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Mai Hime - Next Part

Mai Hime RPG - Shizuru x Natsuki
von

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Unerwartetes Widersehen

Schweigend stand die dunkelhaarige Schönheit an der einsamen Klippe. Viel zu oft entfloh ihren Lippen ein Seufzen, als der Wind mit einer milden Brise das azurblaue Haar umherwirbelte. Die Sonne versank langsam, hinterließ ein groß gefächertes Spektrum an Rottönen am Himmel ehe die Dämmerung einsetzte. Das Rauschen des Meeres blieb beständig, nur einige vorbeifahrende Autos unterbrachen das Geräusch der brechenden Wellen mit ihren lauten Motoren. Entmutigt erschien das junge Mädchen, noch nie hatte sich Natsuki so sehr verloren gefühlt. Die Kontrolle, die sie einst besaß war verschwunden, das Herz schlug tagtäglich mit so viel Schmerz. Gab es überhaupt noch einen Grund nach all dem weiterzumachen? Warum fühlte sie immer noch diese Zuneigung zu der Person, die ihr am wichtigsten war, wo jene doch ohne weiteres Wort aus ihrem Leben getreten war?

Die rotäugige Kyoto Schönheit, die ihre Gedanken gar Träume manchmal heimsuchte, war kurz nach ihrem Schulabschluss verschwunden, hatte es wohl nicht für nötig gehalten Worte des Abschieds an ihre Freunde zu richten, an Natsuki selber. Auch wenn es nun fast schon 2 Jahre her war, dass sie Shizuru gesehen, mit ihr gesprochen oder gar von ihr gehört hatte, musste sie diese Gedanken nun vorerst aus dem Kopf schlagen.

Ihr Leben ging weiter, schon in zwei Tagen würde sie endlich die High School hinter sich lassen können, mit einer ihrer besten Freunde den Sieg über einen bestandenen Schulabschluss feiern können. Vieles hatte sich mit der Zeit geändert, Mai und Mikoto standen der Dunkelhaarigen stets tatkräftig zur Seite doch der innere Wandel in dem sonst so robusten Mädchen war nicht zu übersehen. Mais wachsamen Augen entging nichts so schnell, hatte sie ihre Freundin nur allzu oft beobachtet, wie sie mit leeren Blick in die Ferne starrte, den Garten der Fuuka Gakuen mit einem Seufzen registrierte. Natsuki hatte Mais Sorgen mit einem üblichen Wink abgetan, erklärt, dass es nichts wäre. Die Orangehaarige wusste es besser, respektierte aber den Wunsch ihrer Freundin und beließ es dabei.

Ein neuer Lebensabschnitt sollte also bald für die junge Schülerin beginnen, war sie sich noch ziemlich unsicher, was danach kommen sollte. Ihr Ziel war es gewesen das zu wiederholende Jahr und das danach mit Bravur zu bestehen, weitere Ziele in die Zukunft hatte sich Natsuki allerdings nicht gesteckt. Mit einem letzen Blick auf den dämmrigen Abendhimmel, wand sich die Jüngere ab, stieg auf ihr Motorrad, was sie nicht weit von ihrem Standpunkt aus geparkt hatte. Der Helm fand schnell auf ihrem Kopf Platz, der Motor schnurrte, ehe man nur noch kleine Staubwolken aufwirbeln sah.

Die Umgebung um sie herum schien zu verschwimmen, als Natsuki die Straße entlang preschte. Geschwindigkeit spielte keine Rolle, befreite vielmehr, bohrten sich die Finger etwas fester in die Griffe des Lenkers. Nach einiger Zeit war ihr Apartment in Sicht, drosselte die Dunkelhaarige die Maschine um sie letztlich sicher an einer Hauswand zu parken. Der erste Griff war zum Lichtschalter, als Natsuki die nun erhellte Wohnung betrat, die Schlüssel ihrer Ducati plus Helm auf dem Tisch ablegte und weiter vor in Richtung Bad trat.

Im Gegensatz zu so einigem, hatte sich über die Jahre das Chaos, was die Wohnung beherbergte, nicht viel geändert. Nach wie vor empfand es die junge Bikerin als lästig aufzuräumen, hatte sie sich doch schon immer in der Unordnung wohl gefühlt. Verschiedene Kleidungsstücke, Zeitschriften von Motorrädern bis hin zu den neusten Dessous und Unterwäschekatalogen, leere Verpackungen von diversen Fast Food Artikeln schmückten den Boden des Wohnbereichs. Oftmals hatte Mai schon angeboten ihr bei der Hausarbeit unter die Arme zu greifen, sich regelrecht aufgedrängt als es auch darum ging ihre Freundin mit etwas gesünderen Essen zu bekochen. Unter Murren hatte der dunkelhaarige Sturkopf dies über sich ergehen lassen, wusste sie, dass Mai nur helfen wollte.

Der enge Lederanzug glitt von Körper zu Boden, stieg Natsuki Momente später in die Dusche um den Muskeln etwas Entspannung unter dem Einfluss der warmen Wasserstrahlen zu geben. Nur mit dem Nötigsten bekleidete sich das junge Mädchen danach, spezifisch ausgewählte Unterwäsche unter einem etwas zu groß geratenen T-Shirt, das hin und wieder zum Schlafen verwendet wurde. Mit einem erschöpften Seufzen ließ sich Natsuki bäuchlings auf ihre Couch im Wohnbereich fallen, angelte schon automatisch nach der Fernbedienung. Bald schon klickte der Finger im stetigen Takt auf die Knöpfe, schaltete von einem öden Sender zum nächsten. Gelangweilt ließ Natsuki die Luft aus ihren Lungen weichen, drehte sich schließlich auf den Rücken nur um mit trüben Augen die Decke anzustarren. Sie konnte nicht fassen wie träge ihr Alltagsleben geworden wurde.

Kein Hime Dasein mehr, kein Duran, keine weiteren Pläne um ihre Mutter zu rächen und vor allem keine Shizuru. Schmale Augenbrauen zogen sich kurz zusammen, als ihre Gedanken schon wieder zu der Älteren wanderten. Ehe sie jedoch in weiteren Gedankengängen versank, meldete sich mit einem lauten Knurren ihr Magen. Versuchte Natsuki es erst gekonnt zu ignorieren, bequemte sich dann aber doch in die Küche um den Kühlschrank nach möglichen Resten auszuchecken. Der weiße Schrank enthielt auch nicht viel mehr als Natsukis Grundnahrungsmittel: Mayo und Instantramen.

Ihre Hand griff willenlos zu dem Glas mit der weißen Substanz, während die andere die Tür schon wieder schloss. Bewaffnet mit einem Löffel und zwei Toastscheiben stand einem ordentlichen Mayosandwich nichts mehr im Wege. Jeder normale Mensch hätte sich vor Ekel geschüttelt, bei den Mengen, mit denen die Jüngere das Brot tränkte. Ein genüssliches Schmatzen später, machte sich ein zufriedener Ausdruck auf dem zuvor betrübten Gesicht breit. Das Sandwich hielt nicht lange, wurde angesichts der langweiligen Sendung im Fernsehen nur noch schneller verschlungen.

Eine Weile hing die Dunkelhaarige noch vor dem Fernseher, entschied sich dann aber doch ihr Bett aufzusuchen. Die Nacht verlief ausgesprochen ruhig, hielten sich Albträume diesmal in Grenzen. Oft war an Schlaf gar nicht zu denken, fühlte sich der Kopf zu voll an, überschwemmt mit Gedanken, Erinnerungen, Fragen, die immer noch ungelöst waren.

Erst der schrille Alarm ihres Weckers riss Natsuki aus der Ruhe. Schlaftrunken tastete die Hand nach dem Störenfried, schlug den Wecker eher vom Nachttisch als ihn auszuschalten. Der Schlag allerdings hatte dieselbe Wirkung, erstarb der Ton augenblicklich, als das Gerät auf soliden Grund traf. Stöhnend drückte Natsuki den Kopf tiefer ins Kissen, hatte nicht im Geringsten den Willen aufzustehen. Warum auch, bald würde sie ja ohnehin nie wieder etwas von Schule zu Gesicht bekommen.
 

Zwei Jahre ist es nun her, seit Shizurus Eltern sie ganz plötzlich, direkt nach der letzten Karaokeparty, abgeholt und auf eine Geschäftsreise quer durch Europa mitgenommen hatten. Die ehemalige Kaichou hatte nicht mal Zeit gehabt, sich zu verabschieden, insbesondere natürlich von Natsuki... Das alles passierte so schnell und unvorhersehbar, dass sie die ganze Sache erst wirklich registrierte als sie wenige Stunden nach ihrer Entführung im Flugzeug saß und binnen weniger Minuten Japan unter sich verschwinden sah... Seit dieser zeit cruiste sie mit ihren Eltern durch ganz Europa und immer mehr fühlte sich die ruhige, wohlerzogene Frau, wie das Anhängsel ihrer reichen, ständig beschäftigten Eltern. Ein Schoßhündchen zum vorzeigen. Doch ihre Kinderstube war hart und streng, noch dazu sehr traditionell..so würde sie nie auf den Gedanken kommen ihren Eltern zu wieder sprechen oder ihnen Schande zu bereiten.. Doch der eigentliche Grund, warum sie hatte mitkommen sollen, hatte ihr so gar nicht gefallen.. Es hatte sich die Vermutung eingeräumt, dass ihre Eltern vorhatten Shizuru mit einem Geschäftsmann zu verloben.. ob sie das nun wollte oder nicht.. Und das, wo ihr Herz doch schon immer nur für einen Menschen geschlagen hatte..und dieser war in diesen zwei Jahren so weit weg gewesen und sie hatte keine Möglichkeit gehabt sich bei ihr zu melden.. und nicht nur das... wenn man so lange unterwegs war und Zeit zum nachdenken hatte, kommt man auch nicht umher an vergangenes zu denken und das schlechte Gewissen, dass sie Natsuki aus Liebe, beinahe umgebracht hatte, war stetiger Begleiter ihrer Reise und hatte sich in ihr Herz gebohrt wie ein Dolch der sie langsam aber sicher töten sollte.

Bereits nach den ersten Monaten, hatte sich die Vermutung um die Verlobung dann bestätigt gehabt und ihr wurde ihr angetrauter Mann vorgestellt.

Shizuru aber hatte nie wirklich vorgehabt diesen Kerl zu heiraten. Aus reiner Höflichkeit und dem anerzogenen Respekt ihrer Eltern gegenüber, hatte sie einige Tage mit dem Manne verbracht, nur um sich anschließend wegen diesem Thema so sehr mit ihren Eltern zu verkrachen, das diese drauf und dran waren sie nicht nur zu verstoßen, sondern sie auch in Schande zu enterben.

Der jungen Frau waren die Besitztümer und das Vermögen ihrer Eltern niemals wichtig gewesen und so wäre das das minderste Übel gewesen... Doch anstatt das es zu einem Umbruch kam, schwiegen ihre Eltern sich über das Thema aus, hartnäckig wie sie waren und schleppten ihre Tochter weiter durch die fremden Länder Europas.

Von Flugzeug zu Flugzeug, Hotel zu Hotel, Uni zu Uni, kämpften die Fujinos sich durch von Norwegen über Russland, Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland, bishin nach England und Irland, wo sie die meiste Zeit ihrer Reise verbracht hatten.

Shizuru war irgendwann von Eindrücken und wichtigen Geschäftstreffen so überflutet gewesen, das selbst sie ihren kühlen Kopf verloren hatte und ihr irgendwann alles rege egal geworden war. Sie hatte sich nicht mehr als eigener Mensch gefühlt und wurde nur noch mitgeschleppt als wäre sie nicht mehr gewesen, als ein Reisegepäcksstück.

Nach gut einem Jahr und elf Monaten, hatte es ihr dann gereicht gehabt und sie hatte vor ihren Eltern auf den Tisch gehauen und ihnen klar gemacht das sie das so länger nicht ertragen würde und sie würden sie entweder nun ziehen lassen, oder für immer verlieren... Dann würde die Familie nicht ihr den Rücken kehren, sondern sie ihrer Familie und sie sollten sich das gut überlegen, denn sie würde damit nicht zu Scherzen wagen...

Einige Tage später hatten sich ihre Eltern dann mit ihrer Entscheidung als einverstanden erklärt gehabt und ihr den Weg frei gegeben...

Das ganze war nun einen Monat her gewesen und die ehemalige Kaichou saß im Flugzeug, welches sich gerade im Landeanflug auf dem Flughafen in Fuuka befand. Shizuru wollte zurück in ihre Heimat und dort auf dem Campus der Fuuka Akademy an der anschließenden Universität studieren. Ihre Eltern hatten ihr den Weg in diese Zukunft freigeräumt und ihr ein kleines Häuschen an der Stadtgrenze gekauft, wo sie sich ein Zuhause einrichten konnte. Ebenso würden sie sämtlich Kosten für alles tragen. Geld hatte ihre Familie immerhin genug... Zwar wollte sie sich nie das Geld in den Hintern schieben lassen, doch ohne diese Finanzspritzen, hätte sie es wohl nicht so schnell zurück geschafft und dann auch noch mit einer Perspektive.

Als das Flugzeug gelandet war und sie die Treppe hinab stieg, überkam sie ein Gefühl der Nostalgie. Ihr kam sogar der Geruch und die Luft noch bekannt vor...

Nur einen einzigen Koffer zog sie hinter sich her, während sie zu den Taxiständen rüber lief und schließlich einen dieser Wagen für sich beanspruchte. Doch ihr Ziel war nicht das Haus, welches vollkommen fertig eingerichtet und unberührt auf ihren Einzug wartete, sondern die Fuuka Akademy selbst... Denn wenn Natsuki die zwei Jahre tapfer auf der Akademie durchgehalten hatte, dann hatte sie mit dem heutigen Tag noch zwei Tage, bis zu ihrem Abschluss... das heißt sie hatte nur zwei Tage Zeit um sie eventuell noch anzutreffen, bevor es diese weiß Gott in welche Himmelsrichtung zog... Shizuru wusste ja nicht was die Jüngere nach der Schule vorhatte.. vielleicht würde sie ja wegziehen und dann würden sie sich endgültig verlieren und vermutlich niemals wieder sehen... Dieser Gedanke hatte sie die zwei Jahre über Tag um Tag begleitet und nun brannte der Wunsch regelrecht in ihr, Natsuki wiederzusehen... auch wenn diese das vermutlich gar nicht mehr wollte...

Das Taxi rauschte los und knappe 20 Minuten später, hielt es vor den Toren des Campuses. Es schlug gerade halb Acht Morgens, als sie ausstieg und mit ihrem Rollkoffer die Tore passierte um sich dann umzusehen. Es hatte sich nichts verändert... Alles wirkte wie immer...

Ihr Herz trommelte vor einer gewissen Aufregung, die sich seit dem Flug in ihr immer mehr verstärkt hatte. Nach wenigen Schritten hatte sie die Schule betreten, wo sich schon die ersten Schüler eingefunden hatten. Sie rechnete wirklich mit allem. Damit das Natsuki die Schule geschmissen hatte und über alle Berge war... und auch damit, das, wenn sie wirklich noch da war, Shizuru vielleicht gar nicht wiedersehen wollte... Immerhin war diese sang und klanglos verschwunden nach allem, was passiert war... Nicht einmal aussprechen konnten sie sich...

Sich durch die Gänge gekämpft, stand sie dann schließlich vor dem Zimmer des Schülerrates. Dem Zimmer, in dem sie als Kaichou immer gesessen hatte und in dem jetzt Yukino noch sitzen müsste, zumindest noch zwei Tage.

Ein tiefer Atemzug, dann schob sie, gewohnt an dieser Tür nicht anzuklopfen, diese auf und ihre Hoffnung wurde nicht enttäuscht, als sie sofort Blickfang Yukinos wurde, die gerade Haruka zu Besuch hatte. Yukino brauchte keine drei Sekunden um zu erkennen, wer da gerade reingeplatzt war und weitete nicht nur die Augen, sondern klappte auch ungläubig den Mund auf.

Haruka, welche teetrinkend vor dem Schreibtisch stand und sich gerade herumdrehen wollte, um den nicht klopfenden Störenfried in die Schranken zu weisen, obwohl sie nun Studentin war und hier nichts mehr zu melden hatte, als ihr bei dem fremden Anblick die Tasse aus der Hand fiel und ihr die Kinnlade beinahe bis zu den Füßen runterfiel. „F...FUJINO!!“, riefen beide vollkommen überrumpelt aus, ernteten von der, nun 19 Jahre alten jungen Frau, aber nur das wie immer typisch beschwichtigende Lächeln das von Unschuld nur so triefte.

Shizuru war etwas reifer geworden, war aber immer noch als solche zu erkennen, trotz der eckigen, halbgerahmten Brille die sie nun trug, der neuen Frisur, die daraus bestand, das sie nun zwei Strähnen jeweils von links und rechts nach hinten gebunden hatte über das restliche lange Haar, welches über ihren Rücken fiel und von den Klamotten, die zwar ähnlich spießig wie die Schuluniform wirkten, sich jedoch in Farbe und Form deutlich unterschieden.

„Was ist denn das für eine Begrüßung?“, meinte sie mit ihrer melodischen Stimme, während sich hinter ihr, um den Eingang der Tür, schon einige schaulustige getummelt hatten, die die ehemalige Kaichou kannten und nun völlig ungläubig in deren Rücken stierten unter wildem getuschel.
 

Eine viertel Stunde war nun schon vergangen, als der Wecker seinen letzten Atemzug erleben durfte. Reglos lag die junge Frau noch immer Bett, das dunkle Haar breitete sich wie ein Fächer auf Kissen und Bettdecke aus, ähnelten fast einem Meer aus mitternachtsblauer Seide. Trotz zugezogener Jalousien zeigte die Sonne kein Erbarmen, schaffte es selbst durch die kleinen Schlitze das Schlafzimmer zu erhellen. Natsuki kniff die Augen etwas fester zusammen, zog die Decke leicht über den Kopf. Nein heute war garantiert kein guter Tag zum Aufstehen, es würde sich ja doch nur alles wiederholen.

Jeden Tag dasselbe triste Dasein, wünschte sie sich fast schon eine neue Herausforderung, eine neue Aufgabe, die man ihr auferlegte. Ein Ziel was sie verfolgen konnte, die Gedanken dabei von Dingen ablenken konnte, die sie nur noch weiter in das schwarze Loch zogen. Selbst wenn Natsuki den lieben langen Tag einfach nur faul im Bett verbracht hätte, konnte sie beim besten Willen nun nicht mehr schlafen. Irgendwie hörte sie schon die kleine Stimme im Hinterkopf, die sich verflixt ähnlich nach Mai anhörte, sie dazu drängte aufzustehen. Die Bikerin wusste, dass sie sich einiges von ihrer besten Freundin würde anhören müssen, wenn sie nicht zur Schule erschien, selbst jetzt noch in den letzten Tagen ihrer gemeinsamen Schullebens. Mai war und blieb nun mal hartnäckig.

Mit einem Ruck warf Natsuki die Decke von sich, rieb mit den Fingern leicht das von Schlaf getränkte Gesicht entlang. Träge schob sie die schlanken Beine zur Seite, streckte ihren athletischen Körper, während sie sich aus der bequemen Ruhestätte erhob. Tapsige Schritte führten sie zum Kleiderschrank, der sogleich aufgezogen wurde. Erst Sekunden später bemerkte die Dunkelhaarige, dass sie ihre Schuluniform hier nicht vorfinden würde, lag diese noch irgendwo verstreut in der Wohnung umher. Vermutlich noch exakt an der Stelle, an der Natsuki sie gestern losgeworden war. Es war nicht so, dass sie die Vorschriften verabscheute, dennoch beliebte ihr meist eigene bequemere Kleidung, selbst in Form ihres Motorradanzugs. Noch völlig benommen vom Schlaf, taumelte Natsuki rüber in den Wohnbereich, sammelte nach und nach ihre Uniform zusammen um damit schließlich im Bad zu verschwinden. Die morgendliche Prozedur dauerte länger als geplant, war der folgende Blick zur Uhr schon von Panik geziert. Wenn sie sich jetzt nicht beeilen würde, dann war zu spät kommen garantiert drin.

Ungeduldig wartetet die orangehaarige Frau mit ihrer ständigen Begleitung Mikoto an der Straßenecke zur Fuuka Akademie, blickte um jene Ecke die Straße entlang in der Hoffnung das gewohnte Zweirad zu erblicken. „Maiii~ “, wimmerte die kleine Schwarzhaarige, zog leicht am Ärmel der Anderen, „…wir kommen zu spät.“ Mai zog die Brauen leicht zusammen, wusste dass die Jüngere Recht hatte. „Mou Natsuki wo bleibst du…“, murmelte Mai besorgt, wand dann den Blick erst zu der Kleineren, die förmlich an ihr klebte, “…hai, lass uns gehen…“

Kaum die Gänge der Schule betreten, fiel den beiden Schülerinnen sofort die offensichtliche Aufruhr auf, die dort herrschte, von der Ansammlung an Schülern mal ganz abgesehen. Etwas überrascht blinzelte die lebensfrohe junge Frau, bahnte sich dann einen Weg durch die Menge, nur um wie zur Salzsäule erstarrt stehen zu bleiben. „K-Kaichou-san…?“, brachte sie stockend raus, der Mund stand genauso weit offen wie von vielen, die Zeuge der ungewohnten Rückkehr waren.

Mittlerweile hatte sich Natsuki auch auf den Weg gemacht, erreichte wenig später den Campus. Eigentlich hätte sie es noch locker zur ersten Stunde schaffen können, zumindest mit etwas Mühe. Doch am Gebäude der Schule angekommen verlor sich der Wille hineinzugehen immer mehr. Nun vielleicht war es doch nicht so tragisch wenn sie nur die erste Stunde schwänzte, den Rest konnte sie ja dann noch notfalls durchstehen. Langsam betrat die junge Frau, die für ihre eisige Aura bekannt war, das Gelände, lenkte ihre Schritte in Richtung Schulgarten, dem sie in den letzten beiden Jahren wie jeden Morgen einen Besuch abstattete. Manchmal hielt es Natsuki dort nicht lange aus, manchmal aber blieb sie auch unter einem schattigen Baum sitzen, ließ ihren Blick über die weiten Blumenfelder schweifen, dachte einfach nur nach.
 

„F..Fujino Kaichou...“, stotterte selbst Yukino nervös, von dem plötzlichen Erscheinen Shizurus auch vollkommen aus der Bahn geworfen. Auch sie nannte sie noch bei ihrem alten Titel, obwohl die Ältere längst nicht mehr im Amt der Kaichou war... Sie war die beliebteste und auch bekannteste seit der Zeit, wo dieses System an der Schule eingeführt worden war und jeder hatte Shizuru immer geschätzt. Für alle war sie die Kaichou, ob nun im Amt oder nicht... Das würde wohl auch für immer so bleiben und für alle die sie als Kaichou an dieser Schule gekannt hatten.

Während der Tumult im Gang immer größer und größer wurde, schritt die anmutige junge Frau etwas weiter in den Raum hinein, wobei sie den Koffer neben der Tür an der Wand hatte stehen lassen. Dutzende Augenpaare waren auf sie gerichtet und verfolgten jeden ihrer Schritte.

Yukino traute sich dann doch endlich mal von ihrem Sitz aufzustehen, doch die Frage, die sie eigentlich formulieren wollte, kam nicht über ihre Lippen. Doch warum auch, Haruka hatte ja wie immer alles im Griff. Diese starrte Shizuru an wie ein Omnibus, selbst sie war völlig überrumpelt und glaubte an Halluzinationen zu leiden. „Fujino?!“, drang es dann schließlich halb fragend über die Lippen der blonden, als wolle diese damit sichergehen das sie es wirklich war und sie nicht träumte. Das Shizuru dann aber zum Fenster rüber wanderte, ohne etwas zu sagen und Haruka dann so unschuldig anlächelte, das es beinahe verspottend wirkte, ließ in Haruka den alten Ärger über diese Frau hochkommen. „FUUU-JIII-NOOOO!!!“, krakehlte Haruka dann herum, dies tat sie immer, wenn sie vollkommen überfordert mit etwas war oder etwas nicht so richtig verstand... und das war durchaus der Fall... Immerhin war die Ältere seit 2 Jahren verschwunden gewesen und einige hatten schon wild spekuliert das sie vielleicht sogar tot war... und jetzt tauchte sie einfach so wieder auf, als wäre rein gar nichts gewesen.

„Was...was zum Teufel... verdammt!! Wo warst du?? Wo kommst du her?? Was willst du hier?? Warum... plötzlich..und...du... wir....du... argh!“, haspelte sie sich um Kopf und Kragen und beruhigte sich auch erst wieder, als Yukino ihr mit einem beschwichtigenden 'Haruka-chan', die Hand auf die Schulter legte.

Aber egal wie sie auch angestarrt wurde und egal wie sehr Haruka sich da schon wieder hineinsteigerte, das Lächeln aus Shizurus Gesicht wich keine Sekunde und ließ sich auch nicht beirren... Doch bevor sie bereit war, allen anderen etwas zu erklären, verlangte es ihr erst danach, Natsuki zu sehen... Wenn einer überhaupt eine Erklärung und Entschuldigung verdient hatte, dann sie.

Sie zuckte kurz rege mit den Schultern, ehe sie Mai´s Stimme vernahm und sofort den Blick in deren Richtung erhob. Sie blinzelte, als sich ihre Blicke trafen und so verwirrt die orangehaarige Frau auch war, sie wusste genau, was die ehemalige Kaichou wollte, bzw. zu 'wem' sie wollte...

So hob sie die Hand und deutete in eine Richtung. „Im Garten...“, nuschelte Mai dann.

Shizuru hob die Brauen, wusste sofort was Mai meinte und stieß sich von der Fensterbank ab, um an dem Schreibtisch vorbei richtung Tür zu gehen.

Haruka traute ihren Augen nicht. „Du kannst doch jetzt nicht.... Wehe du haust jetzt wieder ab ohne uns was zu erklären!“, fegte Haruka ihr hinterher, was aber vergebens war.

Shizuru blieb bei Mai stehen, nickte dieser dankend zu und ging dann an dem Menschenauflauf vorbei. Der Weg wurde ihr ohne Widersprüche freigelegt und die Menge teilte sich vor ihren Füßen wie Mose das Meer.

Einige Menschen wollten ihr hinterher laufen, waren zu neugierig um sie entkommen zu lassen, doch Haruka preschte aus dem Raum und brüllte um sich, verlangte das alle sich sofort zum Unterricht einfanden... und obwohl sie nicht mehr zu dieser Schule gehörte, folgte jeder ihrem Befehl...

Shizuru verließ indessen das Gebäude, klopfte sich leicht unliebsame Falten aus dem Rock, schob sich die Brille zurück auf die Nasenwurzel und begab sich dann direkt zum Schulgarten.. Schon als Mai vom Garten sprach, wusste Shizuru genau wo Natsuki sich aufhalten würde.... Vermutlich an dem Fleck, an dem sie ich kennen gelernt hatten... Denn selbiges würde Shizuru tun, wenn sie in ihrer Lage wäre... Doch vielleicht war die Jüngere ja auch so sauer, das sie den Tag und Ort des Kennenlernens verfluchte...

Als Shizuru dann jedoch den Gartenweg betrat und die Person vor den Rosensträuchern stehen sah, nach dessen Wiedersehen sie sich so lange verzehrt hatte, blieb ihr glatt das Herz stehen. Sie schluckte, ließ ihren Blick regungslos an dieser Gestalt verharren, bohrte sich fast darin fest...

Doch 2 Jahre waren lang und sie wollte keine Sekunde länger in Tatenlosigkeit verschwenden.. Alles oder nicht... ob Natsuki sie nun sehen wollte oder nicht..

So setzte sie sich wieder in Bewegung und blieb lautlos einige Meter hinter der Jüngeren stehen.

„Natsuki treibt es noch immer in diesen Garten?“, ließ sie ihre leise, melodische Stimme dann erklingen, versuchte sie in der Gerade zu halten, so aufgeregt sie innerlich auch war.
 

Mit ihrem lauten Schlag rief die Schulglocke zum Unterricht, kündigte jedem an sich schnell in den Klassenräumen einzufinden bevor sie zu spät kamen. Um Pünktlichkeit hatte sich Natsuki noch nie Gedanken gemacht, sie kam und ging wie sie eben wollte. Nun in den letzten beiden Jahren hatte sich dies etwas geändert, was mitunter an der strengen Führung ihrer besten Freundin lag. Es war selbstverständlich, dass sie für einen guten Abschluss die alten Gewohnheiten etwas ablegen musste. Doch heute verfiel Natsuki ihnen nur allzu gern. Sie wusste nicht was es war, doch ein ungutes Gefühl nagte seit dem Erwachen an ihr. Vielleicht war es einfach die Ungewissheit, die Angst vor dem Unbekannten, was vor ihr lag. Vielleicht war es auch etwas ganz anderes.

Bedachte Schritte führten sie den Weg entlang, der feine Kies knirschte unter ihren Schuhen. Kurz nachdem Shizuru so unerwartete verschwunden war, hätte die Jüngere wohl niemals gedacht diesen Ort wieder aufzusuchen. Es schmerzte so sehr, doch war es zugleich die einzige Erinnerung, die ihr an die Kaichou geblieben war. So überwand sich die junge Schülerin mehr und mehr, behielt die Erinnerungen, die dieses Stück Erde mit sich trug, tief in ihrem Herzen fest. Unter einem der größeren Bäume hielt Natsuki inne, legte eine Hand an den festen Stamm, fühlte die Unebenheit der Rinde in ihrer Handfläche. Der Blick starrte mehr in die Ferne, an dem tempelartigen Gebäude welches sich im Zentrum des Gartens befand vorbei. Die grünen Augen bargen Schmerz, eine Art Sehnsucht, die unerfüllt inne wohnte.

Nur kurz schlugen die Lider nieder, drückte sich die Dunkelhaarige leicht vom Baum ab nahm den Weg wieder auf. Ihre Arme schlangen sich um den eigenen Oberkörper, wirkte es fast so als ob die junge Frau frieren würde. Doch es war schließlich Sommer, gab es keinerlei Grund dafür, zeugte selbst die milde Brise davon, die einige Blütenblätter spielend umherwirbelte. Die Rosensträucher blühten in dieser Jahreszeit noch in ihrer schönsten Pracht, Farben von feurigem Rot bis hin zu unschuldigem Weiß zierten die Natur. Bald würde schon der Herbst die Farben durch seine eigenen ersetzen. Vor einem dieser Werke der Natur hielt Natsuki erneut inne, die Augen hafteten auf den zierlichen Blüten, die von einigen Insekten umgarnt wurden. Es war die Stelle, genau hier hatte sie Shizuru das erste Mal kennen gelernt. Es war unglaublich, dass seitdem vier ganze Jahre vergangen waren, sich die Wege am Ende doch getrennt hatten.

Die Stirn zog sich nachdenklich in Falten, Natsuki konnte immer noch nicht nachvollziehen, warum die Ältere ohne ein Wort aus ihrem Leben verschwunden war. Natürlich hatte der Carnival viele Wunden und Narben hinterlassen, doch sie hatte Vergebung gezeigt, sie hatte ohne groß zu Zögern die Schuld von ihren Schultern heben wollen. Hatte das nicht gereicht? Eine Hand streckte sich leicht vor, blieb in der Luft stehen, zog sich dann aber wieder langsam zurück. Vielleicht hoffte Natsuki insgeheim durch wiederholende Taten, Shizuru zurückholen zu können. Sie hätte alles dafür gegeben, dass die beruhigende Präsenz die sich so nah bei sich spürte, real wäre. Shizuru wirklich in einige Entfernung hinter ihr stand und sie wie bei ihrem ersten Treffen davon abgehalten hätte das Leben einer einzelnen Blume zu nehmen.

Doch das war wohl alles nur Wunschvorstellung, sachte blies Natsuki den Atem aus nur um ihn dann plötzlich für ein paar Sekunden anzuhalten. Augen weiteten sich ein kleines Stück, als sie den sanften Kyoto-ben hinter sich vernahm. Die Stimme nach der es sie so sehr in den letzten beiden Jahren verlangt hatte. Der Körper spannte sich sichtlich an, traute sich die junge Schülerin fast gar nicht umzudrehen. Sie würde ja doch nicht, dass vorfinden, was sie sich erhoffte, ihre Ohren spielten ihr einen üblen Streich weiter nichts. Dennoch war die Neugierde größer, wand sich die dunkelhaarige Schönheit wenige Momente langsam um, Smaragd wurde nur noch größer als sie Shizuru erblickte. Ein paar Mal blinzelte sie, die Arme sackten leblos von der verschränkten Position an ihre Seiten.

„Shi-Shizuru..?“, brachte sie kaum hörbar über die Lippen, konnte ihren Augen nicht trauen. Vor ihr stand leibhaftig die Kyoto Frau, etwas verändert, aber unmissverständlich wieder zu erkennen. So vieles wollte Natsuki ihr sagen, so vieles, was sich über die Jahre angesammelt hatte, wie eine schwere Bürde auf ihrem Herzen lag. Doch kein weiteres Wort verließ ihre Lippen, die sich ungläubig von einander getrennt hatten. Erst nach einem weiteren Moment fand die Jüngere ihre Sprache wieder.

„W-Wo..? Warum bist du..?...“, die Unterlippe verfing sich in einem Biss, der Blick glitt seitlich zu Boden, hielt den stechend roten Augen Shizurus nicht länger stand.

„Was machst du hier?“, setze Natsuki erneut an, die Stimme schon distanzierter, kühler. Sie verfluchte sich für den harschen Unterton, doch sie konnte sich nicht helfen. Auch wenn sie Shizurus Rückkehr mehr als freute, hatte das plötzliche Verschwinden sie verletzt.
 

Von dem Moment wo der Satz geendet hatte bishin zu dem Moment, dass Natsuki sich zu ihr umdrehte, schien eine endlos lange Zeitspanne zu klaffen. Es kam ihr vor wie eine gefühlte halbe Stunde die sie da stand und wartete auf eine Reaktion seitens der Jüngeren. Das dies sich aber in Wirklichkeit binnen weniger Sekunden und Minuten abspielte, war ihr gänzlich unbewusst... auch wenn das natürlich logisch erschien. Doch was würde jetzt passieren?

Tausende Antwort Möglichkeiten zu dieser Frage schossen ihr durch den Kopf, als sich ihre Blicke trafen, nachdem die dunkelhaarige sich umgedreht hatte und ihr, wie erwartet, durchaus verwirrt und überrascht ins Gesicht schaute, auch wenn nur für den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie ihrem Blick auswich.

Diese Geste, verriet Shizuru mehr als sie wissen musste... Sie wusste dies durchaus zu deuten und konnte das natürlich auch mehr als nachvollziehen. Ein tiefer Luftzug folgte, das kurze schließen der Augen, ehe sie diese wieder aufschlug und einmal von unten her Natsukis Körper entlang nach oben musterte. Auch die Jüngere war zwar immer noch sie selbst, doch auch an ihre waren die 2 Jahre der Entwicklung nicht spurlos vorüber gezogen.

Shizuru wollte sich selbst die Zeit aber nicht geben, Natsuki noch länger oberflächlich zu betrachten. Viel mehr drängte es sie, Natsuki nun endlich einige Dinge zu erklären, bevor sich diese vielleicht sogar dazu entschied, die Ältere nach alle dem nie wieder sehen zu wollen.

Die blondhaarige Frau machte einige Schritte, trat direkt neben Natsuki und sah nieder auf die Blumen, die sich in ihrer Pracht vor ihr erstreckten..

Eine Hand fand den Weg zu den Blüten, ließen lange, zartgliedrige Finger darüber hinweg streichen wie ein Hauch des Windes...

„Ich wollte dich sehen, Natsuki...“, ließ sie dann verlauten, wobei ihre Stimme eine deutliche Ernsthaftigkeit angenommen hatte, die nicht zu unterschätzen war, „immerhin ist es lange her... und ich möchte dich keine Minute länger in der Unwissenheit über mein verschwinden stehen lassen...“. Nach dem Ansatz dieser Worte, drehte sie den Kopf einmal kurz, sah auf das seitliche Profil von Natsukis Gesicht. Dem Gesicht, dem sie sich mit Leib und Seele verschrieben hatte... Dem Gesicht, das sie immer beschützen wollte... und ihr aber mit dem Carneval und dem verschwinden danach, mehr als nur weh getan hatte..

Ein kurzes Schlucken, dann richtete sie den Blick wieder vor sich.

„Nach der Karaokeparty... haben meine Eltern mich plötzlich abgeholt und mich gegen meinen Willen auf eine Geschäftsreise nach Europa verschleppt... Die letzten zwei Jahre bin ich durch mehr Länder gereist als mir lieb war und habe mehr gesehen, als ich vertragen konnte... Es war nicht meine Absicht dich einfach so stehen zu lassen, ohne eine Nachricht oder irgendetwas anderes... Ich wollte nicht weg, aber ich hatte keine andere Wahl... was ich meiner Familie zu verdanken habe. Ich weiß auch das ich die 2 Jahre nicht ungeschehen machen kann... Das es mit einer einfachen Entschuldigung dafür auch nicht getan ist aber... ich möchte das du weißt, das kein Tag vergangen ist an dem ich nicht an dich gedacht habe... dich nicht vermisst habe...“, raunte sie, wurde gegen den Ende leiser, da sie nicht wusste, ob es richtig war nun gleich so gefühlvoll zu werden.

Sie räusperte sich, drehte sich um und zückte dann ein dickes Buch aus ihrer Handtasche, welches sie Natsuki vor die Nase hielt. „Das ist mein Tagebuch... ich habe an jedem Tag innerhalb dieser zwei Jahre einen Eintrag hinein geschrieben und ich möchte, das du zumindest im Nachhinein teil daran haben kannst... Du kannst dir so viel Zeit lassen wie du willst... Das kärtchen oben drauf, ist meine Adresse und Telefonnummer, damit du mich erreichen kannst... Das überlasse ich dir...“, sagte sie, übergab ihr das Buch und neigte dann leicht ihr Haupt vor der Jüngeren. Mehr konnte und durfte sie einfach nicht sagen... Die Situation war schon schwierig genug und Natsuki sollte das nun erst mal verdauen und selber entscheiden ob sie den Kontakt aufnehmen wollte oder nicht... Immerhin hatte sie mit der Abschlussfeier und ähnlichem auch noch genug um die Ohren.

„Auf Widersehen, Natsuki... und alles gute für deinen Abschluss“, meinte sie, drehte sich dann um und ging... Sie würde jetzt ihren Koffer holen und dann mit dem wartenden Taxi zu ihrem Haus fahren... Alles andere... lag in den Händen der Zeit.. und in dem Buch, welches Natsuki in die Hände bekommen hatte. In diesem würde sie wirklich alles finden können, von der versuchten Verlobung, den intrigen ihrer Eltern und auch, wie sehr sie Natsuki vermisste plus einiger anderer Kleinigkeiten die nur verstärkt aufzeigten, das die Ältere ihr Herz noch immer der dunkelhaarigen verschrieben hatte.
 

Finger spannten sich schnell an, zogen sich die Arme schnell wieder um den eigenen Körper. Auch wenn sie ihre äußere kühle Fassade nur allzu gerne aufrechterhalten hätte, machte Natsuki der inner Konflikt Schwierigkeiten. Das war es doch was sie wollte oder nicht? Dass Shizuru wieder zurück kam, alles vielleicht wieder so werden würde wie früher. Natürlich fühlte sie sich verletzt, aber es war doch unfair gewesen, Shizuru so vor den Kopf zu stoßen, den Grund zu hinterfragen warum sie nun hier war. Es sollte doch nicht so klingen, als ob sie die junge Frau gleich wieder vertreiben wollte, dass sie kein Recht hatte hier zu sein. Sie hätte ihr doch wenigstens eine Chance lassen könnten, ihre Taten zu erklären. Immerhin hätte Shizuru ja vielleicht gute Gründe dafür haben können.

Schwer schluckend löste die Jüngere den Blick vom Boden, hob ihn nur ansatzweise, als Shizuru neben sie trat, genau mit jenen Erklärungen anfing, auf die sie ganze 2 Jahre gewartete hatte. Die Hände krallten sich leicht in ihrer Jacke, erzeugten Falten in dem orangenen Stoff. Schweigend lauschte sie den Worten der Älteren, ließ jene Worte auf sich wirken. Unwillkürlich nahmen die Schuldgefühle zu, Schuldgefühle, dass sie die Kyoto Schönheit oftmals verflucht hatte über ihr Verschwinden, ihr manchmal aus Verzweifelung die Schuld für ihrer eigenen miserable Lage zugeschoben hatte. Dass die anmutige junge Frau dabei vielleicht gar nicht aus freiem Willen Fuuka verlassen hatte, hatte sie niemals in Betracht gezogen. Sachte öffnete Natsuki den Mund wollte zum sprechen ansetzen, sich entschuldigen, für die Gedanken die sie die gesamten Jahre über hatte, für ihr unwillkommenen Verhalten der Anderen gegenüber.

Doch wie schon wenige Momente zuvor, brach auch jetzt kein Wort hervor, es war alles so verwirrend, unbegreiflich für den Verstand der Dunkelhaarigen. Etwas schwermütig schluckte sie Tränen herunter, die vielleicht nur bestätigt hätten wie nahe ihr die letzten Worte der Ex-Kaichou gingen. Ihr Blick fiel auf das Buch, was ihr weniger Momente später unter die Nase gehalten wurde. Der Einband wirkte schon ehrfürchtig, traute sie sich fast gar nicht das sichtliche Geschenk anzunehmen. Doch sie wollte Shizuru nicht verletzen, nahm die Geste an. Der Gegenstand lag schwer in ihren Händen, viele Seiten füllten wohl die Ereignisse, mit denen Shizuru über die Jahre zu kämpfen hatte.

"Arigatou.....denke ich..", wisperte Natsuki unsicher, zog die Arme um das Buch, drückten es leicht gegen ihre Brust, als sei es das wertvollste Geschenk, was man ihr machen konnte. Dass die junge Frau vor ihr bereit war, das Verpasste, das Vergangene aufzuholen, sie daran teilhaben zu lassen, berührte sehr. Ehe sie zu weiteren Worten ausholen konnte, machte Shizuru schon auf dem Absatz kehrt, ließ sie mit Worten des Abschieds einfach stehen. Wehmütig blickte die Jüngere hinterher, überlegte ob sie nachlaufen sollte, Shizuru aufhalten sollte, schon wieder so schnell zu verschwinden. Ihre Beine waren aber wie Blei, bewegten sich keinen Zentimeter von der Stelle.

"Baka...ich hab dich doch auch vermisst...", murrte sie sanft, schloss die Augen um sich erneut unter Kontrolle zu behalten. Seufzend sah sie erneut auf das Buch in ihren Händen, wusste nicht ob sie es jetzt schon fertig bringen würde hineinzusehen. Zumindest legte sie die kleine Visitenkarte sicher in eine der ersten Seite, damit diese nicht achtlos irgendwo verloren ging.

Einige Zeit verstrich noch bis sich die rebellische Schülerin entschloss doch dem Unterricht beizuwohnen. Mit einem kleinen Abstecher rüber zu den Parkbuchten, holte sie ihre Schultasche, die einsam am Motorrad lehnte, glaubte heute wohl nicht mehr abgeholt zu werden. Mit der Ledertasche über die Schulter geschwungen, das Buch sicher im anderen Arm betrat Natsuki das Schulgebäude. Einige Schüler hielten sich auf dem Gang auf, schien zur nächsten Stunde zu eilen. Die Jüngere bahnte sich einen Weg durch den Gang, wichen die Menschen schon von alleine zur Seite, wollten möglichen Zorn der Eisprinzessin nicht auf sich ziehen. Ruckartig packte sie eine Hand am Arm zog sie etwas unliebsam zur Seite.

„Baka wo warst du verdammt?“ verlangte Mai sofort zu wissen, hielt jedoch inne als sie Natsukis betrübte Miene sah. „Alles in Ordnung Natsuki? Hast du Kaichou-san…“, stimmte die Orangehaarige sofort sanfter an, hielt inne, konnte nicht ahnen, was zwischen ihr und Shizuru abgelaufen war. Im Nachhinein konnte Natsuki doch schließlich froh sein, dass die Ex-Kaichou wieder aufgetaucht war, also weshalb das triste Gesicht. „Ja alles ok…macht dir keine Sorgen..“, redete Natsuki beschwichtigend, setzte kurz ein erzwungenes Lächeln auf. „Lass uns zum Unterricht gehen…“, wand sich die Jüngere schon zum Gehen ab, wirkten diese Worte mehr als merkwürdig aus ihrem Munde. Mai zog die Brauen leicht zusammen, folgte ihrer besten Freundin dann aber schon.
 

Es tat wirklich unbeschreiblich weh, Natsuki so stehen zu lassen... doch sie hatte keine andere Wahl. Bald war die Jüngere mit der Schule fertig und wenn sie es dann wollen würde, dann konnten sie immer noch über diese Dinge reden, denn dann hatten sie alle Zeit der Welt. Was Natsuki nach der Schule vorhatte, wusste sie zwar nicht, doch ihr Semester an der Uni würde auch erst in vier Wochen beginnen, das heißt sie hatte genug Zeit um sich häuslich einzurichten und sich nach den zwei Jahren hier wieder zurecht zu finden...

Schwer seufzend erreichte sie das Taxi, vor welchem Haruka stand, an ihrer Seite Shizurus Koffer, und mit dem Fuß wartend auf und ab tippelte.

Shizuru hob den Blick und blinzelte, als sie vor der blonden stehen blieb. Haruka zog die Brauen zusammen, schob der Älteren den Koffer zu und wandte sich zum gehen. „Ich erwarte zwar noch eine Erklärung von dir, Fujino, aber am wichtigsten zu sagen ist: Du hast Kuga genug Kummer gemacht, also untersteh dich das noch zu vertiefen, verstanden?!“, maulte sie, setzte ihren Weg dann auch fort.

Die braunblonde Frau zog leicht die Brauen zusammen und folgte Haruka mit dem Blick. War ja nicht unbedingt typisch für das störrische Weib sich um Natsuki zu scheren... Sie schüttelte leicht den Kopf, seufzte und lud den Koffer dann wieder in das Taxi, mit welchem sie den Campus dann verließ und schon eine halbe Stunde später vor dem Haus, welches sie noch nie gesehen hatte, wieder ausstieg...

Indessen hatte sich Mai zusammen mit Natsuki in den Unterricht begeben, wo es aber schon gar keinen richtigen Unterricht mehr gab. Die Prüfungen waren geschrieben und ausgewertet und alles was noch bevor stand, war die Zeugnisvergabe, dann waren sie die Schule los.

Der Lehrer prüfte dennoch ob alle anwesend waren und ging dann einige Formalitäten mit der Klasse durch, sowie organisatorischen Dingen... Denn zur Zeugnisvergabe, würde es auch einen Abschlussball geben und die Anwesenheit war Pflicht, wenn man sein Zeugnis haben wollte... Mai wäre ja vermutlich mit Tate gegangen, doch mit dem hatte sie gerade etwas krach und so würde sie wohl Mikoto mitnehmen, die sich dann über das Buffet würde hermachen können... Das war besser als mit diesem Kerl dahin zu gehen, für den sie zwar etwas empfand, die beiden aber so stur waren wie alte Esel und deswegen ständig aneinander gerieten...

Als der Lehrer dann die Begleiterlister durchging und sein Blick auf den Namen Kuga fiel, hob er die Brauen und suchte diese Schülerin mit dem Blick.

„Kuga, Natsuki... du hast noch immer keinen Begleiter für den Ball angegeben und heute ist der letzte Tag..“, mahnte der Lehrer, schob sich die Brille zurück auf die Nasenwurzel, „deine Leistungen haben sich wirklich gebessert, doch diese letzte Hürde wirst du noch nehmen müssen, bevor du uns alle los bist, also bitte teil mir bis spätestens nach dem Unterricht den Namen deines Begleiters mit...“.

Nachdem das klar gestellt wurde, sah er durch die Klasse und kümmerte sich dann noch um einige andere Dinge, die angesprochen werden mussten.

Mai tippelte mit einem Stift gegen ihre Unterlippe, während sie die ganze Zeit zu Natsuki rüber blickte, es würde sie nämlich schon interessieren was passiert war im Garten mit der Kaichou.. Aber wirklich fragen wollte sie auch nicht, so neugierig sie auch war.. Natsuki schien ohnehin schon etwas gereizt zu wirken und auf den Ball, so wusste Mai, hatte die dunkelhaarige wirklich keinen Bock... Doch ohne Ball kein Zeugnis und dann wäre ja auch alles umsonst gewesen...

Irgendwann, als es zur Pause klingelte, hielt sie es aber nicht mehr lange aus und gesellte sich schließlich zu Natsuki um sie auszuquetschen. „Was war denn nun mit der Kaichou?? Hast du sie gesehen? Hat sie was gesagt? Wo war sie?? Und warum zum Teufel hast du noch niemanden für den Ball?? Es gibt doch genug die dich gefragt haben... Und irgendeinen diese trottel musst du ja wohl mitnehmen, ohne Begleiter kannst du dort nicht aufkreuzen!“, startete sie dann ihr Löcherndes Frage und Antwortspiel.

Währendessen hatte Shizuru ihren Koffer ausgepackt und saß in diesem großen, einsamen Haus auf der dem Boden vor einem Teetisch und seufzte... Das Haus war zu groß für sie alleine und viel zu ruhig war es auch... Was sollte sie einen ganzen Monat lang hier nur tun, bis sie endlich studieren konnte? Sie war wirklich kein Mensch der langeweile...

So würde nun also ihr neues Leben aussehen?
 

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1. Kapi ende^^... klischeehaft, aber der beste Einstieg in unsere Story ;) bitte lasst uns nen kommi da damit es schnell weitergehen kann

Besuch

Gelangweilt lenkte Natsuki den Blick zum Fenster raus, ließ das Gerede des Lehrers mehr an sich vorbeiziehen als wirklich aufzupassen. Warum auch, ihre Anwesenheit reichte vollkommen in den letzen Tagen. Zudem hätte sie sich sowieso nicht auf etwas in dem Moment konzentrieren können, kreisten die Gedanken immer noch um Shizuru und ihre überraschende Rückkehr. Das Kinn in eine Hand gestützt, betrachtete sie keinen wirklichen Punkt dort draußen, starrte eher gedankenverloren in die Ferne. Die andere Hand strich abwesend über den Einband des Buches, welches sie vor sich auf ihrem Tisch platziert hatte. Auch wenn nun einiges klarer in den Augen der Jüngeren erschien gab es immer noch einige Fragen.

Warum hatte sie Shizuru nicht schon viel früher kontaktiert, ihr mitgeteilt, dass sie unterwegs auf Reisen sei, dass es ihr zumindest gut ging. Wie oft hatte sich die Bikerin ausgemalt, was der jungen Frau hätte zustoßen können, dass sie vielleicht gar nicht mehr am Leben war. Tag für Tag hatte sich Sorge und Schmerz gesammelt, an ihr genagt wie eine Krankheit. Und nun war sie wieder da, hatte sich sogleich für verbrochene Taten entschuldigt, Natsuki ihre Vergangenheit in Form des Buches anvertraut und ihr die Entscheidung selber überlassen, was sie nun wollte. Das Aufrufen ihres Namens ließ sie aus den Gedanken hochschrecken, wandten sich die Augen nach vorne zum Lehrer.

Etwas missgestimmt verzog die Schülerin das Gesicht, nickte jedoch zustimmend um den alten Mann wissen zu lassen, dass sie seine Aufforderung gehört hatte. Dunkle Brauen zogen sich nach unten, der Ball war wirklich das letzte auf ihrer Prioritätenliste, hatte sie diese Tatsache schlicht verdrängt. Wohl oder Übel musste sie ihn jedoch über sich ergehen lassen, sonst war die ganze Anstrengung wirklich umsonst gewesen. Wie konnte man nur so etwas Wichtiges mit so etwas banalem wie einem Ball verbinden? Warum musste sie da auftauchen nur um die Schule abgeschlossen zu haben? So eine Veranstaltung war ihr ohnehin zu spießig, wusste die Dunkelhaarige jetzt schon, dass sie es nicht lange dort aushalten würde. Vielleicht würde es ja reichen wenn sie kurz auftauchte sich anmeldetet und dann klammheimlich wieder verschwand.

Kaum merklich seufzte die junge Frau, ließ den Blick erneut zum Fenster schweifen. Das sie eine Begleitung haben musste war wohl das nächste Problem und dass sie sich bis zum Ende der Stunde auch noch für solch eine Person entscheiden sollte, das wohl noch größerer. Um nichts in der Welt würde sie mit einem der Trottel auftauchen, die in den letzten Wochen mit vergeblichen Versuchen an der Eisprinzessin gescheitert waren. Alle hatten nur den berühmten Kuga Todesblick bekommen, in Takedas Fall war es zusätzlich ein Schlag ins Gesicht, da dieser wohl am hartnäckigsten war und sich durch nichts abschrecken ließ. Die Stunde verging schneller als es Natsuki lieb war, leerte sich der Raum nach dem Klingeln nach und nach.

Was sollte sie also nun ihrem Lehrer mitteilen? Vielleicht ließ er sich ja milde Stimmen und gab ihr etwas Zeitaufschub. Mit diesem Gedanken im Sinn, erhob sich Natsuki, schnappte sich ihre Tasche und das Buch, nur um von Mai plötzlich aufgehalten zu werden. Kurz rollte sie die Augen als sie den Redeschwall ihrer Freundin über sich ergehen lassen musste. Ihr war klar, dass Mai vor Neugierde überwältigt war und nicht anders konnte als sie mit ihren Fragen zu löchern. sich darauf vorbereitend noch ein paar Worte mit der Orangehaarigen wechseln zu müssen lehnte sie sich an den Tisch zurück, legte die Tasche darauf wieder ab.

"Sie war...im Ausland...“, informierte Natsuki dann erst einmal sachlich, drückte instinktiv das Buch etwas fester gegen ihren Körper.“Sie hat mir das gegeben...ihr Tagebuch..", die Stimme wurde augenblicklich leiser, ungewohnt sanft für die sonst so unnahbare junge Frau. Mai betrachtete kurz das Buch in Natsukis Arm, wirkte rege interessiert an dem Inhalt.

"Und ja ich weiß, dass ich eine Begleitung brauch!", zischte die Dunkelhaarige weiter, rieb sich mit der freien Hand kurz über die Stirn. "Ich geh garantiert mit keinem dieser Trottel dahin...oder willst du dass es Tote gibt?", eine Augenbraue zog sich gefährlich nach unten, hätte der Blick in Natsukis Gesicht wohl einen jeden in die Schranken gewiesen. Mai allerdings ließ sich davon nicht beeindrucken, wusste nur allzu gut mit der aufbrausenden Art ihrer Freundin umzugehen.

"Nein natürlich nicht..", winkte sie leicht ab, konnte sich ein Schmunzeln kurzzeitig nicht verkneifen. "Aber du brauchst wirklich jemanden, sonst war’s das mit dem Abschluss also...", redetet sie erneut auf die um ein Jahr Ältere ein, ehe ihr eine Idee kam.“Hey wieso fragst du nicht Kaichou-san, ich meine jetzt ist sie ja wieder da und sie geht bestimmt gerne mit dir hin...“, schlug sie Natsuki, mit Begeisterung auf die tolle Idee gekommen zu sein, vor.

Natsuki runzelte die Stirn kurz, schien die Idee in ihren Augen nicht sonderlich toll zu sein. "Ich weiß nicht...das wäre nicht fair...und außerdem…"

"Ach komm schon...", brach ihr Mai ins Wort boxte der sturen Schülerin sanft an die Schulter. “Sie hat sicher nichts dagegen, ruf sie einfach an und sag ihr, dass du mit ihr da hin willst...", die Dunkelhaarige zeigte Anzeichen eines leichten Rot-Tons auf den Wangen, vor Verlegenheit und Ärger, dass Mais sie dazu drängen wollte.

"Baka! Ich kann das nicht...!", keifte sie ungehalten, wohl etwas zu laut, da Sekunden später der Lehrer auf die beiden aufmerksam wurde. Er hatte noch einige seiner Unterlagen überprüft, wartete eigentlich nur auf die letzten Schüler ihm die gewünschten Begleiter mitzuteilen hatten, unter denen Natsuki auch war.

„Gibt es ein Problem Kuga-san? Tokiha-san?“, sein Blick schweifte von Natsuki zu Mai rüber und zurück, während er sich erhob und zu den beiden Schülerinnen rüber ging. Mai winkte leicht verlegen ab, kratzte sich am Hinterkopf.

„Nein alles in Ordnung Aoyama-sensei… Natsuki überlegt nur gerade wen sie mit zum Ball nehmen will..“, erklärte sie entschuldigend. Der Lehrer nickte leicht, wand sich dann gleich Natsuki zu.

„Also Kuga-san? Wen darf ich eintragen?“, verlangte er zu wissen, hatte auch nicht gerade vor noch länger hier im Raum zu warten, da ihn neuer Unterricht erwartete. Natsuki blinzelte kurz, wusste nicht wirklich, was sie nun sagen sollte.

„Ano…“, fing sie an, als ihr plötzlich Mai ins Wort fiel und für sie antwortete. „Sie geht mit Kaichou-san…“, auf den verwirrten Ausdruck des Lehrers, fuhr die Orangehaarige schnell fort, „…Fujino Shizuru…“ Natsukis Augen weiteten sich, als der Lehrer ein Nicken gab und den Namen schon längst eingetragen hatte.

„Gaaaah Maaai~!“, knurrte sie, eine Ader trat gefährlich aus ihrer Stirn hervor. Mai wusste was jetzt kommen würde, griff schnell nach ihren Sachen und düste mit einem schnellen „Ich muss los..!“ aus dem Klassenzimmer. Binnen weniger Sekunden hatte sich auch Natsuki ihre Sachen geschnappt und an die Fersen der Übeltäterin geheftet. „Du bist so was von tot…!“, hallte es durch den Gang.
 

Shizuru konnte nicht einmal ansatzweise erahnen, was sich derzeit in der Fuuka Gakuen abspielte. Aber das war auch gut so, denn sie wüsste sicherlich nicht, wie sie darauf reagieren sollte... Vor allem auf die Gegebenheit, die Mai in die Wege geleitet hatte, ohne das die Ältere es wusste und ohne das Natsuki sehr erfreut darüber war... Immerhin war das alles mehr als kurzfristig und wenn Natsuki sich wirklich dazu durchringen sollte, Shizuru zu fragen, dann müsse sie das noch heute tun, da es morgen ja schon so weit war.

Während Mai vor Natsuki in die Pause floh und anschließend in den nächsten Kurs, in dem nichts weiter passieren würde, so das ein schwänzen nicht mal so verkehrt wäre, hatte Shizuru sich jeden Winkel des Hauses genau angesehen. Zwei Bäder, eine kleine Hausbibliothek, drei Schlafzimmer, eine Außensauna, ein Pool, eine riesige Küche und ein ebenso riesiges Wohnzimmer, ein Teeraum, ein Musikzimmer, eine Dachterasse... Das Haus war wirklich viel zu groß, vor allem wenn man allein darin wohnte. Was hatten sich ihre Eltern bei dem Kauf gedacht? Sicher, sie haben es aus der Ferne getan, dennoch wussten sie ja wohl genau wie groß es war... Was dachte die sich? Das Shizuru nun genug Platz haben würde um eine eigene Familie zu gründen? Solche Gedanken würde sie ihren Eltern durchaus zutrauen und das ließ sie seufzen... Das war ja wirklich nicht zu fassen...

Nachdem sie die Sachen aus ihrem Koffer verstaut hatte, klopfte sie in die Hände. Die Schränke waren schon gefüllt mit Klamotten, die Regale voller Bücher, sogar die Küche war schon komplett eingerichtet gewesen... Ihre Eltern hatten wirklich an alles gedacht..

Das heißt alles was sie noch tun konnte, war einkaufen zu gehen um den Kühlschrank zu füllen... und bevor sie würde rumsitzen müssen, tat sie das auch.

Vorher aber genoss sie eine gründliche Dusche, die Wärme des Föns und frische Klamotten, in die sie ihren Körper hüllte. Nachdem sie ihre Haare gemacht und die Brille wieder auf die Nase gesetzt hatte, schnappte sie sich ihren Schlüssel, das Handy und machte sich dann auf den Weg. Ihre Eltern hatten es sich ja bestimmt auch nicht nehmen lassen einen nagelneuen Wagen in die Garage zustellen, immerhin hatte Shizuru in Europa ihren Führerschein gemacht.

Wie gut sie ihre Eltern kannte bestätigte sich dann, als sie die Garage aufmachte und dort wirklich ein Auto vorfand... Sie schüttelte leicht den Kopf und zögerte wirklich, ob sie damit wirklich fahren sollte... Aber das war der Stadtrand, sie hatte fast keine andere Wahl,wenn sie nicht mit dem Bus fahren wollte... Also zuckte sie mit den Schultern, stieg in den Wagen und stellte sich alles zurecht, ehe sie die Kiste startete und aus der Garage fuhr, um sich in den Verkehr einzureihen und in die Stadt zu fahren...

Indessen hatte Mai sich wieder im nächsten Kurs eingefunden und wurde auch dort nur von einem Lehrer mit Organisatorischem aufgehalten... Diese letzten beiden Tage hätten sie sich wirklich sparen könnten denn wenn sie nichts taten außer über Morgen zu reden, war das alles ja echt für die Katz. Ab und an sah sie rüber zu Natsuki, welche wirklich noch immer zu brodeln schien, dabei hatte sie es nur gut gemeint und das war ja wohl auch noch eine bessere Lösung als die, am Ende noch mit Takeda auf den Ball zu gehen...

Während Mai sich von Natsukis Blicken töten ließ und nur darauf wartete, das der Unterricht endlich vorbei war, kam Shizuru nach knappen drei Stunden Einkaufsgewühl wieder nach Hause und parkte das Auto in der Garage.

Sie nahm die Tüten aus dem Wagen und brachte dann alle ins Haus um sie dort auszuräumen und den Inhalt dorthin zu packen, wo er hingehörte. Kosmetikartikel ins Bad, Trockenware in den Speiseraum und Kühlsachen in den Kühlschrank und die Gefriertruhe... Als das alles fertig war, lehnte sie sich mit der Hüfte gegen die Arbeitsplatte, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sich um... Nun war sie so lange einkaufen gewesen, hatte so viel verräumt und doch stand sie nun wieder ohne Arbeit da...

Shizuru seufzte und rieb sich kurz die Schläfe... Das Leben ohne die Mission einer Hime, war wirklich mehr als langweilig... Keine Hime, keine Kaichou, nur noch Studentin und das auch erst in vier Wochen... wirklich ein Ärger...

Sie zuckte mit den Schultern und entschied sich dann Tee zu kochen, denn das war nie verkehrt und manchmal half so ein Tee ja wunder...
 

Nach der nächsten Schulstunde verfluchte Natsuki wirklich den Morgen, wäre sie doch im Bett geblieben, dann hätte sie sich nun das ganze überflüssige Gerede hier nicht mehr antun müssen. Dazu hätte sie noch der heiklen Situation mit dem Ball aus dem Weg gehen können. Wäre sie allerdings nicht aufgestanden hätte sie wohl Shizuru verpasst, hätte sich dies im Nachhinein wohl nicht verziehen.

Wie schon in den vorangegangenen Stunden drifteten Natsuki Gedanken zu der Älteren ab, der Blick heftete sich das Buch. Ehrfürchtig schlug die Dunkelhaarige die erste Seite auf, wurde sofort wieder auf das kleine Kärtchen aufmerksam, was in geschwungenen Buchstaben die derzeitige Adresse der Kyoto Schönheit aufwies. Sie drehte das kleine Stück Papier zwischen zwei Fingern, studierte die Worte darauf immer und immer wieder. Soweit sie wusste, war der Bereich eines der besseren Viertel Fuukas, lag ziemlich weit am Stadtrand, hatte sie ihn hin und wieder bei einem der dutzend Ausflüge mit ihrem Bike durchfahren. Dass Shizuru nun dort wohnen sollte, überraschte sie nicht wirklich, immerhin war sie eine Fujino, Geld spielte keine Rolle.

Sie legte das Kärtchen vorsichtig zur Seite, schenkte den ersten Worten auf der Seite des Buches Aufmerksamkeit. Ehe sie sich versah, war sie schon gefangen in der Geschichte, die Shizurus Leben in den letzten zwei Jahren widerspiegelte. Manches mal glitt ein Schmunzeln über die Lippen der jungen Frau, dennoch war der Ausdruck auf Natsukis Gesicht meist nicht zu entziffern. Zart strich sie über eine Seite, die leicht verknittert schien, an den Stellen, an der salzige Tränen, das Papier durchnässt hatten. Selber nicht in solche auszubrechen, biss die Jüngere auf die Unterlippe, klappte das Buch wieder zu. Hier war schließlich nicht der beste Ort um sentimental zu werden, und das würde sie Wohl oder Übel werden, wenn sie weiter las.

Mit dem Klingeln zur Mittagspause war die Jüngere auch von dieser quälenden Stunde erlöst. Rasch legte sie die Karte wieder an ihren Platz, schnappte sich ihre Sachen um Mai hinaus auf das Gelände des Campus zu folgen. Sie war immer noch nicht gut darauf anzusprechen, was Mai in der vorherigen Stunde verbrochen hatte.

"Mou Natsuki...komm schon, ich habs doch nur gut gemeint...", entschuldigte sich ihre Freundin schon zum tausendsten Mal, versuchte die Stimmung der Dunkelhaarigen zusehends zu verbessern. Natsuki seufzten kurz tief, ließ sich dann unter einem Baum auf der Wiese nieder, wo Mikoto schon auf die beiden sehnsüchtig gewartet hatte oder viel mehr auf das Essen, was Mai sogleich hervorholte. Strahlend blickte die Kleinere auf das Bento was ihr Mai mit einem Lächeln reichte. Der Blick der Orangehaarigen wand sich weiter zu der schmollenden Bikerin.

"Hier ich hab dir auch extra eins mit Mayo gemacht..", grinste Mai, wusste das sie damit eigentlich schon gewonnen hatte. Die Miene der Dunkelhaarigen schien sich prompt zu erhellen, wenn sie mit einem bestechlich war, dann wohl das. "Her damit...", versuchte sie immer noch kühl zu wirken, brachte damit aber nur ein Kichern bei Mai hervor, die in den strahlenden Augen etwas ganz anderes als Ärger sah. Zufrieden lehnte sie sich im Gras zurück, betrachtete ihre beiden Freunde, ehe sich nach einiger Zeit selber zum Essen überging.

Die restliche Zeit verging wie im Fluge, vieles wurde noch über den kommenden Ball und die Abschlusszeremonie beredet und Natsuki musste sich insgeheim fragen ob Shizuru dasselbe über sich ergeben lassen musste bei ihrem Abschluss. Soweit sie sich erinnern konnte hatte sie nichts von eine derartigen Ball mitbekommen, vielleicht war sie aber auch einfach zu beschäftigt gewesen um solches zu bemerken.

Die Jüngere verabschiedetet sich von ihren beiden Freunden, ging mit langsamen Schritten rüber zu den Parkbuchten, schwang sich auf ihre Ducati, nachdem sie ihre Sachen inklusive Buch sicher verstaut hatte. Schwungvoll warf Natsuki den Kopf, damit auch die kobaltblauen Strähnen des langen Haars etwas zurück, ehe der Helm wie gewohnt auf dem Kopf Platz fand. Ohne Rücksicht auf vorbeilaufende Schüler düste sie aus der Bucht heraus auf die Straße, fuhr aus Gewohnheit in Richtung Heimat. Mitten auf der Strecke fielen ihr jedoch wieder die Umstände ein, in die Mai sie so achtlos gebracht hatte. Brauen zogen sich unter dem Visier zusammen, Augen verengten sich kaum merklich, als Natsuki die Möglichkeiten bedachte. Dass Shizuru ihre Begleitung sein würde, stand damit schon fest, dass sie eingetragen war, ein Rückzieher war schon nicht mehr möglich. Auch wenn, hätte sie dann jemand anderen anmelden müssen. Irgendwie musste sie also Shizuru überreden mit ihr dort aufzukreuzen, wenn nicht um ihrer Willen, damit zumindest für ihren Abschluss. Zähne bissen sich leicht zusammen, wie sollte sie das alles nur Erklären, warum musste sie das überhaupt? Shizuru war gerade erst wieder in ihr Leben getreten, konnte sie sich davon nicht erst einmal erholen bevor sie auf neue Konfrontationen traf? Wohl eher nicht, erwies sich Natsukis Leben bis zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nie als einfach oder leicht.

Ohne es wirklich zu merken hatte sie die Straße eingeschlagen, die sie Richtung Stadtrand bringen würde. Vielleicht wäre ein einfacher Anruf besser gewesen, hätte einiges an Peinlichkeiten zumindest erspart, aber nun war sie schon hier, also warum nicht einfach gleich in die Höhle des Löwen vorwagen. Beide Füße platzierten sich fest auf dem Boden, als die Jüngere vor dem riesigen Anwesen hielt. Sie staunte nicht schlecht darüber, was Shizuru ihr Eigen nennen konnte.

Nur langsam stieg sie ab, schob die Ducati etwas in die Parkeinfahrt, hängte den Helm schließlich an den Lenker. Der Blick glitt empor an dem großen Gebäude, wirkte auf Natsuki fast schon zu mächtig. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass man sich in so einem Haus wohl fühlen konnte. Ein paar tiefe Atemzüge später, nahm die Bikerin die Treppen in Angriff, blieb dann aber unsicher vor der Tür stehen. Sie schluckte leicht, versuchte sich selber innerlich etwas Mut zu machen.

„Komm schon Kuga, jetzt oder nie…“, wisperte zu sich selbst, hob die Hand gen Klingel, zog sie aber erneut zurück. Was wenn Shizuru sie gar nicht sehen wollte? Wenn sie ihr heute Morgen einfach nur das Buch geben wollte und mehr nicht? „Baka sie hat dir nicht umsonst die Visitenkarte gegeben….“, ermahnte sich Natsuki, führte fast schon mit ihrem inneren unsicheren Ich Streit. Sie ballte kurz die Finger zur Faust, brachte es dann doch schließlich übers Herz zu klingeln um danach einige Schritte zurück zu treten.
 

Gerade hatte Shizuru das Teewasser aufgesetzt, als ihr Handy klingelte. Sofort blieb ihr fast das Herz stehen... aber das konnte unmöglich so schnell schon Natsuki sein.. Das wurde auch leider bestätigt, als sie die bekannte Nummer ihrer Mutter auf dem Display hatte. Seufzend klappte sie das Handy auf und führte es an ihr Ohr. „konnichi wa o-kaa-san...“, sagte sie, mit einer recht monotonen und belegten Stimme, so wie immer, wenn sie mit einer ihrer Elternteile sprach... Das was zwischen ihnen herrschte war weniger Familiär, als ebenso Geschäftlich wie alles andere auch... Shizuru kam sich nicht vor wie die Tochter dieser beiden Menschen, eher als gehöre sie zu den Bediensteten oder den Menschen, die unter ihren Eltern arbeiteten und ihnen gehorsam zu leisten hatten... Sie wurde von ihnen auch noch nie umarmt... Die emotionale Distanz zwischen ihnen war so groß wie von hier bis zur Sonne... Alles was es zwischen ihnen gab war Disziplin und Respekt... mehr nicht.

Mit der Hüfte lehnte sie sich gegen die Arbeitstheke, fasste sich dabei an die Schläfe und beobachtete das köchelnde Wasser auf dem Herd.

Voller Anstand ließ sie ihre Mutter reden, würde niemals ungefragt dazwischen reden... So wurde sie eben erzogen.

Und auch wenn es ihr noch so wenig gefiel, was sie zu hören bekam, so respektierte sie jedes gesprochene Wort und musste es so stehen lassen wie es gefallen war.

Auch heute endete es wie jedes mal mit einem: „hai, wakarimashita o-kaa-san...“.

Das Handy wurde zugeklappt und die Sorgenfalte auf Shizuru Stirn glättete sich erst wieder, als sie das Mobilfunkgerät wieder in ihrer Rocktasche verstaut hatte.

Sie nahm sich kurz die Zeit um über gesagtes nachzudenken, legte dabei die Arme um sich selbst und verlagerte das Gewicht etwas nach hinten in Richtung der Theke...

Was sollte sie denn jetzt nur tun? Sie wusste doch das die ganze Sache einen Haken hatte... und dann auch noch einen so gewaltigen... das überstieg selbst ihre Vorstellungen...

Seufzend warf sie einige Haarsträhnen zurück, schob die Brille zurück auf die Nasenwurzel und trat dann vor auf den Herd um das Wasser von der Flamme zu nehmen und in ein Kännchen umzufüllen, das gespickt mit einer Mischung aus Teeblättern war. Den Wasserkocher zurück gestellt, schwenkte sie das Kännchen etwas hin und her, damit sich ein Sud aus den Teeblättern bildete und den Geschmack in dem Wasser entfaltete... Anschließend stellte sie das Kännchen zu einer Tasse und einem Teller mit Keksen auf ein Tablett und trug das dann ins Wohnzimmer, wo sie es auf dem niedrigen Tisch abstellte, um das vier Sitzkissen herum lagen.

Sie setzte sich davor, zündete ein Räucherstäbchen dazu an und füllte gerade die Tasse mit Tee auf, als es an der Tür klingelte. Shizuru riss sofort den Kopf herum und ließ beinahe das Teekännchen fallen, so wenig hatte sie mit Besuch gerechnet. Aber es war erst kurz nach Mittag, vielleicht war es ja der Briefträger...

Sie legte kurz die Stirn in Falten, als sie darüber nachdachte, immerhin wusste doch noch keiner das sie hier wohnte. Die Kanne wurde auf dem Tisch abgestellt, sie putzte sich ihre Hände an der Schürze ab, welche sie um die Hüfte gebunden hatte und dann suchte sie den Weg zur Haustür.

Sie sparte sich den Blick durch den Türspion, zog die Tür sofort auf, nur um sich dann dabei zu erwischen, wie ihr das Herz in die Hose rutschte, als sie sah welch unerwarteter Besuch da vor ihrer Tür stand...

Rubin hatte sich überrascht freigelegt, verriet, dass sie kurzzeitig glaubte die Fantasie würde ihr einen böse Streich spielen. Ein Schlucken, ein blinzeln, dann öffnete sie Lippen, um etwas zu sagen. „Natsuki...“, kam dabei aber nur heraus.

Shizuru musste kurz den Kopf ganz schütteln, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und ein höfliches lächeln aufzusetzen, trotz der eigenartigen Situation.

„Komm doch rein, ich hab gerade Tee gemacht...“, kam sie ihr dann sofort Gastfreundschaftlich entgegen und trat einen Schritt zurück, damit sie an ihr vorbei ins Haus kommen konnte.

Sie schloss die Tür hinter der dunkelhaarigen und überholte diese dann, um sie ins Wohnzimmer an den Tisch zu führen.

Sofort lief sie hinter die Küchenzeile um eine zweite Tasse hervor zu holen und diese Natsuki vor die Nase zu setzen.

„Es muss ja etwas unheimlich wichtiges sein... wenn du mich so schnell besuchen kommst...“, enttarnte sie das Manöver der Jüngeren sofort, goss ihr gleichzeitig Tee in die Tasse.
 

Nervös fummelten die Finger an den Ärmelenden ihrer Jacke herum, das Gewicht verlagerte Natsuki von einem Bein auf das anderen. Geduld war noch nie ihre Stärke und hier jetzt vor Shizurus Haus zu stehen und zu warten, bis sich die Tür öffnete oder auch nur irgendetwas regte, erschien ihr wie eine Ewigkeit. Vielleicht hatte sie sich ja auch geirrt und das hier war gar nicht das beschriebene Haus auf der Visitenkarte.

Sie war nahe daran die Nerven zu verlieren, wollte schon auf dem Absatz kehrt machen, hielt dann aber wie versteinert inne, als sich die Tür öffnete. Smaragd starrte in Rubin, welches genauso überrascht zurück starrte. Es war also doch das richtige Haus und die Ältere stand wirklich gerade vor ihr. Wie schon am Morgen konnte Natsuki die Lage nicht wirklich für real empfinden, blinzelte leicht, wachte erst aus der Starre auf, als Shizuru ihren Namen erwähnte. Innerlich hätte sie sich in ihren Hintern treten können, verhielt sie sich in dem Moment nicht besser, als beim ersten Zusammentreffen mit der Ex-Kaichou an diesem Tage.

"Ah…hey..", brachte die Schülerin etwas unbeholfen heraus, hob eine Hand kurz zum Gruß, ehe sie schon hinein gebeten wurde. Die Dunkelhaarige schluckte leicht, leistete dann aber schließlich Folge, trat an Shizuru vorbei in das Haus hinein. Der Blick galt sofort der Einrichtung, die nicht weniger beeindruckend war als die Außenfassade des Anwesens. Alles hatte seine Ordnung, wirkte noch so unberührt von Menschenhand. Nur langsam folgte Natsuki Richtung Wohnzimmer, blieb der Blick hin und wieder an einem der Einrichtungsgegenstände länger hängen als nötig.

Als Shizuru etwas von Tee erwähnte, kam sie nicht drum herum wage zu schmunzeln. Manche Dinge änderten sich wohl nie, und diese Angewohnheit Shizuru war wohl eines davon. Zugegeben konnte sie sich an kaum an Gelegenheiten erinnern, in denen sich die Ältere nicht mit einer heiß geliebten Tasse Tee in Händen angetroffen hatte. Natsuki hatte noch nie diese Dringlichkeit begriffen, aber es war wohl nichts anders, als wenn es um ihre Abhängigkeit von Mayo ging.

Etwas unbeholfen blieb Natsuki im Wohnzimmer stehen, ließ die Augen kurz rüber zum Tisch wandern, auf dem der Tee schon so liebevoll angerichtete war. Irgendwie fühlte sie sich nicht Wohl dabei hier jetzt einfach Platz zu nehmen und Tee zu trinken als ob nichts die gesamten letzten Jahre gewesen wäre. Einiges wusste sie zwar schon aus dem Tagebuch, was Shizuru ihr anvertraut hatte, vieles war aber noch darin verborgen wie die Geheimnisse des Lebens selbst. Kaum hatte Shizuru den Satz ausgesprochen, lief Natsuki mit einem zartes Rosa an, verlegen darüber, dass die Ältere ihre Absichten jetzt schon erahnen konnte, darüber, dass sie Shizuru nur wegen diesem Grund überhaupt aufgesucht hatte.

"Ano...", brachte sie leise hervor, versuchte rege weiteres Rotwerden zu unterbinden. Klang es nicht ein wenig grob, wenn sie den wahren Grund ihres Besuches verriet? Doch war dies wirklich der einzige Grund, warum es sie hier her verschlagen hatte? Unsicher ließ sich die junge Frau auf eines der Sitzkissen am Tisch nieder, betrachtete kurz die Teetasse, die ihre Freundin für sie extra angerichtete hatte. Der Blick hob sich langsam, traf dann schließlich mit dem Shizuru zusammen.

"Ich...ehm...es tut mir leid wegen heute Morgen..", brach es dann etwas abseits vom eigentlichen Thema aus Natsuki heraus, führte sie sogleich eine Hand an den Hinterkopf, kratze dort leicht verlegen. "War wohl nicht der...beste Willkommensgruß...", gab die Jüngere mit einem Schmunzeln zu, was aber nicht lange hielt, die Augen wanden sich schnell beschämt zur Seite. Zumindest hatte sie sich schon mal diese kleine Sünde von der Seele geredet, die jedoch noch so viel mit sich trug.

„Mein Abschluss ist ja morgen und ich dachte…also…“, nur langsam hob sich der Blick wieder in Shizurus Richtung. „…also ich weiß nicht wer diesen Schwachsinn erfunden hat aber da gibt es ja diesen Ball noch und…. Leicht zogen sich die dünnen Brauen zusammen, wirkte der Ausdruck auf Natsukis Gesicht angestrengter denn je. „Ich hab wirklich keine Lust mit einem dieser Trottel da aufzutauchen und na ja vielleicht hast du…also…, die Jüngere atmete einmal kräftig durch, wusste dass sich zu dem Zeitpunkt schon wieder etwas Hitze in ihren Wangen gesammelt hatte.

„Ich weiß….dass kommt jetzt ziemlich plötzlich und….vielleicht hast du ja schon deine Zeit verplant und…“, dass jenes der Fall sein könnte, zog Natsuki erst in Betracht, als sie die Worte selber aussprach.
 

Aus den Augenwinkeln beobachtete Shizuru das Verhalten der Jüngeren die ganze Zeit über, auch wenn sie das so geschickt tat, das man das nicht merken würde... Aber die Situation war auch zu eigenartig um Natsuki aus den Augen zu lassen.. vor allem nachdem sie sich zwei Jahre so sehr danach gesehnt hatte, wieder in deren nähe sein zu dürfen und in dieses Gesicht sehen zu können... Und sie hätte alles... wirklich alles dafür getan...
 

- - -

// “Aber ich will wieder zurück, o-kaa-san.... Ich... konnte mich von niemandem verabschieden... keiner weiß wo ich bin und...“, versuchte Shizuru rege das Interesse ihrer Mutter zu wecken, während diese dabei war ihrer Tochter einen Kimono, einen Iromuji (speziell für Teezeremonien), anzulegen.

„Schweig, Shizuru, und halt die Luft an, sonst sitzt er danach nicht gut..“, mahnte sie die Mutter mit kühler Stimme. Shizuru kam dem Befehl gleich, hielt die Luft an, ließ sich den Obi umlegen wie eine Art Corsage und atmete erst dann wieder... Mitlerweile war sie das ja mehr als gewohnt und wusste auch, das sie nun durch die Brust atmen musste und nicht mehr über den Bauch.

„o-kaa-san...“, versuchte die dunkelblonde noch einmal, bekam aber nur den festen Griff ihrer Mutter zu spüren, als diese eine Kordel enger zu zog als es nötig war. Shizuru entwich der Atem in einem Ruck, doch sie beschwerte sich nicht, sondern hielt still.

„Du bist eine Fujino, meine Tochter! Deine Wünsche behalte also für dich, so ein kindisches Verhalten wird hier nicht gebilligt. Dein Vater hat schwer zu Arbeiten für unseren Wohlstand, also tue ihm den Gefallen und vergiss das ganze. Du hast ein neues Leben...“, sprach die Mutter kühl, während sie um Shizuru herum lief und den Sitz des Kimonos beäugte.

Die junge Frau senkte den Blick.

„Aber....o-kaa-san... ich..“.

„Shizuru!“, herrschte ihre Mutter sie an, „du wagst es mir zu widersprechen?“.

Shizuru schüttelte den Kopf und hob den Blick.

„Nein, o-kaa-san, das würde ich nie, aber...“

„Es ist wegen diesem Mädchen, stimmts?!“, fragte die Mutter scharf, brachte Shizuru dazu die Augen zu weiten, „du glaubst ja wohl nicht, das wir davon nicht erfahren hätten! Aber danke uns, das wir dich von diesem Weib weggeholt haben, bevor sie deinen Verstand gänzlich mit Unzüchtigkeiten vergiften konnte! Und jetzt komm endlich!“

„Hai, o-kaa-san....“, hauchte Shizuru wie ein getretener Hund... //

- - -
 

Sie musste den Kopf schütteln um dieser Erinnerung schnell zu entkommen, welche ebenso in dem Tagebuch niedergeschrieben war, und sich wieder Natsuki zu zu wenden, welcher sie nun die Teetasse zu schob und sich dann die eigene nahm, um erst ein mal einen Schluck zu trinken, ehe sie Natsukis Anliegen lauschte...

Das Gestotter und die Entschuldigung die vor weg kam, entlockte ihr ein zartes Schmunzeln... Die Jüngere hatte sich hinsichtlich ihres Verhaltens kaum verändert... und es rührte sie fast zu Tränen, das wieder haben zu dürfen... miterleben zu dürfen...

Beinahe Andächtig war ihr Blick und das sanfte Lächeln, welches keine Sekunde von ihren Lippen wich...

„Das muss dir nicht leid tun, Natsuki... Es war ja auch nicht gerade galant von mir nach 2 Jahren einfach so wieder aufzutauchen und dich damit vor den Kopf zu stoßen... so kurz vor deinem neuen Lebensabschnitt, mit dem du sicher genug zu tun hast...“, sagte sie voller Verständnis, machte sich damit beinahe schon selbst wieder schlecht... Doch sie war der Meinung das verdient zu haben...

Ein erneuter Schluck fand ihre Kehle hinab, als Natsuki sich bezüglich des Balles um Kopf und Kragen stotterte....

Die Ältere konnte aber nur sachte schmunzeln, schien kein Stück überrascht zu sein.... Zwar hätte sie nie gedacht das Natsuki sie fragen würde, doch sie schätzte die Jüngere so ein, dies auf den letzten drücker zu tun...

„Verstehe.. und damit du Takeda nicht mitnehmen musst, ist deine Wahl auf das kleinere Übel gefallen...“, scherzte sie amüsiert, fasste Natsuki dabei genau ins Auge.

„Aber würde es dich nicht in Verlegenheit bringen, mit einer Frau den Ball zu beschreiten?“, wollte sie dann wissen, stützte ihr kinn in die hand, deren Ellenbogen sie auf der Tischplatte abgestützt hatte. Doch bevor Natsuki etwas sagen konnte, warf sie ihre Antwort ein.

„Ich würde dich gerne begleiten, ja... wenn es das ist was du wissen wolltest und ich wäre auch bereit das Morgen zu tun, keine Frage...“, meinte sie.

„Es wäre ja schade wenn du nur deswegen dein Zeugnis nicht erhalten würdest... Außerdem denke ich, dass Haruka wegen Yukino anwesend sein wird und deren Gesicht würde ich nur all zu gerne sehen...“, schmunzelte sie.

Ihre Finger zogen kleine Kreise auf den dem Becherrand, als ihr Blick erneut zu der Jüngeren wanderte... „Aber... warum kommst du damit ausgerechnet zu mir? Was ist wenn ich das ausnutze um dir zu nahe zu kommen?“, fragte sie. Natürlich würde Shizuru das niemals tun... Sie hatte aus ihren Fehlern gelernt und respektierte auch, das Natsukis Gefühle nicht die selben waren.... Damit hatte sie sich abgefunden. Aber sie wusste ja nicht wie Natsuki nach alle dem über sie dachte... Vielleicht war sie ja nun die böse Lesbe, die ihr an die Wäsche wollte... Aber wäre sie dann gekommen um sie zu fragen?
 

Natsuki machte dem Gestotter schnell ein Ende, in dem sie schließlich selber zu ihrer Tasse griff. Vorsichtig zog sie das Porzellan heran um es dann mit beiden Händen vom Untersetzer zu heben. Sie spürte die Wärme des Tees augenblicklich in ihren Handinnenflächen, der aromatische Dampf steig in die Nase, als die Tasse zu ihren Lippen geführt wurde. Nur ein kleiner Schluck fand ihre Kehle hinab, benetze viel mehr die Lippen, die von dem ganzen Rumgerede schon so trocken geworden waren. Im Gegensatz zu Shizuru konnte sie leider nicht behaupte, dass Tee ihre Nerven beruhigte. Jedoch war es angenehm den familiären Geschmack nach so langer Zeit auf der Zunge zu spüren. Sie war kein Fan des Getränks hatte sich aber um Shizurus Willen oft in der Vergangenheit herumreißen lassen. Nun war wohl auch keine gute Gelegenheit zum Protestieren, zumal es ziemlich unhöflich wirken würde, nicht auf die Einladung der Älteren einzugehen.

Der neckende Kommentar über Takeda ging an Natsuki nicht achtlos vorbei, verschluckte sie sich sogar, als der amüsierte Ton des Kyoto-ben an ihr Ohr schlug. schnell hatte sie die Tasse wieder abgestellt, traute ihren Händen nicht, nachher noch irgendwas auf ihren Rock und den bloßen Bereich ihrer Beine zu verschütten. Die Temperatur in ihren Wangen stieg um einige Grad, es war nur allzu normal, wenn sie in Shizurus Nähe war. Es hatte sich nicht viel geändert, die Ex-Kaichou brachte sie wie eh und je in Verlegenheit, dabei dachte die Jüngere endlich vielleicht etwas immun gegen den Fujino Charme geworden zu sein.

"Baka...", brachte sie nur leise hervor, richtete die Augen stur auf den Tisch. Natsuki wusste wenn sie in den rubinartigen Schimmer sah, wäre sie weiteren Neckereien gnadenlos ausgeliefert.

"...warum sollte ich verlegen sein?", fuhr sie irritiert fort, die Stimme schlug wie gewöhnliche die abwehrende Tonlage an. "...wir sind doch...schließlich sind wir…eh?“, die Worte wichen schnell von dem ab, was die Jüngere vorhatte zu sagen, als sie Shizuru finale Antwort bekam. Etwas perplex blinzelte sie, hatte die Ältere wirklich gerade einfach so zugestimmt ohne ein wenn und aber? „Du gehst wirklich mit mir hin?“, hakte sie schon fast etwas zu schnell nach, traute ihren Ohren nicht das alles richtig vernommen zu haben. Das dies schon fast zu eifrig klang und vielleicht einen falschen Eindruck nachher vermittelte, ließ schnell die Röte ins Gesicht steigen.

„Ehm ich mein…., “ein Räuspern und die Dunkelhaarige schwieg schon wieder. Sollte sie doch lieber die Klappe halten, ehe Shizuru es sich wieder anders überlegen würde. Es erleichterte sie sehr, dass Problem damit aus der Welt geschafft zu haben, zumindest würde sie nun ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu ihrem Abschluss kommen. Zudem hatte sie nun eine Begleitung, bei der sie sich wohl fühlen würde, bei der sich mit Sicherheit keiner dieser stumpfsinnigen Typen auch nur ansatzweise aufdrängeln würde. Natsuki fühlte sich schon fast ein wenig siegessicher, wurde das Gefühl aber schnell von den letzten Worten Shizurus zerschlagen. Das dunkle Grün hob sich nun endlich von der Holzplatte des Tisches, suchte die Augen ihres Gegenübers.

Sie konnte nun doch unmöglich preisgeben, dass das Ganze im Endeffekt nicht ihre Idee gewesen war, Mai eigentlich viel mehr ihre Finger im Spiel gehabt und alles in die Wege geleitete hatte. Doch war das wirklich nur der einzige Grund, warum sie die Kyoto Frau so schnell aufgesucht hatte?

„Baka….warum glaubst, dass ich dich meiden wollte und immer noch will? Es sind zwei Jahre her, ganze zwei Jahre waren wir uns nicht mehr…..nahe….“, die Jüngere wirkte distanzierte als Momente zuvor, ernster, als jene Worte über ihre Lippen traten. „Shizuru…..“, setzte sie sanfter hinterher, „….ich hab dich doch auch….vermisst…“, gab diese ohne Umschweife preis.

Der Blick senkte sich schnell wieder, nicht beschämt, viel eher traurig der Tatsache gegenüber, dass die Ältere ihr abwehrendes Verhalten kurz nach den Carneval immer noch anrechnete. Sie schluckte leicht, vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen schon so schnell hierher zu kommen.
 

„Natürlich, so wie ich es sage... Ich kann dich doch nicht hängen lassen, oder am Ende diesem Takeda die Bahn frei räumen“, meinte sie amüsiert, wusste sehr wohl, das das klang, als wäre sie Eifersüchtig, doch das machte ihr nicht das geringste aus. Sie würde sich Natsuki zwar niemals so aufdrängen, wie sie es vor diesen zwei Jahren zum Schluss getan hatte, doch sie machte auch kein Geheimnis mehr um ihre Gefühle, von denen die Jüngere ja wusste. Wenn sie eine begriffen hatte, dann war es das, das sie kein Recht dazu hatte, Natsuki gegenüber Besitzansprüche geltend zu machen. Natsuki gehörte niemandem, nicht mal Shizuru, so gut die beiden auch befreundet waren... und auch, wenn das vielleicht etwas mehr war, als nur das... Doch es war eben nicht genug gewesen, das hatte Natsuki ihr deutlich zu verstehen gegeben und das würde sie auch respektieren... Sie hatte aus ihren Fehlern gelernt und würde nie wieder auf diese Art und Weise zu weit gehen, wie sie es zu Zeiten des Hime-Carnevals getan hatte.

Die Ältere nahm erneut die Teetasse auf, drehte diese langsam in ihren Händen hin und her, ehe sie diese erneut an ihre Lippen führte und einige weiteren Schlucke davon zu sich nahm.

„Ich geh mit dir hin, wenn du das gerne möchtest, und sofern du deine Entscheidung morgen nicht bereust.. Ansonsten scheu dich nicht mir auch kurzfristig abzusagen... Das respektier ich“, machte sie ihr klar und lenkte ihren Blick dann durch das große Wohnzimmer, an das auch sie sich noch würde gewöhnen müssen.

Kurzzeitig schweiften ihre Gedanken wieder an das Telefonat mit ihrer Mutter zurück, welches ihr noch schwer im Magen lag und auch noch in Zukunft liegen würde...

Doch darüber sollte sie jetzt wirklich nicht nachdenken.. Durch ein kurzes reiben an der Schläfe, richtete sie ihre ganze Aufmerksamkeit wieder auf die Jüngere.

„Hai, es ist wirklich eine lange Zeit gewesen...“, meinte sie dann, als Natsuki sagte wie lange sie sich nicht mehr nahe waren...

Irgendwie war es schön zu wissen, das auch die Jüngere irgendwo ihre Nähe vermisst hatte, auch wenn ihr das vielleicht etwas anderes bedeutete als Shizuru...

Sie fühlten sicher ähnlich, Shizurus Meinung nach aber nicht gleich... Natsuki sah in ihr vermutlich Familie, etwas, das sie so nie hatte... Shizuru aber sah in ihr ihre große und für immer Einzigartig bleibende Liebe...

Das Natsuki dann aber wirklich aussprach, dass sie sie auch vermisst habe, blinzelte sie und trennte leicht die Lippen voneinander.

Dieses Geständnis rührte sie wirklich sehr an, ließen beinahe das ganze Heimweh und die Sehnsucht aufkeimen, die sich die zwei Jahre über angestaut hatten...

Nur mit Mühe und Not konnte sie sich beherrschen und das abtun, in dem sie die Tasse wieder an die Lippen setzte und in einem Zug leerte...

„Gibt es denn für Morgen eine Kleiderordnung oder ein bestimmtes Motto?“, wollte sie dann wissen, wäre dies ansonsten nämlich ein Grund noch mal einkaufen zu gehen, damit sie weder over- noch underdressed erscheinen würde...

„Magst du was essen? Hast du Hunger?“, setzte sie dann sofort die nächste Frage hinterher, als wenn sie es vermeiden wollte, das Natsuki die Anwesenheit hier vielleicht doch bereuen würde, wenn es nur still genug war, um länger darüber nachzudenken...

Noch bevor sie ihr aber antworten konnte, erhob sie sich, um hinter die angelegene Küchenzeile zu treten und einen Blick in den Kühlschrank zu werfen, den sie heute erst frisch gefüllt hatte.

„Ich könnte etwas mit Hühnchen anbieten oder.... schnell ein paar Ramen machen... oder.... ich hätte auch Mayo da...“, sagte sie dann, wunderte sich nun selber, das sie das eingekauft hatte.. Sie selbst war ja kein großer Fan dieser Beilage... Warum also hatte sie ausgerechnet danach gegriffen? Sie konnte ja nicht ahnen das Natsuki wirklich so schnell vorbei kommen würde... Sie schüttelte leicht den Kopf, schloss den Kühlschrank wieder und kam dann zurück ins Wohnzimmer, um im Türrahmen stehen zu bleiben und zu ihr zu sehen.

„Du musst aber auch nichts essen... ich will dir bestimmt nichts aufzwingen...“, warf sie schnell ein, trat dann aber auch schon wieder zurück um erneut in der Küche zu verschwinden und dort über die Arbeitsplatte zu wischen, um einige Tropfen zu entfernen... Was tat sie denn da? Sie hatte Besuch.... das war wirklich unhöflich...

Über ihr eigenes Verhalten den Kopf schütteln, machte sie sich auf den Weg zurück und setzte sich wieder artig an den Tisch... warum machte sie sich nur selbst so einen Stress?... Hatte sie Nagst Natsuki wieder vergraulen zu können, mit was auch immer?
 

Reue war wirklich das letzte woran Natsuki in dem Moment denken konnte. Zumindest keine Reue dafür ihre Zeit mit Shizuru verbracht zu haben, es jetzt noch zu tun. Es wirkte zwar alles etwas fremdartig, so nach zwei Jahren, in denen jeder seinem eigenen Leben nachgegangen war, dennoch bestand die besondere Bindung nach wie vor. Nicht einmal diese Zeit, die Distanz hätten etwas an der Zuneigung ändern können. Shizuru war und blieb die wichtigste Person in ihrem Leben, auch wenn diese nach dem Hime Dasein wohl eine ganz andere Rolle einnahm. Freunde ja, Familie sicher, in einer Art und Weise, vielleicht etwas anderes, was die Jüngerer noch nicht zu schätzen wusste. Vieles hatte die Natsuki während der Zeit langsam erfahren müssen, darunter auch, dass die Ältere ein fester Bestandteil ihres Lebens geworden war, sie somit mit ihrem Verschwinden ein großes Loch hinterließ. Eine Leere, die die junge Bikerin nicht auszugleichen wusste. Sie hatte die Kyoto Schönheit vermisst, mehr vielleicht sogar als sie sich eingestand.

Etwas unruhig gruben sich die Finger in den Stoff ihres Rockes, entspannten sich um sich danach gleich wieder zu verspannen. Der Blick ruhte auf ihrer Teetasse, von der sie nicht mehr als ein paar Schlucke zu sich genommen hatte. Kaum merklich seufzte die Jüngere, schien erst wieder richtig aufmerksam zu werden, als Shizuru sich über den Ball informierte.

"Motto...?", wiederholte sie das Wort etwas irritiert, leichte Röte bahnte sich schon auf den Wangen an. Sie hatte sich nicht wirklich um den Ball gekümmert, weder um Uhrzeit noch um irgendwelche andere Dinge die damit zusammenhingen. Sicherlich wurde heute in der Schule noch das Wichtige zusammengefasst, doch Natsuki war nicht wirklich geistig dabei gewesen. Vielleicht hatte ihr auch Mai einiges darüber erzählt, wozu sie verpflichtet waren, was sie zu tragen hatten. Es schauderte die Jüngere wenn sie dabei bedachte irgendwelche spießigen Klamotten extra für diese Veranstaltung anziehen zu müssen. Ein weiterer Minuspunkt für den Ball, den höchstens die ihr nun versprochene Begleitung ausbügeln konnte.

„Ah~ ich weiß nicht…“, gab die Dunkelhaarige dann höchst verlegen, ein wenig kleinlaut, zu, wand den Blick überall hin nur nicht in die stechend roten Augen ihres Gegenübers. „Ich bin mir sicher Mai hat irgendwas erwähnt aber…“, sehr viel weiter kam sie auch gar nicht, als die Ältere plötzlich mit den Fragen nur so um sich warf.

Natsuki blinzelte leicht, verfolgte Shizuru mit den Augen, als diese Richtung Küche verschwand. Etwas unsicher verzog sie das Gesicht, entstand jedoch gegensätzlich dazu kurz ein Lächeln, der Sorge Shizurus halber. Auch etwas was sich nicht gerändert hatte, ein wenig die Zeit zurückdrehte, das Gefühl aufkommen ließ als ob die Jahre zwischen ihnen nicht spurlos vorbeigegangen wären. Es lag wohl in Shizurus Natur sich um sich zu sorgen, vielleicht manchmal etwas übertrieben, aber dennoch genoss die Jüngere dies insgeheim.

„Ich ahh..“, setzte die Schülerin an, verstummte jedoch sofort wieder, da Shizuru schon wieder aus ihrem Blickfeld verschwand, „…brauch nichts…“ Nur ein leises Murmeln zu sich selber, Brauen zogen sich leicht besorgt nach unten. Was war mit der Ex-Kaichou los, dass sie wie ein aufgeregtes Huhn zwischen den einzelnen Zimmern wechselte, Natsuki nicht einmal ansatzweise aussprechen ließ. Hatte sie etwa Angst vor ihr? Vor der Konfrontation hinsichtlich ihrer Gefühle?

Sorgsam studierte sie die Aschblonde, als sie endlich wieder am Tisch Platz genommen hatte. „Mach dir wegen mir nicht solche Umstände….“, begann die Jüngere leise, „…ich bin schon zufrieden damit, dass du….überhaupt wieder….da bist...“ Ein kurzes Räuspern folgte den ehrlichen aber für Natsuki doch recht ungewohnten Worten. „Das Haus ist ganz schön groß...“, lenkte sie schnell auf ein anderes Thema ab, formulierte das offensichtliche schließlich in Worten. Der Blick glitt kurz im Wohnzimmer herum, fast so als ob er etwas Bestimmtes suchen würde, lenkte dann aber bald schon wieder auf Shizuru ein. Warum erschien es nur so schwer ein einfaches Gespräch zu führen? Nun ja sie hatten sich lange nicht gesehen, aber war es deshalb nicht umso spannender von Verpasstem zu erzählen?

„Ich hab vorhin ein wenig in deinem Tagebuch geblättert….“, ein weiteres Geständnis, dass die Ältere wissen lassen sollte, dass sie durchaus daran interessiert war. „Nicht viel aber….es ist wohl wirklich eine Menge passiert..“, ein bitteres Schmunzeln legte sich auf die schmalen Lippen.
 

„Ah~ gomen...“, warf Shizuru dann mit einem Lächeln ein, für was auch immer sie nun um Verzeihung bat. Vielleicht dafür, dass sie so ruhelos umher wuselte wie ein sträunender Hund, der seinen Platz nicht kannte... Vielleicht dafür, das selbst sie mit der momentanen Situation nicht unbedingt gut umgehen konnte und man ihr das dann auch noch so sehr anmerken konnte... Im Normalfall war Shizuru ja eine perfekte Künstlerin was das verschleiern ihrer Selbst anging und dem, was ihr immer so durch den Kopf ging. Sie hatte immer und überall ein Lächeln auf den Lippen, welches niemand in frage stellen würde... Niemand, außer Natsuki natürlich... Doch auch die beherrschte das noch nicht sonderlich lange... Auch ihr hatte Shizuru lange Zeit etwas vormachen können... Nicht nur was ihr Hime Dasein anging, sondern auch wie es um ihre Gefühle für das Mädchen stand...

„Du weißt also nur, dass du eine Begleitung brauchst...“, fasste sie dann mal zusammen und musste darüber leicht schmunzeln, da das einfach typisch für die Jüngere war. Die Begleitung war das wichtigste, worum sie sich zu kümmern hatte, also war alles andere nebenher unwichtig... Ungefähr so dürfte Natsuki darüber denken und das war nicht schwer zu durchschauen...

„Gut, dann tut es Notfalls immer noch die Schuluniform.. Ich glaube nämlich kaum das du dich in Abendgarderobe oder einem festlichen Kimono zeigen würdest...“, behauptete sie dann einfach mal amüsiert, wusste das sie damit genau ins Schwarze traf... Doch so lange die Jüngere nicht in ihrem Motorradanzug aufkreuzte, war eigentlich alles in Ordnung...

Das Natsuki nichts essen wollte fand sie sofort etwas schade... Wäre das natürlich perfekt gewesen um etwas zu tun zu haben... In der Tat war sie selbst reichlich unsicher. Sie wollte nicht noch ein mal etwas so falsch machen wie vor zwei Jahren... Selbst wenn das heißen würde, das sie sich zwar in Natsukis Nähe aufhalten dürfe, jedoch auf mehr Abstand, als normal.... Damit würde sie sich in dem Fall zufrieden geben... Alles war besser als die Jünger noch mal in solch eine gefahr zu bringen oder gar zu verlieren... Das würde sie vermeiden, um jeden Preis... wie hoch auch immer der sein mochte...

„Aber es würde mir nichts ausmachen... Wie... wie lange hast du denn Zeit? Ich könnte ja auch etwas für später vorbereiten...“, schlug sie dann einfach mal dezent vor, sah sie dabei aber nicht an, da in ihren Augen vielleicht etwas bettelndes sein könnte und sie wollte nicht, das Natsuki das sieht..

//Ich bin damit zufrieden, dass du überhaupt wieder da bist...//, klang es ihrem Kopf nach, während sich die Fingerkuppen etwas fester auf die Tischplatte drückten als es üblich war, wenn man ansonsten völlig entspannt am Tisch saß. Ein schweres Schlucken, dann war da schon wieder dieses Lächeln auf ihren Lippen, da Natsuki dann ja auch schon wieder abgelenkt hatte.

„Ja es ist wirklich etwas groß.... zu groß... eigentlich...“, nuschelte sie, wurde gegen Ende des Satzes auch erheblich leiser.. Dieses umreißen des Themas war schon wieder so auffällig, das es beinahe schon etwas weh tat... Denn beide dürften das wohl deutlichst gemerkt haben. Doch was sollten sie machen? Voreinander in Tränen ausbrechen, sich in die Arme fallen und dann war alles gut? Das würde vielleicht in einem klischeehaften Film passieren... doch nicht hier...

Das Seufzen, in welches sie gerade verfallen wollte, blieb ihr im Halse stecken, als Natsuki erwähnte, das sie im Tagebuch gelesen hatte... Um ehrlich zu sein hatte Shizuru eher damit gerechnet das Natsuki erst wochenlang darüber nachdenkt, ehe sie das Buch ein mal in die Hand nehmen würde... Das sie aber schon reingeschnuppert hatte, überraschte sie wirklich...

Doch noch ehe sie dazu kam, etwas diesbezüglich zu sagen, klingelte ihr Handy... Verdutzt griff sie in ihre Tasche, rechnete im ersten Moment natürlich damit, dass es wieder ihre Mutter war.... damit Natsuki davon nichts mitbekam, hatte sie sich auch schon vorsichtshalber erhoben...

„Hai?“, fragte sie in den Hörer, atmete dann aber auch schon wieder erleichtert aus, als sich herausstellte das es nicht ihre Mutter war.... eher etwas viel angenehmeres... Zumindest konnte man das glauben, wenn man das entspannte Lächeln richtig deuten konnte...

„Wirklich? Wo bist du? Soll ich dich abh~.... Ah, in Ordnung... Du hast meine Adresse doch noch, oder?... Prima, dann bis gleich“, konnte man an Satzfetzen verstehen, ehe sie wieder um die Ecke ins Wohnzimmer bog.

„Wir bekommen gleich noch Besuch... Eine Freundin die ich im Ausland kennen gelernt hab, die zufälliger Weise aber hier ganz in der Nähe wohnt...“, verkündete sie dann mit einem Lächeln.
 

Das Klingeln des Handys war fast schon wie ein erlösendes Zeichen, wusste Natsuki in dem Moment nicht, ob es wirklich klug war schon von der Tagebuch Sache anzufangen. Es hatte sie auch eher aus Langeweile dazu getrieben schon einmal hineinzublicken, nun dass war zumindest das was sich die Jüngerer versuchte einzureden. Das Neugierde und eine gewissen Dringlichkeit ebenfalls ihre Finger mit im Spiel hatten, wurde wohl absichtlich außer Acht gelassen. Kurz verfolgte sie Shizuru mit den Augen, bis diese ein weiteres Mal aus dem Wohnzimmer verschwunden war.

Leise seufzte die junge Schülerin, fühlte sich nicht länger wohl an diesem Tisch, in diesem großen Haus, was so gar nicht zu Shizuru passen wollte. Nun vielleicht zu ihrer familiären Wohlstand, aber nicht zu der jungen Frau, die immer mehr als bescheiden bei anderen auftrat. Langsam erhob sich Natsuki von ihrer Position, strich nur notdürftig über den Rock, der hier und da ein paar Falten aufwies. Die Schuluniform zu der morgigen Veranstaltung zu tragen, erschien ihr noch am sinnvollsten, würde sie sich zumindest darin wohl genug fühlen, dort überhaupt aufzukreuzen.

Warum auch anders kleiden, wem wollte sie etwas vormachen? Bestimmt nicht den unzähligen Leuten, die sie vielleicht nie wieder in ihrem Leben sehen würde noch dass es sie überhaupt interessieren würde, was jene von ihr dachten. Ihren besten Freunden? Nun sicherlich auch nicht, Natsuki war froh, dass Mai in den Jahren ihrer Freundschaft eingesehen hatte, dass sie so einiges an der sturen Dunkelhaarigen nicht ändern konnte. Shizuru? Nun ja vielleicht aber… Die Jüngere stoppte sich bei diesem Gedanken, schüttelte leicht den Kopf, während sie Schritte langsam durch den Raum brachten. Hier und dort hielt sie inne, betrachtete eigentlich nur mit halbem Interesse die Einrichtung.

Die eigentliche Aufmerksamkeit war auf das Gespräch nebenan gerichtet, fragte sich Natsuki sogleich mit wem Shizuru so ausgelassen zu reden pflegte. Unruhig kaute sie auf ihre Unterlippe rum, konnte das Gefühl stehen gelassen zu werden irgendwie nicht beiseite schieben. Aber warum sollte sie sich so fühlen, Shizuru war schließlich nicht dazu verpflichtete ihr Aufmerksamkeit zu schenken, jede freie Minute mit ihr zu verbringen. Selbst die 2 verpassten Jahre gaben ihr das Recht nicht dazu, so zu denken…oder? Jadefarbene Augen glitten rüber zur Uhr, die tickend ihrem Job nachging und direkt verriet wie viel Zeit bereits vergangen war. Doch warum sich sorgen um Zeit machen, so hatte Natsuki nichts wirklich was sie zuhause erwartete. Wäre sie nicht gerade hier, würde sie wahrscheinlich ruhelos auf dem Rücken ihres Motorrads umherstreunen, wie ein einsamer Wolf, der schon sich noch nie um Anschluss im Rudel geschert hatte. Sie wollte nicht weg, nicht von Shizuru, aber je länger sie blieb, desto schwieriger gestaltete es sich die Situation auf normale Art zu behandeln. Es war nichts mehr normal, schon nicht mehr nachdem der Hime-Carneval geendet hatte.

Natsuki hielt in der Bewegung inne, als Shizuru sich wieder ankündigte und gleich den Grund des Anrufs vermittelte. Sichtlich irritiert hob sich eine Braue auf der Stirn der Jüngeren.

„Ah…welch Zufall…“, kommentierte sie nur leise, wusste nicht wirklich was sie von der Sache halten sollte. Natürlich hatte Shizuru während der Jahre Freunde gewonnen, dass war doch nur allzu verständlich bei dem Charme, den die junge Kyotofrau versprühte. Die Arme hatte die Bikerin zwischenzeitlich leicht vor der Brust verschränkt, eine Geste, die so gut wie einer emotionalen Barrikade gleich war.

„Vielleicht sollte ich dann langsam gehen….ich….will dich nicht länger stören…“, nur zaghaft bildete sich ein Lächeln, was mehr als erzwungen war. Vielleicht würde sie noch verschwinden können, bevor die angekündigte Freundin erschien. Vielleicht wäre es aber auch sinnvoll noch einen Moment zu warten, bis sie jene Person kennen lernen und einschätzen konnte, um zu sehen ob sie der Älteren als Freundin würdig war. Würdig? Natsuki schüttelte unbewusst kurz den Kopf, was dachte sie schon wieder. Es war doch schließlich Shizurus Angelegenheit mit wem sie sich abgab.

Die Entscheidung über Gehen oder Bleiben wurde schnell zur Nebensache, als es schon wenige Momente später an der Tür klingelte…
 

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das hat zwar lange gedauert.. lohnt sich aber hoffentlich zu lesen und zu kommentieren^-^ have fun



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Drew
2010-03-30T04:16:18+00:00 30.03.2010 06:16
hey wann gehts endlich weiter das dauert ja schon ur lang
Von:  bIG_bANG_b00MM
2008-07-07T16:47:22+00:00 07.07.2008 18:47
Q_Q ohh neiinnn!! *in tränen ausbricht* Warum sind sie nur soo zurückhaltend ?! diese 2 jahre eh! XDDD
chrm, chrm *hust,hust* aber jetzt wieder ernst:

sehr gut ausdachter Geschichtsplot, gewohnt wunderschön geschrieben und diese Freundin.......*messer holt* Natsuki boomt sie, wie bereits von
x-MeRi-x gesagt, WEG!!! ;)

weiter soo!!!und bitte nich einstellen! T_T
Von:  MetalDragoon
2008-06-28T13:02:47+00:00 28.06.2008 15:02
Ich bin auch froh, dass es wieder weiter geht und das Kapitel ist richtig gut geworden. Bin gespannt wie die neue Freundin von Shizuru ist. Offentlich kommt das nächste Kapitel bald, freue mich jetzt schon riesig darauf.
Von: abgemeldet
2008-06-20T20:51:49+00:00 20.06.2008 22:51
Oh heiliger ShizNat Gott irgendwo da oben ^^ endlich ein neues update !!
ich hatte auch schon so gedacht das die ff vielleicht eingestellt wird >_< aber es ist ja nicht so weit gekommen ^^
ahhja...erstmal einen Keks für Mai *rüberreich* für ihre tolle 'idee' XD
hmm...und ich denke ich mag Shizuru´s Eltern jetzt noch viel weniger als im ersten Kappi *lol* aber ungefähr so hätte ich sie mir auch im Anime vorgestellt...von daher stört es mich nicht ;P
Ich musste lachen wo Shizuru mit dem 'Motto' für den Abschlussball anfing...alle Schüler so in einem tollen Abenddress und Natsuki tantzt da mit normaler Zivil Kleidung an XD *lol*
Aber was soll man mehr sagen wie immer ein Klasse Kappi ^^ hoffe das es bei der Otome ff auch bald weiter geht ^_^


Von:  -June-
2008-06-19T17:57:48+00:00 19.06.2008 19:57
ich bin soooo froh dass es wenigstens hier weitergeht >.<!!!!!!!!!
fein fein, hehe sie kommt zum ball..xDD darf ich bitten, natsuki? xD
und diese situation mit der eifersucht ist auch toll...ich wette natsuki bombt sie weg xD
Von:  Dark777
2008-06-19T16:26:22+00:00 19.06.2008 18:26
Endlich \(>_<)/!!! Endlich ist ein neues Kapi on! Ich hatte schon richtig Angst, dass die FF eingestellt wird! Ich frag mich, wer da kommt und wie die Person aussieht bzw. vom Charakter ist. Mal schauen, wie sich Natsuki und Shizuru erst mal wieder emotional etwas näher kommen. Bin wirklich gespannt!
Von: abgemeldet
2008-06-19T15:00:15+00:00 19.06.2008 17:00
Kapitel zwei ist gut geworden und es währe schön wenn in
den nächsten Kapiteln weitere Rückblenden von Shizuru und ihren
Eltern geben wird.
Shizuru als Begleitung XD das wird sehr interessant. Shizuru hat im Ausland noch jemanden getroffen...oha da liegt Eifersucht in der Luft ;)
Von:  bIG_bANG_b00MM
2008-05-02T20:59:45+00:00 02.05.2008 22:59
Der Einstieg passt und ich finden den überhaupt nich klischeehaft^^
Typisch für euch: Sehr schön geschrieben und total Fies = an so einer stelle aufzuhören und dazu noch Fragen in die Runden werfen!!! xD
Hoffe ma dass Natsuki Shizru mit zum Ball bringt, aber iwie glaube ich nich, dass ihr das Ganze soo einfach gestaltet ;)
Macht weiter so! Ihr seid Genial :D

Liebe Grüße Nyai
Von:  Dark777
2008-03-30T21:28:12+00:00 30.03.2008 23:28
Supi Einstieg, aber das haben ja die Anderen schon geschrieben. Wenn ihr in dieser Geschichte die fiesen Typen raus lasst, wird sie denke ich sogar noch besser als eure Andere. Mir reicht es, wenn ihr euch nur auf Natsuki/Shizuru konzentriert! Bitte lasst uns nicht zu lange auf das nächste Kapi warten!
Von:  MetalDragoon
2008-03-30T00:52:25+00:00 30.03.2008 01:52
Ein toller Einstieg zur neuer Story, bin gespannt auf das nächste Kapitel, offentlich sehr bald.


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