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Unfathomable Ways

(Cristiano Ronaldo x Adriana Lima)
von

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Klein aber oho

Prolog – Klein aber oho
 

Die Sonne stach grell vom strahlend blauen, wolkenlosen Sommerhimmel herab auf den staubigen Pausenhof einer Grundschule. Das Geschrei der tobenden Kinder war bis in die anliegenden Straßen zu hören.

Die meisten – Mädchen und Jungen - spielten auf dem schmutzigen, knochentrockenen Platz Fußball. Der abgewetzte braune Lederball sauste wie der Blitz von einem Spielfeldende zum anderen; getrieben von kleinen, flinken Füßen – einige sogar ohne Schuhe.
 

So auch ein braungebrannter Junge mit wuscheligem, dunklem Haar und ein paar Sommersprossen. Die Spieler der gegnerischen Mannschaft gaben immer gut Acht, dass er den Ball so wenig wie möglich zwischen die Beine bekam, denn er war anders als alle anderen.

Er behandelte den Ball nicht wie ein rundes Stück Leder, sondern wie ein rohes Ei. Er dribbelte und tunnelte, er flankte und passte, er machte Übersteiger und Lupfer – aber viel eleganter, schneller und ästhetischer als die übrigen Kinder.

Der Großteil der Mädchen himmelte ihn an und die Jungen wollten ihn in den Pausen unbedingt in ihrer Mannschaft haben. Manche nannten ihn einen "Ballzauberer", andere einen Angeber.

Ihn selbst kümmerte das wenig. Er spielte einfach nur Fußball.
 

Am nächsten Tag war das Wetter genauso schön. Kaum war die Schulglocke erklungen, stürmten die Kinder hinaus auf den Pausenhof.

Benito, der größte Junge der dritten Klasse, rannte mit dem Ball auf den Fußballplatz; viele andere folgten ihm. Benito baute sich vor den Kindern auf, neben ihm versuchte José – der viel kleinere Kapitän der gegnerischen Mannschaft – trotzdem die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Er und Benito sahen sich kampfeslustig an und schüttelten jeweils ihre rechte Faust dreimal vor dem Körper. Benitos Finger sprangen auf und zeigten eine Schere. José dagegen hatte sich für das Papier entschieden. Der Größere lachte triumphierend und wandte sich wieder den anderen Kindern zu. Natürlich wählte er den "Ballzauberer" als Erstes aus.
 

Als das Spiel beinahe zu Ende war, fiel dem flinken Jungen ein Mädchen auf, das ganz allein auf einer Bank neben dem Feld saß und mit gesenktem Kopf und scheuem Blick zusah. Während Benito die Partie – die für ihn mit einem vier zu zwei endete – abpfiff, rannte sein bester Spieler bereits hinüber zu der Bank.

Er setzte sich neben das Mädchen mit den schulterlangen, braunen Haaren und schaute sie fragend an. Sie nahm keine Notiz von ihm und zupfte am Saum ihres roten Röckchens herum.

"Hallo.", sagte er leise, ohne den Blick von ihr zu nehmen. "Hallo.", flüsterte sie zurück. "Wie heißt du denn? Und warum sitzt du hier so alleine?"

"Adriana.", meinte sie nur kleinlaut. "Adriana...", wiederholte er, "Ich bin Cristiano, aber meine Freunde nennen mich Cris.", er grinste und entblößte eine große Lücke in der oberen Zahnreihe, "Hast du denn keine Freunde?" Das Mädchen schüttelte langsam den Kopf.

"Was? Das geht doch gar nicht!", rief der kleine Cristiano etwas lauter, als er eigentlich wollte. Dann besann er sich jedoch wieder und packte Adrianas Hand, "Soll ich dein Freund sein?", er grinste und schaute sie mit einem treuen Hundeblick an. Adriana hob verdutzt den Kopf. "Was?"

"Ich würde gerne dein Freund sein." Sie zögerte und schien zu überlegen. "Ok.", sagte sie dann und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande.

Alte Umgebung, neues Leben

1. Kapitel - Alte Umgebung, neues Leben
 

"Good, Baby! Hold it! Yeah, gorgeous!", trällerte der Fotograph, während sich das Model vor seiner Linse in einem knappen Bikini lasziv im Sand räkelte.

"Okay, we're ready. Good job!", rief der Fotograph wenige Minuten später. Erleichtert richtete Adriana sich auf und ließ sich einen warmen Bademantel reichen. "Gut gemacht, mit den Fotos landest du auf der Titelseite.", raunte ihre Managerin, während sie das Supermodel zu einer mobilen Umkleidekabine begleitete. Adriana verschwand ohne ein Wort hinter der Plastiktüre um sich umzuziehen.
 

Als sie allein war, ließ sie sich erst mal an der dünnen Wand der Kabine zu Boden sinken und legte das Gesicht in die Hände.

Sie fühlte sich, als ob sie augenblicklich einschlafen könnte. Allerdings nicht, weil sie zu wenig Schlaf bekommen hatte, sondern weil sie müde war. Müde von diesem Job. Sie wusste – viele Menschen stellten sich die Arbeit eines Models als einfach und wunderbar vor, doch sie hatten keine Ahnung, wie anstrengend und auslaugend es sein konnte, beinahe jede Woche um die halbe Welt zu jetten, zwei oder drei Fotoshoots täglich durchzustehen oder von einer Modenschau zur nächsten zu hetzen und dabei auch noch bei jedem Bissen Nahrung an die Figur zu denken.
 

Adriana hatte die Schnauze gestrichen voll davon. Sie versuchte sich angestrengt daran zu erinnern, wann sie das letzte Mal Urlaub gehabt hatte und kam zu dem Schluss, dass sie noch nie Urlaub gehabt hatte.

Plötzlich hob sie den Kopf. Sie hatte ein gefährliches Funkeln in den Augen, wie es schon seit langer Zeit nicht mehr der Fall gewesen war.
 

Eine Woche später hatte man sie bei ihrer Modelagentur rausgeschmissen, sie hatte ihr Penthouse in New York gekündigt und einen Flug nach Funchal gebucht.

Im Moment war sie dabei, die Hälfte ihres (begehbaren) Kleiderschranks in teure Louis-Vuitton-Koffer zu packen. Den Rest konnte ihretwegen die Putzfrau haben.
 

Adriana hatte beschlossen, ihr verkorkstes Leben komplett umzukrempeln. Dazu gehörte, dass sie in ihre alte Heimat zurückkehrte und quasi nochmal von vorn anfing.

Als sie fertig war und etwa ein gutes Dutzend braune Koffer und Taschen im Flur standen, ging sie los, um ihr gut gefülltes Bankkonto zu plündern. Währenddessen sollte ihr Gepäck abgeholt und zum Flughafen gebracht werden, wo sie nach ihrem Bankbesuch mit dem Taxi hinfahren würde.
 

--

Der große Abend war gekommen: Der Abschlussball der Oberschule.

Adriana wuselte aufgeregt in ihrem Zimmer herum, das wunderschöne, strahlend weiße, bodenlange Ballkleid trug sie schon; doch jetzt suchte sie nach ihren Ohrringen.

"Mama! Mama! Ich kann meine Creolen einfach nicht finden!", kreischte sie verzweifelt. Aus dem Nebenzimmer kam eine gedämpfte Antwort: "Da kann ich dir auch nicht helfen, Schatz, du wirst sie wohl irgendwo verlegt haben."

Adriana wühlte sich durch sämtliche Schubladen und Schachteln auf ihrem Schminktisch. Dann entfuhr ihr ein erleichterter Schrei, als sie die große Puderdose beiseite schob und dahinter die beiden großen, runden Ohrringe fand.

Schnell steckte sie sie sich an und legte sich noch die glitzernde Kette um, die sie von ihrer Großmutter bekommen hatte. Daraufhin setzte sie sich nervös auf den Hocker und begann, sich zu schminken.

Ihre Mutter streckte den Kopf herein: "Na, gefunden? Wann kommt dein Date?"

"In einer halben Stunde.", antwortete Adriana atemlos und trug Mascara auf. Sie war schon sehr aufgeregt, schließlich war das der wahrscheinlich bedeutendste Abend in ihrem ganzen Leben. Wenngleich sie sich nicht wirklich richtig freuen konnte, denn nach dem Abschluss würde sie Portugal, ihre geliebte Heimat, hinter sich lassen müssen. Sie hatte ein Angebot von einer Modelagentur aus Amerika erhalten und würde nächsten Monat ganz allein ins große, fremde New York ziehen.

Was sie aber an der Sache am meisten schmerzte, war, dass sie ihren Freund hier zurücklassen musste.
 

In diesem Moment klingelte es an der Tür. Hektisch sprühte Adriana sich schnell mit ihrem Lieblingsparfum ein und schlüpfte in die weißen, hochhackigen Schuhe, um dann wie wild die Treppe hinunterzurasen.

Freudestrahlend riss sie die Tür auf und fiel dem jungen, gutaussehenden Mann, der davor stand, um den Hals.

"Hallo, meine Süße! Du siehst absolut umwerfend aus! Bereit für den großen Abend?", begrüßte er sie, umarmte und küsste sie. "Hallo, mein Großer! Klar bin ich bereit.", sie lachte und küsste ihn abermals. Dann wandte sie den Kopf zurück ins Haus, rief "Ich bin weg!" und schloss die Tür hinter sich.

--
 

Das Flugzeug dröhnte in Adrianas Ohren. Langsam kehrten ihre Sinne wieder zurück; das Geräusch wurde lauter und die Umgebung heller. Sie schlug die Augen auf, war sie doch tatsächlich während des Flugs eingenickt.

Verschlafen räkelte sie sich in ihrem Stuhl. Sofort kam eine Stewardess herbeigeeilt: "Wünschen Sie etwas, Miss Lima?"

Adriana sah sie verwirrt an. "Nein, danke. Oder doch, bringen Sie mir bitte ein Glas Wasser.", sagte sie mit krächzender Stimme und räusperte sich danach. Die Flugbegleiterin nickte und trippelte hastig davon. Währenddessen streckte Adriana ihre langen, gebräunten Beine aus. Ihre Kniekehlen schmerzten vom langen verharren in einer eingeknickten Position. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass sich sie mitten über dem Atlantischen Ozean befanden.

In diesem Augenblick kam die Stewardess mit einem Glas voll klarem, perlendem Wasser zurück. "Bitte sehr, Miss Lima. Kann ich noch etwas für Sie tun?"

"Wie lange werden wir noch fliegen?", fragte Adriana und nippte an dem Glas. "Etwa eine halbe Stunde, Miss. Sie können es hier auf dem Monitor verfolgen.", sie wies auf einen großen Plasmabildschirm im vorderen Sitz. "Oh, danke.", sagte Adriana und untersuchte die Weltkarte, die gerade auf dem Bildschirm zu sehen war. Darauf verzeichnet war die Flugroute, die Start- und Ankunftszeit, die jeweilige Ortszeit in New York und Funchal, sowie die Temperaturen.
 

Entspannt lehnte sich Adriana zurück. Die erste Klasse in diesem Flugzeug war nur zur Hälfte besetzt, also war es relativ ruhig – außer dem dumpfen Murmeln zweier Millionärinnen, die sich in der vorderen Reihe unterhielten. Genau vor Adriana schnarchte ein dicker Mann im Anzug friedlich vor sich hin und hinter ihr saß ein Junge mit übergroßen Baggypants, Basecap und Unmengen von Gold und Diamanten um Hals und Handgelenke; er daddelte auf einem lackschwarzen Handheld herum.

Das Model kramte in ihrer Handtasche herum, holte einen Spiegel und einen Lippenstift hervor und begann, ihren perfekt geformten, vollen Mund knallrot nachzuziehen.

Irgendwie musste sie sich ja diese halbe Stunde noch vertreiben, also korrigierte sie das, was ihr kleines Schläfchen verunstaltet hatte. Schließlich konnte sie nicht mit verwischtem Mascara und zerzausten Haaren in ihre Heimat zurückkehren.
 

Und tatsächlich, eine gute halbe Stunde später landete das Flugzeug auf dem Funchaler Flughafen. Die Gangways wurden herangefahren und die Türen geöffnet. Adriana war eine der Ersten, die aus dem Flugzeug stiegen. Gerade, als sie bei der Tür hinausgeklettert war, hielt sie für einen Moment inne, schloss die Augen und tat einen tiefen Atemzug. Ja, das war portugiesische Luft in Reinheit und Perfektion.

Sie war wieder zu Hause.

Ein verschmitztes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie die Augen wieder öffnete und die Gangway entlang ins Gebäude ging.
 

Ihre Luis-Vuitton-Koffer waren auf dem Laufband unter all den - meist schwarzen - billigen Reisetaschen der Economy Touristen leicht auszumachen. Adriana hatte sich schon einen der kleinen Wägelchen geschnappt und stapelte ihr Gepäck darauf. Bald schon merkte sie, dass sie wohl einen zweiten Wagen brauchen würde.

"Adriana!", schallte es plötzlich durch die menschengefüllte Halle. Sie wirbelte herum und erblickte ihren Vater Umberto. "Pai!", rief sie und fiel ihrem alten Herrn um den Hals. "Como é você, minha filha?"

"Gut.", sagte sie ehrlich und schaute ihrem Vater ins Gesicht. Seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er sichtlich gealtert. Viele Falten zierten nun sein sonnengebräuntes Antlitz; seine kurzen Haare waren deutlich weniger geworden und sein struppiger Schnauzer hatte sich grau gefärbt. Noch etwas anderes fiel Adriana auf, als sie in seine haselnussbraunen Augen blickte. Diese hatten immer voller Lebensfreude und Fröhlichkeit gestrahlt – nun waren sie glanzlos und von heimlicher und dennoch tiefer Trauer erfüllt, selbst wenn er lächelte, so wie in diesem Moment.

"Soll ich dir mit den Koffern helfen?, fragte er, nachdem sie sich einige Minuten schweigend angesehen hatten. "Ja, das wäre nett.", antwortete Adriana. Zusammen hievten sie die restlichen Taschen auf einen zweiten Wagen und manövrierten diese dann hinaus in die Wartehalle.
 

Dort wurde das Model gleich stürmisch von ihren beiden Neffen begrüßt. Der dreijährige José umklammerte ihr Schienbein, "Danne Adiana!", schreiend, während Piedro, der zwei Jahre älter als sein Bruder war, sich etwas schüchtern im Hintergrund hielt und nur leise "Bom dia, Tante Adriana."; sagte.

Adriana lachte und wuschelte José mit der rechten Hand durch das krause, schwarze Haar, bevor eine große, schlanke Gestalt vor ihr ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Ihre Schwester stand mit ausgebreiteten Armen da und lächelte fröhlich. "Aneta!", stieß Adriana aus und drückte sie ganz herzlich, "Wie schön dich zu sehen!"

"Ich freue mich auch und Willkommen Daheim!", raunte Aneta und ließ sie los. "Deine Jungs sind ja ganz schön groß geworden. Ich weiß noch, die Fotos die du mir geschickt hast, kurz nach Josés Geburt..."

"Ach, das ist ja schon eine Ewigkeit her! Nicht wahr, mein Schatz?", Aneta nahm ihren Jüngsten auf den Arm und drückte ihm einen Kuss auf die Backe.

Nun schaltete sich Umberto wieder ein: "Wir müssen los, Meninas. Eure Großmutter wartet zu Hause."

"Avó ist auch da?", Adriana strahlte ihren Vater an. "Natürlich! Und jetzt komm.", er schob seinen Gepäckwagen zum Ausgang. Seine beiden Töchter und Enkel folgten ihm auf dem Fuße.
 

Draußen auf dem großen Parkplatz stand ein alter, marineblauer Ford. Umberto klopfte auf den Deckel des Kofferraums und meinte dann, mit Blick auf das ganze Gepäck: "Dios mio... Da müssen wir wohl was auf's Dach schnallen."

"Warum musstest du auch gleich deine ganze Wohnung mitbringen, Adriana?", stichelte Aneta und setzte derweil José auf seinen Kindersitz. "Hey, ich hab gerade mal die Hälfte der Klamotten aus meinem Schrank eingepackt!", verteidigte sich das Model und erntete dafür von ihrer Schwester einen ungläubigen Blick.

Adriana half ihrem Vater beim Verstauen der Koffer, während Aneta zuerst José und dann Piedro anschnallte. Sie selbst nahm in der Mitte der Rückbank Platz, damit ihre Schwester sich auf den Beifahrersitz setzen konnte.

Nachdem die Ladung gut auf dem Dach festgezurrt war, fuhr der alte Ford ruckelnd los.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2008-11-18T21:04:44+00:00 18.11.2008 22:04
Hallo!
Also mir gefällt der Anfang dieser Story.
Es ist wahnsinn, weißt du, eigentlich denke ich ja, ich könnte halbwegs gut geschichten schreiben (das sagen auch die anderen), aber dann lese ich so etwas und denke mir, dass meine geschichten gar nicht so gut sind, wenn man sie mit so einer wie deiner vergleicht. hör bloß nicht auf zu schreiben, denn sonst würde ein autor an dir verloren gehen.
glg katrin


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