Zum Inhalt der Seite

Vergangenheit – Wieso ist sie gegangen?

Eine Beyblade und Megaman Fanfiktion
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Moskau – Jahr 2000 – Fr. 12.05. – 21.45 Uhr
 

Ein Junge von 8 Jahren saß in sich zusammengesunken und mit schmerzverzerrtem Gesicht in der Ecke eines kleinen, dunklem und nur spartanisch eingerichtetem Raum der eher einer Zelle glich. Wenn man ihn näher betrachtete, fielen einem die vielen, kleinen und größeren Wunden, Schnitte und Prellungen auf die seinen Körper verunzierten. Auch seine, viel zu große und abgenutzte, Kleidung war zerrissen und blutig. Wenn man ihn so sah, könnte man denken, er sei Opfer eines Verbrechens geworden oder hätte einen Unfall gehabt was aber nicht der Fall war. Er saß hier wie so gut wie jeden Tag wenn er für sein Versagen oder einfach nur für das Zeigen von Gefühlen bestraft wurde, das war beinahe ein dauerhafter Zustand.
 

Langsam stand er auf, ohne auch nur irgendeinen Laut von sich zu geben, und ging zu dem Verbandskasten der an der Wand hing. Er war beinahe leer, was in Anbetracht der vielen Wunden die er sich zuzog, kein Wunder war. Er versorgte seine Wunden und packte den restlichen Inhalt des Verbandskastens in einen Rucksack, ebenso wie die wenigen Kleider die sich in seinem Schrank befanden.
 

Dann öffnete er eine kleine Klappe am Schrankboden und griff in die Öffnung hinein. Das, was er dort aufbewahrte, war der einzigste private Besitz den er hatte, es war eine Halskette mit der Yin-Hälfte des YinYang-Symbols. Diese Kette hatte er schon immer gehabt und nicht mal seine Peiniger wussten von ihrer Existenz. Er legte sie sich um den Hals und verließ das Zimmer.
 

Leise, immer darauf bedacht nicht entdeckt zu werden schlich er durch die langen, dunklen Gänge, seinen Beyblade mit seinem BitBeast Dranzer startbereit in der Hand um sich wenn nötig zu verteidigen.
 

Leise atmete er auf als er an der Tür ankam, die er angesteuert hatte, und öffnete diese. Der Raum dahinter lag im Dunkeln und man konnte nur ein leichtes glimmen erkennen, so, wie es ein Display in der vollkommenen Dunkelheit verbreitete. Genau auf dieses kleine Leuchten ging er zu und steckte das Gerät, dass es aussandte in die dafür vorgesehene Tasche.

Dann stutzte er: Neben dem Gerät, das er genommen hatte, lag ein weiteres, ziemlich eingestaubtes und an der Farbe erkannte er, wem es gehörte. Es war das Gerät seiner besten Freundin, der einzigen Person, der er bedingungslos vertraute und die nun seit drei Jahren weg war, tot, so wie es die Trainer erzählt hatten. Kurz zögerte er, dann wischte er den gröbsten Staub herunter und nahm es mit.
 

Jetzt würde der schwierigste Teil kommen, die Flucht. Er schlich durch die Gänge bis er an den Ausgang kam und öffnete diesen. Kurz blinzelte er denn er blickte in das Licht einer grellen Straßenlaterne, er war frei, endlich frei. Das Wichtigste war jetzt, von hier weg zu kommen, nach Japan wollte er. Weit weg von dem kalten, grauen Moskau und dem Gebäude, in dem er seine Kindheit verbracht hatte.
 

Er rannte schneller als es für einen Jungen seines Alters üblich war und blickte immer wieder auf die Karte, die das seltsame Gerät in seiner Hand anzeigte. Er war auf dem Weg Richtung Bahnhof um sich dort in einen Zug zu schleichen.
 

Am Bahnhof angekommen, sah er einen automatischen Fahrkartenschalter und schloss das Gerät an diesem an. Nach kurzem warten druckte der Schalter eine Fahrkarte nach Tokio aus ohne, dass der Junge sie bezahlen musste denn Geld hatte er keins. Es war sein Glück, dass es ein moderner Bahnhof war denn nur so konnte er den Fahrkartenautomat austricksen. Er sah auf die Uhr die ihm das Display zeigte und rannte zu dem Bahngleis an dem in zwei Minuten sein Zug fahren würde. Grade noch rechtzeitig erwischte er diesen und jubelte im Inneren. Nach außen hin war er kühl und abweisend wie immer.
 

Plötzlich kam eine zögerliche Stimme aus dem Gerät „Master Kai, wo sind wir?“ „Auf dem Weg in die Freiheit Protoman“ sagte der Angesprochene kühl und sah aus dem Fenster.
 

Frankfurt – Jahr 2008 – Mi. 16.07. – 17.00 Uhr
 

Stolz kam sie mit ihrem ersten richtigen Beyblade aus Frankfurts erstem und einzigem Beybladeladen. Sie betrachtete den kleinen, schwarz roten Kreisel mit dem leeren Bitchip in ihrer Hand und lief gedankenverloren durch die Stadt. Sie brannte darauf, den Blade zu testen und doch gab es einen Teil von ihr, der dies für keine gute Idee hielt.
 

Während sie so hin und herüberlegte, trat sie in eine kleine Seitenstraße ein. Als sie bemerkte, wo sie sich befand, ging sie zielstrebig auf eine Tür zu und schloss diese auf. Ohne sich groß umzusehen betrat sie die kleine 2-Zimmerwohnung in der sie, finanziert von ihrer Adoptivfamilie, seit ein paar Monaten lebte.
 

Sie zog ihren schwarzen Mantel aus und blieb kurz vor dem Spiegel hängen. Sie hatte lange, rubinrote Haare die sie sich mit einem schwarzen Haarband bedruckt mit einem roten Pentagramm aus dem Gesicht band. Ihre, ebenfalls rubinroten, Augen blickten etwas kühl und doch voller Vorfreude den neuen Blade zu testen in den Spiegel. Ihr Gesicht war symmetrisch aber sie würde sich trotzdem nicht als schön bezeichnen, eher durchschnittlich.

Um ihren Hals trug sie zwei Ketten, die Eine, ein simples Lederband mit einem Pentagrammanhänger trug sie offen während sie die Andere, ebenfalls ein simples Lederband, dieses mal allerdings mit der Yang-Hälfte eines YinYang-Symbols, immer unter ihrem rubinroten T-Shirt verbarg. Dazu trug sie eine schwarze Hose mit leichtem Schlag und einer großen Tasche an jedem ihrer Unterschenkel. Ihre Schuhe waren, ebenfalls schwarze, einfache aber bequeme Turnschuhe.
 

Vom Körperbau her sah sie aus wie die meisten Mädchen mit 16 Jahren, zumindest so lange, wie sie lange Kleider trug. Tat sie dies nicht, vielen ihre gut trainierten Arm- und Beinmuskeln und ihr auch sonst ziemlich trainierter Körper auf.

Sie riss ihren Blick von ihrem Spiegelbild los und ging in das Zimmer, das ihr als Arbeitszimmer diente und in dem sie sich die meiste Zeit aufhielt. Sie schloss die Tür und ging auf eine Bowl, die eher für Spielzeugblades gemacht war, zu und steckte ihren neuen Blade auf den Starter.
 

Ohne, dass sie darüber nachdachte stellte sie sich in eine Startposition, die eher einem Profi glich als einem Anfänger und startete den Blade. Ein seltsam vertrautes Gefühl stellte sich ein, so, als hätte sie schon immer gebladet und als ob sie nicht das erste mal einen richtigen Blade in der Hand halten würde. Gebladet hatte sie ja eigentlich schon öfters, allerdings eher schlecht als recht mit einem Spielzeug-Dranzer da in Deutschland der Blade-Sport nicht wirklich verbreitet war.
 

Sie selbst hatte Beyblade auch nur für einen Anime gehalten, auf jeden Fall bis sie vor einem Bladeshop stand und ihren Blade erwarb. Dort hatte sie auch von dem Turnier erfahren, dass am Sonntag in einer Turnhalle in der Nähe stattfinden würde.

Obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, dass dort viele Mannschaften antreten würden, wollte sie doch hingehen da auch die Weltmeister dort sein würden. Nichts konnte sie davon abhalten, ihr Idol, Kai Hiwatari, den sie bis heute nur für eine Animefigur gehalten hatte, in echt zu sehen.
 

Sie wendete sich wieder dem Blade in der Arena zu, der vor ihr auf der Stelle kreiselte und scheinbar auf Befehle wartete. Sie führte ein paar einfache Moves durch, fand es aber, wieso auch immer, zu simpel und brachte ihren Blade dazu, sich so schnell zu bewegen, dass er nicht mehr zu sehen war.
 

Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihr Blade und versuchte zu fühlen, wo dieses sich befand. Sie spürte eine Verbundenheit mit diesem Blade, mit dem Sport an sich und sie gab sich diesem Gefühl hin und merkte, wie ihr Blade immer schneller und schneller wurde ehe das Klingeln ihres Handys sie ablenkte und sie die Kontrolle über den Blade verlor und dieser, durch die Wand der dünnen Plastikbowl, aus der Arena flog.

~Zum Glück ist das eine Eigentumswohnung~ dachte sie nur, als sie das Loch in der Betonwand sah.
 

Sie hob ihr Blade auf, befreite es von dem Schmutz und steckte es in die Tasche, dann holte sie ihr Handy heraus und blickte auf die SMS. „Nur so eine blöde Werbung“ grummelte sie, löschte die SMS und sah auf die Uhr.
 

Es war schon 20 Uhr und sie hatte noch nichts gegessen. Schnell ging sie in die Küche, machte sich ein Brot und aß es. Dann nahm sie den Staubsauger, saugte den Boden des Arbeitszimmers und das Loch in der Wand ab um in dieses anschließend Zeitung zu stopfen.

Wenn sie Zeit hatte, würde sie es zuspachteln. Dann sah sie sich den Schaden an der Arena an und flickte ihn notdürftig mit stabiler Pappe und Klebeband. Sie musste sich wirklich mal eine bessere besorgen.
 

Um 20.30 Uhr startete sie ihr Blade erneut, setzte sich vor die Arena und schloss die Augen. Sie gab sich ganz dem Gefühl der Verbundenheit hin und spürte, wie sich ein Teil von ihr löste und in den Blade überging.
 

Erschrocken öffnete sie die Augen und sah einen ganz dünnen, rotschwarzen Dunst über ihrem Blade. Sie stempelte das Ganze als Sinnestäuschung ab und schob die plötzlich aufkommende Müdigkeit auf die Uhrzeit, nahm ihr Blade aus der Bowl und ging in das zweite Zimmer, das als Schlaf- und Wohnzimmer diente. Sie legte den Blade auf den Nachttisch und machte sich fertig. Ziemlich erschöpft ließ sie sich auf ihr Bett fallen und schlief sofort ein.

Ein Turnier

Frankfurt – Jahr 2008 – So. 19.07. – 14.00 Uhr
 

Sie stand vor einer alten, ungenutzten Turnhalle und blickte sich um. War das Turnier wirklich hier? Hier war wirklich niemand außer ihr. Sie war extra eine halbe Stunde früher hier gewesen um noch einen guten Platz zu bekommen aber so wie es aussah, würde aus dem Turnier wohl nichts werden.
 

Sie drehte sich gerade Richtung Parkplatz um zu gehen als dort ein schwarzer Kleinbus einparkte. Sie kannte das Kennzeichen nicht, ein Deutsches konnte es auf jeden Fall nicht sein. Sie lehnte sich gegen die Hallenwand und beschloss, noch so lange zu warten, bis sie wusste, wer in dem Bus dort saß und hoffte, dass das Turnier doch noch stattfinden würde.
 

Während sie wartete, wanderten ihre Gedanken zurück zu den letzten Tagen:

Sie hatte so gut wie den ganzen Tag mit ihrem Beyblade trainiert und solche Patzer wie das

Loch in der Wand waren ihr nicht noch einmal passiert. Sie hatte sich gleich am Donnerstag

eine richtige, robuste Bowl gekauft und das alte Plastikteil weggeworfen.
 

Jetzt drangen laute Stimmen zu ihr durch und unterbrachen ihre Gedanken. Sie bekam nur ein paar Gesprächsfetzen mit aber diese waren alle auf Japanisch, jetzt wusste sie immerhin, dass das, ihr unbekannte, Kennzeichen ein Japanisches war.
 

>Tyson, jetzt sei endlich still!!! Es gehört sich nicht, so rumzuschreien. < fuhr ein braunhaariges Mädchen einen Jungen mit blauschwarzen Haaren an. Sie verstand zwar kaum Japanisch aber alleine der Name ließ sie darauf schließen, dass es die Weltmeister waren. Zuletzt stiegen ein grauschwarzhaariger Junge und ein etwas dicklicher Mann im schwarzen Anzug aus. Kai und Mr. Dickenson, da war sie sich sicher.
 

Mittlerweile war die kleine Gruppe bei ihr angekommen und Tyson sprach sie an. >Gehörst du zu einem Beybladeteam? < stellte er die Frage und sie schaute ihn unverständlich an. >Baka< kam es von Kai, >Du bist hier in Deutschland, dich Chance, dass hier jemand Japanisch spricht, ist sehr gering. < Jetzt verstand Tyson und stellte seine Frage, zum erstaunen von seinen Teammitgliedern noch mal in fließendem Deutsch.
 

„Entschuldigung, ich vergaß, dass wir nicht in Japan sind. Ich habe gefragt, ob du zu einem der anderen Teams gehörst.“ „Jetzt verstehe ich dich schon eher und nein, ich gehöre zu den Zuschauern aber bis gerade dachte ich, dass es kein Turnier geben wird, denn eigentlich hätte es ja vor einer viertel Stunde angefangen aber bisher war außer mir niemand hier.“ antwortete sie ihm. „Das tut uns sehr Leid aber wir standen im Stau und kamen nicht von der Stelle. Wie heißt du eigentlich?“ „Katharina“ antwortete sie knapp. „Ich bin Tyson und das sind…“ An dieser Stelle unterbrach sie ihn „Du brauchst euch nicht vorzustellen, ich weiß wer ihr seid“
 

„Dann lasst uns erstmal reingehen“ kam es von Mr. Dickenson. Bei ihm erstaunte es niemanden, dass er Deutsch sprach, immerhin war es seine Idee auch in Deutschland ein Turnier zu veranstalten.
 

Mr. Dickenson schloss die Halle auf und wir traten nacheinander ein. In der Halle standen ein paar Bänke im Viereck um eine Bowl herum. Während die Bladebreakers sich um die Bowl versammelten um noch etwas zu trainieren setzte sie sich auf eine Bank in der ersten Reihe und steckte ihre Hand in die Tasche, in der sie ihr Blade hatte. Es war ein gutes Gefühl, zu wissen, dass es da war und obwohl sie kein BitBeast hatte, war es, als hätte sie einen guten Freund der sie verstand.
 

Am liebsten wäre sie jetzt aufgestanden und hätte ihr Blade zu den anderen in die Bowl geschossen aber genau in diesem Moment traten 8 kleine Jungs in die Halle und gingen zu Mr. D.
 

~Das sind wohl die anderen Teams aber sonderlich gut sehen die nicht aus~ dachte sie sich und sie sollte Recht behalten. Die Bladebreakers räumten die Bowl und setzten sich neben Katharina auf die Bank. Was sie wunderte war, dass sich Kai neben sie setzte und nicht Tyson aber eigentlich war es ihr so lieber, sie wollte die Kämpfe sehen und nicht zugelabert werden.
 

„Da jetzt alle Teams da sind, können wir mit unserem Turnier beginnen. Diese 8 Jungs werden in zwei Mannschaften mit je vier Leuten gegeneinander antreten und der Sieger kämpft dann gegen die Bladebreakers. Ich freue mich, immerhin eine Zuschauerin begrüßen zu dürfen da in Deutschland unser geliebter Sport so gut wie unbekannt ist. Und jetzt, lasst das Turnier beginnen“ Mit diesen Worten eröffnete Mr. Dickenson das Turnier und die beiden Teams, die beide keinen Namen hatten und deswegen hier nur Team 1 und Team 2 genannt werden, stellten sich gegenüber auf.
 

Die beiden ersten Spieler griffen nach ihrem Starter und steckten je ein Spielzeugblade darauf. Das konnte ja heiter werden und dabei hatte sie sich auf richtige Kämpfe gefreut. Die Blades machten nach dem Start was sie wollten und eher durch Glück und Zufall gewann Team 1 die ersten drei Kämpfe. Obwohl Team 1 schon gewonnen hatte, wollten die letzten beiden Spieler auch noch gegeneinander antreten und starteten ihre Blades.
 

Nachdem der Kampf nach 10 Minuten immer noch nicht entschieden war da beide Blades nur auf der Stelle kreiselten, stand sie auf und ging zu Mr. Dickenson. „Entschuldigen sie aber dürfte ich diesen Kampf unterbrechen? Die Blades sind gleich gut und werden sich noch etwa 15 Minuten weiterdrehen ohne sich auch nur von der Stelle zu bewegen. Team 1 hat ja so oder so schon gewonnen und ich fände es besser, wenn ex endlich zu einem Richtigen Kampf kommen würde als noch länger den Blades zuzusehen, die so oder so eher nur durch Zufall gewinnen.“ bat sie ihn. „Nun gut, normalerweise würde ich so etwas nicht dulden aber du hast Recht, so geht das nicht, das ist kein Turnier. Du darfst den Kampf beenden.“
 

Sie ging langsam auf die Arena zu und steckte unterwegs ihren Blade in den Starter. An der Arena angekommen, stellte sie sich in Position und startete den Blade. Sie schoss noch in der Luft den ersten aus der Arena, lenkte ihr Blade dann am Rand der Bowl ab und schoss auf dem Rückweg den zweiten Blade raus und fing ihr Blade wieder auf.
 

„So, da nun auch dieser Kampf ein Ende gefunden hat, wird Team 1 gegen die Bladebreakers antreten. Danke an Katharina, dass du diesen Kampf unterbrochen hast.“ „Gern geschehen“ antwortete sie ihm und ging zurück auf ihren Platz. Unterwegs kamen ihr die Bladebreakers entgegen und Tyson flüsterte ihr im vorbeigehen ein „Danke, das war meine Rettung, noch mehr Langeweile hätte ich nicht ausgehalten“ zu. Sie antwortete ihm mit einem Nicken und setzte sich. Sie stützte den rechten Ellenbogen auf dem Knie ab und legte ihr Kinn auf ihre Hand. Durch diese Position leicht vorgebeugt konnte sie dem Kampf gut folgen.
 

Die Startreihenfolge der Bladebreakers war Max, Tyson, Ray und Kai und während Max zur Bowl ging, stellte Kenny Dizzys Kamera auf die Arena ein.
 

Die Kämpfe an sich dauerten nur wenige Sekunden da die Bladebreakers den Spielzeugblades natürlich weit überlegen waren. Ray musste nicht einmal richtig Kämpfen da sein Gegner es nicht schaffte, dass sein Blade in der Arena landete. Direkt nach dem letzten Kampf gingen 8 geknickte Jungs aus der Halle und schnellstmöglich nach Hause. Mr. Dickenson wendete sich an die Bladebreakers. >Ich fahre jetzt, den Weg zum Hotel kennt ihr ja also könnt ihr gerne noch etwas trainieren< sagte er und ging, nach einem Nicken von Kai, ebenfalls. Nach etwa einer halben Minute waren Motorgeräusche zu hören und danach war es ruhig.
 

Nach ein paar Minuten Stille kam Kai auf sie zu. „Trainierst du mit?“ fragte er knapp und sie nickte, auch wenn sie etwas verblüfft über diese Frage war.

Training mit den Weltmeistern

Frankfurt – Jahr 2008 – So. 19.07. – 16.00 Uhr
 

Sie stand vor einer alten, ungenutzten Turnhalle und blickte sich um. War das Turnier wirklich hier? Hier war wirklich niemand außer ihr. Sie war extra eine halbe Stunde früher hier gewesen um noch einen guten Platz zu bekommen aber so wie es aussah, würde aus dem Turnier wohl nichts werden.
 

Sie drehte sich gerade Richtung Parkplatz um zu gehen als dort ein schwarzer Kleinbus einparkte. Sie kannte das Kennzeichen nicht, ein Deutsches konnte es auf jeden Fall nicht sein. Sie lehnte sich gegen die Hallenwand und beschloss, noch so lange zu warten, bis sie wusste, wer in dem Bus dort saß und hoffte, dass das Turnier doch noch stattfinden würde.
 

Während sie wartete, wanderten ihre Gedanken zurück zu den letzten Tagen:

Sie hatte so gut wie den ganzen Tag mit ihrem Beyblade trainiert und solche Patzer wie das

Loch in der Wand waren ihr nicht noch einmal passiert. Sie hatte sich gleich am Donnerstag

eine richtige, robuste Bowl gekauft und das alte Plastikteil weggeworfen.
 

Jetzt drangen laute Stimmen zu ihr durch und unterbrachen ihre Gedanken. Sie bekam nur ein paar Gesprächsfetzen mit aber diese waren alle auf Japanisch, jetzt wusste sie immerhin, dass das, ihr unbekannte, Kennzeichen ein Japanisches war.
 

„Tyson, jetzt sei endlich still!!! Es gehört sich nicht, so rumzuschreien.“ fuhr ein braunhaariges Mädchen einen Jungen mit blauschwarzen Haaren auf Japanisch an. Sie verstand zwar kaum Japanisch aber alleine der Name ließ sie darauf schließen, dass es die Weltmeister waren. Zuletzt stiegen ein grauschwarzhaariger Junge und ein etwas dicklicher Mann im schwarzen Anzug aus. Kai und Mr. Dickenson, da war sie sich sicher.
 

Mittlerweile war die kleine Gruppe bei ihr angekommen und Tyson sprach sie an. „Gehörst du zu einem Beybladeteam?“ stellte er die Frage und sie schaute ihn unverständlich an da sie kein Japanisch konnte. „Baka“ kam es von Kai, „Du bist hier in Deutschland, dich Chance, dass hier jemand Japanisch spricht, ist sehr gering.“ Jetzt verstand Tyson und stellte seine Frage, zum erstaunen von seinen Teammitgliedern noch mal in fließendem Deutsch.
 

„Entschuldigung, ich vergaß, dass wir nicht in Japan sind. Ich habe gefragt, ob du zu einem der anderen Teams gehörst.“ „Jetzt verstehe ich dich schon eher und nein, ich gehöre zu den Zuschauern aber bis gerade dachte ich, dass es kein Turnier geben wird, denn eigentlich hätte es ja vor einer viertel Stunde angefangen aber bisher war außer mir niemand hier.“ antwortete sie ihm. „Das tut uns sehr Leid aber wir standen im Stau und kamen nicht von der Stelle. Wie heißt du eigentlich?“ „Katharina“ antwortete sie knapp. „Ich bin Tyson und das sind…“ An dieser Stelle unterbrach sie ihn „Du brauchst euch nicht vorzustellen, ich weiß wer ihr seid“
 

„Dann lasst uns erstmal reingehen“ kam es von Mr. Dickenson. Bei ihm erstaunte es niemanden, dass er Deutsch sprach, immerhin war es seine Idee auch in Deutschland ein Turnier zu veranstalten.
 

Mr. Dickenson schloss die Halle auf und wir traten nacheinander ein. In der Halle standen ein paar Bänke im Viereck um eine Bowl herum. Während die Bladebreakers sich um die Bowl versammelten um noch etwas zu trainieren setzte sie sich auf eine Bank in der ersten Reihe und steckte ihre Hand in die Tasche, in der sie ihr Blade hatte. Es war ein gutes Gefühl, zu wissen, dass es da war und obwohl sie kein BitBeast hatte, war es, als hätte sie einen guten Freund der sie verstand.
 

Am liebsten wäre sie jetzt aufgestanden und hätte ihr Blade zu den anderen in die Bowl geschossen aber genau in diesem Moment traten 8 kleine Jungs in die Halle und gingen zu Mr. D.
 

~Das sind wohl die anderen Teams aber sonderlich gut sehen die nicht aus~ dachte sie sich und sie sollte Recht behalten. Die Bladebreakers räumten die Bowl und setzten sich neben Katharina auf die Bank. Was sie wunderte war, dass sich Kai neben sie setzte und nicht Tyson aber eigentlich war es ihr so lieber, sie wollte die Kämpfe sehen und nicht zugelabert werden.
 

„Da jetzt alle Teams da sind, können wir mit unserem Turnier beginnen. Diese 8 Jungs werden in zwei Mannschaften mit je vier Leuten gegeneinander antreten und der Sieger kämpft dann gegen die Bladebreakers. Ich freue mich, immerhin eine Zuschauerin begrüßen zu dürfen da in Deutschland unser geliebter Sport so gut wie unbekannt ist. Und jetzt, lasst das Turnier beginnen“ Mit diesen Worten eröffnete Mr. Dickenson das Turnier und die beiden Teams, die beide keinen Namen hatten und deswegen hier nur Team 1 und Team 2 genannt werden, stellten sich gegenüber auf.
 

Die beiden ersten Spieler griffen nach ihrem Starter und steckten je einen Spielzeugblade darauf. Das konnte ja heiter werden und dabei hatte sie sich auf richtige Kämpfe gefreut. Die Blades machten nach dem Start was sie wollten und eher durch Glück und Zufall gewann Team 1 die ersten drei Kämpfe. Obwohl Team 1 schon gewonnen hatte, wollten die letzten beiden Spieler auch noch gegeneinander antreten und starteten ihre Blades.
 

Nachdem der Kampf nach 10 Minuten immer noch nicht entschieden war da beide Blades nur auf der Stelle kreiselten, stand sie auf und ging zu Mr. Dickenson. „Entschuldigen sie aber dürfte ich diesen Kampf unterbrechen? Die Blades sind gleich gut und werden sich noch etwa 15 Minuten weiterdrehen ohne sich auch nur von der Stelle zu bewegen. Team 1 hat ja so oder so schon gewonnen und ich fände es besser, wenn ex endlich zu einem Richtigen Kampf kommen würde als noch länger den Blades zuzusehen, die so oder so eher nur durch Zufall gewinnen.“ bat sie ihn. „Nun gut, normalerweise würde ich so etwas nicht dulden aber du hast Recht, so geht das nicht, das ist kein Turnier. Du darfst den Kampf beenden.“
 

Sie ging langsam auf die Arena zu und steckte unterwegs ihren Blade in den Starter. An der Arena angekommen, stellte sie sich in Position und startete den Blade. Sie schoss noch in der Luft den ersten aus der Arena, lenkte ihr Blade dann am Rand der Bowl ab und schoss auf dem Rückweg den zweiten Blade raus und fing ihr Blade wieder auf.
 

„So, da nun auch dieser Kampf ein Ende gefunden hat, wird Team 1 gegen die Bladebreakers antreten. Danke an Katharina, dass du diesen Kampf unterbrochen hast.“ „Gern geschehen“ antwortete sie ihm und ging zurück auf ihren Platz. Unterwegs kamen ihr die Bladebreakers entgegen und Tyson flüsterte ihr im vorbeigehen ein „Danke, das war meine Rettung, noch mehr Langeweile hätte ich nicht ausgehalten“ zu. Sie antwortete ihm mit einem Nicken und setzte sich. Sie stützte den rechten Ellenbogen auf dem Knie ab und legte ihr Kinn auf ihre Hand. Durch diese Position leicht vorgebeugt konnte sie dem Kampf gut folgen.
 

Die Startreihenfolge der Bladebreakers war Max, Tyson, Ray und Kai und während Max zur Bowl ging, stellte Kenny Dizzys Kamera auf die Arena ein.
 

Die Kämpfe an sich dauerten nur wenige Sekunden da die Bladebreakers den Spielzeugblades natürlich weit überlegen waren. Ray musste nicht einmal richtig Kämpfen da sein Gegner es nicht schaffte, dass sein Blade in der Arena landete. Direkt nach dem letzten Kampf gingen 8 geknickte Jungs aus der Halle und schnellstmöglich nach Hause. Mr. Dickenson wendete sich an die Bladebreakers. „Ich fahre jetzt. Den Weg zum Hotel kennt ihr ja also könnt ihr gerne noch etwas trainieren“ sagte er und ging, nach einem Nicken von Kai, ebenfalls. Nach etwa einer halben Minute waren Motorgeräusche zu hören und danach war es ruhig.
 

Nach ein paar Minuten Stille kam Kai auf sie zu. „Trainierst du mit?“ fragte er knapp und sie nickte, auch wenn sie etwas verblüfft über diese Frage war.
 

„Lass dir solange Zeit wie du brauchst.“ antwortete er und ging zur Tür. Kurz davor blieb er stehen und sah sie noch mal an. „Morgen um 8 wieder hier?“ fragte er und sie nickte. Dann ging er. Sie selbst wartete bis ihre Beine sie wieder sicher trugen und ging nach Hause. Dort ließ sie sich mit mitsamt ihrer Kleider aufs Bett fallen und schlief ein.

Von nervenden Großvätern und Trancezuständen

Frankfurt – Jahr 2008 – Mo. 20.07. – 06.00 Uhr
 

„So Leute, wir laufen erstmal 10 Runden um den Parkplatz“ verkündete Kai erst auf Deutsch und dann auf Japanisch da nicht alle Bladebreakers Deutsch konnten. Tyson fing natürlich gleich an zu stöhnen und auch Ray und Max ließen einen leisen Seufzer los. Katharina wollte es erstmal auf sich zukommen lassen, meckern würde bei Kai eh nichts helfen.
 

Kai lief nach draußen, Katharina folgte ihm und nach einem kurzen, weiteren Murren folgte auch der Rest. Kai schlug ein ziemlich schnelles Tempo ein und sie hatte es anfangs schwer, mitzuhalten, holte ihn aber, nachdem sie sich an die Anstrengung gewöhnt hatte, nach 6 Runden ein. Sie drehte sich während dem Laufen kurz um und sah, dass vor allem Tyson ziemlich am Ende zu sein schien und dass auch Ray und Max stetig langsamer zu werden schienen.
 

„Kai“ sprach sie ihn daraufhin an und er deutete ihr mit einem kurzen Nicken an, dass sie weiter sprechen sollte. „Die da hinten brechen gleich zusammen, meinst du nicht, dass es reicht?“ Er stieß ein verächtliches Geräusch aus aber Katharina ließ sich nicht beirren. „Ich meine, wenn sie nicht mehr stehen können, wie sollen sie dann bladen.“ Sie machte eine kurze Pause, unterbrach ihn aber, als er weiterreden wollte. „Und sag jetzt nicht, es ist ihr Problem. Es ist auch deins wenn sie vor Erschöpfung schlecht trainieren, alleine gewinnt sich kein Turnier.“
 

Daraufhin blieb er stehen und rief nach hinten „Ihr könnt Pause machen“. Erleichterte Seufzer waren zu hören und dann lief Kai weiter. Auch Katharina setzte sich wieder in Gang was von Kai mit einem verwunderten Blick beobachtet wurde. „Du darfst auch Pause machen“ sagte er zu ihr doch sie lief seelenruhig weiter. „Kein Bedarf“ sagte sie nachdem sie ihn ein paar Sekunden auf die Antwort hatte warten lassen. Er sah sie noch kurz verwundert an, beließ es aber dabei.
 

Nach ein paar Minuten hatten die zwei die letzten 4 Runden beendet und Kai ging zielstrebig auf die Blader zu. „Genug Pause gemacht“ sagte er kühl. Auf Deutsch fuhr er fort und wiederholte es nochmals auf Japanisch „Ab an die Bowl, alle gegen alle und gebt euer Bestes“. Ohne irgendeinen Ton verschwanden alle in der Halle, bladen war doch besser als laufen und sie hatten ja, dank Katharina eine Pause bekommen, auch wenn sie nicht wussten, dass sie es ihr zu verdanken hatten.
 

Als alle Blades gestartet waren, gingen die Bladebreakers ausschließlich auf ihre Teammitglieder los und ließen Katharinas Blade in Ruhe. Kai beobachtete das Match mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, das hatte er erwartet. Katharina nutzte die Chance, dass niemand auf ihr Blade achtete und ließ ihr Blade so schnell drehen, dass es nicht mehr zu sehen war. Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich auf die Arena.
 

Es war zwar etwas schwerer die anderen Blades zu erfühlen als sie es von ihrem Eigenen gewohnt war, allerdings schaffte sie es nach kurzer Zeit. Sie ließ ihr Blade auf den von Tyson zuschnellen und Dragon wurde, wenn auch noch mit etwas Hilfe von Driger, aus der Arena katapultiert. Als nächstes nahm sie sich Max dran. Sein Draciel hielt sich zwar etwas besser als Dragon, wurde aber trotzdem von Ray aus der Arena geschleudert.
 

Ray, der Katharinas Blade ganz vergessen hatte, fing an zu jubeln. „Ich habe gewonnen“. „Nicht ganz“ kam es von Kai als er merkte, dass Katharinas Blade sich noch drehte. Jetzt fiel auch Rays Blick auf Katharina und er wunderte sich, dass sie mit geschlossenen Augen und gesenktem Kopf dastand.
 

Sie selbst ließ sich nicht beirren und griff mit voller Kraft Driger an. Es war wie ein zweischneidiges Schwert, entweder er oder sie. Zu ihrem Pech bemerkte Ray den Angriff irgendwie und wich aus. Da sie ihr Blade nicht stoppen konnte, flog es über den Rand wo es allerdings noch weiter kreiselte. Sie ließ es noch eine Runde um die Bowl drehen und fing es dann geschickt auf.
 

„Ihr könnt gehen, ich trainiere noch etwas“ wandte sich Kai an die Bladebreakers und wartete, bis sie die Halle verlassen hatten. „Lust auf ein Match“ wand er sich an sie. „Gerne“ war ihre Antwort und sie lächelte. Erst jetzt fiel Kai auf, dass sie sonst die ganze Zeit ein ernstes Gesicht machte. Kai stellte sich ihr gegenüber und ging in Startposition.
 

Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihre Startposition der seinen in vielen Punkten ähnlich war. Er schob den Gedanken beiseite und zählte an. „3…2…1…“ „Let it rip“ kam es von beiden gleichzeitig und sie starteten ihre Blades.
 

Wie Kai es bei ihr schon beobachtet hatte, schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Beide Blader schenkten sich nichts und doch gewann Kai langsam aber sicher die Überhand. „Dranzer“ rief er und wollte zum letzten Angriff ansetzen als er merkte, wie sie leicht zitterte.
 

Vor ihren Augen blitzten Bilder auf, sie sah sich selbst fast tot auf dem Boden liegen und dann hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf. ‚Lass mich dir helfen, damals habe ich dir das Leben gerettet mit meiner Energie, jetzt gib mir etwas von deiner Energie und ich helfe dir in dem Kampf’ Plötzlich wusste sie, wer da zu ihr sprach, es war ihr BitBeast und es war in ihrem Körper.
 

Sie ließ ihrer Energie freien lauf und spürte wieder dieses Gefühl, als würde ein Teil von ihr in das Blade gezogen. Jetzt wusste sie, dass es ihr BitBeast war und sie kannte auch seinen, oder eher ihren Namen. ~Daenara~ dachte sie ~Danke, dass du für mich da bist wenn ich dich brauche~
 

Kai konnte beobachten, wie sich ihr Blade schneller drehte und von diesem plötzlich eine seltsame Energie ausging. „Jetzt“ flüsterte sie leise und aus ihrem Blade stieg ein roter Nebelschleier auf, viel dichter als es beim letzten Mal der Fall war.
 

Kai war so überrascht von der Aktion, dass er zu spät bemerkte, dass er angegriffen wurde und Dranzer flog aus der Arena. Er wollte gerade zu ihr gehen und ihr gratulieren, als sie zusammenbrach. Der Nebel verschwand und auch ihr Blade hörte auf sich zu drehen. Er fing sie auf und legte sie auf eine der Bänke.
 

Nach 5 Minuten kam sie wieder zu sich und setzte sich langsam auf. Sie sah sich nach Kai um und sah ihn neben sich sitzen. „Wie ist der Kampf ausgegangen?“ fragte sie ihn leise da ihr nach direkt dem Angriff schwarz vor Augen wurde. „Du hast gewonnen, Glückwunsch“
 

Langsam stand sie von der Bank auf und ging etwas unsicher zu der Arena. Sie bückte sich und nahm ihr Blade. ~Danke Daenara, vielen Dank~ Da sie noch etwas wackelig auf den Beinen war, ging sie zurück zur Bank und setzte sich neben Kai. Kai sah sie schweigend an und es sah aus, als ob er überlegen würde.
 

„Hättest du Lust, als Co-Leaderin mit nach Japan zu kommen? Ich könnte mit dem Kindergarten etwas Unterstützung gebrauchen.“ fragte er sie schließlich doch. „Lust hätte ich schon aber ich möchte trotzdem noch etwas darüber nachdenken und meine Eltern muss ich auch fragen, ob das in Ordnung ist. Sie haben zwar gesagt, dass ich alt genug bin, mein Leben alleine auf die Reihe zu bekommen aber das Sorgerecht haben sie trotzdem.“
 

„Lass dir solange Zeit wie du brauchst.“ antwortete er und ging zur Tür. Kurz davor blieb er stehen und sah sie noch mal an. „Morgen um 8 wieder hier?“ fragte er und sie nickte. Dann ging er. Sie selbst wartete bis ihre Beine sie wieder sicher trugen und ging nach Hause. Dort ließ sie sich mit mitsamt ihrer Kleider aufs Bett fallen und schlief ein.

„Komm mit, ich zeig dir dein Zimmer.“ sagte er knapp und lief los, ich folgte ihm und kurz darauf standen wir vor einer Tür. „Hier ist es“ sagte er und verschwand in der Tür nebenan. Daraus schloss sie, dass dort sein Zimmer lag. Sie öffnete die Tür und ließ sich auf ihr Bett fallen. Kurz darauf schlief sie ein.

Fragen und die Musik

Japan – Jahr 2008 – Mi. 22.07. – 09.40 Uhr
 

„Kai, können wir das Training beenden? Ich kann nicht mehr“ beschwerte sich ein ziemlich verschwitzter und schnaufender Tyson bei seinem Teamleader. Trotz, dass sie kaum Japanisch konnte, wusste sie, was Tyson gesagt hatte. Sie warf Kai einen Fragenden Blick zu und dieser seufzte. „Okay Leute, 15 Minuten Pause“ gestand er den erschöpften Bladern zu.
 

Katharina setzte sich neben Kai auf eine Verandastufe und sah ihn an. „Du solltest ihnen öfters eine Pause gönnen, dann halten sie viel länger durch.“ „GENAU“ brüllte Tyson der zugehört hatte in ihre Richtung. „Ich weiß“ gab Kai zu „aber mir fällt es schwer einzuschätzen, wann sie eine Pause brauchen weil ich eine viel bessere Kondition habe.“ Er flüsterte so leise, dass nur Katharina es hören konnte. „Mach doch einfach alle zwei Stunden 15 Minuten Pause und schon hat sich das Problem erledigt.“ schlug sie vor.
 

Ehe Kai antworten konnte, wurde er von einer unbekannten Stimme unterbrochen. „Kai, Kai, sie ist da, ich weiß es. Ich weiß ganz genau, dass sie hier ist, such sie bitte, bitte“ „Das hast du die letzten 1000 Mal auch behauptet“ fuhr Kai die Stimme an und jetzt sahen alle Bladebreakers zu ihm rüber. „Und wenn du dich etwas zurückhalten würdest, was bedeutet mich nicht 10 Mal am Tag an sie zu erinnern, wäre ich dir auch sehr dankbar“. „Aber Kai, ich will wieder zu ihr, gaaaaanz dringend, ich vermisse sie!“
 

„Kai, was ist das?“ fragte Kenny den Teamleader. „Ich wüsste nicht, was euch das angeht“ fauchte er. „Von wem hat die Stimme geredet? Von deiner Freundin?“ stichelte Max. „Selbst wenn es so wäre würde ich es euch nicht unter die Nase reiben“ Mittlerweile schrie Kai fast und es sah so aus, als würde er gleich explodieren. „Übernimm du das Training weiter, ich muss mich erstmal beruhigen“ wandte er sich an Katharina. „Okay“ antwortete diese und Kai verschwand im Haus.
 

Keine 10 Sekunden später hörte man eine Tür knallen und sehr laute Musik wurde eingeschalten. ~Das Lied kenne ich doch~ dachte sie sich nach ein paar Minuten und sah zu den Bladebreakers. Diese hielten sich allesamt die Ohren zu und verzogen das Gesicht. „Was denn? Gefällt euch diese Musik nicht?“ schrie sie gegen das Lied an. Da nicht alle Deutsch konnten, übersetzte Dizzy schnell und alle schüttelten den Kopf. Langsam nahm Tyson die Hände von den Ohren. „Du kennst diese Musik?“
 

„Natürlich, das ist eine meiner Lieblingsbands, Blutengel mit Lucifer, trifft genau meinen Geschmack.“ antwortete sie abwesend, drehte sich dann um und ging ins Haus. Vor Kais Tür blieb sie stehen und klopfte. Ein gemurmeltes „Was“ war von innen zu hören und sie öffnete die Tür. „Kannst du bitte etwas leiser machen, ich weiß nicht wie ich die da unten zum trainieren kriegen soll wenn sie sich die Ohren zuhalten.“
 

Kai brummelte etwas und antwortete dann deutlicher. „Du willst sicher nur die Musik nicht hören, genau das sagt Ray auch immer wenn ich sie anmache.“ „Nein, kann sein, dass Ray so denkt aber ich will sie wirklich nur in sofern leiser, dass die da unten die Hände von den Ohren nehmen damit ich sie trainieren kann.“
 

Genau in diesem Moment fing ihr Handy an zu vibrieren und die ersten paar Töne von Lucifer erklangen. Sie zog das Handy aus der Tasche und sah auf das Display. „Wehe es ist nichts Wichtiges.“ grummelte sie und nahm an.
 

„Ich wollte nur sagen, dass wir uns dachten dir etwas Musik zu schicken da es deine Lieblingsbands in Japan ja sicher nicht zu kaufen gibt. Und Labyrinth haben wir auch gleich mitgeschickt da du das Album liegen lassen hast.“
 

„Mama, du rufst zwar grade etwas ungünstig an aber es ist gut, dass du es bemerkt hast. Lange würde ich es ohne Musik nicht aushalten. Was schickst du denn noch so?“
 

„Eigentlich sollte das ja eine Überraschung sein aber so fies bin ich nicht. Sämtliche Alben und Singles von Blutengel, damit dürftest du über die Runden kommen oder?“
 

„Ja, sicher, du bist echt die Beste. Ich muss mir dann nur noch eine Stereoanlage mit extra lauten Lautsprechern besorgen, ich hoffe nur, der Dojo hält das aus.“
 

„Da bin ich mir sicher, übermorgen müsste das Paket da sein aber jetzt muss ich auflegen, Gespräche nach Japan sind schließlich nicht billig“
 

„Ist in Ordnung, danke noch mal“
 

Als sie auflegte war ein schadenfrohes Grinsen auf ihrem Gesicht zu sehen. „Was wollte deine Mutter?“ fragte Kai jetzt. „Ach, sie hat mich nur vor dem sicheren Untergang bewahrt. Ich halte es nicht lange ohne meine Musik aus und ich habe meine Lieblings- CDs Zuhause liegen lassen. Die kommt jetzt übermorgen an und sämtliche anderen CDs der Band dazu, armer Kindergarten.“ „Wieso das denn?“
 

„Sie werden die Musik nicht mögen und ich denke, das Training beenden wir offiziell, ich brauche noch eine extrem laute Stereoanlage.“ „Darf ich die dann auch mal benutzen? Meine ist viel zu leise.“ „Ich denke, dass ist kein Problem.“ Sie ging auf die Tür zu und Kai schaltete die Musik aus. Von den anderen kam erleichtertes Stöhnen. „Ich komme mit“ sagte Kai und folgte ihr.
 

„Endlich ist dieser Lärm aus, wie hast du das geschafft?“ kam es von Tyson. „Freut euch über die Stille, ab übermorgen werdet ihr froh sein, sie genossen zu haben und das Training ist beendet.“ Sie ging zur Haustür und ließ einen überraschten Tyson stehen. „Ach Tyson, DAS IST KEIN LÄRM“ sagte sie noch ehe sie, gefolgt von Kai, aus der Tür ging.
 

Die beiden liefen schweigend nebeneinander her und machten sich auf zum nächsten Elektrogeschäft während die verwirrten Bladebreakers sich um den Küchentisch setzten. >Ich ahne schlimmes aber das ist nicht unser Thema. Was meint ihr war diese Stimme vorhin und weshalb war Kai so sauer als Max sich einen Spaß erlaubt hat? < eröffnete Tyson die Runde.
 

Ich denke, das war ein BitBeast so wie meine Dizzy, eine andere Erklärung fällt mir nicht ein“ meinte Chef. „Mir auch nicht“ kam es von Dizzy. „Ich fände es viel wichtiger zu wissen, wen diese Stimme meinte und was diese Person mit Kai zu tun hat

/hatte“ kam es von Ray und die anderen stimmten ihm zu. Sie beratschlagten noch eine Weile und als Katharina und Kai mit einem riesigen Karton das Haus betraten hatten sie immer noch kein Ergebnis.
 

Die beiden verschwanden, zur Verwunderung der anderen sofort mit dem Karton nach oben und machten sich daran, die Stereoanlage inklusive extra Boxen in Katharinas Zimmer aufzustellen. Als sie fertig waren, brach sie das Schweigen. „Darf ich mir mal deine CD ausleihen? Ich will kurz das Laufwerk testen bevor ich mein Handy anschließe.“ fragte sie Kai. „Ich hole sie.“ Zwei Minuten später hielt das eine original deutsche Blutengel Album „Labyrinth“ in der Hand und legte sie ein. Bevor sie die CD startete, sah sie kurz in der Anleitung nach wie man zu bestimmten Titeln springen konnte und startete zielsicher die Nummer 11, Lucifer.
 

Von unten konnte man noch kurz Gemecker hören, von wegen verdammter Lärm dann übertönte die Musik sämtliche Widerworte. Die beiden setzten sich auf das Bett und genossen die Musik bis plötzlich jemand die Tür öffnete. „Tyson“ schien die beiden gleichzeitig den Störenfried an welcher sich dadurch nicht beirren ließ. „Könnt ihr bitte etwas anderes anmachen, es ist ja toll so eine Anlage im Haus zu haben aber diese Musik ist schrecklich. Katharina, tu mir den Gefallen und mach was anderes, bitte.“
 

„Ist es für dich in Ordnung wenn ich mein Handy anschließe und von dort Musik höre?“ fragte sie Tyson und dieser nickte. Er hatte wohl das Gespräch über Musik schon wieder vergessen. Sie schloss das Handy an, stellte die Anlage um und suchte ein bestimmtes Lied. Tyson sah ziemlich zuversichtlich aus. Als er allerdings die ersten Töne hörte, ergriff er die Flucht. Es lief dasselbe Lied nur, dass es dieses Mal nicht von der CD kam. „Armer Kindergarten“ sagten sie gleichzeitig und mussten grinsen.

Was ist mit Kana passiert?

Japan – Jahr 2008 – Do. 23.07. – 11.24 Uhr
 

Am nächsten Morgen wurde Katharina von alleine wach da Kai und sie beschlossen hatten, das Training ausfallen zu lassen. Das erste was sie tat war, nach der Fernbedienung zu greifen und leise Musik anzumachen. Dann sah sie auf die Uhr und erschrak. ~Schon halb 12? Ich sollte vielleicht mal aufstehen~ dachte sie erschrocken und sprang aus dem Bett. Sie schnappte sich ihre Kleider und ging ins Bad. 10 Minuten später kam sie angezogen zurück auf ihr Zimmer.
 

Dort schnappte sie sich ihren Blade und machte die Anlage wieder aus. Sie schloss ihr Zimmer ab, stöpselte sich ihre Ohrhörer ein, öffnete das Fenster und sprang raus. Ihr Zimmer lag im 1. Stock und so kam sie ungesehen aus dem Haus. Es war ihr lieber, wenn die anderen dachten, dass sie noch schlief da sie nicht wusste, wie lange sie trainieren würde.
 

Zuerst joggte sie langsam durch die Straßen bis sie sich in einem kleinen Park befand in dem sich um keine Tageszeit mehr als drei Leute aufhielten, der perfekte Platz für sie um zu trainieren. Dort fing sie an schneller zu laufen und sprintete bald über die Parkwege. Sie achtete nicht wirklich auf ihre Umgebung und so kam es, dass sie in jemanden hineinlief.
 

Sie stand auf und entschuldigte sie auf Deutsch, Japanisch konnte sie noch immer nicht, dann erst sah sie nach unten und sah, wen sie umgerannt hatte. Es war Kai der wie sie in diesem Park trainierte und wohl, wie sie, nicht darauf geachtet hatte, wohin er lief. „Alles okay?“ fragte sie ihn und er nickte nur.
 

Nach dieser etwas unangenehmen Begegnung machte sie sich auf den Rückweg und sprang in ihr Zimmer. Dort schaltete sie erstmal ihre neue Stereoanlage an und hörte leise Musik.
 

~ Sie erinnert mich immer mehr an Kana, vielleicht hat Kuroi ja doch recht~ überlegte Kai auf dem Rückweg. Kurz vor dem Dojo sah er von der Straße auf und kniff sich erstmal in den Arm. Da sprang doch tatsächlich jemand ohne große Mühe in den ersten Stock. Leider konnte er nicht erkennen, wer es war aber er war sich sicher, dass es Katharinas Zimmer war.
 

Schnell lief er ins Dojo und rannte die Treppe rauf, Kenny ignorierte er dabei ganz, auch wenn dieser ihm verwundert nachsah. Vor ihrer Tür blieb er kurz stehen und überlegte, sollte er einfach reingehen oder klopfen. Er entschied sich für klopfen und als kurz darauf ein herein von drinnen kam öffnete er die Tür. Misstrauisch sah er sich im Zimmer um, konnte aber nur Katharina erkennen.
 

„Ist was?“ fragte diese vorsichtig als sie Kais Blicke bemerkte. „So wie es aussieht nicht, ich dachte nur hier wäre ein Einbrecher oder so was?“ antwortete er wahrheitsgemäß und irgendwie fühlte er sich dabei nicht wohl in seiner Haut. „Wie kommst du darauf?“ „Als ich um die Ecke bog, sah ich jemanden durch das Fenster springen aber ich glaube, ich habe mich geirrt.“
 

„Hast du nicht, es war nur Pech, dass du es gesehen hast. Hättest du nicht zwei Sekunden später um die Ecke kommen können?“ „Anscheinend nicht.“ sagte er und beide fingen an zu lachen. Das hörte Tyson der gerade aus seinem Zimmer kam und stürmte sofort in das Zimmer. „Kai, bist du krank? Ich hab dich noch nie lachen hören.“ kam es verwundert von diesem. Zu ihrer eigenen Überraschung verstand Katharina diesen Satz auf Japanisch und wieder durchzuckten sie Erinnerungen.
 

Sie rannte durch dunkle Gänge, hinter ihr ein Junge, etwa in ihrem Alter. „Gleich hab ich dich und dann kannst du dich nicht mehr drücken“ rief er ihr zu. „Noch hast du mich nicht gefangen“ war ihre Antwort und sie rannte noch etwas schneller. Plötzlich lief sie in jemanden hinein. „WAS FÄLLT DIR EIN DU FRECHE GÖRE“ schrie die Person sie an. Sie ging ein paar Schritte zurück und schaute ängstlich in das Gesicht ihres Gegenübers. „Es tut mir Leid, das wollte ich wirklich nicht Voltaire-Sama.“ sagte sie entschuldigen.
 

Plötzlich fand sie sich in der Realität wieder und sah zwei besorgte Gesichter vor sich. „Was ist los? Du warst so seltsam?“ fragte Tyson sie vorsichtig. „Tut mir Leid, ich war in Gedanken“ antwortete sie ihm. Dieser war beruhigt und verließ den Raum. Als er weg war, sah Kai sie ernst an. „Das kannst du ihm erzählen, nicht mir, was war los?“
 

„Ich habe mich an etwas erinnert und konnte mich nicht losreißen, ich will mich nicht erinnern und doch kann ich nichts dagegen tun.“ flüsterte sie leise. „hätte ich gewusst, dass ich mich dann erinnere, hätte ich die Tür benutzt aber ich konnte ja nicht ahnen, was dann passiert.“ Sanft legte Kai die Arme um sie und so saßen sie eine ganze Weile nur da und lauschten der Musik.
 

Plötzlich riss eine Stimme die beiden aus ihren Gedanken. „Master Kai, ein Anruf für sie, es ist wichtig“ kam es von Protoman. Kai sah kurz zu ihr und wollte gerade etwas sagen, als sie ihm zuvorkam. „Geh schon, wenn er stört, muss es was wichtiges sein.“ Schnell verließ Kai das Zimmer und ging in sein eigenes.
 


 

Ja?
 

Kai, ich hab was herausgefunden was dich vielleicht interessieren könnte. Ich bin die Akten durchgegangen und bin dabei auf deine gestoßen. Du hast eine Schwester Kai, eine Zwillingsschwester und das ist jetzt kein Scherz.
 

Klingt aber wie einer.
 

Ist aber keiner und du kanntest sie sogar. Sie war auch in der Abtei…
 

In der Abtei gab es keine Mädchen.
 

Doch aber ich kann dich verstehen wenn du sie vergessen willst. Kana war das einzigste Mädchen und sie war deine Schwester.
 

Das zu wissen bringt mir auch nichts, sie ist tot.
 

Oder auch nicht, ich habe ihre Akte noch mal geprüft, sie ist nicht gestorben, sie wurde nach Deutschland gegeben und dort müsste sie auch jetzt noch sein.
 

Hast du was Genaueres?
 

Ja, der letzte bekannte Wohnort war Frankfurt, sonst nichts.
 

Ich dachte nicht, dass ich das je sagen würde aber danke Yuriy, dank dir habe ich wieder Hoffnung.
 

Das sagst du mir bitte noch mal ins Gesicht wenn ich persönlich vor dir stehe. Es kommt jemand.
 


 

Im Nebenzimmer lag Katharina auf ihrem Bett und hatte alles gehört und verstanden. Warum sie ein russisches Gespräch verstehen konnte, wusste sie nicht aber dank diesem erinnerte sie sich wieder komplett an ihre Kindheit, an die Kälte der Abtei, ihre zwei einzigen Freunde Yuriy und Kai, wobei, Kai war ja ihr Bruder, an das harte Training, die Strafen und die Freude als sie Kuroi bekam, an Daenara, an den Spaß den sie dort hatte auch wenn es ein schrecklicher Ort war und daran, wie sie tagelang geweint hatte, als sie ihre Freunde zurücklassen musste.
 

Obwohl es erst Nachmittag war, schlief sie bei laufender Musik ein und hörte nicht, dass Kai an der Tür klopfte.

Kana, du lebst!

Japan – Jahr 2008 – Fr. 24.07. – 00.03 Uhr
 

Mitten in der Nacht wachte sie auf. Da sie nicht mehr einschlafen konnte, stand sie auf und zog sich an. Es wurde Zeit, dass ihr BitBeast wieder in ihren Blade zurückfand. Sie nahm ihren Blade und verließ ihr Zimmer durch das Fenster. Ihre Tür schloss sie nicht ab, es war ja mitten in der Nacht.
 

Sie joggte zu dem Park und startete ihren Blade. Eine Weile ließ sie ihn kreiseln, dann setzte sie sich im Schneidersitz auf den Boden und konzentrierte sich. Nicht lange und um sie bildete sich ein roter Nebel der langsam aber sicher auf ihr Blade überging.
 

Während sie dort so saß, ahnte sie nicht, dass sie einen nächtlichen Beobachter hatte. Kai lag noch lange wach und dachte nach über das, was Yuriy ihm offenbart hatte. Als er dann Geräusche aus Katharinas Zimmer vernommen hatte, war er aufgestanden und ihr gefolgt.
 

Eine Weile beobachtete er das Schauspiel jetzt schon als er merkte, dass der rote Nebel langsam weniger wurde und ihr Blade langsam aufhörte sich zu drehen. Als der letzte Nebel im Blade verschwunden war, hörte dieser auf zu kreiseln und sie brach zusammen.
 

Schnell ging Kai zu ihr rüber, nahm ihr Blade und bemerkte, dass der BitChip nicht mehr leer war. Er steckte den Blade ein und nahm sie auf die Arme. Schnell machte er sich auf den Rückweg und brachte sie in sein Zimmer. Ihres lag zwar nebenan aber er wusste weder, ob es abgeschlossen war, noch, wie er die Tür mit ihr auf den Armen öffnen sollte. Seine Zimmertür war nur angelehnt und so kam er ungehindert zum Bett auf welches er sie dann legte.
 

Er nahm sich seinen Schreibtischstuhl und setzte sich neben das Bett. Die anderen im Haus schliefen noch und er hatte auch nicht vor, sie zu wecken.
 

Er wusste nicht, wie lange er schon so an ihrem Bett saß und sie beobachtete aber als langsam Leben in das Haus kam, stand er auf und ging in die Küche. seine Tür schloss er dabei sorgfältig damit niemand sein Zimmer und Katharina sah.
 

Nachdem Kai das Zimmer verlassen hatte, wachte sie langsam wieder auf. Erst musste sie überlegen, wo und vor allem, weshalb sie hier war. Ein unbestimmtes Gefühl ließ sie dann auf ihr Blade blicken, das auf dem Nachttisch lag und langsam kam die Erinnerung an die Nacht zurück.
 

Aufmerksam sah sie sich in dem Zimmer um. Sie wusste jetzt zwar, was passiert war aber wo sie war, war ihr immer noch schleierhaft. Das Zimmer war ordentlich und auf den ersten Blick sah es unbewohnt aus. Sie ließ ihren Blick weiter durch das Zimmer schweifen und etwas auf dem Schreibtisch erregte ihre Aufmerksamkeit.
 

Langsam ging sie auf diesen zu und sah dort ein kleines Gerät mit Display liegen. Ohne es wirklich zu merken, nahm sie das Gerät hoch und betrachtete es genauer. Es war schwarz und hatte neben dem Display mehrere rote Knöpfe. Auf der Rückseite war ein, ebenfalls rotes, Pentagramm zu sehen.
 

Sie war so sehr von dem Gerät abgelenkt, dass sie nicht merkte, dass jemand die Tür öffnete und eintrat. »Kuroi« flüsterte sie leise und die Person an der Tür riss die Augen auf. Langsam und leise schritt sie auf Katharina zu und umarmte diese dann von hinten. „Kana“ flüsterte sie „Du lebst!“.
 

{Kurz eine Info, ab jetzt werde ich statt Katharina Kana schreiben}
 

Sie lehnte sich an Kai und lächelte. Nicht nur, dass sie jetzt wieder wusste, wer sie war, nein, sie hatte ihren besten Freund und, wie sie seit neustem wusste, ihren Bruder zurück. Kai drehte sie zu sich und beide sahen sich lange in die Augen. „Ich bin so froh, wieder bei dir zu sein“ kam es von beiden gleichzeitig.
 

Beide hatten vergessen, dass die Tür noch offen war und wurden erst durch einen lauten Rums darauf aufmerksam gemacht. „Aua“ kam es laut und auch etwas beschockt aus dem Flur. Die beiden drehten sich um und fingen synchron an zu lachen. Direkt vor der Tür lag Tyson im Flur und rieb sich den Kopf.
 

„Was gibt es da zu lachen?“ fauchte er die beiden an und erst später fiel ihm ein, dass Kana ja kein Japanisch konnte. „Tut mir Leid, dass ich euch gestört habe aber ihr solltet die Tür besser schließen.“ Dann wandte er sich direkt an Kai. „Es ist ja schön, dass Katharina dein Herz erweichen konnte und du sie liebst aber ihr müsst einen damit nicht so früh am Morgen schocken“ beschwerte er sich auf Japanisch.
 

Die beiden, die gerade erst aufgehört hatten zu lachen, sahen sich darauf hin an und fingen wieder an zu lachen. Mittlerweile waren alle wach aber keiner der drei hatte es bemerkt. Plötzlich war eine verschlafene Stimme zu hören. „Geht das auch nicht leiser? Es ist uns egal, wer hier wen liebt und wo aber ihr braucht uns nicht zu wecken“ Kana drehte sich um und konnte Max als den Sprecher identifizieren.
 

„Ich denke, wir sind denen eine Erklärung schuldig“ sagte sie zu Kai.. „Ja, da könntest du recht haben“ sagte er schmunzelnd und den anderen fielen fast die Augen aus dem Kopf. Das war ja fast ein Lächeln. „Wenn ihr eine Erklärung wollt, kommt mit ins Wohnzimmer, wenn nicht, schlaft weiter“ kam es kühl von ihm und er hatte Mühe, sich das Lachen zu verkneifen.
 

Die zwei begaben sich zur Treppe und wie erwartet folgte ihnen der Rest. Unten angekommen setzten sie sich auf die Sofasund Kai begann zu erzählen:
 

„Wie ihr wisst, bin ich in einer Abtei in Russland aufgewachsen und das war keine sehr schöne Zeit. Die meisten waren auf sich alleine gestellt aber ich konnte mich zu den wenigen Glücklichen zählen, die Freunde hatten. Es waren zwar nicht viele, nur zwei, aber ich war glücklich. Wir waren eine ziemlich verrückte Gruppe, schon alleine, weil wir zwei der Spitzenblader und das einzigste Mädchen der Abtei waren. Als wir dann 5 waren, verschwand sie plötzlich und uns wurde gesagt, sie wäre tot. Von da an, war die Abtei wirklich eine Hölle. Ich entfernte mich durch die Trauer mehr von meinem Freund und irgendwann floh ich.
 

Auf dem Turnier in Deutschland trafen wir dann auf Katharina und irgendwie kam sie mir bekannt vor. Wir unterhielten uns vor dem Training etwas und ich bat sie, mit nach Japan zu kommen. Den nächsten Teil kennt ihr, jetzt fehlt nur noch das Ende.
 

Vor kurzem rief mich mein alter Freund an. Er ist immer noch in der Abtei und hat Zugriff auf die Daten. Er fand heraus, dass unsere Freundin gar nicht tot war, sie wurde nur in ein anderes Land gebracht, nach Deutschland. Aber er fand noch etwas heraus, nämlich, dass sie meine Schwester ist und dass Boris uns das verheimlichen wollte.“
 

„Ich hörte das Gespräch zufällig mit und verstand es obwohl es auf Russisch war. Viel bekam ich nicht mit denn ich brach mit Kopfschmerzen zusammen. Das Gespräch hat in mir Erinnerungen geweckt von denen ich nicht einmal wusste, dass es passiert war.“ erzählte Kana weiter.
 

„Ich bekam das nicht mit da ich mir Gedanken darüber machte, wo ich meine Schwester suchen sollte. Hätte nicht Kuroi für einen seltsamen Zufall gesorgt…“ „Hätten wir nicht gemerkt, dass wir uns schon längst gefunden haben“ beendeten sie den letzten Satz synchron.
 

Ehe die anderen noch etwas sagen konnten, klopfte es an der Tür. Ray stand auf und die anderen folgten ihm langsam. „WAS WILLST DU VON UNS“ schrie er die Person an der Tür an. „Ich will nur einen alten Freund besuchen“ antwortete die angeschriene Person kalt und schob sich an Ray vorbei. Im Flur traf sie auf Kana. „Yuriy“ rief diese und fiel ihm um den Hals. Jetzt trat auch Kai auf diesen zu und umarmte ihn.
 

„Wie in alten Zeiten“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tonja
2008-07-19T12:22:53+00:00 19.07.2008 14:22
Hi,
ein bisschen überraschend, dass Tyson Deutsch kann, allerdings muss Kai das ja auch, sonst hätte Katharina ja nicht seine Frage verstehen können.
Bye Tonja
Von:  Tonja
2008-07-15T09:32:06+00:00 15.07.2008 11:32
Hi,
ich bin echt gespannt, wie es weiter geht.
So viel sagt der Prolog ja noch nicht.
Obwohl er echt spannend ist.
Bye Tonja


Zurück