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Stay

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Stay
 


 

In kleinen Schlücken trank Trish ihr Getränk, mehr wegen des Dufts als der kurzen Illusion der Betäubung die das Getränk ihr geben konnte. Es war immer noch früh am Abend weswegen die Bar so gut wie leer war- eine Tatsache welche sie freute weil sie dann keine Zeit mit den Angeboten depressiver Männer verschwenden musste. Obwohl sie vor hatte mehr Zeit in dieser besonderen Bar zu verbringen, war es über ein Jahr her das sie das letzte mal hier war – wahrscheinlich weil sie nie lange genug in der Stadt war um her zu kommen.
 

„Es ist lange her, hübsche Lady.“ Sagte der Barkeeper und schob ihr einen neuen Drink rüber als er zufällig sah das der erste fast ausgetrunken war. Wenn er einer von diesen Bartypen gewesen wäre, hätte sie ihm nach dieser Äußerung etwas böses sagen sollen, aber sie kannte Bill gut genug um zu

wissen das er nicht einer von dieser Sorte war. „Ich habe dein wunderschönes Gesicht hier vermisst.“ Fügte er mit einem scheuen Lächeln hinzu. „Also, wo warst du die ganze Zeit?“
 

„Oh, Ich war hier und dort.“ Antwortete sie ihm vage während sie die Zitrone aus dem Glas pickte. „Meistens dort.“
 

„Hast du genug von Dante?“
 

Trish antwortete ihm mit einem vorsichtigen Lächeln, wohl wissend das Dante hier kein unentbehrlicher, gern gesehener Gast in dieser Bar war, wenn man die unzähligen Male betrachtete in denen er für die Zerstörung des Gebäudes verantwortlich war.

„Teufeljäger sind sehr gefragt. Ich denke es wird mehr bringen wenn sie verteilt arbeiten würden.“ Langsam drehte sie die rote Flüssigkeit in ihrem Glas als sie fort fuhr. „Ich hoffe er hat dir keinen Ärger bereitet.“
 

„Nah.“ Schüttelte er seinen Kopf und putzte weiter die Bar mit einem Lappen ab. „Er kommt nicht mehr so oft her und wenn dann bleibt er meistens für sich. Er sieht in letzter Zeit so einsam aus.“
 

Sie zog eine Augenbraue hoch als sie ihn ansah und nahm dann einen Schluck von ihrem Getränk. Sie hatte vorgehabt bei Dante mal bei diesem Trip durch die Stadt zu besuchen, aber Bills Worte jagten ihr einen Stich aus Schuldgefühlen ein. Wenn sogar der Barmann es bemerkt hatte, dann musste Dante wirklich runter sein.
 

Verloren in ihren Gedanken, bemerkte Trish nicht einmal das jemand die Bar erreichte bis sie den ihr am nächst gelegenen Stuhl über den Boden quietschen hörte. Dann erkannte Trish die dunkelhaarige Frau mit dem finsteren Blick. Sie sah den Barkeeper von ihrem Schemel finster an und forderte gleich etwas von ihm. „Gib mir etwas starkes. Egal was. Hauptsache ich vergesse warum ich zu trinken angefangen habe.“ Mit einem Grinsen begann er ihren Wunsch zu erfüllen.
 

Trish war sich nicht sicher ob Lady sie überhaupt bemerkt hatte aber Lady antwortete ihr auf diese Frage in ganz offener Weise. „Ich wusste gar nicht das du in der Stadt bist.“
 

Auch wenn sie sich früher, als sie sich das erste Mal getroffen hatten, besser verstanden, war es Trish immer so, als würde sie wenn sie mit ihr sprach in Ladys Stimme einen Anflug von Rivalität spüren, so als gäbe es eine gewisse Konkurrenz zwischen ihnen. Was auch immer es war, wer die meisten Dämonen umgebracht hatte oder wer das beste Teufelsjägeroutfit hatte, es kümmerte Trish nicht wirklich. Guter Konkurrenz war eben hart beizukommen.

„Nur für eine Weile.“ Gab Trish zurück. „Es lag auf dem Weg zu meinen nächsten Job.“
 

Unvermittelt und völlig abrupt antwortete Lady ihr. „Er ist unmöglich, weißt du.“
 

Matt lächelnd bestellte sich Trish ein nächstes Getränk, während sie bemerkte das sie sich wirklich ein klein wenig unterhalten hatten ohne gleich ihr Gespräch auf Dante zu beziehen. Dennoch, es würde gut sein noch länger von ihm fort zu bleiben. Sie sehnte sich nach Gesprächen mit anderen Frauen – Gespräche die nichts mit dem jagen von Teufeln zu tun hatten oder dem einkaufen von neuen Waffen. Schon oft hatte sich Trish gedacht wie schön es wäre ein normales, menschliches Gespräch mit einem normalen Menschen über etwas langweiliges zu führen, wie die Highlights in ihren Haaren oder das einkaufen von neuen Klamotten.
 

Dennoch war Lady nicht das beste Beispiel für einen normalen Menschen trotz ihres wirklich, menschlichen Blutes. Sie konnte mit den Dämonen ohne Schweißausbruch mithalten, aber es brauchte schon mehr von ihrem Engagement um diese Fähigkeiten aufrecht zu erhalten – genug Engagement damit sie keine Zeit mehr hat um ein normales Leben zu führen. Dieser Gedanke machte Trish oft wehmütig, Lady hatte die Vorraussetzungen um etwas zu sein, was Trish niemals sein würde egal wie sehr sie es auch versuchte, aber Lady war daran einfach nicht interessiert.
 

Während Trishs geistiger Abwesenheit, grummelte Lady „In letzter Zeit ist er so ein...“ sie machte ein unglaubliches Geräusch als sie den Griff des Glases, welches ihr der Barkeeper zustieß, anhob und einen Schluck daraus machte. „Ein komplettes Arsch.“ Endete sie schließlich. „Er ist so was von einem antisozialen, sarkastischem vier- oder siebenundzwanzigjährigem launischen Kerl als gewöhnlich. Und dann,“ Ärger war in ihren bifarbenen Augen zu sehen als sie Trish anstarrte, „Weigert er sich auch noch, sich ordentlich zu rasieren. Er ist so ein permanenter, vergammelter fünf Uhr Schatten der.... ugh! Es ist so ärgerlich!“
 

Trish blinzelte sie mit offenen Augen und dachte noch –nicht im ersten Moment- das aufgrund der angestauten, sexuellen Anspannungen zwischen ihnen der Grund für Ladys Frustration über Dante war.

Aber als sie darüber nachdachte und es sie nur traurig machte, wurde ihr klar, dass es keinen Grund gab, so zu empfinden. „Ist irgendwas passiert?“ fragte sie beiläufig.
 

„Nein, aber langsam wünschte ich mir es würde was passieren. Er ist so was von widerspenstig und ich hab genug davon.“ Ärgerlich stieß sie den Rest zum Barkeeper zurück damit ein neues angezapft wurde. „Ich weiß warum du ihn verlassen hast. Wie hast du es nur als sein Partner ausgehalten? Ich glaube nicht das er das Wort „Kompromiss“ verstehen kann.“
 

Zum leeren Grunde ihres Glas sehend, war sie darauf bedacht sich dieser Frage zu entziehen. Immerhin waren ihre Gründe zum gehen jeden Tag geringer geworden. „Warum bist du dann noch bei ihm?“ fragte sie dann, ihren Blick wieder auf Lady richtend. „Du hast doch keinen Grund dich so anzustrengen um ihn ordentlich zu halten. Er ist ein großer Junge. Er kann auf sich selbst aufpassen – und es hört sich so an als würdest du ohne ihn besser zu Recht kommen.“
 

Lady seufzte schwer. „Ich habe ihn schon mal verlassen. Wir waren kaum mehr als Kinder und er war immer noch von dem mitgenommen was mit Vergil passierte. Mir wurde schnell klar das ich nichts tun konnte um ihn von dieser Angst zu befreien weil ich selbst noch mit meinem Vater zu tun hatte, also habe ich mich zum gehen entschlossen.“
 

Ihr Glas zur Seite stoßen, lehnte sie ihr Kinn auf ihre Handfläche und strich sich eine ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht damit sie Lady besser sehen konnte. Sie kannte zwar ein klein wenig die Geschichte aber sie glaubte nicht, das sie in der Position war nachzufragen.

Als sie ihren Kopf leicht schüttelte fuhr Lady fort. „Ich war so selbstgerecht und er war so ein schamloser Flirt.“
 

Trish lachte. „Und das ist er jetzt nicht mehr?“
 

Lady sah sie scharf an, antwortete aber nicht.
 

„Bedauerst du es ihn so runtergemacht zu haben?“ antwortete sie wohl ausgearbeitet.
 

„Zu Hölle nein!“ sagte Lady schnell. „Es gibt keine Möglichkeiten ihn ohne Kampf gewinnen zu lassen!“
 

Trish lächelte. Lady war immer noch dabei die Wahrheit abzustreiten. Als sie ihr Glas zur Bar zurück brachte, sagte sie mit fester Stimme. „Dante ist weder unergründlich noch feinsinnig. Er wird dich nicht aufmuntern wenn du es ihm nicht sagst. Also, wenn du ihn willst, dann musst du es ihm sagen.“ Eine Menge Geld auf der Bar für ihre Getränke zurück lassend, sprang sie von ihrem Barhocker und griff nach ihrer Jacke welche sie über den ihr nächsten Stuhl geworfen hatte.
 

Lady packte plötzlich ihren Arm und sie sah überrascht ihren intensiven Blick auf ihr. „Warum hast du mir so einen Rat gegeben?“ verlangte Lady mit geschmälerten Augenbrauen.
 

Unbekümmert antwortete Trish langsam. „Es ist schwer zu übersehen wie du für ihn fühlst – es würde dich nicht so ärgern wenn du dich nicht so sehr zu ihm hingezogen fühltest.“
 

Ihre Finger strafften sich um Trishs Handgelenk als sie ihr verpönt Antwort gab. „Es ist zwecklos. Er kann meinen Arsch noch so hinterher jagen aber ich bin es nicht über die er sich gerade den Kopf zerbricht. Ich bin nicht so naiv zu denken das ich eine Chance hätte.“
 

„Wirklich? Wer ist die neue Frau?“ fragte Trish verständnislos, absolut konfus.
 

„Du weißt das wirklich nicht?“ ungläubig schüttelte Lady ihren Kopf. „Oder erwiderst du seine Gefühle wirklich nicht? Bist du deswegen gegangen? Weil er etwas von dir haben wollte das du ihm nicht geben konntest?“
 

Sie schreckte kurz hoch und versuchte dann ihren Schock mit einem Lacher zu vertuschen. „Du redest von mir?“
 

„Ja!“ Lady sagte das so als ob Trish verrückt wäre. „Er sieht nur dich an wenn du da bist und sehnt sich nach dir sobald du weg bist.“
 

„Dante sehnt sich nach niemandem.“ Protestierte Trish als sie merkte das sie in ein ungewisses Territorium geriet. Sie hatte schon lange ihre Schlussfolgerungen über Ladys Begehren gezogen aber war weit weniger von ihren eigenen überzeugt.
 

„Und er sehnt sich nach Vergil.“ Sagte Lady spitz. „Ich weiß was er sich wünscht.“
 

„Dann verwechselst du vielleicht deine verwirrten, sexuellen Wünsche mit seinem verlangen nach einer Familie. Dante hat einen so natürlichen Charme das ich nicht bezweifle das er auch mit seinem eigenen Bruder flirten würde ohne mit der Wimper zu zucken aber seine Motivation zu lesen ist hart von Zeit zu Zeit.“
 

„Hör mal,“ sagte Lady schließlich, ihr Ausdruck war schmerzlich ernst. „Ich weiß das wir beide in der Vergangenheit nicht immer die besten Bedingungen hatten und ich glaube das hat zum Teil mit dem Fakt zu tun, das ich von dir eingeschüchtert war.“ Trish hob eine Braue nach oben, ließ aber Lady fortfahren. „Als ich euch beide das erste mal zusammen sah habe ich verstanden wo der Dante hingegangen war, den ich gekannt habe. Er war noch immer da, in der Hitze des Blickes den er dir schenkte. Und ich war eifersüchtig. Ich habe ihn schon so lange gekannt und habe immer geglaubt das ich vielleicht noch irgendeine Art geheimen Einfluss auf ihn hätte, trotz dieser endlosen Ströme von langbeinigen, hirnlosen Frauen die er verführte - wenn er die Wahl hätte, würde er am Ende immer noch mich wählen. Dann bist du gekommen und ich wusste das ich falsch lag.“
 

„Behauptest du etwa das ich langbeinig und hirnlos bin?“ fragte Trish mit einem Schmunzeln und versuchte Licht in dieses düstere Gespräch zu bringen.
 

Lady warf ihr einen scharfen Blick zu , effektiv genug um Trishs humorvollen Versuch zu zerstören. „Ich sage das er diese Frauen verführt hat, weil er immer nach dir gesucht hat und keine von ihnen konnte es mit dir aufnehmen. Er würde mich vielleicht nehmen anstelle von diesen Frauen, aber niemals würde er mich nehmen, wenn er dich haben könnte.“
 

Ihr Mund wurde trocken trotzdem sie nur ihren Drink ausgetrunken hatte. Trish schüttelte ihren Kopf.

„Ich glaube das du dich selbst für dumm verkaufst, Lady. Und selbst wenn nicht... Dante und ich... unsere Beziehung ist kompliziert.“ Sie konnte Lady nicht genau sagen warum sie erschaffen wurde oder wem sie ähnlich gemacht wurde, aber es war genug um Dantes Gefühle für sie als kompliziert abzutun.
 

Säuerlich lächelnd sah Lady weg, ihre Finger fuhren abwesend über die Holzmaserung der Bar. „Ich denke nicht das es für Dante so ist. Ich denke es ist ziemlich einfach.“
 

Trish schüttelte langsam ihren Kopf, sagte aber nichts. Es war noch nie einfach gewesen und Trish hatte aufgehört weil sie genug davon hatte sich mit den andauernden Komplikationen herumzuärgern. Sie hatte eine schwere Zeit hinter sich in der Dante nicht mehr sehen konnte als eine arme Kopie seiner Mutter, und während sie nicht befreit war von seinen unzüchtigen Witzen oder foppenden Berührungen, hatte sie nie wirklich glauben können das sie alle nichts heißen sollten.
 

„Rede mit ihm,“ bat Lady. „Und finde selbst heraus ob meine Theorie Wasser aushält.“
 

„Ich hatte gehofft das ich ihn noch treffen könnte auf meiner Reise.“ Sagte Trish leicht fiebrig als sie realisierte das es keinen Grund gab um Ladys lächerliche Theorie zu beweisen.
 

„Wenn er herausfindet das du in der Stadt bist und nicht mal halt gemacht hast um „Hallo“ zu sagen, wird es noch schwieriger werden mit ihm auszukommen. Bitte, mir zuliebe, statte ihm einen Besuch ab.“
 

„Okay.“ Sagte Trish schließlich mit einem lauten Seufzen. „Ich prüfe deine Theorie aber wenn sich herausstellt das du falsch liegst, solltest du ihm noch eine Chance geben. Dante würde dich nicht so herum hängen lassen wenn er dich nicht mögen würde.“
 

Lady zuckte mit den Achseln. „Sicher. Aber ich denke wirklicht nicht das ich falsch liege.“ Sie log nicht und ihr Ausdruck war irgendwie entnervt.
 

„Wir werden sehen.“
 

Ihre Jacke über die Schultern werfend, stierte Trish aus der Bar hinaus und winkte noch Lady über ihre Schultern zu. Sie sollte es besser wissen als einfach so auf ihrem Weg durch die halbe Stadt einfach so aus der Bar zu stiefeln. Sie könnte gut in jemanden reinlaufen den sie kannte. Und jetzt war sie gefangen.
 

Sie sprang auf ihr Motorrad und fuhr die Straße runter. Trish versuchte verzweifelt nicht dem Teil in ihr beizupflichten der nach einem Grund gesucht hatte um Dante endlich wieder zu sehen.

Whiskey Sour

Dante döste in seinem Lieblingssessel, seine Füße auf der Tischplatte und ein Magazin geöffnet über sein Gesicht gelegt um das barsche Licht der Sonne zu verdecken. Es war nicht mal siebenundzwanzig Stunden her das er ein paar Jobs erledigt hatte die niemals geendet hätten – um es mal so auszudrücken. Lady hatte beim letzten vorbeigesehen um ihn zu helfen obwohl sie nicht eingeweiht war, sagte ihm das er nicht in der Form war um selbst Dämonen zu erledigen. Er musste nur an diese Frechheit denken und schon kam es ihm über und er schmiss das Magazin quer durch den Raum nur um etwas zum werfen zu haben.
 

Diese Frau machte ihn noch mal total verrückt. Sie machte ihre eigenen Geschäfte und konkurrierte mit ihm um Jobs und jetzt musste sie auch noch der Mittelpunkt in jedem Tag seines Lebens sein. Ohne Rücksicht auf ihre Vergangenheit würde er ihr das Maul wohl stopfen können und diese Aussicht wurde von mal zu mal verführerischer. Sie bemutterte ihn viel mehr als es Trish getan hatte und es half auch nichts das sie bei jeder Gelegenheit herumstolzierte.
 

Nicht das ihm dieser Anblick missfiel. Sie hatte noch immer etwas von diesem unschuldigen Mädchen welchem er vor so langer Zeit im Temen-ni-gru begegnet war. Aber diese Unschuld hatte einem verführerischen Glanz in ihren Augen platz gemacht und einem Schwung in ihren Hüften das seine Körpertemperatur anstieg trotz bester Vorsätze. Er konnte sich der Tatsache nicht verwehren das er sich zu ihr hingezogen fühlte – wer würde das nicht? Aber er hatte da ein paar Dinge über sich selbst in seiner Jugend gelernt.
 

Ganz oben auf der Liste stand der Fakt das er nicht mit Frauen schlief die er respektierte. Es war erbärmlich aber wahr. Und er respektierte Lady – er wäre ein Idiot es nicht zu tun und vielleicht auch noch tot, sollte sie das jemals herausfinden. Aber es war nicht nur so das er sie als Ebenbürtige oder Rivalin respektierte. Sie war mehr wie eine kleine Schwester für ihn – eine nervende, sich überall einmischende kleine Schwester. Mit ihr zu schlafen würde unter anderem bedeuten hart an all diese Dinge zu stoßen und letzten Endes in einem Desaster enden, sein Herz wäre nicht dabei und die Auswirkungen dieses Fehltritts würden weit mehr als schmerzhaft sein.
 

Das sollte nicht heißen das er was dagegen hatte mit einer Frau zu schlafen die er respektierte- er würde daraus nur keine Gewohnheit machen. Er befriedigte seinen körperlichen Bedürfnisse von Zeit zu Zeit weil sein dämonisches Blut es nicht leugnen konnte und solche Impulse so gut wie unmöglich machte aber er wählte für gewöhnlich namenlose Frauen aus die bereit waren seine Bedürfnisse auszufüllen ohne festere Bindungen einzubeziehen. Sie benutzten ihn wie er sie benutzte aber es war besser als jemanden zu benutzen der ihm etwas bedeutete, nur um einen physikalischen Anspruch zu decken. Obwohl sie viel stärker war als sie vorgab zu sein, war sie doch zerbrechlich und in vielerlei Hinsicht emotionaler und er könnte sich niemals vergeben wenn er sie zusätzlich noch belasten würde mit diesen Lasten die nicht mehr waren als Neugier und Lust.
 

Er seufzte und entschied das er heute wohl nicht mehr zum schlafen kommen würde. Dante stand von seinem Stuhl auf und schwere Boots landeten mit einem Bums auf dem Boden. Was er jetzt brauchte war etwas Alkohol. Er räumte etwas in dem Flaschenschrank seines Schreibtisches herum um eine alte Flasche Whiskey zu finden die er nach Ladys letzten Antialkoholischen Anfall versteckt hatte. Gelegentlich wenn sie müde von seinem Aufschub war begann sie damit sein Haus sauber zu machen und alles weg zu werfen was sie finden konnte nur um seinen Arsch zum arbeiten zu bewegen. Alkohol war noch immer teuer und er sollte Geld sammeln um neuen kaufen zu können.
 

Die Eingangstür ging mit einem Schwung auf und Dante hielt in seiner Suche inne um kurz aufzusehen. Die Schuhe des Besuchers gingen leise über den Boden, der Gang ließ ihn auf jemanden femininen schließen. „Was?“ verlangte er zu wissen, endlich damit fertig den Whiskey aus seinem Träger zu befreien. „Hast du deine Stimme wegen dem ganzen Gekreische verloren? Warum gehst du dann nicht dahin zurück wo du sie verloren hast?“ Er wusste das das vielleicht ein Klient sein könnte und das er in diesem Fall etwas netter sein sollte, aber entschied das er über diese Brücke gehen würde.
 

Die Tür ging mit einem Klicken zu aber der Gast machte noch immer keinen Laut.
 

Langsam kam er sich etwas dumm vor wenn der Gast seine Identität so geheim hielt und langsam stand er auf und blinzelte durch das helle, herbe Licht und versuchte die Person auszumachen die gegen seine Tür lehnte. Ganz in schwarzes Leder gekleidet das an ihr hing wie eine zweite Haut, sie schmunzelte ihn zwischen zwei dunklen Sonnengläsern an, volle rote Lippen waren appetitlich nach oben gezogen.
 

Leicht überrumpelt für den Moment, saß Dante nur da und starrte mit ungläubigen Blick auf die freigiebigen Kurven ihrer freizügigen, gertenschlanken Figur und konnte nur den Hals der Whiskey-Flasche fester packen. Ihr Lächeln wurde größer und sie drückte sich von der Tür weg, endlose lange Beine gingen den Flur entlang zu ihm mit fesselnden Schwüngen ihrer Hüfte.
 

Er konnte nicht mit Frauen schlafen die er respektierte aber er hatte schon lange vermutet das Trish die Ausnahme für diese Regel war.
 

„Was machst du hier?“ wollte er wissen, dabei kamen ihm die Worte ruppiger raus als eigentlich gewollt.
 

Ihre Arme vor der Brust verschränkend als sie mit den Achseln zuckte, kamen ihre Brüste zum Vorschein bei dieser Ledervorrichtung das sie ein Shirt nannte das Dante bewusst die Kappe von seiner Whiskey Flasche entfernte.
 

„Ich war in der Stadt. Ich dachte ich schau mal wie es dir so geht.“ Sagte sie leicht und setzte sich an den Rand des Schreibtisches genau wie Lady es immer tat wenn sie mit ihm schimpfte.
 

Dante stellte seine Flasche ab und fischte nach dem Glas das mit unten im Träger stand. „Du willst doch irgendwas. Du kommst doch nie vorbei um nur Hallo zu sagen.“ Sagte er und versuchte nicht ganz so verbittert zu klingen.
 

Er goss sich selbst ein Glas voll Whiskey ein und sah sie dabei an, sie hatte ihm immer noch nicht beim ersten Schluck Alkohol geantwortet der seine Kehle herunter brannte. Vorsichtig sah er sie noch immer an als sie Sonnengläser nach oben in ihr Haar steckte und ihn mit bestürzten Blick, hellen Brauen zusammen mit einem undefinierbaren, ernsthaften Ausdruck ansah. „Das ist nicht wahr.“
 

Dante trank noch einen Schluck des Whiskeys, ein schattenhaftes Lächeln huschte über seine Lippen.

„Was auch immer.“
 

„Vielleicht weil du mir gefehlt hast?“ sagte sie und Dante verschluckte sich fast an seinem Whiskey. Sie saß ganz ruhig da während er noch immer lachen musste und sah ihn mit einem finsteren Blick an der so gar nicht zu ihr passen wollte.
 

Dante fing sich wieder. „Danke! Das habe ich gebraucht.“
 

„Das war nicht witzig gemeint.“ Sagte sie eingeschnappt.
 

„Mm-hm.“ Er nahm ein anderes Glas das er ihr reichte während er einen weiteren prüfenden Blick auf ihren Körper warf. „Du hast deine Haare geschnitten.“ Sagte er leise während er das Glas an seine Lippen hob.
 

Erbost sah sie weg während sie ihm antwortete. „Ich bin zu nahe an einem Feuerdämon rangegangen der dann ein großes Stück angesengt hat. Damit es wieder ordentlich aussah musste ich den Rest abschneiden.“
 

„Sieht gut aus.“ Sagte er ehrlich und stellte sein leeres Glas zurück auf den Tisch und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
 

Eine unangenehme Stille herrschte zwischen ihnen und sie war nahe genug um sie zu berühren. Dante fühlte sich so als könnte er keinen Zoll näher zu ihr kommen. Er hatte nie verstanden wie ruhig sie sein konnte wenn er weniger als einen Atemzug von ihr entfernt stand, aber sie hatte den Dreh raus unnahbar zu wirken. Sie saß nicht weiter von ihm entfernt als Lady immer, aber inzwischen wusste er das Lady nicht ruhig sitzen konnte ohne sich zu bewegen während Trish einfach nur dasitzen konnte und nicht mehr tat als mit den Augen zu rollen.
 

Sie durchbrach die Stille zuerst, ohne den Blick von der Wand zu nehmen. „In der Bar bin ich auf Lady gestoßen. Sie hat sich über dich beschwert.“
 

„Großartig!“ grummelte Dante. „Ich schätze das du hier für sie einen Gefallen tun sollst, oder?“ Er hatte die Flasche hochgenommen ohne wirklich zu bemerken was er da eigentlich tat aber Trish hielt die Flasche auf dem Schreibtisch und ihre Augen funkelten gefährlich als sie seinen Blick erwiderte.
 

„Ja,“ sagte sie sanft. „Und nein.“
 

„Was soll das heißen?“ Seine Stimme wurde viel dunkler als gewöhnlich und seine Augen wurden kleiner als sie die Flasche immer noch nicht loslassen wollte.
 

„Findest du nicht das du genug getrunken hast?“ fragte Trish brüsk.
 

„Ich habe noch gar nicht richtig angefangen.“ Grollte Dante.
 

Seufzend ließ Trish die Flasche los und drehte sich um. „Wie denkst du über Lady?“ fragte sie so leise das er sich anstrengen musste sie zu hören.
 

Seltsam aber Dante hatte plötzlich keine Lust mehr etwas zu trinken. Er stand vom Schreibtisch auf und ging einfach ein Stück von ihr weg um etwas Distanz zwischen ihnen zu bekommen aber es half ihm natürlich nicht besonders viel. „Was bezweckst du damit? Habt ihr beide so eine Art Herzensangelegenheit zusammen oder etwas ähnliches?“
 

„Ich frage nur für mich.“
 

Das machte für Dante auch nicht mehr Sinn. Was hatte sie das sie nach einer anderen Frau fragen musste? Endlich die seltsame Frage beantwortend sagte er „Ich bin nicht in der Stimmung um über Gefühle zu sprechen.“
 

Er drehte sich zu ihr um und war überrascht das sie ihm durch den Raum gefolgt war. Sie ging so weit bis sie nahe genug an ihm dran war das er die Hitze ihres Körpers fühlen konnte. Er wunderte sich ob Trish wusste das ihr Körper ein richtiges Werkzeug war und das sie es sehr zu ihrem Vorteil benutzen konnte. Wäre sie eine andere Frau gewesen, hätte er nicht bezweifelt das sie ihre Hüften so geschwungen und ihre Kopf so bewegt hätte weil sie mit ihm spielen wollte. Aber bei Trish war er sich nie sicher gewesen ob sie genug daran interessiert war um es zu versuchen.
 

„Als ich in der Bar war, hat mir Bill erzählt das du in letzter Zeit so einsam aussiehst.“ Murmelte sie während sie ihn immer noch ansah.
 

Er war verwirrt und hatte immer noch keine Ahnung was sie eigentlich dachte. Dante schüttelte seinen Kopf und lehnte sich hinten an den Pooltisch während er seine Arme über der Brust verschränke. Er wollte nicht eher antworten bis sie ihm den Grund erklärte.
 

Sie hob eine Hand zu seinem Gesicht und Dante konnte gerade noch ein Zittern unterdrücken als sie sie leicht auf seine Wange legte, mit einem überraschten Ausdruck in ihrem Gesicht. Er wusste nicht ob sie das Gefühl unter ihren Fingern mochte oder sie sich über seine Reaktion lustig machte.
 

„Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.“ Sagte sie schließlich. „Es soll nicht heißen das du einsam bist – eher das du den Eindruck machst.“
 

„Also versuchst du mich mit Lady zu verkuppeln?“ antwortete er kalt ohne wirklich dabei auf die Lautstärke zu achten. „Danke Mom aber ich kann mir selbst meine Dates suchen.“
 

Ihr Blick wurde dunkel und ging einen schnellen Schritt von ihm zurück. „Ich bin nicht deine Mutter!“ sagte sie kalt und ihre Körpersprache wies auf Gefahr hin. Mit diesem Kommentar hatte er einen empfindlichen Nerv bei ihr getroffen.
 

„Ja, ich weiß.“ Antwortete Dante und wunderte sich wie sehr sich seine Stimme frustriert anhörte wenn er so sprach.
 

Sie legte ihren Kopf leicht schief, ein unsicherer Ausdruck in ihren Augen. „Ich habe mir überlegt,“ begann sie langsam und drehte sich weg bevor sie noch einmal tief Luft holte bevor sie fortfuhr. „ zurück zu kommen aber ich war nicht sicher ob hier noch ein Platz für mich wäre.
 

Langsam verstand er und schnell wich die Boshaftigkeit seines Ärgers dem Vergnügen. „Lady ist nicht mein Partner.“ Sagte er endlich. „Aber ich weiß nicht ob ich noch mal einen Partner haben will. Mit jemanden zusammen arbeiten bedeutet zieht verlangt ein hohes Maß an Vertrauen von dem ich nicht sicher bin ob das bei jemanden habe.“
 

Humorlos lächelte sie als sie über ihre Schultern zu ihm zurück sah. Eine ganz normale Pose die aber auf ihre Art so sinnlich war die Dante nicht beschreiben konnte.
 

Er seufzte. Ihre merkwürdige Ausdrucksform machte die Sachte nicht leichter. „Du hast genau das gemacht was du wolltest. Ich verstehe das. Aber du kannst nicht von mir erwarten das ich dich nach allem was wir zurück gelassen habe, mit offenen Armen wieder bei mir aufnehme.“ Das war mehr als er tun wollte. Er wollte sie wissen lassen das er alles tun würde um wenigstens den letzten Rest seiner Würde zu erhalten, bis er davon überzeugt war das es keinen Sinn mehr machte.
 

„Was haben wir denn zurück gelassen Dante?“
 

Ihre Stimme war sanft und voller unausgesprochener Gefühle und er war so entrüstet über diese Frage das es eine längere Unruhe zwischen ihnen gab. Er wusste nicht ob sie das nur vorgab oder ob es wirklich so hoffnungslos war. „Ich fange an zu glauben das dieser Dämon dir mehr angesengt hat als nur deine Haare.“ Murmelte er um die Frage abschließend zu beantworten. „Was ist mit dir heute los das du mir solche Fragen stellst?“
 

Trish begann durch den Raum zu gehen und drückte ihre Arme an sich. „Ich bin durch die halbe Welt gereist und wieder zurück, in dem kläglichen Versuch einen Platz zu finden an dem ich bleiben könnte. Ich dachte wenn ich lange genug herum reise und genug Menschen getroffen habe das ich dann mehr wie sie sein würde. Ich wollte mich unter sie mischen und vergessen was ich war und somit auch den Grund warum ich erschaffen wurde.“
 

Dann drehte sie sich um und ging wieder zu ihm zurück, ein verheerender Blick in ihrem sonst so einwandfreien Ausdruck als sie fortfuhr. „Aber ich habe dieses Zuhause nicht gefunden wie ich es hier habe ... oder wie das Gefühl an deine Seite zu gehören.“ Ihr wurde erst bewusst was sie mit ihrer Aussage eigentlich meinte als sie es laut ausgesprochen hatte.
 

Dante fühlte sich irgendwie wie betäubt. Noch nie hatte sie ihre Gefühle so offen gezeigt und er hatte auch keine Ahnung was er hätte darauf antworten können. Zum Glück gab sie ihm keine Gelegenheit dazu.
 

Sie sah ihm entschlossen in die Augen und fragte ihn mit fester Stimme. „Ich muss es wissen Dante, darf ich nach Hause kommen oder muss ich weiter suchen?“
 

Ein schwaches Lächeln fuhr über seine Lippen und er rollte die schwarze Kugel quer über den Pooltisch. Er entschied sich für den sicheren Weg über das Territorium der Familie bevor er ihr eine Antwort gab. „Ich benutze dein Zimmer als mein Übungsraum. Und ich habe deine ganzen alten Klamotten weggeschmissen die du zurück gelassen hast.“
 

„Ist das ein nein?“ er konnte deutlich den Schmerz in ihren Augen sehen und versuchte trotzdem weiter gelassen zu bleiben.
 

„Dein Bett habe ich auch verkauft.“ Fügte er hinzu während sie kein Wort mehr sagte und sein Lächeln wurde stärker als er die achte Kugel nach vorne ins Loch stieß.
 

„Dann gibt es wohl nicht mehr zu sagen,“ sie rückte ihre Sonnenbrille wieder nach unten und drehte sich zur Tür um. „Außer vielleicht noch das du etwas netter zu Lady sein solltest.“ Er konnte deutlich ihre Augen hinter den dunklen Gläsern glühen sehen als sie ihm mit einem dunklen Schatten in ihrem Blick ansah mit einer stolzen Neigung ihres Kopfes. „Wenn du nicht aufhörst sie zu verschmähen könnte sie dich vielleicht auch aufgeben.“
 

Seinen Kopf schüttelnd folgte er ihr. „Wirst du vielleicht mal eine Sekunde warten? Verdammt, warum ziehst du immer deine eigenen Schlüsse?“
 

Trish zögerte, ihre Lippen geschürzt als sie mit einer kleinen Menge an Geduld zu ihm zurück sah.
 

„Ich habe nicht ´nein´ gesagt.“
 

Sie hob elegant eine Augenbraue nach oben aber antwortete noch nicht.
 

Er blieb vor ihr stehen und hob eine ihrer goldenen Haarsträhnen hoch und strich sie hinter ihr Ohr, dann folgten seine Finger den Formen ihres Halses bis sie zu ihrem Schlüsselbein ankamen. Sie zitterte bei dieser Berührung und Dante kam noch ein Stück näher, überrascht als er den raschen Puls unter seinen Fingerspitzen fühlte. Er verinnerlichte jede Sekunde ihrer Unsicherheit und sagte mit einem Grinsen „Du bist hier jederzeit willkommen wenn du willst. Aber ich glaube ich sollte dich warnen das du hier keine anderen Klamotten hast, wenn du dich also duschen willst wirst du wohl ein paar von meinen tragen müssen und wenn wir nur ein Bett haben, also - “
 

Wenn sie ein Mensch gewesen wäre, hätte sie ihm wohl jetzt einen Schlag verpasst. Aber sie war schneller, bevor er ihren Schlag kommen sah. Sie war schnell und sie war genauso stark als sie ihm mit aller Kraft auf die Wange schlug. Während er sich an seinen stechend schmerzhaften Wangenknochen griff und sie durch ein paar zottelige Haarsträhnen ansah war sie nicht annähernd begeistert und er fragte sich was er gesagt hatte das sie so wütend machte. Es war nicht so das er nicht schon früher so etwas zu ihr gesagt hatte.
 

„Das ist nicht dein Ernst.“ Murmelte sie und er sah sie überrascht an. Er konnte sich nicht helfen aber es schien als wäre sie wegen der falschen Sache wütend. Mit einem Schwung nahm sie ihre Sonnengläser und warf sie quer durch den Raum und er konnte ihr nur dabei mit den Augen folgen weil er überrascht war von diesem Vorgang.
 

Sie packte sein Kinn zwischen den Fingern und zwang ihn so sie wieder anzusehen und er zuckte unter dem Druck ihrer schlanken Finger gegen seine Wange zusammen. Instinktiv wollte er ihre Hand zurück schlagen aber etwas sagte ihm das in diesem Moment Gewalt anzuwenden nicht der beste Weg wäre.

„Sie hat Recht! Du bist unmöglich!“ sagte sie ihm mit wahren Eisbrocken in der Stimme. „ Kein Wunder das sie genug davon hat sich mit dir abzugeben!“
 

„Wer hat genug davon sich mit mir abzugeben?“ fragte Dante eingeschnappt. „Lady? Sind wir wieder bei ihr angelangt? Sie ist praktisch meine kleine Schwester, okay? Ich bin nicht an ihr interessiert!“ Das war nicht die ganze Wahrheit aber es war schon nahe an der Wahrheit vorbei.
 

„Dann hör auf sie anzustacheln!“ schnappte Trish und drückte immer noch ihre Hand schmerzhaft auf seine Haut. „Das ist ihr gegenüber nicht fair!“
 

Dante konnte fühlen wie sein Ärger größer wurde. „Fein. Können wir jetzt damit aufhören über sie zu reden? Warum bist du wirklich hier, Trish? Handelt sich vielleicht etwa darum wie ich deine Frage beantwortet habe? Du bist deswegen noch angepisst!“
 

Dante konnte ihre Fingernägel durch seine Haut brechen fühlen und ein dünner Fluss von Blut suchte sich einen Weg seines Halses hinab. Ihr Gesichtsaudruck wurde immer düsterer aber sie sagte noch immer kein Wort.
 

„Was willst du von mir?“ verlangte er von ihr zu wissen und endlich drückte er auch ihre Hand weg bevor sie noch größeren Schaden auf seiner Haut anrichten konnte obwohl es nicht der Schmerz war der ihn störte. Es war die Art wie ihre kleine Aktion sein Blut zum rasen gebracht hatte. „Du warst diejenige die gegangen ist, erinnerst du dich? Also, warum versuchst du gerade mich glauben zu lassen das ich derjenige war?“
 

Ihr Handgelenk war noch immer von ihm fest umschlossen aber ihre Hand wurde schlaff und ihre Blick vertrübte sich als sie wegsah. Sie war selten so erschüttert und er sah eine Gelegenheit in dieser Haltung. Vielleicht war es Zeit für ihn etwas zu riskieren. „Was willst du mich wirklich fragen?“ murmelte er und sie wich zurück, ihre Brust schwoll an nur um wieder zusammen zufallen damit sie ängstlich weiter atmete.
 

Ihre Stimme wurde so leise als ob sie hoffen würde das Dante sie so nicht hören könnte. „Wenn du mich ansiehst, wenn siehst du da wirklich?“
 

Also das war es was sie so beschäftigte. Dante schloss seine Augen und seufzte schwer. „Trish, wie viele Jahre kennen wir uns schon?“ dabei versuchte er nicht so verärgert zu klingen.
 

Sie schüttelte wie betäubt ihren Kopf. „Keine Ahnung...“
 

„Denkst du nicht das es langsam mal an der Zeit ist darüber hinweg zu sehen?“
 

Trishs Blick ging nur bis zu seiner Schulter wieder zurück. Sie zögerte ihm in die Augen zu sehen. Er lockerte den Griff um ihr Handgelenk und rieb seinen Daumen beruhigend über ihre Handfläche. „Ich habe meine Mutter kaum gekannt bevor man sie mir weggenommen hat. Ich habe nur ein paar vage Erinnerungen aus meiner Kindheit an sie also.. ja, ich habe an sie gedacht als ich dich das erste Mal getroffen habe. Ich habe immer versucht mir vorzustellen wie es wohl wäre, wenn sie noch leben würde und ich glaube das ich etwas davon auf dich übertragen habe – aber ich habe nur das gemacht was Mundus von mir erwartet hat. Ich habe nach jemanden gesucht den ich nicht finden konnte.“
 

Er ging noch einen Schritt näher auf sie zu und instinktiv wollte auch Trish einen Weg zurück gehen aber die geschlossene Tür hinderte sie daran. „Aber in meinem Inneren wusste ich das ich mich niemals so meiner Mutter gegenüber verhalten würde, so wie ich es bei dir getan habe.“ Er atmete noch einmal tief durch und seine Stimme war von einem dunklen Versprechen umhüllt. „Ich habe dir zwar gesagt das du niemals ihr Feuer haben wirst aber das bedeutet doch nicht das du nicht genauso hell leuchtest.“
 

Sie konnte ihm nur ungern in die Augen sehen als ob sie von ihm erwarten würde, dass er sie am Ende nur enttäuschen würde und so antwortete sie ihm behutsam. „Das sind hübsche Worte Dante,“ wisperte sie. „Ich weiß nicht ob ich ihnen glauben soll oder nicht.“
 

Seine Lippen bekamen ein merkwürdiges, flüchtiges Lächeln. „Du solltest vorsichtig sein oder ich muss wieder mit dem füllen deiner Seele mit Licht anfangen und wir beide wissen wie dich das anturnt.“
 

Grollend und mit den Augen rollend zischte Trish „Du weißt wirklich wie man einen schönen Moment ruiniert.“
 

Dante schmunzelte und ließ seine Hand fuhr langsam ihren Arm hinunter zu ihrer Hüfte und drückte ihre Kurven näher an sich heran. „Dann lass mich noch mal anfangen.“ Hauchte er ihr entgegen, seine Lippen schwebten über den ihrigen als er sah wie sich ihre Augen langsam weit öffneten, Heiterkeit pulsierte durch seine Venen als er bemerkte das sie ihn nicht wegdrückte. Zärtlich strich er gegen ihren Mund, er stupste ihre Lippen kurz mit seinen Zähnen an und mit einem verspielten Halbkuss beruhigte er ihren Ärger während er sich noch immer wunderte wie er so lange gegen diese besondere Verlockung widerstehen konnte.
 

Bevor es anders wurde hielt Trish Dante davon ab noch weiter zu gehen, ihre Hände drückten gegen seine Schultern und drückten ihn sanft weg. „Warum jetzt?“ fragte sie fordernd und achtete dabei besonders gut auf seine Reaktion. „Du hast vorher noch nie versucht mich zu küssen.“
 

„Du hast mich früher auch nie so nahe an dich heran gelassen.“ Er versuchte noch einmal sie zu küssen aber dieses Mal drückte sie ihn gleich mit ihrer Hand weg.
 

„Du hast mich geärgert und ständig diese anzüglichen Kommentare und du hast dauernd nach meinem Hintern gegriffen – egal ob hier oder anders wo – aber du hast nie versucht mich zu küssen!“ beharrte Trish.
 

Dante seufzte schwer und nahm seine Hände hoch. Sie fragte ihn da Sachen die nicht so leicht zu beantworten waren. Wie könnte er ihr sagen das er sich schon immer zu ihr hingezogen fühlte und das er sich nur zurück gehalten hatte weil er nicht wusste wie weit er sich ihr annähern konnte ohne irgendwelche schweinischen Dinge zu machen? Er war bei den meisten Frauen sehr selbstbewusst aber er zweifelte an sich wenn er bei ihr war. Und diese Zweifel haben für dieses dumme Missverständnis gesorgt.
 

Schließlich sagte er sanft. „Also, da gibt es schon einen Grund, ich schätze hauptsächlich weil es keine gute Idee ist, es mit seinem Geschäftspartner zu treiben. Ich war nur vorsichtig. Das heißt aber nicht das ich nicht an die Wäsche wollte.“
 

Ihr Blick verfinsterte sich während er ihr sagte das er schnell dabei war wenn es darum ging es mit jemandem zu treiben. „Was für eine furchtbare Romantik.“ Meinte sie nur sarkastisch.
 

Er wusste das der einzige Weg diese Gelegenheit nicht für immer verstreichen zu lassen, war den Fokus auf des Wortspieles auf etwas mehr physikalisches zu legen. Er war ein Mann der Tat und nicht der Worte. Alle Vorsicht in den Wind schlagend, lehnte er sich zu ihr vor und drückte seine beiden Handflächen gegen die Tür, oberhalb ihrer zierlichen Schultern. Dieses Mal konnte sie ihn nicht mehr stoppen, sie musste das gefährliche Leuchten in seinen Augen bemerkt haben. „Du bist doch nicht wegen der Romantik hier.“ Säuselte er in ihr Ohr mit einem Vertrauen das er nicht hatte. Seine Zunge fuhr ihre Ohrrundungen nach und fing sie mit seinen Zähnen.
 

Seine Hand fand ihre Hüften und fuhr sie entlang nach unten. Die festen Rundungen in seinen Handflächen hob er sie von ihren Füßen und brachte sie so noch ein glattes Stück näher an sich heran. Die Gürtelschnalle ihrer tief sitzenden Hose drückte zwar gegen seinen Bauch aber das kümmerte ihn nicht weiter als er seine Hände noch etwas weiter beugte und sie fester drückte. Sie machte ein rauchiges Atemgeräusch in sein Ohr was ihn grinsen ließ. Er liebkoste ihren Hals hinauf als ihre Hände damit begannen von seinen Schultern zu seinem Rückgrat zu wandern bis sie hinauf in seinen Haaren sich verwirrten.
 

Mit den Händen fest in ihren Haaren hielt sie sein Gesicht zurück damit sie ihm in die Augen sehen konnte. Er zuckte zusammen aber sie war völlig mitleidslos. Heftig fiel sie über seine Lippen her mit einer Boshaftigkeit die ihn wundern ließ – nicht im ersten Augenblick – wie schwierig es sein würde mit einem Teufel Sex zu haben. Sie war genauso stark wie er und ihre Wunden heilten viel schneller als es seine für gewöhnlich taten, also vermutete er das er sich nicht zusammen reißen musste wie er es sonst immer tat. Menschen waren zierlich und einfach zu verletzen aber Trish war alles andere als ein Mensch.
 

Zu seiner Überraschung schlüpfte sie mit ihrer Zunge in seinen Mund bevor er auf die Idee kommen würde etwas dagegen zu unternehmen und ließ ihr den Kuss dominieren und versuchte sie zu treffen bei jedem Kontakt den sie hatten bevor sie ihren Vorteil daraus gewann. Sie schmeckte herb und würzig, wie Preiselbeeren und Zitrone und er fühlte sich wie erwartet mehr und mehr eingenommen von diesem Kuss.
 

Auf einer vernünftigen Ebene hatte er immer erwartet das sie ihm unerfahrener vorkommen würde – vielleicht weil er einer der ersten Männer war die sie in der menschlichen Welt angetroffen hatte und er war nie mit ihr so weit gegangen. Nicht das sie nicht selbst fähig war diesen Aspekt ihrer Menschlichkeit herauszufinden. Tatsache war, dass sie bestimmt bei ihrer Art zu küssen ein paar kleinere Nachforschungen betrieben hatte.
 

Obwohl er nicht das Recht hatte eifersüchtig zu sein fühlte eine Welle von Besitzgier als er sich das erst zu realisieren begann und die Vorstellung schärfer wurde. Sie war Jahre an seiner Seite und er hatte niemals die Courage gehabt den Versuch zu unternehmen etwas von ihr zu fordern aber ihre jetzige Begierde war ein Hinweis wie lange er sich unnötig zurück gehalten hatte. Plötzlich waren die Beweggründe zu gehen, ihre Frustration mit ihm, all diese seltsamen, schleierhaften Bemerkungen die sie ihm entgegnete kristallklar in seinem Geist zu sehen und er fand heraus, dass er wirklich Schuld daran hatte, dass sie gegangen war.
 

Verärgert über seine eigene Dummheit zusammen mit seinem kurzzeitigem Verlangen kam er wieder kurz zu Luft nur um sofort wieder in diesen Kuss zu tauchen mit einer Verzweiflung die sie im ersten Moment so erschreckte das sie nicht gegen ihn ankam. Er packte sie fester und presste ihren schlanken Körper härter gegen die Tür, seine Hände fuhren über die nackte Haut ihrer Hüfte entlang bis hin zu den sanften Kurven ihrer Brüste welche kaum verdeckt wurden außer von straffen, schwarzen Leder. Dunkle, reine Lust stachelte ihn an, hastig arbeitete er daran ihr Shirt zu lockern, seine Hüfte gegen ihre drücken während er lustvoll in einer herrlichen Appetitlichkeit in ihren Mund stöhnte.
 

Er hatte nicht bemerkt das Trish nicht mehr wirklich auf ihn einging. Die Luft wurde knapp und die Sinneswahrnehmungen waren überladen, Dante traf ihren Ausbruch an Kraft völlig unvorbereitet als sie den Kuss unterbrach und ihn einen Schritt zurück drängte und seine Hand fast zerquetschte bevor er einen Weg in ihr Shirt finden konnte. „So einfach gestrickt bin ich nicht Dante.“ Grollte sie und verengte ihre Augen dabei zu schlitzen.
 

Verletzt durch ihre unerwartete Reaktion rang er nach Luft. „Korrigier mich wenn ich falsch liege aber du warst diejenige die mit dem Kuss angefangen hat.“
 

„Nur weil ich dich geküsst habe, heißt das noch lange nicht das ich dir mein Einverständnis gegeben habe mich auszuziehen.“ Er konnte aus ihrer Stimme heraushören das sie versuchte ihm ein Argument zu geben, er war zu schnell gewesen und hatte nicht wirklich auf sie geachtet wie es ihr dabei ging.
 

Dante zögerte, plötzlich viel ihm die Schattenseite in seinen Wahlen von armen Betthüpfern. Er war daran gewöhnt zu bekommen was er wollte, Frauen zu benutzen welche sich eifrig damit beschäftigt waren sich für ihn aufzuopfern. Er hatte keine Ahnung wie er mit einer Frau umgehen sollte die ihm etwas bedeutete und vielleicht war das der Grund warum er immer versucht hatte diesen Moment zu vermeiden. Nach seinem Wissen hatte er noch nie wirklich mit jemandem geliebt – Liebe hatte nie etwas mit der Akt seiner Erfahrungen zu tun. Er fragte sich wann diese beiden Dinge in seinem Kopf auseinander gegangen waren und er konnte sich nicht helfen aber er musste an seinen Bruder denken. Liebe hatte ihn schon früh gelehrt zu misstrauen und er hatte Wege gefunden die ihn von seinem Herz fernhielten damit es ihn nicht eines Tages betrügen könnte. Diese Wahl hatte ihre Nachteile.
 

Als er sie wieder ansah, war ihr Ausdruck sehr viel sanfter geworden und sie sah ihn betroffen behutsam an, der Ärger der immer noch in ihren Augen zu sehen war, war von leichter Besorgnis durchzogen. Schande zog über ihn hinweg das er sich gleich wegdrehen musste, er ließ seinen Schutz fallen und sie konnte seine Unsicherheiten schmerzhaft auf seinem Gesicht geschrieben sehen.
 

Der vergessene Whiskey auf seinem Tisch leuchtete verführerisch auf und er atmete tief ein. „Ich habe dich vorhin angelogen.“ Sagte er ohne Emotionen während er sich dem Tisch näherte und sich wieder zu ihr umdrehte. „Dein Zimmer sieht noch genauso aus wie du es verlassen hast. Es hat die ganze Zeit nur auf dich gewartet.... wenn du es noch willst.“ Er füllte das Glas und hob es mit seiner bernsteinfarbenen Flüssigkeit säuerlich nach oben.
 

„Da ist noch ein Job den ich erledigen muss.“ Sagte sie unangenehm. „Ich habe nur auf dem Weg dorthin einen kurzen Halt gemacht.“
 

Dante genoss die Wärme des Alkohols und schloss die Augen. „Ich schätze das wir uns noch sehen werden.“
 

Trish seufzte und schüttelte ihre Füße. Dann ging sie noch einmal durch den Raum zu ihm. „Dante.“ Freundlich drückte sie ihm eine Hand auf den Rücken. „Ich komme zurück.“
 

Er nickte, drehte sich aber nicht um als sie ging. Für gewöhnlich sah er ihr immer hinterher weil es immer ein angenehmer Anblick war aber in diesem Moment erschien es ihm, dass es seine Laune nicht gerade verbessern würde.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2009-11-22T17:15:40+00:00 22.11.2009 18:15
Hey, jetzt habe ich es endlich auch mal geschafft, das Kapitel zu lesen^^
Ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht!!! Oh man, ich bin so neugierig^^
Bitte übersetzt das nächste Kapitel auch (wenn es denn eines gibt)!!

Ganz viele Liebe Grüße,
Glam
Von:  Cleris
2007-11-16T23:22:58+00:00 17.11.2007 00:22
Hey, klasse, dass du so schnell den zweiten Teil online gestellt hast..^^ Das ist bis jetzt mein Lieblings-Kapitel. *g*
Ich hoffe der dritte folgt auch bald. Also dann ich bin gespannt, bis zum nächsten Mal.^^
Von:  Cleris
2007-11-15T21:36:10+00:00 15.11.2007 22:36
Hey, da bin ich nun wieder..^^ Also ich hab die FF schon im Orginal auf fanfiction.net gelesen und fand sie super. Klasse, dass du sie übersetzt, da haben wenigstens auch die etwas davon, die nicht so gut englisch können. *g* Hoffe du übersetzt auch die anderen zwei Kapitel noch, weiß ja nicht ob da noch mehr dazu kommen, aber hoffen wir's mal. Also dann ich find's eine gute Idee und vor allem gut umgesetzt. Bis zum nächsten Mal dann.^^


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