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Have you ever been on a date?

Misa heckt einen teuflischen Plan aus, um L loszuwerden
von

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Prolog

Es war jetzt eine Woche her, seit Ryuzaki sich an Light gekettet hatte. Eine Woche, die Misa wie eine Ewigkeit vorkam. Eine Woche, in der ihr geliebter Light an den Menschen gekettet war, der ihn als Massenmörder verdächtigte.
 

Es regte sie auf.

Es nervte sie.

Es trieb sie zur Weißglut.
 

Sie wollte Light auf ihren Dates ganz für sich allein haben und ihn nicht mit diesem dürren, schwarzhaarigen Etwas teilen müssen, das dort am anderen Ende der Kette saß und unablässig Kuchen in sich hineinstopfte. Nicht genug, dass ihr erstes Date seit langem im Hauptquartier der Kommission zur Lösung des Kira-Falls stattfinden musste, nein, sie musste auch noch diesen Spinner ertragen. Wenigstens hatte sie die Abschaltung der Überwachungskameras in diesem Raum durchsetzen können.
 

Auch wenn Ryuzaki ein guter Detektiv sein sollte (was sie sich kaum vorstellen konnte), er störte die Atmosphäre und – viel schlimmer - er zerstörte die gerade aufkeimenden Sprösslinge der Liebe in der Romanze zwischen ihr und Light.
 

Wütend starrte Misa Ryuzaki an, der ihr gegenüber saß.
 

'Wenn Blicke nur töten könnten', dachte Misa sehnsüchtig, 'Er soll verschwinden! Er muss!'
 

Und in genau diesem Moment fasste sie einen teuflischen Plan, um Ryuzaki loszuwerden.
 

Ein katzenhaftes Grinsen erschien kurz auf ihren Lippen, bevor sie zu sprechen begann.
 

"Ryuzaki ..." Misa legte den Kopf schief und schaute den Schwazhaarigen mit Unschuldsmiene an. "Sag mal ... Warst du schon mal auf einem Date...?"
 

Auf das das Spiel beginnen möge.

Die Geschlechterfrage

"Ryuzaki ... Sag mal ... Warst du schon mal auf einem Date...?"
 

Als die Worte im Raum erklangen, sah Ryuzaki verwundert von seinem Kuchen auf. Light, der neben ihm auf dem Sofa saß, verschluckte sich fast an dem Kaffe, den er grade trank.
 

"Misa, ist das nicht ein bisschen zu persönlich?", meinte Light und räusperte sich.
 

"Ach nein, Light-kun, warum sollte ich darauf nicht antworten?" Ryuzaki richtete seinen durchdringen Blick auf Misa. "Kannst du bitte näher definieren, was du unter einem "Date" verstehst?"
 

"Also ..." Misa überlegte kurz. "Ein Date ist, wenn du mit jemandem des anderen Geschlechts ausgehst – oh, Verzeihung, vielleicht stehst ja auch auf Jungs ..."
 

Jetzt verschluckte Light sich tatsächlich an seinem Kaffe, weil er lachen musste.
 

Ryuzaki sah Misa nur weiterhin mit seinen großen Augen an und verzog keine Miene. "Mh ...", machte er und legte seinen rechten Zeigefinger an seine Unterlippe, "Das ist eine berechtigte Frage ... Darüber habe ich bis jetzt noch gar nicht nachgedacht ..."
 

Nun starrte Misa Ryuzaki ihrerseits perplex an.
 

"Das heißt", sagte Light und wandte sich Ryuzaki mit hochgezogenen Augenbrauen zu, "du weißt nicht, ob du auf Frauen oder Männer stehst?" In seiner Stimme schwang ein ungläubiger Ton mit.
 

"Ich habe bis jetzt nie darüber nachgedacht", erwiderte Ryuzaki einfach.
 

Light schüttelte missbilligend den Kopf. "Aber so etwas muss man doch wissen!"
 

"Ich bin in erster Linie Detektiv, der Mensch Ryuzaki kommt erst an späterer Stelle in meinen Prioritäten."
 

"Ich hab's!" Misa sah die beiden jungen Männer strahlend an. "Ryuzaki ist bi! Das ist die Lösung!"
 

"Misa ..." Light seufzte gequält. "Das ist nicht dein Ernst, oder? Lass Ryuzaki doch einfach in Ruhe."
 

Ryuzaki schob sich mit der Gabel ein Stück Kuchen in den Mund. Kauend meinte er: "Die Möglichkeit besteht zwar durchaus, aber ich denke nicht, dass ich mich zu beiden Geschlechtern hingezogen fühle. Ich bin ein Mensch, der sich für eine Seite entscheidet."
 

"Mh ..." Misa schaute von Light zu Ryuzaki. "Dann müssen wir das wohl erstmal herausfinden ..."
 

"Herausfinden?" Jetzt sah Light Misa an, als ob sie wahnsinnig wäre. "Hör mal, lass es einfach gut sein."
 

"Wieso?" Misa sah Light mit großen Augen an. "Ist doch wichtig, dass man weiß, auf welches Geschlecht man steht, oder etwa nicht?"
 

"Ich bin sicher, dass kann Ryuzaki auch ohne dich herausfinden", meinte Light kühl. "Mir ist es übrigens egal und das sollte es dir auch sein, oder Ryuzaki, wie siehst du das?"
 

"Könnte interessant werden", meinte Ryuzaki nur.
 

"Juchhu!", jubelte Misa, "Jetzt werden wir Ryuzaki mal auf die Sprünge helfen!"
 

"Wir?" Light starrte Misa fassungslos an. "Ich werde hier wohl gar nicht mehr gefragt, was?" Er seufzte und fragte sich, wohin das wohl noch führen würde.
 

~To be continued.
 

A/N: Wenn es euch gefallen hat, reviewt bitte - es spornt zum Weiterschreiben an ;)

Alle gegen Light

"Als Erstes müssen wir nun also herausfinden, ob Ryuzaki auf Männer oder Frauen steht! Ich weiß auch schon, wie wir das tun!" Mit diesen Worten war Misa vor gut 15 Minuten aus dem Zimmer gestürmt und seither nicht wiedergekommen.
 

Während dieser Zeit hatte Light Ryuzaki dabei zugeschaut, wie er drei Stücke Kuchen verdrückt hatte und war sich sehr fehl am Platz vorgekommen.
 

"Ryuzaki, willst du das mit Misa wirklich durchziehen?", fragte Light, als er es leid wurde, nur stumm dazusitzen und auf die Rückkehr seiner selbst ernannten Freundin zu warten.
 

Ryuzaki wandte sich Light zu. "Wenigstens haben wir jetzt ein wenig Ruhe."
 

"Das war keine Antwort auf meine Frage", stellte Light leicht gereizt fest. Er hasste es, wenn Ryuzaki seinen Fragen auswich. "Ich meine, ich hänge im wahrsten Sinne des Wortes an dir dran – und ich habe keine Lust auf das, was auch immer Misa plant."
 

"Ein bisschen Abwechslung schadet nie", erwiderte Ryuzaki und warf Light ein kurzes, schelmenhaftes Grinsen zu.
 

"Ich glaub's ja nicht! Du findest das auch noch lustig?", fragte Light entrüstet. "Wo bin ich hier nur reingeraten ..." Er seufzte und schüttelte in einer verzweifelten Geste den Kopf. "Wenn du Misas Spiel mitmachen willst, dann schließ wenigstens die Handschellen auf, damit ich mir das nicht antun muss."
 

"Du weißt, dass das nicht geht, Light-kun", meinte Ryuzaki ernst.
 

"Leider." Light seufzte erneut.
 

In diesem Moment tauchte Misa wieder auf.
 

"So, hier habe ich die Lösung für all unsere Probleme", zwitscherte sie fröhlich und wedelte mit einigen Blättern Papier herum, die sie in der Hand hielt.
 

"Und was soll das sein?", fragte Light, obwohl er die Antwort gar nicht wissen wollte.
 

"Das hier, mein liebster Light, ist ein Schwulen-Test!", rief Misa strahlend und drückte jeweils Light und Ryuzaki eine Kopie in die Hände.
 

"Und du denkst, dass so ein Online-Test irgend etwas beweist?" Light überflog die Fragen, die Misa ausgedruckt hatte.
 

"Es ist zumindest ein Anfang", meinte die Blondhaarige und ließ sich auf dem Sofa gegenüber von Light und Ryuzaki nieder. "Oder hast du eine bessere Idee?"
 

Light schüttelte nur den Kopf. "'Haben Sie sich schon immer so gefühlt, als ob Sie im falschen Körper geboren worden sind?' ... 'Haben Sie schon einmal das Bedürfnis gehabt, dem Bruder einer ihrer Freundinnen näher zu kommen?' ... 'An was denken Sie, wenn Sie eine Banane essen?'", las Light laut vor. "Was zur Hölle ist das!? Und warum hast du mir die Fragebögen auch gegeben? Ich bin eindeutig weder schwul noch bisexuell!"
 

"Na dann macht es dir doch bestimmt nichts aus, den Test auszufüllen, oder?" Misa kicherte in sich hinein.
 

Light grummelte nur etwas Unverständliches als Antwort.
 

"Ryuzaki, füllst du diesen Schwachsinn etwa aus?", fragte Light, wandte sich dem Schwarzhaarigen zu und stockte. Denn Ryuzaki war bereits konzentriert dabei, den ersten Zettel auszufüllen.
 

"Wie bitte, Light-kun?"
 

"Ach, nichts ..." Light seufzte. Er hatte das Gefühl, dass dies nicht sein letzter Seufzer bei dieser Sache gewesen war. "Dann wollen wir mal ..."
 

'Die Welt hat sich gegen mich verschworen', fügte er in Gedanken hinzu.
 

~To be continued.
 


 

A/N: Ich hoffe, Misa ist nicht zu sehr OOC geraten, aber ich dachte, es wäre mal ganz nett, wenn sie nicht immer alles tut, was Light möchte, sondern auch mal ihren eigenen Willen durchsetzt. Immerhin ist sie eine erwachsene (wenn auch ziemlich kindische), junge Frau.
 

@ Ryuzaki_chan: Danke für deinen Kommentar, du darfst auch weiterhin gespannt sein, was die Story noch bereithält ;)
 

Im nächsten Kapitel:

Das Ergebnis des Testes ... mit ungeahnten Ergebnissen!

Ein schockierendes Ergebnis

A/N: So, hier ist das dritte Kapitel!

Diese Geschichte entwickelt langsam ein Eigenleben. Eigentlich sollte Ryuzaki im Mittelpunkt stehen, aber im Moment ist Light der hauptsächlich Leidtragende (und jetzt auch noch ein Wortspiel -> Light/Leid ...). Aber es macht einfach viel zu viel Spaß über Lights Wutausbrüche zu schreiben.
 

@ Yuuka_Ayana, Guguus und BeyondBirthday_HiZu:

Vielen Dank für eure Kommentare :) Ich werde versuchen, die Kapitel länger zu machen! Dieses Kapitel ist auch das bisher längste – es ist fast dreimal so lang wie das letzte!
 

Schreibt mir, wie euch das neue Kapitel gefällt - Lob und Kritik sind immer willkommen :)
 

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Have you ever been on a date?
 

Kapitel 3: Ein schockierendes Ergebnis
 

"Herzlichen Glückwunsch! Du bist zu

45 % Homosexuell,

50 % Heterosexuell und zu

5 % Bisexuell!"
 

Wie versteinert starrte Light auf sein Testergebnis. Er schluckte und überflog das Ergebnis erneut. Dann richtete er seinen Blick auf Misa, die ihm gegenüber saß und so tat, als ob sie grade etwas ungemein Wichtiges in ihrem Terminplaner nachsah.
 

Hart presste Light seine Lippen aufeinander, so dass sein Mund nur noch eine schmale Linie war. Ob er sauer war? Verdammt noch mal, ja, das war er! In seinem Inneren brodelte ein Höllenfeuer und er hätte Misa nur zu gerne hinein geworfen.
 

Mühsam unterdrückte der Braunhaarige den Drang, Misa an die Gurgel zu gehen und wandte sich an Ryuzaki. "Was sagt dein Test?", fragte er und versuchte, betont gleichgültig zu klingen.
 

"Ich bin ganz zufrieden", antwortete der Schwarzhaarige und hielt sein Testergebnis Light unter die Nase.
 

"Sieb... Siebzig Prozent Heterosexuell??!" Light fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er Ryuzakis Ergebnis las.
 

"Ja, was hast du denn für ein Ergebnis?" Neugierig beugte Ryuzaki sich vor, um auf Lights Zettel schauen zu können.
 

"Ach – das ist nicht so wichtig!" Schnell zog Light das Papierstück weg. "Es ging doch sowieso darum, wie es mit deiner sexuellen Ausrichtung aussieht – ich wusste vorher schon, woran ich bei mir bin."
 

"Wirklich? Na dann lass doch mal sehen!" Ryuzakis Hand schnellte vor und entriss Light das Papier. Er begann zu lesen. "Mh ..." Der Ältere schaute ein paar Male abwechselnd vom Blatt zu Light und wieder zurück. "Anscheinend ist deine Sexualität doch nicht so gefestigt, wie du dachtest ...?"
 

"Das ist doch ...!" Light lief hochrot an. "Das ist nur ein verdammter Internettest!! Der beweist doch gar nichts!!"
 

"Beruhig dich ... Denk an deinen Blutdruck!" Ryuzaki widmete sich einem neuen Stück Kuchen. "Du läufst schon ganz rot an", meinte er kauend.
 

Light lief noch roter an und unterdrückte es, Ryuzaki anzuschreien.
 

Misa war währenddessen die ganze Zeit unruhig auf ihrem Sofa herum gerutscht und hatte sich hinter ihrem Terminplaner versteckt. Sie hoffte, dass sich Lights Wutausbruch nicht auch auf sie richten würde – obwohl das wohl nicht mehr lange auf sich warten lies, immerhin hatte sie die ganze Sache angezettelt.
 

Als das Wortduell zwischen Ryuzaki und Light andauerte, beschloss sie deshalb, die Gunst der Stunde zu nutzen und unauffällig zu verschwinden. Wie beiläufig schaute sie auf die Uhr, setzte einen "Ach, so spät ist es schon?"-Gesichtausdruck auf, stand dann auf und wollte gehen.
 

"Misa ..." Dröhnte Lights Stimme hinter ihr her und lies ihr einen eisigen Schauer über den Rücken laufen. "Wo. Willst. Du. Hin?"
 

"Ich ... hab gleich einen Fototermin", meinte das Mädchen schnell. "Deshalb gehe ich jetzt und lasse euch Jungs alleine. Wir sehen uns dann morgen wieder." Sie setzte ein schmales Lächeln auf.
 

"Ich hätte noch eine kleine Frage, bevor du gehst", sagte Light scharf. Er war vom Sofa aufgestanden und baute sich mit verschränkten Armen vor Misa auf. "Von welcher Seite hast du diesen Test eigentlich? Ich würde nur zu gerne wissen, mit welchem Namen der Test betitelt ist ... nur um mir ein Bild davon zu machen, ob ich ihn besonders ernst nehmen muss."
 

"Ähm ..." Misa wich unbehaglich ein Stück zurück. "Das tut nichts zur Sache, oder?"
 

"Ich würde es trotzdem gerne wissen." Light fixierte Misa durch zu Schlitzen verengte Augen.
 

"Ahm, äh, also", stotterte Misa und sprudelte dann los: "Ich hab in der kurzen Zeit nicht so viele Teste gefunden und das hier war der einzige, der mir was zu taugen schien und deshalb, naja-"
 

"Den Namen, Misa", sagte Light und sein Tonfall war noch unterkühlter als Misa es vorher je von ihm gehört hatte.
 

"O-okay!" Misa schluckte, dann antwortete sie, Lights Blick ausweichend: "Aber werd nicht gleich wieder sauer ... Ich hab ihn von eine Seite für verschiedene Test ... und ... er heißt: 'FüR AlLe OtAkUs: Homotest für Anfänger – Oder: Warum seht Ihr lieber Eurem besten Kumpel nach als hübschen Frauen?'"
 

Light starrte Misa an. Ryuzaki starrte Light an. Und Misa starrte beide an, machte dann auf dem Absatz kehrt und stürmte aus der Tür.
 

Nachdem Lights Gehirn für einige Moment ausgesetzt zu haben schien, setzten sich seine Gehirnzellen schließlich wieder in Gang und sein Schock über Misas Tat entlud sich in einem "WAS ZUR HÖLLE ...!!??"
 

"Das ist nicht ihr ERNST, oder?!", zeterte Light. "Und damit wollte sie herausfinden, ob ... ob ... Ich glaub's ja nicht!" Perplex lies er sich zurück auf das Sofa fallen.
 

"Hast du schon den Zusatz unter dem Ergebnis gesehen?" Ryuzaki hatte sein Stück Kuchen gegen Lights Testergebnis eingetauscht und hielt Selbiges dem Jüngeren vors Gesicht.
 

"Nein, wieso?"
 

"Da steht, dass du außerdem ein Uke bist ... bei mir steht, dass ich ein Seme bin."
 

"Und was heißt das?" Light kratzte sich fragend am Kopf und las sich die betreffende Stelle seines Ergebnisses durch.
 

"Mh ..." Ryuzaki legte seinen rechten Finger an seine Unterlippe und überlegte. "Ich weiß nicht ... Wir können Misa ja fragen, wenn sie morgen wiederkommt."
 

"Ehrlich gesagt will ich gar nicht wissen, was das heißt", meinte Light.
 

"Nein? Vielleicht ist es wichtig", sinnierte Ryuzaki.
 

Light rollte mit den Augen. "Du nimmst diesen Schwachsinn doch hoffentlich nicht ernst, oder?"
 

"Mh ... so ernst, wie man einen Internettest eben nehmen kann."
 

"Das ist doch keine Antwort!", fauchte Light und stand auf. "Ich muss jetzt erstmal frische Luft schnappen", meinte er und ging zur Tür, ohne auf Ryuzaki und die Kette, die sie beide verband, Rücksicht zu nehmen. Er zog den Älteren, der nicht mit der plötzlichen Reaktion des Braunhaarigen gerechnet hatte, einfach mit der Kette vom Sofa und hinter sich her.
 

"Hey, Light-kun – Light-kun!", protestierte Ryuzaki, der mit dem Rücken auf dem Boden gelandet war.
 

Light drehte sich nicht einmal nach ihm um. "Steh gefälligst auf, ich will dich nicht den ganzen Weg bis nach draußen ziehen!", zischte er.
 

"Ja, aber das meinte ich gar nicht." Ryuzaki hatte sich aufgerappelt und streckte seine Hände zum Tisch aus. "Ich möchte meinen Kuchen mitnehmen!"
 

Zur Antwort zog Light nochmals absichtlich stark an seiner Kette, so dass Ryuzaki nach hinten gerissen wurde, stolperte und fast wieder hingefallen wäre. Mit einem letzten sehnsüchtigen Blick auf seinen Kuchen lies sich Ryuzaki widerwillig von Light mitziehen.
 

*~*~*~*~*~*
 

Zur selben Zeit in einem anderen Raum des Hauptquartiers ...
 

Misa hatte zwar durchgesetzt, dass in bestimmten Räumen die Kameras abgeschaltet wurden, wenn sie sich mit Light und gezwungenermaßen mit Ryuzaki traf, sie hatte aber nicht daran gedacht, dass in den Räumen auch Wanzen installiert sein könnten.
 

Und womit sie wohl noch weniger gerechnet hatte, war, dass einer der Polizisten, die im Kira-Fall mit Ryuzaki und Light zusammenarbeiteten, ihre Treffen mit den beiden Jungs abhören könnte.
 

Doch es war so. Touta Matsuda, der jüngste an dem Fall beteiligten Polizist, liebte Soaps – und noch viel mehr liebte er es, reale Seifenopern mit zu erleben.
 

Durch einen Zufall hatte er vor zwei Tagen entdeckt, dass die Mikrofone in den Räumen, die Misa für ihre Dates verlangt hatte, nicht ausgeschaltet worden waren. Eine perfekte Gelegenheit, Zeuge einer gerade aufblühenden Liebe zu werden – jedenfalls war Matsuda fest davon überzeugt. Für ihn spielte Light nur den unerreichbaren und unterkühlten Jungen, der in Wahrheit sicher längst von Misas Liebe ergriffen und ihr verfallen war.
 

Die letzten beiden Tage, an denen Matsuda die Dates mitverfolgt hatte, waren nicht besonders ereignisreich gewesen. Die meiste Zeit hatte Misa geredet und damit verbracht, Light anzuhimmeln und Ryuzaki anzumeckern. Aber selbst ihr war in der letzten Woche wohl klar geworden, dass Ryuzaki die Handschellen, die ihn an Light banden, nicht wegen Misas Gezicke lösen würde. Deshalb war Misa nun wahrscheinlich zu dieser neuen Taktik übergegangen.
 

Matsuda hörte in seinen Dienstpausen bei den Dates zu und hatte zu diesem Zweck sogar die Kopfhörer seines MP3-Players an den Audio-Ausgang eines Überwachungscomputers angeklemmt. Bis jetzt hatte keiner der anderen Polizisten etwas bemerkt, was vor allem daran lag, dass die anderen in ihren Pausen lieber außerhalb ein wenig frische Luft schnappten oder in einem nahe gelegenen Imbiss etwas aßen, weswegen Matsuda meist alleine im Hauptquartier zurückblieb.
 

Auch heute war es so, aber Matsuda solle nicht lange allein bleiben.
 

Nachdem Matsuda das heutige Gespräch bis zu dem Punkt verfolgt hatte, an dem Ryuzaki sich fragte, was ein Uke und ein Seme seien, öffnete sich die Tür des Überwachungsraumes und Aizawa trat herein, in der Hand eine Plastiktüte mit Fast Food.
 

"Hey, Matsuda", sprach der Ältere den Lauschenden an. "Du verschanzt dich ja schon wieder hier oben. Willst du nichts essen?"
 

Matsuda reagierte nicht. Zu gebannt war er von dem Schauspiel, was seine Ohren erfuhren und er sich bildlich vorstellte.
 

"Matsuda!", wiederholte Aizawa lauter und mit deutlichem Nachdruck. "Matsuda, träumst du etwa?"
 

Der Angesprochene erwachte aus seiner Trance und wirbelte erschrocken herum. "Ähe, Aizawa, hab dich gar nicht reinkommen hören ...", meinte der Jüngere verlegen. "Ich hab grad nicht aufgepasst ... war zu vertieft."
 

"Mh." Aizawa nahm einen Styroporbehälter aus der Tüte. "Und worin warst du so vertieft?"
 

"Naja ... Misa hat ja ihre Dates mit Light und es sind zwar die Überwachungskameras aus, aber nicht die installierten Mikrofone ... Ist ganz interessant, was im Moment passiert, Misa möchte herausfinden, ob Ryuzaki schon einmal mit jemandem ausgegangen ist und vorher musste sie erst herausfinden, ob Ryuzaki auf Frauen oder Männer steht und jetzt haben er und Light einen Test gemacht und Light scheint vielleicht homosexuell zu sein und ist ein Uke und Ryuzaki ein Seme und-"
 

"Moooment mal." Aizawa hatte seine Stirn bei Matsudas Redeschwall in tiefe Falten gelegt und sah den Anderen mit einem Blick an, der sowohl Besorgnis als auch Verwirrtheit verriet. "Light – homosexuell? Uke? Seme? Was soll das alles?"
 

"Also ein Uke ist jemand, der bei einer Liebesbeziehung zwischen zwei Männern der passive ist und der Seme ist das genaue Gegenteil ..." Matsuda hatte Aizawas Blick bemerkte, der ihn wie einen Verrückten anstarrte. Der junge Polizist wurde errötete schlagartig. "Das ist wohl nicht so wichtig", nuschelte er leise und blickte beschämt zu Boden.
 

"Ich will gar nicht erst wissen, woher du das weißt, aber Light ist ganz bestimmt kein Homosexueller", sagte Aizawa bestimmt. "Aber Matsuda, hast du etwa deine ganzen letzten Pausen damit verbracht, die drei bei ihren Treffen zu belauschen?"
 

"Öhm ... ja, ist doch interessant ..." Matsuda war sich nicht bewusst, irgend etwas falsch gemacht zu haben.
 

"Mann, Matsuda", seufzte Aizawa. Er öffnete den Styroporbecher vor ihm und holte einen Hamburger heraus, den er mit kritischem Blick musterte. Dann sah er wieder zu Matsuda auf. "Weißt du was? Ich glaube, du brauchst eine anderes Hobby!"
 

[To be continued ...]
 

A/N: Dann soll Aizawa sich seinen Burger mal schmecken lassen, mit Matsuda hat man wirklich nur Probleme ;)

Ich sage an dieser Stelle 'Auf Wiedersehen' und hoffe, dass ihr alle beim nächsten Kapitel wieder dabei seid.
 

PS: Wer eine ENS haben möchte, wenn ich weiterschreibe, soll bescheid sagen!

Bittere Wahrheit

A/N: Hallo, hier ist das neue Kapitel und viiieelen Dank für die bisherigen Kommentare!

Ich entschuldige mich im Voraus schon mal dafür, dass dieses Kapitel so kurz geworden ist, aber ich wollte euch nicht länger auf die Foltern spannen und hoffe, dass das nächste Kapitel länger wird!
 

@ The_Em: Danke, dass du meine ff als "lollig" bezeichnest, das ist ein schönes Lob. Ich gebe dir auch ganz recht, Misa sollte sich wirklich nicht sofort wieder bei den Jungs blicken lassen sollte, aber sie ist eben unverbesserlich ^.-
 

@ philo_sophie: Danke =) Ich weiß, dass die Kapitel kurz sind, aber ich setze nun mal das Kapitelende an den Stellen, an denen ein Cliffhanger am besten geeignet ist ... zu dieser Story hat mich übrigens ein Doujinshi inspiriert.
 

@ sakuratheangel13: Wow, danke für deinen langen Kommentar! Ich hatte schon befürchtet, dass ich L's Charakter zu OOC beschrieben habe, aber schön, dass du das anders siehst =) Und keine Sorge, L ist in dieser fanfic *nicht* schwul, auch wenn das vielleicht einige Leser vergrault ...
 

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Have you ever been on a date?
 

Kapitel 4: Bittere Wahrheit
 

Wie Misa angekündigt hatte, erschien sie am nächsten Tag wieder gutgelaunt im Hauptquartier des Kira-Falls.
 

Light hätte sich am liebsten aus dem Staub gemacht, aber da er an Ryuzaki gebunden war und dieser sich nicht von der Stelle rührte, musste Light ebenfalls bleiben.
 

Nachdem Misa Light und Ryuzaki freudestrahlend begrüßt hatte, kam sie ziemlich schnell wieder auf die Date-Sache zu sprechen – allerdings nicht, ohne einen Sicherheitsabstand zu Light einzuhalten!
 

Das blondhaarige Model hatte ein paar Fotos dabei, die sie wie ein Kartenspiel mischte und dann wie ein solches auffächerte. Die Rückseiten der Fotos hielt sie Ryuzaki hin und forderte ihn auf, eines zu ziehen.
 

Ryuzaki warf Light einen kurzen, fragenden Blick zu, aber dieser hatte ebensowenig wie der Ältere eine Ahnung, was Misa damit bezwecken wollte. Also zuckte er nur kurz die Schultern und meinte: "Mach's einfach, du wolltest Misas Spiel ja mitspielen."
 

Misstrauisch beäugte Ryuzaki die Fotos in Misas Hand, fuhr sich kurz in einer ratlosen Geste durch die Haare und wählte dann ein Foto aus. Das Bild wie üblich an einer Ecke mit Daumen und Zeigefinger haltend, drehte Ryuzaki das Bild um. Zum Vorschein kam ein atemberaubend hübsches Mädchen mit seidig glänzendem, schwarzen Haar, das ihr offen über die Schultern fiel. Sie lächelte in die Kamera und trug einen roten Bikini.
 

Light hatte sich zu Ryuzaki gebeugt und gemeinsam studierten sie das Foto. Misa stellte sich währenddessen hinter das Sofa, auf dem die beiden jungen Männer saßen, und warf ebenfalls einen Blick auf das Foto, das Ryuzaki gezogen hatte.
 

"Ah, das ist Yumi!" Freudig klatschte Misa ihre Hände zusammen. "Eine gute Wahl!"
 

Die beiden Jungs vor ihr drehten sich gleichzeitig um und sagten wie aus einem Mund: "Wahl?"
 

"Das war doch nur Zufall!", fügte Light hinzu und blickte Misa scharf an.
 

"Ach, Papperlapapp", meinte Misa und winkte ab. "Der Zufall macht es doch nur um so spannender."
 

"Was meinst du?", fragte Ryuzaki, dessen Augen zwischen Misa und dem Foto hin und her wanderten.
 

"Na – du hast eben die Partnerin für dein erstes Date gewählt!"
 

Light klappte die Kinnlade herunter. Ryuzaki hingegen starrte Misa einige Momente mit großen Augen an, fing sich dann aber wieder. "Und wenn sie nicht mein Typ ist?", fragte er unschuldig.
 

Misa blinzelte kurz. "Ähm ... du kannst dir gerne eine andere aussuchen, wenn sie dir nicht gefällt ..."
 

Light schaute sich während dessen die anderen Fotos an, die noch auf dem Tisch lagen. "Hör mal, Misa", meldete er sich nun zu Wort, "du kannst doch nicht einfach bestimmen, wer mit wem ein Date haben soll – das ist fast schon Menschenhandel, was du hier treibst."
 

"Waaas?" Mit großen Hundeaugen und Schmolllippe wandte sich das Mädchen Light zu. "Aber ich tue das Richtige. Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt, so heißt es doch? Und ich handle danach."
 

"Wenn du meinst", sagte Light gleichgültig und blickte auf die Fotos, die er in der Hand hielt. "Aber die Mädchen auf den Fotos hier sind doch deine Freundinnen und Modelkolleginnen, wenn ich mich nicht täusche? Du kannst doch nicht einfach bestimmen, dass sie mit Ryuzaki ausgehen sollen."
 

Misa seufzte. "Sie werden es schon verstehen, wenn ich ihnen erzähle, dass er ein erstes Date braucht – jeder braucht irgendwann ein erstes Date und ich bin sicher, sie werden es verstehen."
 

"Ähm ...", meldete sich Ryuzaki unsicher zu Wort. "Ich hatte aber schon mein erstes Date ... Du musst das also nicht unbedingt tun."
 

"Wie bitte!?" Geschockt sah Misa den Schwarzhaarigen an. Dann ballte sie die Fäuste. "Ihr seid gemein! Bestimmt hat Light dich dazu angestiftet, weil er wegen gestern wütend auf mich ist! Das mit dem Test war dumm, ich geb's zu, aber das – das – das ist - ... Ihr Spielverderber!" Mit diesen Worten drehte Misa sich um und stürmte aus dem Zimmer.
 

Die beiden Jungs sahen ihr ein paar Momente unschlüssig hinterher. Dann gab Light einen Seufzer der Erleichterung preis. "Na endlich. Dann hat dieses dämliche "Spiel" wohl ein Ende. Danke, Ryuzaki."
 

"Wofür?"
 

"Na, dafür, dass du ihr die Augen geöffnet hast."
 

"Hab ich das?" Ryuzaki hatte wieder seinen Finger an die Lippen gelegt um nachzudenken. "Ich wollte sie eigentlich nur nicht mit falschen Informationen ans Werk gehen lassen."
 

"Also stimmt das, was du eben gesagt hast?", fragte Light verwundert.
 

"Ja, wieso sollte ich lügen?" Verständnislos blickte Ryuzaki den Jüngeren an.
 

"Mh ... Na, weil ... Du bist nicht gerade der Typ, von dem man erwartet, dass die Mädchen auf ihn fliegen." Unsicher zuckte Light mit den Schultern. Das hatte er nun wirklich nicht erwartet.
 

Ryuzaki nahm sich ein Stück Kuchen, das auf dem Tisch vor ihnen stand. "Ich weiß. Aber nicht alle Jungs sind so wie du, Light-kun. Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber es gibt doch ein, zwei Mädchen, mit denen ich ausgegangen bin."
 

"... Ok." Light hätte nie im Leben damit gerechnet, dass Ryuzaki ein Liebesleben besitzen könnte – und schon gar nicht, dass ein Mädchen ihn attraktiv genug finden würde, um mit ihm auszugehen! "Also hast du schon mal eine Freundin gehabt?"
 

"Nein. Ich sagte, ich bin mit einigen Mädchen ausgegangen – nicht, dass ich schon einmal eine Beziehung hatte", meinte Ryuzaki sachlich und ließ sich genüsslich ein Stück Kuchen auf der Zunge zergehen. "Willst du jetzt eigentlich Misa wieder her holen oder warten, bis sie von selbst wiederkommt?"
 

'Von mir aus kann sie bleiben, wo der Pfeffer wächst!', hätte Light gerne erwidert, aber statt dessen räusperte er sich nur und sagte: "Sie ist wegen dir raus gerannt, nicht wegen mir."
 

"Ja, aber du bist ihr zusammen. Gehört es nicht zu den Pflichten eines festen Freundes, seine Freundin zu trösten?" Mit gespielter Unschuld sah Ryuzaki Light über seinem Stück Kuchen hinweg an.
 

Dieser wäre Ryuzaki am liebsten an die Gurgel gegangen. Jeder dachte, dass er und Misa glücklich zusammen seien. Ein erfolgreiches, junges Starlet und einer der klügsten Studenten Japans, beide mit traumhaften Karriereaussichten – das perfekte Paar, so meinten viele. Dass Misa sich aus heiterem Himmel in ihn verliebt hatte und ihm seitdem nicht mehr von der Pelle rückte, wussten hingegen nur wenige. Genau so wie die Tatsache, dass Light absolut nichts davon hielt, von Misa öffentlich zu ihrem festen Freund deklariert zu werden.
 

Light wollte keine Freundin. Er brauchte keine und Misa war ihm egal. Sie nervte ihn und er hätte damit leben können, wenn sie aus seinem Leben verschwunden wäre.
 

Und trotzdem hatte Light manchmal das Gefühl, dass Misa nützlich sein könnte ... Auch wenn er nicht wusste, woher diese absolut irrationale Eingebung kam. Seines Wissens war Misa bis jetzt nie sonderlich hilfreich gewesen.
 

Doch diese Gedanken schob Light jetzt beiseite. Er hatte keine Lust, sich mit Ryuzaki wegen Misa zu streiten. Also seufzte er resigniert und sagte: "Du hast gewonnen. Auch wenn du genau weißt, dass ich Misa nicht als meine feste Freundin ansehe."
 

"In diesem Punkt habe ich dich noch nie verstanden. Misa ist bildhübsch und liebt dich abgöttisch – jeder andere würde sie sofort zur Freundin nehmen", meinte Ryuzaki und beobachtete Light durch seine großen Augen hinweg.
 

"Oh, ich würde sie liebend gerne abgeben, aber sie will einfach nicht von mir weichen ..." Light zuckte mit den Schultern. "Also muss ich das Beste daraus machen und wenn's nur ein wenig Prestige für mich bringt, mit ihr zusammen zu sein."
 

Ryuzaki schüttelte den Kopf. "Du bist gefühllos ... Wie Kira." Er warf Light ein verqueres Grinsen zu.
 

Light funkelte Ryuzaki wütend an. "Wie oft soll ich's dir denn noch sagen? Ich bin nicht Kira! Und jetzt lass uns verdammt noch mal endlich meine "Freundin" wiederholen, wenn dir so viel daran liegt!", fauchte er, stand auf zerrte Ryuzaki wie schon am Tag zuvor an der Kette mit.
 

[To be continued ...]

Losgelöst

A/N: Hallo Leute, tut mir wirklich leid, dass es dieses Mal so lange gedauert hat, aber in der letzten Zeit bin ich nicht zum Schreiben gekommen ... Dafür ist dieses Kapitel auch nicht allzu kurz. Im nächsten Kapitel wird es ein paar Szenen geben, auf die ich mich schon lange freue – also bleibt dran!
 

LG Eure Gaya
 

@ Yuuka_Ayana: Vielen Dank, ich gebe mir bei der Beschreibung der Charaktere auch viel Mühe =) und Lights Gesichtsausdruck hätte ich auch zu gern gesehen XD aber es gibt einen klitzekleinen Haken an Ls erstem Date ... aber ich möchte ja nicht zu viel verraten ;)
 

@ The_Em: XD ja, genau dasselbe habe ich auch gedacht, als ich die Szene geschrieben hab – aber L meint es eben gut mit Light und Misa ;) und dass L schon ein Date hatte – nun, da dachte ich mir, es wäre doch schön, wenn L mal mit was anderem als seinem Intellekt überrascht. Er ist immerhin auch ein normaler Junge, so irgendwie, tief in sich drin ... sich vorzustellen, dass L keine richtige Jugend hatte, ohne auch mal was normales, "Un-Detektivisches" zu machen, bringe ich einfach nicht übers Herz.
 

@ elma und Butterflew: Dankeschön =) *verbeug*
 

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Have you ever been on a date?
 

Kapitel 5: Losgelöst
 

Light und Ryuzaki fanden Misa in der Eingangshalle des Hotels, in dem sich das Hauptquartier befand. Sie saß schmollend auf einem schwarzen Sofa, das in einer Sitzecke in der Nähe des Empfangs stand. Als die beiden Jungen auf sie zu kamen, ignorierte sie sie geflissentlich und tat so, als ob sie beide nicht bemerken würde.
 

Als Light und Ryuzaki vor Misa standen und das Mädchen sie keines Blickes würdigte, räusperte sich Light, um auf sich aufmerksam zu machen. Misas Augen flackerten kurz zu ihm und fixierten dann einen Punkt auf der anderen Seite des Raumes, weit weg von Light. Sie schmollte und wollte sich nicht so einfach geschlagen geben.
 

Light seufzte. "Hey Misa", sagte er ungeduldig. "Ryuzaki tut es leid, dass er dir deinen Plan vermasselt hat. Aber du darfst gerne trotzdem weiter machen, wenn es dich glücklich macht ..." Light sah aus, als hätte er in eine bittere Zitrone gebissen, als er das sagte – was Misa nicht entging.
 

"Du bist doch froh, wenn ich aufhöre", grummelte sie.
 

"Mh, also-", setzte Light an, doch Ryuzaki unterbrach ihn.
 

"Light hat mich nicht dazu angestiftet, dich anzulügen. Hätte ich dir nicht gesagt, dass du nicht mein erstes Date, sondern eher mein zweites organisierst, dann hätte ich dir eine wichtige Information verschwiegen. Ich wusste nicht, dass dir so viel daran liegt", sagte der Ältere mit sanfter Stimme. "Ich wollte dir nichts verschweigen."
 

Misa seufzte und presste trotzig ihre Lippen aufeinander. "Mh", machte sie. "War das so? Du wolltest mir nur nichts verschweigen?"
 

"Korrekt", bestätigte Ryuzaki.
 

"Light hat dich nicht darum gebeten?"
 

"Nein."
 

"Und ich darf weiter deine Liebesfee sein?" Mit großen Kulleraugen sah Misa zu ihm auf.
 

"Ähm ... Fee ist vielleicht nicht das richtige Wort ... Aber ich habe nichts dagegen, wenn du weiter machst. Es ist ... recht amüsant." Ryuzaki verzog seinen Mund zu einem schiefen Grinsen.
 

Misa strahlte über das ganze Gesicht. "Das ist toll! Wie schön, Mission zweites Date kann weiter gehen!" Sie sprang leichtfüßig vom Sofa und tänzelte um Light herum. "Jetzt komme ich wieder mit euch nach oben!" Sie ergriff Lights Arm und zog ihn mit sich.
 

Light verdrehte die Augen und warf Ryuzaki einen vernichtenden Todesblick zu. Der Detektiv antwortete mit einem schelmischen Grinsen.
 

Doch nach wenigen Schritten besann Misa sich anders und blieb abrupt stehen. Einige Sekunden verharrte sie und schien nachzudenken, dann drehte sie sich zu den beiden anderen um und sagte: "Ich denke, was Ryuzaki als Nächstes braucht, ist ein neuer Look. Also gehen wir shoppen!"
 

Light und Ryuzaki starrten das Mädchen überrascht an. Schließlich fasste Light sich und warf Ryuzaki einen prüfenden Blick zu. Der Schwarzhaarige hatte den Zeigefinger seiner rechten Hand an seine Unterlippe gelegt und schien zu überlegen. "Ich fürchte, das wird nicht möglich sein", sagte er bedauernd.
 

"Aber ... ach komm schon, Ryuzaki, bitte bitte!", bettelte Misa. "Du kannst doch nicht immer nur in Schlabberklamotten rumlaufen!"
 

"Mich stört es nicht ... also sollten sich andere Leute auch nicht daran stören", erwiderte Ryuzaki nur und ging weiter.
 

"Schön, ihr wollt es also nicht anders." Misa ließ sich im Schneidersitz auf dem Boden nieder und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich bewege mich solange nicht hier weg, bis ihr mir wenigstens diesen Wunsch erfüllt."
 

Light holte tief Luft und stieß sie hörbar wieder aus. Dieses Mädchen würde ihn noch irgendwann in den Wahnsinn treiben. Er versuchte, Misa mit seinem Blick zu durchbohren, damit sie auf der Stelle tot umfiel, aber vergeblich. Noch nie hatte ihm jemand so eine Szene gemacht.
 

Ryuzaki hingegen hatte sich umgedreht und sah Misa nachdenklich an. Schließlich seufzte er. "Na gut. Du kannst schließlich nicht ewig hier sitzen bleiben ..."
 

'Ich bin von Wahnsinnigen umgeben ...', dachte Light, als er Ryuzaki schockiert anstarrte. Wie konnte er Misa nur so einfach nachgeben? Misa war wie ein keines Kind, wenn man ihr einmal nachgab, würde sie immer wieder mit ihrer Masche durchkommen wollen.
 

"Sehr schön." Misa stand auf, rückte ihre Kleidung zurecht und setzte einen triumphierenden Gesichtsausdruck auf. "Wenn wir schon dabei sind, deine Klamotten ein wenig aufzupeppen, wird es bestimmt nicht schaden, wenn wir uns auch deinen Haaren widmen." Misa wandte sich Ryuzaki zu und musterte sein zerwuscheltes Haar. "Eine andere Frisur würde dir bestimmt gut stehen." Sie lächelte und ging auf ihn zu, die Hände erwartungsvoll erhoben, um ihre Frisurvorstellungen gleich an Ort und Stelle an seinen Haaren auszuprobieren. Doch als ihre Hände sich Ryuzakis Haar näherten, schnellten seine Hände blitzschnell vor und legten sich um ihre Handgelenke, um sie aufzuhalten. Verwundert sah Misa ihn an, als er sie von sich wegschob.
 

"Tut mir leid, aber – an meine Haare lasse ich niemanden ran", meinte der Detektiv und blickte Misa ernst an. Er lies ihre Handgelenke los und hielt seine Hände in einer schützenden Position vor seinen Kopf.
 

"Aber sie sind so unordentlich", nuschelte Misa durch zusammengebissene Zähne. "Du könntest wirklich heiß aussehen, wenn du auf mich hörst."
 

"Meine Haare sind und bleiben so." Ryuzaki war dickköpfig und auch Misa, die selbst sehr unnachgiebig war, würde ihn in diesem Punkt nicht umstimmen können. Was das junge Model einsah und widerwillig aufgab.
 

"Okay, du hast gewonnen", meinte sie.
 

"Danke", erwiderte Ryuzaki höflich.
 

"Allerdings ... Wenn wir shoppen gehen, wäre es etwas auffällig, wenn du mit Light an einander gekettet wärst ... Gibt es keine Möglichkeit, dass ihr beide getrennt gehen könnt? Sonst kannst du auch nichts in der Umkleidekabine anprobieren", überlegte Misa laut. Wenigstens würde so ihr Plan, Light und Ryuzaki voneinander zu trennen, in Fahrt kommen.
 

"Oh, es gibt eine Möglichkeit", meinte Ryuzaki zur Überraschung von Misa und Light.
 

"Wie bitte?", fragte Light so scharf, dass seine Worte wie ein Zischen klangen.
 

"Es gibt eine Möglichkeit ...", wiederholte Ryuzaki, "Aber sie kann unangenehm für dich werden, Light-kun."
 

"Das nehme ich in Kauf", meinte Light. 'Solange ich nicht mehr an dich gefesselt bin, nehme ich vieles in Kauf', fügte er in Gedanken hinzu.
 

"Okay, dann gehen wir jetzt ins Hauptbüro", sagte Ryuzaki gleichgültig und schlurfte voran, auf die Fahrstühle zu.
 

Misa und Light wechselten einen erstaunten Blick und folgten ihm.
 

Wenige Minuten später betraten die drei das Hauptbüro der Zentrale, in dem im Moment nur Matsuda saß und in einen riesigen Stapel Akten vertieft war.
 

"So, werde ich nun von der Kette befreit oder nicht?", fragte Light zweifelnd, als Ryuzaki sich im Raum umsah.
 

"Wenn du es wirklich willst", meinte Ryuzaki und warf Light ein schiefes Grinsen zu.
 

"Was sollte ich sonst wohl wollen? Mal abgesehen davon, dass es schön wäre, wenn du endlich aufhören würdest, mich weiterhin als Kira zu verdächtigen."
 

"Diesen Gefallen kann ich dir leider nicht tun", erwiderte Ryuzaki mit sanfter Stimme. "Jedenfalls noch nicht, deshalb wirst du auch ohne die Handschellen nicht unabhängig von mir agieren können."
 

Light seufzte. "Es wäre schön, wenn du Klartext reden würdest."
 

Als Antwort drehte sich der Ältere nur um und ging zu einem hohen Schrank, der neben der Tür stand. Er öffnete eine Schublade und holte etwas hervor, dass wie ein dickes, vergoldetes Armband aussah.
 

"Ooh", machte Misa. "Das sieht aber teuer aus!"
 

"Ist es auch", erwiderte Ryuzaki und ging wieder zu den beiden anderen, um ihnen das Armband zu zeigen. "Das Gold ist allerdings nicht echt, sondern dient nur zur Tarnung. Der Wert dieses Armbandes besteht in etwas Anderem."
 

"Und das wäre?", hakte Light misstrauisch nach.
 

Ryuzaki fummelte an dem Band herum, bis sich eine kleine Luke an der Unterseite des dicken Materials öffnete. "In diesem Band ist eine ganze Menge moderner Technik enthalten", erklärte er. "Ich und Light werden beide so ein Band anlegen, allerdings wird Lights Armband noch eine zusätzliche Funktion haben. Beide Bänder enthalten Sensoren, die erkennen, wie weit wir von einander entfernt sind. Entfernt sich Light weiter als fünf Meter von mir, wird sein Armband ihm ein Betäubungsmittel injizieren, sodass er nicht flüchten kann."
 

"Eine tolle Erfindung!", lobte Misa und sah Light strahlend an. "Problem gelöst!"
 

Doch Light teilte ihre Freude nicht ganz. "Das heißt also, wir sind unabhängiger voneinander, aber ich muss dennoch in deiner Nähe bleiben, damit du mich beaufsichtigen kannst", stellte der Braunhaarige nüchtern fest. "Warum hast du unsere Kette nicht von Anfang an durch diese Armbänder ersetzt? Sie scheinen viel praktischer zu sein."
 

"Nicht unbedingt. Denn jedes Mal, wenn du dich unnötig weit von mir entfernt hättest, wärst du betäubt worden. Deshalb finde ich die Kette praktischer – ansonsten wärst du wahrscheinlich schon öfter bewusstlos geworden, und die Betäubung hält jedes Mal zwei Stunden an."
 

"Mh ... Ich verstehe, was du meinst. Da ziehe ich mein Bewusstsein doch einem unfreiwilligen Schlaf vor." Light verzog widerwillig das Gesicht.
 

Ryuzaki nickte kurz und holte dann einen kleinen Schlüssel hervor, mit dem er seine und Lights Handschellen aufschloss. Die Kette und den Schlüssel verstaute er in dem gleichen Schrank, aus dem er das Armband geholt hatte. Anschließend nahm er ein zweites Armband aus der Schublade und legte sich dieses um sein linkes Handgelenk, dasselbe tat er anschließend bei Light mit dem ersten Band.
 

Nachdem Ryuzaki fertig war, betrachtete Light missmutig sein Armband. Auch wenn Misa es geschafft hatte, dass er nun nicht mehr direkt mit Ryuzaki verbunden war, verspürte er doch kaum eine Erleichterung. Er hatte nur ein Übel gegen ein anderes ausgetauscht – und beide gefielen dem Studenten nicht so recht.
 

"Dann können wir jetzt shoppen gehen!", jauchzte Misa und klammerte sich an Lights rechtem Arm fest – da Ryuzaki nicht mehr sichtbar mit Light verbunden war, konnte sie sich jetzt wenigstens einreden, dass sie Light wieder für sich ganz allein hatte.
 

"Shoppen?" Matsudas Kopf tauchte hinter dem Stapel aus Akten auf. "Ihr geht aus?"
 

"Ja, Matsuda-kun", antwortete Ryuzaki. "Wenn Sie so nett wären und den anderen Ermittlern ausrichten könnten, dass wir für die nächsten zwei bis drei Stunden nicht da sind ..."
 

"Aye aye, wird gemacht!" Matsuda freute sich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn er etwas Verantwortung übertragen bekam.
 

"Ich werde Watari bitten, uns in die Stadt zu fahren", meinte Ryuzaki und wandte sich von Matsuda ab.
 

"Wunderbar, wunderbar", zwitscherte Misa, während Light nichts Gutes ahnte.
 

~ To be continued.
 

Beim nächsten Mal: Shoppen mit Misa – ob das gut geht?

Shopping

A/N: Hier ist nun also verspätet das neue Kapitel, aber ich verspreche, dass das nächste Kapitel noch vor Weihnachten erscheinen wird, weil ich euch auf dieses hier wieder so lange habe warten lassen ... dafür dauert es aber nicht mehr lange, bis L sein Date haben wird! Im nächsten oder übernächsten Kapitel wird es soweit sein. Also, lasst euch überraschen =) In diesem Kapitel gibt es auch endlich zwei Szenen, bei denen ich mich schon lange gefreut habe, sie zu schreiben.

Liebe Grüße, Eure Gaya
 

@ elma: Klar weiß ich, was du meinst. Ein Wort wie "Shopping" kommt in Ls Wortschatz bestimmt gar nicht vor XD Und er hat Misa nur so schnell nachgegeben, weil er ein Gentleman ist (will sie ja nicht auf dem harten kalten Boden sitzen lassen) und ein bisschen auch, weil er weiß, dass es Light auf die Palme bringt *hehe*
 

Have you ever been on a date?
 

Kapitel 6: Shopping
 

Misa lotste Watari in eine Straße in Shinjuku, dem Einkaufsviertel Tokyos, in der sich Boutiquen und Cafés aneinander reihten. Light hoffte, dass Misa nicht vorhatte, sie in sämtliche Geschäfte zu zerren, an denen das Auto vorbeifuhr.
 

Als Misa, Ryuzaku und Light ausgestiegen waren, scheuchte Misa die beiden Jungen vor sich her, bis sie ein passendes Geschäft gefunden hatte. Im Laden wies sie die Jungen an, vor den Umkleidekabinen zu warten, danach verschwand sie für die nächste Stunde im Gedränge der anderen Schaulustigen, um Kleidung für Ryuzaki auszusuchen.
 

Als sie wieder zurückkehrte, hatte sie zwei weibliche Angestellte des Ladens im Schlepptau, die jede einen großen Berg Kleidung trugen. Den beiden Jungen quollen bei diesem Anblick fast die Augen über und Ryuzaki drehte sich in die entgegengesetzte Richtung und wollte weggehen. Doch er hatte seine Rechnung ohne Light gemacht.
 

"Ryuzaki ...", grollte der Braunhaarige hinter ihm und packte ihn am Arm. "Du willst doch nicht etwa gehen?"
 

"Ähm ..." Der Ältere blieb stehen, aber bevor er etwas antworten konnte, war Misa schon in ihrer Reichweite.
 

"So, da bin ich wieder", meinte sie freudestrahlend, während die beiden Angestellten ihre Kleiderberge auf die Bank neben den Umkleidekabinen legten. "Jetzt kann die Modenschau beginnen!"
 

Light setzte ein breites Grinsen auf, drehte Ryuzaki zu Misa herum und versetzte ihm dann einen kleinen Schubs, um ihn seiner Freundin näher zu bringen. "Viel Spaß", meinte er dabei betont freundlich.
 

Ryuzaki fügte sich in sein Schicksal und wartete geduldig, während Misa die Kleiderstapel aufteilte und ihm schließlich einen Stapel in die Hände drückte.
 

"Hier, probier das bitte als Erstes an", sagte sie und hielt ihm den Kabinenvorhang auf.
 

Ryuzaki seufzte und verschanzte sich in der Kabine. Ein paar Minuten später ging der Vorhang wieder auf und der Schwarzhaarige trat in einem schwarzen Smoking heraus. Light konnte nur mit Mühe ein lautes Lachen unterdrücken, denn der Anzug sah aus, als würde er mit dem Meisterdetektiv spazieren gehen und nicht umgekehrt.
 

Misa hingegen runzelte die Stirn, ging einmal um Ryuzaki herum, um ihn von allen Seiten zu betrachten, und rückte die Fliege an seinem Hals grade. Dann stellte sie sich vor Ryuzaki und verschränkte die Arme. "Nein", stellte sie mit einem Kopfschütteln fest. "Das steht dir nicht. Ganz und gar nicht. Für ein Date wäre es zwar passend, aber an dir sieht es einfach nicht richtig aus." Sie schob ihn wieder zurück in die Kabine und gab ihm andere Kleidungsstücke zur Anprobe. "Das ist ein komplett anderer Stil, aber eher angelehnt an das, was du sonst trägst." Sie ließ den Vorhang hinter ihm zufallen.
 

Als Ryuzaki wenig später erneut aus der Kabine trat, trug er eine viel zu große Hose im Vintage-Style, ein grünes Shirt, dass ihm fast bis zu den Knien reichte und darüber eine ebenso lange, weiß-blaue Jacke.
 

"Mmh ...", meinte Misa grübelnd. "Vielleicht fehlt noch das hier ..." Sie drückte ein rotweißes Cappi so auf Ryuzakis Haare, dass es schief auf seinem Kopf saß. "Auf jeden Fall kommt dieser gewisse Hip-Hop Street-Flair bei dir rüber." Sie kicherte und Light prustete in seine Hand, die er vor seinem Mund hielt, damit man sein diabolisches Grinsen nicht sah.
 

Ryuzaki kam sich ziemlich dämlich in den viel zu großen Klamotten vor. "Das hier ist nichts für mich", meinte er.
 

"Du bist anscheinend nicht zum Checker geboren", prustete Light hervor und erntete verständnislose Blicke von den beiden anderen. "Was? Ich kenne ein paar Leute von der Uni, die sehr gerne Hip-Hop hören und sich genau so anziehen ... Nur steht es ihnen besser", ergänzte Light.
 

"Was auch immer. Ich glaube, jetzt weiß ich, was dir wirklich gut stehen könnte", meinte Misa und suchte erneut einige Kleidungsstücke aus den zusammen geschrumpften Kleiderstapeln heraus.
 

Dieses Mal trat Ryuzaki nach erneutem Umziehen in einem Outfit aus der Kabine, das ihm wirklich gut stand. Er trug ein eine dunkelblaue Jeans, ein hellblaues, lockeres T-Shirt und darüber eine helle Leinenjacke.
 

Misa klatschte bei seinem Anblick freudig die Hände zusammen. "Das sieht doch super aus! Lässig, aber nicht so ... mh ... abgehalftert wie dein normaler Kleidungsstil. Ist doch schön, mal was Neues auszuprobieren, oder?" Sie zerrte Ryuzaki am Arm vor einen Spiegel, wo der Ältere sich musterte und unsicher an seiner Jacke herumzupfte. "Aber wir müssen dir noch andere Schuhe besorgen, diese ausgelatschten Treter, die du an hast, sind einfach grauenvoll! So kannst du wirklich nicht zu einem Date gehen." Ernst schüttelte Misa den Kopf.
 

"Aber hier sind wir fertig, oder?", fragte Light, der ungeduldig auf der Bank neben den Kabinen gewartet hatte.
 

"Ich denke schon ... Doch, Ryuzaki sieht wie ein richtiger Gentleman aus, meine Arbeit hier ist erst einmal getan. Also, du kannst deine alten Sachen ruhig wieder anziehen, dann können wir die neue Kleidung bezahlen", meinte Misa an den Älteren gewandt.
 

Ryuzaki nickte nur, warf noch einen letzten Blick in den Spiegel und ging wieder in die Kabine.
 

Ein paar Minuten später standen die drei jungen Erwachsenen vor der Kasse, wo Misa mit ihrer Kreditkarte bezahlte, Ryuzaki aber mehr oder weniger dezent darauf hinwies, dass sie das Geld gerne später wieder haben wollte. "Ein Detektiv wie du wird doch sicher besser bezahlt als eine Jungschauspielerin wie ich", meinte sie und nahm die Tasche mit der Kleidung in Empfang.
 

Ryuzaki zuckte nur mit den Schultern. "Man hat schon einen gewissen Verdienst ... Aber das meiste Geld, das ich zur Verfügung habe, fließt in die Ausrüstung."
 

"Aber du bekommst doch bestimmt Belohnungen, wenn du Kriminelle aufspürst?"
 

"Nur, wenn ein Kopfgeld ausgeschrieben war", erwiderte Ryuzaki und fuhr sich abwesend durch die Haare.
 

"Also ist deine Arbeit in gewisser Weise ehrenamtlich", sponn Misa ihre Gedanken weiter.
 

Ryuzaki überlegte einen Moment. "Ich werde schon geldlich unterstützt ..."
 

"Ehrenarbeit, die gesponsort wird", stellte Misa zufrieden fest. "Jetzt gefällt mir deine Arbeit schon viel besser."
 

Ryuzaki warf Misa einen verstohlenen Blick zu und sah dann zu Light, der ebenso verwundert blickte wie der Ältere.
 

'Einfach nicht beachten, was sie sagt', dachte Light, als die Drei das Geschäft verließen. 'Sonst nimmt man ihre merkwürdige Weltvorstellung noch an.'
 

"Am besten besorgen wir jetzt gleich noch neue Schuhe", überlegte Misa laut und ging den anderen voran. "Mh ... Ja, dieser eine Laden hätte bestimmt genau das Richtige. Also, auf geht's!" Sie drehte sich zu den Jungs um. "Kommt ihr?", fragte sie, als sie sah, dass Ryuzaki stehen geblieben war. Sie ging ein paar Schritte zurück. "Hallo? Erde an Ryuzaki, hast du mir zugehört?"
 

Doch der Ältere beachtete Misa nicht, sondern schaute auf die andere Straßenseite. Light und Misa folgten seinem Blick. Vor einer weiteren Boutique machten sich zwei Schlägertypen ziemlich ungehobelt an eine junge Frau heran.
 

Der Eine, scheinbar der Ältere von beiden, wollte die Frau dazu bewegen, etwas mit ihm trinken zu gehen, während der andere daneben stand und das Verhalten seines Freundes mit einem selbstgefälligen Grinsen kommentierte.
 

"Hey Süße, ich geb' dir was aus, wir beide wären sicher ein schönes Paar", sagte der Ältere, der kurzrasierte, blondierte Haare, zerrissene Jeans und ein fleckiges Hemd trug, das sicher schon bessere Tage gesehen hatte. Sein Kumpel war ähnlich gekleidet, hatte aber lange, schwarze Haare, die Shampoo und heißes Wasser dringend nötig hatten.
 

"Danke, kein Interesse", erwiderte die junge Frau selbstbewusst und versuchte an den beiden vorbeizukommen.
 

"Zier' dich doch nicht so", meinte der Ältere wieder und packte die Frau am Arm, um sie festzuhalten.
 

"Würden Sie mich bitte loslassen?" Empört versuchte die Frau, seine Hand abzuschütteln, doch der Mann dachte nicht daran, sie gehen zu lassen.
 

Dann geschah alles so plötzlich, dass Misa und Light dem Geschehen kaum folgen konnten.
 

Der Mann schubste die Frau gegen die Wand des Geschäfts und Ryuzaki überquerte blitzschnell die Straße. Kurz bevor er die drei erreichte, warf er sich aus dem Laufen heraus in einen Handstand und rammte dem Mann, der die Frau festhielt, mit großer Wucht einen Fuß ins Gesicht. Der Mann ging zu Boden und sein Freund gaffte den Meisterdetektiv ungläubig an.
 

"Ah – Ah – K-Kenji, alles okay?", stotterte der Langhaarige und half seinem Kumpel, wieder auf die Beine zu kommen. Kenji war benommen und brummelte etwas vor sich hin. Wahrscheinlich hätte er es auf eine Schlägerei mit Ryuzaki ankommen lassen, doch bevor er wieder zu Sinnen kommen konnte, trat der Detektiv einen Schritt vor und stellte sich schützend vor die Frau.
 

Der Langhaarige hatte das Bedürfnis, Ryuzaki irgend etwas Beleidigendes an den Kopf zu werfen, doch gerade, als er den Mund aufmachte richtete Ryuzaki den Blick auf ihn und machte "Buh!", woraufhin der Langhaarige, der nicht der Schlaueste war, verschreckt das Weite suchte und seinen Kumpel mit sich schleifte.
 

Ein zufriedenes, katzenhaftes Grinsen breitete sich auf Ryuzakis Zügen aus, als er zusah, wie die beiden Reißaus nahmen. Er drehte sich zu der jungen Frau um, die hinter ihm stand und ihn verblüfft ansah.
 

"Danke!" Die Frau kam näher und ergriff seine Hand. Sie war sehr hübsch, mit ebenen Gesichtszügen und schulterlangem, schwarzen Haar. "Das war wirklich atemberaubend, vielen, vielen Dank." Sie lächelte, während Ryuzaki nur verwirrt auf seine Hand starrte, die sie immer noch festhielt.
 

Schließlich ließ die Gerettete seine Hand los und der Ältere fasste sich verlegen an den Hinterkopf. "Das war doch nicht der Rede wert", murmelte er, "Einer Frau in Nöten muss man doch einfach zu Hilfe eilen." Er lächelte schüchtern.
 

"Ich hoffe, dass ich mich bei Ihnen erkenntlich zeigen kann? Wenn Sie mir vielleicht Ihre Nummer geben, damit ich Sie anrufen kann, ich bin im Moment ein wenig in Eile." Sie sah ihn fragend aus großen, dunklen Augen an.
 

"Äh, ja, selbstverständlich." Ryuzaki kramte kurz in seinen Hosentaschen und gab ihr dann seine Visitenkarte.
 

"Danke." Die junge Frau setzte ein strahlendes Lächeln auf und verschwand nach einer kurzen Verabschiedung in der Menge der Schaulustigen, die sich in den letzten Minuten während des kurzen Kampfes auf dem Gehweg angesammelt hatte. Ryuzaki sah ihr verwirrt hinterher.
 

Auch Misa gaffte der Frau hinterher. "Das war doch ...", murmelte sie und drehte sich zu Light um. "Oh nein, Light!" Ihr Freund war zu Boden gegangen, weil Ryuzaki den Höchstabstand zwischen ihnen unterschritten hatte und lag nun betäubt auf dem harten Straßenpflaster. Misa seufzte und kniete sich neben ihn. "Jetzt müssen wir dich irgendwie wieder ins Hotel schaffen ..."
 

[To be continued ...]

Äpfel

A/N: Oh, Mann. Ist schon wieder ein Monat rum? Die letzten Tage waren wirklich stressig und es tut mir wirklich unendlich leid, dass ich mein Versprechen nicht halten konnte ... Aber dafür ist dieses Kapitel mein Weihnachtsgeschenk an euch Leser! Und es gibt ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten ... Aber lest selbst ;)
 

Viel Spaß und frohe Weihnachten euch allen! Und falls ich es vorher nicht mehr schaffe, wünsche ich euch auch schon einmal einen guten Rutsch!
 

Und die allerneueste Neuigkeit: Es gibt jetzt auch einen Doujinshi zu meiner Story! Ja, richtig gelesen, und ich bin echt wahnsinnig happy darüber! ^___^

Schaut ihn euch an, es lohnt sich! http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi/favoriten/43948/output/38796/
 

Alles Liebe, Eure Gaya
 

@ elma: XXD Mensch, lach dich nicht tot, sonst kannst du die nächsten Kapitel nicht mehr lesen XDD *knuddel* Und dein Wunsch wurde erfüllt, es gibt jetzt tatsächlich einen Doujinshi zu dieser Story XD *mega doll freu* Ich hatte mir schon länger vorgestellt, wie die eine oder andere Szene wohl als Mangasequenz aussehen würde und jetzt gibt es die Story wirklich in Bildern!
 

@ Pseudoplural: Klar sind die Charaktere hier mal mehr und mal weniger ooc – aber ich versuche trotzdem, sie möglichst nahe an ihrem eigentlichen Charakter agieren zu lassen. Mir war im letzten Kapitel auch klar, dass es ziemlich gefährlich sein kann, gemeinsam mit zwei möglichen Kiras shoppen zu gehen und zuerst dachte ich, dass das für Ryuzaki ein Problem sein könnte. Aber auf den zweiten Blick ist es im Manga genauso (un)logisch, dass Ryuzaki sich ohne jeglichen Schutz auf dieselbe Uni wie Light begibt und sich ihm praktisch als L vorstellt und da dachte ich mir, wenn Ryuzaki einfach so zur Uni gehen kann, dann kann er auch mit Light und Misa shoppen gehen.

Danke, hat auch lange gedauert, bis ich das Bild hatte =) Ja, die Betäubunszene mag ich auch sehr gerne XD Und eine Szene, in der Light an Matsuda festhänge, ist schon seit dem ersten Kapitel in Planung ;)

Ja, die Szene, in der L die Frau rettet, ist schon ziemlich ooc ... Aber ich würde ihn schon so einschätzen, dass er ihr helfen würde, es war halt nur eine ziemlich auffällige Hilfe für ihn. Im Manga wäre er ihr wohl dezenter zur Hilfe gekommen.

Also Misa kannst du gerne haben XD Wenn du sie ganz lieb fragst, wird sie bestimmt nichts dagegen haben, sie gehört mir ja nicht XD Auf die ENS-Liste, dein Wunsch ist mir Befehl ;)
 

Have you ever been on a date
 

Kapitel 7: Äpfel
 

Zwei Stunden, nach dem Light ins Reich der Träume befördert worden war, ließ das Schlafmittel langsam nach. Der Student kam nach und nach wieder zu sich und fasste sich benommen an den Kopf. Ihm war, als hätte er eine lange Nacht mit viel Sake hinter sich gebracht.
 

"Light! Oh Light, ich bin so froh, dass du wieder wach bist! Ist alles in Ordnung?" Misa warf sich ihm an den Hals und drückte ihn. Mürrisch schob der Braunhaarige sie weg.
 

"Ja, ich bin okay." Light gähnte verschlafen und blickte sich um. Er lag auf der Couch, auf der er auch heute Morgen gesessen hatte. Ryuzaki hockte auf dem gegenüberliegenden Sofa und versuchte krampfhaft, ein Grinsen zu unterdrücken. Light hätte es ihm am liebsten vom Gesicht gewischt. "Mach das nicht noch mal", knurrte er den Schwarzhaarigen drohend an.
 

"Es war nicht meine Absicht, dich außer Gefecht zu setzen. Aber eine Dame in Nöten ... Da konnte ich doch nicht einfach zusehen!", erwiderte Ryuzaki in halb ernstem und halb gespielt unschuldigem Tonfall.
 

"Du hast eine ganze Menge verpasst, während du geschlafen hast", meinte Misa, die neben Light auf der Couch aufgeregt auf und ab wippte. "Ryuzaki hat nämlich einen Anruf bekommen und jetzt tatsächlich ein Date!"
 

Light sah Misa fragend an und hob abwartend eine Augenbraue. "Tatsächlich?"
 

"Tatsächlich!" Das junge Starlet grinste und warf Light einen verschwörerischen Blick zu. "Die Frau, die er gerettet hat, hat nämlich angerufen und möchte sich bei ihm morgen Abend mit einem Abendessen bedanken."
 

Der Student warf dem Detektiv einen überraschte Blick zu, aber der Schwarzhaarige tat so, als ob er das Gespräch zwischen ihm und Misa nicht mitbekam und war dabei, Zuckerwürfel zu einem kleinen Turm aufeinander zu stapeln. Light wandte sich wieder Misa zu. "Und mit wem wird er dieses Date haben?"
 

"Sie heißt Maki Omiya. Sie ist Fotografin und ich habe schon öfter mit ihr gearbeitet. Sie ist sehr nett und ich bin gespannt, wie es mit ihr und unserem Casanova hier laufen wird." Sie kicherte in sich hinein.
 

Light rollte als Antwort mit den Augen.
 

***
 

"Hehehe." Mit einem seiner üblichen Grinsen auf dem Gesicht wandte Ryuk sich vom Fenster zur Menschenwelt ab. Er beobachtete Light schon, seit dieser seine Erinnerung an das Death Note und alle Ereignisse, die damit verbunden waren, verloren hatte. Zuerst war Ryuk ein wenig enttäuscht gewesen, dass Lights Plan zur Wiedererlangung seiner Erinnerungen nicht schneller voranschritt, aber seit Misa diese wunderbare Idee mit dem Detektiv gehabt hatte, kam der Todesgott voll auf seine Kosten. Diese Menschen waren so unterhaltsam, er verstand wirklich nicht, warum sich außer ihm keiner seiner Shinigami-Kollegen für die Geschehnisse auf der Erde interessierte.
 

'Selbst Schuld', dachte Ryuk und nahm einen Apfel aus der Tasche, die er stets an seiner Seite trug und in der er auch sein Death Note aufbewahrte. Traurig beäugte er den Apfel, der so ganz anders war als die leckeren, saftigen, knackigen, wohlschmeckenden Äpfel der Menschenwelt.
 

Die Äpfel in der Welt der Shinigami hatten nicht nur die Farbe von Wüstensand, sondern sie schmeckten auch so: Staubtrocken und nach fast gar nichts. Ryuk verzog den Mund und knabberte an dem Apfel. Oh ja, er vermisste die wunderbaren Äpfel, die Light ihm gegeben hatte. Deshalb hoffte er, dass er bald wieder bei ihm auf der Erde sein könnte – hier oben bekam er fast schon Entzugserscheinungen und das war gar nicht angenehm.
 

Der Todesgott seufzte und warf einen erneuten Blick durch das Fenster, das er auf Light ausgerichtet hatte. Dieser saß auf einer Couch, Misa neben sich und den schrulligen Detektiv auf dem Sofa gegenüber von ihm. Auf einem kleinen Tisch neben der Couch, nicht mal einen Meter von Light entfernt, stand eine Schale mit frischen Äpfeln, die der Butler des Detektivs dort hingestellt hatte. Schon vor einer halben Stunde. Und Light schenkte diesen wunderbaren Früchten keinen einzigen Blick! Ryuk war entrüstet.
 

***
 

Auf der Erde merkte Light auf einmal, dass er Hunger hatte – und nicht nur Hunger auf irgend etwas, nein, er hatte Appetit auf etwas Bestimmtes. Wie hypnotisiert starrte er auf die Äpfel, die nur eine Armlänge von ihm entfernt standen. Merkwürdig, er hatte sich sonst nie etwas aus Äpfeln gemacht.
 

Langsam streckte er den Arm aus und nahm eine der Früchte in die Hand. Es war ein roter Apfel, der wie poliert im Licht glänzte. Dem Studenten lief das Wasser im Mund zusammen, aber bevor er die Schale des Apfels durchbrechen und sich am Fruchtfleisch laben würde, musste er die volle Schönheit seines Appetitanregers erst einmal in sich aufnehmen.
 

Noch nie war ihm bewusst gewesen, was für wunderbares Obst ein Apfel war. So frisch, so saftig und voller Vitamine. Light war vollkommen vom Anblick des Apfels gefangen genommen.
 

Schließlich, nach einer Ewigkeit, wie es ihm schien, drang langsam Misas Stimme zu ihm durch. "Ähm, Light? Hörst du mich?" Besorgt tauschte sie einen Blick mit Ryuzaki, der Light mit wachsamem Interesse musterte. "Light, bist du wirklich in Ordnung?" Sie fuchtelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum und Light sich ihr langsam vor. Es war, als ob er aus einer Trance erwachte.
 

"Was ist?", fragte er ungeduldig.
 

Misa schaute ihn besorgt an und sah dann auf den Apfel. "Willst du diesen Apfel essen?" Sie deutete auf seine Hand.
 

Light zwinkerte überrascht und folgte ihrem ausgestreckten Zeigefinger. "Ich ... äh ..." Er schüttelte leicht den Kopf, um wieder voll zu Sinnen zu kommen. Hatte er gerade tatsächlich diesen Apfel angestarrt? Verlegen räusperte er sich. "Ich bin wohl noch nicht wieder ganz bei mir."
 

"Puh, und ich dachte schon, das Betäubungsmittel hätte bleibende Schäden hinterlassen." Misa war sichtlich erleichtert.
 

"Ich habe dir doch gesagt, dass das Mittel harmlos ist", meinte Ryuzaki an Misa gewandt.
 

"Wer weiß, was du mit meinem geliebten Light anstellst! Bestimmt kannst du es nicht verkraften, dass er nicht mehr an dich gekettet ist, du Perverser!" Misa streckte dem Detektiv die Zunge heraus und klammerte sich an Lights Arm fest. Ryuzaki zuckte nur gleichgültig mit den Schultern und wandte sich wieder seinem Zuckerwürfelturm zu.
 

"Ich bin nur froh, wenn diese ganze Date-Sache endlich vorbei ist", wechselte Light das Thema. "Aber sag mal, Ryuzaki", sprach er den Älteren an, "Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, mit wem du dein erstes Date gehabt hast ..."
 

Ryuzaki sah von dem Zuckerturm auf und legte den Kopf leicht schief. "Ich habe sie während meiner Zeit in England kennen gelernt."
 

"Und weiter?", hakte Light nach.
 

"Sie war Reporterin. Sehr jung. Sehr begabt." Er legte den Zeigefinger gedankenverloren an seinen Mund. "Wir haben ein sehr nettes erstes Date gehabt ... Wir haben uns gut unterhalten und waren wohl auf einer Wellenlänge."
 

"Eine Reporterin?", wiederholte Light skeptisch.
 

"Mh-mh", bestätigte Ryuzaki.
 

Der Braunhaarige prustete und hielt sich die Hand vor den Mund. "Ist das dein Ernst? Bestimmt wollte sie dich nur über deinen Beruf aushorchen."
 

"Weißt du, Light-Kun", meinte der Detektiv und stand vom Sofa auf, "Es gibt auch Menschen, die keinen Hintergedanken haben, wenn sie sich mit jemandem treffen."
 

"Das sagt der Richtige", murmelte Light und dachte daran, dass Ryuzaki sich nur an seiner Uni eingeschrieben hatte, um Light als Kira zu überführen.
 

"Wie bitte, Light-kun?", fragte Ryuzaki und hob demonstrativ die linke Hand an sein Ohr, während er um das Sofa herum ging und sich langsam von den anderen beiden entfernte. "Ich glaube, ich habe dich eben nicht richtig verstanden ... Oder hast du gerade tatsächlich meine Ermittlungsmethoden kritisiert? ... Vielleicht sollest du noch ein bisschen schlafen. Gute Nacht." Er verschwand im Nebenzimmer.
 

"Warte, ich hab doch –" Light wolle aufstehen und die Distanz zwischen ihm und Ryuzaki verkleinern, aber zu spät: Der Andere war schon außer Reichweite der Armbänder. Lights Augenlieder flatterten und er ließ sich betäubt wieder auf die Couch sinken. "Ver ... dammter ..." Und Light wanderte wieder ins Land der Träume.
 

[~ To be continued ...]
 

A/N: Na, hat es jemand gemerkt? Den Namen von Ls Date habe ich an den Namen der Sängerin von Pizzicato Five angelehnt – sie heißt nämlich Maki Nomyia. Und ich bin schon sehr gespannt, wie ihr Ryuks Auftritt fandet. Er und Light scheinen eine ganz besondere Verbindung zu haben, hihi.
 

Bis zum nächsten Mal ;-)

Vorbereitung

A/N: So, hier ist das nächste Kapitel! Es ist ein bisschen kurz, aber da ich eine spontane Eingebung hatte, kommt es diesmal eher als die vorigen Kapitel ;)
 

Hoffe, ihr seid alle gut ins Neue Jahr gekommen =)
 

Grüße,

Eure Gaya
 

PS: Einige von euch scheinen ihren Usernamen geändert zu haben, falls einer von euch auf der ENS-Liste steht, sagt mir bitte bescheid, damit auch dort den Namen ändern kann. Wäre ja schade, wenn die Benachrichtigungen bei neuen Kapiteln nicht bei euch ankommen.
 

@ Sonnendrache: hey, schön, dass dir diese Story gefällt =) ja, da hast du recht, Light sollte wirklich ein bisschen besser aufpassen ;)
 

@ dobermann-chan: Danke =) *lach* Na, ich hatte schon überlegt, so ab und an mal was zwischen den beiden anzudeuten, aber ich hab's dann doch gelassen, um Light noch ein wenig seiner Würde zu lassen (er wird in dieser ff schon genug getriezt, hihi). Also nein, in dieser ff sind Light und L zu 99 % hetero ;)
 


 

Have you ever been on a date?
 

Kapitel 8: Vorbereitung
 

--------------------------------------------------------------------------------------------
 

Misas Merkzettel:
 

Ryuzaki!!
 

Hier noch einmal die wichtigsten Punkte, die du heute Abend bei deinem

Date beachten solltest!
 

1. Süßigkeiten sind kein Hauptgang!!

Ihr geht in ein Restaurant, also bestell dir etwas Anderes,

das Dessert kommt erst nachher!
 

2. Sei ein Gentleman. (Wird dir bestimmt nicht schwer fallen,

so wie ich dich kenne, hihi.)
 

3. Schlurf nicht, wenn du ins Lokal gehst, und mach deinen Rücken

möglichst gerade! Macht einen besseren Eindruck als das, was du

sonst als "gehen" bezeichnest!
 

4. Maki ist hübsch, aber starr sie nicht die ganze Zeit an.

(Dein Blick ist auch so schon merkwürdig genug ...)
 

5. Essen ist kein Spielzeug!
 

6. Bezahl für euch beide, es sei denn, sie besteht darauf dein Essen als Dank

für ihre Rettung zu bezahlen.
 

PS: Bitte versuch wenigstens, dich normal hinzusetzen! Es schadet

deinem Ruf (und dem Date) bestimmt nicht ...
 

Alles Gute für heute Abend!
 

Misa *

------------------------------------------------------------------------------------------------
 

Ryuzaki seufzte, als er Misas Zettel noch einmal überflog und ihn dann in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Er stand vor dem Restaurant, in das Maki ihn eingeladen hatte, und trat unsicher von einem Bein aufs andere.
 

Das Lokal trug den Namen "Zum bunten Kochlöffel" und eine schnelle Internetrecherche hatte ergeben, dass hier alles angeboten wurde, was in westlichen Ländern gerne gegessen wurde. Das Angebot reichte von Hamburgern über Pizza und Nudelgerichte bis hin zu Bratwurst und der Spezialität des Hauses: original aus Deutschland importierter Currywurst.
 

Misa hatte dem jungen Detektiv den ganzen Tag wieder und wieder mit ihren Tipps und Verhaltensregeln in den Ohren gelegen. Ryuzaki war wirklich erleichtert gewesen, als er wegen seiner Verabredung los musste und das Geplapper des Starlets nicht mehr anhören musste.
 

Ganz im Gegenteil zu Light, der heute Abend ein Date mit Misa haben würde.
 

Über Ryuzakis Gesicht huschte ein kurzes, amüsiertes Grinsen, als er sich Misas Gesicht in Erinnerung rief, während er das Armband an seinem Handgelenk geöffnet und abgenommen hatte.
 

"Oh, Ryuzaki, danke, danke, danke!" Misa war ihm um den Hals gefallen, doch er hatte sie mit sanfter Gewalt beiseite geschoben. "Ich wusste doch, dass es sich auszahlt, wenn ich dir zu einem Date verhelfe. Jetzt kann ich endlich ungestört ein Date mit Light haben!" Sie hatte über das ganze Gesicht gestrahlt und der Ältere hatte es fast bedauert, sie enttäuschen zu müssen.
 

"Ähm, Matsuda-kun?" Er hatte jungen Polizisten herangewinkt, der sofort zur Stelle gewesen war.
 

"Ja, Ryuzaki-san?" Glücklich, etwas tun zu können, war Matsuda herangewuselt.
 

"Sie werden heute eine wirklich wichtige Aufgabe bekommen ..."
 

"Ja?"
 

"Ich möchte, dass Sie Light-kun und Misa zu ihrem Rendezvous begleiten." Im nächsten Moment hatte Ryuzaki dem verdutzten Polizisten auch schon das Armband umgelegt und es verschlossen, während Misa einen entsetzten kurzen Quietscher losließ und Light seufzend die Augen verdrehte.
 

"Aber ... Das ist nicht fair!" Misa hatte gegen heiße Wuttränen gekämpft und versucht, Ryuzaki mit ihren Fäusten zu boxen. Ihr Angriffsziel war aber gekonnt ihren ungeschickten Schlägen ausgewichen.
 

"Es tut mir leid", hatte der Schwarzhaarige entschuldigend gesagt, "Aber Light-kun ist immer noch ein Verdächtiger und ich kann euch nicht einfach unbeaufsichtigt Essen gehen lassen ..."
 

Light hatte dann die Arme vor der Brust verschränkt und zuerst Ryuzaki, dann Misa einen scharfen Blick zugeworfen. Matsuda hatte er einfach übersehen. "Du musst dich nicht entschuldigen. Misa, du wolltest dich für mich allein haben und anscheinend ist das hier das Nächste, was du als privates Date unter den derzeitigen Umständen erwarten kannst."
 

Misa hatte die Tränen weggezwinkert. "Ja ...", hatte sie kleinlaut beigegeben, "Ich geb' mich ja schon damit zufrieden. Matsuda kann man wenigstens eher übersehen als Ryuzaki." Sie hatte die Schultern hängen lassen und war an Lights Seite geschlurft.
 

Ryuzaki blinzelte, als die Tür des Lokals geöffnet wurde, sich helles Licht über den Gehweg ausbreitete und ihn wieder an seine gegenwärtige Situation erinnerte. Eine Gruppe Jugendlicher kam nach und nach aus der Tür und marschierte laut durcheinander redend an ihm vorbei.
 

Der junge Detektiv blickte zur Sicherheit noch einmal an sich herab. Er trug das blaue Shirt und die helle Leinenjacke, die Misa für ihn bei ihrer Shoppingtour ausgesucht hatte. Es fühlte sich seltsam an, nicht in seiner gewohnten Kleidung unterwegs zu sein, aber Ryuzaki musste zugeben, dass es für ein Date wirklich nicht angemessen gewesen wäre, in ausgelatschten Sportschuhen und verwaschenen Jeans aufzutauchen. Die dunkelblaue Jeans, die er jetzt trug, war ebenfalls der Shoppingtour ausgesucht worden, neue Schuhe hatte Misa im Nachhinein von Watari besorgen lassen.
 

Ryuzaki holte noch einmal tief Luft. Merkwürdig, ein wenig aufgeregt war er schon.
 

[Fortsetzung folgt ...]



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Kommentare zu dieser Fanfic (43)
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Von: abgemeldet
2011-04-23T16:24:13+00:00 23.04.2011 18:24
Das ist echt! Freu mich schon auf denn nächste Kapitel!
Dickes Lob!
Von: abgemeldet
2011-04-03T00:47:25+00:00 03.04.2011 02:47
Das ist einer der besten Death Note Fanfiction überhaupt! Respekt!
Von: abgemeldet
2011-04-03T00:11:47+00:00 03.04.2011 02:11
Haha, der Schreibstill ist richtig Super. Armer Light XD
Von: abgemeldet
2011-04-03T00:08:42+00:00 03.04.2011 02:08
Das ist echt Super!!!
Von: abgemeldet
2009-11-05T16:04:45+00:00 05.11.2009 17:04
Hallo.
Ich mag deinen Schreibstil und finde die story jetzt schom ziemlich interessant:).
Von: abgemeldet
2009-09-27T11:12:21+00:00 27.09.2009 13:12
Waaahahahaaaa XD
ich lach mich hier grad kaputt
das ist zu gut geschrieben und man kann sich das richtig vorstellen :D
ich werds auf jeden fall weiterlesen
und es wäre nett wen du mir ne ens schreibst wenns weiter geht :3
ganz liebe grüße
Reika
Von:  Xynn
2009-09-26T17:07:17+00:00 26.09.2009 19:07
Hallo :)
Ich muss sagen ich fand es Genial... ich habe oft angefangen einfach loszulachen !
Du hast die Charaktere wirklich gut getroffen und habe auch wirklich das Gefühl gehabt, dabei zu sein.
Hab eigentlich nix zu meckern und finde es toll mal eine Geschichte lesen zu können die mal nicht Yaoi ist...*hust*
Jedenfalls tolle sache ich werds weiter lesen !
Viele liebe Grüße,
Nimi

PS: Kommt in die Favo xD
Von:  Yeoda
2009-07-27T14:44:36+00:00 27.07.2009 16:44
Wow, die Fanfic ist echt genial. Ich musste zwischendurch echt losplachen wenn ich mir manche Äusserungen und Situationen vorgestellt habe :D
Also ich freu mich auf die Fortsetzung!!
Von:  corva-chan
2009-07-26T23:28:06+00:00 27.07.2009 01:28
Hey,
eine niedliche Fanfiktion! Gefällt mir sehr gut, also die Idee und die Umsetzung und so weiter. Ich freu mich auf jeden Fall schon auf das nächste Kapitel. Apropos, könntest du mich vielleicht auf die ENS-Liste setzen, das wäre superlieb. Wie schon gesagt, super Fanfiktion.
lG Corva
Von:  Manganime
2009-07-25T18:27:07+00:00 25.07.2009 20:27
des is ja so was von süß das ganze.. ich find die idee mit dem armband geil *g* der arme light, wird einfach so betäubt.. also die methode is bei L ja nich gerade angenehm, wenn er die ganze zeit wegrennt..
auf jeden fall lesenswert, ich find die idee supi..


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