erstickter Schrei. Das Gefühl zu fallen war grauenvoll und der wollte sich den Schmerz nicht ausmalen, den der Sturz verursachen würde, falls er sich nicht gleich das Genick brach. Alles lief wie in Zeitlupe ab. Zumindest kam es allen gerade so vor.
 

Seto handelte instinktiv. Er sprang hoch, packte Joey, zog ihn an sich, schützte ihn mit seinem eigenen Körper, als sie fielen und am Ende der Treppe aufkamen. „Oh … hnn!“, stöhnte der Braunhaarige, als die Zeit mit einem Mal wieder normal lief und sie zu Boden krachten. Joey klammerte sich an ihn, zitterte in seinen Armen, während dieser auf ihm lag. Joey, umfasste er dessen Gesicht mit seinen Händen. „Bist du in Ordnung? Hast du dir was getan? Bist du irgendwo verletzt?“, sah er den Blonden voller Sorgen an. Er war fast panisch und rechnete damit, dass der Blonde gleich Tod über ihm zusammenbrach, dass er wieder versagte hatte, wenn es darum ging, das zu retten, was ihm gehörte und was er … liebte. „Mir … nichts passiert, dank dir!“, blickte Joey zu dem Braunhaarigen herab. Seto atmete erleichtert auf.
 

Alister stürzte die Treppe herunter, blieb dann aber wie angewurzelt stehen, als er sah, was das gerade passierte. Seto, er berührte den Menschen und … dieser Blick in seinen Augen, so sanft, gerade zu liebevoll. >Er konnte doch nicht …! Wieso? Wieso er und nicht ich?<, fragte er sich voller Schmerz.
 

„Mir … wird … schlecht!“, stöhnte Joey dann, befreite sich aus Setos Griff und krabbelte etwas weg auf allen Vieren, dann übergab er sich. „Tut … mir leid, um den schönen … Boden!“, legte sich Joey dann einfach auf den Boden, weil sich alles so furchtbar dreht und sein Kopf dröhnte. Seto ächzte etwas, als er auf die Beine kam und sich neben diesen niederließ und ihn sanft an der Schulter fasste. „Alister?“ „Bin da!“, lief dieser sofort zu dem Blonden, nachdem er die Dringlichkeit und die Besorgnis in Setos Stimme mitbekommen hatte und er aus seiner Starre erwacht war.
 

Er untersuchte ihn schnell. “Keine Sorge! Keine Verletzungen dazu gekommen!“, sah er Seto beruhigend an. „Das Übergeben kommt von der Gehirnerschütterung. Er sollte zurück ins Bett und sich ausruhen!“ „Gute … Idee!“, murmelte Joey benommen. Darüber musste Alister Grinsen. Seto war blass und nickte nur. „Bei dir alles ok?“ „Prellungen, sonst nichts, bin hart im nehmen!“, stand er auf. „Ok!“, nickte Alister und tat es ihm dann nach. Anschließend wollte der Sicherheitsmann Joey hochheben, doch Seto machte es lieber selber. Er brauchte diesen Kontakt gerade einfach, um sich zu vergewissern, dass dem Menschen nichts passiert war, das er lebte. „Ich bring ihn rauf!“, ging er dann die Treppe rauf und zurück ins Gästezimmer. Dort legte Joey wieder aufs Bett. Er wollte gerade wieder gehen, als Joey ihn an der Hand fasste und ihn festhielt. Wieder spürte er diesen kleinen Elektrischen Schlag, aber diesmal zuckte er nicht zurück. „Ja!?“ „Danke … für die Hilfe und die Rettung … gerade!“, sah Joey ihn, mit schläfrigen Augen, an. „Gern geschehen! Pass nur nächstes Mal besser auf!“, bat er. „Hmm …!“, nickte Joey, auch wenn es wehtat, dann schlief er wieder ein. Sein Griff um Setos Hand wurde locker, dann fiel seine Hand aufs Bett. Seto seufzte und setzte sich auf die Bettkante. Er strich dem Blonden eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

„Verdammt! Was mach ich nur mit dir!“, murmelte er vor sich hin.
 

>>><<<
 

Alister hatte ihm nachgesehen und stand noch immer am Ende der Treppe. Roland trat auf ihm zu, den Wischmob und Eimer schon in der Hand, um das Malheur zu beseitigen, das Joey unabsichtlich hinterlassen hatte. „Das Schicksal ist nicht immer Fair!“, seufzte er. Er hätte sich gefreut, wenn es mit Seto und Alister geklappt hätte, aber es hatte nicht sein sollen und damit mussten sie nun leben. „Ich weiß … es tut nur … so weh!“, sah er zu Roland. „Ich sehe dann nach den anderen beiden Patienten, wenn mich jemand sucht!“, schenkte er ihm ein zaghaftes Lächeln, dann ging er rauf, aber statt direkt zu den Beiden zu gehen, ging er in Setos Schlafzimmer, setzte sich dort aufs Bett und ließ die Tränen hinaus, die er versucht hatte zu unterdrücken.
 

Er verfluchte das Schicksal und den Schmerz den er nun spürte, weil er die Liebe, die er nie besessen hatte nun für immer verloren hatte.
 

>>><<<
 

Kisara hatte noch viel mit Tea geredet, über die Liebe und das Schicksal. Sie hatten herumgealbert, sich ein wenig volllaufen lassen und es genossen zusammen zu sein. Das hatten sie viel zu lange nicht mehr getan. Der Weißhaarigen war wehmütig, als sie Tea in ein Taxi verfrachtet und nach Hause geschickt hatte, da es schon spät war und Tea morgen in die Redaktion musste. Sie wusste, dass es das letzte Mal gewesen war, dass sie sich gesehen hatten. In der nächsten Nacht kurz vor Mitternacht würde sie sterben! Schon lange wusste sie, dass es bald soweit sein würde, sie hatte lange gelebt, vielleicht schon zu lange und eine Seherin oder ein Seher sahen nur einmal im Leben etwas für sich selbst und zwar ihren Tod. Es mag grausam erscheinen, aber man musste es wissen, um sich vorzubereiten, seine Fähigkeit dem oder der nächsten zu übertragen, wenn es soweit war.
 

Natürlich wusste sie, wer sie ersetzen würde und sie wünschte ihm das Beste und ein glücklicheres Los als das ihre.
 

Sie hatte gelebt, geliebt und doch hatte ihre einzige, wahre Liebe nur Leid verursacht. Das würde sie sich nie verzeihen. Auch damals war das Schicksal grausam. Hätte sie gewusst was passieren würde, wenn sie sich auf ihn einließ, dann hätte sie den Schmerz der Sehnsucht bevorzugt, stattdessen waren Unschuldige gestorben, eine Familie zerstört worden. Leider sahen Seher/innen niemals das eigene Schicksal oder das Schicksal der Person, die sie am meisten Lieben.
 

Sie ging wieder rauf und schloss die Tür hinter sich, dann ging sie in ihr Arbeitszimmer. Sie hatte ihre Geheimnisse aufgeschrieben, in einem kleinen Tagebuch. Vieles würde bald ans Licht kommen. Familie würde sich wieder finden, eine Prophezeiung würde sich erfüllen, ein Krieg gewonnen oder verloren werden. Es würde Leid geben, Liebe und Tod. Sie wünschte sie könnten für die Protagonisten dabei sein, sie lenken, aber ihre Geschichte nahm ihr Ende. Nun musste sie auf das Schicksal und die Zukunft vertrauen.
 

Sie packte ihr Tagebuch und ein paar Fotos und Dokumente in ihren Safe. Tea würde einen Brief bekommen, mit einem Schlüssel zu eben diesen. Damit würde sie die Beweise haben, um gegenüber ihrem Fürsten die Aussagen des neuen Sehers zu untermauern.
 

Damit wäre ihre Aufgabe erfüllt und sie konnte in den Schatten eingehen und Frieden finden. Frieden war das wonach sie sich seit langem sehnte. Dennoch stimmte es sie auch wehmütig, all ihre Freunde zurück zu lassen und dem Unbekannten entgegen zu gehen.
 

Fortsetzung folgt ...



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Kommentare zu dieser Fanfic (45)
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Von: abgemeldet
2013-09-24T16:08:02+00:00 24.09.2013 18:08
Haaaaaaaaaaaaaach, mach es bitte nicht so spannend. XDDDDDDDDDD Ich wüsste gern, wer diese vergangene Liebe von Seto ist und was passiert ist... @.@
Öfters bin ich über die Abschnitte gestolpert, in der jemand etwas gedacht hat. Es war nicht in der Ich - Form, das hat mich etwas verwundert. (Versteht man, was ich meine????)
Allgemein ist die Story echt gut und ich würde mich freuen, wenn ich informiert werden würde, wenn es weiter geht. *hüpf*
Hoffentlich bis bald.
*wink* Pan
Von:  Kawaii
2013-09-08T17:48:48+00:00 08.09.2013 19:48
Hi~^^
Ich find dieses ff super aber leider bin ich einbisschen durcheinander weil ich das erst und zweite kapi nicht lesen konnte da ich noch nicht. 18 bin, deshalb wollte ich dich fragen ob du die kapis die erst ab 18 zugelassen werden zensieren kannst so das auch die unter 18 (auch ich)es lesen und verstehen können.

LG Kawaii
Von:  Askulash
2013-08-12T05:14:47+00:00 12.08.2013 07:14
Nicht schlecht bis jetzt.
Endlich mal ein anderes Ambiente und Set für die Figuren.
Vielleicht etwas viele Paarings auf einmal aber man blickt noch durch.
Bisschen mehr Hintergrund von den Einzelnen und irgendwie sind die Handlangen zu dumm selbst zu reagieren wenn ein SC nicht reagiert das ist ein bisschen komisch aber bin mal auf die FF gespannt^^
Von:  Noa-Willow
2013-05-26T08:36:44+00:00 26.05.2013 10:36
Danke für die lieben Kommis und Lunata dafür, dass du mich auf den Fehler mit der Namensverwechslung aufmerksam gemacht hast! Habs geleich geändert. Beta selbst, da überseh ich leicht mal was!^^
Von:  Lunata79
2013-05-25T04:46:46+00:00 25.05.2013 06:46
Wow. Cooles Kapitel.
Es war manchmal unklar, wenn du eine Handlung beschrieben hast, wer diese Handlung ausübt bzw. wer gemeint war. Ich konnte mich zum Glück noch roh an die letzten Kapitel erinnern, sodass ich wusste, dass Seto Mokuba fragte, woher er Joey kennt. Es ist sogar vorgekommen, dass du Namen verwechselt hast. Ich vermute nämlich nicht, dass sich Alister die Kleider von Leib reißen muss, um Noah zu behandeln. XD
Freu mich aufs nächste Kapitel.

Lg
Lunata79
Von:  jyorie
2013-05-23T15:21:09+00:00 23.05.2013 17:21
Hallo ^.^

wie cool du schreibst weiter :D lädst du das und das letzte Kapi auch auf ff.de?

ich finde du hast es unglaublich gut beschrieben, wie sich die neugefunden Pärchen,
alle vermissen. Gerade so kurz vor dem Ende finde alle einen Seelenpartner und können
nicht bei ihm bleiben, oder wollen es nicht, zwischen allen steht etwas.

Die Sehnsucht die mir am besten gefallen hat, war die zwischen Ryou und Malik. Und ich
bin froh, das Noa durchgekommen ist ... Noa und Mokuba habe ein Auge aufeinander ge-
worfen, aber warum sagst du das Allister mit ihm in einer Gemeinschaft ist, oder bedeutet
das noch etwas anderes? Und woher kennen sich Joey und Kaiba schon?

ein schönes Kapitel :D

Liebe Grüße
Jyorie

Von:  Onlyknow3
2013-05-22T19:08:56+00:00 22.05.2013 21:08
Sehr gutes Kapitel,und ich freue mich das es endlich weiter geht da mir diese Geschichte gefällt. Jetzt habe ich auch die Antwort die ich brauchte seit dem letzten Kapitel auf die Frage kommt Noah durch.Schönes Ergebnis für Seto,auch wenn dieser noch nichts davon wissen will,es aber doch nicht mehr ändern kann.Alister tut mir hier etwas leid,denn er Fühlt mehr für Seto als dieser es weiß.Ach ja habe mich sehr gefreut über das neue Kapitel.Mach weiter so,freue mich schon auf das nächste kapitel hier zu.

LG
Onlyknow3
Von:  jyorie
2013-04-28T20:12:55+00:00 28.04.2013 22:12
Hi ^.^

♪ fein, ♫
♪ fein, ♫
♪ fein, ♫

so viele neue Pairings in einem Kapitel *hände reibt* ich freu mich. Oh man besonders dein Malik und Ryou waren dermaßen intensiv geschrieben, da würde man gerne mal tauschen (ob Gefäß oder Gegenpart) ... ich fand Ryous reaktion niedlich, als er Malik gefunden hat, wie er da so stammelt, warum es nicht lohnend ist ihm was zu tun. Und wie schnell sich die beiden ineinander verguckt hatten :D Schön :D

Ziemlichviele deiner Blutsauger sind in der Medizin tätig? – andererseits auch wieder logisch – Nahrungsbeschafungsmaßnahmen. OdeonxIshizu war auch interessant^^

Und dann noch Duke und Tristan – ich bin gespannt, wie sich das noch weiter entwickelt mit dem Jäger und dem Gejagten, wobei der Jäger ja auch von der selben Rasse ist und ausgerechnet die beiden sind sich vorherbestimmt.

Ein klasse kapitel, aber wie gesagt Malik und Ryou haben das Kapitel in der Quest ums heißstet Pairing gewonnen für mich - die beiden waren total der Hammer. Klasse geschrieben :D

Wirst du das auch noch bei ff.de hochladen? .. gemessen an der Kapitellänge, könntest du es im vergeleich zu den anderen sogar noch teilen.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-04-26T12:31:39+00:00 26.04.2013 14:31
Hi ^_^

Grummel ... Eigentlich hab ich für mich schon vor 16 Jahren mit dem Vampire-Zeugs abgeschlossen ... Aber du schreibst interessante Geschichten und allzulang ist sie ja auch nicht *grübelt* ... Na mal sehen was kommt der Prolog macht zumindest schonmal neugierig :)

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-04-26T12:31:28+00:00 26.04.2013 14:31
Hi ^_^

Ein interessanter Einblick in das leben von tea und wie sie jagt, ich bin mal gespannt, ob das mit dem rosenduft noch wichtig wird ... Und ob Joey vielleicht ein Jäger ist?

CuCu Jyorie



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