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Rote Schleife

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Rote Schleife

Na toll, jetzt haste ja doch draufgeklickt. Na gut, du hast es ja net anders gewollt. Hier bitte schön >.<
 

„Chris? Chris! Hey, wach auf!“

Christie öffnete langsam ihre Augen.

„Was? Was ist los?“, nuschelte sie verschlafen.

„Wir sind da!“

„Was?“

„Wir sind da, Chris, mach die Augen auf!“, sang ihre Freundin Karin neben ihr und hörte nicht auf, an ihrer Schulter zu rütteln.

Christie sah sich verwirrt um, doch nach ein paar Augenblicken erkannte sie die Gesichter, die sie angrinsten und wo sie war, fiel ihr auch wieder ein.

„Na, ausgeschlafen, Prinzessin?“, lachte Roger.

„Ich hoffe es, ich hab keine Lust, siebzig Kilo Christie ins Haus schleppen zu müssen, schon gar nicht, wenn zwanzig Zentimeter Schnee liegt“, witzelte Richard neben ihm auf dem Beifahrersitz.

Christie blinzelte sich den Schlaf aus den Augen und sah aus dem Fenster.

„Wow, ist das neblig“, rief sie dann.

Karin, Roger und Richard begannen laut zu lachen.

„Das ist kein Nebel, Chris, das Fenster ist bloß beschlagen“, keuchte Karin nach einer Weile und hielt sich den Bauch.

„Oh…“

Christie wischte mit dem Ärmel ihres dicken Skianoraks über die Scheibe und sah, dass draußen klare Sicht herrschte.

Die Nachmittagssonne glitzerte auf dem Schnee, der hier in den Bergen besonders hoch lag und die Zweige der Bäume beugten sich unter der weißen Last.

Als sie zur Frontscheibe hinaus sah, entdeckte sie eine kleine Holzhütte, die die Vier für dieses Wochenende gemietet hatten.

Sie war nicht sehr groß, sah aber sehr robust und gut in Schuss aus, außerdem verbreitete sie eine romantische Stimmung.

„Wooooooow!“

Richard strahlte vor Stolz.

„Na, ich hab euch doch gesagt, dass sie prima ist. Los, lasst uns aussteigen und sie uns von innen ansehen!“, schlug er vor.

Sofort wurden vier Autotüren aufgeschwungen und die Vier stiegen aus.

„Hier, fang!“, rief Roger und warf Karin einen Schlüssel zu. „Geht ruhig schon rein, wir bringen das Gepäck.“

Freudig erregt sprangen die zwei Mädchen die drei Stufen zur Haustüre hinauf und öffneten sie.

Drinnen erwartete sie einen großer Raum mit Kamin und vier Betten, sowie ein kleines, aber feines Bad und Kochecke.

Schnell hatten sich die Jungen und Mädchen gemütlich eingerichtet und sie verbrachten den Rest des Tages draußen auf der Piste mit Ski-, Snowboard- und Schlittenfahren, sowie einer heftigen Schneeballschlacht, aus der Richard und Karin als Sieger hervorgingen.

Am Abend heizten sie die kleine Hütte ordentlich ein, tranken Tee und sangen Weihnachtslieder.

Roger hatte einen, einen Meter hohen, künstlichen Christbaum mitgebracht, den sie hübsch schmückten.

Nach dem Abendessen, das die Mädels den Jungs gezaubert hatten, packten sie die Geschenke aus.

„Oh, danke Karin!“, kreischte Christie, als sie die wunderschönen, handgestrickten Handschuhe auspackte, an denen ihre Freundin viele Wochen gestrickt hatte.

Karin wiederum fiel Christie um den Hals, als sie deren Weihnachtsgeschenk – eine Silberkette mit ihren, wunderschön verzierten Initialen – ausgepackt hatte.

Die Jungs schenkten dem Mädchen Ohrringe und die Mädchen revanchierten sich mit selbstgebackenen Keksen und Kuchen.

Es wurde sehr spät, als die Vier endlich einschliefen.
 

Jemand strich Christie sanft über die Wange.

Sie schreckte leicht zusammen und blinzelte verschlafen.

„Was ist los?“, murmelte sie.

Im flackernden Licht des Kaminfeuers sah sie Roger, der sich über die gebeugt hatte und sie anlächelte.

Christie setzte sich auf und rieb sich die Augen. Als sie sich umsah, merkte sie, dass nur noch Roger da war.

„Wo sind die anderen?“, fragte sie.

Roger deutete immer noch lächelnd auf die Haustüre, da musste auch Christie grinsen.

„Verstehe“, lachte sie leise. „Lassen wir den Turteltäubchen ihren Spaß.“

„Ich muss dir etwas gestehen“, sagte Roger leise.

„Was denn?“

„Die Ohrringe – das war gar nicht dein richtiges Weihnachtsgeschenk.“

„Nein?“

Er schüttelte den Kopf und grinste.

„Willst du das Richtige haben?“

Christie kannte solche Späße schon von ihm. Er versuchte oft Mädchen dadurch zu beeindrucken – auch bei Karin hatte er das schon mal probiert. Sicherlich würde er ihr gleich einen Teddy oder so etwas schenken.

Sie setzte ihr verführerischstes Lächeln auf.

„Ja, bitte, bitte!“

„Na gut.“

Roger griff sich mit den Händen an den Hals und wickelte den Schal ab, den er trug.

Darunter kam ein rotes Band zum Vorschein, dass er sich mit einer Schleife um den Hals gebunden hatte.

Christies Augen weiteten sich, ihr wurde heiß.

„Was…?“

Rogers Stimme wurde ganz leise und sanft, als er sich langsam ihrem Gesicht näherte.
 

Merry Christmas.”
 

Inspiriert von Roger Cicero - Bin heute Abend bei dir

Rote Schleife (Zelda Version)

Lachend stießen die Soldaten den jungen Mann vor sich her.

Seine ehemals grüne Kleidung war zerrissen und von Dreck übersäht, Schuhe hatte er nicht mehr, er lief barfuß und hinterließ blutige Fußabdrücke auf dem steinigen Boden, er blutete aus vielen Wunden und der schwarze Schal, den er zum Zeichen seiner Trauer um sein Volk um den Hals trug hing ihm in Fetzen von den Schultern.

Trotz seines erbärmlichen Zustandes, ging der Letzte seiner Rasse aufrecht, trotz seiner Schmerzen ließ er die Schmähungen seiner Feinde scheinbar unberührt über sich ergehen.

Vor ihnen tauchte das dunkle Schloss seines größten Feindes auf.

Wenig später wurde Link in einen Kerker gestoßen.

Erst, als sich die Türe hinter ihm geschlossen hatte, ließ er sich erschöpft auf den feuchten, mit schimmligen Stroh bedeckten Boden fallen.

Nun war alle Hoffnung verloren. Sein Volk war ausgelöscht worden, Prinzessin Zelda befand sich schon lange in der Gewalt ihres gemeinsamen Feindes. Er, Link, war der Letzte gewesen, der noch frei und am Leben war. Er hätte alles getan, um sein Volk zu retten, doch was konnte ein Einzelner schon gegen eine ganze Armee des Bösen ausrichten?

Nichts.

Alles war verloren.

Wenn er doch wenigstens noch ein einziges Mal die Prinzessin sehen könnte!

Aber niemand wusste, wo sie gefangen gehalten wurde.

„Link? Link, bist du es?“, ertönte eine schwache Stimme aus einer dunklen Ecke des Kerkers.

Der Angesprochene fuhr auf und konnte sein Glück kaum fassen, als er Zelda entdeckte.

Sie war ebenso wie er schmutzig und wies etliche blaue Flecken an den Armen auf, doch sonst war sie unversehrt.

Als sie erkannte, dass Link kein Traum war, begann sie bitterlich zu weinen.

Ihre ganze Hoffnung hatte auf Link geruht, doch nun war sie zerbrochen und würde nie wieder kommen.

Sie drückte sich an Links Brust und schluchzte herzzerreißend.

Doch der blonde junge Mann wischte ihr die Tränen weg und lächelte.

„Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht“, flüsterte er.

Zelda sah ihn ungläubig an.

Ein Geschenk? Was sollte das sein? Bestand doch noch Hoffnung, dass alles wieder gut werden würde?

„Was? Was ist es?“, wollte sie wissen.

Immer noch lächelnd hob Link seine geschundenen Hände und zog sich den schwarzen Schal vom Hals.

Zum Vorschein kam eine ziemlich mitgenommene rote Schleife, die er um seinen Hals gebunden hatte.

Zeldas Augen wurden groß, als sie sie sah und sie begann wieder zu weinen.

Link nahm sie in den Arm und wisperte traurig:
 

„Merry Christmas“

Rote Schleife - (Harry Potter Version)

„Argh!“

„Stell dich nicht so an, Potter!“

„Schnauze, Malfoy, ich will dich mal sehen, wenn du von Kopf bis Fuß mit magischen Fesseln verschnürt von deinem Lieblingsfeind wie ein Sack Kartoffeln über der Schulter durch die Gegend geschleppt wirst! Und ich würde dich sicherlich nicht absichtlich mit dem Kopf gegen einen Türrahmen knallen lassen!“

Ein kaltes, schnarrendes Lachen ertönte.

„Das glaubst du doch selbst nicht, Potter. Aber das ist ja auch nicht wichtig, du wirst niemals in den Genuss dieser Erfahrung kommen. Mein Meister wird dich sicherlich nicht noch einmal entkommen lassen.“

„Freu dich mal nicht zu früh, das hat er letztes Mal auch gedacht und ich lebe immer noch, oder?“

Die beiden Feinde hielten vor einer Tür aus schwarzem Holz, die über und über mit geschnitzten Schlangen verziert war.

„Na, dann mal rein in die Höhle der Schlange.“

Malfoy grinste hämisch.

„Die Witze werden dir gleich vergehen, Potter.“

Er stieß die Türe auf und trug seine Beute in das Zimmer hinein, das zwar alt, aber sauber war und nur von einem purpurnen Feuer in einem großen Steinkamin erhellt wurde.

Vor dem Kamin stand ein Ledersessel, auf dessen Armlehne eine weiße, spinnenähnliche Hand lag.

Vor dem Stuhl lag eine große Schlange und betrachtete die beiden Ankömmlinge züngelnd.

Der blonde Junge ließ Harry einfach dort, wo er stand auf den Boden fallen.

Dieser keuchte vor Schmerz, als er auf den harten Holzdielen aufprallte.

Ungerührt verbeugte sich Malfoy in Richtung des Sessels, dessen Besitzer von der Tür aus nicht zu sehen war.

Doch die Spinnenfinger trommelten ungeduldig auf der Armlehne herum.

„Mein Lord, ich habe Euch den gebracht, den Ihr schon so lange verfolgt.“

Die weiße Hand erschien in seinem Gesichtsfeld und winkte ihn nur lässig aus dem Zimmer.

Der blasse Junge verzog verstimmt das Gesicht.

„Was ist, hast du etwa eine Belohnung erwartet?“ Harry lachte trotz der Schmerzen, die er seit dem unsanften Aufprall hatte.

Dafür fing er sich einen Fußtritt ein, bevor sein Feind das Zimmer verließ und die Türe hinter sich schloss.

Jetzt kam Bewegung in die Person im Sessel.

Der dunkle Lord erhob sich langsam und drehte sich zu seinem Opfer um, während Nagini ihm um die Schuhe schlängelte.

„Ah... Harry. Schön, dass du mich besuchst.“

Seine roten Augen blickten triumphierend zu der, sich windenden Gestalt zu seinen Füßen.

„Habe ich dich also doch endlich erwischt...“

„War es nicht eher Malfoy, der mich erwischt hat?“, keuchte Harry, während er versuchte, sich von seinen magischen Fesseln zu befreien.

Die Augen des Lords verengten sich kaum merklich.

„Ja, das hast du wohl Recht...“

Er schwang seinen Zauberstab und Harry war frei.

Der schwarzhaarige Junge sprang auf, wobei er vor Schmerz das Gesicht verzog und seine Hände auf seine Rippen presste und starrte den Mann vor sich wachsam an.

„So, da bin ich also. Und? Wollen wir Tee trinken?“, fragte er betont lässig.

Voldemord legte den Kopf schief und sah Harry an, wie ein sehr interessantes Projekt.

„Es ist faszinierend, dass du immer noch keine Angst zeigst, im Angesicht des Todes.“

Harrys Blick flackerte zu dem Zauberstab in der Hand seines größten Feindes und wieder zurück in dessen Gesicht.

„Ich sehe, dir vergeht das Lachen langsam.Nun, dann will ich dich nicht länger auf die Folter spannen. Kommen wir dazu, weshalb ich dich habe herbringen lassen.“

Langsam hob er den Zauberstab und richtete ihn auf Harry, welcher zurück zur Tür hinter sich wich.

Gehetzt flitzten seine Augen im Zimmer umher, auf der Suche nach etwas, mit dem er sich verteidigen konnte – an Flucht dachte er erst gar nicht.

Doch da war es schon zu spät, grünes Licht erfüllte das Zimmer und vertrieb die Schatten für einen Augenblick aus den Ecken, die das Kaminfeuer nicht hatte auslöschen können.
 

Harrys Knie zitterten, als würden sie aus Pudding bestehen und er drückte sich fest an die Holztür hinter sich.

Dann ertönte leises Zischen.

War er schon tot?

Zögernd öffnete er die Augen und starrte in Voldemords Richtung, doch der war in einer grünlichen Rauchwolke verschwunden.

Harry blieb aufmerksam. Was war geschehen? Was war schief gegangen?

Langsam verzog sich der Rauch und Voldemords Gestalt wurde wieder sichtbar.

Harry riss die Augen auf, als er das Blut an dessen Hals entdeckte.

Hatte er den Zauber verpatzt und sich selbst die Kehle aufgeschlitzt?

Mit offenem Mund starrte er das Blut an... bis er merkte, dass das gar kein Blut war.

Ein blutrotes Band schlang sich auf einmal um Voldemords Hals und endete in einer Schleife unterhalb seines Kinnes.

Der Junge riss sich von dem Anblick los und sah in die ebenso roten Augen des dunklen Lords.

Dieser setzte sich in Bewegung und kam langsam auf ihn zu.

Harry wollte ausweichen, doch hinter ihm war massives Holz.

Immer noch verwirrt ließ er seinen Feind näher kommen, bis er so dicht vor ihm stand, dass noch nicht mal eine Hand zwischen seine und Voldemords Brust gepasst hätte.

Voldemord lächelte sein eiskaltes, gefühlloses und überhebliches Lächeln und während er Harrys Gesicht immer näher und näher kam, zischte er leise:
 

„Marry Christmas“

Rote Schleife (Final Fantasy Version)

„Hast du schon gehört? Professor Hojo hat ein neues Projekt.“

„Ja, es kursieren Gerüchte darüber, aber keiner weiß genau, was das für ein Projekt ist. Was glaubst du, was er schon wieder vor hat?“

„Woher soll ich das wissen? Niemand weiß, was sich Professor Hojo als nächstes ausdenkt. Ich weiß noch nicht mal, ob er verrückt oder einfach nur genial ist...“

Die Stimmen entfernten sich.

Als sie nicht mehr zu hören waren, schob der Eindringling das Gitter des Lüftungsschachts zur Seite, ließ sich auf den Boden fallen und lief so leise wie ein Schatten in den nächsten Gang, dessen Deckenlicht ausgeschaltet war und verschmolz mit der Dunkelheit.

Schon hörte er wieder Schritte, die den erhellten Gang entlang klangen.

Ein einzelner, weiß bekittelter Mann im fortgeschrittenen Alter ging, tief in die Aufzeichnungen in seiner Hand vertieft an der Gestalt in der Dunkelheit vorbei.

„Ich verstehe nicht, was das bedeutet. Nicht ein Wort. Dabei bin ich hier der älteste Professor in der Shinra Organisation. Aber statt dass ich meine eigenen Experimente durchführe, spiele ich den Laufburschen für diesen durchgeknallten Hojo! Soll er sich doch seine Aufzeichnungen selbst holen!“, murmelte er wütend.

Der Eindringling wartete, bis der Professor das Ende des Ganges erreicht hatte und um die Ecke bog, dann sah er sich noch mal um und folgte ihm dann.

Er spähte um die Ecke und sah den Mann eine weiße, unauffällige Tür öffnen und dahinter verschwinden.

Ungeduldig wartete er darauf, ob er wieder hinauskommen würde, doch die Tür blieb geschlossen, so näherte er sich ihr, wachsam umher blickend.

Gerade, als er die Hand auf die Türklinke gelegt hatte, um diese vorsichtig zu öffnen, ertönten Schritte hinter ihr.

Die Tür öffnete sich schwungvoll und der Professor trat wieder hinaus, diesmal ohne Aufzeichnungen. Glücklicherweise wandte er sich die andere Richtung als die, aus der er gekommen war, denn ansonsten hätte er wohl den dunkelroten Umhang gesehen, der gerade noch um die Ecke schwang und verschwand.

Als die Schritte des Mannes verklungen waren, wagte sich der Eindringling erneut an die Tür ran.

Dieses Mal drückte er erst ein Ohr an das weiße Metall, bevor er die Hand auf die Klinke legte und die Tür einen Spalt weit öffnete.

Der Raum war genauso steril-weiß, wie die Gänge, durch die er schon seit Stunden schlich, auf der Suche nach dem Einen, den er zu töten gedachte.

Er schien endlich am Ziel zu sein.

Mitten im Raum, zwischen Reagenzgläsern und Petrischalen, Spritzen und bunten Flüssigkeiten stand ein Mann, die schwarzen Haare mit einem Band zu einem Zopf zusammengebunden.

Der er dem Eindringling den Rücken zudrehte, wagte dieser es, die Tür weiter zu öffnen, sich in den Raum zu schieben, die Türe zu schließen und sich hinter einem der vielen Tischen zu verstecken, die der Raum beinhaltete.

Er schlich sich von Tisch zu Tisch näher an sein Opfer heran.

Der Professor schien immer noch nicht bemerkt zu haben, in welcher Gefahr er schwebte.

Er nahm die Aufzeichnungen zur Hand, die sein Kollege ihm gebracht hatte und las darin.

Dann nahm er eine der Spritzen, zog damit die durchsichtige Flüssigkeit aus dem Reagenzglas, das er in der Hand hielt und drehte sich um.

Er zuckte noch nicht mal mit der Wimper, als er den Eindringling direkt vor sich stehen sah.

Lässig, fast schon gelangweilt sah er hinauf in die hasserfüllten schwarzen Augen.

„Hallo, Vincent, es ist lange her, dass ich dich das letzte Mal gesehen habe. Wie geht es dir?“

Als Antwort knurrte Vincent bedrohlich und drückte dem Professor seine Waffe in den Bauch.

Doch den schien das gar nicht zu stören.

„Kann ich dir irgendwie behilflich sein?“, fragte er nur und schob sich an seinem ehemaligen Versuchskaninchen vorbei, als wäre er einer seiner Assistenten.

„Nein, danke, ich komme zurecht“, antwortete Vincent und entsicherte seine Waffe.

Plötzlich zuckte er zusammen. Etwas piekste ihm in den Arm.

„Träum schön“, ertönte Professor Hojos Stimme aus weiter Ferne und Vincent bekam es noch nicht mal mehr mit, dass ihm die Waffe aus der Hand glitt.
 

Das Erste, das er sah, als er aufwachte, war die weiße Decke über ihm.

Als nächstes stellte er fest, dass er auf einer Art Seziertisch gefesselt war, was ihn nicht im Geringsten überraschte.

Er hob den Kopf, soweit er konnte und sah sich um.

Der Raum war derselbe, in dem ihn Hojo überrumpelt hatte, doch der Professor war nirgends zu entdecken.

Vincent versuchte seine Waffe zu finden, doch natürlich hatte sie der Alptraum seiner schlaflosen Nächste sicher irgendwo verwahrt.

Sein ganzer Körper spannte sich an und er wand sich und zog an den ledernen Fesseln, die seine Hände und Füße an den Tisch banden, doch – wie war es anders zu erwarten – gaben sie ihn nicht frei, so sehr er sich auch anstrengte.

Mit einem resignierten Seufzen legte er sich zurück und zuckte zusammen, als er hinter sich ein leises Lachen hörte.

Er sah nach oben und sah Hojo, der es sich direkt hinter seinem Kopf vor dem Seziertisch gemütlich gemacht hatte und ihn nun ganz offensichtlich auslachte.

Wieder knurrte Vincent, doch das wirkte längst nicht so bedrohlich, wenn man auf einem Seziertisch gefesselt war.

Das schien auch Professor Hojo so zu sehen.

Er verließ seinen Beobachtungsposten und ging um den Tisch herum, bis er vor Vincents Füßen stand.

Dabei lächelte er ein Lächeln, das Vincent noch nie bei ihm gesehen hatte.

Normalerweise grinste er hinterhältig, oder kalt, manchmal auch amüsiert oder bösartig... aber so hatte er noch nie gegrinst.

Vincent brauchte einen Moment, um das richtige Wort zu finden.

Schelmisch.

Er wirkte wie ein kleiner Junge, der einen Streich ausgeheckt hatte und nun darauf wartete, dass er, Vincent, darauf hereinfiel.

Das gefiel dem Gefangenen überhaupt nicht.

Es verwirrte ihn. Sonst wusste er immer, woran er bei Hojo war, doch nun hatte er keine Ahnung, was dieser verrückte Professor plante.

Nervosität stieg in ihm auf, während er wachsam jede Bewegung des Professors verfolgte.

Doch der stand nur da und lächelte sein seltsames Lächeln.

'Er amüsiert sich über meine Reaktion', dachte Vincent und seine Augen wurden schmal vor unterdrückter Wut.

Doch plötzlich kam Bewegung in den Professor.

Sein Lächeln wurde noch breiter, als der den Raum durchquerte und aus Vincents Blickfeld verschwand.

So sehr der Gefangene auch seinen Kopf verrenkte, er konnte nicht sehen, was Hojo tat.

Als er zurückkam, hielt er etwas in der Hand.

Panik kam in Vincent auf. Was hatte er nun schon wieder mit ihm vor?!

Der Professor hob die Hände und fummelte sich am Hals herum, wobei er ununterbrochen lächelte.

Argwöhnisch betrachtete Vincent sein Tun.

Als er die Hände wieder sinken ließ, hatte er eine große, rote Schleife um den Hals.

Überrascht und verwirrt blinzelte Vincent, doch sie verschwand nicht, er halluzinierte also nicht.

„Ich hatte gehofft, du würdest heute kommen“, flüsterte der Professor.

Dann stemmte er die Hände neben seinem Gast auf den Tisch und zog sich hoch.

Er krabbelte über ihn und senkte seinen Kopf über Vincents Gesicht.

Eine Hand hob sich und er zog sich das Band aus den schwarzen Haare, die Vincent daraufhin über die Haut kitzelten.

„Wieso heute?“, fragte Vincent und versuchte herauszufinden, was hinter der Stirn dieses Verrückten vorging.

Statt einer Antwort kam Hojos Gesicht noch näher.

„Weil heute Weihnachten ist...“, kam die gehauchte Antwort.

Das verstand Vincent auch nicht.

Doch dann wanderte sein Blick zu der roten Schleife und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, als er verstand, was der Professor meinte.

Dieser schloss die Augen und flüsterte:
 

„Merry Christmas“



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  blacksun2
2008-07-02T10:37:23+00:00 02.07.2008 12:37
eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte und auch sehr schön geschrieben
und was für ein schönes Geschenl von Roger, sooo romantisch (wenn doch alle Männer so wären ^^)
hat mir sehr gefallen


glg
blacksun
Von:  Olschi
2008-04-12T16:32:45+00:00 12.04.2008 18:32
das iost... das ist... traurig und schön zu gleich;___; mir fehlen die worte. *heul* die armen und irgendwie glücklichen... ich weiß auch nicht
Von:  NiX_bLoeDeR_KekS
2008-04-09T17:02:30+00:00 09.04.2008 19:02
Oooohhh! Schön! So wunderbar romantisch! *seufz* Sehr gut geschrieben!
Von: abgemeldet
2007-12-28T22:18:23+00:00 28.12.2007 23:18
da roiger diech inspriert hatte darf er wohl in deiner geschichte mitspielen?! ^^ richtig niedlich +hach*
Von:  Naomi9
2007-12-28T14:16:48+00:00 28.12.2007 15:16
boah ist das schön!
hach! so ein geschenk kann man nicht kaufen! so viel steht fest!
ich find das voll süß! tolle geschichte!
(gottseidank hab ich doch drauf geklickt ^.-)
Von:  Olschi
2007-12-26T17:47:25+00:00 26.12.2007 18:47
aaaaah na so ein Weihnachtsgeschenk möchte ich auch habenXDDD

Du perversling!!!XDDD Die Stimmung in der Geschichte ist schön^^ Das ist soo romantishc, in den Bergen in einer Holzhütte *kreeisch* Gut gemacht^^
Von:  Thuja
2007-12-25T17:39:03+00:00 25.12.2007 18:39
ich find es ist ne schöne kleine Weihnhachtsgeschichte.
Gefällt mir ;D
vor allen das Ende. Das er sich selbst schenkt ist echt ne süße Art zu sagen "Ich liebe dich"
deine blackheart


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