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Against Order

Gegen den Befehl
von

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Prolog

Wolken zogen über den Himmel, doch sie begannen bereits zu einem einheitlichen Grau zu verschmelzen, das das Licht der Sonne zu verschlucken schien. Ein kühler Wind kam auf, wurde stärker und umwehte Hitsugaya auf seinem Posten in luftiger Höhe.

Vor ihm breitete sich eine Stadt aus, die der, die er erst kürzlich verlassen hatte so ähnlich sah. Doch bei genauerer Betrachtung erkannte man Unterschiede. Die Stadt, die sich unter ihm ausbreitete war leer. Nun, nicht direkt leer, da er in ihren Straßen schwarze Gestalten umherlaufen sah, Shinigami, die letzte Veränderungen an der Kopie von Karakura Town vornahmen. Doch keines dieser Häuser unter ihm war bewohnt. Wenn man so wollte, war es eine Geisterstadt.

Hitsugayas Blick wanderte in die Ferne, wo man den Beginn von vier Türmen gewaltigen Ausmaßes erkennen konnte. Es hatte ihn erstaunt nach seiner Rückkehr General Yamamotos Plan zur Verteidigung bereits so weit fortgeschritten zu sehen. Inzwischen waren sie noch ein gutes Stück weiter voran gekommen.

Pflichtbewusst, wie es in der Natur des jungen Taichôs lag, hatte er sich nach seiner Rückkehr erboten, bei den Arbeiten zu helfen, doch Yamamoto Sô-Taichô hatte abgelehnt. Vermutlich die beste Entscheidung. Nach seiner doch recht langen Abwesenheit durch die Mission im Diesseits, war in seiner Division einiges an Arbeit liegen geblieben und es war unbestreitbar, dass alle Teilnehmer der Mission eine vorübergehende Pause gebrauchen konnten. Trotzdem kam Hitsugaya des öfteren hier her um sich über den Fortgang der Dinge zu informieren, vielleicht lag es auch daran, dass Hinamori an den Arbeiten beteiligt war. Er stimmte den anderen zu, dass es ihr vermutlich gut tun würde eine Aufgabe zu haben und bei ihren Fähigkeiten, war diese Arbeit Ideal für sie. Allerdings hatte man ihr nur eine geringfügige Arbeit zugewiesen, man war sich über ihren Zustand noch immer nicht sehr sicher.

Ihr Zustand...

Sie hing mit ihren Gedanken noch immer Aizen nach, das hatte sie bei ihrem Gespräch über den Monitor bewiesen und das kurze Gespräch nach seiner Rückkehr, war auch nicht viel anders verlaufen.

Der Wind wurde noch ein bisschen stärker, zog an seinem Haori und ließ ihn herumwirbeln. Hitsugaya holte einmal tief Luft und seufzte, dann wandte er sich von dem Anblick unter ihm ab und kehrte zurück in die 10. Division.

Against Feelings ~ Gegen die Gefühle

Sein Büro war leer als er es betrat. Keine große Überraschung für ihn, obwohl Matsumoto noch dort gewesen war, als er es verlassen hatte.

Langsam ging der junge Taichô zu seinem Schreibtisch und setzt sich. Nach einem Moment, den er reglos auf die Papierstapel auf dem Tisch geblickt hatte, beugte er sich vor und zählte den Stapel mit den bearbeiteten Dokumenten durch. Es waren fünf mehr als vorher. Wieder seufzte Hitsugaya leicht, das war eine dumme Angewohnheit geworden. Allerdings konnte er sich im Moment nicht entscheiden, ob er sauer sein sollte, dass Matsumoto ihre Arbeit wieder hatte liegen lassen oder ihr zu gute halten sollte, dass sie zumindest diese fünf Dokumente bearbeitet hatte. Was für sie vermutlich eine unglaubliche Anstrengung gewesen sein musste und ihm zumindest einige wenige Minuten Arbeit abgenommen hatte. Ohne zu einer Entscheidung gekommen zu sein, man würde sehen, wenn sie wieder auftauchte, wischte er seine Gedanken beiseite und wandte sich der wartenden Arbeit zu.

Nach etlichen Stunden hatte sich der Stapel wartender Dokumente sichtbar verringert und es war so dunkel geworden, dass es Hitsugaya schwer fiel die Schriftzeichen zu erkennen. Also legte der junge Taichô das Papier beiseite, stand auf und holte sich einen Tee. Die Teetasse in der Hand, kehrte er in ein Büro zurück, machte sich Licht und arbeitete dann weiter.
 

„Taichô!“

Hitsugaya erstarrte in seiner Bewegung, als er Stunden später eine Stimme dieses Wort vor der Tür zu seinem Büro trällern hörte. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür und Matsumoto kam herein geschwankt.

„Matsumoto“, entgegnete er trocken während er ihr einen genervten Blick zuwarf.

Die Angesprochene blieb stehen und wirkte fast ein wenig verlegen. Plötzlich hob sie die Sakeflasche in ihrer Hand und fragte fröhlich: „Wollt ihr auch einen Schluck, Taichô?“

„Nein“, stieß Hitsugaya zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Matsumoto schien sich davon jedoch nicht sonderlich abschrecken zu lassen. Sie kam auf ihn zu getorkelt und beugte sich zu ihm herunter. Er konnte den Alkohol an ihr riechen und sah sie missbilligend an.

„Dann interessiert euch vielleicht zu hören, was ich erfahren habe?“, Sie blinzelte ihn verschwörerisch an.

Der Taichô entgegnete nichts, da sie es ihm, egal was er tat, ohnehin gleich erzählen würde.

Seine Fuku-Taichô wartete noch einen Moment und dann verkündete sie:

„Kuchiki-Taichô ist derjenige, der Rukia und Renji geholfen hat nach Hueco Mundo zu gelangen!“

Sie sah ihn mit großen Augen, auf seine Reaktion gespannt, an.

„Ich bezweifle, dass er das getan hat. Kuchiki-Taichô ist der letzte, der gegen einen Befehl des Sô-Taichôs handeln würde“, entgegnete Hitsugaya ruhig.

„Wenn ich es euch doch sagte Taichô, er war es ganz bestimmt! Seit die Ryoka hier waren, ist er nicht mehr ganz so pflichtbesessen wie früher!“

Hitsugaya wandte sich ab und nahm ein weiteres Papier vom unerledigten Stapel.

„Du hast sicher etwas durcheinandergebracht in deiner Trunkenheit.“

„Hab ich nicht!“, widersprach Matsumoto, „So betrunken bin ich auch wieder nicht!“

„Wie dem auch sei“, würgte er seine Fuku-Taichô ab, „ich habe hier zu arbeiten, also stör mich nicht.“

Stille kehrte ein, die für einen Moment anhielt und während der Hitsugaya es schaffte das Dokument vor ihm zur Hälfte zu lesen. Dann wurde er erneut von Matsumoto abgelenkt, die sich dicht zu ihm gebeugt hatte und ihn beäugte.

„Habt ihr mit Hinamori-chan geredet?“

Überrascht zuckte Hitsugaya unmerklich zusammen. Woher wusste sie, dass das seine Absicht gewesen war, als er früher am Tag gegangen war? Und warum kam sie gerade jetzt darauf?

„Nein“, war alles was er erwiderte und blickte wieder auf das Papier.

„Oh Taichô!“, rief Matsumoto, als sie ihn so offensichtlich niedergeschlagen sah und schlang ihre Arme um seinen Hals.

Wenn Hitsugaya zuvor erstarrt war, so gefror er jetzt, in der Umarmung seiner Fuku-Taichô, regelrecht zu Eis.

„Matsumoto!“, knurrte er. Diese reagierte jedoch nicht, sondern presste sich und ihre überdurchschnittlichen weiblichen Rundungen nur noch stärker an ihn.

„Matsumoto, lass mich auf der Stelle los!“ Hitsugayas Stimme hatte einen gefährlichen Unterton angenommen und diesmal hörte Matsumoto darauf und löste die Umarmung, stupste ihm jedoch spielerisch gegen die Schulter.

„Ihr seid viel zu verklemmt, Taichô.“ Sie zupfte ihren Ausschnitt zurücht, „Kein Wunder, dass ihr Hinamori-chan noch nicht eure Liebe gestanden habt.

„Was bitte?“ Hitsugaya sah sie entgeistert an.

„Ich sage doch nur, dass ihr ihr endlich sagen solltet, dass ihr sie liebt.“

„Das reicht, sprich nicht von Dingen, von denen zu keine Ahnung hast.“ Mit diesen Worten stand Hitsugaya auf und ging an Matsumoto vorbei zur Tür. Sein Gesicht war leicht rosa angelaufen.

„Ich finde, ihr solltet es ihr sagen, das bringt sie vielleicht auf andere Gedanken.“ Meinte Matsumoto fast vorwurfsvoll.

„Ich gehe schlafen. Gute Nacht.“ Der Taichô wandte sich nicht mehr um, sondern verließ den Raum ohne noch eine Erwiderung abzuwarten.

Einige Momente später, während denen Matsumoto ihrem Taichô hinterher geblickt hatte, gähnte sie und machte ein paar wackelige Schritte auf die Tür zu. Als ihr für einen Augenblick schwindelig wurde, beschloss die Rothaarige kurzerhand nicht mehr ihr eigenes Quartier aufzusuchen. Statt dessen wankte sie zum Sofa hinüber und legte sich dort nieder. Aus Erfahrung wusste sie, dass sie hier mindestens genauso gut schlafen konnte wie bei sich.
 

Es war dunkel in Hitsugayas Zimmer, alles war bereit, dass er hätte schlafen gehen können, aber er fühlte noch kein Verlangen dazu. Fast hatte er befürchtet, dass Matsumoto ihm folgen würde, aber zum Glück hatte sie es nicht getan.

Nun stand er am Fenster und blickte hinaus in den Garten. Der Himmel war wieder aufgeklart und so lag der Garten nun im Mondlicht und die Blumen und Pflanzen wurden in einen silbernen Schimmer getaucht.

Im Frühjahr blühten dort draußen, direkt vor seinem Fenster, Osterglocken. Osterglocken und Maiglöckchen. Beide Seite an Seite in stiller Harmonie. Doch der Frühling war lange her und die Blumen längst verblüht.

Seine Liebe gestehen...

War es denn so offensichtlich? Oder hatte Matsumoto es nur bemerkt, weil sie so viel mehr mit ihm zu tun hatte, als die meisten anderen. Vielleicht wusste sie es auch gar nicht mit Sicherheit, vielleicht vermutete sie es nur und hatte ihn lediglich ärgern wollen. In diesem Fall wäre ihm das sogar am liebsten.

Und was wenn er Hinamori seine Liebe gestand? Er bezweifelte, dass sie seine Gefühle erwiderte. Wenn dem so wäre hätte er es doch sicher gemerkt. Wenn dem so wäre, dann würde sie ihm gegenüber doch nicht so oft von Aizen reden. Nein, alles was sie für ihn empfand war lediglich Freundschaft. Also war es besser, er ersparte ihnen beiden eine peinliche Situation und behielt seine Gefühle für sich.

Er schüttelte leicht den Kopf um die Gedanken zu vertreiben. Da hatte ihm Matsumoto wirklich einen ärgerlichen Floh ins Ohr gesetzt, warum dachte er überhaupt darüber nach? Nein, es war wirklich besser Hinamori nichts zu sagen.

Zu dieser Erkenntnis gelangt, beschloss Hitsugaya, dass es doch Zeit wurde schlafen zu gehen.

Against Reason ~ Gegen die Vernunft

Der junge Taichô erwachte früh am nächsten Morgen und das Erste, was ihm in den Sinn kam, war das halb gelesene Papier, das wohl noch immer in seinem Büro auf dem Schreibtisch lag.

Er konnte es nicht ausstehen halb fertige Arbeit liegen zu lassen und jetzt im Licht eines neuen Tages, kam er sich töricht vor, dass er sich von Matsumoto dazu hatte verleiten lassen. Auch wenn es sich anders äußerte, als sie vermuten würde, so besaß seine Fuku-Taichô doch ein gewisses Talent ihn von seiner Arbeit abzuhalten.

Kurzerhand und wie um sich vom Gegenteil dieser Feststellung zu überzeugen, stand Hitsugaya auf, zog sich an und begab sich nach einem kurzen Frühstück wieder in sein Büro.

Das erste, was er beim Betreten des Raumes bemerkte, war Matsumoto, die schnarchend auf seinem Sofa lag. Er warf ihr einen missbilligenden Blick zu und ging zu seinem Schreibtisch, wo er neben seinem Stuhl die Überreste einer zerbrochenen Sakeflasche vorfand und ihm fiel wieder ein, dass Matsumoto sie bei ihrer stürmischen Umarmung hatte fallen lassen.

Mit ärgerlichem Blick hob der Taichô die Scherben vom Boden auf und entsorgte sie, bevor er sich wieder an seinen Schreibtisch setzte. Dann machte er sich daran dort weiter zu machen, wo er am Tag zuvor aufgehört hatte und versuchte gleichzeitig Matsumotos Schnarchen auszublenden.

Nachdem er eine Weile gearbeitet hatte, gelang ihm das recht gut, weshalb ihm auch im ersten Moment nicht auffiel, dass es schließlich gestoppt hatte. Augenblicke später kam jedoch der Kopf seiner Fuku-Taichô hinter der Sofalehne zum Vorschein und sie beäugte ihn aus schmalen Augen.

„Taichô, was machen sie denn hie-... oh, OH.“ Matsumoto hatte sich verschlafen umgeblickt und plötzlich registriert, dass sie gar nicht bei sich zu Hause war. Unter dem genervten Blick ihres Taichôs erhob sie sich vom Sofa und zupfte ihre Kleidung zurecht.

„Ich geh mich dann mal frisch machen“, verkündete sie und verschwand bevor Hitsugaya noch die Gelegenheit bekam sie zurechtzuweisen.

Grummelig blickte dieser ihr hinterher. Es hätte das ein oder andere gegeben, was er ihr gerne gesagt hätte, aber für den Moment war er froh, dass sie weg war. Bei der Hartnäckigkeit und Sturheit seiner Fuku-Taichô wäre es gut möglich gewesen, dass sie sonst wieder davon angefangen hätte, dass er mit Hinamori reden solle. Für sie mochte das ja kein Problem darstellen, aber schließlich war er es, der dann zum wiederholten mal in die dumme Situation geriet, vor Hinamori zu stehen und kein Wort heraus zu bekommen.

Verärgert und frustriert wandte sich der junge Taichô seiner Arbeit zu, wenigstens sorgte die dafür, dass er diese Probleme vorerst vergessen konnte.

Sie kehrten jedoch früher als gehofft zurück, als Matsumoto wenig später sein Büro wieder betrat. Ihr Kleidung war jetzt unzerknittert, ihre Haare gekämmt und frisiert und es erinnerte nur wenig daran, dass sie kurz zuvor kaum aus den Augen hatte schauen können.

Hitsugaya betrachtete sie für einen langen Moment, während dem er überlegte, was er mir ihr anfangen sollte. Schließlich deutete er auf einen Stapel und sagte: „Bring bitte diese Dokumente in die 1. Division.“

Matsumoto nickte kurz, nahm den Stapel auf und verließ das Büro.

Entspannt atmete der junge Taichô durch, streckte sich kurz, so gut wie das auf seinem Stuhl möglich war und wandte sich wieder der wartenden Arbeit zu, allein und ungestört.

Doch früher als insgeheim gehofft, kehrte seine Fuku-Taichô wieder zurück. Warum musste sie ausgerechnet heute so viel Eifer an den Tag legen? Kurzerhand deutete der Taichô auf einen weiteren Stapel Papiere und sagte knapp: „Die kommen in die 6. Division.“

Er hörte die Tür hinter Matsumoto zugehen und wieder war er erfreulicherweise allein. Konzentriert arbeitete er weiter und wie nicht zu vermeiden war, lagen schon bald einige neue Papiere für die erste und sechste Division bereit. Hitsugaya gab zu, es war nicht die effektivste Variante Matsumoto jeden Stapel einzeln zu den verschiedenen Divisionen tragen zu lassen, aber im Moment war ihm das egal, so war sie wenigstens beschäftigt.

Als Matsumoto dieses Mal zurück kehrte, brachte sie einige neue zu bearbeitende Dokumente mit und legte sie neben Hitsugaya auf den Schreibtisch. Dieser Blickte kurz auf und murmelte ein kurzes Danke, bevor er auf einen weiteren Stapel zu seiner Rechten deutete und sagte: „Die Papiere kannst du zur 4. Division bringen.“

Dann hatte er sich auch schon wieder seiner Arbeit zugewandt und so entging ihm der missmutige Blick von Matsumoto. Trotzdem nahm sie den Stapel auf und verließ das Büro. Hatte sie sich jedoch die beiden letzten Male für ihre Verhältnisse beeilt, so begann sie nun wieder herumzutrödeln. Daher dauerte es auch eine Weile, bis sie die vierte Division erreichte und in Unhoana-Taichôs Büro stand. Allerdings fand sie dort nur Isane vor, die ihr die Dokumente dankend abnahm, sich ansonsten aber nicht in ein Gespräch verwickeln lassen wollte, trotz Matsumotos Versuchen. Also verließ die Rothaarige Fuku-Taichô das Büro wieder und trödelte auf dem Rückweg noch ein bisschen länger herum. Es war ganz einfach keine große Motivation zu wissen, dass sie, sobald sie zurück war, zur nächsten Division geschickt werden würde.

Schließlich stand sie aber doch wieder im Büro ihres Taichôs und wie sie bereits erwartet hatte, deutete er nur auf einen weiteren Stapel und meinte: „Bring die bitte zur 3. Division.“

„Aber Taichô, ich war doch gerade erst-“, setzte Matsumoto an, was ihr jedoch nur einen ärgerlichen, genervten Blick einbrachte.

„Ich bin mir sicher, die frische Luft wird dir gut tun“, meinte Hitsugaya, nahm den Stapel vom Tisch und hielt ihn seiner Fuku-Taichô hin.

„Euch würde sie mindestens genau so gut tun“, entgegnete diese schnippisch, nahm die Dokumente jedoch entgegen. Ihr Blick fiel dabei auf zwei weitere etwas umfangreichere Stapel und sie war für einen Moment versucht zu fragen wohin die kamen und sie gleich mitzunehmen, ließ es dann jedoch aus Protest sein und verließ das Büro.

Ihr Taichô schien heute besonders schlecht auf sie zu sprechen zu sein. Vielleicht hätte sie gestern doch etwas länger arbeiten sollen, obwohl sie fand, dass sie sich wirklich Mühe gegeben hatte. Und vielleicht war es auch keine gute Idee gewesen so angetrunken noch mal ins Büro zu kommen. Weshalb war sie da eigentlich noch mal hin gegangen?

Zu guter letzt war es vermutlich auch keine gute Idee gewesen auf dem Sofa einzuschlafen, obwohl es in dem Moment wirklich danach ausgesehen hatte. Allerdings war sie überrascht, dass sie noch gar keine Strafpredigt zu hören bekommen hatte. Ihr Blick fiel auf die Dokumente in ihrer Hand. Okay, vielleicht war das auch gar nicht nötig, wenn er seine schlechte Laune anders zum Ausdruck brachte.

Ein Grinsen breitete sich auf Matsumotos Gesicht aus, vielleicht war es dann viel besser seine Gegenwart zu meiden, bis seine schlechte Laune ein wenig verflogen war. Zumal sie keine Lust hatte noch weiter Dokumente herumzutragen, sollte er doch auch mal an die frische Luft gehen!

Zufrieden klemmte sich die Fuku-Taichô die Dokumente unter den Arm. Kira-kun würde sich sicher überreden lassen einen trinken zu gehen!
 

Nachdem Matsumoto dieses mal gegangen war, fiel es Hitsugaya etwas schwerer sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, Schuld war dieser Stapel mit Dokumenten für die fünfte Division, der eigentlich schon überfällig war.

Das nächste Mal wenn Matsumoto zurück kam, würde er sie die beiden letzten Stapel zusammen mitnehmen lassen und hoffen, dass sie bei Erwähnung der fünften Division nicht irgend einen unnötigen Kommentar abgeben würde. Er konnte ihn in seinem Kopf schon fast hören. ‚Warum bringt ihr die Dokumente nicht selbst rüber, bei der Gelegenheit könnt ihr gleich mit Hinamori-kun reden. So kann das mit euch beiden doch nicht weiter gehen’

ER seufzte und starrte auf die Tür. Wann kam sie denn endlich wieder? Er wollte diesen Stapel los werden?

Schließlich zwang er sich dazu sich wieder auf seine eigentliche Arbeit zu konzentrieren. Eine Weile ging es gut, doch dann wanderte sein Blick wieder zur Tür.

Selbst wenn sie rumtrödelte, hätte sie doch bis jetzt wieder zurück sein müssen. Erneut wandte er sich der Arbeit zu. Das war doch verhext, erst hatte er seine Ruhe haben wollen und nun wo er sie gebrauchen konnte, kam sie nicht. Er hätte ihr beim letzten Mal doch gleich alle drei Stapel mitgeben sollen, das hatte er nun von seiner ineffektiven Methode.

Mit einem ärgerlichen Seufzer legte er Papier und Schreibzeug hin. Und nun? Sollte er etwa die Dokumente selbst zu den Divisionen bringen?

Er überlegte. Vielleicht war das gar keine so schlechte Idee. Sein Blick wanderte zum Stapel für die fünfte Division. Er würde Hinamori schon gern sehen. Die Papiere würden ihm ein Argument geben kurz vorbei zu schauen und dann wieder zu gehen ohne groß ein Gespräch anfangen zu müssen.

Er nickte kurz zu sich selbst und stand auf. Sein Entschluss war gefallen. Kurzerhand nahm er die beiden verbliebenen Stapel und verließ die 10. Division.

Zunächst ging der junge Taichô zur 13. Division, wo er feststellte, dass Ukitake-Taichô wiedereinmal krank war und den ersten Stapel Papiere abgab. Im Anschluss daran begab er sich zur fünften Division. Als er die Gebäude vor sich aufragen sah, geriet sein Entschluss allerdings für einen Moment ins Wanken, doch dann betrat er das Gelände und ging zielstrebig zu Hinamoris Büro. Bis er vor der Tür ein weiteres Mal inne hielt und sich fragte, ob er das wirklich tun wollte. Für einen Moment schloss er die Augen und atmete tief durch, dann öffnete er die Tür und trat ein.

„Hi- Hitsugaya-kun“, begrüßte ihn eine überraschte Hinamori. Bevor sie noch fragen konnte, was er hier machte, hielt er den Papierstapel hoch.

„Ich wollte nur kurz diese Dokumente vorbeibringen.“

„Ja, vielen Dank“, sie fuhr sich kurz über die Haare und nahm dann die Dokumente, die er ihr hin hielt, entgegen. Sie wirkte zerstreut, stellte Hitsugaya fest, doch es war nicht nur das. Unter ihren Augen lagen tiefe Ringe, als hätte sie sein Ewigkeiten nicht mehr richtig geschlafen und sie wirkte blass. Im Kontrast dazu waren ihre Augen gerötet, ob vom zu langen lesen endloser Papiere oder vom Weinen, konnte Hitsugaya nicht sagen, aber er befürchtete letzteres.

Es schmerzte ihn sie so zu sehen, er vermisste ihr Lächeln, ihr Lachen.

Für einen Moment kehrte Stille ein, als Hitsugaya sich von ihrem Anblick nicht losreißen konnte. Er wollte irgendetwas sagen um sie aufzumuntern, aber zum wiederholten Mal stellte er fest, dass ihm beim besten Willen keine passenden Worte einfallen wollten.

„Ich will dich sicher nicht rauswerfen, Hitsugaya-kun, aber ich muss rüber zu den Verteidigungsarbeiten. Also wenn es weiter nichts gibt...“ Sie lächelte ihn an, doch es war ein müdes, schwaches Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte.

„Ich begleite dich.“ Die Worte hatten seinen Mund verlassen, bevor er noch recht darüber nachdenken konnte.

„Das ist nett“, entgegnete Hinamori höflich, „aber du brauchst nicht mitkommen.“

Hitsugaya schüttelte andeutungsweise den Kopf.

„Ich muss sowieso dort hin.“

„Achso, na dann...“ Hinamori erhob sich aus ihrem Stuhl, ordnete kurz einige Dokumente und ging dann, ein unsicheres Lächeln auf den Lippen, an ihm vorbei hinaus.

Der anschließende Weg entpuppte sich als genau das, vor dem sich Hitsugaya so gefürchtet hatte. Sie schwiegen sich an und zwischen ihnen hing die unangenehme Spannung ungesagter Worte. Im Kopf ging er zahllose Versuche durch ein Gespräch anzufangen, aber jedes Mal scheiterte er noch bevor das erste Wort seine Lippen verlassen konnte. Er wollte sie fragen, wie es ihr ging, aber das war zu plump. Er wollte fragen, wie sie mit der Arbeit zurecht kam ohne ihren Taichô. Aber letzteren auch nur andeutungsweise zu erwähnen war schlecht. Er wollte fragen, ob sie genug schlief, aber offensichtlich tat sie das nicht. Er wollte... er wollte... Eigentlich wollte er sie am liebsten fragen, was sie für ihn empfand, aber das war die Frage, die er ihr am aller-, allerletzten stellen würde. Und so beendeten sie ihren Weg in Schweigen.
 

Ohne anzuklopfen oder sich anderweitig bemerkbar zu machen, stürmte die Rothaarige Fuku-Taichô in Kira Izurus Büro in der 3. Division. Schwungvoll ging sie zu seinem Schreibtisch und ließ den Papierstapel auf die Tischfläche fallen, was bewirkte, dass der blonde Fuku-Taichô auf der anderen Seite erschreckt zurückzuckte.

„Schlechte Laune, Matsumoto-san?“, erkundigte er sich vorsichtig.

Die Angesprochene seufzte theatralisch und jammerte dann, während sie sich rückwärts gegen den Schreibtisch lehnte: „Taichô lässt mich den ganzen Tag schon Papiere hin und her tragen.“

Die Worte bewirkten ein Schmunzeln auf Kiras Gesicht, Hitsugaya-Taichô war ein beliebtes Thema, über das die rothaarige sich immer wieder gerne beschwerte.

„Er hat sicher seine Gründe“, meinte er und wurde wieder ernst.

„Keine triftigen!“, widersprach Matsumoto und wandte ihm den Kopf halb zu. „Hast du noch was für die 10. Division?“

„Nein“, der Fuku-Taichô schüttelte leicht den Kopf, registrierte aber innerlich, dass es wohl doch Gründe geben musste, wenn Matsumoto schon freiwillig von Arbeit sprach.

„Ein Glück“, seufzte die Rothaarige, „wenigstens nicht noch mehr Papierkram.“ Sie drehte sich um und stützte sich auf der Tischplatte ab.

„Was mich darauf bringt, dass ich von der ganzen Rennerei ziemlichen Durst bekommen habe, begleitest du mich auf ein Glas?“

Der Fuku-Taichô schluckte und bemühte sich seine Augen nicht tiefer als bis zu ihrem Hals wandern zu lassen.

„Das geht nicht Matsumoto-san, ich habe noch Arbeit zu erledigen.“ Es hatte ihn allerdings überrascht festzustellen, dass er gar nicht so viel mehr zu tun bekommen hatte, nachdem sein Taichô fort war.

Die Rothaarige streckte ihren Zeigefinger aus und piekte ihm gegen die Brust, während sie die andere Hand vorwurfsvoll an ihre Hüfte legte.

„Du hast dich gestern schon davor gedrückt!“

Kira rückte mir seinem Stuhl ein Stück zurück und rieb sich über die Stelle wo ihr Zeigefinger gewesen war. Ein wenig kleinlaut meinte er: „Das liegt daran, dass es meiner Verfassung nicht gut tut mit euch trinken zu gehen, Matsumoto-san.“

Er erntete dafür einen empörten Blick: „Was kann ich dafür, dass du nichts verträgst?“

Wieder schluckte Kira, doch dann kam ihm ein rettender Einfall.

„Ich muss zu den Verteidigungsarbeiten“, mit diesen Worten erhob er sich von seinem Stuhl und ging um den Schreibtisch herum.

„Ach wirklich?“, fragte Matsumoto und war plötzlich direkt neben ihm. Ihr Lächeln machte ihm Angst. Es ähnelte zu sehr dem eines anderen.

„Das trifft sich wirklich gut, ich kenne nämlich eine ausgezeichnete Sakebar dort in der Nähe.“

Mit diesen Worten schob sie den Fuku-Taichô der 3. Division aus der Tür seines Büros. Er würde ihr nicht entkommen.
 

Missmutig ließ sich Hitsugaya an seinem Schreibtisch nieder. Dieses ‚Gespräch’ mit Hinamori war ja wieder mal kläglich gescheitert und die Erinnerung daran würde ihn sicher für die nächsten Tage davon abhalten auch nur in ihre Nähe zu kommen. Er seufzte und ließ den Kopf in die Hände sinken, warum musste das nur so schwer sein?

Nein! Er richtete sich wieder auf. Es half auch nichts Trübsal zu blasen. Vor allem nicht, wenn es Arbeit zu erledigen gab. Er sollte diese Gedanken besser auf eine Zeit verschieben, wenn das Problem mit Aizen gelöst war, bis dahin gab es wesentlich wichtigeres.

Gesagt getan und so wandte sich der junge Taichô wieder seiner Arbeit zu. Die Stunden vergingen und vertieft in seine Arbeit, gelangte Hitsugaya fast wieder zu so etwas wie Zufriedenheit. Er konnte ungestört Arbeiten und dadurch die ganzen entnervenden Gedanken für eine Weile hinter sich lassen. Außerdem war es befriedigend zu sehen, wie die Arbeit immer weniger wurde. So hätte er fast, wenn er dazu neigen würde es häufiger zu tun, gelächelt, als Matsumoto sein Büro betrat. Doch das Gefühl verflog in Sekundenbruchteil, als er seine Fuku-Taichô anblickte. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Sie stand schwer atmend am Eingang, die Augen geweitet und starrte ihn an.

„Was...?“, setzte er an, brach jedoch ab, als sich Matsumoto auf ihn zu bewegte.

„Hinamori-kun ist bei der Arbeit an der Kopie von Karakura Town ohnmächtig zusammengebrochen.“

Against Friendship ~ Gegen Freundschaft

„Was?“, wiederholte er unsinnigerweise, da er die Worte deutlich verstanden hatte und starrte seine Fuku-Taichô mit geweiteten Augen an.

„Hinamori ist zusammengebrochen“, fasste Matsumoto für ihn trotzdem noch einmal zusammen.

Er fühlte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich und er blass wurde. Wieso? Wie war das möglich, er doch vorhin noch mit ihr geredet. Langsam erhob er sich von seinem Stuhl, eine Hand ruhte noch immer auf der Tischfläche.

„Kira und ich waren zufällig dort, wir haben sie zur 4. Division gebracht.“

Hitsugaya nickte kurz ohne Matsumoto anzusehen.

„Ich bin... ich...“, er verstummte.

„Gehen sie schon, Taichô“, forderte sie ihn auf.

Langsam ging Hitsugaya um den Schreibtisch herum und auf die Tür zu, wie in Trance öffnete er sie und trat hinaus. Als sich die Tür hinter ihm schloss rannte er los. Er flog geradezu durch die Gänge des Divisionsgebäudes, während sein Haori im Wind hinter ihm her flatterte. Draußen schlug er den Weg zur vierten Division ein und rannte kreuz und quer durch die Gassen des Seireiteis.

Gelegentlich begegnete er einem anderen Shinigami, aber er wich ihnen aus ohne sein Tempo zu verlangsamen und war an ihnen vorbei, bevor sie ihn noch recht bemerkten. So erreichte er in kürzester Zeit und leicht außer Atem die vierte Divison und hielt in seinem Lauf inne, eilig, aber nunmehr ohne zu rennen, betrat er das Gelände und ging durch die Gänge.

Er war noch nicht weit gekommen, als er Isane aus einem Raum kommen sah, kurzerhand trat er auf sie zu und fragte: „Wo ist Hinamori?“

Seine Stimme klang besorgt, doch ansonsten hatte der Taichô sich nach außen hin beruhigt und wirkte wieder wie sein übliches Selbst. Nichts erinnerte mehr daran, wie erschrocken er gewesen war, als Matsumoto ihm die Nachricht gebracht hatte.

„Sie ist hier drin“, meinte Isane und machte eine Geste zu dem Zimmer, aus dem sie gerade gekommen war.

Hitsugaya blickte an ihr vorbei auf die Tür und registrierte, dass es das selbe Zimmer war, in dem sie schon so lange nach der Verletzung durch Aizen gelegen hatte. Ohne weiteren Kommentar trat er ein.

Tiefe Ruhe empfing ihn in dem Zimmer, sein Blick wanderte durch den Raum und blieb dann am Bett hängen. Dort lag sie.

Er durchquerte den Raum und blieb an der Bettkante stehen, dicht am Kopfende, sein Blick ruhte auf Hinamoris Gesicht. Sie sah blass aus, noch blasser als am Morgen. Unweigerlich fühlte er sich an die Zeit zurück erinnert als sie hier lag um sich von ihrer Verletzung zu erholen. Wann würde sie diesmal wieder aufwachen?

Isane trat neben ihn und der Taichô fragte, jedoch ohne den Blick von Hinamori abzuwenden: „Was ist passiert? Geht es ihr gut?“

Isane lächelte leicht, doch Hitsugaya bemerkte es nicht.

„Sie steht momentan unter ziemlichen Stress, sowohl psychisch als auch physisch. Die ganzen Ereignisse der vergangenen Zeit mit denen sie fertig werden muss und die Arbeit, die sie hat, weil ihr Taichô fort ist... Lange macht das ein Körper nicht mit, da ist es normal, dass er irgendwann zusammenbricht. Zumal sie seit längerem keinen Schlaf mehr bekommen zu haben scheint.“

Hitsugaya nickte leicht, Isanes Ausführungen waren nachvollziehbar.

„Sie sollte bald wieder aufwachen“, Isanes Blick wurde ernster, „Das einzige, was uns etwas Sorgen bereitet ist, das sie erst vor kurzem von ihren Verletzungen genesen ist. Wenn sie es noch weiter so übertreibt und ihrem Körper keine Zeit lässt sich gänzlich zu erholen, könnte es zu Spätfolgen kommen.“

Wieder nickte Hitsugaya nur leicht und erwiderte nichts. Isane blieb noch einen Moment stehen, doch dann ließ sie die beiden alleine um sich um andere Dinge zu kümmern.

Reglos stand Hitsugaya weiterhin vor dem Bett, die Hände leicht auf den Rand des Bettes gelegt und betrachtete das Mädchen vor ihm.

Wie konnte er sich nicht um sie sorgen? Sie wirkte so zerbrechlich, auch wenn er wusste, dass es täuschte. Er hob die Hand und wischte ihr vorsichtig die Haare aus der Stirn. Sie fühlte sich heiß an. Seine Hand verharrte einen kurzen Moment in der Luft zwischen ihnen, bevor er sie wieder sinken ließ. Wie sehr wünschte er sich, sie in den Arm nehmen zu können. In Gedanken versunken wäre er fast zusammengezuckt, als er Unohana-Taichô Stimme vernahm.

„Hitsugaya-Taichô, es wäre besser wenn ihr jetzt geht, es wird spät.“

„Ich bleibe“, entgegnete er ohne sich zu rühren.

„Seid nicht unvernünftig, ihr solltet schlafen gehen. Was passiert, wenn man sich Unvernünftigerweise überanstrengt seht ihr deutlich vor euch“, ermahnte ihn die Taichô.

„Ich bleibe“, wiederholte er mit Nachdruck und in seiner Stimme lag eine Endgültigkeit, die es vergeblich erscheinen ließ mit ihm zu diskutieren.

Unohana betrachtete den jungen Taichô für einen Moment. Mit einem leichten Seufzer erkannte sie, dass er diese Nacht so oder so nicht schlafen würde, also was machte es für einen Unterschied.

„In Ordnung“, sagte sie daher und verließ den Raum so leise wie sie gekommen war.

Hitsugaya runzelte leicht verärgert die Stirn, wie konnte Unohana erwarten, dass er jetzt einfach schlafen gehen würde? Außerdem überanstrengte er sich gar nicht, was waren schon ein paar verlorene Stunden Schlaf?

Er wandte sich um und ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen, bis er einen Stuhl erspähte. Diesen holte er nun, da er sich auf eine etwas längere Wartezeit einrichten konnte, heran und setzte sich vor das Bett.

Es wäre nicht das erste Mal, dass er eine Nacht nicht schlief. Er wusste, wie viel er sich zumuten konnte. Im Gegensatz zu Hinamori, wie hatte sie es nur so weit kommen lassen können? Warum hatte sie ihn nicht um Hilfe gebeten, wenn es ihr zu viel war?

Seufzend betrachtete er ihr Gesicht, er hätte sie sicher nicht abgewiesen. Er hätte es gar nicht gekonnt, nicht bei ihr. Allerdings hatte er ihr seine Hilfe auch nie offen angeboten, vielleicht hätte er das tun sollen. Und hätte er nicht bemerken müssen, dass sie sich überanstrengte? Vielleicht hätte er sie zu einer Pause nötigen sollen. Warum hatte er es nicht getan?

Isane meinte zwar, dass sie bald wieder aufwachen würde, aber was wenn nicht? Was wenn es wieder Wochen dauern würde? War ihr jetziger Zustand nicht auch sein Verschulden, weil er nichts dafür getan hatte, dass es ihr besser ging? Dabei hätte er ihr so gerne geholfen.

Er wandte den Blick von ihr ab und sah auf seine Hände, die in seinem Schoß ruhten.

Vielleicht hätte er sie öfter treffen sollen, dann wäre ihm sicher aufgefallen, wie schwer ihr das alles fiel.

Nein.

Es war ihm aufgefallen.

Unruhig stand Hitsugaya auf und trat an das Fenster.

Aber genau das war einer der Gründe weshalb er es in ihrer Gegenwart nicht aushielt. Er spürte wie schwer es Hinamori fiel mit all dem fertig zu werden und er spürte seine eigene Unfähigkeit ihr dabei helfen zu können.

Er stand am Fenster und blickte hinaus in die Dunkelheit, lange, sehr lange.

Schließlich kehrte er zurück an Hinamoris Seite und ließ sich erneut auf dem Stuhl nieder.

Wenn er doch nur wieder so ungezwungen wie früher mit ihr reden könnte. Im Moment war aber eher die Frage, wann er überhaupt wieder mit ihr würde reden können.

Hitsugaya schloss für einen Moment die Augen, er spürte die Müdigkeit in sich hoch kriechen. Kein Wunder, wie ihm bei einem Blick zum Fenster verriet, draußen begann es bereits zu dämmern. Bald wäre es Zeit für ihn mit seiner Arbeit anzufangen, aber konnte er so einfach gehen? Er wollte sie ungern alleine lassen.

Ihm fiel ein, dass er gestern seine Arbeit ebenso hastig verlassen hatte wie am Abend zuvor. Er wusste nicht einmal mehr wovon er zuletzt gelesen hatte.

Seine Hände glitten über das Bettlaken, glätteten Falten, wo schon längst keine Falten mehr waren. Vielleicht sollte er gehen.

Seine Aufmerksamkeit wurde schlagartig abgelenkt, als Hinamori sich regte. Den Blick unverwandt auf sie geheftet, hielt er den Atem an, wachte sie auf?

Einige Minuten starrte er reglos zu ihr, während er das Herz in seiner Brust klopfen hörte. Schließlich atmete er ein wenig enttäuscht tief durch. Sie schlug nicht die Augen auf und lag auch sonst wieder ruhig da.

Wieder schloss er für einen Moment die Augen und versuchte sein noch immer pochendes Herz wieder zu beruhigen. Es wäre wirklich besser, wenn er ging, wer wusste schon, wann sie aufwachte, er konnte nicht ewig warten.

Er zuckte zusammen, als sich eine Hand auf die seine legte und öffnete schlagartig die Augen.

„Shiro-chan?“, hörte er Hinamori flüstern und sie blickte ihn mit ihren wunderschönen braunen Augen an.

Sie war wach! Dem Himmel sei dank, sie war wieder wach. Erleichterung durchflutete Hitsugaya und machten ihn sprachlos.

Sie schloss noch einmal für eine Sekunde die Augen und als sie sie wieder öffnete und ihn anblickte, lächelte sie. Es war das schönste Lächeln, das Hitsugaya seit Wochen bei ihr gesehen hatte. Es war nur schwach. Ein leichtes Heben der Mundwinkel, aber es spiegelte sich in ihren Augen wieder und es gehörte ihm.

„Was ist passiert? Warum bin ich hier?“, fragte Hinamori und in ihrer Stimme schwang etwas Besorgnis mit.

„Du hast dich überarbeitet und bist draußen bei der Kopie von Karakura-Town ohnmächtig geworden. Wie konntest du nur etwas so unvernünftiges tun, du hast uns einen riesen Schrecken eingejagt.“

Hinamori schwieg nach seinen vorwurfsvollen Worten.

„Entschuldige Hitsugaya-kun“, sagte sie schließlich während sie die Augen niederschlug. Wieder schwiegen sie, dann fragte Hinamori noch leiser als zuvor und indem sie ihn wieder anblickte: „Warst du die ganze Zeit hier?“

Hitsugaya schluckte und nickte dann leicht, nicht sicher, ob er seiner Stimme trauen konnte.

„Entschuldige“, wiederholte sie noch einmal und nahm ihre Hand von der seinigen, er bedauerte es.

„Ich bin müde...“, meinte sie dann und schloss einen Augenblick die Augen.

„Kein Wunder“, entgegnete Hitsugaya und fand seinen üblichen vorwurfsvollen Ton wieder, „wie lange ist es her, dass du vernünftig geschlafen hast?“

Hinamori öffnete die Augen wieder und sah ihn mit einer Mischung aus Verlegenheit und Dankbarkeit an.

„Ich weiß nicht...“, sagte sie.

Hitsugaya stand auf und verschränkte die Arme.

„Dann solltest du es jetzt tun, ich habe sowieso noch anderes zu tun. Ich sage Unohana-Taichô bescheid.“

Hinamori nickte leicht und Hitsugaya wandte sich zum gehen, er hatte die Tür jedoch noch nicht erreicht, als ihn Hinamori noch einmal zurück rief.

„Hitsugaya?“

Der Angesprochene blieb stehen und wandte sich wieder dem Bett zu.

„Du kümmerst dich doch um die 5. Division während meiner Abwesenheit, ja?“

Gerade wollte der junge Taichô antworten, als Hinamori, wie zu sich selbst, hinzufügte: „Es würde Aizen-Taichô sicher nicht gefallen, wenn sie in Unordnung geriet.“

Falten breiteten sich auf Hitsugayas Stirn aus, warum musste sie Aizen gerade jetzt erwähnen?

„Ich kümmere mich darum“, versicherte er ihr trotzdem. „Und es heißt Hitsugaya-Taichô“, fügte er etwas verärgert hinzu. Mit diesen Worten verließ er das Zimmer.

Die Hände in die Ärmel seines Untergis geschoben, stapfte der junge Taichô die Korridore der vierten Division entlang, doch sein Zorn über Aizens Erwähnung verflogen recht bald wieder. Er brauchte sich nur an Hinamoris Lächeln zurückerinnern und sein Herz machte freudige Hüpfer, die Erleichterung über ihr Erwachen, tat ihr übriges. Nach Außen wirkte er jedoch wie immer.

Unohana saß hinter ihrem Schreibtisch als er das Büro betrat, glücklicherweise, es hätte ihn Zeit gekostet, wenn er sie erst hätte suchen müssen.

„Was gibt es, Hitsugaya-Taichô?“, fragte sie und sah von ihrer Arbeit auf.

„Hinamori ist wieder wach.“

Ein kleines Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der Taichô aus. „Gut, ich werde Isane vorbeischicken, wenn sie zurück ist. Sonst noch etwas?“

Hitsugaya schüttelte andeutungsweise den Kopf. „Nein, ich kehre in meine Division zurück.“

„Tut das“, noch immer lächelte Unohana freundlich, „und keine Sorge, wir kümmern uns um sie.“

Hitsugaya nickte nur kurz und verließ das Büro wieder, es wurde Zeit, dass er sich wieder seiner eigenen Arbeit widmete.

Sein Büro sah genau so aus, wie er es am Tag zuvor verlassen hatte. Selbst das Papier, das er bearbeitet hatte, als Matsumoto ihn unterbrochen hatte, lag unverändert auf seinem Schreibtisch.

Hastig beendete er die Arbeit daran und legte es beiseite. Gerade war er aufgestanden, als sich die Tür zu seinem Büro öffnete und Matsumoto eintrat.

„Oh. Taichô, ihr seid zurück.“, bemerkte sie und fügte nach einer Pause hinzu: „Wie geht es Hinamori-kun?“

„Gut“, entgegnete Hitsugaya schlicht und ging auf den Eingang zu, wo seine Fuku-Taichô stehen geblieben war.

„Sie hat sich lediglich überanstrengt“, erklärte er etwas ausführlicher, als Matsumoto ihn immer noch fragend anblickte.

„Na das ist doch schön“, bemerkte Matsumoto fröhlich.

„Sie wird trotzdem eine Weile in der 4. Division bleiben bis sie sich erholt hat“, merkte Hitsugaya an. „Ich bin in der 5. Division. Kümmere dich bitte um den restlichen Papierkram hier.“

„Jawohl Taicho!“, meinte Matsumoto und versetzte Hitsugaya durch den Klang von Begeisterung in ihrer Stimme für einen Moment in Verwunderung. Mit leicht skeptischen Blick verfolgte er, wie sie hinter seinem Schreibtisch Platz nahm. Ungewöhnlich... aber es ließ hoffen, dass sie etwas von dem Papierkram bewältigen würde, er sollte vorrangig erst mal in der fünften Division nach dem Rechten sehen.

Gesagt getan und so verließ der junge Taichô seine Division und machte sich auf den Weg zur Fünften. Es war ein kühler Morgen, stellte Hitsugaya wiederholt fest, als er das Divisionsgebäude verließ, aber das störte ihn wenig und so genoss er den Weg zwischen den Divisionen und die belebende Frische nach der durchwachten Nacht.

Als er Hinamoris Büro betrat, saß hinter ihrem Schreibtisch bereits ein anderer Shinigami. Dieser hob nun überrascht den Kopf und stand vom Stuhl auf.

„Hitsugaya-Taichô!“

Er konnte die Überraschung des scheinbar noch relativ jungen Shinigami verstehen, er hatte sich vor seinem Eintreten nicht bemerkbar gemacht, aber er hatte auch nicht erwartet jemanden anzutreffen.

„Wie geht es Hinamori Fuku-Taichô? Ihr wisst doch sicher genaueres?“

Hitsugaya musterte den Shinigami einen Moment eingehender und dann fiel ihm wieder ein, dass es sich bei der Person vor ihm um den dritten Sitz der fünften Division handelte.

„Es geht ihr gut“, beruhigte Hitsugaya den Shinigami, der im Moment der Ranghöchste der Division war. „Sie hat sich nur etwas viel zugemutet, mit etwas Ruhe wird es ihr bald wieder besser gehen.“ Das hoffte er zumindest, auch wenn er sich nicht ganz so sicher war wie er klang.

„Ein Glück“, meinte der Shinigami erleichtert und mit einem hoffnungsvollen Blick fügte er hinzu: „Werdet ihr uns wieder bei der Leitung der Division helfen, bis Hinamori Fuku-Taichô zurück ist?“

„Ja, werde ich.“

„Vielen Dank, Hitsugaya-Taichô“, meinte der Shinigami noch und verbeugte sich. Er schien über diese Antwort genauso erleichtert zu sein, wie darüber, dass es Hinamori gut ging. Scheinbar war er nicht sonderlich erpicht darauf die Leitung einer ganzen Division zu übernehmen.

„Am besten fangen wir damit an, dass ihr mich darüber informiert für welche Projekte und Aufträge die 5. Division im Moment zuständig ist.“

Mit diesen Worten schritt Hitsugaya an dem Shinigami vorbei und ließ sich auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch nieder. Es würde vermutlich ein sehr langer Vortrag werden.
 

Es war dunkel in den Gassen des Seireiteis, als Hitsugaya die Gebäude der fünften Division wieder verließ. In den vergangenen Stunden, seit die Sonne untergegangen war, hatte der junge Taichô ernsthaft mit seiner Müdigkeit kämpfen müssen, es zeigte eben doch gewisse Nachwirkungen, wenn man eine Nacht nicht schlief. Trotzdem konnte er mit sich zufrieden sein, er hatte geschafft, die Fünfte, die nach Hinamoris Zusammenbruch in heller Aufruhe gewesen war, wieder zu einem gewissen Maß an Ordnung zu rufen. Allerdings war er froh jetzt in die Gebäude seiner eigenen Division zurückkehren zu können.

Langsam ging er durch die inzwischen vollkommen verlassen daliegenden Korridore des Gebäudes. Er liebte es nachts vollkommen ungestört durch diese Gänge zu gehen, während die Wände eine vertraute Wärme abstrahlten und der Boden unter seinen Füßen ein wohlbekanntes Lied sang. Die Andeutung eines so seltenen Lächelns schlich sich in die Züge des jungen Taichô und er beließ es dort, es gab schließlich keinen der es sehen und sich darüber wundern konnte. Ja, die zehnte Division war für ihn mit der Zeit zu seinem Zuhause geworden, viel mehr vielleicht als jeder andere Ort, an dem er zuvor gelebt hatte.

Seine Schritte trugen ihn trotz seiner Müdigkeit nicht sofort zu seinem Quartier, seine Natur trieb ihn dazu zuvor in seinem Büro noch einmal nach dem Rechten zu sehen.

Auch hier war es dunkel, als er eintrat. Matsumoto schon lange fort. Also machte er sich Licht und begutachtete die Dokumentenstapel auf seinem Schreibtisch. Zwei Dinge stellte er dabei fest, zum einen, dass sämtliche Dokumente, die am Morgen noch da gewesen waren, bearbeitet worden waren, vielleicht sollte er Matsumoto ein Lob aussprechen, zum anderen, dass bereits ein neuer Stapel Dokumente darauf wartete bearbeitet zu werden.

Hitsugaya seufzte leicht, diese Papiere würden bis Morgen warten müssen. Er löschte das Licht wieder und verließ sein Büro, vielleicht sollte er Morgen etwas früher aufstehen als sonst üblich. Doch nun kehre er erst einmal in sein Quartier zurück und kaum hatte er alles fertig gemacht und sich hingelegt, war er auch schon eingeschlafen.
 

Trotz seines mangelnden Schlafes erwachte Hitsugaya früh am nächsten Morgen, auf seine innere Uhr war doch immer verlass. Einen kurzen Moment erwog der junge Taichô noch eine Weile liegen zu bleiben, es war wirklich recht früh, die Sonne noch nicht einmal aufgegangen. Andererseits ging die Sonne so spät im Jahr sowieso nicht mehr sehr früh auf und es gab eine Menge zu tun. Also setzte sich Hitsugaya auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen, bevor er endgültig aufstand und bald darauf sein Büro aufsuchte.

Die vertraute Dunkelheit begrüßte ihn dort und der am Abend zuvor begutachtete Stapel zu bearbeitender Dokumente. Wenn er daran dachte, was in der fünften Division noch zu erledigen war, sollte er sich vermutlich etwas beeilen, auch wenn er gern noch die Ruhe gehabt hätte eine Tasse Tee zu trinken. Egal, was gemacht werden musste, musste gemacht werden und so begann er damit den Stapel an Papieren abzuarbeiten.

Er hatte gerade das letzte Papier bei Seite gelegt, als sich die Tür zu seinem Büro öffnete und Matsumoto zur Arbeit erschien, inzwischen war die Sonne schon einige Stunden am Himmel zu sehen.

Der junge Taichô erhob sich von seinem Platz und verschränkte in gewohnter Weise die Arme. Er warf seiner Fuku-Taichô einen Blick zu und meinte: „Sortier bitte die Dokumente nach der jeweiligen Division und dann bring sie bei den entsprechenden vorbei. Ich bin in der 5. Division.“

Anschließend ging er an der leicht überrumpelt dreinblickenden Matsumoto vorbei, ohne ihren Blick zu bemerken und verließ sein Büro.

Die Rothaarige blinzelte ihrem Taichô hinterher und meinte dann leicht sarkastisch: „Ihnen auch einen guten Morgen Taichô.“ Einen Moment später seufzte sie leicht, er war halt nicht der Typ für höfliche Floskeln. Ihr Blick wanderte zu dem Schreibtisch, auf dem ein großer Stapel Papiere thronte. Der Anblick raubte ihr jegliche eventuell vorhandene Motivation zu arbeiten. Nun, zumindest musste sie sie nicht mehr selbst bearbeiten, ein kleiner Trost. Einen Moment spielte sie trotz allem mit dem Gedanken die Arbeit auf später zu verschieben, ohne einen anwesenden Taichô war das durchaus möglich. Andererseits, wenn sie jetzt ihre Arbeit erledigte, konnte sie anschließend Feierabend machen, noch so etwas praktisches, wenn ihr Taicho nicht anwesend war. Mit dieser Aussicht ließ Matsumoto sich hinter dem Schreibtisch nieder und begann mit dem Sortieren.
 

Unterdessen hatte Hitsugaya das Gebäude der zehnten Division verlassen, doch entgegen seiner Worte, führten ihn seine Schritte nicht zur Fünften. Obwohl er wusste, dass ihn dort noch einiges an unerledigten Aufgaben erwartete, war ihm im Moment etwas anderes wichtiger. So führte ihn sein Weg zu den Gebäuden der vierten Division und nach einem kurzen Gang durch die Korridore erreichte er Hinamoris Zimmer.

Er öffnete die Tür und wollte gerade eintreten, als er mit jemandem zusammenstieß.

„Shiro-chan!“, entfuhr es einer überraschten Hinamori und sie wich einen Schritt zurück. „Was machst du denn hier?“

Hitsugaya runzelte die Stirn und blickte zu ihr auf: „Wohl eher, was machst du hier? Solltest du nicht noch im Bett liegen?“

Er konnte sehen, wie Hinamori mit den Worten rang um ihm zu antworten und dabei nahm ihr Gesicht einen traurigen Ausdruck an.

„Ich kann nicht“, meinte sie schließlich und verschränkte unruhig die Hände in einander.

„Du kannst sehr wohl“, entgegnete Hitsugaya bestimmt und trat einen Schritt vor, was Hinamori noch etwas weiter ins Zimmer zurückweichen ließ, hinter sich schloss er die Tür.

„Versteh das doch, ich kann hier nicht einfach rum liegen. Ich werde in der Fünften gebraucht und was ist mit meiner Hilfe bei den Verteidigungsarbeiten?“, warf Hinamori ein.

„Ich kümmere mich um die Fünfte und um deine Aufgaben bei der Verteidigung kümmern sich andere. Du solltest dich ausruhen“, entgegnete Hitsugaya.

„Ich kann doch nicht einfach alles anderen überlassen! Was würde Aizen-Taichô da von mir halten?“

Hitsugayas Blick verfinsterte sich leicht, doch Hinamori schien es nicht zu bemerken.

„Du brauchst Ruhe. Aber meinetwegen kannst du das auch mit Unohana-Taichô besprechen, ich kann sie gerne holen.“

Hinamori blickte ihn fast etwas wütend an, doch dann wandte sie sich wortlos ab und ging zum Bett zurück, wo sie sich setzte. Hitsugaya folgte ihr und blieb wieder neben der Bettkante stehen, doch Hinamori schien ihn kaum zu beachten.

„Ich sollte mich während Aizen-Taichô Abwesenheit um die 5. Division kümmern, schließlich bin ich seine Fuku-Taichô“, meinte Hinamori schließlich, doch die Intensität in ihrer Stimme hatte nachgelassen und es klang viel mehr nach einem Selbstvorwurf. Trotzdem missfiel es Hitsugaya, dass sie noch immer so klang, als wäre Aizen nur vorrübergehend auf einer Mission. Und ein weiteres Mal fragte er sich, was Aizen-Taichô an sich hatte, dass sie ihn so vergötterte. Er konnte nicht verstehen, dass sie ihm noch immer so nach hing, schließlich hatte er versucht sie zu töten, das würde er Aizen nie verzeihen, aber Hinamori schien nicht einmal mehr daran zu denken!

„Ich werde mich wieder um die 5. Division kümmern.“, sagte Hitsugaya schließlich und schien Hinamori damit aus Gedanken zu reißen.

„Ja, bitte“, meinte sie und schenkte ihm ein kleines Lächeln, doch es wirkte hohl und in ihren Augen konnte er lesen, dass sie weit fort war, irgendwo, wo er nicht war und auch nicht hingelangen konnte. Leicht frustriert verließ Hitsugaya das Zimmer seiner Kindheitsfreundin, die sich scheinbar so weit von ihm entfernt hatte. Er hatte so sehr das Bedürfnis gehabt sie zu sehen, sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging, aber mit ihr zu reden frustrierte ihn jedes Mal aufs Neue. Und zu allem Überfluss spürte er wieder wie er müde wurde, müde! Dabei war es gerade mal Mittag! Aber vielleicht rührte es auch eher von dem Wunsch her einzuschlafen und das Chaos in seinem Kopf und seinem Herzen zu vergessen. Er schüttelte leicht den Kopf um die Müdigkeit zu vertreiben. Was auch immer es war, er hatte nicht die Zeit dazu. Also machte er sich daran in der fünften Division wieder für Ordnung zu sorgen und dafür dass die Arbeit gemacht wurde.
 

Es wurde wieder Abend bevor er die Arbeit der Fünften halbwegs bewältigt hatte, zum Teil mit der Unterstützung des dritten Sitzes, doch man merkte, dass der Division ihr Taichô und Fuku-Taichô fehlte. Wenigstens seine Müdigkeit war verflogen und so kehrte er noch einmal in sein Büro in der 10. Division zurück.

Der junge Taichô seufzte leicht als er wieder einen Stapel unbearbeiteter Dokumente auf seinem Schreibtisch vorfand. Unbegeistert blätterte er die obersten Papiere durch, bis sein Blick auf eine Notiz von Kuchiki-Taichô fiel, er bat um eine möglichst schnelle Bearbeitung. Seufzend ließ sich Hitsugaya auf seinem Schreibtischstuhl nieder. Natürlich hatte Matsumoto die Notiz nicht beachtet, falls sie überhaupt noch so lange da gewesen war um sie mitzubekommen, er bezweifelte es.

Nun, er würde sich noch rasch um diese Dokumente kümmern, bevor er sein Quartier aufsuchen würde. Also machte sich der junge Taichô daran sie zu bearbeiten.

Es kostete ihn einige Zeit, doch schließlich war er damit fertig und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sollte er sie noch in die sechste Division bringen, oder besser bis zum nächsten Morgen warten? Kurzerhand beschloss er nicht zu warten, schließlich waren sie eilig und morgen hatte er noch genug anderes zu tun. Er stand auf, nahm die Dokumente vom Schreibtisch und verließ das Büro.

Der Mond beleuchtete die Gassen des Seireiteis und als Hitsugaya die Gebäude der 10. Division verlassen hatte, blickte er für einen Moment zum Himmel empor und betrachtete die Sterne. Er mochte ihren Anblick und er konnte sich immer wieder darin verlieren, doch jetzt war nicht der passende Zeitpunkt dafür. Er lenkte seine Schritte zur sechsten Division.

Es brannte noch Licht in Kuchiki-Taichô Büro, als Hitsugaya das Gelände erreichte und als er das Büro betrat, fand er den Taichô hinter seinem Schreibtisch vor. Noch einer, der viel zu tun hatte.

Hitsugaya überreichte dem anderen Taichô die Dokumente und dieser nahm sie mit einem knappen Nicken, Zeichen seines Dankes, entgegen und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Hitsugaya wollte gerade gehen, als er von Kuchiki-Taichô in der Bewegung unterbrochen wurde.

„Ihr kümmert euch im Moment wieder um die Angelegenheiten der 5. Division?“

Hitsugaya blickte den Taichô an und nickte bestätigend. Er erwartete eine Ausführung der Frage oder einen Grund zu hören, doch beides bleib aus. So wandte er sich schließlich wieder zum Gehen und diesmal wurde er nicht noch einmal aufgehalten.
 

Ein Wind war aufgekommen und umwehte Hitsugaya, als er die Gebäude der sechsten Division verließ. Er schob die Hände in die Ärmel seines Untergis, doch der Wind wehte in die weiten Ärmel hinein und kühlte seine Arme aus- Glücklicherweise machte die Kälte dem jungen Taichô wenig aus, viel entnervender fand er, dass er jenen Punkt überschritten hatte, an dem die Müdigkeit verfliegt und man wieder hellwach wird. So nötig er auch Schlaf hatte, er wusste, dass er ihn jetzt nicht finden würde.

Seine Schritte trugen ihn durch das nächtliche Seireitei und es erstaunte ihn nicht sehr, als er feststellte, dass sein unbeachteter Weg ihn zu den Toren der vierten Divisione geführt hatten.

Es war still und dunkel in den Gängen des Krankengebäudes, um diese Uhrzeit nicht verwunderlich. Mit stetigem Schritt bewegte sich Hitsugaya auf Hinamoris Zimmer zu.

„Hitsugaya-Taichô, was macht ihr um diese Uhrzeit hier?“

Der Angesprochene blieb stehen und wandte sich halb um, er hatte eigentlich nicht damit gerechnet jemanden zu treffen und diese Frage beantworten zu müssen.

„Ich will zu Hinamori“, antwortete er Isane nüchtern.

„Jetzt?“, fragte sie überrascht und starrte ihn an. Als er antwortete meinte sie: „Wir haben ihr vorhin ein Schlafmittel gegeben, ich bin mir sicher, dass sie inzwischen schläft.“

„Das macht nichts“, entgegnete Hitsugaya gleichgültig. Um ehrlich zu sein, so war es ihm lieber, so musste er sich nicht ihr Gerede von Aizen anhören.

„Entschuldigt die Bemerkung Hitsugaya-Taichô, aber ihr seht so aus, als solltet ihr selbst etwas Schlaf bekommen.“

„Ist das alles?“, fragte er mit einem leicht gereizten Unterton in der Stimme. „Kann ich nun zu Hinamori?“

Isane sah ihn einen Augenblick an, dann verbeugte sie sich und meinte: „Natürlich Hitsugaya-Taichô.“

Dieser wandte sich ohne weiteres um und ging das letzte Stück zu Hinamoris Zimmer.

Wieder empfing ihn die angenehme Ruhe, als er den Raum betreten hatte. Sein Schritt führte ihn zum Bett und er senkte seinen Blick auf Hinamoris Gesicht, das im Mondlicht schwach und doch so deutlich zu sehen war. Für eine Weile vertiefte er sich in diesen Anblick, so entspannt und friedlich hatte er sie schon lange nicht mehr gesehen. Er erinnerte sich daran, dass sie über schlechte Träume geklagt hatte, irgendwann zu einem Zeitpunkt, wo sie ihm solche Dinge noch anvertraut hatte. Doch jetzt und hier, war nichts von diesen Träumen an ihr zu bemerken, vielleicht verhalf ihr das zu einer baldigen Genesung.

Langsam hob er seine Hand und strich ihr sanft über die Wange, es war so schön ihre zarte Haut unter seinen Fingern zu spüren. Sie regte sich ein wenig und schmiegte ihr Gesicht an seine Hand. Diese unbewusste Geste ließ sein Herz schneller schlagen.

„Hinamori?“, fragte er leise, erhielt jedoch keine Antwort.

„Schläfst du?“, fragte er etwas lauter, er wollte sicher gehen. Er erhielt noch immer keine Antwort.

„Ich muss dir etwas sagen, also wenn du doch wach bist, dann... dann sag etwas.“

Noch immer blieb Hinamori reglos, das Gesicht an seine Hand geschmiegt liegen.

„Ich wollte die sagen, dass...“, er verstummte unsicher.

„Also ich...“, wie sollte er sagen was er empfand?

„Ich...“ liebe dich. Was wenn sie doch nicht schlief? Er wollte es ihr so gerne sagen, aber sie sollte es nicht erfahren. Er fürchtete sich davor, wenn sie es wusste, er fürchtete von ihr abgelehnt zu werden. Es würde die Hoffnung zerstören, dass sie sich vielleicht doch für ihn entschied und was sollte er dann ohne diese Hoffnung tun?

Doch jetzt war sie sicher am schlafen, schließlich hatten sie ihr ein Schlafmittel gegeben. Er atmete einmal durch und sagte dann: „Ich liebe-„

„Hitsugaya-Taichô“

Erschrocken zuckte Hitsugaya zusammen und zog gleichzeitig seine Hand zurück, sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

„Was gibt es, Unohana-Taichô?“, fragte er, nachdem er sich umgedreht hatte, so ruhig wie er es vermochte.

„Isane hat mir berichtet, dass ihr hier seid. Ich halte es für das beste, wenn ihr nun geht.“

Hitsugaya starrte sie mit gerunzelter Stirn an, ob sie gehört hatte, was er kurz davor gewesen war zu sagen?

„Ihr könnt Hinamori-kun Morgen wieder besuchen, zu einer normalen Besuchszeit. Jetzt solltet ihr in eure Division zurückkehren, es ist spät.“

Der junge Taichô verschränkte die Arme vor der Brust, er war kein Kind mehr, dass man einfach ins Bett schicken konnte. Er merkte jedoch, dass die Atmosphäre im Raum zunehmend unangenehmer wurde, vielleicht war es wirklich das beste für heute zu gehen.

„Gute Nacht“, war alles was er als Reaktion auf Unohanas Worte sagte und schritt an ihr vorbei aus dem Zimmer.

Die ältere Taichô blickte dem Jungen hinterher und schüttelte leicht den Kopf. Wenn er immer noch glaubte, dass niemand wusste, was er für Hinamori empfand, war er ein Narr. Spätestens seit den Ereignissen um Aizens Verrat, war es so etwas wie ein offenes Geheimnis geworden. Es sprach für den Respekt, den man ihm zollte, dass niemand ein Wort über diese Tatsache verlor. Sie selbst würde auch weiterhin nur dann einschreiten, wenn er dabei war seine Gesundheit zu gefährden. Schließlich war es ihre Aufgabe für eben diese Gesundheit der Shinigami Sorge zu tragen.
 

Hitsugaya kehrte zu seinem Quartier in der zehnten Division zurück, doch wie er vermutet hatte, stellte sich der Schlaf nur schwer ein. Und so dauerte es trotz seines Schlafmangels lange, bevor er in die sanfte Umarmung des Schlafes hinüber glitt.
 

Es war hell, die Sonne schien, als Hitsugaya am nächsten Morgen erwachte. Er blinzelte ein wenig und rieb sich über die Augen. Moment! Er verharrte in seiner Bewegung und riss die Augen auf. Es war hell! Wie lange hatte er geschlafen?

Hastig stand er auf und schlüpfte in seine Kleidung. Er hatte doch gar nicht die Zeit um so lange zu schlafen. Warum hatte ihn seine innere Uhr nicht schon früher geweckt?

Eilig verließ er sein Zimmer und ging in sein Büro, wo er zwei Schritte weit im Raum überrascht stehen blieb, er war damit nicht der einzige.

„Oh! Oh... Hitsugaya-Taichô”, ließ sich eine erschrockene Matsumoto hören, während sie sich vom Sofa erhob.

Matsumoto im Büro? Ernsthaft, wie lange hatte er geschlafen?

„Ich wollte gerade anfangen zu arbeiten, Taichô!“, versicherte sie ihm, doch er beachtete sie kaum.

„Gut, tu das“, meinte er etwas abwesend. „Ich bin in der 5. Division.“ Er machte auf dem Absatz kehrt um das Büro zu verlassen und sich den Belangen der Fünften zuzuwenden. Matsumoto blickte ihm stirnrunzelnd hinterher.

„Alles in Ordnung, Taichô?“, fragte sie bevor er das Büro noch ganz verlassen konnte.

Hitsugaya blieb stehen und sah über die Schulter zurück.

„Natürlich.“

Dem durchdringenden Blick ihres Taichô ausgesetzt, neigte Matsumoto leicht den Kopf und echote: „Natürlich...“

„Kümmer dich um den Papierkram“, meinte der junge Taichô noch, bevor er das Büro verließ.

Matsumoto richtete sich wieder auf und blickte nachdenklich zur Tür. Sie spürte, dass etwas nicht ganz so in Ordnung war, wie ihr Taichô sie glauben machen wollte. Er kam sonst nie so spät zur Arbeit. Allerdings bezweifelte sie, dass er es ihr sagen würde, nicht wenn es persönlicher Natur war. Sie würde sich schon selbst Gedanken machen müssen.

Bereits über das Problem grübelnd, setzte sich die Rothaarige Fuku-Taichô an den Schreibtisch.
 

Nachdem Hitsugaya sich von einigen Shinigami, die von ihren Missionen zurückgekehrt waren, Bericht erstatten lassen hatte und dementsprechend neue Befehle erteilt hatte, begab er sich wieder in Hinamoris Büro, wo er sich den weniger spektakulären Aufgaben eines Taichô widmete. Es hatten sich schon wieder einige Dokumente angesammelt, die der Bearbeitung bedurften. Einen Moment ging ihm durch den Kopf, wie viel Zeit er durch sein spätes Aufstehen verloren hatte, doch dann machte er sich ohne weitere Verzögerung an die Arbeit.

Er war vollkommen in diese vertieft, als die Tür aufgerissen wurde und Matsumoto hereinkam. Verärgert über die Störung, wandte Hitsugaya den Blick seiner Fuku-Taichô zu. Diese blieb stehen und hob wie zur Abwehr einige Akten in die Höhe.

„Hier sind einige Dokumente, die unbedingt eurer Unterschrift bedürfen, Taichô“, erklärte sie.

Hitsugaya wandte den Blick ab, seufzte leicht und streckte dann die Hand nach den Dokumenten aus.

Matsumot trat zu ihm und überreichte ihm die Papiere, sie sah zu, wie er den Pinsel zur Hand nahm, die Dokumente überflog und jeweils seinen Namen darunter setzte. Nach einem Moment Schweigen platzte sie heraus: „Ich weiß wie ihr euch besser fühlen könnt Taichô! Ihr müsst endlich reinen Tisch mit Hinamori-kun machen und ihr erzählen, was ihr fühlt.“

Hitsugaya hielt abrupt inne, seine Hand verkrampfte sich um den Pinsel und er funkelte Matsumoto an.

„Ich habe dir doch gesagt, dass dich das nichts angeht.“

„Aber Taichô, ich bin mir sicher, dass es euch besser geht, wenn ihr mit Hinamori gesprochen habt.“ Noch immer funkelte Hitsugaya sie an, doch die Fuku-Taichô ignorierte es geübt und fuhr fort.

„Es wird euch erleichtern ihr endlich die Wahrheit zu gestehen und wird das Mädchen dazu bringen endlich mal an etwas anderes zu denken. Ich bin mir sicher, dass sie für euch auch Gefühle hat! Was meint ihr dazu?“

Hitsugaya musste sich zusammenreißen um Matsumoto nicht anzuschreien, was fiel ihr ein sich in seine privaten Angelegenheiten einzumischen? Angespannt sagte er: „Bring diese Dokumente weg und lass mich gefälligst in Ruhe meine Arbeit machen!“

„Aber Taichô-„

„Das ist ein Befehl!“, sagte er mit Nachdruck.

Matsumot seufzte und gab sich geschlagen. Sie nahm die unterschriebenen Dokumente entgegen, die ihr Taichô ihr hin hielt. Leicht frustriert verließ die das Büro. Sie war trotzdem der Meinung, dass es den beiden gut tun würde einmal über ihre Gefühle für einander zu sprechen.
 

Hitsugaya wartete bis seine Fuku-Taichô die Tür hinter sich geschlossen hatte und atmete dann tief durch. Das letzte was er in der jetzigen Situation gebrauchen konnte, war eine Matsumoto, die davon redete, dass er Hinamori liebte und es ihr endlich sagen sollte. Er hatte so schon Probleme mit seinen Gefühlen fertig zu werden und außerdem ging sie das absolut nichts an.

Verärgert, aber dadurch mit neuem Elan begann sich Hitsugaya wieder durch die Dokumente zu arbeiten.

Einige Stunden später hielt er inne. Ihm wollte Matsumoto nicht wieder aus dem Kopf gehen oder viel eher Hinamori. Er würde ihr sicher nicht seine Liebe gestehen, nicht einmal mehr wenn sie schlief, aber er wollte sie trotzdem gerne sehen. Sein Daumen fuhr den Stapel unfertiger Dokumente entlang. Vielleicht sollte er den Rest bearbeiten und dann kurz bei ihr vorbei gehen, bevor er in die Zehnte zurückkehrte.

Es erschien ihm eine Gute Idee und so fand er sich ein paar Stunden später auf dem Weg zur vierten Division wieder.

Als er Hinamoris Zimmer betrat, saß diese aufrecht in ihrem Bett, die Hände gefaltet in den Schoß gelegt.

„Hallo Hitsugaya-kun“, begrüßte sie ihn als er eintrat und wandte ihm lächelnd den Kopf zu. Sie sah besser aus, stellte Hitsugaya fest, als er sich ihr näherte. Die Ringe unter ihren Augen waren kleiner geworden und ihr Gesicht enthielt etwas mehr Farbe als Tage zuvor. Sie schien endlich einige Stunden Schlaf hinter sich zu haben.

„Wie geht es dir?“, fragte er trotzdem.

„Gut“, entgegnete Hinamori noch immer lächelnd, „Voraussichtlich werde ich bald wieder die Leitung der 5. Division übernehmen können.“

„Das ist schön zu hören.“ Zugegebener Maßen, er hatte nichts dagegen etwas weniger zu tun zu haben und es war gut, wenn Hinamori wieder gesund war, so lange sie sich nicht wieder so verausgabte.

„Ja, nicht wahr?“, stimmte sie ihm fröhlich zu, doch dann wurde ihr Blick ernster. „Es wäre furchtbar, wenn Aizen-Taichô jetzt zurück käme und nur sehen würde, wie ich im Bett liege. Was würde er dann von seiner Fuku-Taichô halten?“

Hitsugayas eben noch fast fröhliche Mine verfinsterte sich.

„Aizen wird nicht zurückkehren!“, sagte er genervt. Er erntete einen entsetzten Blick von Hinamori, der ihn seine Wort fast bereuen ließ.

„Wie kannst du so etwas nur sagen? Und woher willst du das überhaupt wissen?“, fuhr Hinamori ihn an und fachte damit seinen Ärger wieder an.

„Woher ich das weiß? Er hat die Soul Society verraten! Er hat alle Brücken abgebrochen und ist abgehauen. Er wird nicht einfach wieder zurückkommen nur weil du das willst“, wies er Hinamori zurecht, doch diese hatte nach der Hälfte seiner Rede den Kopf abgewandt und wollte scheinbar gar nicht zuhören.

„Vor allem würde man ihn hier nicht mehr freundlich empfangen“, fügte er daher hinzu.

Ruckartig wandte sie ihm den Kopf wieder zu. Sie sah ihn wütend an, doch ihre Augen glänzten feucht.

„Warum musst du Aizen-Taichô so schlecht machen? Er hat dir doch gar nichts getan!“

Ihre Worte verschlugen ihm für einen Moment die Sprache.

„Nichts getan?“, er blickte Hinamori ungläubig an, doch dann verwandelte sich seine Mine wieder in Ärger.

„Hast du vergessen was passiert ist?“ Er bekam keine Reaktion.

„Er hätte mich fast getötet. Viel schlimmer, er hätte dich fast getötet! Und das nennst du nichts getan?“

Hinamori hatte sich wieder abgewendet und schwieg beharrlich.

„Und was ist mit der Kammer 46? Du hast selbst gesehen, wie er sie zugerichtet hat.“

„Sei still!“, fuhr sie ihn an. „Ich bin mir sicher, dass Aizen-Taichô gute Gründe hatte um das zu tun. Nur weil du ihn nicht verstehst musst du nicht so von ihm reden!“

„Nein, du bist es die nicht verstehen will. Den Aizen, den du in deinem Kopf hast, gibt es nicht und gab es auch nie. Dieser Aizen war nur eine Illusion! Die Wahrheit ist, dass er ein Verräter und Mörder ist.“

„Nein!“, Tränen liefen ihre Wangen entlang, als Hinamori sich ihm wieder zuwandte. Es schmerzte ihn sie so zu sehen. Er wollte sie nicht zum Weinen bringen, aber es waren Dinge die er ihr einfach einmal sagen musste.

„Ihr versteht ihn nur alle nicht“, schluchzte Hinamori.

Hitsugaya atmete verärgert aus. „Schlag ihn dir doch endlich aus dem Kopf!“, entfuhr es ihm.

Überrascht und etwas verwirrt sah Hinamori ihn an.

„Was meinst du damit?“

Es entstand ein Moment angespannter Stille, als Hitsugaya schwieg.

„Nichts.“, meinte er schließlich mit noch immer genervt klingen Tonfall. Dann drehte er sich wortlos um und verließ das Zimmer.

Verstimmt kehrte Hitsugaya in seine Division zurück. Er konnte Hinamoris Gejammer nicht mehr hören. Vor Aizens Verrat hatte er es fast noch verstehen können, aber wie konnte sie auch jetzt noch so von ihm schwärmen? Wie konnte sie alles was vorgefallen war einfach ignorieren?

Er öffnete die Tür zu seinem Büro und es trug nicht zur Besserung seiner Laune bei, dass er seine Fuku-Taichô lustlos über den Papierstapel auf seinem Schreibtisch hängen sah, wo sie die Papiere, statt sie zu bearbeiten, lediglich durchblätterte.

Er räusperte sich leicht, woraufhin Matsumoto sich erschrocken aufsetzte.

„T-T-Taichô, ihr seid zurück!“

„Wie ich sehe, fällt es dir mal wieder äußerst schwer dich auf deine Arbeit zu konzentrieren,“ merkte er mit missbilligenden Tonfall an.

„Ich versuche wirklich mein Bestes, Taichô. Das müsst ihr mir glauben!“

Hitsugaya rieb sich über die Stirn, er sollte aufhören sich über Matsumoto zu ärgern, es bereitete ihm nur Kopfschmerzen.

„Informier dich bitte, wie weit die Verteidigungsarbeiten fortgeschritten sind und wie viele Gelder bisher dafür aufgewendet wurden.“ Vielleicht würde sie sich wenigstens darum kümmern, es hatte nichts mit Papieren und Dokumenten zu tun.

„Jawohl Taichô“, entgegnete sie und verbeugte sich kurz, bevor sie das Büro verließ.

Seufzend setzte sich Hitsugaya an seinen Schreibtisch und starrte auf den Papierstapel. Er konnte nicht sagen, dass er wirklich Lust hatte sie zu bearbeiten, aber es führte nun mal kein Weg daran vorbei. Es war seine Division und damit lag es in seiner Verantwortung, dass die Arbeit gemacht wurde. Mit der Motivation schlichter Routine nahm er das oberste Blatt von dem Stapel und begann zu lesen.
 

Hitsugaya trommelte mit den Finger auf die Tischplatte seines Schreibtisches. Rechts neben sich türmte sich der Stapel bearbeiteter Dokumente und Matsumoto schien es offensichtlich nicht für notwendig zu erachten heute noch Bericht zu erstatten.

Der Blick des jungen Taichô wanderte zum Fenster, wo ihm tiefste Dunkelheit begegnete. Es war sehr unwahrscheinlich, dass sie jetzt noch kam.

Mit einem ärgerlichen Seufzer lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. Er hatte sie nur geschickt, weil er schlicht und ergreifend nicht die Zeit hatte sich um alles zu kümmern, aber was half es ihm, wenn sie nicht Bericht erstattete?

Zu allem Überfluss verursachte der Ärger ihm wieder Kopfschmerzen oder rührten sie von der Müdigkeit her, die ihm schon die ganzen letzten Tage keine Ruhe lassen wollte? Wie dem auch sei, es war sinnlos noch länger zu warten und so löschte er das Licht in seinem Büro und zog sich in sein Quartier in der zehnten Division zurück.

Doch trotz der Müdigkeit, die der junge Taichô noch immer verspürte, gelang es ihm nicht so einfach Schlaf zu finden. Er lag in seinem dunklen Zimmer, starrte an die Decke und wälzte in seinem Kopf Gedanken umher, die ihn jetzt wo er sich nicht mehr auf seine Arbeit konzentrieren musste, nicht verlassen wollten.

Er drehte sich von einer Seite zur anderen um einzuschlafen, aber seine Gedanken wanderten immer wieder zu seinem letzten Besuch, zu seinem letzten Gespräch mit Hinamori zurück. Er konnte nicht anders, als eine dumpfe Frustration über den Ausgang dieses Besuches zu verspüren. Sicher, er hatte sich schon früher mit ihr gestritten und über seinen Namen stritt er sich noch immer ständig mit ihr, aber das war so belanglos im Vergleich zu dem jetzt.

Unruhig drehte sich Hitsugaya auf die Seite.

Sie hatte ihm vorgeworfen Aizen nicht zu verstehen, aber das war gar nicht das Problem. Das Problem war, dass er sie nicht mehr verstand.

Er drehte sich auf die andere Seite und versuchte die Gedanken abzuschütteln. Er schloss die Augen und versuchte einzuschlafen.

Warum war sie nur so auf Aizen fixiert?

Seufzend setzte Hitsugaya sich auf. Er konnte das Grübeln einfach nicht lassen.

Sein Blick wanderte durch das dunkle Zimmer, bevor er sich schließlich erhob und ans Fenster trat. Er hatte mehr oder weniger aufgegeben im Moment einschlafen zu wollen. So öffnete er kurzerhand das Fenster und sog die frische, kühle Nachtluft ein. Einen weiteren Moment später zog er sich etwas über und kletterte auf das Dach des Divisionsgebäudes.

Der junge Taichô machte es sich dort oben bequem und sah für eine Weile zum Wolkenbehangenen Himmel empor. Mancheiner mochte seine Vorliebe auf Dächern zu sitzen für seltsam halten, aber er konnte es nicht ändern. Auf ihn wirkten diese Orte einfach ungewöhnlich anziehend, besonders dann, wenn er nachdenken wollte und er wusste, dass er heute keine Ruhe mehr finden würde, bevor er nicht über seine Situation nachgedacht und zu einem Schluss gekommen war. Zu einem Schluss? Was denn überhaupt für einen?

Wie er Hinamori verstehen konnte? Wie er ihr Verhalten erklären konnte? Was er als nächstes tun sollte? Eine gute Frage.

Es konnte nicht so weiter gehen, oder? Nein, es wurde jedes Mal frustrierender mit ihr zu reden und er konnte sich trotzdem nicht abhalten sie sehen zu wollen. Jedes Mal wenn er sie sah, wünschte er sich, sie in den Arm nehmen zu können, doch bisher war sein Wunsch immer unerfüllt geblieben.

Die Kälte der Nacht kroch langsam an ihm hoch, doch Hitsugaya störte sich nicht daran, es erschien ihm viel mehr passend zu seiner Stimmung. Er atmete weiter langsam und gleichmäßig die eisige Luft ein und ignorierte die Kälte, während sein Körper zunehmend auskühlte. Es hatte fast etwas tröstliches, wie ein vertrauter Freund, wie eine sanfte Umarmung.

Er seufzte leise, wie gerne er Hinamori jetzt in seine Arme geschlossen hätte. Allerdings bezweifelte er, dass es jemals dazu kommen würde. Nicht solange sie weiterhin nur Augen für Aizen hatte. Warum drehte sich ihr ganzes Denken und Handeln nur um Aizen, Aizen und nochmals Aizen? Was in aller Welt machte Aizen so viel besser als ihn?

Hitsugaya runzelte die Stirn, war er etwa eifersüchtig auf den ehemaligen Taichô? Er brauchte nicht lange zu überlegen. Ja, er war eifersüchtig. Beim ‚guten’ Aizen war ihm schwer gefallen sich das einzugestehen, damals konnte man nicht anders als ihn zu mögen. Doch jetzt, jetzt war das eine ganz andere Sache. Er verurteilte alles was Aizen getan hatte, zu recht. Und er würde alles dafür tun, dass Hinamori sich endlich Aizen aus dem Kopf schlug. Warum konnte sie nicht lieber an ihn denken? Aber warum sollte sie? Sie wusste ja gar nicht, was er für sie empfand... Sie wusste nicht wie er sich fühlte. Woher auch? Er hatte nie etwas gesagt.

Hitsugaya starrte gedankenverloren in die Nacht.

Lief es darauf hinaus, dass er ihr doch seine Gefühle gestehen musste?

Wenn er nicht länger diese Frustration verspüren wollte lief es wohl tatsächlich darauf hinaus. Vielleicht würde sie dann wirklich einmal an ihn denken. Vielleicht würde sie dann verstehen, wie er sich in ihrer Gegenwart fühlen musste. Und vielleicht... war es denn wirklich so ausgeschlossen, dass sie auch etwas für ihn empfand? Vielleicht brauchte sie nur einen kleinen Anstoß um sich darüber klar zu werden.

Hatte Matsumoto nicht gemeint, sie wäre sich sicher, dass Hinamori auch etwas für ihn empfand? Vielleicht wusste sie ja mehr...

Vielleicht sollte er Hinamori doch seine Liebe gestehen, was war es denn schon groß mehr, das er zu verlieren hatte?

Erschrocken zuckte Hitsugaya zusammen als ihm eine Schneeflocke auf die Wange fiel. Seine Haut war kalt, doch der Schnee schmolz trotz allem schnell und hinterließ eine feuchte Spur.

Unruhig blickte Hitsugaya zu den Wolken empor, von denen weitere Schneeflocken herabfielen. Er fühlte sich immer beunruhigt wenn im Winter die ersten Male wieder Schnee fiel. Er befürchtete immer, dass er die Kontrolle über sein Reiatsu verloren hatte und Schuld an dem Schnee war. Eine unbegründete Furcht, zumindest seit er Shinigami war. Kurz nach Beendigung seiner Ausbildung war sie vielleicht noch berechtigt gewesen, aber nicht mehr heute. Er verlor die Kontrolle nicht mehr. Nie mehr.

Der junge Taichô erhob sich von seinem Sitzplatz auf dem Dach. Es war nicht gut hier draußen im Schneefall zu sitzen, nicht wenn er so leicht bekleidet wie jetzt war.

Trotzdem verharrte er für einen Moment auf dem Dach stehend und blickte über das Seireirei. Es war als hätte der Schnee die letzten Zweifel in seinem Kopf unter sich bedeckt. Er musste und er würde Hinamori endlich sagen, was er für sie empfand. Morgen, sobald er sich um einige Angelegenheiten seiner Division gekümmert hatte, würde er zu ihr gehen und mit ihr reden.

Hitsugaya fühlte sich seltsam frei und beschwingt, als er von dem Dach herab stieg und in sein Zimmer zurückkehrte. Er schloss das Fenster und legte sich zurück unter seine Decke, die seinen eisigen Körper angenehm zu wärmen begann.

Es lag fast so etwas wie ein Lächeln auf den Zügen des Jungen. Er war froh seine Entscheidung getroffen zu haben. Wie auch immer es Morgen ausgehen würde, er würde wenigstens nicht mehr auf der Stelle treten und seine Frustration darüber verspüren. Mit diesem Gedanken gelang es ihm schließlich einzuschlafen.
 

Am nächsten Morgen verspürte Hitsugaya noch immer die Erleichterung aus der vergangenen Nacht, obwohl er für einen Moment und im Angesicht eines neuen Tages zweifelte, ob seine Entscheidung die wirklich richtige war. Doch seine Zweifel verschwanden recht schnell, er hatte sich dafür entschieden und nun würde er es auch zu Ende bringen.

Zunächst gab es jedoch noch einige andere Dinge, um die er sich kümmern musste, es war ohnehin noch zu früh um Hinamori zu besuchen. Also zog er sich an und machte sich auf den Weg in sein Büro.
 

Hinamori saß aufrecht in ihrem Bett und blickte zum Fenster, wo inzwischen die Sonne aufgegangen war. Sie war schon eine ganze Weile wach, trotz des Schlafmittels, das sie am Abend genommen hatte. Als Isane ihr das erste Mal das Mittel hatte geben wollen, hatte sie sich geweigert. Es hatte ihr nicht behagt auf so ein Mittel zurückzugreifen, es wirkte so... schwach. Sie wollte die Kraft haben alleine mit ihren Problemen fertig zu werden, doch letztendlich hatte sie doch eingewilligt.

Inzwischen musste sie sogar zugeben, dass es ihr besser ging seit sie das Mittel nahm und die Nächte durchschlief. Genauso wie sie sich eingestehen musste, dass es ihr vorher schlecht gegangen war.

Hinamori seufze leise und blickte auf ihre in einander verschränkten Hände hinab. Sie hätte nie gedacht, dass es so anstrengend war eine Division zu leiten. Wobei sie anfänglich dankbar darüber gewesen war, es hatte ihr keine Zeit gegeben zu sehr ins Grübeln zu verfallen. Ein Nachteil ihrer momentanen Situation, sie hatte zu viel Zeit zum Nachdenken. Ihr blieb nur zu hoffen, dass man ihr bald wieder erlauben würde sich um die Angelegenheiten der fünften Division zu kümmern.

Ihr Blick wanderte wieder zum Fenster hinüber. Sie vermisste ihren Taichô. Nicht nur weil es so viel war, was sie nun alleine in der Division regeln musste, sondern weil er immer die passenden Worte gefunden hatte um sie zu beruhigen. Im Moment kreisten in ihrem Kopf so viele Gedanken und Fragen und sie wusste, dass Aizen-Taichô die richtigen Worte gefunden hätte um sie zu klären.

Ihre Gedanken wanderten zu Hitsugaya... Shiro-chan. Sie fühlte sich schlecht, wenn sie an ihren Streit zurückdachte. Sie konnte nicht verstehen, warum er so sauer geworden war. Sie konnte sein Verhalten überhaupt seit einer Weile nicht mehr verstehen. Er benahm sich anders als früher und immer wenn sie sich dessen bewusst wurde, machte es seine Gegenwart unangenehm. Sie wusste nicht mehr worüber sie mit ihm sprechen sollte, früher war das so leicht gewesen.

Wahrscheinlich würde er sie später wieder besuchen, trotz des Streites, im Moment wusste sie jedoch nicht, ob sie ihn überhaupt sehen wollte.

„Hinamori-kun.“, sagte eine Stimme vom Eingang her, die der Fuku-Taichô der Fünften einen Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ.

Langsam wandte sie den Kopf zur Tür und ihre Augen, die sich schon allein beim Klang ihres Namens geweitet hatten, wurden noch größer, als sie sah, wer dort gelassen an der Tür stand.

Against Soul Society ~ Gegen die Soul Society

“A-Aizen-Taichô!”, brachte Hinamori schließlich heraus. Sie schob die Decke beiseite und kletterte aus dem Bett. Langsam, zögerlich ging sie auf ihren Taichô zu, ohne den Blick von ihm abwenden zu können. Er sah anders aus, als sie ihn in Erinnerung hatte. Er trug keinen Haori mehr, dafür einen weißen Mantel mit schwarzem Innenfutter. Sein Hakama war nicht mehr schwarz sondern weiß, alles war weiß, bis auf die schwarzen Saumränder und eine rote Schärpe. Seine Haare waren zurückgestrichen, nur eine einzelne Haarlocke hing ihm in die Stirn und wie sie feststellen musste, trug er keine Brille mehr. Es war ein befremdliches Aussehen, aber er sah ohne jeden Zweifel gut aus.

Vorsichtig ging Hinamori noch ein paar Schritte näher, hob die Hand, zögerte jedoch einen kurzen Moment, als könnte er unter ihrer Berührung verschwinden, bevor sie die Hand auf seine Brust legte. Er verschwand nicht. Sie legte ihren Kopf neben ihre Hand und schloss die Augen. Zumindest roch er noch genauso wie früher und die Hand, die er ihr nun sanft auf den Kopf legte, war noch genauso warm und beruhigend.

„Wie ist es dir in meiner Abwesenheit ergangen, Hinamori-kun?“, fragte er mit seiner tiefen, wohlklingenden Stimme.

Sie löste sich etwas von ihm und lächelte ihn einen Moment an bevor sie sagte: „Ich habe euch vermisst, aber ich wusste, dass ihr zurückkommen würdet, also habe ich mein bestes getan und gewartet. Und jetzt seid ihr zurück.“

„Ja, ich bin zurückgekommen“, sagte er ernst, „aber ich werde nicht lange bleiben.“

Enttäuschung breitete sich auf dem Gesicht der jungen Fuku-Taichô aus, sie hatte so gehofft... Doch sie erinnerte sich an Hitsugayas Reaktion, als sie davon gesprochen hatte, den Zorn in seinen Augen und der Wut in seiner Stimme. Sie konnte verstehen, wenn Aizen-Taichô hier nicht lange bleiben wollte. Sie hatte nur gehofft einige ihrer Fragen klären zu können.

„Möchtest du mit mir kommen?“

Die Frage überraschte Hinamori so sehr, dass sie ihren Taichô einen Moment lang nur ausdruckslos anstarren konnte.

„Mitkommen?“, echote sie schließlich.

„Mit mir zurück nach Hueco Mundo.“

Hinamori schluckte leicht, ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Mit ihm gehen? Die Soul Society verlassen? Wollte sie das?

Wieder kam ihr Hitsugaya in den Sinn, er hatte sie nicht verstehen wollen, als sie für Aizen Partei ergriffen hatte. Er hatte Aizen-Taichô prinzipiell verurteilt, dabei wusste er nicht einmal welche Beweggründe Aizen hatte. Sie war sich sicher, dass Aizen-Taichô aus gutem Grund so handelte wie er handelte. Er war schließlich ihr Taichô, sie wusste, dass er triftige Gründe haben würde. Die richtigen Gründe. Er tat sicher das Richtige. Ihn wollte nur keiner mehr verstehen, weil sie ihn alle schon verurteilt hatten. Sie wusste was sie tun musste, sie musste herausfinden, welche Gründe Aizen-Taichô für sein Handeln hatte, dann würde sie sicher auch Hitsugaya und die anderen davon überzeugen können, dass Aizen das Richtige tat. Ja, das würde sie tun und um das zu erreichen würde sie mit ihm gehen, auch wenn das hieß die Soul Society zu verlassen.

Sie machte eine entschlossene Miene und sah ihren Taichô an: „Ich will mit euch kommen.“, sagte sie fest.
 

Der Blick des jungen Taichô schweifte unruhig durch sein Büro. Um die Belange seiner Division hatte er sich gekümmert, die fälligen Berichte gelesen oder gehört und daraufhin seine Befehle erteilt. Dokumente, soweit sie in der Zeit angefallen waren, hatte er bearbeitet und zu den Akten gelegt. Matsumoto war in all der Zeit noch nicht zur Arbeit erschienen.

Hitsugaya wusste, dass er seine Entscheidung mit Hinamori zu reden, nur versuchte hinaus zu zögern, wenn er auf Matsumoto wartete. Trotzdem hatte er ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken jetzt aufzubrechen.

Doch gerade hatte er sich überzeugen können, dass ein längeres Warten keinen Zweck hatte und war von seinem Stuhl aufgestanden, als die Tür zu seinem Büro aufgerissen wurde.

„Guten Morgen Taichô!“ , begrüßte ihn seine Fuku-Taichô lautstark.

Hitsugaya zuckte überrumpelt zusammen, im nächsten Moment kam er sich dafür töricht vor.

„Du kommst also auch endlich“, fuhr er sie daher unwirsch an. „Was ist mit deinem Bericht? Ich habe ihn gestern schon erwartet.“

„Ach Taichô, nun habt euch nicht so“, versuchte die Rothaarige ihn inklusive Handwedeln zu beschwichtigen. „Ich habe ihn sogar extra aufgeschrieben!“ Sie hielt ihm die etwas unsauber beschriebenen Papiere hin.

Mit missbilligenden Blick pflückte der Taichô ihr die Blätter aus der Hand und legte sie auf seinen Schreibtisch. Noch immer stehend, senkte sich sein Blick auf sie herab.

„Seid ihr wenigstens schlafen gegangen, nachdem ihr gestern nichts mehr zu tun hattet?“ Erkundigte sich Matsumoto beiläufig und mit übertrieben unschuldigem Lächeln.

Hitsugayas Augen verengten sich, als er den Kopf hob und Matsumoto mit einem finsteren Blick versah. Kurzerhand beschloss er, dass es Zeit war zu gehen. So verließ er seinen Platz hinter dem Schreibtisch und schritt auf die Tür zu.

„Seid ihr wieder in der 5. Division?“, hörte er seine Fuku-Taichô sich erkundigen.

„Nein, in der 4.“, entgegnete er knapp.

„Oh, also habt ihr endlich beschlossen Hinamori die Wahrheit zu sagen?“

Der junge Taichô brach mitten in der Bewegung die Tür zu öffnen ab. Er wandte sich halb um, um Matsumoto eine barsche Antwort zu geben, doch ihm kamen keine Worte über die Lippen. Was konnte er auch sagen, wenn sein nervös klopfendes Herz ihn zu sehr ablenkte um einen klaren Gedanken zu fassen. Außerdem hatte sie recht...

Daher wandte er sich schließlich lediglich wieder um und verließ sein Büro.
 

Etwas verwirrt blickte die Rothaarige ihrem Taichô hinterher. Das war wirklich ein seltsamer Abgang. Hatte er einfach nur genug davon, dass sie ihn ständig drängte seine Gefühle Hinamori zu offenbaren oder steckte da mehr dahinter?

Sie würde es jedenfalls nicht erfahren, wenn sie hier untätig herumstand. Mit sehr viel mehr Eifer, als sie es je bei ihrer Arbeit an den Tag legte, folgte sie daher ihrem Taichô.
 

Hitsugaya blickte seufzend auf die Tür vor ihm. Gut, jetzt war er also hier. Zögernd legte er die Hand gegen die Tür, er konnte sein Herz lautstark in seiner Brust pochen fühlen. Wenn er jetzt diese Tür durchschreiten würde, müsste er es ihr sagen. Er würde keinen Tag Schweigen länger aushalten. Mit diesem Gedanken im Kopf und im Herzen atmete der Junge noch einmal durch und betrat das Zimmer.

Das erste was er wahrnahm war, dass die beruhigende Atmosphäre, die den Raum sonst wie in einen Mantel gehüllt umgeben hatte, verflogen war. Verwirrt blieb er in der Mitte des Zimmers stehen und ließ seinen Blick umherschweifen. Seine Augen trafen auf das Bett, die Decke unordentlich zurückgeschlagen stand es verlassen und leer da.

Sie war fort. Hinamori war fort.

Mit geweiteten Augen starrte der junge Taichô auf das leere Bett. Er fühlte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten und eine dunkle Vorahnung von ihm Besitz ergriff. Ein Gefühl, das er sich in seiner Intensität nicht erklären konnte. Es kam dem nahe, was er in der Zeit kurz vor Aizens Verrat empfunden hatte, als irgendetwas ganz und gar nicht in Ordnung gewesen war.

Er schloss die Augen und die Szene vor ihm verschwand in Dunkelheit, doch dafür spürte er, gerade am Rande seines Bewusstseins, sie Reste einer Präsenz, die diesem Raum anhaftete, fremd und doch irgendwo vertraut. Er konzentrierte sich, doch weder konnte er Hinamoris Reiatsu spüren, noch dieses Andere.

„Was ist los Taichô? Ist Hinamori schon entlassen worden?“

Hitsugaya öffnete die Augen und sah seine verwirrt dreinschauende Fuku-Taichô im Türrahmen stehen.

„Nein, es ging ihr zwar schon besser, aber für eine Entlassung wäre es zu früh“, teilte der Taichô Matsumoto seine Gedanken mit. Was auch immer sie hier machte, es war gut, dass sie da war.

„Wir müssen sie finden“, sagte er zu Matsumoto, während er das Zimmer bereits wieder verließ. „Und geh zu Kira, bitte ihn uns bei der Suche zu helfen.“ Seine Schritte wurden zunehmend schneller, je weiter er sich von dem Zimmer entfernte. Vielleicht gab es auch eine ganz harmlose Erklärung für all das, doch seine Intuition sagte ihm etwas anderes, sie drängte ihn zur Eile.

Er verfiel in Laufschritt sobald er das Gelände der vierten Division verlassen hatte, Matsumoto eilte in Richtung dritte Division davon.

Hoffentlich würde er Hinamori dort finden, wo er sie vermutete. Wenn es eine Harmlose Erklärung gab, dann war sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dort, wenn nicht...

Er merkte selbst nicht, dass er angefangen hatte zu rennen, erst als die Gebäude der fünften Division vor ihm auftauchte und er seine Schritte vor den Toren abbremsen musste, registrierte er es am Rande, doch es war nicht wichtig.

Mit klopfenden Herz schritt er die Korridore des Divisionsgebäudes entlang. Andere Shinigami kamen an ihm vorbei, doch er ignorierte sie. Da war es, Hinamoris Büro. hoffnungsvoll öffnete er die Tür und tat einen Schritt in das Zimmer.

Es war leer.

Er wandte sich um, verließ das Zimmer und nahm sich gerade noch die Zeit, die Tür wieder zu schließen, bevor er den Korridor hinunter eilte. Wenn sie nicht hier war, war sie vielleicht...

Er blieb vor der Tür zu ihrem privaten Quartier stehen. Diesmal hob er die Hand und klopfte an.
 

Hinamori zuckte unwillkürlich zusammen, als sie das Geräusch an der Tür vernahm. War er das? Kam er sie schon abholen? Sie erhob sich vom Boden und trat einen Schritt auf die Tür zu, rührte sich jedoch nicht. Aizen-Taichô war der einzige, der wusste, dass sie hier war, er wollte sie hier abholen, es wäre ungünstig, wenn sie jetzt jemand anderes hereinließ.

„Hinamori, ich bin es Hitsugaya“, ertönte es gedämpft von der anderen Seite der Tür. Erschrocken wich die Fuku-Taichô zurück und war im gleichen Moment erleichtert, dass sie die Tür nicht geöffnet hatte. Von allen, die hätten auftauchen können, war er derjenige, den sie gerade am wenigsten gebrauchen konnte. Doch woher wusste er, dass sie hier war? Ob er auch schon von Aizen wusste?

„Hinamori?!“

Nein, seine Stimme klang beunruhigt, aber wenn er von Aizen gewusst hätte, wäre sie nicht mehr so ruhig.
 

Hitsugaya trat von der Tür zurück, sie schien nicht hier zu sein, doch wo war sie dann? Sein Blick haftete noch immer an der Tür. Er runzelte die Stirn und trat wieder vor. Es widerstrebte ihm zwar, aber er hob die Hand und öffnete die Tür. Nur, dass sie sich nicht öffnen ließ. Er versuchte es noch einmal, doch die Tür bewegte sich noch immer kein Stück. Seine Unruhe verstärkte sich, auch wenn er sich mit einem Mal sicher war, dass Hinamori hier war.
 

„Hinamori, mach die Tür auf. Lass mich rein.“

Sie wich noch ein Stück weiter vor der Tür zurück. Es wäre gar nicht gut, wenn Hitsugaya auf Aizen treffen würde, wenn der sie abholen kam. Aber was konnte sie tun? Er würde sich sicher nicht wegschicken lassen. Sollte sie einfach warten, bis er aufgab und hoffen, dass es rechtzeitig war bevor ihr Taichô sie abholen würde? Riskant, zu riskant. Sie wusste, dass er nicht so schnell aufgeben würde, also musste sie etwas anderes unternehmen.

Sie stieß mit dem Rücken gegen den Fensterrahmen und erschrak, unbewusst war sie so weit vor der Tür zurückgewichen. So weit vor seiner Stimme.

„Hinamori, ich weiß, dass du da bist. Was ist los?“

Wieder klopfte er gegen die Tür, die er nicht öffnen konnte.

Ein Gedanke schoss Hinamori durch den Kopf, eine Idee. Sie wandte sich dem Fenster hinter sich zu und machte sich daran es zu öffnen. Es war das einzige, was ihr einfiel.

Hastig blickte sie aus dem Fenster, doch es schien niemand in der Nähe zu sein. Kurz warf sie noch einmal einen Blick über die Schulter zurück zur Tür, dann kletterte sie hinaus. Sie würde Aizen selbst finden müssen, damit er sie nicht abholen kam oder aber hoffen, dass er sie fand ohne hier her zu kommen. Ihre Hand wanderte unwillkürlich zum Schwert an ihrer Seite, während sie sich eiligst vom Divisionsgebäude entfernte. Das war einer der Gründe, warum sie noch einmal in ihr Zimmer zurück gemusst hatte, sie hätte Tobiume niemals hierlassen können.
 

Resigniert ließ Hitsugaya die Hand sinken. Er versuchte sich ein wenig zu beruhigen, Hinamori war hier, das war fast mehr als er zu hoffen gewagt hatte, jedenfalls nach der Unruhe, die er in dem leeren Krankenzimmer verspürt hatte. Es war in Ordnung, er musste sie nur noch dazu bringen ihm die Tür zu öffnen.

„Hinamori, bitte mach die Tür auf, ich muss mit dir reden.“ Seine Stimme war ernst geworden, er spürte selbst einen ungewohnten Klang in ihr, vielleicht weil er selten wirklich um etwas bat.

„Ich glaube, dafür ist es zu spät.“

Alles in Hitsugaya spannte sich an, als er diese Stimme vernahm. Sein Blick verfinsterte sich und er wirbelte herum, in der gleichen Bewegung wanderte seine Hand an den Schwertgriff.

„Was willst du hier, Aizen?“, fragte er, mühsam seinen Zorn beherrschend. Er trug andere Kleidung und eine andere Frisur, aber es war ohne Zweifel Aizen, der hier vor ihm stand und ihn leicht lächelnd ansah.

„Jedenfalls nicht mit dir kämpfen“, sagte dieser ruhig.

Der junge Taichô umfasste sein Schwert fester und auch seine freie Hand ballte sich zur Faust. Eine Spur Mordlust mischte sich zu der Wut in seinen Augen.

„Wie kannst du es wagen, nach allem was du getan hast noch einmal hier her zurück zu kommen?“, fuhr er den ehemaligen Taichô mit eisigem Zorn an.

Die Mundwinkel des anderen hoben sich leicht in scheinbarer Belustigung. Er klang fast spöttisch, als er entgegnete: „Das ist kein Wagnis.“

Hitsugaya biss wütend die Zähne zusammen, kurz schossen ihm verschiedene Szenarien durch den Kopf, wenn es jetzt zum Kampf käme. Der Ort war denkbar ungünstig dafür, doch er konnte diesen Verräter auch nicht ungeschoren davon kommen lassen, wer wusste, was er vor hatte?

Seine Augen weiteten sich bei der plötzlichen Erkenntnis, dass seine dunkle Vorahnung an Aizen gelegen hatte, er hatte intuitiv gespürt, dass dieser hier war... und bei Hinamori.

„Was hast du ihr gesagt... was hast du getan?“, fragte er eisig.

Aizen antwortete nur indem er weiter lächelte. Mit einem wütenden Aufschrei befreite Hitsugaya sein Schwert aus dessen Scheide. In diesem Moment war es ihm egal, wie dieser Kampf ausgehen würde oder welche Auswirkungen er haben mochte. All seine aufgestaute Wut und Hass entlud sich nun. Er griff sein Schwert mit beiden Händen und schnellte auf Aizen zu. Den Schwung seines Angriffes nutzend, holte Hitsugaya zum Hieb aus und stieß seine Klinge in Aizens Brust.

Einen Moment blickte er in das noch immer lächelnde Gesicht des Älteren, die Klinge in dessen Körper. Doch dann verblassten die Umrisse der Gestalt und Aizen, gerade noch so fest und solide, löste sich langsam in Nichts auf.

Hitsugaya machte einen Schritt zurück und ein Fluch kam ungewollt über seine Lippen, er hasste diese Illusionen. Angespannt blickte er sich um, jeden Moment auf einen Angriff von Aizen gefasst, doch es geschah nichts.

„Hitsugaya-Taichô!“, hörte er eine Stimme und sah einen Shinigami den Korridor auf sich zu laufen.

„Was ist passiert?“, hörte er nun auch von hinter sich Stimmen.

Der Taichô nahm eine etwas entspanntere Haltung an und steckte sein Schwert zurück.

„Aizen ist zurück. Sucht das Gelände ab, vielleicht ist er noch in der Nähe“, befahl er den Shinigami, die sich knapp verneigten und dann davon eilten.

Er tat es ihnen gleich und verließ das Divisionsgebäude. Eine weitere Überraschung erwartete ihn hier, in Form seiner rothaarigen Fuku-Taichô, die auf ihn zugelaufen kam.

„Taichô, was ist hier los?“, erkundigte sich auch diese, sobald sie ihn erreicht hatte.

„Aizen ist hier.“

Matsumoto sah ihn überrascht an. „Ihr meint hier, in der Soul Society, im Seireitei?“

„Genau das.“

Besorgnis schlich sich in die Züge seiner Fuku-Taichô.

„Hinamori?“, fragte sie nach einem Moment zögernd.

„War hier und ist wieder fort, ebenso wie Aizen“, sagte er sachlich.

Matsumoto nickte nur leicht. „Ich werde Yamamoto-SôTaichô von Aizens Anwesenheit im Seireitei unterrichten.“

Hitsugaya nickte zur Antwort nur knapp und seine Fuku-Taichô eilte wieder davon. Der junge Taichô seufzte und schloss die Augen, jetzt wusste er noch weniger wo er nach Hinamori suchen sollte und sie verbarg noch immer ihr Reiatsu, so dass er sie nicht spüren konnte.
 

Die jung, braunhaarige Fuku-Taichô rannte über die Dächer des Seireitei. So weit es möglich war vermied sie die Straßen um nicht unnötige Aufmerksamkeit von anderen Shinigami auf sich zu ziehen. Außer Atem blieb sie stehen, als ihre Schritte eine Kreuzung erreichten. Keuchend rang sie nach Luft und blickte sich unschlüssig um. Mitlerweile fragte sie sich, ob ihre Entscheidung so klug gewesen war. Wo sollte sie Aizen-Taichô suchen? Wo konnte er sein? Es würde nichts bringen das Seireitei planlos nach ihm zu durchsuchen, aber was konnte sie sonst tun?

Er hatte ihr doch extra gesagt, dass sie in ihrer Division auf ihn warten sollte. Was würde er denken, wenn sie nicht dort war? Würde er ohne sie zurückkehren, weil er es als Zeichen ansah, dass sie nicht mit ihm kommen wollte?

Aber sie hatte einfach nicht dort bleiben können. Nicht nachdem Hitsugaya gekommen war.

Sie schloss für einen Moment die Augen und versuchte das Reiatsu ihres Taichô zu spüren, erfolglos. Aber was erwartete sie schon? Er würde nicht wollten, dass seine Anwesenheit bekannt wurde, da wäre es töricht jemanden sein Reiatsu spüren zu lassen. Im Moment tat sie es ihm in dieser Hinsicht ja gleich. Sie konnte jedoch spüren, dass Hitsugaya sich noch immer auf dem Gelände der fünften Division befand. Das hieß wohl, dass er nicht wusste, wo sie sich aufhielt, gut.

Plötzlich wandte sie ruckartig den Kopf in eine andere Richtung. Von dort war das sprunghafte Ansteigen eines Reiatsus zu spüren. Im nächsten Moment erkannte sie es als Kiras, zu dem sich wenig später Hisagis Reiatsu mischte.

Hinamoris Augen verengten sich, als ihr eine Ahnung kam. Das was im Moment am ehesten solch eine Reaktion hätte hervorrufen können, war, wenn sie auf Aizen-Taichô getroffen wären. Es war zumindest wahrscheinlich genug um der Ahnung auf den Grund zu gehen. Vielleicht war das ihre einzige Gelegenheit ihren Taichô zu finden.

Entschlossen ballte sie ihre Hände zu Fäusten, sprang vom Dach und rannte so schnell sie konnte in die Richtung aus der sie die beiden Fuku-Taichô noch immer spüren konnte.
 

Kira festigte den Griff um sein Zanpakutou, mit seinem Blick fixierte er Aizen, der vor ihnen inmitten einer Straße des Seireitei stand. Er wirkte gelassen, als hätte er nichts zu befürchten und auf seinen Lippen lag ein Lächeln.

Kira schluckte, er konnte spüren, wie sich Schweiß auf seiner Stirn sammelte, doch er war kalt. Aus dem Augenwinkel sah der blonde Fuku-Taichô Hisagi, auch dieser hatte sein Schwert gezogen und stand kampfbereit.

Sie hatten Hinamori gesucht und waren unverhofft auf Aizen getroffen, was auch immer dieser hier in der Soul Society zu suchen hatte. Der Fuku-Taichô der dritten Division machte sich keine Illusionen darüber, wie ein Kampf ausgehen mochte, er wusste, dass er Aizen kräftemäßig unterlegen war. Selbst Hisagi und er zusammen hatten nur geringe Chancen. Das einzige worauf sie hoffen konnten, war Aizen so lange festzuhalten, bis Verstärkung eintreffen würde, wenn sie eintraf. Es war jedoch anzunehmen, dass ein Kampf auf dem Level wie es hier gefordert war unweigerlich Aufmerksamkeit erregen würde.

Er atmete einmal tief durch und seine Haltung wurde entschlossener, er würde auf jeden Fall das tun, wozu ihn seine Verantwortung als Shinigami verpflichtete. Zudem hatte er noch immer eine Schuld zu begleichen, weil er sich beim letzten Mal so leicht von Aizen und Ichimaru hatte beeinflussen lassen.

„Ich habe keine Zeit mich mit euch zu befassen“, hörte Kira Aizen sagen und aus dessen Stimme sprach offensichtliche Geringschätzung und scheinbare Langeweile. Der ehemalige Taichô wollte sich gerade zum Gehen wenden, da nahm Kira eine Bewegung von Hisagi wahr, doch in diesem Moment war der blonde Fuku-Taichô bereits mit erhobenen Zanpakutou auf Aizen zugeschnellt.

Mit einem Hieb, hinter dem die Entschlossenheit steckte Aizen aufzuhalten und einem inneren Angriffsschrei, sauste sein Schwert auf die regungslos verharrende Gestalt nieder.

Ein klirren drang durch die Gasse, als sein Schwert von der blanken Klinge eines anderen Zanpakutou gestoppt wurde. Die Augen des Blonden weiteten sich in Erstaunen, als er erkannte, dass es nicht Aizens Schwert gewesen war, das seinen Hieb abgefangen hatte.

„Hinamori!“, stieß er überrascht hervor.

Die Kraft hinter seinem Hieb schwand und die junge Fuku-Taichô, einstige Kameradin von ihm, nutze diesen Moment um seine Klinge bei Seite zu schlagen. Reflexartig machte Kira einen Sprung zurück, verharrte dann jedoch weiter angriffsbereit. Auch Hinamori ging vor ihrem Taichô in Angriffshaltung, in ihren Augen funkelte Entschlossenheit, die fast schon an Besessenheit grenzte.

„Hinamori, geh beiseite“, befahl Kira der anderen.

„Das werde ich nicht tun“, entgegnete diese ruhig, doch aus ihrer beider Stimmen klang die Anspannung heraus.

„Ich habe gesagt: ‚Geh beiseite’“, wiederholte Kira mit Nachdruck und wurde langsam lauter.

„Und ich habe gesagt: ‚Das werde ich nicht’“, antwortete Hinamori mit gleichfalls steigender Intensität.

„Welchen Teil von ‚Geh beiseite’ hast du nicht verstanden?“, schrie der blonde Fuku-Taichô nun fast.

„Und welchen Teil von ‚Das werde ich nicht’ hast du nicht verstanden?“, schrie Hinamori ebenso zurück. „Ich werde nicht zulassen, dass ihr Aizen-Taichô angreift.“, verlieh die Braunhaarige ihren Worten Nachdruck.

„Aizen ist nicht mehr dein Taicho!“, versuchte Kira ihr klar zu machen, er erntete jedoch nur einen kühlen Blick.

„Das ist immer noch für mich zu entscheiden“, stellte Hinamori klar und im nächsten Moment griff sie ihn an.

Der Blonde parierte ihren Schlag, doch er hatte die Stärke, die Hinamori hineingelegt hatte unterschätzt und wurde zurückgedrängt. Nach einem Moment des Kräftemessens gelang es ihm jedoch sie zur Seite zu schlagen und er fing seinen überschüssigen Schwung mit einem Sprung gegen die Hauswand hinter sich ab. Doch viel Bedenkzeit blieb ihm nicht, denn im nächsten Moment vernahm er einen Schrei, der an Hysterie grenzte von über sich. Er wich knapp zur Seite aus, bevor Hinamori mit einem Hieb dort landete, wo er Augenblicke zuvor noch gestanden hatte. Ein Riss tat sich auf, dort wo ihr Zanpakutou die Hauswand durchfahren hatte.

„Hör auf!“, schrie Kira ihr zu, doch sie schien bereits weit jenseits von Vernunft zu sein.

„Gib’s auf, Kira“, hörte er Hisagi wie zur Bestätigung ihm zurufen.

Der Blonde Fuku-Taichô machte sich nicht einmal die Mühe sich zu ihm umzudrehen, statt dessen brachte er sich mit einem Sprung in die Luft außer Reichweite von Hinamoris Schwert. Doch diese stieß sich kurz vom Boden ab und folgte ihm in die Luft, das Schwert zum Schlag bereit.

Kira parierte den Schlag in der Luft, wieder standen sie sich die Klingen gekreuzt gegenüber. Er konnte in ihrem Augen die überquellenden Emotionen lesen, was war es? Zorn, Wut... Verzweiflung?

„Brich hervor, Tobiume!“, hörte er ihre Stimme und bewusst, was das bedeutete, wollte er zurückweichen, doch er reagierte zu spät. Die Explosion des Feuerballs aus ihrem Zanpakutou dröhnte ihm noch in den Ohren, als er von dessen Wucht zum Boden geschleudert wurde. Es ging zu schnell um sich noch abzufangen und hart schlug er auf der Straße auf. Über sich sah er, wie sich ein weiterer Feuerball aus Hinamoris Zanpakutou löste und auf ihn zuraste.

„Bakudou 39 ‚Enkosen’“, hörte er Hisagis Stimme und sah ihn im nächsten Moment über sich, ein Kidou-Schild errichtet, auf dem der Feuerball aufprallte und ohne sie zu treffen explodierte.

„Ich weiß, dass ihr Kameraden seid, aber du musst anfangen sie ernsthaft zu bekämpfen, Kira. Im Moment geht es nicht anders“, wurde er von Hisagi zurechtgewiesen, während dieser einen weiteren Feuerball abfing.

„Ich weiß“, entgegnete Kira und rappelte sich auf. „Man vergisst leicht, dass sie genau wie wir Fuku-Taichô ist.“, sagte er leicht zu sich selbst.

Er packte sein Zanpakutou mit beiden Händen und sagte: „Erhebe dein Antlitz, Wabisuke.“

Es dauerte nur einen Augenblick, bevor sein Schwert, seine neue hakenförmige Form angenommen hatte.

„Gut“, meinte Hisagi, „ich kümmere mich um Aizen.“

Ein dritter Feuerball löste sich aus Hinamoris Zanpakutou, doch die beiden Fuku-Taichô stoben auseinander und er schlug unbeachtet zwischen ihnen auf dem Boden auf.

Hisagi wich ein Stück von ihrer vorherigen Position zurück, dann stieß er sich mit einem Fuß vom Boden ab, änderte dadurch seine Richtung und schnellte nun auf Aizen zu. Das Schwert erhoben stieß er einen Kampfschrei aus. Doch mit einem Mal, als er nur noch wenige Meter von Aizen entfernt war, tauchte Hinamori wie aus dem Nichts vor ihm auf. Die Hände vor sich ausgestreckt rief sie: „Hadou 31 ‚Shakkahou’“

Eine rote Kidou-Kugel löste sich aus ihren Händen, Hisagi, das Schwert nun zum Blocken vor sich, fing die Kugel auf, doch die Wucht des Aufpralls schob ihn einige Meter zurück. Er sah wie Hinamori sich von oben auf Hinamori stürzte, die seinen Hieb parierte und ihm dann ebenfalls eine rote Kidou-Kugel entgegenwarf, die ihn zurückschleuderte.

Hisagi packte sein Zanpakutou wieder fester und mit einem erneuten Aufschrei startete er einen weiteren Angriff.

„Bakudou 63 ,Sajou Sabaku’“, hörte er die Fuku-Taichô knapp rufen, während sie sich ihm ruckartig zuwandte. Einen Moment lang versuchte der Fuku-Taichô der Neunten noch auszuweichen, doch dann schlossen sich strahlende Kidou-Ketten um ihn und machten ihn bewegungsunfähig.

Für ihn nunmehr unmöglich einzugreifen, sah er Hinamori und Kira sich gegenüberstehen. Die junge Fuku-Taichô keuchte und sah erschöpft aus, doch Kira hatte bisher weitaus mehr Blessuren davongetragen und auch er keuchte. Doch er war es der den nächsten Angriff startete. Unfähig die folgenden Ereignisse zu beeinflussen sah Hisagi erschrocken, wie Hinamori für einen Moment zu verschwinden schien um im nächsten Moment wieder hinter Kira zu erscheinen. Entsetzt weiteten sich seine Augen, als Blut aus einer ernsthaften Wunde in Brusthöhe des Blonden quoll. Auch Kiras Augen waren vor Entsetzen geweitet, als er die Kontrolle über seine Hände verlor, ihm sein Zanpakutou aus den Fingern glitt und er nach vorne zu Boden stürzte.

Ein erheitertes Lächeln glitt über Aizens Züge, als er sein Zanpakutou unbemerkt zurück in dessen Scheide schob.

„Es wird Zeit zu gehen, Hinamori-kun“, sagte er freundlich und riss sie damit aus ihrem leichten Schockzustand. Er wusste genau, dass ihr in diesem Moment Gedanken wie ‚Das habe ich nicht Gewollt’ durch den Kopf schossen, während sie Kira Izuru betrachtete. Genau wie er es gewollt hatte.

Hinamori riss sich von dem Anblick vor ihr am Boden los. Er war selbst Schuld, warum hatte er sie und Aizen-Taichô auch aufhalten wollen? Sie schritt an dem reglosen Körper vorbei auf ihren Taichô zu. Ein Riss zwischen den Welten tat sich auf, als sie an die Seite von Aizen trat.

„Bleibt stehen!“, ertönte eine befehlsgewohnte Stimme hinter ihr. Sie fuhr herum und erblickte Kuchiki-Taichô ein Stück entfernt in der Gasse. Doch was sie mehr entsetzte, erschien erst einen Augenblick später, als Hitsugaya an der Seite des anderen Taichô auftauchte.

„Ich fürchte ihr seid zu spät“, sagte Aizen mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und trat in das schwarze Nichts.

„Hinamori!“, hörte sie ihren Jugendfreund ihren Namen rufen, doch sie konnte sich nur abwenden und neben Aizen treten.

Ein kalter Angstschauer lief Hitsugaya den Rücken hinunter als er Hinamori an Aizens Seite sah. Blinder Zorn und ängstliche Verzweiflung bemächtigte sich seiner, als die beiden in der Schwärze der Zwischenwelt verschwanden.

Ohne sich dessen willentlich bewusst zu sein, rannte der Junge Taichô auf die Öffnung zu, die sich noch nicht hinter den Beiden geschlossen hatte, es jedoch jeden Moment tun konnte.

Ein Ruck durchlief seinen Körper, als er jäh von einer Hand, die sich um sein Handgelenk legte, gestoppt wurde.

„Tut das nicht, Taichô“, hörte er Matsumoto sagen, von der er nicht einmal mitbekommen hatte, dass sie gekommen war.

„Ich muss ihnen folgen.“, entgegnete er ihr ohne seinen Blick von der Öffnung abzuwenden. Ein Gefühl der Dringlichkeit hatte sich seiner bemächtigt, er konnte Hinamori dort nicht alleine lassen.

„Ich muss euch warnen, Hitsugaya-Taichô, das ist gegen den Befehl“, hörte er Kuchiki-Taichôs ernste Stimme.

Mit einem Ruck befreite der Junge sich aus Matsumotos Griff und wich einige Schritte zurück. Die Öffnung nun im Rücken, fixierte er die beiden mit entschlossenem Blick.

„Ich muss ihnen folgen! Selbst wenn es gegen den Befehl ist!“, sagte er mit Nachdruck, bevor er sich umwandte und das letzte Stück bis zu dem zum Glück noch immer geöffneten Durchgang zurücklegte.

„Taichô!“, hörte er Matsumoto noch rufen, bevor auch er in der Schwärze verschwand. Hinter ihm schloss sich die Öffnung.

Es war hell, fast grell, als Hitsugaya auf der anderen Seite heraus kam. Alles um ihn herum war weiß und einen Moment fühlte er sich orientierungslos und schwindelig. Doch dann fokussierte sich sein Blick und er erkannte eine weitläufige Halle. Von Hinamori oder Aizen, war jedoch nichts zu sehen.

„Töte ihn, Shinzo“, hörte er hinter sich eine kalte Stimme, aus der ein Funken Belustigung herausklang. Er wirbelte herum und sah Ichimaru, sein konstantes Lächeln auf den Lippen, am Ende der Halle stehen. Auch die Klinge, auf der sich das Licht reflektierte und die sich auf Ichimarus Kommando hin verlängerte, erkannte er im Bruchteil der Sekunde, wo sie auf ihn zuschoss. Es war ein Reflex auszuweichen, doch mit entsetzen musste Hitsugaya feststellen, dass sein Körper nicht so schnell zu reagieren vermochte, wie er es sonst gewohnt war.

Ein Keuchen entwich seinen Lippen, als sich die Klinge in seine Brust bohrte. Schmerz durchzuckte seinen Körper und für einen Moment fühlte es sich an, als wäre jedes Denken aus seinem Kopf gewichen.

Die Klinge verließ seinen Körper und Blut quoll in seine Hände, die er automatisch vor die Wunde gehoben hatte. Warmes Blut benetzte seine Hände, während der Rest seines Körpers kalt zu werden schien. Sein Blick ging ins Leere, als alles um ihn herum in gleißendes Licht getaucht zu sein schien, dem kurz darauf völlige Schwärze folgte. Er nahm nicht mehr wahr, wie seine Beine unter ihm nachgaben und er nach vorne fiel und auch nicht, wie er schließlich auf dem Boden aufschlug.

Against Silence ~ Gegen Schweigen

Okay, ein paar Worte vorweg. Es hat verdammt lange gedauert bis ich dieses Kapitel hochgeladen habe. Zum einen, weil ich es nochmal überarbeiten wollte, was ich auch getan habe. Dann weil ich es noch ein zweites Mal überarbeiten wollte, was ich nicht getan habe... weil ich sonst wohl noch 2 Jahre dafür brauche. Und zum anderen, weil ich im Moment nicht mehr so Bleach begeistert bin und auch wenn ich die Geschichte an sich mag, andere Geschichten mich mehr reizen sie aufzuschreiben.

So viel dazu. Ich hoffe allerdings, dass ein paar alte Leser diese Geschichte vielleicht doch nochmal aufrufen und weiterlesen und der ein oder andere neue vielleicht dazu stößt. Ich freue mich über jeden Kommentar, vielleicht motivieren sie mich doch wieder an dieser Geschichte hier weiter zu arbeiten. Ansonten viel Spaß beim Lesen^^
 


 

Langsam fand Hitsugaya den Weg ins Bewusstsein zurück. Er fühlte Stein unter seinen Händen. Zaghaft fuhr er mit den Fingerkuppen darüber, bevor er zögerlich die Augen öffnete. Es war dämmrig um ihn herum, auch wenn er keine Lichtquelle identifizieren konnte. Ein gutes Stück über sich konnte er die Decke ausmachen, steinig wie der Boden.

Er fühlte sich müde, erschöpft und in seinem Kopf pochte ein dumpfer Schmerz, der jedoch langsam abzuklingen schien. Benommen wie er war fielen ihm die letzten Ereignisse allmählich ein, allerdings behaftet von einem Schleier, der ihn zweifeln ließ ob das alles wirklich passiert war.

Ungelenk hob er die rechte Hand vom Boden und tastete nach seiner Brust. Er war nicht verletzt? Waren die Ereignisse also doch nur seine Einbildung gewesen? Er hätte es fast glauben mögen, doch seine Finger erspürten einen schmalen Riss in seinem Gi, dort wo die Verletzung gewesen war, dort wo Ichimaru ihn durchbohrt hatte. Verletzt und geheilt worden, verknüpfte sein Verstand die Wahrnehmungen. Er ließ seine Hand zurück sinken und schloss die Augen wieder. Eine Weile blieb er so liegen und atmete ruhig ein und aus um seinen Gedanken die nötige Zeit zu geben sich vollends zu klären.

Mit zunehmender Klarheit drängten sich ihm zwei andere Fragen immer mehr auf. Was war passiert, nachdem er zusammengebrochen war? Und wo befand er sich jetzt?

Ein weiteres Mal öffnete er die Augen und setzte sich auf. Ein fensterloser Raum, der auf drei Seiten von Steinwänden eingefasst war umgab ihn. Auf der vierten Seite besaß er ein Gitter das den Blick auf einen dahinter liegenden Gang ermöglichte. Er konnte wohl davon ausgehen, dass er sich noch immer in Hueco Mundo befand, auch wenn er im Moment kein anderes Reiatsu verspüren konnte.

Verletzt, geheilt, gefangen und eingesperrt, listete Hitsugayas analytischer Verstand in seinem Kopf die vermutlichen Ereignisse auf. Aber wozu all das?

Langsam erhob er sich von dem steinigen Boden. Ein Stich fuhr ihm durch die Brust, als er registrierte, dass sie ihm sein Schwert Hyourinmaru abgenommen hatten. Auch wenn es logisch war einen Gefangenen zu entwaffnen.

Er ging durch die Zelle und musterte seine neue Umgebung. Schließlich blieb er stehen, den Blick auf das Gitter gerichtet, ungefähr in dessen Mitte. Er strecke die Hände aus, schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Dann begann er mit ruhiger und klarer Stimme zu sagen: „Hakudo 38: Rote Flammenkanone.“ Auch wenn er es nie benutze, so gehörte Kidou zu den Grundlagen, die jeder Shinigami lernen musste, auch er. Jetzt kam ihm das gelegen.

Eine rote Kidoukugel löste sich aus seinen Händen und traf zischend auf das Gitter. Die Kugel explodierte und für einen Moment konnte Hitsugaya sehen, wie blaue Blitze die ganze Breite des Gitters entlang zuckten, dann waren sie fort und alles lag so unberührt da wie vorher.

Der junge Taichô runzelte die Stirn, wandte sich um und wiederholte das Ganze, dieses Mal die Wand als Ziel. Doch auch hier blieb er erfolglos, wieder zuckten nur die blauen Blitze bis an die Ränder der Wand und ließen sie unversehrt zurück. Was auch immer es war, aber der Raum schien gegen solche Attacken geschützt zu sein. Es wäre auch zu einfach gewesen.

Wieder drehte sich Hitsugaya um und trat an das Gitter heran. Er konnte nichts ungewöhnliches daran entdecken, egal wie lange er es betrachtete. Schließlich hob er zögernd eine Hand und schob sie langsam in einen Zwischenraum der Gitterstäbe. Er kam nicht weit. Sobald seine Finger sich auf der Höhe der Gitterstäbe befand spürte er einen Widerstand und konnte ein leicht bläuliches Leuchten um seine Finger herum wahrnehmen. Erschrocken zog er die Hand zurück, doch obwohl er die Barriere nur flüchtig berührt hatte, fühlte sich sein Arm bis zur Schulter taub an.

Gedankenverloren massierte Hitsugaya seine taube Hand, während er von dem Gitter zurück trat und sich auf dem Boden niederließ. Er seufzte leicht und stützte seinen Kopf in einer Hand ab. Er spürte, wie sich Erschöpfung in ihm breit machte und er schloss die Augen. Wie dumm hatte er sein müssen um den Beiden so blindlings hinterher zu rennen? Jetzt hatte er den Salat. Was hatte es jetzt gebracht ihnen zu folgen? Nichts. Er konnte froh sein, noch nicht tot zu sein.

Schritte näherten sich von außerhalb der Zelle und Hitsugaya hob den Kopf um zu sehen wer kam. Noch immer war es ihm nicht möglich von jemand anderem das Reiatsu zu spüren. Erstaunt weiteten sich seine Augen, als er merkte, dass es Hinamori war. Auf den ersten Blick hatte er sie nicht erkannt. Sie trug nicht mehr die Kleidung eines Shinigami sondern wie Aizen Weiß mit schwarzen Rändern. Es war seltsam sie in dieser fremden Kleidung zu sehen und sein Blick suchte Halt an ihren Haaren, die sie in vertrauter Weise zu einem Dutt zusammengefasst trug. So ungewohnt diese Kleidung auch war, musste Hitsugaya feststellen, dass Hinamori gut darin aussah und Erleichterung machte sich in ihm breit, da ihr nichts zu fehlen schien. Mit gleichmäßigen Schritten ging sie den Gang entlang und blieb schließlich vor dem Gitter stehen. Sie trug ein Tablett und nachdem sie sich draußen hingekniet hatte, schob sie es zu ihm hinein.

Hitsugaya suchte ihren Blick, doch sie wich ihm aus und blickte an ihm vorbei. Am Rande registrierte er, dass es von Außen scheinbar problemlos war die Barriere zwischen den Gitterstäben zu durchdringen.

„Ich habe dir etwas zu essen gebracht“, sagte sie Schließlich mit einer Geste zu dem Tablett. „Du musst sicher hungrig sein.“

„Hinamori!“, brachte er schließlich hervor und ignorierte das Tablett gänzlich, obwohl er wirklich Hunger hatte.

Er sucht nach Worten, wie er schon oft in letzter Zeit nach ihnen gesucht hatte. Als ihm jedoch nicht wirklich etwas zu sagen einfallen wollte fragte er nur: „Wie geht es dir? Geht es dir gut?“ Dabei rückte er näher an das Gitter zwischen ihnen und sah sie eindringlich an. Sie lächelte auf seine Frage hin leicht und einen Herzschlag lang erwiderte sie seinen Blick.

„Ja, mir geht es gut. Und dir?“, wieder blickte sie zur Seite und Hitsugaya hing mit seinen Augen für einen Moment an ihrem schlanken Hals. Er nickte leicht um ihr zu bestätigen, dass ihm nichts fehlte, auch wenn er nicht wusste ob sie es sah.

„Was ist passiert?“, fragte er schließlich.

„Dieses... dieses Menschenmädchen...“

„Inoue Orihime?“, fragte er, er wusste nicht welches Menschenmädchen sie sonst meinen könnte. Hinamori nickte bestätigend.

„Ja das. Sie hat dich geheilt.“

„Warum?“, fragte er nach einem Moment Überraschung und runzelte die Stirn. Es erklärte allerdings einiges.

„Ich weiß nicht... Aizen-sama wollte es so.“

Die Mine des jungen Taichô verfinsterte sich bei der Erwähnung dieses Namens, so brauchte er einen Moment bevor er sie fragend ansah: „Aizen... sama?!“

Wieder trafen sich ihre Blicke für einen Moment, dann stand Hinamori unvermittelt auf. Ihre Hände hatten sich in ihren Hakama verkrampft.

„Du hättest nicht herkommen sollen!“, sagte sie. Sie klang vorwurfsvoll.

„Wie hätte ich dich denn alleine hier her gehen lassen können?“, entgegnete er gereizt. Erwartete sie ernsthaft, dass er sich nicht darum kümmerte was ihr zustoßen könnte? Sie hielt den Blick abgewandt und schwieg.

„Warum bist du mit Aizen gegangen?“, hakte er frustriert nach, als sie keine Reaktion zeigte und sah sie eindringlich an.

„Das verstehst du nicht!“, fuhr sie ihn an und in ihrem Blick lag Zorn. Im nächsten Moment wandte sie sich ab und ging.

Hitsugaya sprang hastig auf und trat an das Gitter, sein Blick folgte ihr.

„Hinamori!“, rief er und wie automatisch umfassten seine Hände die Gitterstäbe. Er wollte sie aufhalten, festhalten, sie vom Gehen abhalten, doch er konnte sie nicht erreichen. Er spürte wie seine Hände taub wurden, ignorierte es jedoch beharrlich.

„Hinamori, warte!“, rief er ihr hinterher, doch sie blickte sich nicht einmal um, wurde nicht einmal langsamer.

Er hatte sich doch nicht mit ihr streiten wollen. Er konnte sie nur einfach nicht mehr verstehen. Mit einem resignierten Seufzer löste Hitsugaya seine Hände von den Stäben und ließ sich zurück auf den Zellenboden sinken. Seine ganzen Arme waren taub, doch er merkte es kaum, ihm erschien alles an ihm taub.

Für eine Weile saß er nur auf dem Boden, während seine Gedanken in einem nicht greifbaren Chaos durch seinen Kopf rauschten. Warum war Hinamori mit Aizen gegangen? Und warum hatte dieser ihn heilen lassen? Was brachte ihm das? Und jetzt ärgerte er sich selbst darüber, dass er ihnen so blindlings gefolgt war. Doch das brachte ihn nicht weiter. Er musste über eine Lösung für sein Problem nachdenken, nicht über das Problem selbst. Schließlich erhob er sich, atmete einmal durch und begann in der Zelle auf und ab zu gehen. Die Bewegung half ihm besser nachdenken zu können und so suchte er nach einer Lösung um die Situation ändern zu können. Jedoch vergeblich.

Irgendwann ließ er sich frustriert abermals auf den Boden sinken, er fühlte sich ermattet und hungrig, so dass ihm das Essen wieder einfiel, das Hinamori gebracht hatte.

Er wusste nicht genau wie viel Zeit vergangen war, es war jedoch schon eine Weile her, dass er sein Mahl beendet hatte, da vernahm er erneut Schritte, die sich seiner Zelle näherten. Er mustere die Person, die nun vor seine Zelle trat skeptisch. Sie trug ähnliche Kleidung wie Hinamori, doch an der Maske, die einem Helm ähnlich seine linke Kopfhälfte bedeckte, erkannte Hitsugaya, dass es sich um einen Arrancar handelte. Misstrauisch und mit gerunzelter Stirn betrachtete er den Arrancar. Seine Erfahrungen mit ihnen war bisher alles andere als gut gewesen. Doch dieser streckte nur eine Hand aus, woraufhin das Gitter vor der Zelle verschwand und fügte dann ausdruckslos an: „Aizen-sama verlangt dich zu sprechen.“

Im nächsten Moment wandte er sich ab und ging den Gang vor der Zelle zurück ohne darauf zu achten, ob Hitsugaya ihm folgte. Der junge Taichô zögerte kaum einen Moment bevor er dem Arrancar folgte. Alles war besser, als weiterhin in dieser Zelle eingesperrt zu bleiben.

Sie gingen durch eine Reihe von weißen Gängen und Hallen, die vollkommen leer waren und Hitsugaya betrachtete sie aufmerksam, während er zu analysieren versuchte wie das Gebäude in dem er sich befand aufgebaut sein mochte. Er fürchtete jedoch, dass es viel komplexer sein musste als er auf die kurze Strecke erfahren konnte. Es schien vor allem sehr groß. Er konnte aus verschiedenen Richtungen die Präsenz anderer spüren. Erleichtert stellte er fest, dass es ihm überhaupt wieder möglich war die Reiatsu anderer zu spüren. Es war entnervend gewesen in diesem Punkt faktisch blind gewesen zu sein.

Sie erreichten schließlich eine überdimensional große Halle, die ebenso vollkommen weiß war, wie der ganze Rest des Gebäudes. Das prägende Element dieser Halle, das was unweigerlich den Blick auf sich zog, war ein steinerner weißer Thron und auf diesem saß Aizen in seiner neuen Erscheinungsform. Hitsugayas Mine verfinsterte sich und er ballte die Hände zu Fäusten. Es verbesserte auch nicht seine Stimmung, als er Ichimaru von der Seite her die Halle betreten sah und sich dieser linkerhand vor dem Podest auf dem der Thron stand, positionierte. Der Arrancar nahm nun die Position ein, die auf der anderen Seite frei geblieben war, so dass Hitsugaya sich drei Feinden gegenüber wiederfand.

„Willkommen Hitsugaya-kun“, begrüßte Aizen ihn mit einer höhnischen Vertrautheit, die Hitsugaya fast zu Weißglut trieb. Er setzte zu einer Entgegnung an, unterbrach sich jedoch selbst, bevor er etwas hervorbringen konnte als er bemerkte, worauf Aizens Hand ruhte.

Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken herunter, als er Hyourinmaru in Aizens Händen erkannte.

„Gib mir mein Schwert zurück“, forderte er schließlich mühsam seinen Zorn beherrschend. Sein Zanpakutou in Aizens Händen, das war als wenn er einen Teil seiner Seele in seiner Gewalt hatte.

„Du meinst das hier?“, erkundigte Aizen sich Überraschung heuchelnd und hob das Schwert ein wenig an. „Besser nicht. Ich behalte es lieber, damit du nicht auf unüberlegte Ideen kommst“, sagte er kühl und überlegen lächelnd.

Hitsugaya ballte seine Fäuste noch fester zusammen, so dass er seine Fingernägel schmerzhaft in seine Handballen drücken spürte. Der Schmerz half ihm jedoch sich bewusst zu machen, wie töricht es wäre Aizen angreifen zu wollen.

„Die Sache sieht natürlich anders aus, wenn...“, begann Aizen wieder und eine drückende Stille breitete sich in der endlosen Halle aus, als dieser seinen Satz unbeendet ließ. Hitsugaya merkte, dass Aizen mit ihm spielte, seine Überlegenheit demonstrierte und er wollte im Grunde nicht darauf eingehen. Doch er konnte es nicht ertragen Aizen mit seinem Zanpakutou in Händen zu sehen, so dass er schließlich doch fragte: „Wenn...?“

„...wenn du dich mir anschließt“, vollendete Aizen mit einem unheilvollen Lächeln.

Für einen Moment erwiderte der junge Taichô dieses Lächeln mit einem eigenen schiefen Lächeln. Welch eine absurde Vorstellung. Es würde sämtlichen seiner Prinzipien widersprechen, würde er sich einem Verräter und Mörder wie Aizen anschließen. Selbst zum Schein würde er es nicht tun.

„Niemals.“, entgegnete der junge Taichô daher ruhig.

„Sage niemals nie“, fügte Aizen mit einem Lächeln an, als wüsste er mehr ohne es jedoch im Moment preisgeben zu wollen. Vielleicht versuchte er ihn auch einfach nur zu verunsichern. Dann glättete sich seine Mine jedoch etwas und er sagte: „Du kannst gehen.“

Hitsugaya wandte sich wortlos ab, was hätte er auch sagen können? Der Arrancar schloss zu ihm auf und übernahm wieder die Aufgabe von Bewacher und Führer.

Erneut schritten sie durch endlose weiße Korridore. Am Rande registrierte Hitsugaya, dass sie nicht den gleichen Weg zurücknahmen, den sie gekommen waren. Trotzdem war er etwas überrascht, als ihr Weg nicht bei den Zellen endete, sondern der Arrancar ihn zu einem spärlich eingerichteten Zimmer führte, die kahlen Wände so weiß, wie alles im Schloss. Er trat zögerlich ein paar Schritte in das Zimmer hinein und ließ seinen Blick über das schlichte Bett gleiten.

„Es steht dir frei dich innerhalb der Mauern von Las Noches nach eigenem Belieben zu bewegen“, sagte der Arrancar ausdruckslos vom Türrahmen her.

Überrascht und mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht fuhr Hitsugaya herum.

„Warum?“, kam es ihm über die Lippen. Warum ließ Aizen ihm so viel Freiheit? Wieder ein Zug Aizens den er nicht verstand.

„Weil du für Aizen-sama keine Gefahr darstellst“, antwortete der Arrancar unbewegt und schien das Gespräch damit als beendet anzusehen. Ohne weiteren Kommentar wandte er sich um und verließ den Raum.

Hitsugaya starrte etwas perplex noch eine Weile dorthin wo der andere verschwunden war. Auf seiner Stirn bildete sich eine verärgerte Falte und er biss seine Zähne zusammen. Er stellte also keine Gefahr dar? Die Wut stieg in ihm hoch und er ballte seine Hände wieder zusammen. Wut verwandelte sich schließlich in Hass, bei dem Gedanken daran, dass Aizen sein Schwert hatte. Er war nicht wehrlos ohne Hyourinmaru, das sicher nicht, aber, und das musste er zugeben, er war definitiv geschwächt. Der junge Taichô schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Langsam wich die Anspannung aus seinem Körper. Bedauerlicherweise hatte Aizen recht... er konnte ihm nicht gefährlich werden. Im Moment ohnehin nicht. Er musste einen anderen Weg finden, eine andere Lösung, blinder Hass und Gewalt würden ihn nicht weiterbringen. Nun gut, seine Situation hatte sich bereits etwas verbessert, er würde abwägen welche Möglichkeiten sich ihm nun anboten. In Gedanken versunken begann der junge Taichô in dem Zimmer auf und ab zu gehen.
 


 

*
 

Eine angespannte Stille lag auf der einberufenen Taichô-Versammlung. Alle waren sich der Lücken in ihren Reihen bewusst und besonders eben jener, die neu entstanden war und wegen der sie sich hier versammelt hatten. Es hätte wohl keiner von ihnen erwartet, dass gerade dort auf diese Weise eine solche Lücke entstehen würde.

Zaraki-Taichô war der letzte, der eintraf und damit waren sie komplett, so komplett wie sie es im Moment sein konnten.

Noch einen Moment herrschte schweigen, dann begann Yamamoto-Taichô zu sprechen.

„Ihr alle wisst von den jüngsten Ereignissen. Wir wissen nicht was genau Aizen hier her geführt hat, aber alleine die Tatsache, dass er hier war ist besorgniserregend. Von den anderen Dingen, die sein Kommen verursacht haben ganz zu schweigen.“ Er machte eine kurze Pause bevor er weiter sprach.

„Hinamori Momo und Hitsugaya Toushiro sind hiermit bis auf weiteres ihrer Posten enthoben. Ein Team wird sich zudem auf den Weg nach Hueco Mundo machen, mit zwei Aufgaben. Erstens so viele von Aizens Gefolgsleuten wie möglich, bevor sie zum Angriff übergehen können, zu töten. Zweitens Hinamoi Momo und Hitsugaya Toushiro zurückzuholen, damit sie sich vor einem Gericht verantworten können. Sollten sie sich weigern, Widerstand leisten oder Anzeichen für einen Verrat vorhanden sein... tötet sie.

„Nun, wer meldet sich freiwillig?“

Der Erste der vortrat überraschte niemanden, es war Zaraki Taichô, die Aussicht gegen Aizens Arrancar kämpfen zu können, war für ihn wohl zu verlockend. Auch Mayuri Kurotsuchi bewegten vermutlich eigennützige Motive, als er sich freiwillig meldete.

Überraschender war es, als sie selbst, Unohana, hervortrat.

„Es sollte jemand dabei sein, der sich um Verletzungen kümmern kann“, erklärte sie ihre Meldung. Dass sie sich etwas dafür verantwortlich fühlte, weil Aizen in die Gebäude der vierten Division eingedrungen war, erwähnte sie nicht.

„Sind das alle?“, erkundigte sich der SôTaichô als keiner mehr hervortrat. Doch nachdem ein Moment verstrichen war, tat noch ein letzter seine Bereitschaft kund. Kuchiki-Taichô. Das überraschte Unohana-Taichô nun doch ein wenig, andererseits lag es im Aufgabenbereich der 6. Division sich um Gesetzesbrecher zu kümmern und wenn sie nicht alles trügte, befand sich seine Schwester ebenfalls in Hueco Mundo. Und er hatte sich in Bezug auf sie schon immer überfürsorglich gezeigt.

„Nun gut, dann werden sich also Zaraki-Taichô, Kurotsuchi-Taichô, Unohana-Taichô und Kuchiki-Taichô auf diese Mission begeben. Die Versammlung ist damit beendet.“
 


 

*
 

Die Arme in üblicher Gewohnheit vor der Brust verschränkt und einen ärgerlichen Ausdruck auf seinem Gesicht, schritt Hitsugaya durch die kahlen, weißen Gänge von Las Noches. Nachdem er eine Weile die Situation überdacht hatte, war er zu dem Entschluss gekommen, dass er zunächst einmal Hinamori davon würde überzeugen müssen, mit ihm in die Soul Society zurückzukehren. Er würde nicht ohne sie gehen! Er war ihr schließlich nicht gefolgt um sie hier zurück zu lassen! Es versetzte ihm jedoch einen innerlichen Stich, wenn er daran dachte, dass sie aus freiem Willen Aizen gefolgt war. Aus eigenem Willen Verrat begangen hatte.

Für einen Moment schloss er die Augen und seufzte. Bevor er jedoch mit ihr reden konnte musste er sie erst einmal finden. Er spürte ihr Reiatsu ansatzweise, doch in diesem verdammten Gebäude war es schwierig dorthin zu kommen wo man hin wollte. Er kannte den Aufbau nicht, er wusste nicht welcher Gang wohin führte und welcher Korridor ihn zu seinem Ziel führte. Zu allem Überfluss blieb sie natürlich nicht die ganze Zeit an der selben Stelle und die anderen Reiatsu, die er verspürte, lenkten ihn ab. Der junge Taichô blieb abrupt stehen. Wo er gerade bei fremden Reitasu war... Er wandte sich um und sah den fremden Arrancar an, der hinter ihm aufgetaucht war. Stechend blaue Augen wetteiferten mit hellblauen Haaren. Der Überrest der Maske dieses Arrancars zeigte sich als raubtierartiger Kieferknochen auf dessen rechter Wange.

„Es tauchen auch immer mehr von euch verfluchten Shinigami auf“, sagte der Arrancar mit herablassenden Ton und arrogantem Blick. Hitsugaya ließ den Fremden nicht aus den Augen, er spürte, dass er gefährlich war und er schien ihm nicht gerade wohlgesonnen.

„Schwarze Tracht und weißer Mantel, hab gehört das tragen bei euch die Kommandanten, aber du siehst eher aus wie ein Kind“, spottete der Arrancar höhnisch und kam lässig näher.

„Ich bin kein Kind“, stellte Hitsugaya genervt richtig. Er konnte ahnen, dass sein Gegenüber auf Streit aus war und auch wenn ihm Hyourinmaru für einen Kampf fehlte, würde er sich nicht alles bieten lassen.

„Ich kann euch Shinigami nicht ausstehen“, sagte der Arrancar und packte Hitsugaya mit einer blitzschnellen Bewegung am Kragen. Dem jungen Taichô blieb nicht einmal Zeit zu reagieren. Im nächsten Moment spürte er, wie ihn eine Faust in der Magengrube traf und die Wucht des Schlags ließ ihn ein Stück den Gang hinunter fliegen. Nach einigen Metern fing er sich jedoch ab, riss die Arme hoch und rief: „Hakudo 38: Rote Flammenkanone!“

Er sah den roten Kidouball den Gang hinunter fliegen, doch der Arrancar wehrte ihn mit einem Grinsen im Gesicht ab. Ein Donnern ertönte, als der beiseite geschleuderte Kidouball in die Wand einschlug, Gesteinssplitter und eine Staubwolke fegten durch den Gang und ließen ein Loch in der Wand zurück.

„Ist das alles was du drauf hast?“, fragt sein Gegner und sah ihn geringschätzig an. Dann schnellte er auf den jungen Taichô zu und schlug ihn von hinten zu Boden. Im nächsten Moment hatte er ihn wieder am Kragen gepackt und drückte ihn gegen die Wand.

Keuchend schnappte Hitsugaya nach Luft und erkannte, dass er in seinem momentanen Zustand dem Arrancar deutlich unterlegen war. Seine Gedanken rasten auf der Suche nach der besten Strategie in diesem Fall und kamen abrupt zu einem Halt, als er eine bekannte Stimme hörte.

„Grimmjow“, flötete sie und Hitsugaya sah Ichimaru, sein ewiges Lächeln im Gesicht den Gang auf sie zu schreiten.

„Ich hoffe du erinnerst dich noch, welche Befehle Aizen-sama gegeben hat.“

„Wir sollen ihn in Ruhe lassen“, antwortete der Arrancar verärgert und machte keine Anstalten Hitsugaya los zu lassen. Es war deutlich, was er von diesem Befehl hielt.

„Mhm, es wird Aizen-sama sicher nicht gefallen zu hören was du hier tust, meinst du nicht auch, Grimmjow?“

Auch wenn seine Stimme unverändert aufreizend fröhlich blieb so war der Blick den er dem Arrancar aus seinen fast geschlossenen Augen zuwarf bezeichnend. Dieser ließ Hitsugaya daraufhin los und wandte sich ab.

„Ich werd mich dran halten“, verkündete er knapp und ging mit energischem Schritt davon.

Ichimaru blickte dem Arrancar noch einen Moment nach, bevor er sich mit einer schwungvollen Bewegung zu Hitsugaya wandte, der sich langsam wieder aufrappelte.

„Verzeiht Juuban-Taichô, die Espada und Arrancar wurden eigentlich angewiesen euch beide als unsere Gäste in Ruhe zu lassen.“

„Ich sehe wie sehr sie sich an eure Befehle halten!“, entgegnete Hitsugaya sarkastisch und ignorierte das nicht ganz überzeugend wirkende, entschuldigende Lächeln Ichimarus.

„Ah, ihr müsst verstehen, dass das für sie etwas schwierig ist“, begann Ichimaru, während sich sein Lächeln wieder etwas vertiefte, „Shinigami sind ihre natürlichen Feinde. Es gibt einige, die noch immer eine grundsätzliche Abneigung gegen sie haben.“ Ichimaru machte eine Pause und versuchte dann so etwas wie Ernsthaftigkeit in seine Mine zu legen als er weitersprach: „Es ist natürlich bedauerlich und eine solche Missachtung wird seine Konsequenzen nach sich ziehen, doch leider können wir nicht ständig auf euch aufpassen.“

„Dann gebt mir mein Schwert zurück“, warf Hitsugaya wütend ein.

„Bedaure, aber das ist nicht möglich.“, sagte Ichimaru mit einem fast überzeugend bedauernden Tonfall, der jedoch nicht lange anhielt. „Es wäre natürlich tragisch wenn dir oder Hinamori-chan etwas zustoßen würde, aber unter den gegebenen Umständen ist das ein Risiko, das sich einfach nicht vermeiden lässt“, und wieder schlich sich sein übliches hämisches Grinsen in sein Gesicht. „Und wenn es passiert, dass euch etwas zustößt... nun, dann ist es eben passiert. Wenn du verstehst?“

„Ja ich verstehe“, entgegnete Hitsugaya kalt, „Es ist euch egal, was mit uns geschieht. Es kümmert euch nicht einmal wenn Hinamori etwas zustößt, dabei ist sie nur wegen euch überhaupt hier! Ihr tragt die Verantwortung für sie!“ Er hätte mit den Zähnen geknirscht, wenn es ihm nicht zu albern gewesen wäre. Da lockten sie Hinamori nach Hueco Mundo und kümmerten sich nicht einmal darum, dass sie sicher war. Es war wirklich das letzte.

„Aber aber, Juuban-Taichô“, versuchte Ichimaru ihn zu beschwichtigen ohne diesmal jedoch auch nur den Anschein von Ernsthaftigkeit erwecken zu wollen. „Es gibt doch eine ganz einfache Lösung um für ihre Sicherheit zu garantieren“, sagte er grinsend. „Du musst dich lediglich uns anschließen, dann kannst du selbst für ihre Sicherheit sorgen.“

Für einen Moment verschlug es Hitsugaya die Sprache ob dieses Erpressungsversuches, denn ganz offensichtlich war es genau das, ein Erpressungsversuch.

„Niemals!“, entgegnete er schließlich und spie das Wort geradezu aus. Seine Hand hatte sich unbewusst zur Faust geballt. Sie versuchten es wohl wirklich mit allen Mitteln. Aufgebracht wandte er sich ab und stapfte den Korridor hinunter. Glaubten sie wirklich, dass er sich so leicht beeinflussen lassen würde? Dass er seine Prinzipien einfach über Bord werfen würde?Warum lag ihnen überhaupt so viel daran, dass er sich ihnen anschloss? Wenn es ihnen überhaupt ernst damit war. Er wusste nicht, was Aizen nun wieder für einen Plan ausheckte und es entnervte ihn im Dunkeln zu tappen.

Er würde Hinamori finden und er würde sie überzeugen mit ihm zur Soul Society zurück zu kehren! Je schneller desto besser.
 


 

*
 

„Du hast die Wege, die unsere Eindringlinge nehmen manipuliert“, sagte Aizen als Ichimaru den Raum betrat. Er erkannte, dass es keine Frage sondern lediglich eine Aussage war und so trat er ohne eine Entgegnung und nur mit seinem üblichen Grinsen an Aizens Seite. Dieser blickte auf die Monitore vor ihm, die jeden Winkel von Las Noches zeigten, ohne seinen Besucher auch nur eines Blickes zu würdigen.

„Du hast mit ihm geredet?“, erkundigte Aizen sich nach einem Moment Stille, weiterhin ohne Ichimaru seinen Blick zuzuwenden..

„Das habe ich“, entgegnete dieser und für einen Moment erhielt sein Grinsen einen kleinen Abbruch, „Es verläuft alles nach Plan.“

Wieder Schweigen und in die Stille hinein fragte Ichimaru schließlich: „Warum habt ihr ihn hergeholt?“

Erst jetzt wandte Aizen sich ihm zu, auf seinem Gesicht lag ein leichtes Lächeln.

„Eine gewisse Stärke, Willenskraft und ein starkes Herz. Eigenschaften die, wie ich in meinen Studien herausgefunden habe, eine erfolgreiche Hollowfikation wahrscheinlicher machen. Hitsugaya, besitzt sie.“

„Dann wollt ihr ihn für ein Experiment benutzen?“, fragte Ichimaru, nun ganz ohne sein konstantes Grinsen.

„Ein Experiment? Nun, so könnte man es wohl auch bezeichnen. Wir spielen Gin, wir spielen.“

„Ich verstehe“, entgegnete Ichimaru und das Grinsen schlich sich zurück in seine Züge.

„Gibt es sonst noch etwas?“, erkundigte sich Aizen und betrachtete Ichimaru mit einem Lächeln, das ebenso einzigartig war, wie dass er eine andere Person an einem Teil seiner Gedankengänge teilhaben ließ.

„Nein, Aizen-sama, das ist alles“, und mit seinem üblichen Grinsen auf dem Gesicht tänzelte Ichimaru wieder aus dem Raum hinaus.
 


 

*
 

„Hinamori!“, erleichtert sie endlich gefunden zu haben, beschleunigte Hitsugaya seine Schritte. Seine einstige Jugendfreundin blieb stehen und wandte sich langsam um.

„Hitsugaya-kun...“, sagte sie etwas verlegen. Es schien fast, als wenn ihr eine Begegnung mit ihm unangenehm war. Ihre Augen huschten über den Korridor, als suchten sie einen Ausweg aus dieser Situation.

„Wir müssen reden“, sagte Hitsugaya ernst, als er sie erreicht hatte und vor ihr stehen blieb.

„Ich wüsste nicht worüber“, entgegnete Hinamori ausweichend und wandte sich schon wieder zum Gehen.

„Es ist mein Ernst!“, versuchte er sie aufzuhalten, doch sie reagierte nicht, sondern setzte ihren Weg den Korridor hinunter fort. So leicht würde er sich jedoch nicht aufhalten lassen. Sie verstand nicht in welcher Gefahr sie sich hier befand. Er schloss zu ihr auf und sagte eindringlich: „Wir müssen zur Soul Society zurückkehren.“

„Dann geh doch zurück“, erwiderte Hinamori leicht gereizt und würdigte ihn nicht einmal eines Blickes.

„Ich werde nicht ohne dich gehen!“, wütend von ihrer kalten Art, griff er nach ihrem Arm um sie aufzuhalten. Sie wirbelte daraufhin herum und sah ihn ebenfalls wütend an.

„Ach, und du glaubst, dass wir einfach so zurück gehen können? Davon abgesehen, dass wir erst einmal einen Weg zurück finden müssten, glaubst du ja wohl selbst nicht, dass man uns einfach wieder mit offenen Armen aufnehmen würde.“

„Doch!“, hielt er ihr heftig entgegen, aber im selben Moment wo er das Wort aussprach, wusste er, dass er log.

Sie hatte recht. Natürlich würde man sie nicht einfach wieder aufnehmen. Sie war freiwillig dem Feind gefolgt und er hatte gegen ausdrückliche Befehle verstoßen, als er ihr gefolgt war.

„Für dich mag das vielleicht noch zutreffen, aber nicht für mich“, hielt sie ihm nüchtern entgegen.

„Nein, bitte Hinamori. Man wird sicher verstehen, dass du so gehandelt hast, nachdem dein ehemaliger Taichô dich aufgefordert hat ihm zu folgen. Wichtig ist nur, dass du jetzt deinen Fehler einsiehst und zurückkehrst.“ Er wusste selbst, dass seine Worte nicht sehr wahrscheinlich waren, aber er musste sie einfach überzeugen.

„Nein!“, durchschnitt Hinamori all seine Hoffnungen. „Ich habe beschlossen mich Aizen-sama anzuschließen und ich werde nicht zurückkehren.“

Es tat weh. Ihre Worte taten weh. Wie konnte sie sich dazu entschließen Aizen zu wählen und nicht... ihn. Erneut versuchte sie das Gespräch zu beenden und weiter zu gehen, doch wieder hielt Hitsugaya sie auf.

„Warum? Aizen ist ein Verräter und Mörder, verstehst du das nicht?“

Als sie sich diesmal zu ihm umdrehte war ihr Blick nicht mehr wütend, sie sah ihn traurig und verletzt an. Es war schlimmer als ihre Wut, ihrer Verletzlichkeit hatte er nichts entgegen zu setzen. Er wollte sie nicht verletzen.

„Nein, du bist es der nicht versteht. Aizen-sama hat seine Gründe für das was er tut, aber das willst du ja nicht verstehen.“ Sie streifte seine Hand von ihrem Arm und drehte sich um.

„Du hättest nicht herkommen sollen“, sagte sie noch einmal traurig und mit Bedauern in der Stimme.

„Ich konnte dich nicht alleine gehen lassen!“, entgegnete er mit einem Anflug von Verzweiflung, weil sie ihm zu entgleiten drohte. Was hatte er ihr dann noch entgegen zu setzen?

Mit einem Mal fuhr Hinamori ruckartig herum und sah ihm direkt in die Augen.

„Warum? Warum konntest du mich nicht einfach alleine gehen lassen?“, fragte sie fast wie in einem Echo seiner Worte.

Verblüfft schwieg Hitsugaya, ihr heftiger Ausbruch überraschte ihn.

„Das hier geht dich nichts an, also warum?“

Hinamori starrte ihn weiterhin an, die Hände inzwischen zu Fäusten geballt. Doch er selbst fand noch immer nicht die Sprache um ihr zu antworten. Wie sollte er ihr auch antworten? Sie war dabei ihn mental in eine Ecke zu treiben, etwas das nur sie fertig bringen konnte.

„Es hätte alles so viel einfacher gemacht. Also warum konntest du mich nicht einfach gehen lassen? Warum?“

Ihr Blick war zu viel. Ein inneres Feuer in ihren Augen, verlangte von ihm eine Antwort und es war offensichtlich, dass sie nicht eher Ruhe geben würde, bis sie sie erhalten hatte. Es war ein Blick der es ihm unmöglich machte nicht die Wahrheit zu sagen. Die simple, nackte Wahrheit.

Mit einer Ruhe, die im starken Kontrast zu ihrem vorherigen hitzigen Wortgefecht stand, sagte er schlicht: „Weil ich dich liebe, verdammt noch mal.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  Whateverx3
2015-08-28T17:41:52+00:00 28.08.2015 19:41
Waaah :O wie kannst du an dieser stelle aufhören :( schreib bitte weiter
Von:  CloudoboFair
2012-05-20T15:45:08+00:00 20.05.2012 17:45
Ich hab's jetzt komplett durchgelesen, und Wow! *-*
Ich bin echt begeistert von deinem Schreibstil! *-*
*mit Watte bällen werf* schreib bloß weiter! Die Idee ist genial, und genau wo Hitsu ihr sagt, das er sie liebt, bäm. Kein Kap mehr. Man! D:
Schreib bitte weiter! *-*
Von:  Hatschepsut
2012-01-07T21:49:15+00:00 07.01.2012 22:49
Ich sag dazu nur: schreib weiter!!!
Ich finde das Kapitel gut. Und irgendwie kann ich gar nicht mehr dazu sagen XD
Von:  Hatschepsut
2010-07-29T19:59:44+00:00 29.07.2010 21:59
Ich hab die jetzt komplet gelesen und bitte dich inständig das neue Kapitel zu überarbeiten und on zu stellen
Ich will weiter lesen >.<
Von:  Miko-90
2009-10-22T16:17:37+00:00 22.10.2009 18:17
OMGGGGG!! wie kannst du nur an so einer stelle aufhören??
SHIRO-CHAN!!! TT
neinnnnnnn

schreib weiter
schnell!!!
Von:  BoyWonder
2009-05-06T22:05:22+00:00 07.05.2009 00:05
Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen und es war wirklich reichlich Spannung enthalten. Dein Cliffhanger ist sehr gut gewählt und lässt den Leser quasi darum betteln, weiter zu lesen.
Besonders toll finde ich auch deinen Stil, der es einem leicht ermöglicht in die Story zu tauchen, ohne über Satzmonster oder dergleichen zu stolpern. Dazu schilderst du das Geschehen sehr aktiv und seltenst passiv, was mir nur noch mehr Freude beim Lesen bereitet. Ich habe das Gefühl, wirklich in der FF zu sein und das ist eine große Leistung.
So kann auch ich dich nur darum bitten, weiter zu schreiben, denn jetzt wird es doch erst richtig spannend ^__~ wenn es nicht schon vorher spannend gewesen wäre.
Von:  Kavo
2009-04-09T22:09:44+00:00 10.04.2009 00:09
TAICHOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
*rumheul*
warum?WARUM?
...
*schnief*
...
UNd Gin dieser Kleine ?"§$)§$"($)%§"
WENN ICH DEN IN DIE FINGER KRIEGE!!!


Sehr gut Nicco, sehr, sehr gut
damit hätt ich nie gerechnet ^^
Von:  CrazyRose
2009-04-08T20:14:03+00:00 08.04.2009 22:14
Okay, das ist ja sowas von gemein, an solch einer Stelle aufzuhören!!! =/ Also wie es jetzt schon so oft gesagt wurde, fand ich den Inhalt dieses Kapitels ebenfalls sehr traurig. Erst einmal war ich ziemlich erstaunt, als Aizen plötzlich auftauchte :o Aber das Hinamori sich ihm dann so einfach anschließ ... und dann mit Hitsugaya ... also mir fehlen die Worte ... :P
Wie du den Kampf beschrieben hast, fand ich sehr gut! Da kriegst du nochmal ein dickes lob von mir! =)
Ansonsten hoffe ich, dass es bald weitergeht!!! =)
LG
CrazyRose
Von: abgemeldet
2009-04-07T09:09:57+00:00 07.04.2009 11:09
hmm ich weiß nicht was ich sagen soll.
echt traurig!
Sehr schön geschrieben, bin begeistert

LG Hitsugaya_
Von:  Inochi
2009-04-07T05:21:18+00:00 07.04.2009 07:21
Aargh... das ist ein echt trauriges Kapitel. *seufz*
Einerseits finde ich es echt toll geschrieben, aber dann der Inhalt.
Ich bin wirklich hin und her gerissen.
Aber trotzdem ein Kompliment ^^ Das Kapitel ist dir sehr gut gelungen.


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