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into the blue

Anmachertext
 

Genau ein Jahr ist es her, seit ich meine erste TH Fanfiktion angefangen und kurze Zeit später auch veröffentlicht habe. Und weil sie bei euch auf mehr oder weniger große Zustimmung getroffen ist (Natürlich war der Plot manchmal beschissen, ich gebs doch zu!! *lol* Und ich hör euch schon sagen: „Manchmal?!“) habe ich schon bald darauf mit einer Fortsetzung gedroht. *mit dem Script vor eurer Nase herum wedel* Und tadaa~, hier ist sie!! Eigentlich wollte ich damit nicht so lange auf mich warten lassen, aber irgendwie hatte ich eine so lange Pause erst mal nötig. Ich habe seitdem zwar zwei One Shots geschrieben, aber an eine so lange FF traue ich mich erst jetzt wieder ran.
 

Okay, jetzt eine kleine Information an alle, die die Vorgeschichte ‚Beichte’ nicht gelesen haben. Es tut nicht Not, dass ihr sie kennt, aber besser wäre es glaub ich doch, denn wer fängt schon mit Band zwei einer Reihe an? Kurz gesagt: Geht auf mein Profil und zieht euch die volle Dröhnung (25 Kapitel, 81.000 Wörter) ‚Beichte’ rein. Kleiner Tipp: mit einer Tasse Kakao und in eine Kuscheldecke gehüllt auf der Couch, oder im Bett, auf nem Laptop gelesen, liest es sich gleich noch viel besser *aus Erfahrung spricht* ^^
 

Und nun zu dieser FF: Wie das Titelbild und die Einordnung in die Kategorie Drama schließen lässt, wird es hier nicht immer nur was zu lachen geben (Gabs das in ‚Beichte’?). Eine Fortsetzung hiervon wird es definitiv KEINE geben, aber ne Idee für eine neue FF hab ich auch schon, thehe (Geplanter Titel: Rockstars don’t cry). Wie auch immer…

Bleibt mir noch zu erwähnen, dass ich euch wie immer nicht vor meinen Rechtschreib- und Grammatikfehlern verschonen werde, die ich in Hülle und Fülle hier und da mal einstreuen werde xD Wer einen davon findet, darf ihn auch behalten.
 

Kurze Rede, noch kürzerer Sinn. Ich will euch nicht länger auf die Folter spannen. Kakao und Kuscheldecke bereit? Dann kanns ja losgehen. Viel Spaß!
 

into the blue
 

„Cocktails, Zigaretten, Sonne, Sand und Meer“, predigte Tom vor sich hin, als hätte er den Text vorher auswendig gelernt „heiße, braungebrannte Oberkörper, sexy zueinander passende Badesachen und Sonnenbrillen - was könnte cooler sein?“

Alexandra lachte, als Bill in der gleichen Stimmlage verkündete:

„Hellblaues, klares Wasser. Weißer Sandstrand. Palmen, die angenehmen Schatten spenden. 31 Grad Lufttemperatur, das Meer perfekte 28 Grad warm.“

„Hört sich ganz so an, als hätte hier jemand den Reisekatalog auswendig gelernt“, scherzte Alexandra, fügte jedoch hinzu „ja, hier lässt es sich wirklich aushalten.“

„Warts erst mal ab, bis du die Insel gesehen hast, wir waren letztes Jahr schon dort und es war einfach himmlisch.“

Alexandra wusste nicht worüber sie schockierter sein sollte. Über die Tatsache, dass Tom wie ein kleines Kind auf und absprang und es kaum erwarten konnte in die Propellermaschine zu steigen oder darüber, dass er das Wort ‚himmlisch’ benutzte.

Sie sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu Bill. Er zuckte nur mit den Schultern und ließ sich auf den Holzsteg plumpsen, die Beine ließ er dabei über den Rand baumeln.

Da er Alexandras Hand hielt, wurde sie kurzerhand mitgezogen und hätte dabei beinahe Pinky, welche sie auf dem Arm trug, ins Wasser stürzen lassen.

Die beiden lachten darüber, wobei sich Pinky mit einem spitzen Bellen über diese Behandlung beschwerte.

Alexandras Blick glitt den Steg entlang zu der Maschine welche sie zu dem Resourt im nördlichen Ari-Atoll auf den Malediven bringen sollte. Wenn man dem Prospekt glauben schenken wollte, dann war diese Insel „paradiesisch“. Oder „himmlisch“, um es mit Toms Worten auszudrücken.

Vor etwa einer Stunde waren sie hier auf Malé gelandet und warteten jetzt darauf, dass sie mit einer relativ kleinen Propellermaschine zu einer Insel geflogen wurden. Alexandra konnte kaum glauben, dass sie eine ganze Insel fast für sich alleine hatten.

Sie zog sich die Schuhe aus, rutschte ein Stück näher an den Rand des Stegs und planschte mit ihren Füßen schließlich im warmen, azurblauen Wasser. Noch nie hatte sie so eine Farbe gesehen.

Sie bettete ihren Kopf gegen Bills Schulter um die Schönheit dieses Augenblickes noch mehr zu genießen.

Ein plötzlicher Tumult ließ sie allerdings aufhorchen. Auch Bill wandte sich in Richtung des Wasserflugzeuges, wo Tom augenscheinlich gerade versuchte das Einladen ihrer Gepäckstücke zu beschleunigen. Offensichtlich war er der Meinung, dass die Resourtangestellten zu langsam arbeiteten und ihn dadurch wertvolle Minuten seines, ach so verdienten, Urlaubes raubten.

„Tom“, schimpfte Bill „mach doch mal halblang, wir sind hier um uns zu erholen!“

Tom riss soeben den Koffer mit seinen Cappies und seinen Unterhosen aus den Händen des Piloten und packte ihn beinahe gewaltsam in den Stauraum. Daraufhin marschierte er den Steg entlang um zu den anderen Gepäckstücken zu gelangen.

„Ich weiß“, meinte er beiläufig „Erholung muss sein, aber bei der Geschwindigkeit sind wir nächstes Jahr noch hier.“

Alexandra beobachtete wie er versuchte ihren Koffer unter allen anderen Sachen hervorzuziehen, während sie laut dachte:

„Hm, also ich würde mich nicht beschweren, wenn ich bis nächstes Jahr hier bleiben mü-, TOM!!!“

Noch ehe sie seinen Namen zu Ende gebrüllt hatte, war sie neben ihm und ihren aufgesprungenen Koffer und beobachtete wie ihre Klamotten sich über den Steg und ins Meer verteilten. Sein leises „Oops“ kaum beachtend, begann sie sich ihrer kurzen Jeans zu entledigen, während die ersten Mitarbeiter bereits todesmutig ins Hüfttiefe Wasser gesprungen waren um ihr Hab und Gut zu retten.

Alexandra konnte es nicht fassen, als sie sich vom Steg ins Wasser gleiten ließ. Den stundenlangen Flug, das Gerangel in der Gepäckabfertigung und die holprige Fahrt vom Flughafen bis hierher überstand ihr Koffer, aber einmal in Toms Hände gefallen und –krach– ging er in die Brüche.

„Sollen wir dir helfen?“ fragte er vorsichtig, als Alexandra gerade laut leidend ihr Lieblings-T-Shirt an sich riss, bevor es unterging.

„Ne lass mal“, zischte sie und kämpfte sich zu ihren Bermudas vor „deine Haare könnten ja nass werden.“

Tom lachte ein humorloses Lachen und sah zu seinem Bruder der sich neben ihn gestellt hatte und zusah wie die Männer und Alexandra sich durch die Fluten kämpften.

„Aber Bill könnte dir helfen.“

„Äh, ich muss Pinky halten.“ rechtfertigte er sich für sein Nichtstun und hielt demonstrativ den kleinen Kläffer in die Höhe.

Alexandra wetterte unterdessen ununterbrochen vor sich hin und hatte das kleine Intermezzo bereits wieder vergessen.

„Ich hasse dich, Tom Kaulitz, ich hasse dich wirklich. Verabschiede dich von deinen Cappies, die werde ich nämlich teeren, federn und in einem Sandsack nach Peru schicken. Ich hasse dich, du bist der Teufel! Hab ich schon erwähnt, dass ich dich hasse?“

„Schön, dass wir das geklärt haben.“ endete Tom mit einem Lächeln und begann damit Alexandras Sachen, welche auf dem Steg verstreut lagen, zurück in ihren Koffer zu stopfen.

Bill half ihm dabei, verhinderte somit ein noch größeres Chaos, und Pinky bellte wie besessen das aufgewühlte Wasser an, weil sie nicht verstand, weshalb Alexandra mit einem „Meine Sneaker!!“-Schrei untergetaucht war, um ihre Schuhe zu retten, die von der Strömung erfasst worden waren und drohten auf das offene Meer hinauszutreiben.

Ihre Flüche vor sich hin murmelnd, entstieg Alexandra kurze Zeit später, mit Bills Hilfe den Fluten und steckte ihre nassen Sachen in einen großen Plastikbeutel, den ein Mitarbeiter des Resourts freundlicherweise organisiert hatte.

Konzentriert schritt sie daraufhin den Holzsteg entlang, immer darauf gefasst noch eines ihrer Habseligkeiten im klaren indischen Ozean schimmern zu sehen.

Die Chihuahua-Hündin leckte die großen Wassertropfen auf, welche Alexandra großzügig überall da hinterließ wo sie auftrat, und beschwerte sich anschließend niesend darüber, dass es sich dabei ja um Salzwasser handelte.

„Ich hoffe, du bist zufrieden Tom“, erklärte sie, als sie wieder vor ihm stand „der Zwischenfall hat uns jetzt eine halbe Stunde gekostet. Hättest du die Männer einfach ihre Arbeit machen lassen, dann wären wir jetzt schon- MEINE DOLCE & GABBANA SONNENBRILLE!!!“ quiekte Alexandra und war, einen beherzten Kopfsprung später, wieder in den Wellen verschwunden.

Pinky bellte.
 

~
 

„Na das ging doch gut los, oder?“ fragte Tom während er sich auf dem Rücksitz der Maschine festgurtete „Sei froh, dass deine ganzen elektronischen Sachen in dem anderen Koffer waren.“

Er grinste wohl wissend, da er wusste, dass sich Alexandra schrecklich über solche Kommentare ärgerte.

Sie funkelte ihn, unter ihren nassen Haaren hervorblickend, böse an.

Bill, der zwischen den beiden saß und Pinky auf dem Schoß hielt, blickte unschlüssig zwischen ihnen hin und her, nicht sicher, ob er etwas dazu sagen sollte, oder sich doch lieber aus der Angelegenheit raus hielt.

„Ich wette, dein Shirt ist morgen zehn Nummern kleiner.“ setzte Tom dem Ganzen noch die Krone auf und Bill musste, wohl oder übel, doch einschreiten.

Nicht zuletzt wegen seiner eigenen Gesundheit, da Alexandra, halb über ihn hinweggebeugt, versuchte Tom zu schlagen.

Dieser heulte jedes Mal gespielt auf, wenn er getroffen wurde und lachte, als sie anstatt ihn, Bill traf.

„Au!“ rief dieser und setzte dem Kampf somit vorerst ein Ende.

„Oh, Hase, tut mir Leid, aber dein Bruder treibt mich noch mal zur Weisglut.“

Dieser zwinkerte ihr nur zu und zog betont lässig seinen Gurt enger.

„Okay“, begann Bill „wir nehmen uns jetzt alle an den Händen und haben uns wieder lieb, denn es liegen ganze zwei Wochen Sonne, Strand und Meer vor uns. Und darauf freuen wir uns doch, oder?“

Tom schloss die Augen und tat so, als würde er meditieren. Jedenfalls sah das alles schrecklich spirituell aus. Er „Ohm“-te noch eine Weile vor sich hin und Bill und Alexandra beachteten ihn nicht mehr. Nur Pinky sah ihn mit ihren großen braunen Augen interessiert an. Sie war so erstaunt über die Geräusche die er machte, dass sie beinahe den Start ihres Fluges verpasste. Dieser ging jedoch nicht ohne eine kleine zu Wortmeldung des Hundes von statten. Nur gut, dass die Kleine bei ihren letzten Flug noch als Handgepäck durchgegangen war. Nicht auszudenken wie es jetzt um sie bestellt wäre, wenn sie den Flug von Berlin bis hierher, in eine Transportkiste gesperrt, im Frachtraum des Flugzeuges hätte verbringen müssen.

Der Start des Wasserflugzeuges schien ohne Probleme von statten gegangen zu sein. Es war Alexandras erster Flug in einer so kleinen Maschine und sie wurde sich darüber im Klaren, dass diese nicht ganz so bequem waren, wie die Flüge in ihren großen Schwestermaschinen.

Außer dem Pilot, saß noch ein Resourtmitarbeiter auf dem Platz des Copiloten. Sonst waren sie allein.

Sie ließen das Stück Land schnell hinter sich und bald war das blaue Meer alles was man noch sehen konnte. Sonne und Meer. Fehlte nur noch der Strand.

„Alles in Ordnung?“ fragte Alexandra besorgt, als sie sah, dass Bills Blick unfokussiert in die Ferne gerichtet war.

„Ja“, sagte er langsam, blinzelte und sah sie an „mir kam nur gerade ne Idee für einen neuen Song.“

„Echt? Erzähl!“

Doch noch bevor er antworten konnte, schaltete sich Tom wieder in das Gespräch ein.

„Lass mich raten, es hat etwas mit dem Meer zu tun.“ vermutete er und lehnte sich nach vorn um Bills Gesicht sehen zu können.

Doch Bill grinste nur.

„Vielleicht.“ meinte er und sah das Thema somit vorerst für beendet.

Eine gute halbe Flugstunde später, bat der Pilot sie, sich für den Landeanflug bereit zu machen. Alexandra war sich nicht sicher, was er damit meinte, denn immerhin waren sie ja alle angeschnallt. Also hielt sie sich mit der einen Hand am Sitz des Piloten fest und mit der anderen an Bills Unterarm.

Sie erhaschten einen Blick auf die Insel und Alexandra entwich ein kleiner Seufzer:

„Paradiesisch.“

Tom nickte rechthaberisch.

Der breite Sandstrand war fast weiß und Palmen bedeckten beinahe die gesamte Fläche der kleinen Insel, welche man problemlos in einer Stunde zu Fuß umrunden konnte. Ja, dort ließ es sich vermutlich sehr gut aushalten.

Eine holprige Landung später wurde ihr von dem Empfangskomitee aus dem Flugzeug geholfen und eine Blumenkette um den Hals gelegt. Sie sah sich um und bemerkte, dass es Bill und Tom nicht anders erging. Toms Blick verweilte, nach ihrem Geschmack, ein paar Sekunden zu lange auf der Hawaianerin mit dem Hularock. Moment mal… waren sie hier nicht auf den Malediven? Hm… wie auch immer.

Als Tom Anstalten machte, sich um das Gepäck kümmern zu wollen, nahmen ihn Alexandra und Bill in ihre Mitte und führten ihn den Holzsteg entlang, über welchen sie den Mitarbeitern in den dünnen weißen Baumwollsachen folgten.

Pinky war das erste Mal in ihrem Leben an einem Strand und wunderte sich etwas über das feinkörnige helle Zeug was so heiß unter ihren Pfoten nachgab, als sie darüber lief.

Einen kurzen Fußmarsch durch eine Palmenallee später, waren sie an ihren Bungalows, ihrem zu Hause für die nächsten zwei Wochen, angelangt und konnten diese beziehen.

„Man sieht sich dann am Strand!“ rief Tom ihnen noch zu und war sogleich in seinem eigenen Bungalow verschwunden.

Alexandra konnte sich noch genau daran erinnern, wie er sich vehement dagegen gewährt hatte in ein Dreierzimmer zu ziehen:

„Einen Teufel werde ich tun mit euch in einem Zimmer zu wohnen!“

Innerlich zuckte sie mit den Schultern und schmiss sich mit Anlauf auf das große Doppelbett in ihrem Bungalow, welches federnd nachgab. Mit ausgebreiteten Armen blieb sie liegen und hätte auf der Stelle einschlafen können, wäre nicht Bill plötzlich über ihr aufgetaucht und hätte sich vorsichtig auf sie gelegt.

Sie lächelte sanft, als er ihr durch das immer noch feuchte Haar strich und etwas von „Erster gemeinsamer Urlaub“ sagte.

„Jaaaa~“, quietschte sie voller Vorfreude „das wird so erholsam werden.“

Als sich ihre Lippen zu einem Kuss verschlossen, war Pinky sofort zur Stelle um eifersüchtig zu bellen, allerdings wurde sie durch die Höhe der Bettkante davon abgehalten auf das Bett zu gelangen. Alexandra lächelte in den Kuss hinein, als sie ein Krachen vernahm, welches davon kündete, dass der erste Koffer bereits unter ihrer Toberei umgefallen war. Keine drei Sekunden später, streifte etwas Haariges ihre Wange und Bill schreckte nach oben, weil Pinky ihm übers Gesicht geleckt hatte und wild schwänzelnd zwischen ihnen umher tänzelte. Sie hatte einen kleinen Umweg über den Nachttisch in Kauf genommen um auf das Bett zu ihnen zu gelangen. Laut lachend lagen sie kurze Zeit später nebeneinander und hielten Pinky wie ein Kleinkind über sich und spielten mit ihr.

Nachdem sie sich kurz ausgeruht und in ihre Badesachen geschlüpft waren, kehrten sie ihrem Bungalow den Rücken und schlenderten Arm in Arm Richtung Strand. Auf dem Weg dorthin trafen sie nur einen Papagei und eines der Hulamädchen.

Pinky hatte Tom als Erste entdeckt und stürzte ihm durch den heißen Sand entgegen, durch welchen sich Bill und Alexandra jetzt ebenfalls kämpften.

Er badete gerade in der Sonne und erschrak zutiefst, als die nasse Hundezunge ihm über die Nase leckte. Beinahe wäre Pinky in hohem Bogen quer über den Strand geflogen, hätte er sie mit seinen wedelnden Armen nicht verfehlt.

„Ah“, rief er, als Alexandra und Bill auf seiner Höhe waren und sich neben ihn ausbreiteten „ihr kommt genau richtig!“

“Oh Gott, ein Satz der mir immer Angst macht.” gestand Alexandra und Tom wedelte vor ihren Nasen mit der Sonnencreme.

„Untersteh dich Bill, wie sieht denn das aus, wenn du mir den Rücken eincremst!?“ echauffierte sich Tom unterdessen und Pinky suchte sich einen schattigen Platz unterhalb einer nahe stehenden Palme „Lexa, würdest du vielleicht?“

„Was bekomm ich denn dafür?“ fragte sie scherzhaft und begann bereits damit sich selbst gegen die Sonne zu schützen.

„Alles was du willst, Liebelein.“ sagte Tom auf seine typische Art und Bill entfuhr ein „Hallo!?“

Sie lachten und Alexandra meinte, dass sie es noch eine Weile in Anspruch nehmen würde, dass Tom in ihrer Schuld stand.

Nach zehn Minuten Sonnenbad brach Tom wie aus dem Nichts in schallendes Gelächter aus, was die Anderen dazu veranlasste zu fragen, was denn in ihn gefahren sei.

„Ach nichts weiter“, beteuerte er „ich stell mir nur gerade vor, wie Georg sich in seinem Skiurlaub alle Knochen bricht während wir hier gemütlich chillen.“

„Ja“, sagte Alexandra voller Sarkasmus „wirklich wahnsinnig witzig.“

„Also schön“, meinte Tom und sprang auf „wie wäre es mit einem kleinen Wettrennen?“

Fast augenblicklich waren Alexandra und Bill ebenfalls auf den Beinen.

„Wer als Erster im Wasser ist-“, hörte Alexandra Tom noch rufen und war bereits losgerannt.

Beinahe zeitgleich mit Bill erreichte sie das herrlich angenehme Wasser und tauchte kurze Zeit später unter.

Nachdem sie prustend wieder zum Vorschein gekommen war und sich umsah, stand Tom immer noch bei den Handtüchern und war sichtlich stolz auf sich.

„-der gibt heut Abend ne Runde Cocktails aus!“ endete er seinen Satz und hielt sich vor Lachen den Bauch.

Den ziemlich muskulösen Bauch, kam es Alexandra plötzlich in den Sinn.

Sie hatte beinahe wieder vergessen welches Six Pack Tom doch hatte. Über ihre Gedanken erschreckend, dachte sie schnell an was Anderes. Wie war noch mal die Wurzel aus vierhundertdreiunddreißig? Äh…

„Na Super“, unterbrach Bill ihre Gedanken „sag ihm, dass er ein Mistkerl ist.“

„Du bist ein Mistkerl!“ rief Alexandra ohne zu zögern in dessen Richtung und beobachtete seine Reaktion.

„ICH“, betonte er deutlich und flanierte in Richtung des belebteren Inselteils davon „geh jetzt auf Hulamädchenfang!“

Bill und Alexandra sahen sich leidend an.

Tja, Erholung musste eben sein, auch wenn das hieß, dass es nicht Erholung von Tom war.
 

~ Ende des 1. Kapitels ~
 

Hab ich schon erwähnt, dass ich für Vorschläge bezüglich des Plots mehr als offen bin? Also, immer her mit euren Ideen!

Ich persönlich war, bereits als ich ‚Beichte’ noch nicht einmal zur Hälfte fertig hatte, ganz heiß auf eine Fortsetzung. Jetzt finde ich allerdings, dass sie nicht an den Charme ihrer Vorgänger-FF anknüpfen kann. Irgendwie hat sie nicht mehr so viel Reiz.

Was meint ihr?

laue Abende

„Hier gibt es ja Whirlpools!“ stellte Alexandra mit Begeisterung fest, als sie sich vor Einbruch der Dunkelheit auf den Weg in den Restaurantbereich machten, um zu Abend zu essen.

„Ja klar“, bestätigte Bill und fügte viel sagend hinzu, dass es dort unter Sternenhimmel besonders schön wäre.

„Nun“, ließ Alexandra verlauten „dann komme ich gerne auf das unausgesprochene Angebot zurück.“

Bill grinste schelmisch und Tom wandte sich angeekelt ab und tat so, als müsste er sich übergeben.

„Komm Pinky, wir gehen essen.“ meinte er, riss Alexandra die Hundeleine aus der Hand und zerrte Pinky hinter sich her.

Bill griff Alexandras Hand und sie folgten kopfschüttelnd, aber lächelnd.

Da sie all inclusive gebucht hatten, konnten sie sich jetzt an der ganzen Pracht von indischen Köstlichkeiten erfreuen und wählten einen Vierertisch auf der Veranda, mit umwerfendem Blick auf den gerade stattfindenden Sonnenuntergang, der den Himmel in leuchtendes Rot tauchte.

„Oh, Glückskekse!“ rief Tom und beschlagnahmte sofort die Schüssel des Gebäckes, welche auf ihren Tisch stand, ganz für sich allein.

Und dabei hatten sie noch nicht einmal dem Buffet einen Besuch abgestattet.

„’Sie sind ein fairer Partner, der auch an andere denkt’“, las Tom laut vor, nachdem er den ersten Keks geknackt hatte „ich glaub, der war für dich bestimmt, Lexa.“

Dies kaum ausgesprochen, verschwand er in Richtung Buffet und kam erst wieder, nachdem der Sonnenuntergang vorüber war, welchen Bill und Alexandra bis dahin genossen hatten.

„Habt ihrs schon gemerkt?“ fragt er kauend ohne von seinem Teller aufzublicken und stopfte sich noch eine Drachenfrucht extra in den Mund.

„Was denn?“ wollte Alexandra wissen und schlug ihre Beine übereinander, wobei sie aufpasste, dass sie Pinky nicht trat, welche unter dem Tisch ihren Platz gefunden hatte.

Doch Bill antwortete, bevor Tom seine Frage näher erläutern konnte:

„Ja“, sagte er und sah ganz offen in die Richtung aus der ein junges Pärchen verstolen zu ihnen herüber blickte „Deutsche-Alarm.“

Alexandra, manchmal die Blauäugigkeit in Person, bemerkte erst jetzt, dass gut die Hälfte der anwesenden Urlauber Deutsch sprachen, was wiederum bedeutete, dass mindestens die Hälfte davon sie vermutlich erkannten und hinter vorgehaltener Hand über sie sprachen. Vermutlich würde es nicht lange dauern und die ersten Paparazzi-Bilder würden Deutschland erreichen.

Sie seufzte theatralisch, während Tom sich einen weiteren Glückkeks genehmigte.

„Die Deutschen sind echt überall.“ formulierte sie ihre Gedanken.

„’Eine herausfordernde Überraschung wartet’“, zitierte Tom unterdessen den neuen Spruch aus dem Keks „Krasse Sache, der meint bestimmt Jetski fahren, das wollt ich schon immer mal machen, oder tauchen, oder diese Fallschirmsache wo man von einem Boot gezogen wird, wisst ihr, wie heißt das noch mal? Oder…“

Alexandra verabschiedete sich in Richtung Buffet um Toms aufkommenden Redeschwall zu entkommen.
 

~
 

Nachdem die Sonne untergegangen war, wurde es schnell dunkel und die Drei machten sich mit ihrem vierbeinigen Begleiter auf den Weg zum Strand, wo um diese Zeit immer ein Lagerfeuer brannte.

Tom hatte mal wieder Gefallen daran gefunden, Alexandra zu necken, und tat dieses nun mit den Sprüchen aus den Glückskeksen, welche er ihr aufgedrängelt hatte.

„’Ein Flirt begeistert sie.’ Aber du weißt ja: ’Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.’“

Bill setzte sich demonstrativ zwischen die Beiden in den warmen Sand und blickte verträumt in die orangefarbenen Flammen, welche, Glut sprühend, vor ihnen züngelten.

Eine Weile saßen sie schweigend beisammen und genossen die Stille, die nur durch das Rauschen des Meeres und das prasselnde Feuer gestört wurde.

Nach einigen Momenten konnte Tom allerdings nicht mehr an sich halten und rezitierte erneut, indem er sich nach vorne lehnte und eindeutig zweideutig meinte:

„Du weißt ja, Lexa: ’Sags, wenn du Sehnsüchte hast.’“

Er zwinkerte ihr zu.

Sie schluckte einen bissigen Kommentar herunter und ermahnte sich im Stillen, einfach nicht drauf einzugehen.

Von der romantischen Stimmung animiert, setzte sie sich zwischen Bills Beine um sich mit dem Rücken an seiner Brust anlehnen zu können und ihm somit zu erlauben, seine Arme um sie zu schlingen. Er bettete sein Kinn gegen ihre Schulter und dort wo sein Atem ihre nackte Haut streifte, blieb ein leichtes Kribbeln zurück. Schließlich strich er ihre Haare beiseite und hauchte einen Kuss auf ihren freiliegenden Hals.

Alexandra wollte nach hinten greifen, um ihre Finger in seinen Haaren vergraben zu können, streifte dabei jedoch unabsichtlich Tom im Gesicht.

„Oh, sorry.“, entschuldigte sie sich sogleich und sah die Angelegenheit somit als erledigt.

„Kein Thema“, meinte Tom nur und lehnte sich plötzlich näher zu ihr „wir können uns auch ein Zimmer nehmen, wenn du magst.“

Jetzt riss Alexandras Geduldsfaden endgültig.

„Himmelherrgott noch mal, Tom!“, donnerte sie los und spürte nur im Unterbewusstsein, wie Bill sie zu beruhigen versuchte, indem er ihre Oberarme massierte.

„Was denn?“, fragte Tom scheinheilig und mit seinem dämlichsten Grinsen, was Alexandra nur noch wütender machte.

„Hör endlich auf mit diesen bescheuerten Anspielungen. Es nervt einfach nur und ist schon lange nicht mehr witzig.“

Sein Grinsen verschwand und er wurde plötzlich so ernst wie Alexandra es meinte:

„Mach mal halblang, ich mach doch nur Spaß.“

„Für dich ist alles immer nur Spaß“, schrie sie ihn regelrecht an und wollte sich auch nicht dadurch beruhigen lassen, dass Bill sie bei ihrem Kosenamen nannte „wenn du nur eine Sekunde über deine Worte nachdenken würdest, würdest du vielleicht nicht ständig in jedes Fettnäpfchen treten.“

„Äffchen.“ versuchte Bill es erneut, wurde jedoch kaum gehört.

Tom sah Alexandra mit großen Augen an, er wirkte enttäuscht und überrascht zugleich:

„So denkst du also über mich? Dass ich ein fettnäpfchentretender Trottel bin, der keine Kontrolle über sich hat und den ganzen Tag eh nur Schwachsinn labert? Komm mal wieder runter, Alexandra, denn das was du mir vorwirfst ist immer noch besser, als eine verbitterte prüde Spaßbremse zu sein, die sich langsam zu einer richtigen Zimtzicke entwickelt. Das nächste Mal überleg ichs mir lieber zweimal, ob ich mit dir in den Urlaub fahren will.“

Stille.

Alexandra hörte Bill schlucken, während sie sich selbst auf die Unterlippe biss und die Tränen zurückzuhalten versuchte. Sie gewann den Kampf mit sich selbst, wenn auch unter großer Anstrengung. Sie würde sich nicht noch einmal die Blöße geben und vor Tom anfangen zu weinen.

Seine Worte hatten sie wie Peitschenschläge getroffen. Taten sie ihm Leid, zeigte er dies nicht.

Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr, befreite sich vorsichtig aus Bills Umarmung und küsste ihn auf die Wange:

„Wir sehn uns später. Ich will nicht länger die Spaßbremse sein. Komm, Pinky.“

Die Brüder beobachteten, wie sie zwischen den Palmen verschwand.

„Hat die ihre Tage, oder was?“, fragte Tom, der von Bill abschätzend angesehen wurde.

„Super hinbekommen, Tom“, sagte er und packte seine Sachen zusammen um seiner Freundin folgen zu können „das war echt ne reife Leistung. Vielleicht solltest du wirklich mal genauer darüber nachdenken, was du von dir gibst.“

„War der Tipp jetzt Gratis oder bin ich dir was schuldig? Meine Güte, was habt ihr denn heut alle?“, rief Tom ihm hinterher und zuckte mit den Schultern, als er keine Antwort mehr erhielt.

Er holte einen weiteren Glückskeks hervor und öffnete ihn:

„’Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft’“, las er vor und warf den Zettel ins Feuer „Tz, Schwachsinn“

Den Keks kauend, beobachtete er wie das Feuer immer kleiner wurde und irgendwann, spät in der Nacht, verging.
 

~
 

In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken wie Quecksilber aus einem zerbrochenen Thermometer, als sie, mit der Absicht sich sofort schlafen zu legen, die gemütlich luxuriösen Behausungen ansteuerte. Pinky trottete gehorsam neben ihr her und schien um Alexandras Laune zu wissen, da sie momentan einfach nur damit beschäftigt war zu existieren.

Vielleicht hatte Tom Recht und sie war wirklich zu dem geworden, was er ihr vorwarf zu sein, aber sie war zu stolz um es sich selbst und den Anderen einzugestehen. Und somit war ihr nur die Flucht geblieben.

Es war ein lauer Abend und der leichte Wind strich angenehm mild über ihre Haut, als sie den ausgebauten Weg barfuss zurücklegte und feststellte, dass sie unabsichtlich einen Umweg gegangen war und sich nun in der Nähe der Whirlpools wieder fand.

Innerlich mit den Schultern zuckend, beschloss sie, wenn sie schon mal hier war, sich eine vormitternächtliche Abkühlung zu gönnen. Pinky ließ sich sogleich unter einer Palme nieder und begann vor sich hin zu dösen.

Die Wasseroberfläche des runden Pools schimmerte fahl im Mondschein und als Alexandra sich hinein gleiten ließ, stellte sie fest, dass die erdachte Abkühlung eher einer warmen Badewannenfüllung glich.

In zwei Schwimmzügen hatte Alexandra das Becken durchquert, stützte ihren Kopf am Beckenrand auf ihre Hände und genoss das Blubbern der Blasen im Wasser. Für kurze Zeit vergaß sie die kleine Auseinandersetzung und beobachtete den Sternenhimmel, der durch die Palmen hindurch blitzte. Die Sterne funkelten wie Diamanten auf einem Tuch aus schwarzem Samt.

Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und sie erschrak nur mäßig, als jemand von hinten an sie heran trat und seine Arme um ihre Taille schlang.

„Dein Bruder ist echt ein Vollidiot!“

„Ich weiß“, hörte sie Bills Antwort nah an ihrem Ohr „der gehört manchmal wirklich geschlagen.“

„Ich nehme an, du hast ihn nach meinem Verschwinden gerade so richtig verprügelt.“

Bill gluckste über diese, nicht wirklich ernst gemeinte, Bemerkung, spielte das Spiel allerdings mit.

„Natürlich hab ich das. Ich musste doch deine Ehre retten. Ich hatte zwar keine Bratpfanne zur Hand, aber ein glühender Holzscheit is zum Verprügeln auch ganz gut geeignet. Der wird nicht mehr so schnell den Mund aufreißen.“

Alexandra lachte herzhaft bei der Vorstellung von Bills Geschichte, drehte sich zu ihm um und sah sein breites Grinsen.

„Mein Held!“ erklärte sie feierlich und schlang dabei die Arme um seinen Hals.

Bill zog sie nah zu sich heran und legte seine Stirn gegen ihre.

„Hab ich heut schon erwähnt, dass ich dich liebe? So richtig, mit großem ‚L’?“

Alexandra dachte gespielt angestrengt nach.

„Nö“, ließ sie Bill das Resultat ihrer Überlegung wissen und spielte mit seinen Haaren „nicht einmal beiläufig.“

Er zog scharf die Luft ein.

„Welch Frevel meinerseits.“

„Durchaus“, bestätigte sie seine Selbsteinschätzung „ein Makel an guten Manieren, der nur schwer wieder auszumerzen sein wird.“

„Ich bin sehr angetan von eurer Offenheit mir gegenüber“, begann Bill todernst, doch Alexandra konnte nicht mehr an sich halten und lachte schallend los.

„Okay, System Overload an Jane Austen Romanen, stimmts?“

„Gut möglich“, stimmte er ihr zu und wollte erneut seine Sprachgewandtheit unter Beweis stellen.

Alexandra hielt ihn jedoch davon ab, indem sie ihren Zeigefinger auf seinen Mund legte und ihn somit zum verstummen brachte.

„Halt endlich die Klappe und küss mich, Kaulitz!“

Er betrachtete sie mit einem liebevollen Blick, lächelte und verschloss ihren Mund sanft mit seinen weichen Lippen.

Unendlich sanfte Zärtlichkeiten später, flüsterte er Alexandra etwas ins Ohr und sie schlang ihre Beine um seinen schlanken Körper um ihn noch mehr zu spüren.

„Ich. Dich. Auch.“, brachte sie zwischen Küssen hervor und ließ sich von Bill durch das Becken tragen.

Pinky winselte im Schlaf eine Zustimmung und die Sterne funkelten besonders hell, ganz so, als wollten sie das Paar segnen.
 

~
 

Der Morgen kam, hell, laut und gnadenlos.

Als Alexandra die Augen öffnete, ging die Welt in einer Explosion aus hellem Licht unter.

Laut stöhnend zog sie sich die dünne Bettdecke über den Kopf, was allerdings kaum Linderung ihrer körperlichen Qualen brachte. Nur schwach hörte sie Bills Stimme, welche fragte, ob etwas nicht in Ordnung sei.

Sie kniff die Augen zusammen und murmelte etwas über schreckliche Kopfschmerzen, was Bill dazu veranlasste, sich besorgt zu erkundigen, was er ihr Gutes tun konnte.

Alexandra versuchte erneut, wenigstens ihre Augen zu öffnen, doch gab das Unterfangen, welches sich als schier unmöglich herausstellte, wieder auf.

Bill sprang aus dem Bett und verdunkelte das Zimmer sogleich, indem er die Rollläden herunter ließ und zusätzlich noch die Gardinen zuzog.

In einer Kraftanstrengung blinzelte sie Bill entgegen, der sich wieder neben sie ins Bett gelegt hatte und ihren Kopf streichelte.

„Gib mir den Gnadenschuss.“, bat sie nuschelnd und mit belegter Stimme.

„Migräne?“ fragte er flüsternd, um ihr jedes laute Geräusch zu ersparen, und erntete eine Bewegung ihres Kopfes, das man als Nicken verstehen konnte „Kann ich wirklich nichts für dich tun?“

Alexandra schloss die Augen wieder und bat wenigstens um ein Glas Wasser.

Überstürzt beschaffte Bill ihr dieses und entschuldigte sich sogleich, dass er das Bett zu sehr in Bewegung gesetzt hatte.

„Sonst noch was?“ fragte er und versuchte Pinky davon abzuhalten, Alexandra zu nahe zu kommen und ihr auf die Nerven zu gehen.

„Nein danke, geh dich amüsieren und lass mich hier einfach in Ruhe sterben.“

Dies sollte kein Vorwurf sein, denn Alexandra wusste, dass gegen diese Migräneanfälle rein gar nichts wirklich half. Nur Ruhe und Schlaf verschafften ein wenig Linderung.

Bill wusste dies auch und war eine halbe Stunde später mit Pinky zum Frühstück verschwunden und überließ Alexandra ihrem Schicksal. Tom hatte sie zwischenzeitlich noch einmal in hellen Aufruhr versetzt, weil er, laut rufend, gegen die Tür des Bungalows klopfte und zum Frühstück einlud. Dies jedoch nicht ohne sich vorher wegen des gestrigen Vorfalls zu entschuldigen, da in seinem heutigen Glückskeks etwas von „Zeigen sie sich versöhnlich.“ stand.

Schließlich war Alexandra auf sich allein gestellt und verließ die nächsten drei Tage das Bett nur um sich zu übergeben oder ihre Notdurft zu verrichten. Es war nicht ihre erste Migräneattacke die sie je hatte, aber bis jetzt bei Weitem die schlimmste. Migräne war etwas, was sie ihrem schlimmsten Feind nicht wünschte… obwohl… vielleicht dem Mädel von damals, die ihr die Nase gebrochen hatte oder dem Mann, der Bill geohrfeigt hatte. Aber die hatten bestimmt auch schon ihr Fett wegbekommen, wie man so schön sagte.

Am dritten Abend ihrer Krankheit erzählte Bill ihr, dass Tom und er sich mit dem Pärchen angefreundet hatten, das sie an ihrem ersten Abend so ohne Scham beobachtet hatte. Alexandra bekam nur im Unterbewusstsein seine Berichte mit und ärgerte sich, dass es ihr ausgerechnet zu dieser Zeit im Jahr so schlecht ging, da sie ihren wohlverdienten Urlaub hatten.

Am nächsten Abend ging es ihr bereits wieder so gut, dass sie sich dazu aufraffen konnte, dem Abendessen beizuwohnen. Bei dieser Gelegenheit lernte sie auch gleich Annika und Markus kennen, ein nettes Pärchen Anfang zwanzig, aus Hamburg. Nach ihren Beteuerungen, wie sehr sie sich freuten, dass es ihr wieder besser ging und nach einer ausgiebigen Malzeit, gingen sie gemeinsam und mit einer Flasche Rum zum Lagerfeuer und verbrachten den restlichen Abend dort.

„Jetzt, wo ich wieder fit bin“, begann Alexandra „können wir morgen richtig loslegen. Was haltet ihr von einem Ausflug zum Korallenriff?“

Alle Anderen sahen sich an und wirkten leicht schuldig.

„Oh“, begann Annika „das haben wir heute schon gemacht.“

Alexandra war leicht enttäuscht.

„Schade, aber vermutlich wäre ich auf dem Schiff eh Seekrank geworden.“

Bill lächelte ihr aufmunternd zu.

„Wie wäre es dann mit Jetski fahren?“

„Warn wir gestern.“, sagte Tom und bemühte sich Alexandra nicht anzusehen.

„Schnorcheln?“

Bill schüttelte schuldbewusst den Kopf und Alexandra gab auf.

„Sorry“, sagte er und drückte sie an sich „aber wir können ja alles noch einmal machen, oder?“

„Ach, is schon okay, wir können auch einfach nur am Strand faulenzen.“

„Das ist mal ein Wort!“ prostete ihr Tom mit der Rumflasche zu und nahm einen kräftigen Schluck.
 

~
 

„Okay, dann sperrt mal die Lauscher auf.“ riss Tom Alexandra aus einem Tagtraum.

Sie riss die Augen auf und blinzelte sogleich, da die Sonne sie blendete. Sie sah nach rechts und bemerkte, dass auch Bill aus einem leichten Dösen erwachte und verwirrt zu seinem Bruder sah. Dieser hatte seine Nase in einen maledivischen Reiseführer gesteckt und las nun laut daraus vor:

„Ein Drittel der maledivischen Bevölkerung lebt auf der Hauptinsel Malé, die zugleich einzige Stadt der Malediven ist. Malé ist die am dichtesten besiedelte Stadt der Welt.“

Bill und Alexandra sahen sich zeitgleich an. Alexandra konnte seine Augen nicht sehen, da er eine dunkle Sonnenbrille trug.

„War das jetzt eine wichtige Information für uns?“ fragte Bill und legte sich wieder auf sein Badetuch nieder um das Sonnenbad fortzusetzen.

“Ich dachte, es würde euch vielleicht interessieren.”

“Ja“, bestätigte Alexandra ironisch „ungefähr so sehr wie das Massensterben der Nacktschnecken im nahen Osten.“

„Es freut mich, dass dir Nacktschnecken auch so wichtig sind“, meinte Tom ernst und blätterte eine Seite weiter ohne in ihre Richtung zu sehen „hört euch das an: Auf gerade mal zwei Quadratkilometern drängt sich Hochhaus an Hochhaus, um über 100.000 Menschen zu beherbergen.“

„Mir reichts!“ rief Alexandra aus und beschloss die Insel zu Fuß zu umrunden „Wo ist Pinky eigentlich?“

„Der Nuttenfiffi?“ fragte Bill und schob sich die Sonnenbrille aus dem Gesicht.

„Der kleine Groupie?“ wollte auch Tom wissen und richtete sich auf.

„Wie viel Namen denkt ihr euch eigentlich noch für Fiffi, äh… Pinky aus?“

Tom beteuerte, dass ihr Wortschatz noch lange nicht ausgeschöpft sei, während Pinky auf Alexandras Rufe reagierte und aus einem ausgehöhlten Baumstamm in der Nähe gekrochen kam und sich ihr anschloss.

„Wenn ich in einer Stunde nicht wieder da bin-“

„-warten wir einfach etwas länger!“ beendete Tom Alexandras Satz und erntete ein scheinheiliges Grinsen.

Alexandra schulterte ihr Handtuch, legte sich Pinkies Leine um die Schultern und begann zusammen mit ihrer Hündin den Spaziergang entlang des Sandstrandes.

„Hör dir das an, Bill“, begann Tom übermotiviert von Neuem „das ist ja unglaublich: Obwohl die Landeswährung maledivische Ruffiya ist, wird trotzdem praktisch überall US Dollar akzeptiert. Bill, wo willst du denn jetzt hin? BILL!?!“

„Lexa! Warte auf mich!“ rief Bill seiner Freundin nach und rannte ihr hinterher um seinem Bruder zu entkommen.

Dieser war aufgesprungen und machte Anstalten ihnen ebenfalls zu folgen.

„Hallo Leute, ich versuch doch nur, euch wenigstens ein bisschen Bildung beizubringen! Lauft doch nicht weg!!!“

Alexandra quiekte, als Bill zu ihr aufgeschlossen war, sich Pinky unter den Arm klemmte und gar nicht schnell genug das Weite suchen konnte. Er nahm ihre Hand und zusammen stürmten sie lachend den Strand entlang, während die sanften Wellen um ihre Füße schwappten.
 

~ Ende des 2. Kapitels ~



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  imagine
2010-02-15T16:17:23+00:00 15.02.2010 17:17
hi ^^
das ist so cool ^^
bitte mach weiter!!!!!!!!

Von:  Amenirdis
2008-09-04T16:20:34+00:00 04.09.2008 18:20
Klasse!
Bitte mach weiter, aber eine Frage hab ich noch:
Wieso mag Lexa unseren Tom nicht mehr?
Blick da nicht mehr so durch, obwohl ich alles bei Beichte gelesen hatte.

LG Amenirdis
Von: abgemeldet
2008-08-23T11:05:47+00:00 23.08.2008 13:05
Ich finds echt toll, dass nach so langer Zeit (soll jetzt kein Vorwurf sein ^^) die Fortsetzung kommt!Bin schon gespannt wies weiter geht.
lg Cat
Von:  YukiMiyavit
2008-08-17T18:39:02+00:00 17.08.2008 20:39
Hi du schön das du die FF weiter schreibst aber hoffe du läst die armen nich zu ser leiden *grins*

glg Yuki
Von:  Amenirdis
2008-08-14T20:08:32+00:00 14.08.2008 22:08
Hey, hey, hey...
Ich bin's: Sirga.
Hab mir mal einen Nick erstellt und jetzt zu deiner Fanfics:
Klasse!
Wirklich toll, dass du eine Fortsetzung schreibs, freu mich riesig.
Tom...Lexa soll ihn nass spritzen und was macht Bill?
Er hat ja keinen Mittelpunkt, kommt dies noch?
Also, immer weiter so, freu mich schon mehr zu lesen. ^-^

LG Amen
Von: abgemeldet
2008-08-12T18:12:21+00:00 12.08.2008 20:12
Hey, erstmal DANKE, dass du bescheid gegeben hast, dass die Fortsetzung on ist... Hat ja auch lang genug gedauert ;) Freu mich aber auf jeden Fall, dass es weitergeht. Leider bin ich mittlerweile nicht mehr so sehr TH-Fan (naja fast gar nicht mehr), aber deine FF werde ich auf jeden Fall weiterlesen, da dein Schreibstil einfach klasse ist.
Was die Fortsetzung angeht: Das erste Kapi fand ich schon mal richtig schön und auch wenn sie nicht ganz an 'Beichte' rankommen wird, wird es sicher auf viel Begeisterung stoßen (zumindest bei den Stammlesern von Beichte =)
Freu mich schon auf das nächste Kapitel, lass dir nicht wieder so viel Zeit ;)
LG
Nadiii
Von:  Aoichan
2008-08-12T14:36:14+00:00 12.08.2008 16:36
Ich find das schon ziemlich wizig anfängt, aber du hast recht das sie ''noch'' nicht an den Vorgägner heran kommt. Aber ich denke du brauchst dir diesbezüglich keine sorgen zu machen denn so ist e meistens mit fortsezungen.

freue mich trozdem auf das nächste kappi

lg

bye tara


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