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Lächeln

(Aoi x Kai)
von

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Erstes Lächeln - Sorgen

Eigentlich war Kai doch der fröhlichste Mensch, den Ruki kannte. Aber in letzter Zeit benahm er sich seltsam, sehr seltsam. Er lächelte kaum noch, immer weniger, stürzte sich immer mehr in die Arbeit. Das war selbst schon für den Drummer ein beängstigendes Verhalten. Weder Ruki, noch die anderen Mitglieder von ‚the GazettE’ hatten eine Ahnung, was mit ihrem Sonnenschein los war…
 

„Kai? Kai?! Kai!“ Erschrocken fuhr der Braunhaarige zusammen, als er schon zum dritten Mal, ausdrücklicher angesprochen wurde und blickte verwirrt in Rukis Gesicht.

„Eh… ja?“, brachte er verspätet hervor, besah sich die tiefen Falten auf Rukis Stirn, die entstanden, weil dieser seine Augenbrauen so dicht zusammenzog.

„Irgendwas stimmt nicht mit dir.“ Die anderen waren schon gegangen. Kai hatte die Probe beendet, saß aber immer noch genauso da, wie vor fünf Minuten. Ruki machte das ganz krank!

„Wieso, was soll sein?“, erwiderte der Braunhaarige, blinzelte, während er in Rukis dunkle Augen sah. Die waren aber nicht so dunkel, wie die von Aoi, fand Kai. Und nicht so schön.

„Du lächelst gar nicht mehr.“, stellte der Sänger fest und sah dem Drummer fest in die Augen, sodass dieser dem intensiven Blick gar nicht mehr Stand halten konnte und wegsah.

„Das bildest du dir ein.“, murmelte er lediglich. „Von wegen!“
 

Aus Kai war nichts herauszubekommen. Weder Ruki, noch Uruha, geschweige denn Reita hatten etwas aus ihm herausbekommen. Besonders störte es Ruki, denn eigentlich waren er und Kai gute Freunde, sehr gute Freunde. Auch, wenn sie sich noch nicht so lang kannten. Es war jetzt schon seit drei Wochen so, dass Kai sich so seltsam benahm. Und es wurde schlimmer! Jetzt starrte er minutenlang Löcher in die arme Luft, seufzte und für Ruki blieb nur ein Schluss zurück.
 

„Kai, du bist verliebt!“, meinte er sofort und der Drummer sah ihn überrascht an, genauso, wie die anderen Bandmitglieder, die auf dieses nahe liegende Problem gar nicht gekommen waren. Kais Wangen färbten sich augenblicklich rosa und Ruki wusste, dass er Recht hatte. Aber der Drummer schüttelte nur mit dem Kopf, ehe er sich schüchtern im Raum umsah. Niemand bemerkte, wie sein Blick etwas länger an Aoi haften blieb. Es war zum Haare raufen! Denn das einzige, was Kai machte, abgesehen davon zu verneinen, war ihn anzulächeln.

„Mir geht es gut, wirklich.“
 

Und das war das letzte Lächeln, das Ruki von dem anderen zu sehen bekam. Jedenfalls für einige Zeit, eine Zeit, die ihm viel zu lang vorkam, zu lang, um es irgendwie aushalten zu können. Denn Kai lächelte sonst fast ununterbrochen. Trotzdem war er sich sicher, dass Kai verliebt war. Dieses Verhalten, das waren ganz eindeutig die richtigen Symptome! Und er würde schon noch herausbekommen auf welches Mädchen ihr Drummer stand! Er beschloss ihn nach der Probe zu verfolgen. So konnte es nicht weitergehen, jedenfalls war das seine Meinung. Aber erst einmal hieß es, die Probe richtig hinter sich zu bringen. Sie begannen mit ‚Cassis’. Ein seltsamer Wunsch. Sonst wollte Kai immer mit etwas anderem anfangen.

Ruki runzelte die Stirn. Das Ganze musste doch einfach irgendeine Bedeutung haben!
 

Noch nie schien sich eine Probe so sehr in die Länge gezogen zu haben, wie diese. Vielleicht lag es daran, dass er aufgeregt war, vielleicht daran, dass der Drummer dermaßen neben der Spur war, dass er ständig den Rhythmus verlor und Uruha nicht nur einmal die Augen genervt verdrehte, wohingegen Reita alles stumm hinnahm, bloß einen Blick mit Aoi wechselte, der versuchte alles mit einem seiner Witze zu überspielen.

Ruki entging nicht, dass Kai wieder zu Aoi sah, weil dieser lachte. Er lächelte nicht. Sonst tat er es immer, auch wenn die Witze des Schwarzhaarigen nicht sonderlich gut waren. Meistens.
 

„Okay, das reicht für heute.“, meinte der brünette Gitarrist, auch wenn er schon lange nicht mehr der Leader war.

„Aber…“, wollte Kai ihm dazwischenreden, doch daraufhin, verengten sich die Augen des anderen und der Drummer wagte es gar nicht zu widersprechen, sondern nickte bloß.

„Schluss für heute.“ Ruki sah dies als perfekte Gelegenheit. Er wusste genau, dass Kai nicht mit dem Auto kam, weil er nicht zu weit weg wohnte. Während die anderen ihre Instrumente zusammen packten, ging er direkt zu Kai.
 

„Ich fahr dich nach Hause.“, meinte er sofort und Kai sah ihn verständnislos an.

„Nicht nötig, ich laufe. Es ist nicht weit.“, erwiderte er. Wieder ohne zu lächeln. In Rukis Kopf ratterte es.

„Bitte, ich muss noch mit dir reden.“, sagte er daher sofort.

„Über mich?“, fragte Kai gleich und der Sänger zuckte ertappt zusammen, nickte letztendlich und seufzte gleichzeitig auf. „Ja.“

„Warum?“ Ruki blinzelte. Kai verhielt sich wirklich anders, so extrem anders. Er wirkte unglücklich und zog sich zurück, deswegen fragte er Ruki so etwas, obwohl er genau wusste, wie viel er von solchen Fragen hielt.

„Weil wir Freunde sind und…“ Er beugte sich zu dem Drummer, bemerkte dabei nicht Aois Blick, der sich in seinen Rücken brannte. Doch er spürte die Flamme nicht. „… weil ich genau sehe, dass du leidest.“
 

Vor seinem inneren Auge sah er, wie sich die beiden des hübschen Drummers weiteten.

„…Ruki…“ Zu mehr lies ihn dieser nicht kommen, packte ihn einfach an der Hand, tauschte einen kurzen Blick mit Uruha, der reichlich verwirrt schien, sah zu Reita, der eine Braue gehoben hatte, schließlich zu Aoi, dessen Blick er nicht wirklich zu deuten wusste.

„Tschüss!“, meinte er bloß, hob seine freie Hand, was bloß der Bassist und der Leadgitarrist zu erwidern wussten, denn Aoi starrte ihn nur an. Daraufhin zuckte Ruki mit den Schultern.

Jetzt musste er sehen, wie er alles aus Kai raus bekam, der bloß zu Boden starrte, den Druck auf seiner Hand nicht erwiderte.

Zweites Lächeln - Unglücklich verliebt

Danke für die Kommentare und Favoriten <3
 

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Sie saßen im Auto. Die Fahrt verlief schweigend. Nicht so wie sonst, denn sonst redeten sie immer munter miteinander, oder sangen zum Spaß im Autoradio mit, wenn sie zusammen irgendwo hinfuhren.

Diese Stille machte Ruki ganz nervös, denn selbst das Summen des Motors lenkte ihn nicht richtig ab.

„Jetzt red schon.“, meinte er irgendwann, als sie bei einer roten Ampel halten mussten und er genervt mit den Fingern auf das Lenkrad trommelte. Zu Fuß wäre Kai wahrscheinlich schneller gewesen. Der Verkehr war heute Horror!
 

„Es ist nichts.“, meinte Kai ausweichend und Ruki sah ihm an der Nasenspitze an, dass er log. Kai war ein miserabler Lügner, schon immer gewesen.

„Kai. Dir ist schon klar, dass du kein besonders guter Lügner bist?“ Das untere grüne Licht an der Ampel sprang an und er sah aus den Augenwinkeln zu dem Braunhaarigen, der irgendwie hilflos mit der Situation wirkte und immer kleiner wurde auf dem Beifahrersitz.

„…wir sind gleich da.“, meinte er und der Sänger seufzte. Und wenn er ihn mit bis nach oben begleiten musste – Er würde herausbekommen, in wen Kai verliebt war! Und wenn es das Letzte war, was er tat! Okay, vielleicht nicht ganz, aber er wollte es schon gerne wissen.
 

Sie hielten irgendwann vor Kais Wohnung. Der Rest der Fahrt war schweigend verlaufen. Kai schnallte sich ab.

„Danke, fürs Fahren… Bis Morgen.“, meinte er halb abweisend und es sollte Ruki zeigen, dass er eigentlich kein Interesse daran hatte, sich noch weiter mit dem Sänger zu unterhalten und lieber allein sein wollte.

„Kann… ich noch mit rauf kommen?“, fragte er daher, noch bevor Kai die Autotür zuschlagen konnte. Nun begann dieser überlegend auf seiner Unterlippe zu kauen. Ruki konnte seine Unschlüssigkeit genau sehen. Einerseits wollte er wohl allein sein, andererseits wollte er ihn nicht wegschicken, weil sie Freunde waren. Schließlich nickte Kai und Ruki begann zu lächeln.
 

In der Wohnung angekommen, flüchtete Kai mit der Ausrede noch Tee zu kochen, allerdings war Ruki ganz bewusst, dass er damit seine Gandenfrist bloß verlängern wollte. Er ließ sich also schon einmal auf Kais hellbraunem Sofa nieder, lehnte sich zurück. Er war bisher schon oft gesessen und sich mit dem Drummer unterhalten.

Es dauerte fast fünf Minuten, bis Kai wiederkam und Ruki sagte vorerst nichts, bedankte sich lediglich leise für den Tee, sah, wie der Braunhaarige sich ebenfalls auf dem Sofa niederließ. Kai wirkte angespannt und Ruki konnte das verstehen, schließlich stand er einem, nicht gerade angenehmen, Verhör gegenüber. Einem, für ihn nicht angenehmem Verhör. Aber dieser Umstand würde den Sänger nicht abschütteln.

„Du bist verliebt.“, wiederholte er seinen vorherigen Satz und wieder zuckte Kai darunter zusammen.
 

„Wie kommst du darauf?“, fragte er und Ruki sah ihm an, dass er unsicher war. Er wollte Kai endlich wieder lächeln sehen, den Sonnenschein wiederhaben und keinen Drummer mit Liebeskummer.

„Du seufzt die ganze Zeit.“ Kai senkte seinen Blick.

„Und du starrst Löcher in die Luft.“ Der Drummer bekam rote Wangen.

„… du lächelst gar nicht mehr.“ Verwundert blickte der Braunhaarige auf, sah Ruki in die Augen, der seinen Blick fest erwiderte. Es stimmte doch. Sonst lächelte er so viel, dass es schon fast weh tat und jetzt? Jetzt war es ein Kunststück, wenn man ihm ein solches irgendwie entlockte.

„Ich bin unglücklich verliebt.“, gestand Kai letztendlich doch noch. Das passte Ruki nicht.
 

„In wen bist du verliebt?“, fragte Ruki, verschränkte seine Arme und sah Kai ernst an, der seinen Blick verunsichert senkte.

„Das kann ich dir nicht sagen…“, erwiderte er und fummelte nervös an seinem Oberteil herum. Ruki legte seine Stirn in Falten.

„Wieso nicht? Sie wird schon nicht so schlimm sein.“, meinte er daher, ohne sich wirklich Gedanken zu machen. Er konnte sich nicht vorstellen, warum Kai sich so anstellte.

„Na ja. ‚Sie’ ist ein Mann.“ Rukis Augen weiteten sich für einen Moment tatsächlich und er versuchte diese Situation irgendwie zu verarbeiten.

Eigentlich sollte es ihn doch nicht wundern, dass Kai schwul war. Er war schließlich nie mit einem Mädchen angekommen – auch nicht mit einem Kerl, aber das hatte er wahrscheinlich bisher einfach verschwiegen, weil alle in der Band hetero waren, soweit Ruki wusste. Das mit Kai hatte er auch nicht gewusst, sodass er sich nicht mehr ganz sicher war.

„Und wo ist das Problem?“, fragte er, versuchte ruhig zu bleiben, schließlich hatte er nichts gegen Homosexualität einzuwenden, soweit würde es nicht kommen.
 

„Er ist hetero.“, meinte Kai, aber Ruki spürte instinktiv, dass das nicht alles war, was Kai bedrückte, also knuffte er den Größeren in die Schulter, sodass er zusammenzuckte.

„… und er … er…“ Ruki runzelte die Stirn, sah Kai abwartend an. Er…?

„… er ist in der Band.“, platzte es letztendlich doch noch aus Kai heraus und Rukis Augen weiteten sich sichtlich, während Kai beschämt zu Boden sah, seine Hände ineinander faltend.

„…wer?“, brachte Ruki hervor, hatte ein flaues Gefühl im Magen. Er betete, dass er es nicht war, denn dann würde er Kai abweisen müssen. Er mochte Kai, schließlich waren sie Freunde, aber er war an Männern absolut nicht interessiert. Wenn es um Reita ging, würde der Drummer das gleiche Problem haben, schließlich hatte der Bassist eine Freundin. Seit zwei Jahren. Und er war glücklich, soweit Ruki wusste.
 

Und Kai schwieg verhalten, was Rukis Herz vor Aufregung schneller schlagen ließ. Und nein, es hatte nichts damit zu tun, dass er sich plötzlich seiner Liebe zu dem Drummer bewusst wurde, schließlich war das hier keine unrealistische Fantasie irgendeines Fangirls. Schließlich stand er auf Frauen und nicht auf Kai. Das würde sich auch nicht dadurch ändern, dass der Drummer irgendwie hilflos wirkte. Es hatte lediglich damit zu tun, dass ihm sein bester Freund nicht täglich gestand, in einen aus der Band verschossen zu sein!

„…Kai.“, meinte er bloß nachdrücklich, weil der Drummer ja jetzt doch keinen Ausweg mehr hatte und Ruki so lange bohren würde, bis er das aus ihm heraus hatte, was er wissen wollte.

„Aoi.“ Ruki wollte nicht sagen, dass ihm ein Stein vom Herzen fiel, aber ihm fiel ein Stein vom Herzen.

„Aoi…“, wiederholte er leise und Kai nickte, er hatte einen ganz roten Kopf.

„Und woher willst du wissen, dass Aoi nicht in dich …?“
 

„Weil er hetero ist.“, meinte Kai gleich überzeugt von seinen Worten und sah Ruki ernst an.

„Hast du einen Beweis?“, fragte er und der Drummer schüttelte mit dem Kopf.

„Na also. Du musst es ihm sagen.“ Wenn er schwieg, würde es das auch nicht besser machen und der Sänger wollte Kai endlich wieder glücklich sehen.

„Aber…“, wollte Kai ihm schon widersprechen, doch er schnitt ihm das Wort ab.

„Nichts aber! Du wirst es ihm sagen, verstanden? Und wenn er dich abweist, nimmst du es hin, wie ein Mann und fängst dann gefälligst wieder an zu lächeln, kapiert?!“

Kais Augen waren so groß, dass Ruki ein mattes Grinsen ins Gesicht huschte, welches sofort verschwand, als Kai lächelte. Er lächelte! Endlich! Jetzt hatte er ihn heute schon zum zweiten Mal dazu gebracht!

Eigentlich kein Kunststück, aber wenn man die Situation betrachtete…
 

„Okay. Ich… sag es ihm irgendwann.“, murmelte Kai und Ruki nickte.

„Genau! Steh deinen Mann, man!“, stimmte Ruki zu und klopfte Kai auf den Rücken, der gerade nach seiner Teetasse gegriffen hatte und einen Schluck trank, sodass er sich bei Rukis Klopfen verschluckte und laut zu husten begann.

Und der Sänger hoffte, dass Aoi Kai keinen Korb gab und dass Kai bald mit der Sprache rausrückte. Vielleicht war er ja auch in den Drummer verliebt? Schließlich hatte er sich heute ein bisschen seltsam benommen, wie Ruki sich erinnerte…

Drittes Lächeln - Geständnisse

Damit sind wir auch schon am Ende der Shortstory angekommen.

Viel Spaß.
 

Meroyui
 

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Das Gespräch mit Kai lag nun schon fünfzehn Tage zurück und Ruki hatte ihn fleißig beraten. Okay. Die Beratung war in dem Sinne ausgefallen, dass er ihm immer wieder gesagt hatte, dass er es Aoi gestehen musste und dass er sich danach doch sicher viel besser fühlen würde. Kai schien skeptisch und gelächelt hatte er auch nicht mehr. Und Ruki hasste es.

Irgendwie musste er Kai zu seinem Glück doch zwingen können, das war ja nicht zum Aushalten, wie der sich anstellte! Schwule Männer waren ja noch komplizierter, als jedes Mädchen! Wenn der Drummer das noch weiter vor sich hinschieben würde, würde Ruki noch so weit gehen und selbst zu Aoi gehen und diesem sagen, dass Kai in ihn verschossen war, denn so konnte es nicht weiter gehen. Es wurde immer schlimmer mit ihm!
 

Und auch wenn das unmoralisch war und gemein gegenüber des Brünetten, dachte Ruki ernsthaft darüber nach, bis Kai an diesem schönen Morgen vor seiner Tür stand, er selbst noch in Boxershorts bekleidet war und seine Zahnbürste im Mund hatte.

„Ich werde es ihm sagen.“, waren seine Worte, erst danach folgte ein ‚Guten Morgen’ und ein ‚Ups, stör ich?’. Ruki schüttelte den Kopf und ließ Kai rein. Dieser zog sich nicht mal die Schuhe aus, blieb daher im Flur stehen.

„Ich wollte dich was fragen deswegen.“, meinte er leise und Ruki legte den Kopf schief, fragte sich, was Kai wohl auf dem Herzen hatte, nickte, um dem Drummer zu zeigen, dass er hörte.

„Kannst du mir nicht einen Tipp geben?“ Dafür war Ruki nun wirklich der Letzte, der dafür geeignet war. Er war noch nie in einen Mann verliebt gewesen, ihm geschweige denn seine Liebe gestanden.

„Sei einfach ehrlich.“
 

Und Kai nickte. Sie verbrachten den Morgen miteinander, schließlich war noch Zeit bis zur Bandprobe. Während Ruki duschte, bereitete Kai ein Frühstück vor und als beide am Tisch saßen und aßen, versuchte der Sänger Kai dazu zu bringen irgendwie zu lächeln. Er rutschte aus, er machte seine besten Witze, er erzählte ihm davon, dass er Reita einmal mit einem Teddy im Arm gesehen hatte. Doch nichts von alldem hatte Kai auch nur ein Schmunzeln abgewinnen können. Ruki hatte das Gefühl, dass er ihn gar nicht richtig wahrnahm, so wie er in die Luft starrte und ab und an leise seufzte.

Irgendwann fuhren sie zur Probe und Ruki versuchte Kai nicht allzu sehr anzustarren, oder ihm zu sagen, dass er es Aoi auch wirklich gefälligst zu sagen hatte und nicht einen Rückzieher machen sollte. Eigentlich konnte er dem Drummer ja doch nichts vorschreiben. Also würde er es lassen…
 

Die Probe verlief, wie die letzten auch, schweigsamer als sonst und nicht ganz so fröhlich, weil Kai nicht lachte. Aoi schien es irgendwie auf Ruki abgesehen zu haben, zumindest irgendwie sauer zu sein, denn er redete nicht mit ihm. Ruki schlug innerlich die Hände über seinem Kopf zusammen. Hatte sich denn die ganze Welt gegen ihn verschworen? Irgendwie zog sich alles hin wie Kaugummi an der Schuhsohle.

„Sollten wir nicht Schluss machen für heute?“ Sie hatten eh schon länger geprobt, als es üblich war, aber Kai machte keine Anstalten die Probe zu beenden, sodass sich jetzt sogar Reita einmischte. Er war noch verabredet, das hatte er zufällig mitbekommen, als der Bassist telefoniert hatte.

„Aber…“, begann Kai und wurde von Uruha unterbrochen. „Wir haben doch alles durchgespielt. Ich glaube viel mehr Songs haben wir nicht, Kai. Wir sind alle müde, lass uns gehen…“

„Genau.“, pflichtete nun Aoi bei und sofort hatte Kai nichts mehr entgegen zu setzen. Ruki war ehrlich erleichtert, denn er konnte auch nicht mehr. Morgen würde er sicher heiser sein.
 

„Dann bis Morgen.“, meinte Reita leise und verschwand als erster aus dem Proberaum, kurz darauf folge auch schon Uruha. Aoi brauchte ungewohnt lang dafür, seine Gitarre zusammen zu packen.

„Na ja. Bis dann, ne?“, meinte Ruki und verschwand aus dem Raum, ließ die Tür allerdings einen Spalt breit offen und schielte hindurch. Es war nicht nett zu spannen, aber er war einfach neugierig und wollte wissen, wie Kai sich denn anstellen mochte. Unwillkürlich stieg Panik in ihm auf, als Aoi sich auf ihn, beziehungsweise auf die Tür zu bewegte, doch ein ‚Aoi, warte!’, hielt den Gitarristen von dem Schlimmsten ab und er drehte sich um.
 

„Ich… ich muss mit dir reden.“, meinte Kai leise und Ruki konnte an seinem Gesicht deutlich die Anspannung ablesen. Ruki sah, wie Aoi sich umdrehte und zu Kai ging. Der Drummer saß immer noch an seinem Instrument, erhob sich aber jetzt und setzte sich auf das Sofa. Aoi tat es ihm gleich, sah ihn neugierig an. Der Sänger spürte, wie sein Herz schneller schlug. Irgendwie war das aber auch spannend. Kais Wangen waren jetzt schon Rot und Ruki sah, dass Aois Blick ein wenig irritiert wurde. Natürlich. Woher sollte der auch wissen, was in dem Drummer vorging? Ruki konnte stolz von sich behaupten, dass er es wusste.

„Was ist los?“, fragte der Schwarzhaarige, während der Brünette mit seinem Oberteil herumspielte.
 

„In letzter Zeit benimmst du dich ziemlich komisch, Kai.“ Ruki schob die Tür einen weiteren kleinen Spalt breit auf, aber weder Gitarrist noch Drummer bemerkten das.

„Das… das liegt daran, dass…“, stammelte Kai und Aoi hob argwöhnisch eine Augenbraue, sah ihn ungeduldig an. Aoi schien Ruki in den letzten Tagen schon so genervt zu sein. Seit dem Zeitpunkt, an dem Ruki und Kai so viel Zeit miteinander verbrachten. Oh ja und Ruki ahnte genau, warum. Jetzt musste Kai nur noch seinen Mund aufbekommen, denn der Schwarzhaarige war viel zu stolz, um den ersten Schritt zu machen.

„…daran, dass?“, wiederholte er und Ruki hätte ihn am Liebsten dafür gewürgt, dass er Kai so bedrängte.

Schließlich wurde das nichts, wenn man den Braunhaarigen zu sehr unter Druck setzte. Und Aoi sollte das wissen. Vielleicht war er doch nicht der richtige Kerl für Kai.
 

„… dass ich… dass ich dich…“ Wieder brach Kai ab und Ruki sah, wie Aoi mit seinen Nerven kämpfte. Scheinbar hatte der Idiot doch begriffen, dass er Geduld haben musste, Geduld mit dem anderen. Viel Geduld. Und Verständnis.

„Sag es doch einfach!“, murrte er dennoch irgendwann und Kai zuckte so stark zusammen, dass sogar der Sänger das bemerkte.

„…dass ich dich liebe!“, platzte es dann aus Kai heraus und er drehte sich schnell weg von Aoi.

Dieser sah aus, als hätte man ihm gerade mit einer Bratpfanne eins übergehauen. Ruki gefiel das irgendwie und hätte er nicht leise sein müssen - er hätte laut gelacht. Gleich darauf wurden Aois Wangen leicht Rot und Ruki sah ihm an, wie sprachlos er doch war.
 

Dann griff der Schwarzhaarige unter Kais Kinn, sodass Ruki die Stirn runzelte, und drehte den Kopf des Drummers in seine Richtung. Noch ehe der Jüngere etwas tun konnte, sah Ruki wie sich die Lippen des einen, denen des anderen immer weiter näherten. Sollte er weggucken, wenn zwei Schwule sich küssten? Vielleicht war das ansteckend? Aber er konnte irgendwie nicht wegsehen, hatte Angst einen wichtigen Moment in Kais Leben zu verpassen.

Der Kuss war einfach und irgendwie wirkte er schüchtern, aber das war absurd, dachte sich Ruki. Als die beiden sich lösten waren Kais Wangen leicht rosa und er schien sich nicht zu trauen die Augen wieder zu öffnen.

„Ich dachte du hättest was mit Ruki.“, murmelte Aoi, ohne Kais Kinn loszulassen, blieb ihm ganz nah. Vielleicht, weil er gerade angesprochen wurde, vielleicht weil dieser Moment zwischen den beiden so intensiv war, vielleicht aber auch, weil er jetzt noch viel genauer hinschaute, Ruki merkte sich dieses Bild, denn es war eines für die Götter. Kais Augen waren fast gänzlich geschlossen und er sah so verlegen aus, dass Ruki es sogar niedlich fand. Oh nein. Er durfte gar nicht erst anfangen, Männer niedlich zu finden…

„Nein… er hat mir nur geholfen…“
 

„Dann war ich ja vollkommen umsonst eifersüchtig!“ Und sogar Rukis Herz begann etwas schneller zu schlagen, denn Kai lächelte daraufhin sein schönstes Lächeln…
 

__________
 


 

Das Ende ist mir persönlich ein bisschen zu kitschig, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem.

Tut mir übrigens leid, dass ich nicht von Anfang an gesagt habe, dass diese FF nur drei Kapitel umfasst X__x

Irgendwie habe ich das vollkommen vergessen. Ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich für die Kommentare und Favoriten.

Diese FF werde ich jetzt bei dem Wettbewerb einreichen, für den sie geschrieben wurde. Wünscht mir Glück <3



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kei-hime
2010-04-08T10:50:10+00:00 08.04.2010 12:50
Aaw~ total süße Story! :3 Ja, ein bisschen kitschig, aber macht nichts. xD Ruki war klasse. xDD
Von:  Saki-hime
2010-03-11T22:54:11+00:00 11.03.2010 23:54
<3
Saki findet das ganz dolle süß!
Saki mag das!
Saki kann keine Kommis schreiben xD
*anliebt* <3

Saki-hime *flausch*
Von:  Haidogirl
2008-11-03T09:44:17+00:00 03.11.2008 10:44
Ein Happy End (*v*)
Die beiden sind so niedlich, aber dass Ruki lauscht ist ja echt nicht zu glauben xDD
Ich habe zuerst gar nicht mitbekommen, dass die Story zu Ende ist, aber als du es dann am Ende geschrieben hast, dachte ich, oh tatsächlich, ein Happy End^^ *eine lange Leitung hatte*
Liebe Grüße
Von:  --baozi
2008-10-31T06:04:49+00:00 31.10.2008 07:04
vieeeeeeel glück <3

aber keine ahnung warum ich musste am ende lachen xDD
hoffentlich muss ich jetzt nicht immer lachen wenn irgendwas
kitchiges kommt, denn sonst würd
ich ja den ganzen tag lachen müssen xD (ist von kitch umgeben)
die ganze welt ist kitch O-o *angst*
LG Kigo
Von: abgemeldet
2008-10-29T19:12:05+00:00 29.10.2008 20:12
voll süß die beiden ^^
Ich liebe Kai und Aoi FFs ^^
Ich fand diese hier echt voll genial und ich drücke dir ganz fest die Daumen, für den Wettbewerb ^^
Von:  Kanoe
2008-10-29T07:58:52+00:00 29.10.2008 08:58
kitschig ja aber süß
mir gefällts sehr
Von:  life_is_melody
2008-10-28T21:15:38+00:00 28.10.2008 22:15
Toll. *_______________*
Also mir gefällt der Schluss wirklich. Ich finde es immer noch total geil, dass das alles von Rukis Sicht aus geschreieben ist. Das wirkt so anders, da man ja normalerweise immer alles von den hauptpersonen aus sieht. das das war geil...ich mag das.
was noch? ich weiß nicht. dein schriebstiel war wie immer gigantisch. ich hätte am liebsten noch hunderte solcher seiten weitergelesen. und am ende war das soooo süß. also der letzte absatz vor allem. da musste ich gleich so breit grinsen...das war toll. *_*
Also ich finde diese Kurz-FF ist dir gelungen. war schön aufgeteilt und toll geschrieben. vor allem aus rukis sicht *kicher*
ich wünsch dir wirklich gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel glück bei dem wettbewerb. *daumen drück*
*knuddel*
Von: abgemeldet
2008-10-28T20:13:00+00:00 28.10.2008 21:13
... ach mero ich steh doch auf kitsch ;D
nein, im ernst. bei aoi x kai mag ich sowas echt xD
mauu dankeee *______*~ *plüsch*
Von:  life_is_melody
2008-10-24T18:37:41+00:00 24.10.2008 20:37
Soooo~
Jetzt ich. das war ein echt tolles Kapitel. Hat mir sehr gut gefallen, wie Ruki auf Kai eingegangen ist und wie du seine Gedanken beschreiben hast. Besonders die Stellen, in denen Ruki hofft, dass Kai nicht in ihn verliebt ist. Die Stelle mit dem "ihm fiel ein stein von herzen" war geil. Hat mir echt gut gefallen. Und ich finde es auch gut, dass sie bei dir hetero sind und Rei sogar ne Freundin hat. In sämtlichen FFs sind die ja die ganze ZEit stockschwul....
Aber das zweite Kapitel hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf das dirtte
*herumhibbel*
sry nochmal, dass das kommi erst so spät kommt
*verbeut*
Von: abgemeldet
2008-10-24T13:34:01+00:00 24.10.2008 15:34
Danke fpr die ENS ^^
Also, dass Kapi war echt voll klasse ^^
Kai tut mir voll Leid, quetscht Ruki in einfach aus ^^
(das kenn ich ich bin auch in meinen besten Freund verknallt ^//^)
Naja, zurück zum Kapi ^^
Ich bin ja mal gespannt wann er es ihm sagt ^^
Aber ich bin echt froh, dass Ruki es mehr oder weniger Loker aufgenommen hatte und ihn nicht dadurch gleich verachtet.
Also ich freu mich schon auf's nächte
GLG Tsunade28


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