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Der Anfang vom Ende...

Joeys hartes Los und die unverhoffte Hilfe...
von

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Der Arztbesuch und die Folgen

So, hier nun eine Seto x Joey FF ^^

Ich hab in letzter Zeit so viele FF's zu dem Thema gelesen, dass mir selber so viele Ideen gekommen sind, dass ich auch mal wieder was schreiben sollte xD

Falls es so eine Idee schon geben sollte, bitte melden <.< Ich hab zwar durchgeguckt, aber es gibt ja mittlerweile so viel, dass ich es nicht geschafft habe, alles durchzugucken >___<;

So, jetzt aber genug von mir ^^

Viel Spaß beim Lesen, eure clairimausi ^.~
 

Joey seufzte. Englisch Unterricht war noch nie seine Stärke gewesen, das einzig interessante an diesen Unterrichtsstunden war immer zu sehen, wie Kaiba den Lehrer korrigierte. Als Geschäftsmann musste er ja Englisch können und die Klasse lachte sich regelmäßig kaputt, wenn der Lehrer leicht errötet zu Kaibas Ausführungen nickte. Joey hingegen träumte vor sich hin und sah aus dem Fenster. Draußen schien die Sonne und Vögel zwitscherten. Gerade als er so in Gedanken war, kam der Lehrer zu ihm und schmiss ihm sein Buch auf den Tisch, sodass Joey merklich zusammenzuckte.

„Hier, Wheeler, lies S. 31 Abschnitt 4 und 5.“

Seufzend nahm Joey das Buch und stand auf. Er las die beiden Abschnitte ohne Probleme und gab dem Lehrer das Buch wieder. Lesen konnte er Englisch ganz gut, nur selber sprechen konnte er gar nicht. Auch verstehen ging halbwegs, doch sobald er selbst was hinkriegen sollte, begann er nur zu stottern. Er spürte den grinsenden Blick von Kaiba in seinem Nacken, der hinter ihm saß. Genervt drehte sich Joey um und zischte:

„Grins nicht so blöd!“

„Kaum zu glauben, dass ein einfacher Köter Englisch lesen kann“, erwiderte Kaiba und schrieb nebenbei die Notizen, die auf der Tafel standen, auf einen Block. Joey knurrte und beobachtete, wie Kaiba hämisch grinste. Boah, er könnte so ausflippen!

Er drehte sich grummelnd wieder um und begann ebenfalls die Dinge von der Tafel abzuschreiben. Als er damit fertig war, wanderte sein Blick erneut aus dem Fenster. Wie schon in den letzten Wochen fühlte er sich schlapp, müde. Was ihm ebenfalls Sorgen machte, dass er in letzter Zeit nicht sehr aß, in 2 Wochen hatte er 5 Kilo abgenommen und so langsam wurde das bedrohlich, doch er hatte einfach keinen Hunger gehabt. Auch das er Blut im Stuhl hatte, bereitete ihm Kopfschmerzen und deshalb hatte er auch einen Termin beim Arzt gemacht. Heute Nachmittag sollte er zu Dr. Yamashita, seinem Hausarzt. Wirklich wohl fühlte er sich nicht, doch bestimmt hatte er nichts schlimmes.

Gerade völlig in seine Gedanken versunken klingelte es zur Pause. Sofort packte Joey seine Sachen zusammen, notierte sich Stichwort artig, was für Hausaufgaben sie aufhatten und ging mit Tristan, Tea und Yugi raus.

„Hey Joey, was hälst du davon, wenn wir nachher noch ein wenig Domino unsicher machen?“, fragte Tristan mit einem Grinsen im Gesicht.

„Sry, Alter, aber ich hab nachher noch einen Arztbesuch“, antwortete Joey und bemerkte sofort die besorgten Blicke von Tea und Yugi.

„Nur eine Vorsorgeuntersuchung, nichts schlimmes“, fügte Joey noch rasch hinzu. Er wollte seinen Freunden keine Sorgen bereiten, deswegen hielt er es für besser, ihnen nichts davon zu sagen.

„Ach so und ich dachte schon“, meinte Tea und beruhigte sich wieder. Sie lächelte freundlich zu Joey, der leicht grinste. Irgendwie kam er sich ja schon blöd vor, ihnen nichts zu sagen, doch es war besser so. Gemeinsam gingen sie weiter zum Chemiehörsaal, wo die nächste Stunde stattfinden würde. Sie warteten und quatschten alle durcheinander. Außer Kaiba natürlich, der abseits stand und in Ruhe dastand.

Joey sah ab und zu verstohlen zu ihm rüber, konnte er doch schon lange nicht mehr das offensichtliche abstreiten. Er hatte sich in diesen Eisklotz verliebt. Zwar wusste er noch immer nicht, wie es dazu gekommen war, doch leider Gottes war es so. Innerlich hatte er sich bereits damit abgefunden, doch jeden Tag seinem Schwarm zu begegnen, war schon sehr hart für ihn.

Plötzlich fuchtelte eine Hand vor seinen Augen rum und verwundert sah Joey zu Tristan.

„Was ist denn?“

„Du sahst gerade so verträumt aus. Alles okay bei dir?“

„Ähm, ja, alles okay, Tristan“, sagte er grinsend und kratzte sich am Hinterkopf. Er fühlte sich so ertappt. Wenigstens den Rotschimmer hatte er vermeiden können. Doch Gott sei Dank schien niemand mitbekommen zu haben, wen er angestarrt hatte. Auch der Angestarrte selbst hatte nichts bemerkt.

Erleichtert seufzte Joey und sah, wie die Chemielehrerin angelaufen kam. Sie hatte langes, braunes Haar, dass zum Pferdeschwanz zusammengebunden war und machte einen freundlichen, aber auch leicht schusseligen Eindruck. Sie trug ein rotes Top und einen Jeansrock, der bis zu den Knien ging. Passend dazu Sandalen mit Absatz. Kurz um, in der Schule galt sie als Grund für die schlaflosen Nächte der Schüler.

„Entschuldigt die Verspätung, aber der Kopierer hat wieder gesponnen“, sagte sie leicht außer Atem und schloss die Tür auf. Sie ließ die Schüler reingehen und schloss die Tür hinter sich.

Joey folgte dem Chemieunterricht so gut wie gar nicht. Es war die letzte Stunde und außerdem gab es genug Dinge, die ihm im Kopf umher schwirrten. Die Liebe zu Kaiba und sein Gesundheitszustand waren zur Zeit die Gedanken, die ihm am meisten zu schaffen machten. Die Stunde wollte und wollte nicht vergehen, doch wenigstens ließ die Lehrerin ihn in Ruhe, sie konnte sich vor Meldungen der anderen Jungs in der Klasse eh nicht retten, abgesehen natürlich von Kaiba. Zu Joeys Verwunderung wedelte auch Yugi mit dem Arm. Das hätte er dem Kurzen gar nicht zugetraut, doch auch er schien in sie verliebt zu sein.

Kurz vor Ende der Stunde stand Joey auf und sah zum Lehrerpult.

„Frau Takayama? Ich habe einen Arzttermin und müsste jetzt schon gehen.“

„Ja natürlich, Joey, ich hoffe doch, es ist nichts schlimmes“, sagte sie lächelnd und trug schnell alles ins Klassenbuch ein.

Nickend verließ er den Chemiehörsaal und hörte noch das Getuschel der anderen in der Klasse.

Er radelte mit dem Fahrrad noch schnell nach Hause, lud seine Schultasche ab und fuhr dann weiter zum Arzt. Doch wartete er wiederum eine geschlagene Stunde, bevor er dran kam. Eine Arzthelferin brachte ihn ins Behandlungszimmer Nr. 4. Er setzte sich auf die Liege, die wie immer mit Papier bedeckt war und sah sich um. Die Wände weiß gestrichen, ein kleiner Schreibtisch mit Unterlagen überhäuft, ein kleiner flacher Monitor fand dort auch noch irgendwo Platz und ein abgesessener Schreibtischstuhl stand dahinter. Medizinische Utensilien waren in einem Regal verstaut und in der Kommode sah man allerhand Medikamentenverpackungen.

10 Minuten später kam der Doctor rein und lächelte Joey an. Der Arzt Yamashita hatte ihn schon immer an Kaiba erinnert. Braune kurze Haare, blaue Augen, lang, schlank. Nur der Charakter passte absolut nicht. Im Gegensatz zu seinem Erzrivalen war der Mann hier nett, freundlich, zuvorkommend und eigentlich immer guter Laune.

„Hallo Mr. Wheeler“, meinte er mit einem Lächeln und schüttelte Joey die Hand.

„Guten Tag, Doc“, erwiderte er und setzte sich wieder hin. Er mochte Arztbesuche nicht, egal wie freundlich sie auch waren, er hatte immer so ein mulmiges Gefühl.

„Warum sind sie denn hier?“

„Naja, ich bin in letzter Zeit so müde und schlapp. Und wenn ich auf Toilette bin, dann kommt unten auch Blut raus und ab und zu ist mir schwindelig. Außerdem hab ich Blähungen und Durchfall… Das war’s eigentlich im Großen und Ganzen.“

Joey fand allerdings auch, dass das eindeutig genug war. Er sah, wie sich die Gesichtszüge von Dr. Yamashita änderten und sie ernst wurden. Ein Kloß bildete sich in Joeys Hals und ihm wurde schlecht. Das alles schien ihm wohl sehr viel Sorgen zu bereiten. Genau wie ihm auch. Yamashita stand auf und nahm sein Stethoskop.

„Ziehen sie bitte ihr T-shirt aus“, sagte er und Joey tat, wie ihm geheißen. Dann atmete er tief ein und aus. Der Doc tastete noch ein wenig auf seinem Bauch rum und als Joey schmerzverzerrt leise aufschrie, schlenderte der Doc wieder zu seinem Schreibtisch und setzte sich hin.

„Sie können sich wieder hinsetzen. Ich werde ihnen eine Überweisung zu einem Gastroenterologe schreiben, damit sie eine Darmspiegelung machen.“

Joey glaubte sich verhört zu haben. Gastro… Was!? Was sollte das denn jetzt werden???

„Und was glauben sie, was ich habe?“, fragte Joey mit zittriger Stimme. Sein Unwohlsein wurde immer schlimmer. Er zog sich an und stellte fest, dass er leicht zitterte. Das alles war doch nicht wahr! Er konnte doch nicht ins Krankenhaus…

„Mr Wheeler, ich möchte Ihnen keine Angst machen, aber es besteht Grund zu der Annahme, dass sie Darmkrebs haben. Sie müssen unverzüglich genau untersucht werden, damit es womöglich noch Heilungschancen gibt.“

Joey saß stumm da. Darmkrebs? Was hatte das zu bedeuten? Und was sollte das überhaupt heißen: Noch Heilungschancen?

Doch Joey bekam kein Wort raus, weshalb der Arzt wieder anfing zu sprechen:

„Mr. Wheeler, es ist eine Vorsichtsmaßnahme. Noch gibt es dafür keine Bestätigung, bitte machen Sie sich nicht wahnsinnig.“

Nicht wahnsinnig? Wo er vielleicht Krebs haben könnte? Ja, ne, ist klar…

„Aber… Aber Doc, was hat das alles zu bedeuten? Ich meine… Wenn ich wirklich Krebs habe, dann… Werde ich dann sterben?“, fragte Joey und war völlig durch den Wind. Das konnte alles doch nicht wahr sein.

„Noch steht noch gar nichts fest. Und wenn sich die Diagnose leider bestätigen sollte, dann werden sie beim Gastroenterologen über alles aufgeklärt.“

Joey nickte leicht, ließ sich die Überweisung geben und ging raus. Das alles war doch nicht wahr. Er ging nach Hause, in seine Einzimmerbude und ließ sich auf’s Bett fallen. Er dachte noch lange über alles nach, seine Gedanken kreisten. Darmkrebs? Sterben? So viel Pech konnte doch nicht einmal er haben, oder? Hoffentlich würde sich die Vermutung nicht bestätigen. Sonst wüsste er nicht, was er tun sollte.

Doch erstmal müsste er bei diesem Doc anrufen und einen Termin für eine Darmspiegelung machen. So griff er zum Handy, Telefon hatte er nicht, da das zu teuer war und wählte die Nummer des Arztes, wo er einen Termin vereinbarte. In 4 Tagen würde er bei Dr. Kawasaki sein, um einen Schlauch in den Körper geführt zu kriegen. Das alles war doch ein schlechter Horrorfilm! Völlig durcheinander legte er sich wieder hin und fragte sich, wie das alles weitergehen sollte. Doch schließlich schlief er spät abends ein, das alles war einfach zu viel gewesen…
 

So, das war das erste Kappi ^^ Ich hoffe, es gefällt euch und Kommis sind selbstverständlich herzlich willkommen *-*

Das Leben mit der Ungewissheit

So, hier bin ich mal wieder und serviere euch stolz das zweite Kappi meiner neuen FF ^^ Ich hoffe, es gefällt euch, eure clairimausi ^.~
 


 

Joey wachte erst auf, als die Sonne in sein Gesicht schien. Verschlafen rieb er sich die Augen. Wie spät war es denn? Er nahm den Wecker und plötzlich war er hellwach. Schon 10 Uhr!? Verdammt, er hatte voll verschlafen, aber wenn er sich beeilte, würde er es noch zur Pause schaffen. So stand er schnell auf, machte sich im Bad fertig, zog sich an, schnappte seinen Schulranzen und lief raus. Er nahm sein Fahrrad und radelte im Eiltempo zur Schule, schloss es schnell an und rannte zum Klassenzimmer, wo der Rest wahrscheinlich gerade gelangweilt dem Japanisch Unterricht folgte. Er klopfte an und hörte ein genervtes „Herein!“ vom Lehrer.

Joey betrat den Raum und Grinsen und Kopfschütteln war bei den Klassenkameraden zu sehen.

„Und? Was war es diesmal, Mr Wheeler?“, fragte der Lehrer entnervt und machte eine Notiz im Klassenbuch.

Joey überlegte einen Moment und sagte schließlich:

„Ich habe verschlafen, gomen.“

Mit diesen Worten setzte er sich hin, holte seine Sachen raus und folgte der letzten Viertelstunde des Unterrichts so halb. In Gedanken war er beim Arztbesuch, der in 3 Tagen anstand und er spürte die Angst davor. Als es klingelte, war Joey der Erste, der draußen war. Er wollte sich irgendwie ablenken, den Kopf frei kriegen, doch es gelang ihm einfach nicht. Er setzte sich in die Cafeteria und machte seine Mathehausaufgaben, doch auch das wollte nicht so recht klappen, wie es sollte. Das Yugi, Tea und Tristan sich zu ihm setzten, bemerkte er im ersten Augenblick gar nicht. Erst als Tristan das Wort erhob, sah er auf und entdeckte seine Freunde.

„Hey, Alter, was ist mit dir? Warum bist du einfach raus gelaufen?“, fragte er besorgt.

„Ach, ich hatte gestern Abend Stress mit meinem Vater, deswegen bin ich ein wenig von der Rolle“, log Joey und lächelte leicht. Er konnte ihnen nicht sagen, was los war. Sie machten sich ja so schon immer Sorgen um ihn und solange nichts bestätigt war, würde er ihnen auch nichts sagen.

„Stress mit Herrchen gehabt? Tja, so ist das, wenn man sich nicht an Regeln halten kann.“

Joey knurrte.

„Halt’s Maul, Kaiba! Du hast keine Ahnung, was los ist!“

„Warum immer gleich so laut? Ich steh direkt hinter dir und verstehe dich auch, wen du leiser redest.“

Joey schauderte es. Die Stimme war eisig und er glaubte, Kaibas Atem am Nacken zu spüren. Langsam drehte er sich um und versank in diesen blauen Augen. Wie gern würde er von ihm getröstet, doch erstens gab es noch keine Bestätigung, außerdem hasste er ihn. Wahrscheinlich wäre Kaiba sogar froh, wenn er nicht mehr wahr…

„Ach, lass mich doch einfach mal in Ruhe, Kaiba…“, sagte Joey erschöpft und ließ sich wieder auf den Stuhl sinken. Er hatte jetzt einfach nicht die Kraft zu streiten. So schaltete er auf Durchzug und versuchte sich wieder den Matheaufgaben zuzuwenden.
 

Yugi stutzte, als Joey einfach wegging, ohne auf sie zu warten. Er sah auch die verwunderten Blicke von Tristan und Tea. Alle drei zuckten mit den Achseln, machten sich dann auf den Weg zu Joey, um ihn zu fragen, was los war.

„Ich mache mir große Sorgen um Joey. Schon seit ein paar Tagen benimmt er sich so komisch“, sagte Tea seufzend.

Die Jungs nickten zustimmend.

„Ja, er hat sich in der Tat verändert und leider nicht zum positiven“, meinte Yugi leise und bog um eine Ecke. Die Kantine war rappelvoll, was auch nicht weiter verwunderlich war, denn es war ja Mittagspause.

„Und wie sollen wir Joey hier finden? Oder besser gesagt, ist er überhaupt hier?“, fragte Tristan und ließ seinen Blick schweifen. Doch dann bemerkte er einen Blondschopf, der ganz hinten an einem Tisch am Fenster saß. Er schien sich auf irgendwas zu konzentrieren.

„Dahinten ist er, lasst uns hin!“, forderte Tristan und alle drei schlängelten sich durch die gierige Meute, die nur einen Gedanken kannte: Ich krieg zuerst Essen!

Nach kurzer Zeit hatten sie es geschafft uns standen bei Joey am Tisch, der sie anscheinend noch gar nicht bemerkt hatte. Joey sah erst auf, als Tristan anfing zu reden.

Jeder der drei machte sich so seine Gedanken. Ob es wirklich nur der Stress mit seinem Vater war? Normalerweise war er dann immer genervt oder aufbrausend, zog sich aber nicht zurück, so wie er es jetzt tat. Doch keiner fragte nach, denn Joey würde wohl seine Gründe haben, warum er ihnen nichts sagte und so hielten sie ihre Besorgnis zurück.

Nur Kaiba schien nicht zu merken, wie dreckig es Joey ging, ansonsten würde er wenigstens jetzt nicht noch in den Wunden bohren.

Tristan murrte leise, dieser Idiot von Firmenchef! Doch als Joey sich so geschlagen hinsetzte, wunderten sich alle, selbst Kaiba stutzte kurz.

Tristan wollte gerade etwas sagen, als der Strom der Hungernden sie alle drei mitriss, da gerade angefangen wurde, das Essen zu verteilen. Ohne sich wehren zu können, waren sie innerhalb von Sekunden in der Masse verschwunden.
 

Seto Kaiba war verwundert über Joeys Reaktion. Normalerweise müsste er eine Faust unter’m Kinn oder eine Hand am Kragen haben, doch Joey hatte sich wieder hingesetzt und versuchte sich den Matheaufgaben zu widmen. Schnell gewann Seto seine Fassung wieder, zumindest äußerlich, doch innerlich wuchs die Besorgnis, was mit Wheeler nun los war. Er hatte sich noch nicht damit abgefunden, dass er sich in Joey verliebt hatte, doch tief in ihm drin machte er sich Sorgen. Genau genommen sogar große Sorgen. Doch würde er das niemals zugeben.

Unhörbar seufzend lehnte er sich ein wenig vor, um zu sehen, was Joey da rechnete. Er schüttelte mit dem Kopf und zeigte auf eine Zahl, die so nicht stimmte.

„16 x 342 ist 5472 und nicht 5328“, meinte er kalt und sah kurz einen fragenden Blick von Joey, der dann aber die Zahl durchstrich und das neue Ergebnis drüber schrieb.

So würde das mit den Mathehausaufgaben nie was werden, also kramte Kaiba kurz in seiner Schultasche rum und legte Wheeler den Taschenrechner hin.

„Ich krieg ihn nachher wieder“, sagte er noch und verschwand dann ebenfalls in der Menge. Allerdings hatte er immer genug Platz um sich herum, da alle sehr viel Respekt vor ihm hatten. Doch er wollte nichts zu essen, sondern ging raus, setzte sich draußen auf eine Bank und holte seinen Laptop aus der Tasche. Er machte ihn an und vernahm zufrieden das Summen, dass ihm bestätigte, dass der Laptop hochfuhr. Dann tippte er sein Passwort ein und wartete erneut, bis endlich alles geladen war. Dann machte er sich daran, E-Mails zu verschicken, Dokumente zu lesen und Berichte zu schreiben. Doch immer wieder schweiften seine Gedanken ab, die Sache mit Joey ließ ihn einfach nicht los. Entnervt klappte er den Laptop zu und schloss seine Augen. Er legte den Kopf in den Nacken und atmete tief durch. Das alles war ja irgendwie so komisch…

Tief in seine Gedanken versunken hörte er nur noch das Zwitschern der Vögel, die Autos und das Geschrei aus der Cafeteria. Doch das alles nahm er nur durch einen Schleier wahr, so kam es ihm zumindest vor. Auch das Klingeln der Schulglocke hörte er nicht sofort, doch als es in sein Bewusstsein vorgedrungen war, packte er seinen Laptop wieder ein und machte sich auf den Weg zum Klassenzimmer, wo er dem Matheunterricht mit halbem Ohr folgte. Es gab natürlich nichts aufregendes, das hätte ihn auch mindestens genauso gewundert, wie Wheelers Verhalten vorhin.

Nachdem die Schule nach Mathe zu Ende war, verließ er den Schulhof und stieg in die Limousine, die vorgefahren war, um ihn zur Firma zu fahren, wo er sich wieder Papierkram, nervigen Angestellten und stressigen Telefonaten entgegenstellte. Auf die Dauer war das ja doch alles sehr nervig, doch eine Firma zu leiten war nun mal kein Zuckerschlecken und einem anderen konnte er das auch nicht überlassen, denn sonst wäre die Kaiba Corp spätestens ins 2 Wochen insolvent ( = Pleite, Anm. des Schreibers ), da war er sicher. Doch heute fiel ihm die Arbeit besonders schwer, denn er konnte sich einfach nicht richtig konzentrieren und das nervte ihn. Aber wenn er ehrlich war, nervte es ihn auch, dass der „Kindergarten“ so ein freies Leben hatte. Sie mussten sich nicht 24 Stunden am Tag um eine Firma kümmern, sondern konnten am Nachmittag ihre Freizeit selbst gestalten. Er hingegen hatte gerademal einen Abend im Monat und den auch nur, weil sein kleiner Bruder Mokuba ihn immer zu diesem Abend nötigte. Aber andererseits würde er wohl durchdrehen, wenn er so viel Freizeit hatte, schließlich wüsste er gar nicht, was er damit anstellen sollte. Freunde hatte er keine, sein kleiner Bruder hing meistens bei seinen Freunden rum und somit wäre er allein. Und immer an die Einsamkeit erinnert zu werden, wollte er auch nicht. Also wagte er einen zweiten Versuch, versuchte wieder zu arbeiten, was diesmal wenigstens so halb gelang.
 

Als die Schule vorbei war, machte sich Joey schnell auf den Weg nach draußen, sah, wie Kaiba in seine Limousine stieg und seufzte leicht, als er zu seinem alten, klapprigen Fahrrad schaute. Er würde Seto ja gerne beichten, dass er in ihn verliebt war, doch das ging einfach nicht. Und das lag nicht nur daran, dass Kaiba aus einer völlig anderen Welt stammte, sondern auch, dass sein Stolz das einfach nicht zuließ. Immer und immer wieder wurde er von diesem reichen Pinkel beleidigt und fertig gemacht und allein deswegen schon würde er es ihm niemals sagen. Wahrscheinlich würde der eh nur loslachen.

Geschlagen nahm Joey sein Fahrrad und fuhr nach Hause. Er hatte keine Lust darauf gehabt, jetzt mit Tea, Tristan und Yugi was zu unternehmen, deshalb war er auch fluchtartig aus der Schule verschwunden.

15 Minuten später schloss er die Tür zu seiner kleinen Bude auf. Vor ihm ein kleiner Flur, wo Schuhe standen und Jacken hingen, rechts eine Tür zu dem kleinen Badezimmer, dass aus Dusche, Toilette und Waschbecken bestand. Noch vor der Tür zog er seine Schuhe aus, stellte sie neben die anderen und schmiss seine Jacke über einen freien Haken. Er trat die Tür hinter sich zu, die mit einem mittellauten Knall ins Schloss fiel und öffnete die Tür zu seinem kombinierten Wohn-, Ess- und Schlafzimmer. Direkt rechts von ihm war ein kleiner Küchenbereich mit Kühlschrank, Herd, Kochplatte, Spülbecken und Hängeregalen, wo er alles Essbare und Geschirr und alles lagerte. Gegenüber von ihm war eine Fensterfront mit Tür und einem kleinen Balkon, wo er einen Stuhl hingestellt hatte. Mehr Platz gab es auf dem Balkon auch nicht, aber das reichte ihm völlig aus. Hauptsache war, dass er sich ab und zu draußen hinsetzen konnte. Naja und links von ihm war das Bett, daneben ein Kleiderschrank und zwischen Fenster und Schrank stand ein Schreibtisch. In der Mitte des Raumes war noch ein Tisch mit 4 Stühlen, der als Esstisch diente. Ansonsten hatte er es sich mit Postern und anderen Kleinigkeiten wie Spielzeugautos und Kuscheltieren gemütlich eingerichtet. Doch so richtig zu Hause hatte er sich hier noch nie gefühlt. Aber es war besser, als zu Hause oder nichts, das redete er sich immer wieder ein.

So trottete er zum Schreibtisch und stellte seine Schultasche ab. Da fiel ihm ein Zettel ins Auge, den er gestern wohl dahingelegt hatte. Er nahm ihn und las ihn sich durch.

~ Morgen 15 Uhr Dr. Kawasaki. Besprechung. ~

Joey sah auf die Uhr, 13:30 Uhr. Bis zur Praxis brauchte er eine Stunde, also sollte er sich jetzt schon auf den Weg machen, damit er wenigstens bei dem Arztbesuch pünktlich war. Er hatte das gestern in Gedanken wohl einfach aufgeschrieben, ohne wirklich zu wissen, was er da tat, denn er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern. Seufzend nahm er wieder seine Jacke und verließ das Apartmenthaus, um sich auf den Weg zum Doctor zu machen.
 

Joey fuhr mit Bus und Bahn, bis er eine Stunde später vor der Tür stand. Er haderte mit sich, hatte Angst, was dabei rauskommen könnte. Er spürte die Nervosität und Angst ganz genau. Er schloss kurz die Augen, sah seine kleine Schwester vor seinem inneren Auge und ihm wurde bewusst, wie stark Serenity gewesen war, als sie nicht sehen konnte…

Mit neuem Mut schritt Joey schnell ins Gebäude, bevor der Mut ihn wieder verließ. Er reichte der netten Arzthelferin hinter dem Schreibtisch seine Karte und sie schob die durch ein Lesegerät.

„Sie waren noch nie bei uns, oder?“

Als sie ein Nicken sah, wühlte sie in einer Schublade und holte ein Formular raus. Sie reichte es zusammen mit einem Kugelschreiber Joey, der den Zettel überflog.

„Füllen sie das bitte im Wartezimmer aus und geben sie es mir dann wieder“, sagte sie mit einem Lächeln und gab Joey seine Karte wieder zurück. Er steckte sie wieder weg und ging in den Warteraum, wo er nur ältere Leute sah. Er fühlte, wie sich die Blicke auf ihn richteten und er setzte sich auf den letzten freien Platz. Schweigend sah er sich um, sah ein älteres Pärchen, das Hände hielt und ebenfalls Angst zu haben schien. Er seufzte leise, jeder dieser älteren Menschen hatte Begleitung dabei, nur er nicht. Er saß hier ganz allein und kam sich vor, als würde er auf seine Henkersmahlzeit warten. Dann fing er an, das Formular auszufüllen. Was die so alles wissen wollten… Vorherige Krankheitsgeschichte, Verwandte mit Krebs, Operationen… Seufzend arbeitete er den Zettel ab, stand dann wieder auf und legte der netten Dame den Zettel und den Schreiber wieder hin und ging wieder zurück zu seinem Platz. Er beobachtete die anderen und sah dabei zu, wie nach und nach welche gingen und neue reinkamen.

Nach einer halben Stunde, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, wurde er aufgerufen und er folgte der jungen Arzthelferin, die kurzes schwarzes Haar und freundliche Gesichtszüge hatte. Unter ihrem offenen Kittel konnte man ein buntes Top sehen und eine weiße Hose. Dann natürlich noch die passenden Sandalen dazu. Sie brachte ihn in ein Besprechungszimmer und legte seine Akte auf den Tisch.

Ein paar Minuten später öffnete der Doctor die Tür und betrat lächelnd den Raum. Er schloss die Tür hinter sich und Joey besah sich den Mann genau an. Er hatte kurze schwarze Haare, die mit Gel frisiert worden waren und trug Jeans und ein weißes T-Shirt. Er wirkte recht freundlich, dennoch spürte Joey ein großes Unbehagen.

„Guten Tag, Mr. Wheeler.“

„Guten Tag, Doctor.“

Joey schüttelte die Hand des Doctors und spürte einen kräftigen Händedruck. Er setzte sich auf einen der zwei leeren Stühle und sah abwartend zu Herrn Kawasaki, der sich ebenfalls hinsetzte und die Hände übereinander legte.

„Bei Ihnen besteht der Verdacht auf Darmkrebs, deswegen sollten sie ja zu mir kommen. Wissen Sie, was es mit der Krankheit auf sich hat?“, fragte der Arzt und Joey schüttelte den Kopf. Er hatte sich mit dem Thema Krebs auseinander gesetzt, wusste aber von seinem Vater, dass sein Großvater daran gestorben war. Doch den hatte er nie persönlich kennen gelernt, deshalb war es ihm auch nie so wichtig gewesen, zu wissen, woran der gestorben war.

„Also Darmkrebs kommt normalerweise nur bei älteren Menschen vor, doch bestimmte Dinge können auch bei jungen Menschen Darmkrebs verursachen. Gibt es bei Ihnen in der Familie Menschen, die an Darmkrebs erkrankt sind?“

„Mein Großvater väterlicherseits ist an Darmkrebs gestorben. Sagen Sie, Doctor, werde ich sterben?“

Die Frage schwirrte wie ein Gespenst in Joeys Kopf rum und er wollte Gewissheit haben, was genau los war.

„Das kann ich Ihnen erst nach der Untersuchung sagen. Aber das Risiko besteht leider Gottes.“

Joey schluckte. Das alles schlug ein wie eine Bombe. Wie das alles gut gehen sollte, wusste er noch nicht, aber irgendwie würde er das schon hinkriegen. Bis jetzt hatte er noch alles geregelt bekommen, also würde er das doch auch schaffen. Er wollte einfach noch nicht sterben, noch nicht jetzt.

Schließlich holte ihn die Stimme des Arztes wieder aus seinen Gedanken.

„Sie müssen ab morgen früh dieses Pulver in Wasser gelöst zu sich nehmen. Es ist ein Abführmittel, damit der Darm von Essens- und Stuhlresten gereinigt wird. Natürlich können sie dann nicht raus, da das Mittel ziemlich stark wirkt. Ich werde Ihnen eine Krankschreibung ausstellen. Das Zeug trinken Sie bitte alle 3 Stunden.“

Joey nickte und stand wieder auf. Er nahm das Rezept und die Krankschreibung entgegen und ging raus. Er musste einfach ein bisschen für sich sein und einen klaren Kopf bekommen. Hoffentlich würde die Untersuchung zeigen, dass das alles nicht so schlimm war…
 

So, da swar mein zweites Kappi ^-^

Hoffe, es hat euch gefallen und bitte KOMMIS ^o^

Erste Annäherung?

So, hier nun Kappi 3 ^-^

Ich hoffe es gefällt euch und ich freue mich riseig über Kommis *-*
 


 

Seto Kaiba sah auf die kleine Uhr unten rechts im Bildschirm. 01:36 Uhr und er war immer noch im Büro. Das konnte morgenfrüh nur Ärger mit Mokuba geben.

Seufzend lehnte er sich zurück, massierte sich den Nacken und schloss die Augen.

Er war erschöpft, doch nicht so schlimm wie sonst immer.

Warum konnte er sich nicht erklären, aber das war ja auch egal.

Er würde jetzt, nach getaner Arbeit, nach Hause fahren und sich hinlegen, denn er musste schon wieder um 6 Uhr aufstehen. Das schlafen lohnte sich fast nicht mehr, aber es war immer noch besser, als gar nicht zu schlafen, wie er fand und so stand er auf und kramte Dokumente zusammen, die auf dem Sofa und dem Tisch lagen, während der PC herunterfuhr.

Er schaltete den Monitor aus und sah sich noch einmal um.

Ja, er hatte alles Wichtige dabei und es war aufgeräumt.

Zufrieden ging er hinaus, schaltete das Licht ab und merkte, dass auch die Sekretärin ihren Schreibtisch ordentlich gemacht hatte. Sie war erst seit 4 Wochen da und am Anfang ziemlich schlampig gewesen, doch Kaiba hatte ihr schnell Benehmen beigebracht und mittlerweile war er mit ihrer Arbeit sehr zufrieden.

Sie kümmerte sich um alles, brachte ihm ab und zu sogar einen Kaffe und legte die Termine vernünftig, nicht so wie die Vorgängerin, wo sich Termine schon mal überschneiden konnten. Doch zu seiner Überraschung plante sein jetzige Sekretärin genug Zeit für Meetings und Geschäftsessen ein, sodass er sich nicht ganz so hetzen musste. Das war sehr angenehm, wie er feststellte.

Ein wenig unruhig fuhr er mit dem Fahrstuhl nach unten in die Garage. Irgendetwas würde noch passieren, das hatte er im Gespür und das hatte ihn noch nie im Stich gelassen. Grummelnd wollte er gerade die Autotür aufschließen, als er ein Geräusch hörte.

„Wer ist da?“, fragte er sofort, sah sich genau um, doch es war niemand zu sehen. Dabei war die Garage komplett leer und das Geräusch sehr nah. Wieder ein Geräusch. Es kam von der anderen Seite des Wagens…

Er machte sich auf alles bereit, schlich um die Ecke und war bereit dem Typen eins in die Fresse zu schlagen, doch das, was er sah, verschlug ihm im ersten Augenblick die Sprache.

Joey Wheeler lehnte an seinem Sportwagen, die Beine angezogen, die Arme darum geschlungen und hatte den Kopf auf dem Knie abgelehnt. Kurz um, er sah aus, wie ein Häufchen Elend.

„Was willst du hier, Wheeler? Kannst du nicht den Kindergarten nerven gehen? Oder müssen die schon schlafen?“, wollte Kaiba entnervt wissen. Er hatte besseres zu tun, als sich hier um den Köter zu kümmern. Es war mitten in der Nacht und er wollte einfach nur ins Bett und wenn er hier noch länger bleiben würde, dann konnte er das mit dem schlafen endgültig vergessen.

So schloss er schon mal die Beifahrertür seines Wagens auf und legte den Aktenkoffer auf den Sitz. Sein Blick wanderte zu dem Häufchen Elend, dass mittlerweile wenigstens mitgekriegt hatte, dass er da war, was ja anscheinend schon ein Erfolg zu sein schien.

Ungeduldig knallte er die Tür wieder zu und lehnte mit verschränkten Armen an seinem Wagen.

Warum blieb er überhaupt hier und wartete auf eine Antwort? Er könnte genauso gut auch einfach in den Wagen steigen und wegfahren. Doch etwas in ihm sorgte sich um Joey, auch wenn er sich dabei nicht nur besonders bescheuert, sondern auch extrem blöd vorkam.

Er hatte in letzter Zeit schon öfters gemerkt, wie er sich für den Köter interessierte, doch hatte bis jetzt immer geleugnet, dass er was für ihn empfand, doch langsam musste er sich eingestehen, dass er sich wohl in ihn verliebt hatte. Natürlich würde er das niemals zugeben, aber das musste er ja auch nicht.

Er seufzte innerlich, würde Joey heute noch das Maul aufkriegen oder sollte er nicht doch einfach wegfahren? Aber es musste schon was verdammt Wichtiges oder Schlimmes sein, wenn er damit nicht zu seinem Kindergarten laufen konnte, sondern zu seinem Erzfeind ging.

„Also was ist nun Joey? Ich habe besseres zu tun, als hier rumzustehen“, sagte Kaiba, jedoch längst nicht so kalt, wie er es wollte. Doch er hörte Joeys Stimme, so nahm er an, dass das was gebracht hatte, zur Abwechslung mal nicht so kalt wie sonst zu reden. Gespannt lauschte er dem, was Joey ihm zu sagen hatte und ihm entglitten nicht nur fast sämtliche Gesichtszüge, sondern man konnte wohl sagen, dass Kaiba leicht geschockt war.
 

Joey war den ganzen Nachmittag durch die Gegend geirrt, hatte das Pulver und die genaue Anweisung vom Apotheker abgeholt und war noch immer durch den Wind. Verdacht auf Darmkrebs…

Das ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf.

Ob er mal bei seinen Eltern anrufen sollte? Nein, das würde er nicht tun. Sie interessierten sich eh nicht für ihn. Er würde, wenn sich die Diagnose bestätigen sollte, bei Serenity anrufen und ihr alles sagen, doch mit seinen Eltern wollte er nichts mehr zu tun haben. Genau genommen wollte er sie nicht einmal mehr als Eltern bezeichnen…

Seine Mutter hatte ihn noch nie richtig gemocht und sein Vater war ein prügelnder Alkoholiker. Wirklich eine super Familie, in die er da hineingeboren war. Seufzend ging er weiter, er merkte, wie sich seine Gedankengänge verfinsterten und er glaubte in eine leichte Depression zu verfallen.

Es war aber auch aussichtslos.

Er hatte niemanden, mit dem er die Ängste teilen konnte, mit dem er Reden konnte, denn Yugi, Tea und Tristan wollte er damit nicht belasten. Zu Mai, Duke, Bakura oder Marik wollte er nicht, das ging sie irgendwie auch nichts an. Und somit war er allein mit seinen Problemen, die ihn plagten.

Langsam schlenderte er weiter durch Domino, er war gerade in der Einkaufsstraße, wo Hochbetrieb herrschte. Am späten Nachmittag war hier immer sehr viel los, wie er festegestellt hatte. Denn um diese Zeit hatten die einfachen Büroleute Feierabend und gingen noch schnell einkaufen. Er ließ sich von dem Strom treiben, wurde einige Male angerempelt, doch das war alles egal. Normalerweise würde er sich tierisch aufregen, wenn ihn jemand anrempelte, doch er war so in Gedanken, dass er das gar nicht so richtig mitbekam.

Genauso wenig bemerkte er, wohin er eigentlich ging und das war zur Kaiba Corporation. Er stand direkt davor und sah hoch zum höchsten Stockwerk, wo Seto Kaiba wahrscheinlich gerade fleißig arbeitete. Er konnte ja so froh sein, er hatte solche Probleme nicht. Er war gesund, hatte Arbeit, Geld und einen gesicherten Arbeitsplatz.

Ganz im Gegenteil zu ihm: Er musste sich alles selbst verdienen, was ihn zwar hartnäckig gemacht hatte, doch trotzdem wünschte er sich, das Leben manchmal einfacher zu haben. Doch das Leben war hart und ungerecht und eines der schwersten, wie sein Vater ihm immer vorgejammert hatte. Und wenn Joey so darüber nachdachte, war das die einzige, wirklich wahre Aussage, die sein Vater jemals von sich gegeben hatte.

Es wurde langsam dunkel und Joey entschied sich, hier zu bleiben und auf Kaiba zu warten. Er musste einfach mit jemandem reden. Es war ihm zwar klar, dass der ihn eh nur runtermachen würde, doch er konnte einfach mal reden und jemand hörte ihm zu. Und außerdem würde der sich eh keine Sorgen um ihn machen, so belastete er keinen und hatte trotzdem, was er wollte, so dachte er zumindest.

Er schlich sich in die Garage, als ein anderes Auto gerade herausgefahren kam und sah sofort welches Auto zu Kaiba gehörte. Neben protzigen Mercedes und BMWs stand ein Sportwagen in einer Ecke, den er sofort Kaiba zuordnen konnte. Nicht nur, weil das einfach passte, sondern weil er den Firmenchef damit auch schon ein paar Male hatte rumgurken sehen.

Seufzend setzte sich er sich auf den Boden und lehnte sich an den hinteren Teil des Wagens, mit dem er auch so gern mal fahren würde. Doch so einen sportlichen Flitzer würde er wohl nie mit Fahren dürfen.

Viel dachte er die nächsten Stunden nach, auch, ob er Kaiba seine Gefühle gestehen sollte, doch dann würde es wohl endgültig lächerlich werden und das wollte er nun auch wieder nicht. War schon schlimm genug, dass Kaiba gerade mal sein einziger Ansprechpartner war, da musste er sich nicht auch noch diese Blöße geben.

Langsam döste Joey ein, die ganze Sache schlauchte ihn sehr und so hörte er im ersten Augenblick auch die Schritte, die Kaiba ankündigten nicht. Er rutschte nur mit einem Fuß etwas weg, was sein Erzfeind anscheinend auch sofort gehört hatte und fragte, wer denn da sei. Aber er antwortete nicht, war noch nicht einmal wieder ganz bei sich und so lauschte er, wie Kaiba ums Auto kam. Er spürte diese eiskalten Blicke, aber auch die Verwunderung, was er denn hier wollte. Er bekam den Mund einfach nicht auf, als er gefragt wurde und konzentrierte sich stattdessen darauf zu hören, wie Seto seinen Aktenkoffer wegpackte und sich ans Auto lehnte.

Warum fuhr er nicht einfach weg? Warum schenkte er ihm Gehör?

Wahrscheinlich nur, weil er nicht wollte, dass der Wagen Kratzer bekam, wenn er losfuhr und Joey sich bis dahin nicht vom Wagen entfernt hatte.

Doch als Joey diese etwas freundlichere Stimme von Kaiba hörte, konnte er nicht anders und er fing an zu reden:

„Ach, verdammte Scheiße! Ich war gestern bei meinem Hausarzt und der glaubt, ich habe Darmkrebs! Weißt du, was das eigentlich bedeutet? Unter Umständen bin ich todkrank. Der Arzt meinte zwar, dass noch nichts fest steht, doch ich mache mir ernsthaft Gedanken darum. Mein Großvater starb schon daran. Aber ich… Ich will doch nicht an Darmkrebs verrecken, ich will doch noch so viel machen…“

Weiter kam Joey nicht, denn seine Stimme versagte einfach.

Er schluchzte nicht, doch er war kurz davor. Er biss sich auf die Unterlippe, denn er wollte vor Kaiba nicht heulen wie ein kleines Kind, doch er konnte auch nicht so recht dagegen ankämpfen, es war doch einfach alles nur Scheiße!!!

Kaiba hingegen schien gar nicht zu reagieren oder war er schon weg?

Zögernd sah Joey auf und schaute Kaiba an.

Sein Blick zeigte Angst, Verzweiflung, aber auch Hass und Wut. Einerseits hasste er sich selbst, dass bei ihm alles immer so schief lief, wobei er für die Krankheit ja nichts konnte, andererseits hasste er alle die anderen, die so glücklich und ohne Probleme leben konnten. Und wütend war er sowieso auf alles und jeden. War es denn zu viel verlangt, einfach mal nur kleine Probleme zu haben und nicht so große?

Völlig verzweifelt rutschte er zur Seite und lehnte sich an Kaibas Beine, auch wenn er sich jetzt erst recht wie ein Köter vorkam, doch er brauchte die Nähe zu einem Menschen und eigentlich wollte er ja schon immer mal an Kaiba lehnen. Warum hassten sie sich überhaupt so sehr?

Weil er so reich war? Weil er eine Firma hatte? Oder einfach nur, weil er keine Gefühle zuließ?

Er konnte es nicht sagen und zur Zeit war ihm das auch nicht wichtig, wichtig war nur, dass der Doc in 3 Tagen sagte, dass er keinen Krebs hatte…
 

Kaiba fasste sich schnell wieder, setzte sein Pokerface auf und fragte sich, ob er ihn nicht einfach nur verarschen wollte. Doch selbst Wheeler machte über so was keine Scherze. Seine Gedanken wirbelten und er versuchte, das alles wieder zu ordnen, aber so ganz gelang ihm das nicht.

„Aber es steht doch noch gar nichts fest.“

Er sprach ruhig und blieb stehen, spürte, wie sich Joey an ihn lehnte. Er ließ es zu, machte aber nichts. Zu aller Erst musste er sich überlegen, was jetzt überhaupt tun wollte.

Er seufzte innerlich und verschränkte die Arme. Was zum Teufel sollte er denn jetzt tun!?

Was fiel dem Köter eigentlich ein, ihn so in die Bredouille zu bringen? Und warum zum Henker war dieser Wheeler der einzige, der ihn so aus der Fassung bringen konnte?

Irgendwie hätte er gerne was zerschlagen, doch er schluckte den aufkommenden Ärger runter und sah zu Joey runter. Er wirkte so fertig, so verlassen, eben wie ein Straßenköter.

Er widerstand dem Drang, ihm durch die Haare zu streichen und beschloss, Joey nach Hause zu fahren und sich dann zu Hause einen Kopf darum zu machen, wie das weitergehen sollte.

„Joey? Komm hoch, ich fahr dich nach Hause…“, sagte Kaiba und beobachtete, wie Wheeler den Kopf hob und ihn mit braunen Augen ansah, wo Kaiba nie gedacht hätte, dass sie einem so viele Emotionen offenbaren konnten. Schnell drehte er den Kopf weg, konnte diese Augen nicht ertragen, die ihn voller Schmerz ansahen.

Zufrieden stellte er fest, dass Joey dabei war, aufzustehen. Er öffnete noch mal die Beifahrertür, nahm den Koffer und packte ihn in den Kofferraum, um danach selber einzusteigen. Er steckte den Schlüssel ins Schloss und startete den Motor, während Joey sich ordentlich hinsetzte, die Tür schloss und sich dann anschnallte.

„Du musst dich auch anschnallen, Kaiba“, sagte Joey leise und sah stur geradeaus. Etwas verwirrt über die Aufforderung folgte er der Anweisung und nahm den Gurt, um sich auch anzuschnallen. Dann fuhr er los, erst aus der Garage raus, dann in Richtung Joeys Zuhause.

Während der Fahrt sprachen sie kein Wort, Joey sah stur aus dem Fenster und Seto konzentrierte sich auf das fahren. Doch in Gedanken war er längst woanders, bei dem Wort „Darmkrebs“.

In seiner Familie war keiner wegen Krebs gestorben, insofern konnte er nichts dazu sagen. Aber er hatte von Angestellten gehört, wie grausam das sein musste. Und jetzt schien es, als hätte Joey Krebs. Zwar gab es noch keine Bestätigung, doch mit solchen Begriffen machte ein Arzt keine Scherze, also musste das Risiko schon hoch sein.

Aber was würde er tun, wenn sich die Diagnose bewahrheitete? Was würde dann passieren?

Er seufzte kaum hörbar. Er hatte keine Ahnung, doch erstmal hoffte er innerlich, dass es soweit gar nicht kommen würde und Joey sich nur einen Magen-Darm-Infekt eingefangen hatte.

Kurze Zeit später parkte Kaiba vor einem Hochhaus. Wenn Kaiba sich nicht ganz irrte, dann wohnte Joey im vierten Stock auf der rechten Seite. Er stieg aus und sah sich um. Es lag viel Dreck herum, Kinder kreischten aus ihren Zimmern und eine Prostituierte streunerte an ihnen vorbei, sah sie lächelnd an, doch Kaiba schüttelte den Kopf und ihre Lächeln erstarb und brummend ging sie weiter.

Mein Gott, in so einer Gegend würde er es keine 3 Tage aushalten. Das war ja echt übel. Kein Wunder, dass Joey zu einem Straßenköter geworden war. Das hier war wirklich die Gegend, die er normalerweise immer mied. Doch anscheinend konnte sich Joey nichts Besseres leisten, woher auch? Schließlich bekam er kaum Geld von seinen Eltern und musste noch jobben gehen, um über die Runden zu kommen.

Kaiba wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Joey die Autotür schloss und um den Wagen herum zu ihm ging und vor ihm stehen blieb.

„Danke, dass du mich hergebracht hast. Ich werde morgen und übermorgen nicht zur Schule können, gebe unserer Lehrerin bitte die Krankschreibung“, sagte Joey und drückte seinem Gegenüber einen Zettel in die Hand

„Ach und sag Yugi und Co bitte nichts, sonst sterben sie vor Sorge und das will ich nicht.“

Mit diesen Worten drehte sich Joey um und ging zur Haustür. Er verschwand im Gebäude und Kaiba sah, wie im Treppenhaus das Licht anging.

Seufzend blieb er noch einen Moment stehen, besah sich das Szenario und schüttelte den Kopf. Er wollte bloß weg hier, diese Gasse hier machte ihn ganz unruhig und der Geruch, der in der Luft hing, war auch nicht unbedingt von Parfüm durchzogen, sondern eher von den unangenehmen Düften…

Er fuhr nach Hause und marschierte direkt in sein Zimmer. Er zog sich bis auf den Boxershorts aus und legte sich hin. Kurz warf er einen Blick zum Wecker und seufzte entnervt auf. 2:49 Uhr. Das würde eine sehr kurze Nacht werden, doch er probierte trotzdem zu schlafen und zu seiner Verwunderung schlief er praktisch sofort, nachdem er die Augen geschlossen hatte.

Sorgen über Sorgen

So, es geht weiter und hier nun hauptsächlich die Reaktion des "Kindergartens" ^^

Hoffe es gefällt euch und Kommis sind immer gern gesehen ^-^
 

Yugi ging glücklich zur Schule und traf sich schon am Eingang mit Tea und Tristan. Sie waren heute sehr früh dran, doch sie mussten noch die Mathehausaufgaben machten und da die keiner von den Dreien verstanden hatte, wollten sie es gemeinsam noch mal probieren.

„Hey Yugi, na, alles klar bei dir?“, fragte Tristan grinsend und der Kleine nickte mit einem Lächeln.

„Hai, alles klar, wie immer und bei euch?“

„Wir können uns nicht beklagen“, sagte Tea mit einem Lächeln und sah eine schwarze Limousine vorfahren. Es war die von Kaiba, denn er war der einzige, der mit so einem Wagen vorfuhr.

Verächtlich beobachtete Tristan die Szenerie, während Tea und Yugi das Ganze doch mit ein wenig Bewunderung beäugten.

Sie beobachteten, wie Kaiba elegant ausstieg und die Limousine wegfuhr. Arrogant schritt er an ihnen vorbei, doch irgendwas war anders an ihm als sonst. Aber was?

Als der Firmenchef im Gebäude verschwunden war, waren damit auch die Gedanken an die Mathehausaufgaben vergessen, stattdessen entbrannte eine wilde Diskussion über Kaiba, Firmenchefs, Reichtum und Arroganz.

Yugi fand, dass Kaiba eigentlich ganz in Ordnung war, er aber durch seine schwere Kindheit einfach nicht aus seiner Rolle heraus konnte.

Tea hingegen sah das ganz anders, denn dieser arrogante Geldsack konnte sich ja auch mal zusammenreißen! Immerhin hatten sie schon gemeinsam erlebt, doch den schien das gar nicht zu kratzen.

„Tze~ Der Kerl kann bleiben, wo der Pfeffer wächst!“, murrte Tristan und hörte die Schulglocke läuten.

Sofort liefen die Drei los, sonst würden sie noch zu spät kommen und das wollten sie nur ungern. In der ersten Stunde hatten sie Englisch und zur Verwunderung fast aller kam Joey die ganze Stunde über nicht. Sonst kam er ja meistens im Laufe der ersten Stunde völlig überhetzt herein gelaufen, aber dieses Mal blieb sein Platz leer.

Verwundert darüber und auch, dass der Lehrer gar nicht nach Joey gefragt hatte, diskutierten sie in der ersten Pause über den Blondschopf, während sie den Weg zum Physikhörsaal antraten. Spätestens da sollte Joey sein, denn Physik mochte der eigentlich ganz gern, warum auch immer, aber Physik war sein Fach, wo er ab und zu sogar auf 2 stand.

Doch auch zu der Stunde kam er nicht und wieder fragte der Lehrer nicht.

So langsam wurde das echt seltsam. Also beschlossen die Drei mal bei dem Lehrer nachzufragen. Kaum hatte es geklingelt und der Lehrer die Stunde beendet, da standen die Drei am Lehrerpult und Yugi ergriff das Wort:

„Entschuldigen sie, Sensei, aber können sie uns sagen, was mit Joey ist?“

„Mr. Wheeler? Der ist krankgeschrieben für die nächsten drei Tage…“, sagte der Lehrer leicht verdutzt. Er packte seine Sachen und sah, wie die Drei rausmarschierten. Und auch Kaiba ging dem Kindergarten nach und das verwunderte den Lehrer noch mehr.
 

Es war halb 7, als Seto mit Mokuba in der Küche saß und frühstückte. Normalerweise waren sie zum Frühstück immer im Esszimmer, aber Kaiba wollte nur einen Kaffee trinken, Hunger hatte er keinen. Natürlich gab das sofort erst eine besorgte Frage und dann einen Vortrag, dass er doch genug Essen müsste. Doch wie immer bei Vorträgen prallten sie an Kaiba ab und er lächelte seinen kleinen Bruder an.

„Mir geht es gut, Moki. Wirklich“, erwiderte er und Mokuba sah so halbwegs zufrieden mit der Antwort aus.

Er hingegen war überhaupt nicht zufrieden. Als er aufgestanden war, hatte er die Begegnung letzte Nacht noch für einen Traum gehalten, doch die Krankschreibung auf seinem Nachttisch hatte bewiesen, dass das keinesfalls ein Traum gewesen war. Und somit ging es wieder los, dass er sich Gedanken darüber machte, was er denn tun sollte.

Wheeler hatte es echt geschafft, ihn in Probleme zu bringen und zwar in ernsthafte. Er würde sich niemals die Blöße geben, Joey zu gestehen, was er fühlte, aber er konnte auch nicht zusehen, wie sein Hündchen in seiner Wohnung vor sich hin rottete und das würde passieren, da war er sicher. Aber was konnte er schon tun?

Wenn sich die Diagnose bestätigen sollte, konnte er ihn in eine Spezialklinik bringen lassen und ihn vielleicht ab und zu besuchen, aber mehr war nicht.

„Moki? Du musst los“, rief Seto ins Nebenzimmer, wo sein kleiner Bruder noch schnell die Schultasche zusammenpackte. Danach kam er angerannt und gab Seto ein Küsschen auf die Wange, als er sich runter gebeugt hatte.

„Bis später, großer Bruder“, meinte er glücklich und rannte dann los.

Kaiba sah ihm lächelnd hinterher und bemerkte Roland im ersten Augenblick gar nicht, doch als er ihn sah, seufzte er kurz.

„Was gibt es, Roland?“

„Sie sollten sich langsam auch auf den Weg machen, die Limousine steht draußen.“

„Ja, danke“, sagte Kaiba und kramte alles zusammen, was er brauchen würde. Auch nahm er die Krankschreibung, zögerte aber kurz, bevor er sie griff und einsteckte.

Auf dem Weg zur Schule kümmerte er sich noch um ein paar Geschäfte, denn heute wollte er sich in der Schule die Pausen zur Ruhe gönnen.

Er stieg aus, als der Wagen angehalten hatte und schritt an dem Kindergarten vorbei. Die waren schon hier? Sonst kamen sie doch auch immer erst fünf Minuten später…

Egal, jetzt erstmal zum Lehrerzimmer und den Wisch von Wheeler abgeben.

Zielstrebig marschierte er zu seinem Zielort und klopfte an.

Die Klassenlehrerin öffnete die Tür und Kaiba begrüßte sie lediglich mit einem Nicken, gab ihr den Zettel und ging wieder. Warum hatte er sich darauf eingelassen, den Botengang zu machen?

Weil Wheeler ihn in dem Augenblick vor seiner Wohnung einfach nur Leid getan hatte. In dieser Gegend konnte man wohl nur überleben, wenn man zum Köter mutierte, so zumindest vermutete er es.

Noch immer genervt darüber, wie viele Gedanken er sich um Joey machte, ging er in die Klasse zielstrebig zu seinem Platz und setzte sich hin. Er holte seinen Laptop raus und ging noch ein paar Akten durch, aber nur flüchtig. Der Rest der Klasse musste ja nicht wissen, dass das Arbeiten hier nur zum Schein diente, weil er sich eigentlich doch irgendwie tief in seinem Inneren Sorgen machte.

Entnervt klappte er den Laptop zu, warum sollte er den anderen etwas vorspielen!?

Dazu gab es gar keinen Grund. So schaute er aus dem Fenster und suchte doch nach Joey, der aber natürlich nicht auftauchte.

Nach der Stunde stand er als einer der letzten auf und ging zum Physikhörsaal, wo er den Kindergarten vor sich flüstern hörte. Sie machten sich große Sorgen um Joey, war der doch normalerweise immer bei Physik anwesend, schließlich mochte er das Fach ja.

Kaiba erinnerte sich an Joey, der sagte, dass er es seinen Freunden nichts sagen sollte, da sie sonst sterben würden vor Sorge.

Aber wenn er jetzt nichts unternahm, dann würden sie ihm heute Nachmittag einen Besuch abstatten und das wollte der Blondschopf bestimmt auch nicht. Also musste er was unternehmen, um den Kindergarten am Nachmittag zu beschäftigen, aber das dürfte schwierig werden. Dennoch versuchte er sich was einfallen zu lassen und nachdem die Physikstunde überstanden war, schlenderte er hinter der Dreiergang hinterher.

Einen Plan brauchte er, einen guten noch dazu. Aber leider hatte er nicht einmal einen schlechten. Er hatte viel mehr das Gefühl, dass sein Kopf mit Watte gefüllt war und das konnte er grade gar nicht gebrauchen.

Er konnte hier und jetzt nichts machen, ohne Aufsehen zu erregen und das wollte er nun wirklich nicht. Also überlegte er sich was, während er so halb dem restlichen Unterricht folgte.

Schlussendlich rief er nach der Schule bei Joey an und sagte ihm, dass Yugi, Tristan und Tea ihm einen Besuch abstatten wollten. Er wusste nicht genau, warum er ihm das sagte, aber er wollte, dass Joey Bescheid wusste und sich dann entscheiden konnte, ob er die Drei rein ließ oder wegschickte.

Nach dem Telefonat stieg er in die Limousine und wurde zur Firma gefahren. Er setzte sich in sein Büro und sah den Stapel Akten auf seinem Schreibtisch liegen. Seine Sekretärin hatte ihm bestimmt alles hingelegt, das musste er heute also noch durchgehen.

Seufzend setzte er sich hinter den Schreibtisch und erblickte auf dem obersten Ordner einen Zettel kleben.

Er nahm ihn ab und las ihn sich durch.

~ Ein Mann hat angerufen um 12:47 Uhr und fragte, ob sie schon da seien. Er sei ein Köter, wie er selbst sagte. ~

Kaiba konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er hatte sich selbst als Köter bezeichnet? Na ja, auf jeden Fall war das das deutlichste Zeichen, dass es wirklich Joey war. Aber warum hatte er ihn angerufen, nachdem er ihm Bescheid gesagt hatte, dass der Kindergarten auf dem Weg war?

Fragend nahm er den Hörer entgegen und wählte die Nummer, die unten auf dem Zettel stand. Schon nach dem zweiten Freizeichen nahm Joey ab.

„Hier Kaiba, was ist?“, fragte er und klappte den ersten Ordner schon mal auf und notierte sich ein paar Dinge mit Bleistift am Rand. So machte er es immer und die Akten, wo Fehler drin waren, gingen mit Verbesserungen wieder zurück und erst wenn alles fehlerfrei war, wurden sie ordentlich weggeräumt. Manchmal kam er sich deswegen wie ein Lehrer vor, der Klausuren berichtigte, aber Ordnung musste halt sein.

„Ähm, ich hab eine Bitte an dich, wenn das geht“, hörte Seto Joey kleinlaut sagen und er fragte sich ernsthaft, was so schlimm war, dass er so leise sprach.

„Kommt drauf an, was du willst“, erwiderte der Firmenchef kalt und klappte den Ordner zu. Der war schon mal einwandfrei, wenigstens etwas.

So stellte er das Telefon auf laut und sorgte dafür, dass der Ordner an seine Stelle kam.

„Na ja, ich muss ja dieses Zeugs trinken und kann nicht raus, aber ich bräuchte noch ein paar Dinge vom Supermarkt“, meinte Joey und Kaiba drehte sich verwundert zum Telefon um. Er sollte für das Hündchen einkaufen gehen? Ja, glaubte er denn, er hatte nichts Besseres zu tun, als für ihn jetzt Butler zu spielen?

„Lass mich raten, du brauchst Toilettenpapier“, witzelte Kaiba und grinste mies. Ja, diese Stichelei musste einfach sein. Außerdem war das nur verständlich, denn schließlich musste der Blondschopf jetzt wahrscheinlich alle 5 Minuten auf Klo.

„Ja, unter anderem…“

Aha, da hatte er ihn doch erwischt, das war ja klar gewesen.

„Du weißt aber schon, dass ich Chef einer erfolgreichen Firma bin, oder?“

„Hai, natürlich weiß ich das, vielleicht kannst du ja auch einen von deinem Hauspersonal losschicken?“

Jetzt sollte er auch noch sein Personal zu Joey abstellen? Dem Köter ging’s wohl zu gut!

Obwohl… Vielleicht war das gar keine so schlechte Idee. Denn dann könnte er sicher sein, dass es dem Kleinen auch gut ging und hatte einfach die Gewissheit und konnte auch wieder in Ruhe arbeiten.

„Also gut, ich schick dir jemanden vorbei, der sich um dich kümmert für heute und morgen“, sagte Seto leicht genervt, da der zweite Ordner, den er durcharbeitete, mehr Fehler als richtige Aussagen hatte. Schon während der ersten Seite wusste er, dass der Ordner noch mal neu gemacht werden konnte, klappte ihn wieder zu und legte ihn beiseite, um dann den nächsten zu nehmen.

„Arigatou…“

„Schon gut, Roland sollte in einer halben Stunde bei dir sein“, sagte er, wartete noch ein „Alles klar“ ab und legte dann wieder auf, nur um dann gleich Roland anzurufen und ihn loszuschicken.

Dann widmete er sich voll und ganz der Arbeit, befreit von den Sorgengedanken um Joey und alles ging wieder seinen gewohnten Gang.
 

Yugi beschloss zusammen mit Tea und Tristan, dass sie Joey besuchen würden, sobald die Schule vorbei war. Sie machten sich große Sorgen um ihren Blondschopf und wollten sichergehen, dass es ihm nicht allzu dreckig ging. Vielleicht könnten sie ihn ja auch ein wenig aufmuntern.

Besorgt, aber auch voller Freude, ihren Freund wieder zu sehen, marschierten sie zu dessen Wohnung.

Aufgeregt klingelte Yugi an der Haustür, doch es machte niemand auf. Stattdessen hörte man über die Freisprechanlage Joeys erschöpfte Stimme.

„Entschuldigt, aber ich hab mir einen Magen-Darm-Infekt zugezogen und wie ihr wisst, ist das ansteckend, also kann ich euch nicht hochlassen“, sagte er mit schniefender Stimme, weil er so fertig war. Natürlich war das nur geschauspielert, es ging ihm körperlich soweit ganz gut, nur psychisch war er nicht so auf der Höhe…

„Also gut, auf jeden Fall gute Besserung, Joey und erhol dich!“, sagte Yugi und Tristan und Tea sprachen auch noch kurz mit Joey und wünschten ihm gute Besserung.

Danach trotteten alle Drei deprimiert durch die Straßen Dominos. Dass es Joey so schlecht ging, bereitete ihnen doch Unbehagen und sie beschlossen, für Joey eine Überraschung vorzubereiten. Denn er würde ja nicht ewig krank bleiben und so hatte einer mehr Ideen als der andere.

Als Tea über die Straße wollte, fiel ihr sofort ein Wagen auf, der von der Kaiba Corporation war. Roland, der wohl engste Vertraute von Kaiba saß da drin und bog in die Straße von Joey ein.

Doch sie dachte sich nicht weiter etwas dabei, würde das wohl nur als Durchgangsstraße benutzen, wie das viele taten. So ging sie mit den beiden Jungs weiter shoppen und nach einer Überraschung für Joey gucken, doch so 100%ig das Richtige hatten sie nicht gefunden und so machten sie sich am späten Nachmittag auf den Weg nach Hause.

Während Yugi in den Spieleladen zu seinem Großvater ging, schlenderte Tristan durch die Gassen zu seinen Eltern, die ziemlich weit weg wohnten, aber Bahn und Bus waren auch weit weg, deswegen ging er eigentlich fast immer. Sie wohnten praktisch in der einzigen Gegend, wo fast kein Anschluss war, was öffentliche Verkehrmittel anging.

Tea fuhr mit der Bahn zwei Stationen und war dann praktisch schon zu Hause. Sie hatte das sehr angenehm.

Alle Drei sorgten sich um ihren Freund und telefonierten auch noch bis zum späten Abend, bis die Erziehungsberechtigten ihnen die Telefone abnahmen und sie schlafen schickten. Schließlich war morgen wieder Schule und da sollten sie doch wenigstens halbwegs ausgeschlafen sein.

Der Köter und der Butler

Roland hatte kaum den Befehl von Kaiba erhalten, da war er auch schon im Auto auf dem Weg zu Joey Wheeler, auf den er heute und morgen aufpassen sollte.

Der Butler wunderte sich sehr darüber, schließlich waren die beiden wie Feuer und Wasser, doch er tat immer, was sein Chef von ihm verlangte und stellte auch nie Fragen. Das war einfach nicht seine Art.

Eine habe Stunde später klingelte er bei Joey und als er seinen Namen gesagt hatte, summte die Tür und Roland öffnete sie. Hier würde er niemals wohnen wollen, das war ja einfach nur widerlich!

Joey tat ihm irgendwie richtig Leid, dass er nicht das Geld hatte, sich wenigstens ETWAS Besseres zu leisten, war schon traurig. Doch laut seinem Chef war er mit seinen Eltern auf Kriegsfuß und bekam somit auch nur so viel Geld, wie es nötig tat. Und das ständige jobben brachte auch nicht genug Geld in die Kasse, als das er sich was Schöneres hätte leisten können.

Seufzend stellte er fest, dass es hier nicht einmal einen Aufzug gab. Wenn er die schweren Einkäufe hatte, konnte das schon unangenehm werden, denn immerhin war er nun auch nicht gerade mehr der Jüngste!

Aber Auftrag war Auftrag und so ging er die Treppe hoch, die überall verschmiert und bekritzelt worden war. Graffiti wohin das Auge blickte, mein Gott, das war schon ekelig.

Er sollte Kaiba bitten, ob Joey nicht bei Ihnen wohnen konnte, schoss es ihm durch den Kopf, verwarf den Gedanken aber, schließlich war er nicht der Typ dafür, solche Vorschläge zu machen. Er würde es mit Fassung tragen und das durchziehen, auch wenn das das schlimmste war, was er jemals für seinen Chef machen musste.

Im vierten Stock angekommen ging er den Gang entlang und direkt vor ihm war eine offene Tür, hier wohnte Joey also. Er schlüpfte hindurch und schloss die Tür hinter sich. Er stand in einem kleinen Flur, rechts war eine Tür, die geschlossen war, doch er nahm an, dass das Bad sein sollte und vor sich war eine Glastür, die er öffnete und dahinter war links von ihm ein Bett, auf dem Joey lag.

Rechts war eine kleine Küche, der Fußboden war gefliest im Küchenbereich, der Rest mit Teppich ausgelegt. Ziemlich weit hinten stand ein Tisch, mit 4 Stühlen, da aß er wohl für gewöhnlich. Neben dem Bett war ein Kleiderschrank, daneben ein Schreibtisch.

Dann die Fensterfront gegenüber von ihm, sogar mit Minibalkon und dann stand da noch ein Fernseher und ein Regal mit Büchern und Mangas voll gestopft. Doch alles in Allem war es hier sehr aufgeräumt und wohnlich eingerichtet.

So hatte sich Roland das gar nicht vorgestellt. Er war mit der Erwartung hierher gekommen, dass er erstmal aufräumen müsste und sauber machen, doch das brauchte er gar nicht.

„Guten Tag, Mr. Wheeler, wie fühlen sie sich?“, fragte er lächelnd und wusste nur, dass es ihm nicht gut ging, aber warum wusste er nicht. Kaiba hatte ihm gesagt, dass Joey schon reden würde, wenn er das wollte.

„Mir geht es ganz gut, nur das Abführmittel schmeckt scheiße und ich muss spätestens alle 5 Minuten als Klo“, sagte Joey leicht lächelnd und fügte noch schnell was hinzu:

„Ach ja und ich bin Joey.“

„In Ordnung, Joey, mein Name ist Roland, dass solltest du ja wissen“, erwiderte der Butler mit einem Lächeln und schaute dem Blondschopf hinterher, der im Bad verschwand. Wozu musste er denn Abführmittel schlucken?

Er würde ihn gleich nach den Sachen, die er noch einkaufen musste, fragen und ansonsten abwarten, ob Joey nun mit ihm reden wollte oder nicht.

Nach ein paar Minuten kam Joey wieder und trottete in den Küchenbereich, wo er sich aus dem Kühlschrank eine Scheibe Käse nahm. Er aß sie auf und lehnte sich an die Platte.

Sein Blick wanderte zu Roland. Es war ein komisches Gefühl, jetzt jemanden hier zu haben, der alles tat, was man ihm sagte. Doch er würde sich nicht beschweren, denn schließlich konnte er nicht mehr viel machen, außer alle paar Minuten auf’s Klo rennen.

„Sie wissen, warum sie hier sind?“, fragte Joey interessiert, war sich sicher, dass er es wusste, doch man konnte ja nie wissen…

„Nein, Mr. Kaiba sagte, dass sie es mir selbst sagen sollten, wenn sie das wollen“, antwortete Roland und schob seine Sonnenbrille zurecht.

Verwundert hob der Blondschopf eine Augenbraue. Er wusste es doch nicht? Kaiba nahm Rücksicht auf seine Gefühle? Das war ja mal was ganz neues…

Seufzend setzte sich Joey an den Tisch. Er legte die Hände um sein Wasserglas und starrte es an, während er Roland die Situation erzählte.

„Ich hatte in letzter Zeit öfters Magenschmerzen und mir wurde schwindelig und Durchfall und ich bin gestern zum Arzt gegangen, weil ich dachte, dass ich mir irgendeinen Infekt eingefangen habe, aber der Arzt vermutet, dass ich Darmkrebs habe. Und übermorgen muss ich zur Darmspiegelung und dann werde ich erfahren, ob ich den wirklich habe oder nicht... Der Doc sagte, dass es nur eine Vermutung ist, aber er sah so besorgt aus, als würde ich in spätestens 4 Wochen sterben… Zumal mein Opa schon an Darmkrebs gestorben ist und da das Risiko umso höher ist, dass ich ihn auch habe.“

Roland hörte zu und sah nachdenklich aus. So ein Schicksal hatte so ein junger Mensch nicht verdient, fand er und betreten wanderte sein Blick gen Boden.

Doch nach einem kurzen Augenblick schaute er wieder zu Joey auf.

„Aber es ist noch nichts bestätigt. Also hoffen wir, dass Sie… du es nicht hast.“

Joey nickte. Natürlich hatte er die Hoffnung und krallte sich regelrecht an ihr fest, denn was anderes blieb ihm nicht.

Doch was viel schlimmer war, dass er nur mit seinem Erzfeind und dessen Butler darüber reden konnte. Seine Schwester wollte er nicht beunruhigen, mit seinen Eltern nichts zu tun haben und seine Freunde würden früher sterben als er.

Von einem Moment auf den anderen flitzte Joey wieder ins Bad, es nervte ihn jetzt schon, dabei war der erste Tag noch nicht einmal beim Abend angelangt. Aber wenigstens hatte er jetzt Gesellschaft, das war irgendwie ganz angenehm. Er könnte mit ihm über seine Ängste reden und vielleicht hatte Roland ja noch ein paar Tipps für ihn. Er wusste nicht einmal, was für Tipps, aber das würde sich dann wohl ergeben.

Er stellte sich vor den Spiegel, stützte sich am Waschbecken ab und schaute sein Spiegelbild an. Er sah sich selbst als fertig, unausgeglichen, verängstigt und völlig durch den Wind und das war er auch, aber musste man ihm das denn so genau ansehen?

Noch einmal seufzend schlenderte er wieder weg zu Roland und lächelte ihn leicht an.

„Ach ja, es wäre ganz nett, wenn du noch ein paar Sachen einkaufen könntest“, sagte er und reichte dem Butler einen Zettel.

Roland faltete diesen auseinander, während er mit einem nicken antwortete. Darauf standen gut ein dutzend Sachen, die Schrift war sauber und gleichmäßig. Im Gegensatz zu den meisten anderen Jungen hatte er eine wirklich gute Handschrift.

„Ich mache mich dann auf den Weg“, sagte der Butler und stand auf.

Der Blondschopf nickte und Roland ging raus.

Er schlenderte durch die Straßen, wollte sich die Gegend mal genauer ansehen, weil er hier noch nie war. Das Leben hier war bestimmt sehr hart und wer es hier rausschaffte, konnte sich mehr als nur glücklich schätzen.

Nachdenklich betrat Roland den Supermarkt, der an der Ecke war. Die Regale und die Auslagen waren nicht wirklich aufgeräumt und auf dem Boden lagen Überreste von Obst und Gemüse. Das alles wirkte sehr unangenehm und er seufzte innerlich.

Schnell nahm er alle Sachen, die er brauchte, bezahlte und verschwand wieder aus dem Laden. Dann ging er weiter die Straße entlang und holte in den restlichen Läden, die auch nicht viel besser aussahen, die anderen Dinge.

Nach einer drei viertel Stunde war er mit dem Einkauf fertig und machte sich auf den Rückweg.

So war der Butler nach insgesamt einer Stunde wieder bei Joey angekommen und verstaute alles mit seiner Hilfe, da er ja nicht wusste, wo was hinkam, aber er prägte es sich schnell ein, denn er wollte Joey nicht jedes Mal fragen. Der arme Junge hatte schon genug Probleme, da musste er ihn nicht noch zusätzlich nerven.
 

Joey war wirklich dankbar für die Hilfe und hatte solange Roland weg war, für eben diesen, was gekocht. Er selbst hatte keinen großen Hunger, deswegen hatte er für sich auch nichts gemacht.

Sobald Roland wieder da war und er mit ihm alles weggeräumt hatte, schob er den Butler zum Tisch und lächelte ihn freundlich an.

„Das ist ein kleines Dankeschön dafür, dass du hier bist und mir hilfst.“

Der Blondschopf sah das Lächeln von Roland und spürte einen leichten Rotschimmer auf der Wange. Der Mann war wirklich sehr nett und eine Hilfe für ihn in dieser Zeit. Und das Kaiba seinen besten Mann zu ihm schickte, ehrte ihn irgendwie, auch wenn er noch nicht verstand, warum er das getan hatte.

Zufrieden beobachtete er, wie Roland in Ruhe aß. Joey hatte sich daneben gesetzt und hing ein wenig seinen Gedanken nach. Kaiba hatte sich verändert seit der Tiefgaragensache oder hatte er einfach nur immer die Augen verschlossen vor Kaiba?

Ohne weiter darüber nachzudenken, sah er zu Setos Butler und fragte:

„Wie ist Kaiba eigentlich so zu Hause?“

Es interessierte ihn und er hoffte, dass Roland ihm den Mann so schilderte, wie er es sich vorstellte und das war nicht der Eisklotz…

„Mr Kaiba ist ein sehr ehrenhafter Mann, der seinen Bruder wie seinen Augapfel hütet. Er führt die Firma mit Gewissen und weiß Risiken gut einzuschätzen. Außerdem zeichnet er sich durch vorausschauendes Denken aus.“

„Nein, das mein ich nicht, Roland. Wie ist er so in seiner wenigen Freizeit? Ist er… nett?“

Die Frage hörte sich komisch an, gerade, da sie im Bezug auf Kaiba war. Er hatte dieses Arschloch noch nie nicht mal annähernd nett gehalten, doch seit er beim Doc gewesen war, hatte sich eine Menge geändert und Setos Charakter gehörte eindeutig dazu.

„Mr. Kaiba hat eigentlich keine Freizeit. Aber morgens beim Frühstück ist er gerade zu seinem Bruder nett und seit gestern Abend ist er irgendwie durch den Wind, ist unkonzentriert und scheint sich Sorgen zu machen… Um dich, Joey“, erzählte Roland und ging mit dem leeren Teller in die Küche und spülte diesen ab, während Joey wieder auf der Toilette verschwand.

Der Blondschopf war doch ziemlich angepisst, weil er andauernd ins Bad verschwinden musste. Aber Kaiba machte sich Sorgen um ihn? Nein, das war bestimmt nur eine Sinnestäuschung von Roland. Vielleicht stimmte was ja nicht mit Mokuba und er machte sich deswegen so viele Sorgen…

Nachdenklich kehrte er ins Wohnzimmer zurück und sah Roland am Tisch sitzen.

„Kaiba macht sich Sorgen um… mich?“, hakte er neugierig nach und nahm gegenüber von dem Butler Platz.

„Hai, davon bin ich überzeugt. Er sagte zwar nicht genau, was letzte Nacht passiert war, aber es schien ihn doch aus der Fassung gebracht zu haben“, antwortete er und trank einen Schluck Wasser.

Joey schwieg. Es hatte ihm gerademal so ziemlich die Sprache verschlagen.

Hätte er auch Kaiba gegenüber schweigen sollen? Aber mit irgendjemand hatte er darüber reden müssen…

Dennoch überkamen ihn Schuldgefühle, er hatte nicht gewollt, dass Kaiba sich wegen ihm sorgte. Aber er hatte doch angenommen, dass das an ihm abprallt, da er ihn doch eh nicht mochte oder hatte er sich geirrt?

Halb verzweifelt ließ er den Kopf auf die Tischplatte knallen. Das war doch alles nur zum verzweifeln…

Er schloss die Augen und versuchte die Dinge zu ordnen, doch in seinem Kopf herrschte Chaos, Leere, Verwirrung, Wut, Hass, Trauer und Schmerz…

Schmerz darüber, dass sich alles so hoffnungslos entwickelte.

„Hoffnung ist die Überzeugung, dass es noch nicht zu spät ist. Und für dich ist es noch nicht zu spät, Joey. Übermorgen hast du den Arzttermin, bis dahin steht noch nichts fest, also versuch dich nicht so hängen zu lassen, hm?“

Rolands Stimme wirkte angenehm und beruhigend auf Joey, genauso die Hand auf seinem Rücken, die ihm Kraft zu geben schien.

Vielleicht machte er sich wirklich einfach nur einen zu großen Kopf. Er steigerte sich wahrscheinlich einfach nur zu sehr da rein, aber er kam dagegen einfach nicht an.

„Du hast recht“, entgegnete Joey und hob den Kopf, um den Butler leicht an zu lächeln.

Ohne ihn würde er hier wohl vor sich hin rotten und das wäre wohl das absolut schlechteste, was ihm in dieser Situation passieren könnte.

Wieder einmal spürte er den Drang, sich zu erleichtern und lief ins Bad, doch die Dinge, die noch bis eben mit einem Schleier umhüllt schienen, begannen sich zu klären.

Er war froh darum und lächelte leicht vor sich hin.
 

Mokuba kam erst spät nach Hause, weil er den Tag über bei Freunden verbracht hatte. Es war schon dunkel, doch seine Laune war besser denn je. Heute war einfach nur ein wunderschöner Tag gewesen und Seto hatte ihm noch am Telefon versprochen, dass er heute früher nach Hause kommen würde, um mit ihm noch ein bisschen zu spielen.

Verwundert stellte Moki fest, dass Roland gar nicht da war. Aber wo konnte er denn stecken?

„Roland!?“, rief der Kleine durch die Villa, doch es kam keine Antwort.

Stattdessen kam Thomas, ein anderer Angestellter, zu Mokuba.

„Tut mir Leid Mokuba, aber Roland ist heute und morgen nicht da.“

„Ach so, okay…“, antwortete Moki leicht geschlagen und setzte sich ins Wohnzimmer, wo er Kekse und Kakao serviert bekam.

Schnell waren die Sorgen vergessen und fröhlich krümelte der Kleine das Sofa voll und wartete geduldig auf seinen großen Bruder.

Es war schon kurz nach 21 Uhr, als er die Tür hörte und Schritte sich näherten.

Sofort sprang Mokuba auf, als hätte er auf einer Sprungfeder gesessen und fiel seinem Bruder um den Hals, der ihn glücklich auf den Arm nahm.

„Hallo großer Bruder!“

„Hallo Moki, alles okay bei dir?“

Die Stimme von Seto klang freundlich und liebevoll und doch merkte er, dass was mit seinem kleinen Bruder nicht stimmte.

„Wo ist Roland?“, fragte dieser direkt und der Brünette hob eine Augenbraue. Wieso interessierte ihn das denn?

„Roland ist bei Wheeler, um auf ihn aufzupassen…“, gestand Seto nach kurzer Bedenkpause.

„Du solltest anfangen, ihn Joey zu nennen, wenn du schon Roland zu ihm schickst.“

Frech grinste Moki seinen Bruder an, der ihn wieder auf’s Sofa setzte und dem kurz die Gesichtszüge entglitten.

Was sollte das denn jetzt heißen!?

„Um eins klar zu stellen, Moki. Roland ist nur bei ihm, weil Joey unter Umständen ernste Probleme hat.“

Oh Gott, hatte er gerade wirklich Joey gesagt?

Er ließ sich geschlagen neben Mokuba sinken und seufzte geschlagen auf.

„Aha, du machst dir Sorgen um Joey! Aber warum? Was ist denn los?“, hakte der kleine Strubbelkopf nach und setzte sich auf Kaibas Schoß. Mit Kulleraugen schaute er in die kalten, blauen Augen seines Bruders, die doch so viel Wärme ausstrahlen konnten.

„Ach nichts, kleiner Bruder. Es wird schon alles gut gehen“, murmelte Seto vor sich hin und strick Moki durch’s Haar.

Der Kurze hatte recht, er machte sich wirklich Sorgen um Joey und schon seit der Heimfahrt kribbelte es in seinen Fingerkuppen, denn er wollte Roland anrufen und fragen, wie es aussah, doch er riss sich zusammen.

Roland würde sich melden, wenn etwas nicht stimmte, dass wusste er, also bestand kein Grund zur Sorge.

„Lass uns spielen“, schlug Seto lächelnd vor, bevor Moki das Thema noch vertiefen konnte und glücklich nickte der Kleine.

Noch bis kurz vor 23 Uhr spielten sie gemeinsam, doch dann war es höchste Zeit für’s Bett und so machten sich beide in Ruhe fertig und Moki hüpfte in sein Zimmer, um sich schlafen zu legen.

Auch Seto legte sich in sein Bett, doch so richtig schlafen konnte er nicht. Er machte sich einfach Sorgen um das Hündchen, dass konnte er einfach nicht mehr abstreiten. Aber mehr, als das, was er bis jetzt getan hat, konnte er nicht tun und so schloss der Firmenchef doch die Augen und versuchte zu schlafen, was nach einiger Zeit auch klappte und so war Seto auch im Reich der Träume.

Kommst du mit?

So, hier nun Kappi 6 ^^

Langsam wird es spannend und natürlich freue ich mich wie immer über Kommis ^____^

Und hier mal ein Riesendankeschön an meine treuen Leser und an meine Betaleserin Mihikoru ^-^

Riesendank an euch undviel Spaß beim lesen ^___^
 

Joey wachte am Morgen auf und hatte sofort ein mulmiges Gefühl. Heute war es also soweit…

Gestern hatte er den Tag in Ruhe mit Roland verbracht und sie hatten viel geredet und er war so unendlich froh, dass Roland hier war. Doch er wünschte sich aus für ihn unerfindlichen Gründen, dass Kaiba ihn zum Arzt begleitete. Wobei, so unerfindlich waren die Gründen nun auch wieder nicht…

Aber er hatte Angst davor, Kaiba an zu rufen und zu fragen. So saß er den Morgen, während Roland einkaufen war, auf dem Bett und starrte das Telefon an, wenn er nicht gerade auf Toilette musste. Geschlagen seufzte Joey auf und nahm den Hörer in die Hand, wählte die Nummer von Kaibas Handy, die Roland ihm aufgeschrieben hatte und hörte das Tuten.

In der Schule war gerade Pause, das wusste er, sonst würde er nicht anrufen, denn in der Stunde einen Seto Kaiba zu ärgern, wenn das Handy klingelte, konnte nur den Tod zu bedeuten haben.

Nach dem dritten Freizeichen hörte Joey die Stimme von Kaiba, doch sie klang nicht so wie sonst.

„Was gibt es?“

Oh Gott, was sollte er denn jetzt sagen!? Er hätte sich das vorher überlegen sollen und nicht einfach drauf los machen.

„Ich… Naja, ich habe noch eine Bitte an dich…“, murmelte Joey ins Telefon und kam sich so bescheuert vor. Was machte er hier eigentlich? Er war doch kein Kleinkind mehr und würde es jawohl gerade noch allein zum Arzt schaffen. Doch es war halt nicht irgendein Arzt. Unter Umständen konnte dieser Arztbesuch alles verändern.

„Worum geht es, Joey?“, hörte er der Blondschopf die leicht genervte Stimme von Kaiba, aber er glaubte auch etwas Sorge raus zu hören oder bildete er sich das nur ein?

Wahrscheinlich…

„Könntest du mich nachher zum Arzt begleiten? … Ich weiß, das klingt echt bescheuert, aber ich habe Angst davor hinzugehen…“, gestand Joey und schluckte. Wie war er nur auf den dusseligen Gedanken gekommen? Kaiba musste arbeiten und konnte nicht einfach wegbleiben und jemanden zum Arzt begleiten.

„Ach, vergiss es… Sorry, dass ich dich gestört habe“, fügte Joey noch schnell hinzu und war im Begriff auf zu legen, als er noch Setos Stimme hörte.

„Ist gut, ich mach das…“

Wie jetzt!?

Ungläubig starrte Joey den Telefonhörer an, als wäre es eine Banane, die er als Hörer benutzte. Seto Kaiba nahm sich für ihn frei und wollte ihn zum Arzt begleiten? Und er hatte sich auch wirklich nicht verhört?

„Wirklich?“, hakte Joey ungläubig nach und hörte am anderen Ende der Leitung einen genervten Seufzer.

„Hai, ich werde dich begleiten. Wann hast du denn den Termin?“, entgegnete Kaiba kühl.

„Um 15:30 Uhr.“

„Okay, ich werde dich abholen. Sorry, aber es hat geklingelt, ich muss rein.“

Joey hörte das Klicken und dann das tuten. Verwundert legte auch der Blondschopf auf und lächelte leicht. Er müsste nicht allein zum Arzt, das beruhigte ihn. Wenn er da allein hingemusst hätte, wäre wohl gar nicht erst hingefahren, weil er solche Angst davor hatte.

Doch die Freude darüber währte nur kurz, denn er musste schon wieder auf Toilette und so lief er erneut ins Bad.
 

Seto Kaiba hatte die letzte Nacht mehr oder weniger gar nicht geschlafen. Seine Sorgen um Joey ließen den Firmenchef einfach nicht los. Entnervt hatte er sich hin und her gewälzt, doch es half alles nichts. Und zu allem Überfluss war er auch schon um 21 Uhr aus der Firma gekommen!

Für Mokuba ein freudiges Ereignis, für ihn das bittere Ergebnis, dass er sich vor Sorge nicht einmal auf die Arbeit konzentrieren konnte. Dabei hatte er doch extra schon Roland zu ihm geschickt, aber nein, das half auch nicht so, wie es sollte.

Völlig übermüdet war Seto schon um 5 Uhr aufgestanden, das rum liegen hatte ihn einfach nur noch genervt. Er stellte sich unter die kalte Dusche und schloss die Augen, um wenigstens etwas zu entspannen. Heute würde Joey zum Arzt gehen und erfahren, ob er nun Darmkrebs hatte oder was auch immer.

Aber was wäre, wenn sich die Diagnose wirklich bestätigen würde?

Seto wusste es nicht, wusste nur, dass er dann wohl erstmal am Rad drehen würde vor Sorge. Denn er musste es sich endlich eingestehen, er wollte Joey nicht verlieren. Die Streitereien und Neckereien waren doch immer befreiend und amüsant gewesen und sie fehlten ihm zurzeit auch ein wenig. Doch die Welt hart und ungerecht und wie er sein Glück kannte, würde Joey an Darmkrebs sterben.

Setos Augen weiteten sich ein wenig bei dem Gedanken. So durfte er nicht denken, das war falsch. Joey hatte einen starken Charakter, gelernt, sich Widrigkeiten zu widersetzen und sich durch zu kämpfen, warum sollte er es jetzt nicht schaffen? Er musste einfach…

Plötzlich spürte er, wie kalt ihm eigentlich war und er stellte die Dusche auf warm. Er hatte die ganze Zeit kalt geduscht und anscheinend hatte er das viel zu lang getan. Oder war es die innere Kälte, die ihn frösteln ließ?

Egal, auf jeden Fall war ihm kalt und erst, als es ihm wieder angenehm warm war, verließ er die Dusche und trocknete sich in Ruhe ab. Dann verschwand er wieder in sein Zimmer, um sich an zu ziehen und erstaunt stellte er fest, dass es schon halb 7 war. So lange war er unter der Dusche gewesen?

Schnell zog er sich seine Schuluniform an und ging nach unten, wo Mokuba schon von Thomas umsorgt wurde mit Frühstück.

Seto lächelte, als er seinen kleinen Bruder glücklich am Kakaotrinken sah und ging zur Kaffeemaschine, um sich Kaffee zu kochen. Gerade noch rechtzeitig konnte er die volle Kanne wegstellen, bevor Mokuba ihm um den Hals fiel. Lächelnd nahm er seinen Bruder auf den Arm und kuschelte kurz mit ihm, dann ließ er ihn wieder runter und widmete sich seinem Wachmacher.

„Hast du gut geschlafen, großer Bruder?“

„Leider nein, ich habe fast gar nicht geschlafen“, erwiderte Seto leise seufzend und setzte sich mit der Kaffeetasse gegenüber von Moki hin, während dieser an seinem Butterbrot rumkaute.

„Machst du dir große Sorgen um Joey?“, wollte der Kleine interessiert wissen und sah seinen großen Bruder mit diesen Kulleraugen an.

Seto lächelte leicht, nickte Thomas zu, sodass dieser raus ging und die beiden alleine ließ.

„Ich mache mir keine Sorgen um Wheeler. Aber die Geschäfte laufen zur Zeit nicht so, wie sie sollen“, entgegnete Kaiba kühl und fühlte die Gewissensbisse, dass er Mokuba anlog, aber der Kurze musste seine Nase auch nicht in alle Dinge stecken.
 

Moki hingegen schwieg lieber, wenn Seto nicht darüber reden wollte, dann konnte er ihn nicht dazu zwingen. Er glaubte nicht, dass das sorgenvolle Gesicht seines Bruders mit der Firma zu tun hatte, denn das sah anders aus. Es ging eindeutig um Joey, aber er wusste absolut nicht, was es da so geheimes gab. Aber er konnte ja mal bei Yugi auf den Zahn fühlen, vielleicht würde er da ja hinter das große Geheimnis kommen. Nicht, dass er neugierig war, aber es konnte nicht schaden, wenn man verstand, was um einen herum so passierte.

So verabschiedete er sich von seinem großen Bruder und wurde, wie gestern auch, von Thomas zur Schule gefahren.

Die Schule war wie immer ziemlich langweilig, und in seinen Gedanken war er eh bei Seto und Joey. Dafür kassierte er heute auch die ein oder andere Ermahnung, aber das kratzte ihn nur herzlich wenig.

Und so spazierte er nach der Schule zum Spieleladen von Yugis Großvater, um mal ein Wörtchen mit Yugi zu wechseln und wie er feststellte, wurde in Yugis Zimmer anscheinend gerade eine Konferenz abgehalten, den Tea, Tristan, Bakura und Duke waren auch da.

Die Fünf sahen Mokuba an und winkten ihn zu sich herein.

„Hallo Mokuba, was machst du denn hier?“, fragte Tea freundlich und rutschte etwas zu Tristan, damit sich der Kleine auch hinsetzen konnte. Duke sah den Rotschimmer von Tristan und konnte sich ein freches Grinsen nicht verkneifen. Auch der leicht eifersüchtige Blick von Yugi war nicht zu übersehen.

„Ich bin hier, weil ich mir Sorgen um Seto mache. Irgendwas stimmt da nicht und es hat mit Joey zu tun, denn Roland ist seit 2 Tagen bei Joey und Seto schickt Roland nur weg, wenn es ein absoluter Notfall ist“, erklärte der kleine Kaiba und sah die verdutzten Blicke von den anderen.

„Ja, ich weiß, das klingt verrückt, aber es ist so“, fügte Mokuba noch seufzend hinzu.

„Also zu uns hat Joey gesagt, dass er einen Magen-Darm-Infekt hat und deswegen nicht zur Schule kann“, meinte Tristan erstaunt und konnte sich nicht vorstellen, dass sein bester Kumpel ihn anlog.

„Aber wegen eines Magen-Darm-Infekts würde Seto Roland nie zu Joey schicken“, erwiderte Mokuba und alle nickten. Da war doch in der Tat was faul…

„Dann war das also doch keine Sinnestäuschung…“, nuschelte Tea plötzlich und schaute nachdenklich aus dem Fenster.

„Was?“, hakte Yugi nach und alle sahen sie gespannt an.

Tea überlegte kurz, bevor sie anfing zu reden:

„Naja, ich hab, als wir Joey besuchen wollten, ein Auto der Kaiba Corporation gesehen und es fuhr in Joeys Straße ein, aber ich dachte, der wollte nur dadurch fahren, aber dann wird das wohl Roland gewesen sein.“

„Hai, das war er bestimmt“, entgegnete Mokuba und fuhr fort, „aber warum? Was ist bei Joey los, dass Roland zu ihm beordert wird?“

„Das müssen wir herausfinden, vielleicht steckt Joey ja in Schwierigkeiten…“, sagte Bakura besorgt und die anderen zustimmend. Gemeinsam würden sie schon herausfinden, was los war.

Und so berieten sie sich den Rest des Nachmittags, wie sie denn am besten vorgehen sollten.
 

Seto wunderte sich ein wenig, als Mokuba sich so plötzlich verabschiedete und meinte, dass er erst am Abend wiederkommen würde, da er zu einem Kumpel gehen würde, um mit Diesem die Hausaufgaben zu machen.

Aber ihm war das irgendwie nur recht, dann hatte er etwas Ruhe und würde sich heute wohl zum ersten Mal in seinem Leben einen freien Tag gönnen. Den hatte er nämlich dringend nötig, so wie er zurzeit drauf war.

So packte auch er seine Sachen zusammen für die Schule und ließ sich zur Schule fahren, wo er direkt im Klassenzimmer verschwand und sich an seinen Platz setzte. Tratschend und besorgt kam auch der Kindergarten kurz vor Stundenbeginn ins Klassenzimmer und ihre Sorgen um Joey schienen ins Unermessliche gestiegen zu sein – nicht, dass ihm das besser ginge…

Seufzend ließ er die ersten beiden Stunden über sich ergehen, um dann schnell nach draußen zu gehen, sich ein ruhiges Plätzchen zu suchen und den Gedanken freien Lauf zu lassen, die sich – natürlich – nur um Joey drehten, als plötzlich sein Handy klingelte.

Verwundert nahm er es aus seiner Hosentasche und sah aufs Display.

„Köter“ blickte ihm da entgegen und verdutzt nahm er ab, ohne weiter darauf einzugehen.

„Was gibt es?“ fragte er leicht entnervt, konnte er sich das Genervte bei Joey noch nicht so recht ab gewöhnen.

„Ich… Naja, ich habe noch eine Bitte an dich...“, nuschelte Joey und Seto musste sich das andere Ohr zu halten, damit er das Hündchen auch richtig verstand. Die anderen Schulkinder waren so laut, dass er kaum was verstand, doch wenn er sich auf Joeys leicht verängstigte, aber schön klingende Stimme konzentrierte, dann ging es halbwegs.

„Worum geht es, Joey?“, hakte der Brünette nach, als am anderen Ende nichts mehr zu hören war. Er klang etwas genervt, aber auch besorgt und besorgt war er ohne Ende, auch wenn er das nie zugeben würde.

„Könntest du mich nachher zum Arzt begleiten? … Ich weiß, das klingt echt bescheuert, aber ich habe Angst davor hinzugehen…“, sagte Joey jetzt zwar zögerlicher aber lauter, sodass Seto es gut hören konnte.

Er sollte ihn zum Arzt begleiten? Ja, das würde er auf jeden Fall machen, allein schon, damit er mit dem Arzt im Notfall absprechen könnte, welches das beste Krankenhaus war und was er noch für Joey tun könnte.

„Ach, vergiss es… Sorry, dass ich dich gestört habe...“

Die Worte rissen Kaiba endlich wieder aus seinen Gedankengängen und bevor Joey auflegen konnte, stimmte Seto zu. Er wollte den Kleinen jetzt nicht alleine lassen, zumal er das ohne ihn eh schon war. Denn er wollte niemandem zur Last fallen und seine Eltern schienen sich ja einen Dreck um ihren Sohn zu kümmern. Ja, mit denen sollte er auch mal ein Wörtchen reden!

„Ist gut, ich mach das“, erwiderte Seto und hoffte, dass Joey ihn noch gehört hatte und nicht schon dabei war auf zu legen, doch er hatte Glück.

„Wirklich?“, kam die zögerliche Frage vom anderen Ende und Kaiba nickte leicht.

„Hai, ich werde dich begleiten. Wann hast du denn den Termin?“, erkundigte sich Seto schon beinahe fürsorglich. Also besser gesagt für seine Verhältnisse war es schon beinahe überfürsorglich.

„Um 15:30 Uhr.“

Es klingelte. Er musste wieder rein, sonst begann der Unterricht ohne ihn und das wäre das erste Mal in seinem Leben. Und er wollte eigentlich, dass es zu keinem Mal kommt.

„Okay, ich werde dich abholen. Sorry, aber es hat geklingelt, ich muss rein.“

Mit diesen Worten legte er auf, steckte sein Handy wieder in die Hosentasche und nahm seine Schultasche, um den Weg ins Schulgebäude anzutreten.

Arztbesuch ohne Diagnose

So, hier nun das nächste Kappi ^___^
 


 

Joey war echt froh, dass er nicht mehr alle 5 Minuten auf Toilette rennen musste, denn das ging ihm doch sehr auf den Keks. Er hatte diesen grausamen, scheußlichen Saft abgesetzt, damit er den Weg zum Arzt schaffte und hatte dieses Teufelszeug zu seinem neuen Erzfeind Nr. 1 erklärt.

Somit hatte ein Saft Seto Kaiba von Thron geschubst, ob das nun gut oder schlecht war, ließ Joey einfach mal dahingestellt.

Viel mehr war er aufgeregt und er konnte sich kaum noch im Zaum halten. Er hatte wahnsinnigen Schiss vor diesem Arztbesuch und generell noch nie so viel Angst verspürt wie jetzt und mit jedem Augenblick wurde es schlimmer.

Und auch Roland schaffte es nicht mehr, den Blondschopf zu beruhigen, er war einfach viel zu aufgelöst und aufgedreht und irgendwie alles auf einmal. Aber das schlimmste war das Warten, bis es losging. Jeden Moment würde Kaiba hier auftauchen und ihn abholen und wenn sie dann beim Arzt saßen, ging wahrscheinlich gar nichts mehr.

Joey schloss die Augen und versuchte tief durch zu atmen, doch das mit den Entspannungsübungen war wohl auch immer eine Sache des Wollens und das einzige, was er wollte, war, dass die Ärzte sich täuschten.

Als es klingelte, wurde er ruckartig aus seinen Gedanken gerissen und Joey schnappte sich seine Jacke. Er hatte mit Roland vereinbart, dass dieser noch hier bleibt, bis er wieder zurück war.

So ging er die Treppe runter und sah Seto unten mit Händen in den Hosentaschen am Auto gelehnt stehen. Den silbernen Mantel vom Battle City Turnier an, darunter ein schwarzes, eng anliegendes Top und eine schwarze Hose. Ja, Seto Kaiba sah schon verdammt gut aus, das konnte er nicht leugnen.

Tief durchatmend öffnete er die Tür und schlenderte zu ihm, nickte ihm zu und blieb vor ihm stehen.

„Danke, dass du das für mich machst“, nuschelte er und sah auf den Boden.

Er sah das leichte Lächeln von Seto nicht, wie auch? Schließlich sah er sich lieber den Betonboden an.

„Schon gut, lass uns los…“, meinte Kaiba ruhig und beide stiegen ins Cabrio ein. Das Wetter war schön und es bot sich einfach an, mit dem Cabrio zu fahren.

Joey schloss genießerisch die Augen und lächelte leicht vor sich hin, während Kaiba sich aufs Fahren konzentrierte. Ab und zu sah er zu dem Blondschopf rüber, lächelte, dass er so glücklich schien und hoffte, dass er es nach dem Arztbesuch auch noch sein würde.
 

Eine halbe Stunde später waren sie angekommen. Kaiba legte Joey die Hand auf den Rücken und er spürte, wie die Muskeln des Blondschopfs sich ein wenig entspannten. Er wartete mit etwas Abstand, während Joey sich an der Rezeption anmeldete.

Beide setzten sie sich ins Wartezimmer und Joey legte die Hände in den Schoß und sah auf den Boden.

Besorgt schaute Seto zu ihm rüber, sagte aber nichts, da er wahrscheinlich eh nur was Falsches sagen würde. Leise seufzend schaute er sich die anderen Patienten an und er glaubte, dass keiner unter 70 Jahre alt war. Normalerweise hatten nur ältere Menschen Darmkrebs, aber bestimmte Gene konnten dafür sorgen, dass es auch Jüngere bekommen konnten. Kaiba hatte sich gestern noch etwas informiert, wollte nicht völlig unwissend sein, wenn der Ernstfall eintrat.
 

Die Arzthelferin kam rein und ging zielstrebig zu Joey.

„Möchten sie ein Beruhigungsmittel haben? Dann werden sie von der Untersuchung nichts mitbekommen“, sagte sie lächelnd und Joey nickte zustimmend. Beruhigungsmittel war genau das, was er jetzt brauchte und das am besten tonnenweise.

„Dann folgen sie mir bitte.“

Joey stand auf und sah zu Kaiba.

„Also wir sehen uns dann gleich“, meinte er und Kaiba nickte, während die Schwester schon vorgegangen war und auf Joey wartete. Sie brachte ihn dann ins Behandlungszimmer und wies ihn an, Hose und Unterhose auszuziehen und sich hinzulegen. So tat Joey wie ihm geheißen, fühlte die Scham, weil die Schwester da war, aber er hatte ja nichts, wofür er sich zu schämen brauchte, insofern verschwand der Rotschimmer recht schnell.

Als er sich hingelegt hatte, bekam er eine Spritze mit Beruhigungsmittel und der Arzt kam auch schon rein.

Schnell noch fragte er, wie es die letzten Tage gelaufen sei, bevor er sich dann der Untersuchung widmete, die etwas über eine halbe Stunde dauerte.

Danach konnte sich Joey in dem Zimmer noch ausruhen, das Beruhigungsmittel hatte ihn ziemlich lahm gelegt, doch immerhin hatte er es geschafft, sich den Short wieder an zu ziehen.
 

Die Arzthelferin betrat das Wartezimmer nach einer halben Stunde und sagte Kaiba Bescheid, dass die Untersuchung vorbei sei und er zu Joey könne, dieser aber noch halb schlief.

Nickend folgte er der Dame und setzte sich auf einen Stuhl, der am Kopf der Liege stand und beobachtete einen dösenden Blondschopf. Hoffentlich würde das alles gut gehen…

Leicht lächelnd strich er dem Hündchen eine Strähne aus dem Gesicht, so schlafend sah er wirklich wie ein Engel aus.

Verwundert beobachtete Seto, wie Joey den Kopf zu ihm drehte und leicht die Augen öffnete.

„Seto?“, murmelte er leise und der Firmenchef nickte leicht.

„Hai, ich bin da…“

Joey schien langsam wieder klarer im Kopf zu werden und nach kurzer Zeit versuchte er sich aufzusetzen, doch das gelang nicht so ganz, wie er wollte und somit legte er sich wieder hin.

„Bleib noch liegen, du brauchst die Ruhe noch“, sagte Seto leise und lächelte leicht.

Der Blondschopf nickte und schloss noch einmal die Augen.

Kaiba sah ihm an, wie fertig er war, wie viel Angst er vor der Diagnose hatte und das er so verdammt allein war. Außer ihm war niemand da, der ihm in dieser Zeit beistand. Dass er nicht zu seinen Freunden oder seiner Schwester ging, konnte er ja verstehen, die würden vor Sorge sterben, bevor er die Diagnose hatte.

Doch was lief da mit den Eltern? Oder besser gefragt, was lief da eben NICHT?

Er würde sich da noch mal erkundigen, aber jetzt mussten sie erstmal auf die Diagnose warten und diese ließ noch etwas auf sich warten.

Sie würden die Diagnose erst in 3 Tagen erhalten, wenn alles ausgewertet worden war.

Kaiba hatte schon einen Termin mit der Arzthelferin ausgemacht und seine Versichertenkarte genommen.

Als Joey wieder halbwegs zurechnungsfähig war, verließen sie zu Zweit die Praxis und Joey seufzte geschlagen. Nochmal 3 Tage warten, bis er endlich die Diagnose hatte, aber das war ja klar, außerdem war Freitag und am Wochenende hatte der Arzt nun mal nicht auf.

Also bis Montag warten, aber er wollte doch nicht das Wochenende allein verbringen.

„Du Kaiba?“

„Hm?

„Hast du was am Wochenende vor?“

Erstaunt sah Kaiba Joey an und verstand dann aber sofort, was los war. Heute war ja Freitag, stimmt ja. Und die Abmachung war ja, dass Roland nur bis zum Arztbesuch heute bleibt.

„Nein, ich habe nichts vor“, erwiderte er und stieg ins Cabrio ein.

Joey setzte sich schweigend auf den Beifahrerplatz, traute sich anscheinend nicht die alles entscheidende Frage zu stellen, ob sie am Wochenende nicht was zusammen unternehmen wollten.

Aber wollte er das denn?

Gott, er war in letzter Zeit so schrecklich unentschlossen. Doch er wollte Joey auch nicht alleine lassen in seinem Zustand.

Also fuhr er, ohne den Blondschopf zu fragen, in Richtung Zuhause.

Dort angekommen sah Kaiba Joey ernst an.

„Ich möchte, dass du Mokuba nicht sagst, worum es hier geht. Du bist hier, weil du aus deiner Wohnung geflogen bist, okay?“

Joey nickte, ohne weiter etwas zu sagen. Dafür schien er noch zu verwundert zu sein, dass er ihn einfach mit zu sich nach Hause genommen hatte.

So stiegen sie beiden aus und gingen in die Villa rein. Thomas hatte dem Firmenchef einen Zettel neben die Kaffeemaschine gelegt, dass er Mokuba abholte und Seto lächelte zufrieden.

„Willst du auch einen Kaffee?“, wollte Kaiba wissen und nahm die Kaffeekanne.

„Nein, danke. Ein Glas Wasser wäre mir lieber“, entgegnete Joey lächelnd und bekam von Seto ein Glas in die Hand gedrückt.

Und bevor Kaiba sagen konnte, wo das Wasser war, hatte der Blondschopf es schon gefunden und nahm eine Flasche, um sich was einzuschenken.

Seto beobachtete, wie geschickt Joey mit seinen schlanken Fingern umging und leicht kopfschüttelnd wand Kaiba den Blick ab. Mein Gott, wo war er denn schon wieder mit seinen Gedanken?

In Ruhe setzt er sich Kaffee auf und ging zu Joey, der am Küchentisch saß. Er nahm gegenüber von ihm Platz und sah ihn an.

„Alles okay bei dir?“, fragte Seto und fragte sich, wie er den Kleinen etwas aufmuntern konnte. Doch er hatte doch keine Ahnung davon, wie man ein Hündchen aufmunterte…

Vielleicht sollte er es mit einem Knochen versuchen.

„Jetzt noch mal drei Tage warten. Ich werd noch ganz wahnsinnig. Als wäre die Warterei bis heute nicht schon schlimm genug gewesen. Ich bin einfach völlig runter mit den Nerven.“

Joey seufzte und legte sein Gesicht in seine Hände.

Seto spürte irgendwie Mitleid, als er den Blondschopf so sah. Aber was konnte er schon tun?

„Joey, es wird alles gut gehen, also bitte mach dir nicht einen zu großen Kopf, ja?“

Setos Stimme klang beruhigend und leicht besorgt.

„Das sagt sich so leicht.“

Seufzend ließ Joey den Kopf auf die Tischplatte knallen und Kaiba hörte das dumpfe Geräusch. Verdammt, er musste was tun…

So stand er auf und holte sich erstmal seinen Kaffee, marschierte aber um den Tisch herum, sodass er direkt neben Joey war. Er stellte die Kaffeetasse ab und legte einen Arm auf Joeys Schultern.

„Sieh mich an, Joey“, begann Seto ruhig und merkte, wie der Blondschopf ihn mit halb verzweifelten Blicken ansah und fuhr fort, „Es wird alles wieder gut. Lass uns ein ruhiges Wochenende verbringen, wenn du willst, können wir in mein Ferienhaus ans Meer fahren, damit wir dort einen freien Kopf kriegen können und Ruhe haben. Aber bitte lass dich nicht so hängen, ja?“

Der Firmenchef bemerkte den fragenden Blick und das leichte Nicken.

„Meer hört sich gut an…“, murmelte Joey leise und Kaiba nickte.

„Ist Morgenfrüh in Ordnung?“, hakte er nach. Wieder nickte Joey nur, doch diesmal lehnte sich der Blondschopf mit dem Kopf an seinen Oberkörper und Seto war im ersten Moment etwas verunsichert. Was sollte das denn jetzt werden!?

Er ließ Joey machen, wusste eh nicht so recht, was er tun sollte. Das war alles einfach Neuland für ihn. Und er spürte auf einmal dieses angenehme Kribbeln im Magen. Waren das die Schmetterlinge im Bauch?

Wahrscheinlich…

Noch eine ganze Weile saßen sie einfach nur da, Joey an Seto gelehnt und alles um sie herum ganz ruhig.

Bis sie Mokuba hörten, doch der lief direkt in sein Zimmer, was Kaiba doch verwunderte, denn sonst wurde er immer stürmisch umarmt. War das der Zeitpunkt, wo man sich Sorgen machen musste?

Aber hatte er nicht schon genug Sorgen?

Seufzend stand Seto auf, entschuldigte sich bei Joey und schritt hoch zu Mokubas Zimmer.

Er klopfte kurz an und betrat den Raum, ohne Mokis Antwort ab zu warten.

„Wie war es bei deinem Kumpel?“, fragte Seto und setzte sich auf die Bettkante, denn der kleine Kaiba hatte sich schon ins Bett verkrochen.

„Alles bestens, mit seinen Eltern haben wir zusammen die Hausaufgaben gemacht und dann waren wir noch ein wenig auf dem Bolzplatz. Und bei dir? Auch alles okay?“

Wieder diese Kulleraugen, die ihn besorgt ansahen.

„Hai, bei mir ist alles okay“, sagte Seto sanft lächelnd und strich seinem geliebten Bruder durch die Haare. Doch irgendwie schien dieser mit der Antwort nicht recht zufrieden zu sein, erwiderte aber nichts.

Der Firmenchef seufzte leise.

„Ich bin über’s Wochenende unterwegs. Morgenfrüh fahr ich weg, pass auf dich auf, ja?“

„Ja natürlich. Plötzliche Geschäfte oder wie?“

„Hai.“

Kaiba stand auf, spürte, dass Mokuba ihm nicht glaubte, aber er wollte auch nicht, dass sich Mokuba zu viele Sorgen machte. Obwohl wahrscheinlich tat er das eh schon…
 

Seto verließ den Raum wieder, atmete einmal tief durch und ging wieder runter zu Joey, der noch immer am Tisch saß, aber das Glas Wasser war leer.

„Wir sollten uns hinlegen, damit wir morgenfrüh auch aus dem Bett kommen“, meinte der Brünette, trank seinen kalten Kaffee in einem Zug leer und stellte die Tasse weg.

Joey schien zu nicken, stand auf und stellte das Glas neben die Tasse.

Danach folgte der Blondschopf Kaiba, ja man konnte sagen, wie ein Hündchen und Seto konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.

So zeigte er ihm das Gästezimmer, wo er schlafen konnte und sagte ihm noch, dass sie morgenfrüh sehr früh aufstehen sollten, worauf Joey immerhin noch ein „Hai“ zur Antwort gab.

Kaum hatte Joey die Tür geschlossen, machte sich Kaiba zu seinem Zimmer auf, zog sich aus und ließ sich auf’s Bett fallen.

Ein Wochenende mit Joey Wheeler in seinem Ferienhaus am Strand…

Worauf hatte er sich denn da jetzt schon wieder eingelassen? Er musste auch krank sein, so wie er sich in letzter Zeit benahm.

Oder einfach nur verliebt, aber das wollte man sich nicht eingestehen, auch wenn es mittlerweile doch sehr auffällig war. Aber er hatte auf diesem Gebiet doch keine Ahnung…

Also versuchte er weiterhin diese Gefühle zu ignorieren und seufzend schloss er die Augen.

Er brauchte jetzt den Schlaf, musste zur Ruhe kommen und sich überlegen, wie er weiter vorgehen wollte.
 

Joey merkte gar nicht, wo sie hingingen, bis sie schließlich da waren. Es war schön zu wissen, dass es wenigstens einen gab, der sich um einen sorgte, auch wenn er nie damit gerechnet hätte, dass es Kaiba sein würde.

Er kuschelte sich in das weiche Bett und schloss die Augen. Langsam entspannte er ein bisschen, spürte aber die innere Aufgeregtheit. Was würde am Montag dabei rauskommen?

Würde es ein gutes Ende geben oder würde er sterben?

Er mochte sich nicht so recht Gedanken darum machen, aber sie kamen von ganz allein.

Seufzend drehte er sich hin und her, konnte aber nicht so recht schlafen. Obwohl er die Ruhe brauchte, bekam er sie nicht und das machte ihn wahnsinnig.

Völlig entnervt stand er auf, stellte sich auf den Balkon und atmete die frische Nachtluft ein.

Genießerisch schloss er die Augen und spürte, wie eine Brise durch seine Haare wehte.

Alles könnte so schön sein, doch das war es nicht.

Leicht fröstelnd schlang er die Arme um sich. Der ganze Terror hing nur mit diesem einen Wort zusammen: Darmkrebs. Wie konnte ein einziges Wort nur so ein Leben verändern!?

Seufzend stand er mit nackten Füßen da, hatte Schlafanzug an und fragte sich, wie es weitergehen sollte.

Plötzlich spürte er jemanden hinter sich, Arme umarmten ihn von hinten und Joey spürte sie an der Hüfte. Ohne weiter nach zu denken, ließ sich der Blondschopf gegen den warmen Körper sinken und kuschelte sich leicht an ihn.

Seto Kaiba war zurzeit wirklich der Einzige, der ihm half.

Glücklich genoss er den Moment, so wie er herrschte und wünschte sich, dass der nie enden würde. Auch die ganzen Sorgen und Ängste waren für diesen Augenblick einfach verschwunden.

„Danke für alles, Seto…“

„Ist schon gut…“

Sie blieben noch einige Minuten stehen, bevor Joey sich aus der Umarmung löste und leise gähnte. Er spürte, wie die Müdigkeit sich bemerkbar machte und wollte eigentlich noch ein paar Stündlein schlafen.

So ging Joey an dem Brünetten vorbei und legte sich auf das weiche Bett. Sofort schlief er ein und spürte gar nicht, dass Seto sich ans Bett setzte und ihm über die Wange strich. Doch wüsste er wohl auch nicht, wie er reagieren sollte, wenn er es gemerkt hätte.
 

Seto konnte einfach nicht schlafen, hatte sich hin und her gedreht und schlussendlich den Entschluss gefasst, nach Joey zu sehen, der auf dem Balkon stand. Er konnte nicht anders, schlich zu ihm und umarmte ihn. Zu seiner Verwunderung unternahm Joey nichts dagegen, war nicht einmal erschrocken, viel mehr schien es, als hätte er darauf gewartet.

Am Ende ging Joey an ihm vorbei, legte sich auf’s Bett und schlief schnell ein. Leicht lächelnd setzte er sich auf die Bettkante, streichelte ihm über die Wange und genoss die Ruhe und Zweisamkeit, die herrschte.

Doch auch er spürte die Müdigkeit und entschloss sich dazu, sich hin zu legen.

Keine viertel Stunde später lag er in seinem Bett und schlief. Dieser Moment der Glückseligkeit mit Joey zusammen hatte ihn beruhigt und entspannt und er konnte endlich mal wieder richtig gut schlafen.

Ein ruhiger Tag

So, hier das nächste Kappi und wir nähern uns der Antwort, ob Joey nun Darmkrebs hat oder nicht ^^

Viel Spaß beim Lesen und bitte Kommi da lassen ^____^
 

Es war 7 Uhr, als Setos Wecker klingelte und der Firmenchef gähnend aufstand. Er hatte zwar nicht lange, aber unglaublich gut geschlafen. Er fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben so richtig wohl in seiner Haut, er stand auf um sich genüsslich zu recken und zu strecken.

So trottete er gemächlich ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Er schloss die Augen, stützte die Hände an der Wand ab und senkte den Kopf. Er fühlte, wie das warme Wasser seine Nackenmuskeln massierte und er genoss es.

Kurze Zeit später verließ er die Dusche wieder und trocknete sich ab. Sein Blick wanderte zum Spiegel, wo er sich selbst leicht lächelnd sah. Warum lächelte er denn jetzt!?

Geschlagen stellte sich Seto vors Waschbecken, legte die Hände um den Beckenrand und schaute sich musternd das Spiegelbild an. Seine Gesichtszüge waren freundlicher geworden, geradezu liebevoll. Oh Gott, er durfte doch seine Fassade nicht so bröckeln lassen!

Kurz schüttelte er entschieden den Kopf und sah zufrieden, dass sich seine Züge wieder verändert hatten. So war das doch gleich schon viel besser!

Schnell zog er sich an und als er Joey gähnend auf dem Flur entdeckte, wurden seine Gesichtszüge automatisch wieder weicher. Er sah ja so süß aus, wie er da gähnend und total verpeilt im Gang stand.

„Guten Morgen, mein kleines Hündchen“, meinte Seto lächelnd und Joey wusste anscheinend nicht, ob er diese Aussage jetzt als gut oder schlecht hinnehmen sollte.

Schließlich kam ein gähnendes „Morgen“ als Antwort und Seto zeigte ihm das Bad, um danach runter in die Küche zu gehen und sich an den Küchentisch zu setzen.

Roland, der wieder da war, bereitete dem Firmenchef Kaffee zu, denn morgens pflegte der Jungmillionär nicht zu essen.

Warum wusste Kaiba selbst nicht, aber wenn er am frühen Morgen Moki beim Essen sah, dann kam ihm irgendwie der Kaffee wieder hoch, weshalb er sich dann lieber der Zeitung zuwand.

Doch diesen Morgen schlief Mokuba aus, das hieß er würde wohl erst gegen 11 Uhr aufstehen und um diese Zeit wären die Beiden schon im Ferienhaus.

Seto fühlte sich wirklich nicht wohl, dass er Mokuba belog, aber der Kleine mochte Joey und er wollte nicht, dass dieser davon erfuhr, dass der Blondschopf womöglich Darmkrebs hatte, obwohl noch nichts bewiesen war. Das würde seinem kleinen Bruder nur unnötige Angst machen und das wollte er unbedingt vermeiden.

Lächelnd kam er in die Realität zurück, als Joey munter Roland begrüßte. Die Beiden schienen sich in den letzten Tagen richtig angefreundet zu haben. Damit hatte Seto irgendwie gerechnet, denn Roland konnte sehr gut mit Menschen und Hunden umgehen, also auch mit Joey.

Zusammen frühstückten sie, wobei Seto bei seiner Tasse Kaffee blieb, im Gegensatz zu Joey, der einen Kakao und 2 belegte Brötchen verdrückte.
 

Es war mittlerweile 8 Uhr und Joey war in seiner kleinen Bude, um ein paar Klamotten zusammen zu packen für den Kurzurlaub, denn er wollte nicht die ganze Zeit die selbe Kleidung tragen müssen.

Als er alles fertig gepackt hatte, blieb er in der Tür noch mal kurz stehen und sah sich seine kleine, wohnliche Bude an.

Er hatte in diesen 4 Wänden so viel erlebt und es war ein komisches Gefühl, sie jetzt mit einer gepackten Tasche zu verlassen und plötzlich glaubte er, dass er diese Wohnung nie wieder sehen würde.

Ein Kloß bildete sich im Hals und er schüttelte vehement den Kopf. Nein, so durfte er nicht denken!

Schnell schloss er die Tür und lief die Treppe runter. Es kam ihm so vor, als versuchte er vor seinen eigenen Gedankengängen weg zu laufen, was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit war.

Keuchend rannte Joey aus dem Haus und verstaute schnell die Tasche auf der Rückbank des Cabrios und sprang auf den Beifahrersitz, ohne gesehen zu haben, wie verwundert der Fahrer ihn ansah.

„Alles okay bei dir?“, wollte Seto wissen, wobei die Frage irgendwie bescheuert war, denn so wie er gerannt war, konnte nicht alles okay sein.

Joey schwieg einen Moment lang. Der Gedanke, dass er nie wieder nach Hause könnte, machte ihm Angst, doch dann beruhigte er sich langsam wieder und schaute lächelnd zu Kaiba rüber.

„Hai, alles okay, wir können.“

Der Blondschopf war froh, als Seto einfach losfuhr, ohne nach zu fragen, auch wenn er ihm angesehen hatte, dass dieser mit der Antwort mehr als unzufrieden war. Aber er wollte diese Gedanken einfach vergessen und deswegen auch nicht darüber reden.
 

Den Rest der Fahrt über sprach keiner von ihnen, beide genossen die Ruhe und das wunderschöne Wetter. Blauer Himmel, Sonne und doch war es nicht so heiß, dass man sofort anfing zu schwitzen. Seto fuhr raus aus der Stadt, am Meer entlang, bis Joey ein kleines weißes Haus erspähte. Es war auf der Meerseite der Straße und so groß wie ein Einfamilienhaus.

Als Kaiba gestern Abend meinte, sie könnten ans Meer fahren, hatte er nicht gedacht, dass sie so nah ans Meer fuhren, denn direkt vor dem Haus waren ungefähr 15 m Strand und dann war da schon das Meer.

Doch beklagen wollte er sich nicht, denn nichts liebte er so sehr, wie das Meer. Wie die See mal ruhig war und einen verzauberte und dann plötzlich wild wurde, jeden mit sich riss, der nicht aufpasste.

Joey verglich seine Gefühlslage immer gerne mit dem Meer. Mal super gut gelaunt, dann machte ihn was rasend oder depressiv. Er war so ein gefühlvoller Mensch und gerade deswegen war er froh, dass wenigstens einer da war, der ihm in dieser Zeit beistand. Der Blondschopf mochte sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn er jetzt alleine war. Zu Hause vor sich hingammelte, in Sorgen und Ängsten ertrank und keinen mehr an sich ranlassen würde.

„…-ey? Hey, Joey?“, fragte Seto und Joey sah sich erstaunt um. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Kaiba schon den Wagen geparkt hatte und jetzt direkt vor der offenen Beifahrertür stand und versuchte, ihn wieder aus seinen Gedankengängen zu holen.

Leicht verlegen stieg er aus und spürte noch immer die Kälte bei seinen letzten Gedankengängen.

Er zitterte kurz, dann ging es ihm wieder besser. So nahm er Seto mit einer geschickten Handbewegung seine Tasche ab und schlenderte glücklich vor sich hin lächelnd zum Eingang.

Er wartete geduldig, bis der Firmenchef die Tür aufgeschlossen hatte und mogelte sich an eben diesem grinsend vorbei und sah sich staunend um.

Ganz anders als in der Villa, war hier nicht nur alles kleiner, sondern auch viel gemütlicher.

Bestimmt hat Mokuba hier alles eingerichtet, schoss es dem Blondschopf durch den Kopf und er grinste frech, was Seto natürlich keines Falls entging.

„Woran denkst du gerade?“, hakte der Größere nach und Joey drehte sich zum Firmenchef um.

„An all die schweinischen Dinge, die einem Teenager so durch den Kopf gehen.“

Wheeler zwinkerte grinsend, schaute sich dann weiter um und ließ einen verwirrten Seto Kaiba zurück.

Was zum Teufel sollte denn diese Anmerkung?

Darüber seufzend, dass er den Kleinen nicht verstand, schloss er die Tür hinter sich und schritt zielstrebig auf die Treppe zu. Zuerst wollte er seine Sachen in seinem Zimmer abstellen und kurz in den Schrank packen. Das war so ein Tick von ihm.

Er hörte von unten noch immer Laute des Staunens. Mein Gott, war es denn so ungewöhnlich, dass ein Multimillionär ein Ferienhaus hatte?

Plötzlich stand Joey in der Tür und schaute Seto strahlend an.

„Hier ist es ja richtig kuschelig, hat Mokuba das Haus eingerichtet?“, wollte dieser grinsend wissen.

Ja, was war das denn für eine Anspielung!?

„Nein, das ist mein kleines, persönliches Domizil“, meinte Kaiba mit einem leichten Lächeln und setzte sich aufs Bett. Durch das offene Fenster kam frische Luft rein und wehte durch das goldige Haar von Joey. Seto musterte das kleine Hündchen, das mit verschränkten Armen am Türrahmen lehnte und fröhlich vor sich hin lächelte.

„Dein kleines Domizil? Man sagt ja, dass die Einrichtung eines Hauses viel über den Charakter des Menschen, der da lebt, aussagt. Dann lass mich mal mein Glück versuchen“, meinte Joey und dachte kurz nach, bevor er weiterredete:

„Nach außen hin bist und ein abgebrühter und kalter Geschäftsmann, der nur seine Firma im Kopf hat, das ist ja allgemein bekannt. Doch innerlich sehnst du dich danach, geliebt zu werden, ein ruhiges Leben neben der Firma zu haben, einen, der dich vom Alltagsstress ablenkt und dich mit den kleinen Erfreulichkeiten des Lebens auch mal verführt und begehrt. Hab ich recht?“

Joey stieß sich vom Türrahmen ab und ging auf den etwas perplexen Firmenchef zu und setzte sich, frech, wie er nun mal war, breitbeinig auf dessen Schoß und sah ihn leicht verträumt an.

Seto hatte noch immer nichts gesagt, aber auch nicht gemeckert, als er sich auf den Schoß gesetzt hatte und so ergriff Joey die Initiative und küsste Kaiba zärtlich, aber auch leidenschaftlich. Seine Augen geschlossen genoss er die Ruhe und Zweisamkeit, spürte die Schmetterlinge im Bauch und sein Herz, das wie wild raste.
 

Seto hörte Joeys Schlussfolgerung zu und fühlte sich plötzlich nackt, völlig entblößt vor seinem Hündchen. Wie konnte er ihn so gut durchschauen, wo er ihn doch kaum kannte?

Total verdattert ließ er es zu, dass Joey sich auf seinen Schoß setzte und ihn küsste.

Mein Gott, was ging hier eigentlich ab?

Und warum zum Teufel fühlte er sich so wohl?

Sein Gehirn schaltete sich ab und er erwiderte den Kuss erst zögerlich, dann auch immer leidenschaftlicher. Einfach mal fallen lassen, von den Gefühlen leiten lassen, so wie er es noch nie getan hatte.

Er verkrampfte leicht, als er seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle bekam und Joey schien es zu spüren und löste den Kuss lächelnd.

„Hab ich dir den Verstand geraubt?“

Joeys Stimme klang sanft, melodisch, aber auch frech, doch das störte den Firmenchef nicht sonderlich.

„Muss wohl“, brummte er und seufzte leicht. Es konnte doch nicht sein, dass sein größter Erzfeind zu seinem Geliebten wurde, oder?

Aber was, wenn er sich nur vorgespielt hatte, dass er Joey hasste?

Dann ergab das alles plötzlich Sinn. Er hatte sich durch die Sticheleien immer die Aufmerksamkeit seines Hündchens geholt, ihn dadurch an sich gebunden und so die Einsamkeit, die er innerlich spürte, wenigstens teilweise kompensiert, denn wenn er sich auf eins verlassen konnte, dann auf ihre Streitereien.

Doch seit dem Arztbesuch war alles geworden und er hatte seine unterdrückten Gefühle einfach nicht mehr im Griff. Aber das wichtigste war, dass Joey keinen Darmkrebs hatte, denn sonst würde die Welt wohl ganz für ihn zusammenbrechen.
 

Der Blondschopf stand wieder auf, nahm Setos Hand und zog ihn hoch.

„Lass uns was essen, ich koch uns was“, meinte er grinsend und lief mit dem Firmenchef im Schlepptau runter in die Küche.

„So früh was kochen? Wir haben erst 11 Uhr…“

„Ja und? Ist doch nicht so wild“, grinste Joey und schickte er Kaiba zum Küchentisch, wo dieser sich bereitwillig hinsetzte und Joey dabei beobachtete, wie dieser anfing alles vorzubereiten.

Er würde die Bolognese Sauce selbst kochen und dazu dann natürlich Spaghetti, wie sich das gehörte. Er mochte das Essen, mochte auch das Kochen und er hatte in der Schule, als sie Praktikum machen mussten, auch eins in einem Restaurant gemacht und festgestellt, dass er den Job mochte, obwohl er sehr stressig war.

Eine dreiviertel Stunde später aßen sie und Joey war zufrieden mit dem Ergebnis. Ja, das konnte man gut essen!

Und Seto schien das genauso zu sehen, denn er aß alles auf und beobachtete dann lächelnd Joey dabei, wie dieser auch seinen Teller leer bekam.

„Das hat wirklich gut geschmeckt. Wusste ja gar nicht, dass du so gut kochen kannst“, meinte Seto schon fast anerkennend und räumte das Geschirr weg.

„Du weißt vieles nicht über mich“, erwiderte der Blondschopf mit einem Lächeln und trank einen Schluck Wasser.

Das stimmte allerdings. Kaibas Wissen beschränkte sich auf das, was in der Schule passierte und das, was die Woche über los war.

„Möchtest du reden?“

„Nein, ich will mir das Wochenende jetzt nicht versauen.“

Der Firmenchef schaute zu Joey, der traurig lächelnd sein Wasserglas schwenkte und das sich bewegende Wasser darin beobachtete. Seine bernsteinfarbenen Augen wirkten so traurig, verletzt und Seto wünschte sich, dass er etwas für ihn tun könnte, doch wenn er nicht reden wollte, dann akzeptierte er es, denn zwingen wollte er ihn auf keinen Fall.

„Ich würde gern draußen am Strand spazieren gehen, kommst du mit?“, erkundigte sich Joey und seine Augen blitzten kurz auf.

„Ja“, entgegnete Seto knapp und kurze Zeit später waren sie draußen am Strand. Beide hatten ihre Jeans hochgekrempelt bis unters Knie und wateten durch das kalte Wasser.

Es war noch immer Vormittag und die Sonne schien über das Meer und es war angenehm ruhig. Keine Autos, die fuhren, keine Spaziergänger, nur sie zwei und der Strand und die See.
 

Der Brünette spürte, wie Joey seine Hand nahm und er gab sie ihm und so schlenderten sie Händchen haltend am Strand entlang.

Der Wind umspielte ihre Gesichter, ihr Haar wehte und das Wasser umspielte ihre Füße.
 

Erst am späten Nachmittag kamen die Beiden wieder am Haus an, doch sie setzten sich noch in den Sand, denn sie wollten die ruhige Atmosphäre nicht zerstören. Während ihres Ausflugs hatten sie kaum miteinander gesprochen, denn sie verstanden sich auch so.

Der Blondschopf lehnte sich mit dem Kopf an die Schulter des Brünetten und schloss die Augen. Dieses warme Gefühl, das er verspürte, wollte er nie wieder verlieren und er wollte nie mehr allein sein. Das könnte er, nachdem er jetzt die Schmetterlinge fühlte, kaum ertragen und schnell verscheuchte er die Gedanken, dass Kaiba ihn doch noch allein lassen könnte.

Stattdessen merkte er, wie es langsam dunkel wurde. Es war halt noch nicht Sommer und auch der Frühling hatte gerademal begonnen. Für diese Jahreszeit war er eindeutig schon zu warm, die Meteorologen sprachen auch von einer kleinen Hitzewelle im Land.
 

Glücklich zogen sich die Zwei doch lieber ins Haus zurück, denn allmählich wurde es doch kühl und sie wollten sich keine Erkältung einfangen, so schmusten sie lieber auf dem Sofa, beide unter einer Decke und schauten ein wenig fern.

Jetzt, wo Seto darüber nachdachte, hatte er eigentlich noch nie so einen Tag gehabt, wo er stundenlang spazieren war und dann mit einer geliebten Person auf dem Sofa saß und fernsah.

So gesehen eröffnete Joey ihm eine ganz neue Welt und es war eine farbenfrohe, schöne, lustige Welt. Und er spürte, wie glücklich er war, dass er auch diese Welt kennen lernen durfte. Und hoffentlich würde er noch länger in ihr verweilen können, neben der Arbeit einfach mal entspannen und die Zweisamkeit genießen. Ja, das war schön!

Seto zappte sich durch die Programme, doch es gab nichts, was sie mehr interessierte und deswegen schaltete Kaiba den Fernseher aus. Aber sie blieben beide liegen, Joey schloss die Augen und döste und der Brünette kuschelte sich kaum merklich an die weiche, warme Haut, die er spürte.

Flink wanderte seine Hand über das T-shirt von Joey, er war ein wenig in Gedanken versunken und merkte im ersten Augenblick gar nicht, was er da tat. Erst als Joey anfing leise zu schnurren, schnallte der Firmenchef, was er da gerade tat.

Innerlich leicht entsetzt, schaffte er es aber auch nicht, aufzuhören und so streichelte er den Blonden weiter. Die Finger wanderten schlussendlich auch unter das T-shirt, um die zarte Haut zu fühlen und auch die Gänsehaut des anderes.

Doch plötzlich fing Joey an zu quietschen und Seto grinste wegen des lustigen Lauts, den sein Hündchen da von sich gab.

„Aufhören, das kitzelt!“, rief Joey, doch der Jungmillionär dachte gar nicht ans aufhören!

Er kitzelte den Kleineren erbarmungslos durch, bis dieser erschöpft keuchte, nach Atem rang und schon weinte vor Lachen. Dieses lachende Gesicht von seinem Hündchen würde er niemals vergessen, das Bild hatte sich fest in sein Gedächtnis gebrannt.

„Lass uns nach oben, ich bin fertig nach der Aktion…“, keuchte Joey grinsend und Kaiba nickte lächelnd, stand auf und nahm Joey auf seine Arme, der verwundert die Arme um den Hals schlang. Es war mehr eine Art Reflex, als eine überlegte Handlung und er wurde ein wenig rot um die Nase.

Und zu seiner Verwunderung wurde er nicht ins Gästezimmer, sondern in Setos Zimmer getragen!

So wurde er aufs Bett gelegt und vom Firmenchef auch noch ausgezogen bis zum Boxershort. Was sollte das denn werden?

Er spürte den musternden Blick von Kaiba und schnell zog er die Decke über sich bis zur Nase, denn er war knallrot angelaufen, was dem Brünetten wiederum zum Grinsen brachte und auch dieser zog sich aus, bis auf den Short. Es war ein schwarzer, eng anliegender Short, der den Hintern extrem gut betonte, wie Joey fand!

Und dann legte sich Seto Kaiba auch noch neben ihn unter die gleiche Decke.

Wie sollte er denn jetzt seinen Rotschimmer verbergen!?

Doch die Röte verschwand, als Seto ihn liebevoll anlächelte und sie sich aneinander kuschelten. Keine Stunde später waren beide im Reich der Träume angelangt.

Der Augenblick der Wahrheit

So, hier nun das alles entscheidene Kappi ^^

Viel Spaß ^^
 


 

Am nächsten Morgen schien die Sonne direkt in Joeys Gesicht und murrend drehte er sich um, doch an Schlafen konnte er jetzt nicht mehr denken. Verschlafen, wie er noch war, gähnte er leise und befreite sich von dem Arm, der auf seiner Hüfte lag und stand auf.

Moment mal, ein Arm lag auf seiner Hüfte!?

Verwundert starrte er Kaiba an als wäre dieser ein Außerirdischer.

Was war überhaupt los? Kaiba und er benahmen sich in letzter Zeit echt komisch…

Aber das hing wohl alles mit dem einen Wort zusammen: Darmkrebs.

Ihm schauderte es und er beschloss, sich darüber keine Gedanken heute zu machen, bevor er wieder schlechte Laune bekam und das wollte er einfach nicht.

Dafür war die Zeit hier zu kostbar in seinen Augen.

So schlich er sich ohne laute Geräusche zu machen aus dem Zimmer und ließ den Firmenchef schlafen, während er im Bad verschwand und sich in Ruhe fertig machte.

Und nachdem er das geschafft hatte, ging er in die Küche und bereitete ein leckeres Frühstück vor.

Er setzte sich an den Tisch, doch Seto wollte irgendwie nicht aufstehen und nach einer halben Stunde entschloss sich der Blondschopf, noch mal nach seinem Firmenchef zu gucken.

Am Zimmer angekommen, sah er, wie ein verschlafener brünetter Mann gähnte und sich aufsetzte. Die Haare total zerzaust und nicht richtig zurechnungsfähig.

Wie süß, dachte sich Joey lächelnd und ging wieder nach unten, denn er wollte Kaiba jetzt nicht stören.
 

Erst als die Sonne ihm ins Gesicht strahlte, machte Seto Anstalten aufzuwecken. Noch immer müde setzte er sich langsam auf und gähnte genüsslich.

Er hatte nicht gemerkt, dass Joey nach ihm gesehen hatte, dafür war er noch weit im Land der Träume. Warum fühlte er sich wie gerädert?

Und wo war der Blondschopf überhaupt?

Wow, scheint so, als wäre das Hündchen mal vor mir wach geworden, dachte sich Seto und schwang die Beine aus dem Bett. Jetzt eine kalte Dusche und er wäre wieder zurechnungsfähig.

Doch er hatte gerade die Tür erreicht, als sein Handy klingelte.

Wer wollte denn da was von ihm?

Mokuba und Roland würden jedenfalls nicht anrufen, das hatte er beiden klar gemacht.

Entnervt schnappte sich der Firmenchef das Handy und sah auf’s Display, wo aber nur „unbekannter Teilnehmer“ stand.

Na klasse, auch noch Rufnummer unterdrückt, naja, mal sehen, wer da was von ihm wollte.

So nahm er ab und hörte am anderen Ende erstmal gar nichts.

„Hier Kaiba, wer nervt?“, wollte Seto angesäuert wissen und endlich kam eine Reaktion.

„Ja, hier ist Yugi. Sag mal, weißt du, wo Joey ist? Wir machen uns große Sorgen um ihn, weil er nicht ans Telefon geht und die Tür auch nicht aufmacht.“

Ach ja, der Kindergarten…

Den hatte er mit Bravour vergessen.

„Woher soll ICH wissen, wo WHEELER ist?“

Seto sprach leise und bedrohlich, ein sicheres Zeichen dafür, dass er angepisst war und er hoffte, dass Yugi ihn in Ruhe ließ, doch natürlich löcherte dieser Stachelkopf weiter.

„Wirklich nicht?“

„Nein, aber da der Köter beim Streunen doch krank geworden ist, will er vielleicht seine Ruhe und sich auskurieren, schon mal daran gedacht?“

Schweigen auf der anderen Seite der Leitung.

Hatte er es etwa geschafft? Das wäre ja ein Erfolg, aber ganz der Yugi Manier ging es noch weiter, wäre ja echt zu schön gewesen.

„Aber dann würde er wenigstens ans Telefon gehen und uns sagen, wie es ihm geht und das er nicht gestört werden wollte.“

Yugis Stimme klang immer besorgter und Setos wurde immer genervter, aber das schien den Igelkopf ja herzlich wenig zu interessieren.

Wieso diskutierte er überhaupt und legte nicht einfach auf? Schließlich war er doch auf Geschäftsreise…

„Nerv gefälligst wen anders, seine Eltern z.B., vielleicht wissen die ja was, ICH habe jedenfalls zu arbeiten“, sagte Kaiba entschieden und wollte auflegen, doch Yugis nächste Worte beunruhigten den Firmenchef, das musste er leider zugeben.

„Zu seiner Mutter hat er aber keinen Kontakt und zu seinem Vater will er gar keinen Kontakt, da werden wir ihn nie antreffen! Und bei Serenity ist er auch nicht.“

Hat Joey so ein schlechtes Verhältnis zu seinen Eltern?

Mit einem Mal wurde dem Brünetten klar, dass er eigentlich so gut wie nichts von seinem Hündchen wusste, woher auch?

Aber er wollte Yugi gegenüber nicht das besorgte Herrchen geben, dass sich um sein Hündchen Gedanken machte, also legte er, wie angedroht, auf und schmiss das Handy aufs Bett.

In seinem Kopf herrschte ein wildes Wirrwarr und er hielt ihn unter kaltes Wasser, um sich zu beruhigen, was auch halbwegs gelang.

Schnell trocknete er sch die Haare ab und machte sich zu Ende fertig, um nachdenklich runter in die Küche zu gehen. Erstaunt sah er den gedeckten Tisch an und Joey, der brav da saß und noch nichts angerührt hatte.

„Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“, fragte der Blondschopf lächelnd und schien genau zu beobachten, wie sich Kaiba elegant hinsetzte und ebenfalls lächelte, bevor er sich die Kanne mit Kaffee schnappte und seine Tasse füllte.

„Ja, hab ich, du auch?“

Seto stellte die halbleere Kanne wieder hin und sah ein zufriedenes Nicken.

„Hai!“

So frühstückte Joey in Ruhe, während Seto nur Kaffee trank und die Sonntagszeitung studierte.

Es stand aber nichts Aufregendes drin, also legte er sie schnell wieder beiseite und musterte das kleine Hündchen, dass sein 2tes Brötchen vernichtete.
 

Nachdem sie gemeinsam einen schönen Tag verbracht hatten, beschlossen sie, noch am Abend wieder zurück zur Kaibavilla zu fahren und dort zu schlafen.

So packten sie wieder ihre Sachen zusammen, stiegen ins Cabrio und Seto lenkte den Wagen geschickt durch den Verkehr nach Hause.

Dort angekommen öffnete Roland sofort die Tür.

„Guten Abend, Mr. Kaiba. Schön, dass sie wieder da sind.“

„Danke Roland. Was ist mit Mokuba?“

„Er schläft schon, schließlich muss er morgen früh aufstehen“, erwiderte Roland in seiner üblichen Roboterstimme und Kaiba nickte zufrieden.
 

Joey hingegen lauschte der Unterhaltung vom Firmenchef und dem Butler kaum, seine Gedanken wanderten wieder zum morgigen Tag.

Um 9 Uhr morgens hatte er den Termin beim Arzt, bei Dr. Kawasaki.

Angst und Verunsicherung begannen den Blondschopf zu überrollen und er stützte sich ein wenig an der Tür ab, denn ihm wurde schwindelig und übel. Er hatte einfach nur Angst, denn er wollte noch nicht sterben.

Seufzend schob er sich an den beiden Männern vorbei und trat den Weg ins Gästezimmer an, den er noch im Kopf hatte.

Vor 1 Jahr war er ja auch schon mal hier gewesen, um ein Wochenende auf Mokuba aufzupassen, ohne das Seto das natürlich wusste. Sonst hätte es wohl ein Riesentheater gegeben und da hatten sie keine Lust drauf gehabt.

Im Gästezimmer angekommen, packte er sich aufs Bett und schloss seine Augen. Hoffentlich könnte er wenigstens ein paar Stunden Schlafen, damit er morgenfrüh nicht völlig übermüdet beim Doc saß.
 

„Willst du-? Joey?“, fragte Kaiba verwundert und sah sich um, doch der Blondschopf war nicht mehr da.

„Er ist die Treppe hochgegangen, Sir“, erwiderte Roland trocken und machte sich auf den Weg, noch Dinge zu erledigen, schließlich machte sich das alles nicht von allein.

„Das hättest du mir auch gerne früher sagen können“, brummte Seto, ließ es aber auf sich beruhen und schlenderte ebenfalls die Treppe hoch.

Doch wo in der Villa sollte Joey sein?

Er kannte sich hier ja kaum aus.

So klapperte er die Zimmer ab und fand Joey auf einem Bett in einem der Gästezimmer. Er hatte die Augen geschlossen und sich zusammengerollt.

Lächelnd deckte der Firmenchef sein Hündchen zu und merkte, wie er sich zu ihm umdrehte und an ihn kuschelte. Er konnte ja so niedlich sein…

Aber nach einiger Zeit des Zusehens wurde Kaiba müde und er entschloss sich dazu, sich auch hin zu legen. Morgen würde ein anstrengender Tag werden, das hatte er im Gefühl und er wollte ausgeruht sein, wenn er die Diagnose zuhören bekam.

Keine 5 Minuten später lag er neben Joey und schlief schnell ein.
 

Joey schlief kaum in der Nacht, bewegte sich aber auch nur wenig, weil er Seto nicht wecken wollte. So gut es ging, versuchte er sich einzureden, dass er gesund war, dass die Symptome einfach zu erklären waren, aber das klappte auch mehr schlecht als recht.

7 Stunden, dann wüsste er, was los ist. Aber wollte er das überhaupt wissen?

Verkrampft versuchte er, das Chaos in seinem Kopf zu ordnen, die Panik zu unterdrücken, die langsam von ihm besitz ergreifen wollte und er schaffte es halbwegs, sodass er wenigstens noch ein wenig dösen konnte.

Aber länger als 2 Stunden ging das auch nicht und er öffnete leicht genervt wieder die Augen und starrte die weiße Decke an.

Verdammt!!!

So ging das einfach alles nicht.

Langsam stand er auf und verließ das Zimmer leise und Gott sei Dank schien Seto in Ruhe weiter zu schlafen.

Geschafft und entnervt setzte er sich in die Küche und trank ein Glas Wasser. Sein Blick wanderte aus dem Fenster, wo alles ruhig war. Was würde er dafür geben, jetzt auch so ruhig sein zu können…

Wie er sich eingestehen musste, hatte er sich noch nie mit dem Thema Tod beschäftigt. Wieso auch?

Er war schließlich 18 und keine 80…

Jetzt aber bekam das Ganze eine Dynamik, die ihm Furcht bereitete.

Doch selbst wenn er Darmkrebs haben sollte, konnte eine Spezialklinik vielleicht helfen?

Spezialklinik klang wirklich gut, Geld hatte er für so was nicht. Kaiba könnte ihm da vielleicht helfen…

Soweit würde er nicht gehen, oder? Einen Aufenthalt in einer Spezialklinik finanzieren?

Wie nah standen sie sich jetzt eigentlich?

Waren sie Freunde?

Geliebte?

Seufzend stellte er fest, dass er überhaupt gar keine Ahnung mehr hatte, was in seinem Leben abging und das frustrierte ihn, sehr sogar.

Draußen zwitscherten schon die ersten Vögel und er hörte, wie jemand die Treppe herunter gelaufen kam.

Wie spät war es denn mittlerweile?

Der Blick auf die Uhr an der Mikrowelle verriet Joey, dass es schon halb 7 war und somit brauchte er nicht einmal einen Versuch zu starten, noch ein wenig zu pennen. Hatte er also die Nacht damit verbracht über sein Leben nach zu denken und es war noch nicht einmal was bei seinen Überlegungen raus gekommen.

„Morgen Mokuba.“

„Was machst du denn hier, Joey?“, fragte Mokuba völlig verwirrt und tapste in die Küche. Ebenfalls verwundert schien der Kleine über die Klamotten, die er eben nicht anhatte, denn er war nur in seinem Boxershort runtergekommen. Es war auch so warm genug gewesen, außerdem hatte er keine Lust gehabt, sich an zu ziehen.

Der Blondschopf überlegte einen Augenblick, bis ihm wieder einfiel, was Kaiba zu ihm gesagt hatte.

„Ich bin aus meiner Wohnung geflogen, weil ich die Miete die letzten 3 Monate nicht zahlen konnte. Und dein Bruder kam gestern Abend an und hat mich mit hierher genommen“, antwortete Joey und trank sein Glas Wasser aus. Mokuba würde ihm das nie abkaufen, aber er wollte sich an das halten, was Seto zu ihm gesagt hatte.

Stress mit ihm könnte er jetzt nicht verkraften.

„Ach so“, entgegnete Mokuba nur knapp und Joey schaute verdutzt zu ihm rüber.

Die Mimik verriet, dass er es nicht glaubte, aber er akzeptierte wohl, dass man ihm die genauen Gründe nicht sagen wollte.

Lächelnd unterhielten sich die Beiden noch weiter, bis Roland den Raum betrat und den kleinen Kaiba mitnahm, um ihn in die Schule zu fahren.

Keine 10 Minuten später stand Seto im Türrahmen, schon fertig angekleidet. Schwarze Hose und enges schwarzes Top.

Ja, so sah der Firmenchef doch wirklich zum Vernaschen aus!
 

Seto war im ersten Augenblick verwundert gewesen, als niemand neben ihm lag, aber Joey war wohl schon unten und frühstückte, wenn er denn überhaupt einen Happen hinunter bekam vor Aufregung, was ihn wiederum wundern würde.

Schnell zog er sich an und machte sich fertig, hörte unten Mokuba und Roland, die sich auf den Weg machten, um zur Schule zu fahren.

Ach ja, da müsste er sich heute auch noch abmelden!

Das gibt bestimmt einen Riesenaufstand, weil ich heute das erste Mal fehle, dachte Kaiba und seufzte. Was da wieder für Gerüchte aufkommen würden…

Egal, mit seinem Lass-Mich-In-Ruhe,-Sonst-Bist-Du-Tot-Blick würde er sie alle in die Flucht schlagen, das war so sicher wie das Amen in der Kirche.

So griff sich Seto schnell sein Handy und rief bei Roland an.

„Roland?“

„Ja, Mr. Kaiba, was gibt es?“

„Melde mich doch bitte von der Schule ab und Joey auch, aber sagen sie der Lehrerin, dass sie der Klasse nicht sagen soll, dass ich auch Joey abgemeldet habe.“

„Ja natürlich.“

Kaiba legte auf und schmiss sein Handy aufs Bett.

Die Klasse musste ja nicht über alles informiert werden, sonst würden die Gerüchte umso schlimmer und darauf hatte er absolut gar keinen Bock.

Er machte sich auf den Weg in die Küche und erblickte dort Joey, der am Tisch saß und nur seine Unterwäsche trug, wenn er das richtig sah.

Musternd ließ er seinen Blick über den gut trainierten Körper wandern. Das war das erste Mal, dass er ihn mal für längere Zeit mustern konnte, da Joey noch mit seinem Wasserglas beschäftigt schien.

Warum war ihm nie aufgefallen, wie gut er aussah?

Und warum zum Teufel hatte er sich bis jetzt nicht eingestehen können, was er für sein Hündchen empfand?

„Morgen Seto“, hörte er die melodische, doch auch traurig und erschöpft klingende Stimme seines Blondschopfs.

Ja, sie klang wirklich schön, aber fröhlich klang sie eindeutig noch besser.

„Morgen. Hast du geschlafen?“, fragte er, das „hast du gut geschlafen?“ schenkte er sich lieber gleich, denn dann würde er hier nicht so sitzen.

Während er zur Kaffeemaschine schlenderte, sah er das Kopfschütteln und erneut flammte Besorgnis in Kaiba auf.

Total übermüdet zum Arzt zu gehen war auch nicht gut, aber er konnte es verstehen. Dennoch verkniff er es sich, zu sagen, dass er ihn auch hätte wecken können.

Es war eine schwere Situation und er fühlte sich von seinen Gefühlen mächtig überrumpelt und das kannte er bisher nicht und er hatte große Schwierigkeiten, sich damit an zu freunden, die Dinge zu ordnen und die Gefühle zuzulassen.
 

So saßen sie beide am Küchentisch, tranken Kaffee und Wasser und redeten kein Wort. Der eine starrte sein Glas an, der andere studierte die Zeitung und die Stimmung war zum Zerreißen gespannt.

In einer Stunde würden sie es erfahren, was mit Joey los war. Ob er krank war oder nicht.

Keiner von ihnen wusste, was er sagen, wie er sich verhalten sollte, also schwiegen sie auch während der Fahrt zu Dr. Kawasaki.
 

Der Wagen hielt an und Joey spürte den Kloß in seinem Hals und das Übelkeitsgefühl. Hoffentlich ging das alles gut…

Langsam trottete Joey in die Praxis, gefolgt von Seto, der völlig in Gedanken versunken war. Auch er war nervös, spürte einen Kloß im Hals und hoffte einfach nur darauf, dass das alles ein gutes Ende nehmen würde.

„Guten Morgen, Mr. Wheeler. Nehmen sie bitte noch einen Augenblick im Wartezimmer Platz, ich rufe sie gleich auf“, sagte die Arzthelferin freundlich und der Blondschopf nickte kurz und setzte sich ins Wartezimmer.

Außer ihnen war nur ein älteres Ehepaar da, sie würden also bald dran kommen.

Nach ein paar Minuten wurde das Seniorenpaar gerufen und so waren sie nun allein in dem Wartezimmer und harrten der Dinge, die da kommen sollten.

Joey starrte auf seine Fäuste, die er geballt auf seine Oberschenkel gelegt hatte. Wenn das nicht gut gehen würde, dann…

Nein, daran wollte er gar nicht denken!

Die Sekunden wurden zu Minuten, die Minuten zu Stunden, so kam es ihm jedenfalls vor, bis nach einer viertel Stunde die Arzthelferin wieder den Raum betrat und sie bat, ihr zu folgen, doch Joey bekam das gar nicht mit, zu sehr war er in seine Ängste versteigert.

Erst als Seto ihn anstubste, schreckte der Blondschopf hoch und folgte ihnen. Die Hände in den Hosentaschen und den Kopf gesenkt, trottete er vor sich hin und schlurfte auch hin und wieder.
 

Wie ein geprügelter Köter, schoss es Kaiba durch den Kopf, als er Joey sah und legte einen Arm um ihn, vielleicht konnte ihn das ja ein wenig beruhigen und anscheinend brachte das wirklich was, denn Joey sah ihn mit einem leichten Lächeln an und entspannte ein ganz kleines bisschen.

Auch er selbst spürte, wie er sich beruhigte und gemeinsam gingen sie ins Besprechungszimmer. Sie ließen sich auf die Stühle nieder und schweigend saßen sie Hand in Hand da und warteten darauf, dass der Arzt reinkam.

Doch die Zeit verstrich und es schien keiner zu kommen, als wären sie vergessen worden.

Gerade als Seto aufstehen wollte, öffnete sich die Tür und Dr. Kawasaki betrat den Raum.

Wieder kurze schwarze Haare, die mit Gel frisiert worden waren, doch dieses Mal weiße Hose und weißes T-shirt. Darüber einen Arztkittel und ein freundliches Lächeln zierte seine Lippen.

„Guten Tag, Sie sind der Freund von Mr. Wheeler?“, erkundigte sich Kawasaki und Seto nickte.

Offiziell waren sie es nicht, aber wenn er den Kopf schüttelte, würde der Arzt ihn nachher rauswerfen und das wollte er nicht.
 

„Mr. Wheeler?“

Joey sah auf und lächelte ganz leicht.

„Hallo Doctor.“

„Und? Wie sieht es aus?“, fragte Kaiba und hielt noch immer die Hand von Joey, um ihm zu signalisieren, dass er bei ihm war.

Jetzt war der Augenblick der Wahrheit gekommen und die Aufregung und Angst benebelte ihre Sinne vollkommen, sodass sie die Worte des Arztes nur durch einen Schleier wahrnahmen.

„… Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass sie Darmkrebs haben, aber er ist noch operabel. Ich habe bereits einen Krankenwagen rufen lassen, damit sie so schnell wie möglich operiert werden können.“

Joey sackte in sich zusammen, weinte los und bekam nichts mehr auf die Reihe.

Er hatte also Darmkrebs!

Krankenwagen? War es schon so schlimm?

Er konnte also mit seinem Leben abschließen…

„Aber ich will nicht sterben, noch nicht jetzt“, schluchzte Joey und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Das konnte, nein, das DURFTE doch nicht wahr sein!

Er spürte die Arme um seine Schultern und lehnte sich an Seto, der ihn in den Arm genommen hatte. Wenigstens einer, der für ihn da war…
 

Seto schluckte. Sein Hündchen hatte also wirklich Darmkrebs. Er sah, wie das Häufchen Elend in sich zusammensackte und nahm ihn in den Arm. Sein Blick war noch auf den Arzt gerichtet.

„Gibt es eine Spezialklinik, wo man ihn behandeln kann?“

„Ja, meine Assistentin wird Ihnen die Adresse geben. Es ist nicht weit weg und der Krankenwagen kann sie dorthin bringen.“

„In Ordnung, danke…“

Es klopfte an der Tür und die Arzthelferin betrat den Raum.

„Der Krankentransport ist da, Doctor“, sagte sie freundlich und verließ den Raum wieder.

Der Arzt stand auf und erklärte Kaiba noch schnell, dass die Ärzte im Krankenhaus sie ganz genau aufklären könnten und es wichtig sei, dass Joey schnell operiert würde.

Seto antwortete mit einem Nicken, erhob sich ebenfalls und half Joey auf, der völlig am Ende war. Tränen flossen und er krallte sich an den Arm des Brünetten fest.

Langsam verließen sie das Zimmer als Letzte und Seto erzählte den Rettungssanitätern das Nötigste.

Diese nickten verständnisvoll und bekamen von der Arzthelferin eine Adresse in die Hand gedrückt.

Im Krankenwagen wurde Joey eine Beruhigungsspritze verabreicht, da er definitiv zusammen gebrochen war und Seto raufte sich durchs Haar.

Wie sollte das alles nur weitergehen?

Die Sorgen der Anderen

So, nun ist Joey also im Krankenhaus ._.

Mal sehen, wie es weitergehen wird, viel Spaß beim Lesen ^-^
 


 

Seto hatte sich gerade mit den Ärzten besprochen und ging kurz nach draußen in den Park, um ein wenig die frische Luft zu genießen. Er hasste Krankenhäuser und noch viel mehr hasste er sie, wenn geliebte Personen in eben diesen Gebäuden waren.

Er ließ sich auf einer Bank nieder und atmete tief durch. Joey würde schon morgen operiert werden und dann begann eine schwere Zeit mit Chemo Therapie und noch anderen Dingen…

Aber gemeinsam würden sie das schaffen, da war er sich sicher. Joey hatte einen starken Willen und wenn er den zurückholen könnte, dann würde es gehen.

Dann könnte er mit Hilfe auch den Krebs besiegen.

Er sollte seine Eltern informieren, damit sie wenigstens Bescheid wussten und damit sie ihren Arsch gefälligst hierher bewegen würden, um ihren Sohn zu unterstützten.

So rief er bei Roland an und keine 5 Minuten später hatte er eine SMS, wo die Nummern der Beiden drin standen.

Zunächst rief er bei der Mutter an, doch Serenity, die Schwester von Joey nahm ab.

„Hier Serenity, was gibt es?“

Ihre Stimme klang fröhlich und belustigt. Sollte er ihr sagen, dass ihr Bruder Krebs hatte?

Nein, wahrscheinlich wollte Joey das ihr lieber selber sagen, zumal der Blondschopf für so was wohl einfach einfühlsamer war. Andererseits schlief dieser und würde morgen schon operiert.

„Ist deine Mutter da, Serenity?“

Die Stimme klang kalt und hart wie immer, doch Serenity schien sich sofort Sorgen zu machen.

„Nein, ist sie nicht. Sie sind Kaiba oder? Warum rufen sie an und fragen nach meiner Mutter? Ist etwas passiert?“

„Kann ich deine Mutter irgendwie erreichen?“

„Auf dem Handy, aber die Nummer gebe ich Ihnen erst, wenn sie mir sagen, was los ist.“

Ja, das war doch typisch Wheeler.

Vielleicht war es ja wirklich das Beste, wenn er es ihr sagte und sie zusammen mit ihrer Mutter herkam.

„Dein Bruder ist krank und liegt im Krankenhaus“, erklärte er kühl und sagte extra nicht, dass es Krebs war, um die Sorgen nicht ins Unermessliche steigen zu lassen. Das ihr Bruder im Krankenhaus lag, war schon schlimm genug für sie, da war er sicher.

„Was? Ich komme sofort und Mutter sag ich Bescheid.“

„Bring sie mit, im Notfall zahle ich das auch.“

„O-Okay…“

„Gut, ich gebe dir die Nummer von Roland, er wird euch abholen.“

„Ja, danke.“

Er legte auf und wählte die Nummer des Vaters. Sofort hatte er ein ungutes Gefühl, doch mal sehen, was dabei nun raus kam.

„Wheeler?“

„Guten Tag, ich bin ein Bekannter ihres Sohnes Joey-“

„Was hat der denn jetzt schon wieder angestellt???“

„Er liegt im Krankenhaus und hat Krebs. Er braucht sie.“

„Falsch. Ich brauche ihn, aber er hat ja nichts Besseres zu tun, als ab zu hauen.“

„Also jetzt hören sie mir mal gut zu. Egal, was bei Ihnen passiert ist, dass sie angefangen haben zu trinken, und egal, warum sie sich mit ihren Sohn verkracht haben, er ist TOTKRANK und braucht sie. Also bewegen sie ihren Arsch und kommen sie ins Krankenhaus. Ich kann sie auch abholen lassen, wenn es sein muss.“

„Was-?“

„Was ich mir einbilde? Einbilden tun nur sie sich was.“

Kaiba legte auf, bevor der Mann am anderen Ende noch was sagen konnte, was ihn vielleicht noch hätte explodieren lassen können.

Das war ja die absolute Oberpfeife!

Seinen Sohn so im Stich zu lassen, konnte er gar nicht ab. Doch allmählich verstand Seto, warum Joey seine Familie so geheim hielt. Mit einem besoffenen Vater, der sich einen Scheißdreck um einen kümmert, würde er auch nicht prahlen.

Seufzend schloss er die Augen und dachte an seinen Stiefvater, Gozaburo Kaiba. Er war ein Arschloch gewesen, doch hatte er ihm beigebracht, wie man eine Firma leitete und wie man Erfolg hatte. Nur was Gefühle und „menschlich sein“ anging, war er eine totale Niete als Lehrer gewesen.

Sonst wären ein paar Dinge unter Umständen noch anders verlaufen.

Mein Gott, seit wann machte er sich Gedanken über seine Vergangenheit?

An den Dingen konnte nichts geändert werden, also brauchte er auch nicht weiter daran zu denken.
 

Yugi sah sich um und konnte Joey doch nicht entdecken. Seufzend setzte er sich auf seinen Platz im Klassenzimmer.

Wo zum Teufel steckte ihr Kumpel? Und warum wollte er nichts mit ihnen zu tun haben?

Irgendwie deprimierte ihn das. Was wiederum viel verwunderlicher war, dass auch Seto Kaiba an dem Morgen nicht da war.

Das Wochenende über hatte er viel mit Mokuba geredet und darüber, dass sich Kaiba in letzter Zeit seltsam benahm. Und dann auch die Sache mit Joey. Gab es da einen Zusammenhang?

Bestimmt und zusammen mit den anderen würde er herausfinden, welcher das war.

Die Stunde begann, doch weder Yugi noch Tristan, Tea, Bakura oder Duke folgten dem Unterricht, dafür waren sie viel zu besorgt und in der Pause quatschten sie in einer Ecke des Schulhofs und berieten sich.

„Wie müssen irgendwie an ihn herankommen. Ich mache mir echt Sorgen, dass Joey etwas passiert ist und wir ihm nicht helfen können.“

Teas Stimme klang sehr besorgt und die Jungs nickten zustimmend.

„Wir könnten bei einem Nachbarn klingeln und dann versuchen, die Tür aufzukriegen.“

„Aber Duke, das ist strafbar!“

„Und was ist, wenn Joey bewusstlos daliegt und vor sich hin rottet, Bakura?“

Schweigen umhüllte sie und alle dachten das Gleiche, auch wenn sie es nicht wollten.

Joey auf dem Sofa liegend, bewusstlos, womöglich auch tot.

Gleichzeitig schüttelten sie ihre Köpfe, verdrängten die Gedanken, als Yugis Handy klingelte.

Schnell nahm er ab und stellte die Lautsprecherfunktion ein, damit die anderen auch zuhören konnten.

„Was gibt es, Mokuba?“

„Ich… Ich weiß, was los ist… Ich hab Roland erpresst und er hat es mir erzählt.“

„Und? Was ist los?“

Tristans Stimme klang ganz aufgeregt. Er konnte es kaum erwarten zu hören, was denn nun war, genau wie seine Freunde auch.

„Joey ist… ist wahrscheinlich krank. Es gibt den ärztlichen Verdacht, dass er Darmkrebs hat.“

„Darm-Darmkrebs?“

Tea stockte, ließ die Worte sacken und hielt sich vor Entsetzen die Hand vor den Mund.

Yugi hätte beinahe das Handy fallen lassen, starrte es an und hoffte, dass das alles nur ein böser Traum war.

Duke und Bakura hingegen waren unfähig sich zu bewegen oder was zu sagen.

Ganz im Gegensatz zu Tristan, der vehement den Kopf schüttelte.

„Nein, Mokuba, Roland irrt.“

„Nein, das tut er nicht. Und Seto hat ihn zum Arzt begleitet. Denn Joey wollte euch nicht beunruhigen, deswegen ist er zu meinem großen Bruder und der hat ihn dann unterstützt seit Montag, also letzte Woche. Und vor einer Stunde haben sie das Ergebnis der Untersuchung bekommen.“

„Weißt du, wo Joey jetzt ist?“, wollte Duke wissen.

„Nein, keine Ahnung. Seto hat sein Handy ausgeschaltet und Joeys ist auch aus. Tut mir Leid, aber sobald ich es weiß, melde ich mich bei euch.“

„Gut, danke…“

Yugi legte auf und verstaute sein Handy wieder mit zittrigen Händen.

„Und wie ist das mit Darmkrebs?“

Tristan wusste, dass Krebs schlecht war, in jedem Fall, aber was genau das war, wusste er nicht.

Und auch die anderen schüttelten unwissend den Kopf.

„Lasst uns zu Frau Takayama. Die kennt sich doch auch mit Biologie und Medizin ein wenig aus.“

Kaum hatte Tea es gesagt, schon liefen alle los zum Lehrerzimmer, wo Tristan Sturm klopfte, weshalb ein genervter Lehrer die Tür aufmachte und beinahe selbst noch die Faust abbekommen hätte.

„Was ist?“

„Wir müssten Frau Takayama sprechen.“

Bakura lächelte freundlich und der Lehrer verschwand wieder grummelnd und einen kurzen Augenblick war die nette Lehrerin da.

„Ihr seht ja völlig erschöpft aus, seid ihr etwa durch die Korridore gerannt?“, fragte sie interessiert und schloss die Tür hinter sich.

„Wir wissen, dass das verboten ist, aber es gibt da einen ganz wichtigen Notfall.“

„Ganz ruhig, Tristan. Atmet tief durch und schildert mir alles der Reihe nach, okay?“

Ihre Stimme war freundlich und beruhigend, aber man hörte auch die leichte Besorgnis in ihr.

Kurz atmete die kleine Gruppe tief durch, bevor Yugi das Wort ergriff:

„Wir haben da eine wichtige Frage. Können Sie uns sagen, was genau Darmkrebs ist?“

„Warum wollt ihr das denn wissen?“

„Weil wir gehört haben, dass Joey möglicherweise daran erkrankt ist.“

Duke sah die Verwunderung in den Augen der Lehrerin und sie brauchte einen Moment, bis sie sich wieder gefangen hatte.

„Joey Wheeler? Oh Gott, das wäre ja grausam. Darmkrebs ist eine Krankheit, die normalerweise erst im Alter kommt, 90% der Menschen, die Darmkrebs haben, sind über 50 Jahre alt, doch wenn einer aus der Blutlinie, also der direkten Verwandtschaft, an Darmkrebs womöglich gestorben ist, dann ist das Risiko dreimal so hoch. Und wenn das bei Joey der Fall sein sollte, dann kann es leider gut sein, dass er es auch hat. Es gibt auch Möglichkeiten, Darmkrebs zu operieren und zu behandeln mit Chemotherapie und so, aber das ist eine sehr schwerwiegende Sache und sehr anstrengend. Ich habe das sowohl von Patienten, als auch von Angehörigen gehört.“

„Wir müssen sofort zu ihm!“

Teas Stimme überschlug sich beinahe, sie wollte unbedingt zu ihrem Kumpel, bei ihm sein, ihn trösten, ihm helfen.

„Aber wir wissen doch gar nicht, wo er ist. Wir müssen auf Mokubas Anruf warten!“, entgegnete Duke und legte Tea eine Hand auf die Schulter.

Sie alle waren total durch den Wind, wollten zu Joey, wollten, dass er gesund war und mit ihm zusammen Spaß haben.

„Außerdem habt ihr noch nicht Schulschluss, oder?“, hakte Frau Takayama nach und Yugi nickte.

„Aber wir können uns doch gar nicht mehr konzentrieren, Frau Takayama! Joey braucht uns und zwar jetzt“, hielt Tristan dagegen.

Der Rest nickte zustimmend. Sie durften keine Zeit verlieren.

Die Lehrerin seufzte kurz und schwieg einen Moment, bevor sie nickte.

„Also schön, ihr könnt gehen, ich trage das ins Klassenbuch ein. Aber sollte Joey gesund sein, werdet ihr sofort wieder hier her kommen und alles nacharbeiten, klar?“

„Ja, ist in Ordnung. Danke Frau Takayama!“, riefen alle im Chor und rannten raus.

Am Besten wäre, wenn sie zu Mokuba fahren würden, der jetzt schon Schluss hatte.

Der Glückliche hatte nur 4 Stunden gehabt, nicht so wie sie, die noch 6 vor sich hatten im Normalfall.

Schnell schnappten sie sich ihre Fahrräder und radelten los zur Kaibavilla.
 

Mokuba telefonierte überall rum und versuchte heraus zu finden, wo Joey denn nun war, als Roland den Raum betrat.

„Was machst du?“, fragte er interessiert und schaute in diese besorgten Kulleraugen.

Seto würde ihn umbringen, wenn er hörte, dass er Mokuba alles erzählt hatte, aber mein Gott, der Junge starb vor Sorge und das konnte er nun mal nicht ertragen.

„Ich ruf alle Krankenhäuser an und versuche heraus zu finden, wo Joey ist.“

„Am Besten ist, du rufst in der Praxis des Arztes an, der wird dir das bestimmt sagen können.“

Roland lächelte leicht und gab dem kleinen Kaiba den Zettel mit der Nummer.

Moki strahlte kurz, nahm das Blatt dankbar entgegen und rief dort an und bekam zu hören, dass er das nicht erfahren dürfte, weil er ja nicht mit ihm verwandt war.

Auch die Anspielung, dass er der kleine Bruder von Seto Kaiba war, brachte da leider herzlich wenig und geschlagen legte Mokuba wieder auf.

„Ich versuch das noch mal“, sagte Roland und griff sich den Hörer.

Mit einer überzeugenden Vorstellung, dass er der Vater von Joey war, bekam er zu hören, dass dieser im Krankenhaus lag. Roland bedankte sich freundlich, aber auch besorgt und legte auf.

„Joey ist in der Spezialklinik in der Nachbarstadt.“

„Danke Roland, du bist mein Held.“

Moki fiel dem Butler um den Hals und strahlte ihn an. Roland war halt doch der Beste!

Ich werde dafür in Teufels Küche landen, schoss es ihm durch den Kopf, doch für den kleinen Kaiba würde er so ziemlich alles machen, wenn es diesen glücklich machte.
 

Auf einmal klingelte es an der Tür und verwundert schritt Roland los und öffnete sie.

„Hallo Roland, ist Mokuba da?“, fragte Yugi und der Butler nickte, doch bevor er sie herein bitten konnte, war der kleine Moki schon draußen und sah erst die kleine Gruppe und dann Roland an.

„Gut, dass ihr da seid. Ich weiß, wo Joey ist. Roland, du fährst uns hin!“, befahl Mokuba und lief mit den anderen zur Limousine.

Seufzend nahm Roland die Schlüssel und schloss die Tür ab, ging zum Wagen und öffnete ihn.

Als alle eingestiegen waren, fuhr er los und eine Stunde später waren sie an ihrem Bestimmungsort angekommen.

Es war eine große Parkanlage und mitten drin stand ein großes Gebäude mit mehreren Anbauten.

Es war weiß und wirkte schon von Außen her steril, nicht einmal Dreck oder Staub schien an den Wänden zu haften.

„Oh Mann… Hoffentlich geht das alles gut…“, murmelte Duke leise und öffnete die Glastür.

Sich umsehend betrat die Gruppe den Empfangsraum des Krankenhauses.

Links neben ihnen eine Sitzecke mit Pflanzen und Ledersitzen, rechts ein Durchgang zur Intensivstation.

Gerade als Yugi die Empfangsdame fragen wollte, in welchem Zimmer Joey lag, hörten sie vom Eingang her schnelle Schritte.

„Was macht ihr denn hier?“

Die kalte und forsche Stimme des Firmenchefs hallte ein wenig wider in der Halle.

„Wir wollen Joey besuchen! Er… Er hat Krebs, oder?“

Tea hörte sich verunsichert und verängstigt an und ihr Blick wanderte an Kaiba vorbei. Sie wollte ihn nicht ansehen, der kalte Blick machte ihr so schon immer Unbehagen.

„Ja, er hat Krebs. Und er braucht Ruhe. Morgen wird er schon operiert. Ich rufe euch an, wenn ihr zu ihm könnt.“

„Aber wir wollen jetzt zu ihm!“

Yugi sprach ruhig, aber sehr entschieden.

„Er hat es euch nicht umsonst verschwiegen und er hatte eben schon einen Zusammenbruch, als er es erfahren hat. Gibt ihm die Ruhe, dass er sich an die Situation gewöhnen kann.“

Setos Stimme wurde ein kleines bisschen sanfter, war eigentlich kaum zu hören, doch Bakura fiel es sofort auf. Vielleicht war es ja wirklich besser, wenn sie ihn erstmal zur Ruhe kommen ließen.

So zog er die anderen mit aus dem Krankenhaus und in die Limousine von Roland.

Alle protestierten, doch nachdem sie Kaiba und auch Bakura gelauscht hatten, dass Joey Ruhe brauchte, gaben sie sich schließlich geschlagen.

Doch sie würden im Krankenhaus anrufen und nach der Telefonnummer fragen.

Versöhnung?

So, endlich mal was neues von mir x.x

Gomen, dass es so lange gedauert hat <.<
 


 

„Was hast du denn, Serenity?“, fragte ihre Mutter verwundert, als sie reinkam und sah, dass ihre Tochter ein paar Klamotten in eine Tasche stopfte.

„Joey liegt im Krankenhaus, ein Klassenkamerad von ihm hat mich eben angerufen. Wir müssen sofort los, ich muss zu ihm und ihn unterstützen. Seto Kaiba, der Klassenkamerad, schickt uns jemanden vorbei, der uns abholt und zum Krankenhaus fährt“, antwortete sie aufgeregt und schaute zu ihrer Mutter rüber, die langsam nickte und dann in ihr eigenes Zimmer verschwand, um ein paar Sachen zusammen zu packen.

Ihr Sohn, Joseph, war im Krankenhaus. Sie konnte mit ihm und seinem Vater nichts anfangen, seit ihr Mann das trinken angefangen hatte.

Also hatte sie sich getrennt und konnte gut damit leben, nichts mit ihnen zu tun zu haben. Doch jetzt herrschte Chaos in ihrem Kopf, denn ihr Sohn, den sie „verdrängt“ hatte aus ihrem Leben, lag im Krankenhaus und es bedurfte schon einiges ins dahin zu kommen.

Leicht besorgt packte sie auch ein paar Sachen zusammen und ging mit ihrer Sporttasche nach unten ins Wohnzimmer, wo ihre Tochter schon ungeduldig auf einem Stuhl rumrutschte.

Sie setzte sich zu ihr, versuchte Serenity zu beruhigen, was wenigstens etwas gelang, wenn auch nicht so gut, wie die Mutter gehofft hatte.

Nach einer halben Stunde war Roland mit einem Combi da und verstaute alles sicher im Kofferraum, um dann den beiden Damen in den Wagen zu helfen.

Wortlos fuhr er los in Richtung Krankenhaus.
 

Seto saß draußen im Park und hatte seinen Laptop auf dem Schoß. Ganz um die Arbeit konnte er sich nicht drücken, sonst würde die Kaiba Corp wohl bald den Bach runter gehen. Das war der einzige Makel: Er hatte keinen vernünftigen Vize Chef.

Seufzend hörte er sein Handy klingeln und schaute auf das Display. Ein bekannter Geschäftsmann rief ihn an. Ach ja, da gab es ja das neue Produkt, worüber er sich informieren wollte…

Er verlegte den Termin, da er sich darauf nun wirklich nicht konzentrieren konnte. Gott sei Dank zeigte sich der Partner verständnisvoll und ein wenig erleichtert legte er wieder auf.

Jetzt arbeitete er hier schon 3 Stunden und er hatte nicht mehr die Muße noch weiter zu arbeiten. Also klappte er seinen Laptop zu, der dann in den Standby Modus ging und packte ihn weg.

Sein Blick wanderte durch den Park und ganz hinten verlief die Straße, die am Krankenhaus entlang führte. Dort sah er seinen Combi längs fahren, also hatte Roland seinen Job erledigt und war mit Serenity und ihrer Mutter hier.

So stand er auf und machte sich auf den Weg zum Parkplatz, denn er wollte mit Joeys Mutter reden und ihr die Situation erklären, damit sie es ihrer Tochter klar machen kann.
 

Roland stieg aus dem Wagen und wollte gerade die Tür öffnen, als Kaiba die Hintertür aufmachte und Serenity und ihrer Mutter aus dem Wagen half. Während die junge Wheeler sofort ins Krankenhaus rannte und sich an der Rezeption erkundigte, in welchem Zimmer ihr Bruder lag, gab Seto Roland seine Notebook Tasche und sah die Mutter ernst an.

„Kann ich Sie bitte sprechen?“

„Ja natürlich. Sie sind Seto Kaiba, der Klassenkamerad, nicht wahr?“

„Ja, der bin ich. Lassen Sie uns doch in den Park gehen, dann erklär ich Ihnen, was hier eigentlich los ist. Ich wollte Serenity nicht belasten, deswegen sagte ich ihr nur, dass Joey im Krankenhaus ist.“

„In Ordnung, das ist wirklich sehr nett, dass sie Rücksicht auf sie genommen haben, aber sagen Sie, was ist denn nun mit Joey? Warum ist er in einer Spezialklinik?“

Während die Zwei mittlerweile durch den Park spazierten, schwieg Seto einen Augenblick und steuerte auf eine Bank zu, wo sie sich niederließen.

„Joey hat Darmkrebs und wird morgen früh operiert. Keiner weiß, wie das ausgehen wird“, sprach der junge Firmenchef schließlich und musterte die Mutter, die in sich zusammensacken schien und nur die Hand vor den Mund nahm und etwas leise murmelte, ohne, dass er es verstehen konnte.

Halb verzweifelt blickte sie zu Kaiba hoch, hoffte wohl, dass er sagen würde, dass er das nicht ernst meinte, doch diese blauen Augen strahlten so eine Betroffenheit, Traurigkeit aus, dass sie merkte, dass jede einzelne Silbe davon die Wahrheit war.

„Aber die Ärzte werden das doch schaffen…“

„Ich weiß es nicht… Ich habe ihn extra in diese Spezialklinik bringen lassen, damit ihm die bestmögliche Versorgung zukommt, doch mehr kann ich leider nicht tun, auch wenn ich das gerne würde“, erwiderte Seto fast monoton und schaute in den Himmel, um nicht weiter die leidenden Augen ertragen zu müssen.

Wenn er sich das so überlegte, hatte Joey ihn in den letzten Tagen doch sehr verändert. Früher hätte er ohne Probleme ihr in die Augen gesehen und das Arschloch raushängen lassen, doch ging ihm die Sache selbst viel zu nah, als das er noch den Arsch spielen konnte.

Betretenes Schweigen machte sich breit und beide waren völlig in ihre Gedanken versunken, schwelgten in Erinnerungen und nach einiger Zeit hörte Kaiba ein leises Schluchzen.

Seto seufzte innerlich, wusste nicht, wie er mit ihr umgehen sollte und gab ihr deswegen auch nur ein Taschentuch, mehr war für ihn einfach nicht drin, dafür hatte Gozaburo ihn doch zu sehr dressiert.

„Lassen Sie uns reingehen, Sie möchten ihren Sohn doch bestimmt sehen“, schlug Kaiba vor und als die Mutter nickte, standen beide auf und machten sich auf den Weg zu Joeys Zimmer.
 

Serenity stand vor der Tür, hinter der ihr Bruder lag und zögerte einen Augenblick. Irgendwie hatte sie ein ganz schlechtes Gefühl und wusste nicht so recht, ob sie wirklich wissen wollte, warum ihr Bruder hier war, doch schlussendlich siegte ihre Neugier und sie klopfte an und ging ein paar Sekunden später rein.

Sie sah ihren Bruder an Geräte angeschlossen und Schläuche waren da auch welche und leicht entsetzt schlich sie sich zum Bett. Joey hatte die Augen geschlossen, schien zu schlafen und ohne einen Laut zu verursachen, setzte sie sich auf einen Stuhl, der neben dem Bett stand und beobachtete ihren Bruder ein wenig beim Schlafen. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass etwas Schlimmes passiert war, denn er lag ja einfach da und schlief. Hoffentlich hatte Vater ihn nicht zusammengeschlagen, dachte sie sich und legte ihre Hände zusammengefaltet in ihren Schoß.

Unendliche viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf, was los sein könnte, doch keine passte ihr so richtig in den Kram, denn Krankenhaus bedeutete immer, dass es etwas schlimmes. Schließlich kam man nicht einfach so dahin, ohne, dass was war.

Als sie sich nicht mehr zügeln konnte, Joeys Hand in ihre Hände zu nehmen und sie zu streicheln, wachte der junge Wheeler langsam auf und schaute sich im Halbschlaf um.

„Serenity?“, murmelte er verschlafen und gähnte ausgiebig, bevor er schließlich hellwach war und senkrecht im Bett saß.

Was machte sie denn hier? Woher wusste sie, dass er hier war?

„Hallo Brüderchen. Wie geht es dir? Ich mache mir so große Sorgen, seit Kaiba angerufen hat und sagte, dass du im Krankenhaus seist.“

Ach so, Kaiba hatte sie angerufen, aber sie wusste wohl nicht Bescheid, sonst würde sie hier anders sitzen…

„Mir geht es ganz gut, Serenity. Ich muss nur den Blinddarm entfernt kriegen, da er mir Probleme macht, nicht schlimmes, wirklich…“, sagte Joey leicht lächelnd, wobei es nicht so 100%ig überzeugend rüberkam. Doch seine Schwester schien mit den Gedanken woanders und nickte aus diesem Grund nur zustimmend.

„Ich werde immer bei dir sein und dich unterstützen, hörst du? Zusammen schaffen wir das, aber Blinddarmoperationen sollen ja Standardeingriffe sein, das wirst du also locker schaffen, das weiß ich, bist ja schließlich mein großer, starker Bruder. Aber sag mal, was ist eigentlich zwischen dir und Kaiba? Ich mein, er ist doch das Arschloch und schert sich einen Scheiß um andere und erst recht um dich…“

Ja, manchmal konnte Serenity richtig charmant werden, auch wenn sie da vollkommen recht hatte, wie er zugeben musste.

Aber was sollte er auf diese Frage antworten? Er wusste ja selbst nicht, was nun zwischen ihnen war und erst recht nicht, wie Kaiba das so sah mit ihnen beiden. Der Kerl war sowieso ein Buch mit sieben Siegeln für ihn. Erst hasste er ihn wie die Pest und stritt sich nur mit ihm und jetzt war das irgendwie alles anders. Zugegen es war gut so wie es war, aber es war halt völlig anders und er hatte in den letzten Tagen einen völlig anderen Seto Kaiba kennengelernt und den hatte er sich gleich doppelt verknallt, auch wenn das kühle Arschloch schon verdammt viel Anziehungskraft auf ihn ausgeübt hatte.

„Frag Kaiba, ich weiß das nicht, was in dem Hirn vor sich geht“, kam die typische Wheeler Antwort und schloss das Thema damit ab, denn er wusste, dass seine kleine Schwester Kaiba fragen würde und es interessierte ihn ungemein, was er dazu sagen würde, doch das würde er wohl nicht miterleben.

Aber leider fand Serenity nicht, dass das Thema schon abgeschlossen war und hakte nach.

„Und wie siehst du das?“

Wie er das sah? War doch klar, er liebte Kaiba!

„Ich bin mit dem Kerl überfordert, keine Ahnung, was ich davon halten soll“, brummte Joey vor sich hin und fragte sich, warum er vor seiner eigenen Schwester so eine Show abzog, doch er wollte nicht, dass sie es schon erfuhr.

„Ach komm, du bist doch in ihn verschossen. Und ich kann es dir nicht mal übel nehmen. Er sieht unglaublich gut aus, ist sehr intelligent, scheint entgegen aller Erwartungen ein Herz zu haben und Geld hat er auch noch-“

„und er ist ein Arschloch und hat sowieso keine Zeit, weil er eh nur arbeitet“, vollendete Joey die Aufzählung entnervt.

Er wusste, dass wenn seine Schwester so anfing zu schwärmen, dass sie verliebt war und das war in diesen Tagen nun doch das allerletzte, was er gebrauchen konnte. Denn er wollte sich nicht mit Serenity zerstreiten und das wegen Seto.

„Ja, das mit der Arbeit ist wohl wahr… Aber wenn er eine Freundin gefunden hat, die er liebt, wird er sich auch mehr Zeit für sie nehmen, da bin ich sicher“, erwiderte sie lächelnd und ihr Bruder nickte in Gedanken.

Er hatte sich wirklich viel Zeit für ihn genommen in letzter Zeit, das hatte er gar nicht so mitbekommen. Doch wenn er so überlegte, hatte Kaiba sich alle Zeit der Welt genommen, um sich um ihn zu kümmern, immerhin hatten sie ein gemeinsames Wochenende im Strandhaus und er hatte ihn zu den Arztterminen begleitet.
 

Gerade, als Serenity noch was sagen wollte, klopfte es an der Tür und beide schauten hin und beobachteten Mrs. Wheeler dabei, wie sie den Raum betrat. Sie hatte sich noch kurz frisch gemacht, wollte später mit Serenity reden und lächelte beide leicht an.

„Hallo, ihr Zwei. Geh doch bitte nach draußen, Serenity, ich würde gern unter vier Augen mit deinem Bruder reden.“

Verwundert stand die junge Frau auf und nickte.

„Ja klar, kein Problem. Aber zofft euch nicht, ja?“, meinte sie mit einem Lächeln und ging raus und schloss hinter sich auch die Tür.

„Du weißt Bescheid, oder? Seto hat dich doch bestimmt aufgeklärt…“

„Ja, das hat er… Ach Joseph, es tut mir so Leid für dich…“

Elegant ging sie zum Bett, setzte sich ans Fußende und schaute zu ihrem Sohn, der aber ziemlich misstrauisch schien.

„Also musste wirklich erst so was schreckliches passieren, damit du dich um mich kümmerst, das ist echt erbärmlich“, murmelte er und drehte sich zur Seite und zog die Decke hoch, da ihm kalt wurde. Sein Blick wanderte aus dem Fenster und er erinnerte sich an alles Mögliche, als seine Mutter nicht da war, weil sie nur Serenity mitgenommen und ihren Sohn im Stich hatte. Und das löste Verbitterung in ihm aus und er verschloss sich seiner Mutter gegenüber. Zwar war er innerlich doch irgendwie froh, dass sie wenigstens jetzt da war, aber dennoch war es ein Armutszeugnis, wie er fand.

Betreten schaute sie zu Boden, wusste, dass sie vieles falsch gemacht hatte, doch hatte sie immer die Angst gehabt, dass ihr Sohn genauso werden würde wie sein Vater und das wollte sie weder sich noch Serenity antun.

„Ich weiß, dass es falsch war, dich zurück-“

„Mich zurücklassen!? Ja, das war allerdings falsch! Schließlich musste ich immer sein Bier kaufen, seine Kotze wegwischen, wenn er mal wieder zu viel gesoffen hatte und ich wurde verprügelt, wenn ihm gerademal danach war! Seit du mit Serenity gegangen bist, hab ich die Hölle durchlebt, traute mich nicht nach Hause und wusste doch, dass ich dahin zurückmusste, weil mein Vater mich überall fand. Schließlich brauchte er ja sein Dienstmädchen. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, dass halbwegs unbeschadet zu überleben, doch die seelischen Wunden klaffen in mir wie tiefe Gräben und sie wollen einfach nicht zugehen. Nachts kann ich nicht ruhig schlafen, rausgehen sowieso nicht, weil da nur Besoffene rumrennen und ich habe lange gebraucht, um mich damit abzufinden, dass ich in der Wohnung allein bin und mein Vater mich jederzeit da raus holen könnte, ohne das das einem auffallen würde.“

Joey starrte weiterhin aus dem Fenster, versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken und biss sich leicht auf die Unterlippe.

Gespannt wartete er auf eine Reaktion seiner Mutter, die aber anscheinend keinen Ton raus bekam. Das wiederum regte ihn so tierisch auf, dass er sich umdrehte, bereit ihr alle Schimpfworte um die Ohren zu knallen, die ihm gerade einfielen, doch als er seine Mutter da an seinem Fußende sitzen sah, mit Tränen, die ihr über die Wangen rannen, bekam er keinen Ton mehr raus und legte sich wieder hin.

Irgendwie geschah es ihr ja recht, dass sie da jetzt so sah und er würde sie auch nicht trösten oder was zurücknehmen oder beschwichtigen, schließlich hatte er das erlebt und nicht sie.

„Joseph… Ich verspreche dir, wenn wir das geschafft haben, dann kannst du mit zu Serenity und mir und wenn du es möchtest, dann können wir einen Neuanfang starten, nur wir drei…“, sagte sie leise und Joey musste schon still sein, um zu verstehen, was sie da murmelte.

Erstaunt starrte er seine Mum an, glaubte sich verhört zu haben, doch das leichte, sanfte Lächeln auf den Lippen seiner Mutter ließen keinen Zweifel zu, dass sie das ernst meinte.

„Echt?“, hakte er ungläubig nach und setzte sich ein wenig auf.

„Es tut mir so unendlich Leid, Joseph. Und ich weiß doch, wie viel dir deine Schwester bedeutet und auch umgekehrt. Wenn es dir hilft, deine Wunden wenigstens ein bisschen zu schließen, dann werde ich alles in die Wege leiten, damit du zu uns kommen kannst“, meinte sie dieses Mal mit etwas lauterer Stimme.

Joey schwieg. Er traute dem Frieden, der plötzlich herrschte irgendwie nicht so recht. Aber andererseits konnten schlimme Krankheiten bei einigen Angehörigen einen unglaublichen Sinneswandel hervorrufen und bei seiner Mutter schien genau das der Fall zu sein.

„Es wäre wirklich schön, wenn ich zu euch könnte…“, murmelte er leise und ließ sich von seiner Mutter umarmen. Er kuschelte sich ein wenig an sie und so saßen sie eine ganze Weile da.

Banges Hoffen

So, hier nun das nächste Kappi ^^
 


 

Es war kurz nach 7:30 Uhr, als Seto zu Joey rein ging und er diesen ungeduldig auf dem Bett sitzen sah. Man konnte ihm die Angst förmlich ansehen und im ersten Moment schien der Blondschopf ihn auch gar nicht zu bemerken. Erst, als er am Bett angekommen war, wanderte der ängstliche Blick zu Seto und Kaiba stockte einen Augenblick. Diese bernsteinfarbenen Augen hatten noch nie so schlimm ausgesehen und ein Knoten bildete sich im Hals des Firmenchefs.

„Joey, das wird alles gut gehen“, meinte er ruhig und setzte sich auf einen Stuhl und strich Joey über die Hand.

„Ich habe solche Angst, dass was schief gehen wird“, flüsterte sein Hündchen und Seto bedeutete ihm zu schweigen.

„Du hast bis jetzt alles geschafft, Joey. Und du hattest bis jetzt doch auch immer den Willen, weiter zu kämpfen, alles zu besiegen, was sich dir in den Weg stellt, also wirst du auch den Krebs besiegen können, sieh ihn als ein weiteres Hindernis an.“

Kaiba sprach ruhig, obwohl er innerlich total aufgewühlt war, doch wusste er, dass er Joey damit auch nicht helfen konnte, wenn er ihn auch noch wahnsinnig machte und anscheinend zeigte es Wirkung, denn Joeys Augen glänzten ein wenig mehr.

Beruhigt, dass er den Kämpfer wieder in seinem Hündchen geweckt hatte, lächelte er leicht, als es an der Tür klopfte und 2 Krankenschwestern reinkamen und zu Seto sagten, dass er doch lieber rausgehen sollte.

Mit einem Nicken ging er raus, die Krankenschwestern machte Joey drinnen wohl noch auf ein paar Dinge aufmerksam und dann wurde er rausgeschoben und Seto ging neben ihm her bis zum OP-Saal.

Joey schien noch irgendetwas sagen zu wollen, aber irgendwie schien den Mund nicht auf zu bekommen.

„Was hast du, Joey?“, fragte Kaiba sanft und sah schon die Tür, die zum OP führte.

Da er draußen bleiben musste, blieb er vor der Tür stehen, als er Joeys Stimme noch einmal hörte.

„Ich liebe dich, Seto!“

Kaiba wollte etwas erwidern, doch kam er nicht mehr dazu, die Tür war zu, er würde ihn nicht mehr hören.

Überrascht von den Worten ließ er sich auf einen Stuhl sinken und murmelte abwesend ein: „Ich dich auch.“
 

„Tristan, wo bleibst du denn?“, fragte Tea entnervt und schulterte ihre Handtasche.

Schon vor einer viertel Stunde wollten sie sich treffen und Duke, Bakura, Yugi und Tea waren auch schon da, nur Tristan bekam das mit der Pünktlichkeit irgendwie nicht auf die Reihe.

„Sorry, Leute, aber meine Eltern haben mich noch zugetextet, bis ich die Bahn verpasst habe und auf die nächste warten musste“, erklärte er leicht außer Atem und sofort machte sich die kleine Gruppe auf den Weg zum Krankenhaus, in dem Joey lag.

Gestern hatte Kaiba sie ja erfolgreich davon abgehalten, Joey zu besuchen, doch heute würden sie sich nicht aufhalten lassen. Die OP war bestimmt schon lange vorbei, es war jetzt immerhin schon 13 Uhr und Joey wahrscheinlich schon dabei auf zu wachen, so zumindest stellten sie sich das vor.

Eine halbe Stunde später waren sie am Krankenhaus angekommen und die Empfangsdame sagte ihnen, dass Joey auf der Intensivstation sei.

Umgehend hatten alle Fünf einen Kloß im Hals. Anscheinend war die OP doch nicht so gut verlaufen, wie sie sich das vorgestellt hatten.

Schnell gingen sie zur Station und sahen Mokuba mit gesenktem Blick auf einem Stuhl sitzen, daneben Serenity. Beide wirkten fast schon apathisch und schienen nichts mit zu bekommen.

„Serenity? Mokuba? Was ist denn los?“, fragte Yugi aufgeregt und rannte zu den Beiden. Die anderen liefen hinterher und ignorierten die Aufforderung einer Krankenschwester, dass sie hier nicht rennen durften.
 

Schon um 8 Uhr morgens wurde Joey in den OP-Saal gebracht und Kaiba tigerte ungeduldig durch den Gang, während Serenity, Mokuba und Mrs. Wheeler auf Stühlen Platz genommen hatten und in Ruhe warteten.

Die Zeit verging und es tat nichts. Der Arzt hatte der Mutter gesagt, dass die OP ungefähr zwei Stunden dauern würde, doch auch nach 3 Stunden kam keiner raus und Kaiba war kurz davor, einen Aufstand anzuzetteln, doch mit ruhigen und logischen Argumenten konnte die Mutter ihn gerade noch davon abhalten und so setzte auch er sich hin und harrte der Dinge, die da kamen oder eben auch nicht.

Nach fast 4 Stunden kam endlich ein Arzt raus und ging zu den Vieren, die mittlerweile ziemlich fertig dasaßen und ihn ersten Augenblick gar nicht bemerkten, da sie mit ihren Gedanken so weit weg waren.

„Entschuldigung? Sind sie alle Verwandte von Mr. Wheeler?“, fragte der Arzt freundlich und die Mutter schüttelte den Kopf.

„Nein, die beiden jungen Herrn gehören nicht direkt zur Familie, aber sie dürfen mitanhören, was mit meinem Sohn ist“, antwortete sie und Seto war sehr dankbar dafür, dass sie das zuließ und sie nicht wegschickte.

„In Ordnung. Der Zustand ihres Sohnes ist sehr labil, während der OP gab es einige Komplikationen und ich kann Ihnen nicht sagen, ob er es schaffen wird. Die Chancen stehen leider sehr schlecht für ihn…“, meinte der Doc und sah betreten zu Boden.

In Setos Kopf hallten die Worte des Arztes ein wenig nach und er brauchte einige Momente, bis er verstanden hatte, was er da gerade gehört hatte.

Erschöpft ließ er sich gegen die Stuhllehne sinken und hoffte nur noch, dass Joey die Kraft hatte, das zu schaffen, das zu überleben.

Serenity und Mokuba saßen nur noch apathisch da, bekamen gar nichts mehr richtig mit und die Mutter hielt sich die Hand vor den Mund und ein paar Tränen kullerten bei ihr über die Wange. Das alles war doch ein bisschen viel und sie musste das alles erstmal sacken lassen.

„Kann ich ihn wenigstens sehen?“, fragte sie schließlich und der Arzt nickte.

„Ja, aber sie dürfen noch nicht zu ihm rein, dafür ist er noch zu erschöpft von der OP.“

Die Mutter nickte und als sie aufstand, sah sie zu Kaiba.

„Könnten sie kurz auf meine Tochter aufpassen, ich komm auch gleich wieder…“, sagte sie leise und Kaiba nickte. Er hatte nicht vor, aufzustehen, denn dann würden seine Beine wohl nachgeben, so wie sie sich gerade anfühlten.

So schaute er der Mutter nach und als sie mit dem Arzt weg war, bahnten sich bei ihm auch ein paar Tränen den Weg über seine Wangen, doch unterdrückte er sie schnell wieder, konnte solche Gefühle eben halt nur schwer zulassen und fasste sich wieder.

„Ich hol euch kurz was zu trinken, ja?“, meinte er und sah zu den beiden versteinerten Kindern rüber, die sich noch immer nicht bewegt hatten. Die Cafeteria war Gott sei Dank nicht weit weg und so machte er sich auf den Weg.

Als er mit zwei kleinen Wasserflaschen wiederkam, sah er die Kindergartengruppe, die Mokuba und Serenity belagerten und verdrehte entnervt die Augen.

„Lasst sie in Ruhe, sie bekommen eh nichts mit“, sagte er kalt und würde es keinesfalls zulassen, dass seine Fassade vor der Krabbelgruppe bröckelte.

Kaum hatten sie das gehört, gingen die Fünf ein wenig zur Seite und Seto kniete vor den Beiden und gab ihnen die Wasserflaschen in die Hände. Sie schienen zu realisieren, was sie da bekommen hatten und erst Mokuba und dann auch Serenity öffneten die Flasche und tranken einen Schluck.

„Aber was ist denn mit ihnen los, Kaiba?“, fragte Tea doch ziemlich entsetzt, hatte sie den quirligen Mokuba noch nie so dasitzen sehen.

Kaiba bleib in der Hocke und streichelte Mokuba ein wenig den Oberschenkel, schaute dann aber doch zu Tea hoch und musterte sie einen Augenblick.

„Setzt euch…“, sagte er und obwohl es ein Befehl sein sollte, kam es doch nicht ganz harsch rüber, wie er es gewollt hatte. Dennoch folgten sie der Order und die Fünf setzten sich auch hin, Tea und Yugi neben Mokuba, Duke, Tristan und Bakura neben Serenity.

„Die Ärzte wissen nicht, ob Joey das überleben wird. Es gab während der Operation wohl ein paar Probleme und Joeys Zustand ist wohl sehr kritisch“, erklärte er und Ruhe breitete sich aus.

Die Fünf waren ebenfalls in einem Schockzustand, zwar nicht so schlimm, wie Mokuba und Serenity, doch für den Moment genauso wenig zu gebrauchen.

„Er wird das schaffen“, sagte Tristan plötzlich und fasste sich als Erster wieder.

„Und wir werden ihm dabei helfen. Zusammen mit unserer Hilfe wird er es schaffen“, wiederholte er sich und auch die anderen kehrten langsam wieder und nickten zustimmend.

„Ja, das wird er“, pflichtete Duke ihm zu.

Kaiba schüttelte nur innerlich den Kopf. Sie waren so naiv…

Doch auch Serenity und Mokuba lösten sich durch die Worte langsam aus ihrer Starre.

„Seto?“, fragte Moki erschöpft und Kaiba nickte.

„Ja, Moki, ich bin’s. Geht es wieder halbwegs?“, erkundigte er sich liebevoll und wurde stürmisch von seinem kleinem Bruder umarmt. So gerade noch konnte er es vermeiden, auf den Rücken zu fallen und spürte, wie sich sein Bruder an ihn krallte und nach Halt suchte.

Beruhigend strich er ihm über den Rücken, gab ihm den Halt, den er jetzt brauchte.
 

„Joseph… Du musst das schaffen… Bitte… Kämpfe…“, murmelte Mrs. Wheeler vor sich hin und sah hinter der Scheibe ihren Sohn liegen, überall Geräte, Schläuche und was nicht alles.

Total verzweifelt stand sie da, wunderte sich schon, dass ihre Beine noch nicht nachgegeben hatten.

Sie wusste nicht, wie lange sie schon an diesem Fenster stand und auf ihren Sohn einredete, doch konnte sie sich einfach nicht losreißen, wollte ihn nicht alleine lassen. Sie hatte ihn schon viel zu lange allein gelassen und jetzt hatte sie das Gefühl, Tag und Nacht bei ihm zu sein, doch ihre Vernunft wusste, dass sie bald wieder gehen musste, vor allen Dingen, um selbst wieder Kraft zu sammeln, damit sie ihn weiterhin unterstützen konnte.
 

Als Kaiba um die Ecke kam, löste sie ihren Blick von Joey und sah zu dem Firmenchef.

„Was ist mit Serenity und ihrem Bruder?“, fragte sie leise, aber verständlich.

„Roland kümmert sich um sie. Der Mann, der sie hierher gefahren hat. Bei ihm sind die Beiden in guten Händen“, erwiderte er und stellte sich neben sie und schaute zu Joey rein, der bewegungslos da lag und man könnte glauben, dass er tot wäre.

„Ich hätte ihn damals nie mit seinem Vater zurücklassen dürfen…“, murmelte sie und legte ihre linke Hand auf die Scheibe.

„Wie meinen Sie das?“, hakte Seto nach und blickte zur Mutter hinab, da sie ungefähr einen Kopf kleiner war als er.

„… Sein Vater ist ein Alkoholiker und als er sich verweigerte, eine Therapie zu machen, bin ich mit Serenity gegangen und habe Joseph bei ihm gelassen. Ich wollte nicht, dass er bei uns genauso viel Ärger machen würde wie sein Vater und deswegen hab ich ihn zurückgelassen. Irgendwie hatte ich gehofft, dass dieses Arschloch diese Therapie wenigstens machen würde, wenn er mit seinem Sohn allein war, doch das war wohl ein Riesenirrtum. Aber wie dem auch sei, ich kann es jetzt nicht mehr rückgängig machen…“

Seto schwieg, er hatte mit diesem angeblichen Vater ja schon telefoniert und er konnte sich gar nicht vorstellen, dass die Mutter wirklich so dumm gewesen ist und Joey bei ihm gelassen hatte. Und bevor er das Falsche sagte, sagte er lieber gar nichts, das war einfach besser gerade. Und so wand er den Blick wieder zu Joey, der noch immer ruhig dalag.

Die Mutter wandte sich als Erste vom Fenster ab und schaute zu Kaiba hoch.

„Ich danke Ihnen aufrichtig für ihre Hilfe. Dass sie meinem Sohn geholfen haben und mich auch informierten, was los ist. Wenn ich etwas für sie tun kann, dann sagen Sie es mir bitte“, meinte sie und lächelte leicht.

„Kümmern Sie sich in Zukunft besser um ihren Sohn, mehr will ich nicht…“, erwiderte er kalt und schaute wieder zu seinem Hündchen, das nur zu schlafen schien.

Mit einem Nicken ging die Mutter raus, sie hielt es drinnen einfach nicht mehr aus. Außerdem wollte sie es Kaiba ermöglichen, dass er ein wenig mit ihm „allein“ sein konnte.
 

Seto schaute der Mutter hinterher und schüttelte leicht den Kopf. Er verstand ihre Erklärung nicht, warum sie ihren Sohn allein gelassen hatte, doch gab es jetzt wichtigere Dinge, um die es sich zu kümmern galt und so schlich er sich in das Zimmer von Joey und setzte sich ans Bett. Eigentlich sollte ja niemand reingehen, aber er konnte einfach nicht anders und strich ein bisschen über Joeys warme Hand. Die Haut war so zart und sah so zerbrechlich aus, dabei war Joey an sich kein zerbrechlicher Mensch, zumindest wirkte er nicht danach.

Doch was er da eben erfahren hatte, hatte ihn doch mittelmäßig aus den Socken gehauen. Da war es doch echt kein Wunder, dass er nie über seine Familie sprach und nur seine Schwester ihm etwas bedeutete.

„Joey, du musst durchhalten…“, murmelte er leise und strich ihm über die Stirn.

Doch er bewegte sich nicht, schien gar nicht zu merken, dass er hier war und seufzend stand er wieder auf, um raus zu gehen, denn wenn die Ärzte ihn hier erwischten, dann durfte er Joey vielleicht gar nicht mehr besuchen und das wollte er auf jeden Fall noch mal!

Also schlich er sich nach draußen zu den anderen, Yugi und Co machten sich dann auf den Weg zum Zimmer, da sie sich alle darauf geeinigt hatten, dass sie getrennt voneinander zu ihm gingen, damit Joey es nicht erleben musste, dass sie sich zofften. Außerdem waren sie doch ein wenig viele und das würde Joeys Zustand wahrscheinlich auch noch verschlechtern, denn zu viele waren auch nicht gut, das würde Joey überfordern und das wollten sie auch nicht, schließlich sollte er sich darauf konzentrieren wieder auf die Beine zu kommen.

So setzte sich Kaiba mit Mrs. Wheeler und Roland in die Cafeteria und unterhielten sich ein wenig, während sie einen dieser schlechten Kaffees tranken, die es in Krankenhäuser immer gab.
 

Serenity ging mit Yugi, Tea, Tristan, Duke und Bakura mit, da sie weder ihre Mutter noch Kaiba stören wollte. So standen die 6 jetzt vor dem Fenster und starrten zu Joey rein, der regungslos dalag und nur zu schlafen schien.

Irgendwie war das alles so irreal für Serenity, sie konnte gar nicht wirklich begreifen, was hier eigentlich vor sich ging.

Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ihr Bruder dalag und womöglich nie wieder aufwachte.

Schließlich ging sie wieder weg, schweigend ohne, dass die anderen es merkten. Sie war mit der Situation so fertig und sie konnte den Anblick von Joey in diesem Bett einfach nicht ertragen.

Normalerweise wäre sie immer bei ihm geblieben, aber sie fühlte sich gerade so taub, so überfordert, dass sie das einfach nicht konnte.

Völlig fertig setzte sich Serenity in den Park und schaute auf einen kleinen See, wo sich die Sonnenstrahlen spiegelten und leise liefen ein paar Tränen über ihre Wangen. Doch schon bald versiegten die Tränen wieder und sie erinnerte sich daran, wie Joey sie immer unterstützt hatte, als sie ihre Augen OP hatte.

Ja, sie musste ihm unbedingt helfen!

Also ging sie wieder zurück und sah, dass die anderen schon wieder weg waren. Leicht lächelnd blieb sie stehen und beobachtete ihren Bruder, bis Kaiba zu ihr kam.

„Serenity? Die Besuchszeit ist vorbei und wir fahren nach Hause. Wir brauchen Ruhe, sonst können wir ihn morgen nicht weiter unterstützen“, meinte er leise und Serenity nickte.

„Du hast recht“, sagte sie zustimmend und ging mit dem Brünetten mit.

Das Ende?

So, es geht weiter und wir kommen ganz langsam zum Ende ;_;

Jetzt aber erstmal viel Spaß und legt euch Taschentücher bereit <.<;
 


 

Drei Wochen waren jetzt vergangen und Joey war noch immer nicht aufgewacht. Die Nerven der anderen lagen so ziemlich blank und sie hofften einfach nur noch, dass Joey endlich aufwachen würde.

Mrs. Wheeler und Kaiba hatten sich mit den anderen Eltern und der Schule besprochen, dass Yugi, Tea, Tristan, Bakura und Duke nicht zur Schule mussten, da sie dem Unterricht eh nicht folgen konnten und mit den Gedanken immer bei Joey waren.

Auch durften sie die Zeit über hier bleiben, Kaiba hatte sich damit einverstanden erklärt, da er wusste, dass es hier der einzige Platz war, wo sie alle beisammen waren und sich gegenseitig stützen konnten.

Seinen Geschäften ging Seto nur halbherzig nach, hatte aber einen Kollegen gefunden, der was vom Geschäft verstand und wo er gemerkt hatte, dass er ihm auch einiges überlassen konnte, ohne das er gleich Insolvenz anmelden musste.

Mittlerweile war es Abend und alle saßen in Kaibas Wohnzimmer.

Keiner sagte etwas, alle waren in ihren Gedanken und hofften, dass der Schrecken bald ein Ende hatte und Joey wieder mit ihnen um die Häuser ziehen würde.

Jeden Tag waren sie bei ihm gewesen und auch jeder war mal bei ihm im Zimmer gewesen und hatte mit ihm geredet.

Trotzdem war sein Zustand unverändert.

Ein Telefonklingeln durchbrach die Stille und Seto stand auf und nahm den Telefonhörer.

Auf einmal hatte er ein ganz schlechtes Gefühl in der Magengegend, also atmete er tief durch und schloss kurz die Augen, bevor er dran ging und die Stimme des Arztes hörte.

„Was gibt es?“, fragte er und ging raus, da er nicht vor den anderen mit dem Arzt telefonieren wollte.

Er konnte nicht erklären, warum, aber er wollte es einfach nicht.

So ging er schnellen Schrittes in sein Zimmer.

„Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass der junge Mr. Wheeler den Kampf gegen den Krebs verloren hat…“, sagte der Doc betroffen und hörte, wie Seto schluckte.

„Dieser Idiot… Beißt sich durch alles durch, nur den wichtigsten Kampf kriegt er wieder nicht hin…“, murmelte Seto, spürte, wie ihm Tränen über die Wangen liefen und setzte sich auf sein Bett.

Er ließ das Telefon fallen, bekam gar nicht mit, dass am anderen Ende der Leitung noch der Arzt war.

Erschöpft und völlig runter mit den Nerven kippte er mit dem Oberkörper auf das Bett, starrte die Decke an und fragte sich, wie das jetzt alles weitergehen sollte – ohne Joey…

Aber das war ja klar, da bin ich einmal in jemanden verliebt und dann komm ich nicht einmal richtig mit ihm zusammen, weil er an Krebs erkrankte und er es nicht geschafft hat, ihn zu besiegen.

Seto bekam um sich herum nichts mehr so richtig mit, er wusste nur, dass er sich dafür hasste, dass er sich nicht schon früher mit Joey angefreundet hatte, ihm schon früher sagte, was er fühlte. Doch er war ja so stolz gewesen, dass er früher lieber gestorben wäre, als Joey zu sagen, was er empfand. Er war aber auch so ein Idiot gewesen!

Doch nun war es zu spät. Joey war tot.
 

Die anderen saßen unten und fragten sich allmählich schon, ob alles okay war, denn Kaiba war schon seit fast einer halben Stunde weg und wenn es ein Geschäftspartner war, so schaffte er es, diese schnell abzuwimmeln und sich wieder zu ihnen zu setzen.

„Vielleicht braucht er auch einfach nur Ruhe und Zeit für sich“, meinte Mokuba, um die Diskussion in eine andere Bahn zu lenken. Außerdem wäre es nichts ungewöhnliches, das Seto einfach in sein Zimmer verschwand, denn dort kam er am besten zur Ruhe.

So beruhigten sie sich wieder und Roland versorgte sie mit Essen und Trinken. Er führte sich praktisch wie der Vater der Rasselbande auf, achtete darauf, dass alle genug aßen und tranken und schaute lächelnd vor sich hin, als er zufrieden sah, dass die anderen sich reichlich bedienten.

Auch Mrs. Wheeler aß ein wenig was, wenn auch nicht so viel wie die anderen.

Sie konnte sich einfach nicht beruhigen, schlief kaum und hätte am liebsten Tag und Nacht bei ihrem Sohn verbracht, doch seit kurzer Zeit verspürte sie eine besondere Unruhe, als wäre etwas mit ihrem Sohn los, von dem sie wissen sollte.

Doch es war spät am Abend und sie konnte auch nicht ewig im Krankenhaus anrufen und fragen, was los war.

Yugi hingegen aß ziemlich viel, es war wohl seine Methode, um mit dem Stress fertig zu werden, doch war es mehr eine Art Frustessen.

In den letzten drei Wochen hatte er schon 3 Kilo zugenommen und Tea und Tristen drängten ihn schon dazu, weniger zu essen, damit er nicht noch mehr zunahm.

Aus diesem Grunde nahm ihm Tea auch das Essen weg und sah ihn seufzend an.

„Das reicht, Yugi. Du nimmst nur noch zu. Wir alle haben ja Angst um Joey, aber es bringt nichts, wenn du immer mehr isst“, erklärte sie und nahm Yugi in den Arm.

Dieser schloss die Augen, kuschelte sich an den warmen Körper und genoss die Ruhe, die gerade herrschte. Der Wirbelsturm, der in ihm tobte, beruhigte sich ein wenig und da er die letzte Nacht kaum geschlafen hatte, pennte er bald in Teas Armen ein.

Diese legte ihn auf das Sofa und deckte ihn zu.
 

Die anderen sprachen leiser, um den Kurzen nicht gleich wieder zu wecken und machten sich allmählich doch Sorgen, dass was passiert war. Keiner wusste warum, aber ein ganz komisches Gefühl machte sich in ihnen breit und begann sie langsam aber sicher zu zerfressen und eine viertel Stunde stand Duke auf, entschuldigte sich kurz und suchte Kaibas Zimmer auf.

Er hatte sich hier heimlich umgesehen und wusste daher, wo sich die wichtigen Räumlichkeiten befanden.

Leise klopfte er an, doch es gab keine Reaktion.

Er klopfte noch einmal lauter, doch auch dieses Mal kam kein „Herein“ oder sonst was.

Also öffnete er die Tür einen Spalt breit, sah das Telefon auf dem Boden liegen und Kaiba quer aufm Bett und bewegte sich nicht.

Was war denn hier passiert?, fragte er sich, rannte ins Zimmer und versuchte Kaiba wach zu bekommen, doch er war bewusstlos und bekam ihn einfach nicht wach, also schrie er um Hilfe, was seine Freunde sofort zu ihm rennen ließ und alle sahen mit Entsetzen auf das, was sich ihnen da bot.

Das Telefon auf dem Boden, Kaiba, der auf dem Bett lag und Duke, der noch immer versuchte, den Bewusstlosen wieder ins Leben zurück zu holen.

„Ich ruf sofort einen Arzt!“, rief Roland und war schon dabei, eine Nummer in sein Handy einzutippen und mit zittriger Stimme erklärte er dem langjährigen Arzt der Familie Kaiba, was los war und der Arzt setzte sich auch sofort in Bewegung.
 

Keine halbe Stunde später war er da und stabilisierte Seto wieder, der einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte und nun ruhig in seinem Bett schlief.

„Er hat einen Nervenzusammenbruch erlitten, ich werde über Nacht hier bleiben und den Zustand des jungen Mannes beobachten, damit er sich nicht verschlechtert, denn dann muss er ins Krankenhaus“, erklärte der Arzt und alle nickten.

Nachdenklich ging Duke raus. Dieser Zusammenbruch kam doch nicht von ungefähr, da musste doch was mit Joey sein!

Also schlich er sich zum Krankenhaus und am Empfang schaute sich die Frau verwundert den jungen Mann an, als er die Halle betrat.

„Was kann ich für Sie tun, Sir?“, erkundigte sie sich freundlich und Duke ging zum Tresen, der ihm bis zur Brust reichte und lehnte sich leicht vornüber, damit er nicht so laut sprechen musste.

„Ich wollte fragen, wie es Joey Wheeler geht. Er ist ein guter Kumpel von mir und hat Darmkrebs, aber ich habe die ganze Zeit so ein komisches Gefühl und wollte mich vergewissern, dass es ihm gut ging“, erwiderte er freundlich, aber auch traurig.

Die Frau nickte und schaute in ihren Computer, wo sie feststellte, dass Joey als tot gemeldet wurde und sah Duke traurig an.

„Es tut mir Leid, aber er ist… tot“, sagte sie langsam, stand bei den Worten auf und fing Duke gerade noch rechtzeitig auf, denn ihm versagten die Beine und nicht nur die, ihm versagte der ganze Körper.

Er wusste doch, dass Kaiba nicht umsonst diesen Zusammenbruch hatte.

Deswegen hatte er sich den ganzen Abend lang nicht blicken lassen, weil der Arzt ihn angerufen und ihm diese Mitteilung gemacht hatte.

Die Krankenschwester gab ihm eine Beruhigungsspritze und setzte sich mit ihm in eine Sitzecke, damit er ein wenig zur Ruhe kommen konnte. Es war gerade eh nichts los und so widmete sie sich dem Patienten, bei dem die Beruhigungsspritze langsam, aber sicher Wirkung zeigte.
 

Die anderen hingegen bekamen gar nicht mit, dass sich Duke verdrückt hatte, sondern waren voller Sorge wegen Kaiba. Doch der Arzt hatte ihnen Zimmerverbot erteilt, damit er sich so richtig entspannen konnte.

Unten ging wieder eine wilde Diskussion los, was war denn jetzt mit Kaiba los?

„Apropos. Wo ist eigentlich Duke?“, wollte Bakura wissen und die anderen sahen sich fragend an.

„Ich weiß es nicht, keine Ahnung“, antwortete Tea verdutzt und Yugi seufzte.

Serenity und Mokuba wechselten zweifelnde Blicke, anscheinend gab es doch Probleme mit Joey.

„ich will hier ja keinem Angst machen, aber mein Bruder klappt einfach nicht so ab.“

„Joey ist nicht tot!“, rief Tea entsetzt und Yugi nickte wild.

„Doch, er ist tot und deswegen ist Kaiba auch zusammengeklappt“, murmelte hinten eine Stimme und alle sahen zur Tür.

Es war Duke, der da stand, halb nass, da es draußen angefangen hatte zu regnen.

„A-aber…! Wo kommst du überhaupt her?“, wollte Tristan wissen, ging zu Duke und stützte ihn, weil er wegen der Beruhigungsspritze noch immer nicht zurechnungsfähig war.

Er setzte ihn auf dem Sofa ab und holte Roland, der ihm saubere Kleidung und ein Handtuch zum abtrocknen holte.

„Aus dem Krankenhaus… Nachdem Kaiba vom Arzt versorgt wurde, bin ich hingegangen, weil mir klar war, dass Kaiba nicht einfach abklappte. Und da habe ich erfahren, dass Joey um 21:54 Uhr gestorben ist.“

„Joey ist wirklich tot?“, erkundigte sich Serenity leise, spürte, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten und sie begann hemmungslos an zu schluchzen.

Ihre Mutter nahm sie in den Arm, spürte, wie auch sie begann zu heulen, da sie sich einfach nicht zusammenreißen konnte. Da wollte sie sich gerade mit ihrem Sohn vernünftig aussprechen und dann kam das!

Aber er hatte schon recht gehabt, sie war selbst Schuld gewesen. Wie konnte sie ihn auch nur bei ihrem Ex-Mann lassen!?

Sie hatte sich seit dem Gespräch mit Joey dafür verflucht, doch nun war es zu spät. Sie würde sich nie mit ihm aussprechen können, denn er war nicht mehr.

Sie hatte nie gedacht, dass sie mal ums eins ihrer Kinder trauern würde.

Völlig fertig versuchte sie sich um Serenity zu kümmern, während der Arzt Tea und Yugi eine Beruhigungsspritze gab, da auch sie kurz vor einem Zusammenbruch standen.

Tristan hingegen reagiert auf gar nichts, versuchte überhaupt erst einmal zu begreifen, dass Joey tot war, was aber nicht klappte.

Bakura seufzte, spürte, wie ein paar Tränen seine Wangen hinunter rannen und er lehnte sich an Duke, der mittlerweile in T-shirt und Jogginghose dasaß und ins Nichts starrte.

Stundenlang regten sie sich kaum, weinten leise vor sich hin und bekamen gar nicht, wie draußen schon wieder langsam die Sonne aufging.

Doch Müdigkeit machte sich breit und alle schlurften langsam in Gästezimmer, um sich hin zu legen und zu schlafen. Sie waren einfach völlig fertig, paralysiert und es wirkte, als ob da eine Gruppe Roboter durch das Haus gingen.
 

Seto wachte gegen Mittag auf und starrte an die Decke. Joey war tot, er weilte nicht mehr unter ihnen…

Diese Erkenntnis traf ihn noch immer wie ein Schlag.

Langsam setzte er sich hin und ging ins Gästezimmer, wo Joey geschlafen hatte. Er stellte sich auf den Balkon und schlang die Arme um sich. Er erinnerte sich, wie er Joey hier hatte stehen sehen, im Schlafanzug, mit bloßen Füßen und wie eine Brise durch das blonde Haar wehte.

Eine Träne kullerte über Setos Wange und er schaute in den Himmel und glaubte Joeys Silhouette zu sehen.

„Joey… Ich liebe dich“, murmelte er und das Gesicht schien zu lächeln und zu sagen: „Ich weiß, ich dich auch!“

Seto hielt sich eine Hand vor den Mund und schluchzte leise vor sich hin. Sein Blick wanderte gen Boden und er versuchte irgendwie zur Ruhe zu kommen, doch es gelang ihm einfach nicht.

Das alles hatte ihm den Boden unter den Füßen weggerissen und erst, als er die Stimmen der anderen hörte, riss er sich zusammen und hörte auf zu weinen, denn er wollte ihnen gegenüber keine Schwäche zeigen.

Er bekam mit, wie die anderen in Hektik verfielen, weil er nicht mehr in seinem Bett lag und da er den anderen nicht weiter Sorgen bereiten wollte, ging er auf den Flur, wo die anderen ihn sahen und Tea ging besorgt zu ihm.

„Du solltest noch im Bett liegen bleiben, Seto. Mit einem Zusammenbruch ist nicht zu spaßen…“, sagte sie bedenklich und er nickte nur und ging in sein Zimmer und setzte sich auf einen Stuhl, der am Fenster stand.

Als er da auf dem Balkon stand, hatte er für einen Augenblick mit dem Gedanken gespielt, darunter zu springen, damit der Schmerz aufhörte und er bei seinem Hündchen sein konnte, doch er konnte Mokuba doch nicht hier alleine lassen, außerdem musste er für Joey weiter kämpfen, weiter leben und mit den anderen dafür sorgen, dass Joey niemals vergessen wird.

The End

So, das ist das letzte Kappi der FF ;_;

Danke für die lieben Kommis und wenn etwas neues von mir kommen sollte, werde ich natürlich gerne Bescheid geben, ihr braucht mir nur eine ENS zu schicken ^^

So, jetzt aber viel Spaß beim Lesen ^__^
 


 

Seto ging am Abend ins Bett und legte sich hin. Er fühlte sich leer und ausgepowert und hatte keine Ahnung, wie das die nächste Zeit weitergehen sollte, erst recht nicht mit der Firma. Doch dafür würde sich irgendwie auch eine Lösung finden lassen.

Als er dalag und über das Bett strich, sah er plötzlich Joey neben sich liegen und an ihn kuscheln, aber verdammt, er war nicht mehr da, er war tot!

Weinend drehte sich Seto zur Seite und schlief irgendwann ein, als er auf einmal Joeys Stimme hörte.

„Hey Seto! Seto, wach auf!“

Verschlafen rieb er sich Kaiba die Augen, sie waren nass, er hatte geweint. Überrascht, dass Joey neben ihm war, weiteten sich seine Augen ein wenig.

„Jo-Joey?“, fragte Seto total überrumpelt und musste erstmal verstehen, was los war.

„Hai, ich bin’s. Du hast die Nacht über geweint und gestrampelt, aber ich bekam dich nicht wach. Was war denn los?“

Erst jetzt realisierte der junge Firmenchef, was los war, dass das ganze nur ein grausamer Alptraum gewesen war.

Froh, dass alles in Ordnung war, nahm er sein Hündchen in den Arm und drückte ihn fest an sich. Gott war er glücklich, dass es Joey gut ging!

„Ich habe nur schlecht geträumt“, murmelte er und Joey strich seinem Herrchen über das Haar.

Er hatte Seto noch nie so durch den Wind erlebt und er fragte sich, was er geträumt hatte, doch wenn er es nicht sagen wollte, dann war es okay, war ja seine Sache.

„Geht es denn jetzt wieder, Süßer?“, erkundigte sich Joey liebevoll und Seto nickte und sah ihn mit einem Lächeln an.

„Ja, es geht wieder. Lass uns frühstücken, hm?“

„Okay, dann komm“, meinte Joey und stand auf. Er ging kurz ins Bad, duschte und machte sich in Ruhe fertig.

Währenddessen schlüpfte Seto aus seinem Schlafanzug, ging ins zweite Bad und duschte schnell. Danach zog er sich an, Jeans und T-shirt, und schlenderte in die Küche, wo er begann ein leckeres Frühstück zuzubereiten.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie in seinem Ferienhaus waren und unwillkürlich musste er lächeln. Er musste an den Traum denken, wo Joey ihn hier analysiert hatte anhand der Einrichtung und auch an den Kuss.

Doch Gott sei Dank waren sie hier wirklich nur wegen eines Urlaubs und nicht, um sich von irgendwelchen Arztbesuchen ab zu lenken.

Kaum war das Frühstück fertig angerichtet, stolperte schon sein Hündchen die Treppe runter und küsste sein Herrchen.

Genüßlich erwiderte Seto den Kuss und gemeinsam frühstückten sie dann.

Kaiba war wirklich beruhigt, dass Joey hier quietsch lebendig neben ihm saß und er beschloss mit ihm einen ruhigen, wunderschönen Tag zu verbringen.

So spazierten Beide am Strand entlang, nachdem sie das Essen beendet hatten und sie hielten Händchen und das Meer umspülte ihre Füße.

„Es ist wirklich ein wunderschöner Tag heute“, flüsterte Joey, um die schöne Stimmung nicht zu zerstören.

„Ja, heute ist es wirklich schön“, bestätigte Seto und legte seinen Arm um die Hüfte seines Hündchens.

Beide fühlten sich wohl, wie schon lange nicht mehr, denn in den letzten Wochen hatte Seto nur wenig Zeit gehabt, da er viel arbeiten musste.

Lediglich in der Schule sahen sie sich und an den Wochenenden spät abends, doch jetzt hatte es Kaiba einrichten können, dass er vier Tage Urlaub hatte und die Zeit widmete er sich ganz seinem Freund. Sein kleiner Bruder war auf Klassenfahrt, sodass sie nur für sich waren.

Mittlerweile war es Abend und Joey wollte reingehen, doch Seto zog ihn zu sich, sodass er nicht rein konnte.

„Hm?“

Der Blondschopf war verwundert und als Seto auf die Knie ging, hatte Joey so eine Vorahnung, was Kaiba von ihm wollte.

„Joey, wir kennen uns jetzt schon so lange und seit 2 Jahren sind wir ein Paar. Ich fühle mich immer wohl und geborgen in deiner Nähe und bin froh, wenn wir ein paar Stunden für uns haben. Deine positive und manchmal auch sehr ungestüme Art ist so gegensätzlich und deshalb gab es ja auch schon desöfteren Streit, aber dennoch weiß ich, dass ich dich liebe und auch nur dich. Und ich bin mit dir hierher gefahren, weil ich dich fragen wollte, ob du mich heiraten willst.“

Joey hatte damit ja schon gerechnet, aber es aus Setos Mund zu hören und zu wissen, dass man wirklich der Einzige für ihn war, war einfach der Hammer.

„Hai, natürlich will ich mein Herrchen“, erwiderte Joey grinsend, ging auch in die Knie, legte seine Hände auf Setos Wangen und küsste ihn zärtlich, aber voller Leidenschaft.

Während des Kusses holte der junge Firmenchef eine kleine Schatulle aus seiner Hosentasche und öffnete sie vor Joeys Augen. Darin war ein Silberring, schlicht mit einer Gravur: Ai shiteru, Seto.

„Du bist verrückt, aber deswegen liebe ich dich so“, erwiderte Joey grinsend und ließ sich von Seto den Ring anstecken.

Er schaute sich den Silberring an und lächelte liebevoll. Das war alles so wunderschön.



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Von:  Lunata79
2015-04-13T19:44:57+00:00 13.04.2015 21:44
OMG Bist du fies! Alles war nur ein Traum? Also echt!!!
Ich hab schon Tränen vergossen gehabt, weil Joey tot war und Seto so doll leiden musste, und dann sowas!?!
Mensch, bist du gut, einen so auflaufen zu lassen. Das war echt fies. XD
Und doch hast du hin und wieder wiederholt einzelne Wörter verschluckt.
Tolle FF.

Lg
Lunata79
Von:  Elastrael_Aletaya
2011-09-07T00:55:33+00:00 07.09.2011 02:55
Du dumme Kuh hast mich voll schockiert!!! Ich war schon voll aufgewühlt und am weinen und wusste nicht mehr ein noch aus und dann sowas! Verdammt du bist so gut! Jetzt erstmal 'n Tee, sonst komm ich nicht mehr runter ~.~
*einmal tief durchatmen* puuh...Also ganz ehrlich: Du musst weiter Seto & Joey FF's machen! Selten so tolle gelesen wie deine :)
Allerdings auf deine Frage in einem kapitel zurückzukommen. Ja ich kenne eine Geschichte wo joey Krebs hat, allerdings ist die nur halb so gut wie deine ;) Und das soll was heißen wenn ich sowas sage *hoff das der autor der anderen FF das niemals lesen wird* xD
Zuerst dachte ich 'Oke, jetzt bringt sich Seto auch um *wart und weiterles* und dann dieser Schock aber gleichzeitig so eine Erleichterung. Und auch das mit der Heiratsfrage, war wie Zucker.
Auch deine Beiden OS waren total schoen, allerdings hatte ich da keine Lust was zu schreiben *sich schäm* u.u
Hoffe es kommt bald wieder was :) Wollte mir ja noch dieses Bruder,Valentinstag oder wie auch immer (Titel vergessen, Gomen) durchlesen, aber glaube das schaff ich jetzt nimmer.

Liebe Gruesse von der fanatischen und nun total fertig mit den nerven und halb schlafenden Ela! *wink* *nochmal zurückrenn und kleinen Knutscher auf die Wange geb* *kicher*
Von:  Lily-girl
2011-01-21T17:42:20+00:00 21.01.2011 18:42
Hey, hab grad diese wunderschöne FF zu Ende gelesen und ich bin echt glücklich wegen dem Happy End!
Es ist auch in einer schönen Sprache geschrieben, sodass es nie langweilig wurde.
An manchen Stellen hätte ich Yugi & Co aber auch weggelassen, aber ich glaube sie dienten dazu, die FF noch realistischer zu machen :)
Allerdings hätte ich an deiner Stelle noch mehr an dem letzten Kapi gearbeitet: genau beschrieben ab wann Seto träumte, denn das kam für mich nicht eindeutig (war Joey nun mal erkrankt oder nicht?) und ich hätte ihr gemeinsames Leben noch etwas weiter ausgebaut. Es ist klar, dass mit Setos Aufwachen die FF zu Ende war, aber das hätte ich mir trotzdem gewünscht!

Aber alles in Allem eine der besten Seto-Joey-FFs!!! Genau so eine habe ich mir gesucht! Vielen Dank!
Von: abgemeldet
2010-05-14T13:07:57+00:00 14.05.2010 15:07
herzzerreißend!
aber eine frage hätte ic, ab wann hatte seto eigentlich angefangen zu träumen?
ansonsten ist alles perfekt :D
viele grüßchen erdbeertee
Von:  YaoiFan00009
2009-03-29T19:55:24+00:00 29.03.2009 21:55
haiii
hab gerede deinen ff gelesen und ich muss sagen ich bin echt begeister!!
Ich glaub das war bis jetzt der beste ff den ich gelesen habe!!^^
Uch der Schluss war einfach nur genial!!

lg YaoiFan00009
Von:  Lucaria
2008-11-23T20:03:40+00:00 23.11.2008 21:03
hu hu! ^^ hab deine ff heute morgen entdeckt und konnte nicht mehr aufhören, sie offline zu lesen! ^^

da mexx mich leider gerade ärgert gibts ein kommi hier am ende deiner schönen ff! ^^

also lass ich mich jetzt mal zu jedem kapi hier aus! ^^


Kapi 1:
hammer... ô.0 kapi 1 haut mich um...

total interessant! ^^

armer joey... ich glaub ja nicht dass das nur mutmaßungen sind vom arzt, sonst hätte er joey keine überweisung gegeben!



Kapi 2:
armer joey... keine lust zum streiten... also jetzt sollten sich alle wirklich sorgen machen!

ô.0 kaiba hilft joey... wow... respekt...

och... armer kaiba... er hat keine freizeit... aber das müsste er doch wissen, wenn er sich auch nie frei nimmt...

uhi... armer joey... das zeug ist bitter... ihhh... medizin mag keiner... aber das darmreinigungszeug ist total ätzend...



kapi 3:
ts ts... bis hal 2 uhr morgens arbeiten... kaiba, das ist nicht gerade gut...

oh... und nun? joey sitzt an kaibas protzkarre...

hey, kaiba geschockt... seltener anblick... he he... ^^' aber den grund hätte wohl nicht nur kaiba nicht gewollt!

na joey... also damit hast du nicht gerechnet, kaiba macht sich sorgen, bringt dich nach hause und lacht dich nicht aus!



Kapi 4:
*gespannt weiterles* gut das ich hier nicht warten muss und weiterlesen kann, sonst würd ich ausrassten! ^^

tja... kaiba weiß was was ihr nicht wisst! :P yugi und co anschau*

schön wie du die gedanken von kaiba aufschreibst, passt vollkommen! ^^

süß... die notiz mit dem köter ist gut! ^^ aber so ist echt jeder zweifel ausgeschlossen!
XD das mit dem klopapier und dem einkauf ist echt gut!
och wie süß! roland kommt vorbei und hilft joey! ^^ schön! kaiba hat doch ein herz! <<<das würde wohl yugi jetzt sagen! he he..

eine überraschung...? *gespannt bin*

au ja, telefonieren bis der vater den stecker aus der dose zieht... *drop* kenn ich!



Kapi 5:
XD wenn roland auch immer fragen stellen würde, hätte er keinen job mehr! ^^

ô.0 roland... wenn dir dein job lieb ist... stell die frage mit joeys einzug nicht...

och das wird ja immer niedlicher! also ich bin hin und weg von deiner ff! ^^

nöp mein lieber! seto macht sich sorgen! ^^' ich hätte aber auch schuldgefühle!

yes moki! 1:0 für dich! der satz passt: „Du solltest anfangen, ihn Joey zu nennen, wenn du schon Roland zu ihm
schickst.“

he he... kaiba spielt mit seinem bro! ^^ das sieht bestimmt auch schön aus! ^^



Kapi 6:
*kicher* glaubs ruhig joey, wenn ein kaiba sagt er macht das, dann macht er das auch!

setos sicht ist auch nicht ohne! ^^ ich finds echt schön, das man bei dir nicht den überblick verliert! ^^



Kapi 7:
XD ein saft als erzfeind nummer eis... was seto wohl dazu sagt, das ein saft schlimmer ist als er?

^^ traumhaft! joey wacht auf und sieht seinen traummann höchstpersönlich! ^^

^^ he he... willkommen in seto-kaibas-wochenend-übergangs-
heim-für-obdach-suchende-hundchen!

hai! liebeskrank mein lieber kaiba! ^^ das wird total romantisch... joey und seto... alleine... und das am meer! ^^

süß! ja die beiden brauchen einander... das spürt man förmlich! ^^




Kapi 8:
boha... kaiba du hast probleme... hallo...? *eismaske mit föhn schmelz* so, viel besser!

^^ he he... roland kann mit hunden umgehen? wer hätte das gedacht! 0_=

ô.0 boha joey... das kannst du doch einem seto kaiba nicht einfach so sagen: „An all die schweinischen Dinge, die einem Teenager so durch den Kopf
gehen.“

yeah! *pfeif* joey ergreift die initiative! cool!

punkt 1 auf der liste des herzgewinnens hat joey schon mal! ^^ er kann gut kochen! ^^

schön so ein spaziergang! ^^ schön das sie sich so gut verstehen! ^^

he he.. kitzelattacke! ^^

uhi... auch noch zusammen schlafen... im selben bett unter der selben decke... süß!



Kapi 9:
hi hi... seto ist angepisst weil joey sich nach oben verpisst hat.. süß!

na super... nicht geschlafen... na ja... aber wer würde in so einer situation auch schlafen können... ich nicht...

auf zum arzt... dann bin ich jetzt aber mal wirklich gespannt was passiert und wie die diagnose aussieht! *mitfieber*

ô.0 oh je... joey... ich bete das es gut geht... armer kerl...
seto lässt ihn sicher nicht sterben!



Kapi 10:
uhi! richtig so kaiba! zeig dem alten von joey mal wo der hammer hängt! ^^

au mann... das wird noch ein richtiges durcheinanader... ^^' wenn da alle gehetzt bei joey auftauchen! ^^

he he... respekt roland! ^^ der weiß irgendwie immer was grad richtig ist!

jawohl ja! ^^ kaiba klärt alles und schickt sie erst mal nach hause! ^^




Kapi 11:
schön das sich so fast alle probleme regeln...

jetzt will ich aber unbedingt wissen wie die op ausgeht und was die chemo bringt!




Kapi 12:
boha... wie geil... ^^ schade das joey nicht mehr gehört hat wie seto ihm antwortet...

ô.0 ach du scheiße... aber du kannst joey doch nicht sterben lassen... das ne op länger dauert heißt doch nicht das er gar nicht mehr aufwacht... *arzt brodelnd anschau*

boha... so eine ungewissheit...




Kapi 13:
*kopfschüttel* warum...? ich wills nicht wahr haben...

armer seto...

dann les ich jetzt mal das wirklich letzte kapi...




Kapi 14:
*wangen aufpluster* boha... wie fies war das denn? also wirklich! *gespielt schimpf*

^^ aber juchu! ich als happy end fan krieg ja noch ein sehr sehr schönes happy end! ^^

danke für die ff! ^^ hab sie sehr gern gelesen und hab sie heute offline durchgelesen! ^^
Von:  Jeannyyy
2008-10-27T09:27:12+00:00 27.10.2008 10:27
ich hab üüübels geheult, am ende, das war vielleicht fies XD
du solltest an grammatik und rechtschreibung arbeiten, hab mich das ein oder andere mal schon köstlich amüsiert ^^
ich find joeys freunde immer nervig... gehört natürlich dazu, aber an manchen stellen hätte ich lieber die romanze an sich gehabt ^^
tolle story, geil gemacht!!! aber eins hab ich nich verstanden: in beispielsweise kapi 7 sagt joey, dass sich wenigstens mal einer um ihn sorgt, nämlich seto. vorher labert er aber von wegen er mag seinen freunden nix sagen, die sterben sonst vor sorge... paradoxon ^^
das vorletzte kapi war fies, ich voll am heulen, und dann dieses schöne, letzte kapi XD

ein tipp für alle, die gerne ygo-ffs schreiben. ich finde, man sollte nach dem zusammenkommen der beiden die nahe zukunft auch beschreiben, nicht nur, was zwei jahre danach passiert. wie sagen sie es ihren freunden? wie reagieren freunde und verwandte darauf? und wie verhalten sie sich in der schule? sowas interessiert mich, und vor allem was die autoren/autorinnen daraus machen.

ziemlich viel gelaber von mir, aber ich will dazu beitragen, dass ygo ffs die schönsten überhaupt werden...

also neben der vielen kritik: ich fand die story geil! total! hab geheult und gelacht, und hatte ganz laut herzpochen :) süß geschrieben auf jeden fall :)

liebe grüße, Jeannyyy

muah
Von:  Skyper
2008-10-04T09:47:07+00:00 04.10.2008 11:47
wie fies XD erst so tun als ob joey tot ist jaaa *taschentuch weg wirft* und dann so ein zuckersüßes ende
Von:  Kanji
2008-09-26T15:41:02+00:00 26.09.2008 17:41
Woooooooooow~
*____________*
*diese FF grad gefunden hab*
Ich hab voll geflennt als es hieß Joey ist tot ;_____________;
*schnief*
aber sie ist soooooooo~ toll~
*_*
*zu favos schieb*<3
Von:  Shakti-san
2008-09-21T18:30:55+00:00 21.09.2008 20:30
omg. du hast es echt drauf leute zu schocken.
echt gut geschrieben *tränen abwisch* das ende ist doch am besten ^^
LG Ran


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