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The love of Hate

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Outside the Circle

Kapitel: 1 von mindestens sechs

Musik beim Schreiben: Ganz schön feist – Gänseblümchen; Dead Soul Tribe – The love of Hate

Disclaimer: Die Charaktere aus One Piece gehören nicht mir, ich hab’s weder geschafft sie zu entführen noch habe ich das Geld, die Rechte daran zu erwerben. Und da mir auch hierfür niemand Geld geben will, wird das auch nicht in naher Zukunft möglich sein. Mir gehört nur die Idee – und einige der Erlebnisse.

Warnung: Verquere Gedanken, Shônen-ai und unter Umständen sogar ein paar heterosexuelle Andeutungen zwischendrin oô

Widmung: Den Leuten, die mich vermisst haben. Wenn’s da jemanden gibt oô

Kommentar: Also, ein wenig aus dem Leben der kleinen Katja, und ein paar wahre Begebenheiten aus der Zeit, in der sie nicht erreichbar war. Nur übertragen auf ein paar diverse OP-Charas, um das ganze ein wenig interessanter zu gestalten. Was wahr ist und was aus meinen Gehirnwindungen stammt, und vor allem, wer für wen steht, sollte jeder für sich selbst erraten. Vielleicht habt ihr ja Lust, mir die Gedanken dazu – sollte es welche geben – in einem kurzen Review mitzuteilen. Außer Kana und Ayssa (und Jan“ unter Umständen) – ihr wisst zuviel XD Was natürlich nicht bedeutet, das ihr nicht schreiben dürft oô

Jedenfalls heiße ich mich selbst mit dieser Story herzlich Willkommen zurück in altbekannten Gefilden. Und jetzt: Habt Spaß.
 

~~**~~
 

Outside the circle
 

„Hey, was ist los Süße? Keine Freude mehr?“

„Ich weiß nicht, Sanji... Wir haben doch niemanden, auf den wir uns verlassen könnten. Klar, Lysop kommt, aber ansonsten? Wir hätten uns doch ’ne Firma nehmen sollen...“

„Schatz, mach dir mal keine Gedanken. Vivi ist doch zuverlässig, und wenn sie sagt, sie wüsste ein paar Leute, die helfen, dann wird das schon klappen!“

„Aber wir kennen die doch überhaupt nicht! Und ich will nicht mein schönes Geld in den Sand setzen, nur weil sie unfähige Volltrottel organisiert!“

„So ist Vivi nicht, das weißt du. Und sieh’s doch so: Wir lernen auf jeden Fall schon mal Leute kennen!“ Er lächelte leicht, auch wenn er wusste, dass die Rothaarige am anderen Ende der Leitung dieses nicht sehen konnte. Und dabei wusste er selbst nicht, ob dieses Lächeln, genau wie seine Worte, eigentlich dazu diente, Nami zu beruhigen, oder doch eher sich selbst. Ja, er hatte die Hosen gestrichen voll. Aber das war wohl üblich, wenn man sein an sich geregeltes Leben in einem Anflug von Spontaneität – oder wie auch immer man weißweinhaltige Ideen sonst nennen wollte – komplett über den Haufen warf, sich eine neue Arbeitsstelle besorgte und mit einem wunderschönen Mädchen zusammenzog, welches weg von einem musste, weil es in der nächstgelegenen Großstadt einen Studienplatz ergattert hatte. Und so eine große Klappe wie Nami oft an den Tag legte – sie hatte nicht allein in eine Stadt gehen wollen, in der sie nur eine einzige Person kannte, obgleich mehrere hunderttausend dort lebten.

„Nami-Schätzchen, mach dir einfach keine Sorgen. Wir haben eine perfekte Wohnung gefunden, wir haben beide alle Türen offen stehen, und so viel, wie wir schon durch haben, ist das doch wirklich kein Akt mehr!“

Ein leises Seufzen drang an sein Ohr.

„Ich weiß. Ich mach mir nur Gedanken...“

„Klar... ich doch auch, Süße, aber... zusammen schaffen wir doch alles, nicht wahr?“

„Ja...“, wieder ein leises Seufzen, „...ich geh jetzt weiter packen, und Sanji?“ – „Ja?“ – „Irgendwie freu ich mich schon drauf, mit dir zusammen zu wohnen! Es wird sicher spaßig!“

Erneut huschte ein ehrliches Lächeln über die Züge des noch so jungen Blondschopfes.

„Mit Sicherheit. Bis morgen früh dann, mein Engel!“
 

Der Wecker klingelte viel zu früh, und Sanji fuhr erschrocken zusammen. Er hatte nicht schlafen können, und doch schien es, als wäre er in den frühen Morgenstunden weggedämmert. Blonde Haare standen wirr von seinem Kopf, in jede erdenkliche Richtung, und Nervosität kroch in seinen Eingeweiden hoch.

Vielleicht war die Idee wirklich nicht die Beste gewesen – und doch war der passionierte Koch der Meinung, dass er es hätte schlimmer treffen konnte.

Er zog mit einer wunderbaren Person zusammen, die er schon viele Jahre kannte und ohne Vorbehalte liebte. Seine beste Freundin war es definitiv wert, hier die Zelte abzubrechen und mit ihr in eine nahezu unbekannte Stadt zu ziehen. Sicherlich wussten sie, wo die Einkaufsmeile lag, denn in ihrem Dorf konnte man zwar eine Menge machen, doch nicht nach Herzenslust shoppen. Doch ein waghalsiger Schritt war es allemal.

Den Wecker ausstellend richtete sich der Blondschopf auf und seine blauen Augen hefteten sich noch einmal an jeden einzelnen Gegenstand seines Zimmers, welches sich in der Wohnung seines Ziehvaters befand.

Er war jetzt fast zwanzig Jahre alt. Es wurde wirklich Zeit, etwas Neues kennenzulernen. Mit einer abgeschlossenen Lehrausbildung als Koch und Restaurantfachmann war es auch gar nicht mal schwer gewesen, eine andere Stelle zu finden. In einem ebenso guten Restaurant wie das Baratié, welches seinem Ziehvater Jeff gehörte, eines war.

Er seufzte leise und stand auf, dabei noch einen Blick auf die Uhr werfend. Es wurde Zeit, und er hatte noch einen Umzugskarton für die wenigen Gegenstände, die noch nicht verpackt waren.
 

Es klingelte, und ein frisch geduschter, nervöser Sanji mit einer Tasse Kaffee und Zigarette bewaffnet öffnete die Tür.

„Guten Morgen Lysop!“, grüßte er und lächelte so ruhig wie es ihm möglich war. Der Hobbybastler hatte sich dazu bereit erklärt, die Schränke und sein Bett auseinander zu nehmen, ebenso wie er das danach bei Nami tun würde. Um einen Lieferwagen kümmerte sich ebenfalls Vivi. Ihre Eltern waren steinreich, was gleichzeitig hieß, dass sie gute Verbindungen in sämtliche Bereiche hatte. Nami und er hatten schon geflachst, dass, wenn sie es drauf anlegen würden, sie sogar eine ganze Kolonne LKWs bekommen könnten, samt Polizeischutz, wäre dieser von Nöten.

„Morgen auch. Und, alles gepackt?“, fragte der Braungelockte, der mit einer vernünftigen Frisur und einer kleineren Nase – sofern er denn seine Blödsinnsanwandlungen in den Griff bekam – sicherlich ein Womanizer erster Güteklasse wäre, wie Sanji so einige Male bereits bei sich gedacht hatte. Und doch hatte der Kerl – wer sollte es glauben – eines der begehrtesten, schönsten und definitiv charakterstärksten Mädchen im ganzen Ort abbekommen.

„Natürlich...komm rein, ich glaube, die Anderen verspäten sich...“

Und wieder kroch eine Welle angstbedingter Nervosität in ihm hoch. Was, wenn sich die anderen gar nicht verspäteten sondern erst gar nicht aufschlugen? Was dann? Dann standen sie doch zu dritt vor diesem verdammten Umzug, müssten zwei Wohnungen ausräumen und eine dritte wieder neu einrichten, mit all den Sachen, die sie so nicht verladen bekommen würden – allein schon, weil sie gar keinen Wagen hätten, der für eine derartige Aktion ausgelegt wäre.

„Na ja, ich fang trotzdem schon mal an!“, kam es mit einem halbwegs beruhigenden Grinsen von Lysop zurück, und Sanji versuchte, sich seine ganze aufgestaute Angst in keiner Form anmerken zu lassen. Er war schließlich immer cool, seinem Gesicht merkte man keine Regung an, und verdammt noch mal, er brauchte eine neue Zigarette.
 

„Hi Sanji!“, strahlte ihm ein altbekanntes Gesicht entgegen, als der Blonde auf ein neuerliches Klingeln hin die Tür geöffnet hatte.

„Hey Vivimäuschen!“, kam es erleichtert zurück, und er drückte die wohlproportionierte Blauhaarige kurz, nur um dann neugierig an ihr Vorbeizusehen. Hinter ihr standen vier Gestalten, von denen er wenigstens dreien nicht über den Weg traute.

Einer dieser kräftig gebauten legte grinsend einen Arm um Vivi und musterte ihn unverhohlen. Spitzbübisch funkelnde, braune Augen, ein verwuschelter Haarschopf unter einem Hut aus schwarzem Leder, verziert mit einem lachenden und einem weinenden Smilie, die an einer orangefarbenen Kette befestigt waren. Schwer tätowierter, nackter – und verdammt heißer – Oberkörper, abgerissene Dreiviertelhose und schwere Springerstiefel. Tausende von Einzelheiten fielen Sanji bei diesem ersten Blick auf – und er war sich nicht sicher, ob ihm das gefallen sollte. Er wollte keine Poser, sondern Leute, die zupacken konnten. Keine Bodybuilder, denen nach drei Metern Gehen die Luft wegblieb, sondern Menschen mit Ausdauer, die den Tag durchhielten, und wenn es sein musste auch noch den nächsten Tag. Lieber langsam, dafür korrekt. Und vor allem kontinuierlich.

„Hm, du hast nicht zuviel versprochen, Kleines, der Süße ist echt heiß!“, kam es dreist über die Lippen des Schwarzhaarigen, und das Grinsen wurde noch breiter, auch wenn der so eben mit niederen Kosenamen betitelte Blondschopf nicht davon ausgegangen war, dass dieses möglich war.

„Ace!“, stellte er sich dann vor. „Puma D. Ace!“

„Corsa, Vivis Freund“, erklang darauf eine Stimme hinter dem Gespann, welches seine Eingangstür belagerte, und Sanji, mit gehobener Augenbraue, schielte an ihnen vorbei, erhaschte einen Blick auf eine nicht minder rebellisch abgerissene Gestalt mit einer orangegetönten Sonnenbrille auf der Nase und straßenköterblonden Haaren.

„Ich bin Monkey D. Ruffy, aber du kannst Ruffy sagen, und ich werde Piratenkönig!“, grinste es auf einmal frech und ein wenig hyperaktiv sprang der Einzige, dem Sanji als jungem Mann zugetraut hätte, Arbeit vernünftig zu erledigen, auf den Rücken der vierten, schwarz gekleideten und verdammt unfreundlich aussehenden Gestalt.

„Zoro“, murrte es. Aha. Zumindest sprechen schien es zu können. Faszinierend grüne Augen starrten durchdringend unter der schwarzen Kapuze des ebenso schwarzen Sweatshirts hervor und Sanji überlief ein Schauer.

Er schluckte leicht, unmerklich wie er hoffte.

„Sanji...“, stellte er sich selbst vor und trat aus der Tür.

„Ähm... dann kommt mal rein, die Treppe hoch, erste Tür links...“

Ein aufmunterndes Lächeln wurde ihm von Vivi geschenkt, welches er warm erwiderte, und sich innerlich dennoch unschlüssig fragte, ob es die beste Idee gewesen war, ausgerechnet Vivi um Mithilfe zu bitten.

Etwas langsamer folgte er dem zuletzt eingetretenen Kerl mit der schwarzen Kleidung. Zoro oder so ähnlich, mit einem Klammeräffchen auf dem Rücken, welches aufgeregt von irgendetwas plapperte, dessen Sinn Sanji verborgen blieb. Es ging wohl um irgendeine Piratengeschichte, die der quirlige Schwarzhaarige schon an der Tür angedeutet hatte.

Ein Anflug von Panik begann sich breit zu machen, als er in sein kleines Separee folgte, wo die Kerle eben Lysop begrüßten und ohne ein weiteres Wort anfingen, sich Sachen zu schnappen und sich wieder auf den Rückweg die Treppe hinunter zum LKW machten.

Das Handy des Blonden klingelte, und als er das Gespräch entgegen nahm, klang eine schrille, panische Stimme aus dem Hörer.

„SAAAANJIIII???“

Kurz das Gesicht verziehend, rieb sich Sanji über die Nasenwurzel.

„Ja, Nami-Schatz?“

„Oh Gott, bitte sag mir, dass Vivi mit den Leuten aufgeschlagen ist, und bitte, bitte sag mir, dass das klappt und das es keine Idioten sind!“

Sanji schluckte und verschwand unauffällig in die Küche. Er hatte nicht den Eindruck, dass das reibungslos klappen würde, und noch weniger hatte er den Eindruck, dass diese Idioten überhaupt in der Lage waren, grade aus alleine zu laufen, geschweige denn dabei noch einen Umzug zu absolvieren.

„Alles in Ordnung, mein Herz!“, kam es mit soviel guter Laune von ihm, wie er in diesem Moment in seine Stimme legen konnte. Und es war entweder nicht genug oder viel zu viel.

„Oh Gott, sie werden alles kaputt machen, nicht wahr? Wir werden nicht umziehen, weil das Tage dauern würde, wenn nicht gar Wochen oder Monate! Sie hat Idioten rangeschleppt, nicht wahr? Leute, die keine Kraft, keine Intelligenz und nichts anderes haben, nicht?“

Ihm schien, als wäre Nami kurz vor einem hysterischen Anfall – und wenn er es recht bedachte, war er selbst nirgendwo anders.

„Nami, Schatz, wir schaffen das. Wir sind nachher bei dir, laden dort alles auf, und dann sind wir spätestens morgen umgezogen, okay?“

„Hey, soll aus der Küche auch noch was mit?“, ertönte eine Stimme hinter ihm und Sanji fuhr zusammen. „Was?“

„Ob aus der Küche auch noch was mit soll, hab ich gefragt!“, kam entnervt die Wiederholung, und der Blonde starrte verwirrt den Mann mit den faszinierenden Augen an. Er trug nur noch ein Muskelshirt – schwarz, wer hätte es gedacht – und feiner Schweiß war zu sehen und zu riechen. Aber in keiner Weise unangenehm, wie der Blondschopf innerhalb weniger Sekundenbruchteile durch irgendeine verquer gelaufene chemische Reaktion in seinem Kopf befand. Und irgendwie hatten auch die verstrubbelten grünen Haare was, wie Sanji mit einem Kopfschütteln bemerkte, während er beschloss, dass dies die falschen Gedanken zur falschen Zeit waren.

„Äh... erst mal sollen die Schränke, Kommoden und Kartons weg.“

„Sind sie...“, kam es nur noch entnervter, und der Muskel von Kerl verschränkte die Arme vor der Brust. Sanji schluckte.

„Verarschst du mich?“ – „Nö, da is’ nur noch ’n Sessel, ’n Sofa und halt der Restschrank, den diese komische Langnase noch nich’ aus’nander geschraubt hat.“

Ohne ein weiteres Wort drängte Sanji sich an diesem Schrank von Kerl vorbei und sah in sein schräg gegenüber liegendes Zimmer, aus dem ihm grade ein schwerer Sessel entgegenkam, unter dem er grade noch einen Blick auf die in Springerstiefeln steckenden Beine des Schwarzhaarigen erhaschte, bevor dieser auch schon allein mit dem Sessel vor der Brust die Treppen hinabmarschierte, als würde er den gesamten Tag nichts anderes tun.

„Also?“, erklang die genervte Stimme hinter ihm und Sanji drehte sich verdattert wieder herum.

„Ähm... nur ... die zwei Kartons... und... die Waschmaschine aus dem Bad...“

Ein Brummen, welches wohl Zustimmung bekunden sollte, war zu vernehmen, und der Kerl griff sich die beiden aufeinandergestellten Kartons, hievte sie hoch und marschierte aus der Küche.

„Ähm...Nami? Ich... ich glaube, wir sind in ... ’ner kurzen Zeit da... hier ist fast alles raus...“ Stille am Telefon.

Dann: „Du verarschst mich, oder?“

Sanji schüttelte den Kopf. Intelligente Antwort, wenn man am Telefon hing, wie auch ihm nach einem kurzen Moment aufging.

„Nee... bis äh... gleich dann...“

Ohne weiter zu warten legte er auf und marschierte ohne Rücksicht auf Verluste in sein Zimmer, in dem wie versprochen nur noch sein Bettgestell, ein Sofa, ein kleiner Teil seines siebentürigen Kleiderschrankes und Vivi standen, die Lysop interessiert bei der Arbeit zusah und ein wenig Smalltalk mit ihm hielt.

„Was zum Teufel sind das für Leute?“, fragte er, vollkommen überfahren von einer derartigen Geschwindigkeit, mit der er wirklich nicht gerechnet hätte.

„Kraft- und Ausdauersportler“, Vivi grinste.

„Ihr wolltet doch Leute, die zupacken können!“

Nur sprachlos mit dem Kopf schüttelnd, drehte Sanji auf dem Absatz um, um zu sehen, wohin seine Wohnung verschwunden war, in der Zeit, in der er nicht aufgepasst hatte.

Und er kam grade noch rechtzeitig um zu sehen, wie die Haustür gepackt und aus den Angeln gehoben wurde.

„Oh Gott, die Tür bleibt hier!“, rief er, fast schon panisch, und sprang die letzten paar Stufen hinunter, sah, wie die Tür an die Wand gelehnt wurde, und sich ein grinsender Ace zu ihm drehte.

„Keine Panik, Kurzer, wir müssen hier nur mit deinem Sofa durch, is’n bisschen sperrig das Ding.“

Und wieder wurde er einfach stehen gelassen.
 

Sanji war fix und alle, nachdem seine Wohnung innerhalb einer geschlagenen halben Stunde abgerissen wurde und er dieses nicht einmal mitbekommen hatte. Mittlerweile waren sie etwa 20 Minuten in Namis Wohnung, und auch diese zwei Räume, von denen sie sich das Wohnzimmer noch mit ihrer Schwester teilte, wiesen sich zum Großteil durch Leere aus, während die Kerle unten erst einmal am Verladen, der Jüngste am Frühstückessen und Sanji vor allem am Staunen war.

„Ich komm mir so...überflüssig vor...“, murmelte er den beiden Frauen zu, die in erster Linie zufrieden mit dem Ablauf waren, auch wenn Nami nicht weniger erstaunt als er selbst aus der Wäsche schaute.

„So sollte es doch sein. Die wissen schon, was sie machen. Zoro hat mal ein Jahr lang professionell in einem Umzugsunternehmen gejobbt, und da die sowieso die meiste Zeit zusammen im Fitnessstudio rumhängen, dachten Corsa und ich, dass wir denen mal ein Zusatztraining verschaffen.“ Wieder ein Lächeln der Blauhaarigen, welches von Nami und Sanji nur spärlich und reichlich schief erwidert wurde.

Diese Jungs waren verrückt. Mehr nicht. Sie schwitzten, schleppten schwere Sofateile alleine, in dem sie sich die Lehnen über den Kopf zogen und den Rest ihrem Rücken zumuteten, und sprinteten die Treppen – denn auch Nami wohnte nicht Parterre – hoch und runter, als hätten sie zuviel Energie. Nun, ganz offensichtlich entsprach das sogar der Wahrheit.

Sanji schüttelte leicht den Kopf und sah aus dem Augenwinkel, wie Vivi kurz dem mampfenden Schwarzhaarigen mit dem Strohhut durch den Nacken kraulte. Doch diesen schien das nicht wirklich zu interessieren, sein Blick hing eigentlich nur an der Rothaarigen, während er sich ein Frühstücksbrötchen nach dem anderen in den Schlund schob. Die anderen hatten abgelehnt – bis auf Ace, der bei jedem Gang hoch ein Brötchen ergatterte, es sich zur Gänze in den Mund schob und sich eigentlich das Atmen damit erschwerte. Viel zu merken war jedoch nicht davon.

Corsa, Zoro und Ace legten ein Tempo an den Tag, bei dem es Lysop schwer fiel, mit dem Auseinanderschrauben der Schränke nicht den Anschluss zu verlieren.
 

Eine gute Stunde Fahrzeit und etwa eine Stunde Ausladezeit später war Sanji nur noch geschaffter. Und vor allem war er sauer. Sauer auf einen der Helfer, diesen idiotischen Grünhaarigen.

Eine einzige Kommode hatte er rechtzeitig zu fassen bekommen, um sich wenigstens einmal nützlich zu machen und auch etwas zu tragen. Corsa hatte nichts dagegen einzuwenden gehabt, dass er vorging, die Treppe hinauf in das erste Stockwerk des Hauses, welches sie ab heute bewohnen sollten.

Doch dieser verfluchte Marimo hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eine verdammte Stufe hatte er geschafft, bevor er einmal umfassen wollte, weil er auf der glatten Holzfläche keinen Halt fand, und zur Seite gedrängt wurde mit den Worten: „Lass mal, bevor du dir wehtust, Bohnenstange!“

Er hätte platzen können, was jedoch weniger angebracht war, schließlich war es nur gut gemeint. Das zumindest hatte Vivi behauptet.

Sanji glaubte weniger daran, hatte er doch dieses verdammte, spöttische Grinsen des anderen nur zu genau gesehen. Und ja verdammt noch mal, er war genau deswegen angepisst. Es gab viele, die ihm weniger zutrauten, einfach, weil er nicht aussah wie diese Schränke von Kerlen, die Vivi angeschleppt hatte, aber verflucht noch mal, auch den kleinen, hyperaktiven hatten sie mitarbeiten lassen, und der war vom Körperbau nicht weniger schlaksig und schmal als er selbst!

„Wie guckst du eigentlich aus der Wäsche, kleine Aubergine?“, vernahm er eine brummige Stimme, und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich noch ein bisschen mehr.

„Was willst du hier, vertrocknete alte Mumie?!“

„Jeff und ich haben uns gedacht, wir bringen euch etwas zu essen vorbei!“, lächelte Nojiko, die er in seiner Wut übersehen hatte.

„Oh...“, war alles, was er raus brachte.

„Wir sind fertig“, erklang eine weitere Stimme und Sanji blickte sich um, sah die vier da stehen und sich einen grinsen. Sehr zufrieden, vor allem der nass geschwitzte Esel von grünhaarigem Bastard. Sanji wollte töten. Pure Mordlust durchströmte ihn bei dem markanten Gesicht mit den ausdrucksstarken Augen, und scheinbar schien der Kerl genau das auch zu sehen, denn der Ausdruck seiner Seelenspiegel wechselte von zufrieden in ein spöttisch-amüsiertes Funkeln.

„Bevor ihr abhaut, werdet ihr aber noch etwas essen!“, brummte Jeff und Sanji musste sehr an sich halten, um ihn nicht gleich mit zu erwürgen. Diesen Idioten wollte er nicht mehr in der Wohnung haben – so dankbar er den Anderen auch war.

„Au ja! Essen!!!“, jubelten die beiden Schwarzhaarigen, die Brüder waren, wie man erstens sehen konnte und wie zweitens Vivi es am Rande erwähnt hatte. Missmutig die Arme vor der Brust verschränkend, betrachtete Sanji die skurrile Situation. Der jüngere der Beiden, Ruffy, fasste Nami bei der Hand und zog sie zum Tisch, ohne dass die Rothaarige groß protestieren konnte, während Ace seinen Blick für einen Moment auffing und ihm zuzwinkerte.

Egal wie man diesen Umzug drehte oder wendete: Sie hatten sich verdammten Ärger aufgehalst, vor allem, wenn dies ihr neuer Umgang sein sollte.
 

Tbc

Wenn jemand wissen will, wie es weitergeht, heißt das.

Life is a bitch

Kapitel: 2 von 6?

Musik beim Schreiben: Wednesday 13's Frankenstein Drag Queens – Your Mother sucks cocks in hell; Motörhead – Life is a bitch

Disclaimer: Die Charaktere aus One Piece gehören immer noch nicht mir, da ich noch immer kein Geld hierfür erhalte. Schade – traurige Realität.

Widmung: Jan, der ebenfalls umgezogen ist ;)

Kommentar: In meinem Kopf hat es grade noch Sinn gemacht... deshalb kaufe ich ein A und löse: „Bockwurst!“
 

~~**~~
 

Life is a bitch
 

Seltsames Haus, seltsame Umgebung, seltsame Leute, seltsames Leben. Er hätte es schon wissen müssen, als Ace und Zoro Klimmzüge am LKW während ihres Umzuges gemacht hatten.

Aber nach zwei Tagen auspacken, Kaffee trinken, essen und schräge Vögel aus der Nachbarschaft begutachten war es amtlich.

Sanji schüttelte leicht den Kopf. Ihm war ja bewusst, dass er sich schwer damit tat, sich an neue Dinge anzupassen, und das, wo er doch zumindest seit 10 Jahren verdammt konstant gelebt hatte. Er hatte Jeff in der Küche geholfen, war zur Schule gegangen, hatte diese mit 16 verlassen und eine duale Ausbildung gemacht. Er war das geworden, was er liebte zu tun. Restaurantfachmann und Koch. Und jetzt stand er hier. In einer für ihn fremden Küche, mit zum Teil fremden Geschirr, da auch Nami ihren Teil beigesteuert hatte, einen fremden Kochlöffel in der Hand und der einzige Halt war seine Zigarette.

Er vermisste sein stetiges Leben. Das und die vertraute Umgebung. Er wusste, was er zu tun hatte, er wusste, mit wem er sich treffen konnte, er wusste, wo man einkaufen gehen konnte – ein Wunder, da es nur ein einziges Einkaufszentrum am Ortsrand gegeben hatte – er hatte die eine Diskothek am anderen Ende des Ortes gekannt und sämtliche Leute, die sich dort oder auch im Einkaufszentrum herumtrieben.

Hier kannte er niemanden.

Gut, von den Nachbarn abgesehen, die an diesem Abend einen großen Grillabend schmeißen wollten, um sie in der Nachbarschaft offiziell Willkommen zu heißen.

Um ehrlich zu sein war es die Idee eines rothaarigen Mannes gewesen, dessen Namen er schon wieder verdrängt hatte. Doch wenn er zu Nami „der Einarmige“ sagte, wusste sie auch, wenn er meinte.

Der Kerl war seltsam – genauso wie sein Lebensgefährte, auch wenn dieser das genaue Gegenteil von dem Rothaarigen war.

Dann gab es noch einen Typen, der hier eigentlich nur in Badehose und Hawaiihemd herumlief und rein gar nicht zu seiner Verlobten passte, eine hochgewachsene, schwarzhaarige Schönheit, bei der Sanji fast in Versuchung kam, doch wieder auf die heterosexuelle Schiene umzusatteln.

Nico Robin. Ihren Namen hatte er sogar parat.

Und noch ein paar weitere Ausgeflippte – soweit er das gesehen hatte.

Der komische Rothaarige war ziemlich bekannt, begehrt und viel besucht. Er war irgendein Sozialarbeiter aus irgendeinem Jugendclub, den alle hier zu kennen schienen, mit einem verdammt seltsamen Namen, den er sich – so wie die meisten anderen – nicht merken konnte.

Es war seltsam. Überall wo man sich umhörte hieß es, eine Stadt bedeute Anonymität. Hier schienen sich hingegen alle zu kennen, miteinander zu verkehren und ihre Freizeit so weit es ging miteinander zu verbringen.

Das hatte er sich so ganz sicher nicht vorgestellt. Schon gar nicht inmitten eines Haufen Verrückter.

Denn das sah man auf den ersten Blick. Alle hier hatten einen an der Klatsche – von der ruhigen Schwarzhaarigen vielleicht abgesehen. Sie war Archäologin oder so etwas, und Professorin noch dazu. Und Sanji fragte sich, wie eine gebildete Frau ihres Standes es hier aushielt, wo es ihm doch nach zwei Tagen schon zuviel war.

„Nami-Schatz, Essen ist fertig!“, unterbrach ihn seine eigene Stimme von seinen unsinnigen Gedanken, und mit einem leisen Seufzen drückte er erst einmal seine Zigarette aus, bevor er die Hähnchenbrust à la Sanji auf zwei Tellern anrichtete, Röstkartoffeln mit Meersalz und Rosmarin dazu gab und den Salat mit einem raffinierten Kräuter-Öl-Essig-Dressing anmachte.

„Ich komme!“, rief die Rothaarige aus dem Bad zurück, und obgleich Sanji es nicht erwartet hätte, stand sie in der Tür, als er grade die Teller auf ihrem gemeinsamen Tisch abstellte.

Sie trug nur einen Bademantel und ihre Haare verbarg sie unter einem Handtuchturban, was Sanji die Augenbraue heben ließ. Gut, sie hatte beschlossen, nach der ganzen Packerei einen Verwöhntag einzulegen, aber so wie jetzt sah er sie selten. Und unwillkürlich musste er grinsen.

Es war vielleicht doch nicht schlecht. Er lebte hier mit seiner besten Freundin zusammen, konnte sehen, wie sie lebte, wenn er früher nicht dabei gewesen war, und ihrem strahlenden Lächeln sah er an, dass sie sich über das liebevoll dekorierte Essen wirklich freute.

Vielleicht war das die Unannehmlichkeiten daneben wirklich wert.
 

„Und da sind die Hauptdarsteller! Wir brauchen Rum, viel Rum! Wir haben was zu feiern!“, strahlte ihnen der rothaarige Einarmige entgegen, und legte eben diesen Arm freundschaftlich um Sanjis Schultern, um ihn gleich einmal zur Männerrunde zu zerren, während Nico Robin sich Namis annahm, und sie mit einem freundlichen Lächeln begrüßte.

Sanji fühlte sich dennoch nicht unbedingt wohl. Es erschien ihm momentan noch wie eine Farce. Alle hatten sich sommerlich gekleidet, die Frauen herum trugen kurze, sexy Kleider, die Männer hatten alkoholhaltige Getränke in der Hand und am Grill stand der posende Typ in Badehose.

„Lass ihn doch mal atmen, Shanks...“, murrte jemand, und Sanji sah erleichtert auf, als der Rothaarige mit einem Schmollmund von ihm abließ. Der große schwarzhaarige Lebensgefährte des Typen hatte gesprochen, und mit einem mulmigen Gefühl ließ der blonde Koch eine prüfende Musterung von allen Seiten über sich ergehen.

Vor allem die gelben Augen des Typen machten ihn nervös. Als analysiere dieser Mann jedes noch so kleine Detail, und als er ihm ein Glas Wein in die Hand drückte, war Sanji davon überzeugt, dass der alles wusste, was er jemals erlebt oder getan hatte.

„Du siehst aus, als kennst du dich damit aus...“, fuhr er fort, und Sanji fragte sich einmal mehr, ob sein obligatorischer Anzug nicht zu versnobt für eine derartige Runde wirkte. Andererseits musste das dann auch bei dem Kerl mit den gelben Augen der Fall sein.

„Aber Falki!“, empörte sich der andere, der zuvor als Shanks angesprochen wurde, und seine Schmolllippe stieg um einen Härtegrad.

„Ich hab doch ganz viel Rum gekauft, jetzt kannst du doch nicht aller Welt deinen blöden Wein aufdrücken!“ – „Den hast du doch eh für dich gekauft, sind doch die wenigsten hier, die Rum trinken...“ – „Nee!“, kam es schon fast kindlich beleidigt zurück. „Ace und Zoro trinken sehr wohl Rum!“ – „Willst du die beiden Neuen gleich wieder vergraulen?“ – „Nö, die kennen sich doch, immerhin haben die doch bei eurem Umzug geholfen, nicht?!“, wandte sich der Rothaarige wieder an Sanji, der sich einen langen Moment wie eine Randdeko vorgekommen war. Vielleicht aber auch nicht einmal das. Vielleicht eher ein Begrenzungszaun, der die anderen davon abhielt, sich in die Unterhaltung des so ungleichen Paares einzumischen. Und doch verzog Sanji leicht das Gesicht, als der Name fiel, den er wohl nicht mehr vergessen würde, bevor er sacht nickte und sich dann doch lieber dem Rotweinglas in seiner Hand zuwandte.

Allein schon, wie sich das Licht in der Flüssigkeit brach verriet ihm, dass er hier etwas Edles vor sich hatte, und er schwenkte das Glas leicht in der Hand, bevor er daran roch und den fachmännisch ausgewerteten Inhalt hinunterstürzte.

„Eine Nuance zu trocken...“, befand er, als er bemerkte, wie wieder der prüfende Blick aus steckend gelben Augen auf ihm lag.

Ob der Kerl wohl Kontaktlinsen trug?

„Falkis Augen sind echt!“, grinste der Rothaarige und Sanji hob verdutzt eine Augenbraue. War er für alle Welt ein offenes Buch?

Shanks reagierte mit einem Kichern, kam aber nicht dazu, noch etwas zu sagen, da er auf einmal von einem schwarzhaarigen, quietschenden Klammeräffchen angesprungen wurde, was ihn nur noch mehr zum lachen brachte.

„SHAAAANKS!“

Sanji beschloss, sich nicht mehr zu fragen, ob hier alle bekloppt waren, sondern es einfach so hinzunehmen. Ein amüsiertes Funkeln in den gelben Augen ließ ihn sich umsehen, und sein Blick fiel auf einen herausfordernd dreinblickenden Zoro.

„Bereit zu verlieren?“, grollte er, und Sanji fragte sich einmal mehr, wo er hier gelandet war.

„Frag mich das beim nächsten Wettkampf!“, kam es nicht minder herausfordernd zurück und der Grünhaarige zog die Stirn in Falten. „Warum nicht gleich hier? Angst?“

„Vor dir?“ Ein spöttisches Lachen verließ die Lippen des Mannes, den Shanks Falki nannte. „Du hast nicht einmal deine Schwerter dabei!“

Sanji schoss der Gedanke durch den Kopf, dass man jetzt Scheiße arbeiten sehen könnte, hätte der Grünhaarige nicht noch Haut und Haare, die sein Haupt blickdicht verschlossen.

Er grinste leicht, was scheinbar die Aufmerksamkeit des anderen auf ihn lenkte.

„Was gibt’s da so scheiße zu grinsen, Bohnenstange?“ – „Nenn mich noch mal so und es kracht, Marimo!“, fauchte der Blonde zurück, das Grinsen war ihm glatt abhanden gekommen bei einem derart dummen Spruch. Doch bevor der Kerl auf ihn losgehen konnte, was er scheinbar gerne getan hätte, schob sich ein anderer durchtrainierter Körper zwischen sie.

„Trink was Zoro!“, kam es von dessen Besitzer, der dem Grünhaarigen eine Flasche Rum vor die Brust drückte, bevor er sich umdrehte und Sanji breit anstrahlte.

„Hey Sonnenschein!“

Ace, schoss ihm der Name wieder ein, und er nickte ihm knapp zu, bevor er sich um eine Antwort rettete, in dem er noch einen Schluck aus seinem ausgewerteten Weinglas nahm.

„Uh, Kenner und Genießer?“, feixte der andere, und Sanji verzog das Gesicht, wollte etwas Patziges erwidern, und kam erneut nicht dazu.

„Nur Spaß!“, unterband Ace ihm das Wort und legte wieder einmal einen Arm um den schmalen Schultergürtel Sanjis.

„Wie gefällt’s dir hier?“, fragte er, mit einem Blick über den grasbewachsenen Hinterhof, dem sanftes Abendlicht eine heimelige Atmosphäre verlieh.

„Na ja...“, Sanji räusperte sich, etwas überrascht von dem plötzlichen Themenumschwung.

„Ist ganz nett hier...“

Ein dumpfes Lachen erklang und er funkelte in Richtung des ebenso grasbewachsenen Verursachers, der sich jedoch mit seiner geleerten – wie hatte er das bitte so schnell fertig bekommen? – Rumflasche abwandte und zu dem kleinen Pavillon marschierte, der am Rand aufgebaut worden war und etwas, das wohl mal eine Bar werden wollte, beinhaltete. Auf jeden Fall hielt dieses Hoffest genug Alkohol bereit, soviel war gewiss.

Auch Falki wandte sich ab, war er doch so eben von der hübschen Schwarzhaarigen auf irgendetwas angesprochen worden. Shanks und die kleinere Ausgabe von Ace hatten scheinbar auch ihren Spaß, auch wenn Sanji nicht recht erkennen konnte, was dieser Lauf über die Wiese wohl für einen Sinn und Zweck hatte. Nami erblickte er ebenfalls, in einem angeregten Gespräch mit einer ihm unbekannten Frau.

Blieben er und Ace, aus dessen Umklammerung er sich mit einer eleganten Bewegung wand, sein Glas leerte und ihm kurz schief zugrinste.

„Ich hol mir noch was zu trinken...“, meinte er und stiefelte ebenfalls in Richtung Pavillon, auch wenn ihm klar war, dass er dort zwangsläufig Zoro begegnete. Aus diesem Grund beschloss er, diesen zu ignorieren. Im Augenblick jedoch hatte er nur aus dieser aufgezwungenen Nähe herausgewollt. Er mochte es nicht, wenn man ihn einfach so antatschte. Aber wer wusste, wie lange er noch hier bleiben würde – sich es gleich am ersten richtigen Abend mit allen verderben wollte er auch nicht.
 

Es war spät. Vivi und Corsa waren auch noch aufgetaucht, und im Großen und Ganzen hatte Sanji mehr Leute kennengelernt als er wollte. Klar. Einsam wollte er auch nicht sein, und vorher hatte er auch etliches an Volk gekannt, doch hier? Er seufzte leise und lehnte seine Stirn an die Kette, die die Schaukel hielt, auf der er saß. Ziemlich abseits, und doch eine wirklich kinderfreundliche Gegend, wenn man es recht bedachte.

Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, bevor er einen weiteren, tiefen Zug seiner Zigarette nahm. Was bitte nützte ihm eine kinderfreundliche Umgebung? Gut, er mochte Kinder, auch wenn er höchstwahrscheinlich nie eigene in die Welt setzen würde. Aber das schienen die Leute hier irgendwie anders zu sehen – er war sich sicher, dass die meisten ihn und Nami für ein Paar hielten und ihnen die Geschichte „beste Freunde ziehen zusammen in die Stadt um nicht einsam zu sein und sich nicht aus den Augen verlieren zu müssen“ nicht abkauften.

Vielleicht machte das aber auch nichts. Im Grunde konnte es ihm ja auch egal sein, was die Leute von ihm dachten – solange sie nicht Nami schlecht machten. Er hielt sie ja auch für verrückt, nur das er der Meinung war, in der kurzen Zeit genügend Beweise dafür zusammen gesammelt zu haben.

„Wusstest du nicht, dass es unhöflich ist, auf einer Party, die für einen geschmissen wird, nur am Rand zu sitzen, Kalkleiste?“, erklang eine brummige Stimme neben ihm und Sanji fuhr hoch, was sich als beinahe fataler Fehler herausstellte, wäre er doch fast von der Schaukel gefallen. Sein Herz setzte einen kurzen Schlag aus und begann zu rasen, als er ruckartig den Kopf zur Seite herumriss und das Knacken seines Genicks von einem Nahtoderlebnis berichtete.

„Scheiße!“, brachte er heraus, bevor sich seine Gesichtszüge verdunkelten.

„Was willst du hier, Marimo? Geh, nerv’ wen anders!“

Das spöttische Grinsen des anderen wurde breiter.

„Du lässt dich schnell nerven ... und erschrecken. Hab ich doch richtig gelegen; du bist doch ein Mädchen!“
 

KRACH!
 

Ohne eine bewusste Entscheidung gefällt zu haben, war Sanjis Bein hochgeschossen und hatte den komplett verblödeten Lackaffen aus dem Sitz seiner Schaukel in den Dreck gehebelt.

Ja, gut, vielleicht reagierte er ein wenig empfindlich auf derartige Äußerungen.

„Nenn’ mich noch mal so und ich brech’ dir jeden einzelnen Knochen, Hohlbirne!“, fauchte er und funkelte den am Boden liegenden wütend an, während die Schaukel neben der seinigen nur sacht hin und her schwang, als wäre sie durch eine sanfte Brise angestoßen worden.

Zoro rieb sich die Brust, während er sich mit einem Ächzen aufsetzte.

„Wie das, du Mädchen?“, höhnte er.

„In dem du anfängst zu kratzen, beißen und spucken?“

„Für ein am Boden liegendes Weichei reißt du deine Schnauze viel zu weit auf, Arschloch!“, knurrte der Blondschopf und punktete damit zumindest insofern, als dass dem Idioten das gehässige Grinsen aus dem Gesicht gewischt wurde.

„Na warte!“

Beinahe gleichzeitig sprangen die beiden so ungleichen Männer auf und gingen aufeinander los.
 

Es hieß zwar, Gewalt sei keine Lösung. Doch hin und wieder ein guter Anfang.
 

Tbc



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von: abgemeldet
2008-10-22T16:59:08+00:00 22.10.2008 18:59
xD
Jetzt komm ich auch endlich ma dazu, mir den zweiten Teil durchzulesen ^^"
& ich muss sagen: Echt gut!
Deine Art zu schreiben ist echt genial, ich freu mich schon auf den Ausgang der Willkommensprügelei ;P
Von: abgemeldet
2008-09-30T09:06:26+00:00 30.09.2008 11:06
Lalihoooooo

Und da bin ich wieder!
SANJI hat sich zur Wehr gesetzt! *jubel*
Zoro war ganz schön perplex was!? xDDDD
Aber das wird er sich nicht gefallen lassen und cih schätze mal, dass er gewinnen wird. *daumen drück*
Die beiden sind einfach toll zusammen... kennen sich noch gar nicht so wirklich, benehmen sich aber, als müssten sie schon Jahre mit dem anderen verbringen. xP
Ich liebe die beiden einfach!

Das Kappi war richtig supi! Ich freu mich schon auf das Nächste.
Sag bitte wieder Bescheid.
*es kaum abwarten kann*

Ich liebe deine Storys! Du hast immer so geile Ideen und kannst sie in einem so wundervollem Deutsch umsetzten! =D
Und jedesmal muss man sich aufs neue krank lachen.
Wie oft ich im Bett liege und mich auskorieren muss! xP

Also bis bald dann!
hdgdlfiue
*kekse und kakao da lass*
Dööö Cherry-chan ^-^

Von: abgemeldet
2008-09-30T08:49:25+00:00 30.09.2008 10:49
lalihooooo

Der Anfang ist echt super geil geworden! Macht Lust auf mehr! *grins*
Ich kann mir Zoro, Ace, Corsa und Ruffy super als Möbelpacker vorstellen... besonders Zoro. *schwärm*
Die Idee ist einfach zu geil!
Ich sah Sanjis erstauntes Gesicht förmlich vor mir, als er hörte, dass die vier Möbelpacker schon fertig waren. xDDDD
Armer Sanji... es ist nicht leicht sich gegen vier so tolle Kerle zu behaupten und Ruffy hat ja schon ein Auge auf Nami geworfen. Genauso wie Sanji schon ein Auge auf Zoro geworfen hat. *breit grins*
ZU SÜß!

Hast du echt toll geschrieben. Man konnte das Kapitel flüssig lesen... gerade fängt man an, da ist es auch schon wieder vorbei.
Die große Künstlerin hat ein super Comeback hingelegt xDDDD
Im Ernst! Das Kapitel war echt super geschrieben! *deine Genialität anpreis*

Freu mich schon aufs nächste Chap!
*gleich weiter les*
hdgdlfiue
*kekse und kakao da lass*
cherry-chan ^-^
Von:  Schneeblume
2008-09-26T12:16:46+00:00 26.09.2008 14:16
Mir scheint, da liegt was in der Luft xD Wie war das mit: Was sich liebt, das prügelt sich(oder so ähnlich xD)...
Bin gespannt, wie es weitergeht. Bis jetzt ist dein Ffchen ja vielversprechend und richtig gut geschrieben.
Nur weiter so ^^
Bye Franzi :)
~Schneeblume~
Von:  In-Genius
2008-09-23T12:34:45+00:00 23.09.2008 14:34
*lach*
das Ende dieses Kapitels war doch geil *lach*
Zoro und Sanji, wie's leibt und lebt XDDD
freu mich - und ich bedauere irgendwie, das mein Umzug nicht so verlaufen ist *seufz* Ich hoffe nur, dass es hier bald los geht, mit dem Studium *schon auf heißen Kohlen sitzt*
aber ich hab es dafür schon fast geschafft, dass erste Kapitel fertig zu zeichnen (von meinem Doujinshi)
aber lustiges kapitel *wieder auf das wirklich wichtige zurück kommt*
hat mir sehr gefallen und musste mich zusammenreißen, nicht vor allen anderen hier *sich paranoid umsieht* vor lachen vom Stuhl zu fallen

bis bald^^ und schreib fleißig weiter, ich versuch mich auch im Fleiß ;) (mit geringem Erfolg *flüster*)
Von:  Blacklady86
2008-09-22T15:20:14+00:00 22.09.2008 17:20
na das nenn ich mal nen gelungenen start XD
erst kurz in einer neuen umgebung, und dann muss er sich gleich prügeln
typisch XDD
das kap war wieder total klasse.
is ja auch nich so leicht, wenn man in ein neues umfeld kommt und man sogut wie keinen kennt, aber sanji schlägt sich bei dem haufen chaoten schon durch^^

freu mich schon aufs nächste kap, sag mir büdde wieder bescheid
*knuffel*

p.s denk auch an deine anderen ffs *fg*
Von:  Blacklady86
2008-08-31T20:09:45+00:00 31.08.2008 22:09
auf sone idee muss man erstma kommen XD
echt geil
man hat richtig mit sanji mitgelitten^^

mach bald weiter, freu mich schon
*knuddel*

Von:  In-Genius
2008-08-19T19:55:19+00:00 19.08.2008 21:55
*lach*
geile Story bis jetzt
Armes Sanjilein XDDD
Ne, aber schon geil - und ich war sehr an deinen Brief erinnert und kann mir euren Umzug jetzt noch viel besser vorstellen *lach*
Aber cool geschrieben - richtig verzweifelt, der Blonde ;)

Viel Spaß beim weiter Schreiben und freu mich, auf den nächsten Teil ;)
Von: abgemeldet
2008-08-16T20:40:35+00:00 16.08.2008 22:40
Also ich wills wissen ;P
Nette Geschichte, mir gefällt der schreibstil sehr!
Ich warte drauf, dass es weiter geht^^


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