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Wie ein Wintermärchen

...nur realer
von

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Hoffnung und Enttäuschung

Sanft trug der kalte Wind den leichten Duft von Räucherstäbchen über das Tempelgelände, bis hin zu den Gräbern des kleinen Friedhofes. Alles war weiß, bedeckt von einer Schneedecke. Es war Winter und die meisten Leute von Konoha- Gakure hatten sich in ihren warmen Häusern und Wohnungen vor den Kamin gesetzt.

Leise läuteten die Glocken des Tempels und ihr heller Klang schwebte über den Friedhof, bis hin zum Dorf, um die Leute zum Gebet und Gedenken all derer aufzurufen, welche ihr Leben bereits hinter sich hatten. Eine traditionelle Geste. Für manche eine Ehre. Viele Ninja mussten ihre besten Freunde und Teamgefährten betrauern, dennoch sprachen sie voll Stolz von ihnen und erwiesen ihnen noch nach deren Tod den größten Respekt.

Es war noch recht früher Vormittag und kaum einer war auf dem Tempelgelände, geschweige denn auf dem Friedhof. Nur die Mönche und Priester wanderten auf dem heiligen Boden umher. Sie verrichteten ihre alltäglichen Arbeiten, welche ihnen zur Reinheit verhalfen und bei vielen Menschen Achtung und Ehrfurcht weckten.

Doch noch jemand war zu dieser Zeit an jenem heiligen Ort. In eine schneeweiße Kutte gehüllt stand er vor einem der Familiengräber des Friedhofes. Andächtig hatte er die Hände zum Gebet aneinander gelegt, das Haupt geneigt. Fast lautlos kamen die Worte des Gebetes, welches er leise sprach über seine Lippen.

Nach einigen Momenten, in denen der Weißgewandete dort stand und betete, hob er seinen Kopf wieder und blickte auf die vielen Namen, welchen in goldenen Lettern auf dem schwarzen Marmorstein standen. Ein leises Seufzen schlich sich über die Lippen des Mannes, woraufhin dessen Atem durch die Kälte sichtbar wurde und nun als kleine, fast farblose Wolke vor seinem Gesicht schwebte.

Ganz oben auf der Tafel stand der Familienname der Verstorbenen.

>Hier ruht der Clan der Uchihas<, stand dort geschrieben.

Die Augen des Besuchers wanderten langsam die Namensliste hinab und erneut dehnte ein leiser Seufzer dessen Brust.

»...verzeiht mir, dass ich nicht zurück kam...verzeiht mir, dass ich euch so viel Kummer bereitet habe...bitte verzeiht mir...tõ-san...kã-san...«.

Mit einer Hand fuhr Kabuto unter die weiße Kapuze und wischte die tränen aus seinem Gesicht, welche an seinen Wangen hinabliefen. Es tat ihm weh die Namen seiner Eltern auf einem Grabstein zu sehen, auch wenn sie nicht seine leiblichen Eltern waren. Für Kabuto waren sie die besten Eltern gewesen, die sich ein ausgesetztes Kind nur wünschen konnte. Seine wirklichen Eltern hatten sich nicht um ihn gekümmert...nein. Sie hatten ihn einfach ausgesetzt. Sie hatten sich nicht um ihn gesorgt, hatten sich nicht gefragt was aus ihm würde.

»...wie traurig...«, flüsterte der Silberhaarige leise. Er senkte seinen Blick und wanderte mit seiner Hand unter die Kutte. Als seine Hand wieder auftauchte, hielt diese eine weiße Blume mit sternförmiger Blüte umfasst. Kabuto blickte die Blume einige Augenblicke lang an, legte sie dann behutsam vor die schwarze Marmortafel.

»Ich hab sie auf dem Weg hierher im Wald gefunden...sie blüht im Winter...also...wie man sieht...ich fand sie hübsch und von ihrer Farbe passend...weiß...für die Trauer...«, sagte der Ninja, als würde er mit einem Lebendigen sprechen. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem betrübten Lächeln.

»...ich werde sicher wiederkommen...dieses Mal werde ich wiederkommen, versprochen.«, meinte er, als er sich zum Gehen umwandte. Es war, als wären seine Beine aus Blei, sie fühlten sich so unglaublich schwer an. Dennoch setzte Kabuto seinen Weg fort. Er schritt die Reihen der Gräber entlang, bis er wieder bei der Anhöhe angelangt war, welche hinauf zum Tempel führte. Schweren Schrittes stieg er die Stufen hinauf, doch erschien ihm der Weg nach oben um einiges länger, als zu dem Zeitpunkt, als er hier her gekommen war.

Oben angekommen blickte Kabuto umher. Alles war weiß, vom Tempeldach, dem Steinboden, bis hin zu den Bäumen und Büschen. In der Nacht hatte es durchgehend geschneit, kein Wunder also, dass der Schnee nun Zentimeter hoch lag.

Mit einem erneuten leisen Seufzen schritt Kabuto über den Platz des Tempels und stieg die lange Treppe hinab. Als er unten angekommen war, schlug er einen kleinen Pfad ein, welcher in den Wald hineinführte. Dieser Teil des Waldes war dunkel, da die Bäume hier dichter beieinander standen. Kabuto verließ den Pfad und schlug sich nun durch die Baumreihen und kleinen Sträucher.

Nach einiger Zeit kam der Ninja an einer kleinen Lichtung an. Er verlangsamte seine Schritte. Wachsam blickte er sich um. Ihm war, als würde er beobachtet, oder verfolgt. Tatsächlich hörte er ab und an ein leises Rascheln, doch konnte er nicht genau sagen von wo es kam. Es schien von überall her zu kommen.

Kabuto wirbelte herum. Seine Hand schloss sich instinktiv um sein Kunai, welches er im Ärmel seiner Kutte versteckt hielt. Wenn ihn jemand angreifen wollte, dann würde dieser Jemand nicht mehr lange zu leben haben.

Plötzlich verspürte der Silberhaarige einen Stoß von hinten, woraufhin er vornüber zu Boden fiel. Ein leises schmerzerfülltes Stöhnen kam über seine Lippen. Sein Kopf schmerzte, er war beim Sturz gegen einen Baum gekommen. Kabuto drehte sich auf den Rücken, als er ein leises Lachen vernahm. Mit einem leisen, wütenden Knurren fixierte er Sasuke, welcher hämisch grinsend auf ihn herabsah.

»Spinnst du?! Was soll der Scheiss!?«, fuhr er den Schwarzhaarigen an, welcher sich davon nicht beeindrucken ließ.

»Du bist ja echt ziemlich blöd...und schwach, wenn du dich so einfach niederschlagen lässt! Und einer wie du ist Orochimaru-samas rechte Hand?! Lächerlich!«, lachte er.

Kabuto erhob sich wieder vom Boden und klopfte sich den Schnee von den Kleidern.

»Jaja, lach du nur...aber im Gegensatz zu dir habe ich wenigsten Hirn und nicht nur zweitklassige Muskelkraft auf die ich mir so viel einbilde!«, gab er wütend zurück.

Sasuke blickte ihn ernst an, seine Augen verengten sich leicht.

»Wie war das? >Zweitklassig<?!«, wiederholte er und schritt auf Kabuto zu.

»Wie kommst du dazu mich als zweitklassig zu bezeichnen?! Wer soll denn stärker sein als ich, hä!? Wer? Orochimaru etwa?! Oder was?«. Mit einer Handbewegung versetzte er Kabuto einen leichten Stoß. Der Silberhaarige aber ließ sich nicht einschüchtern, er blickte Sasuke nur ernst an während er antwortete.

»Itachi Uchiha.«

Die Miene des Schwarzhaarigen nahm einen fassungslosen Ausdruck an, jedoch nur für wenige Sekunden, denn Zorn machte sich nun auf dessen Gesicht breit.

»Erwähne nie wieder seinen Namen, klar!! Ich werde ihn töten, dann hat es sich was mit >Itachi Uchiha<!«, zischte er wütend. Kabuto blickte ihn nur ernst an.

Mit einem wütenden Schnauben ließ Sasuke von ihm ab.

»...was hast du überhaupt so lange gemacht?!«, wollte der Uchiha schließlich wissen.

»...meine Sache.«, war Kabutos Antwort. Er blickte seinen Gegenüber an, welcher mit dem Rücken zu ihm die Lichtung verließ und ihren Weg fortsetzte. Der Silberhaarige folgte ihm.

»...warum willst du ihn überhaupt so unbedingt töten?«, fragte der Oto-Nin schließlich. Sasuke wandte sich nicht zu ihm um, während er antwortete.

»Warum wohl?! Er hat meine ganze Familie getötet! Eiskalt! Darum!«.

»Und du meinst, damit wär es dann getan, ja?!«

»Ich bin ein Rächer! Es ist meine Aufgabe ihn zu töten und meine Familie zu rächen! Ich muss es tun...ich WILL es tun. Für Meinen Vater und meine Mutter...für alle.«

Kabuto schnaubte ungläubig.

»Dein Vater und deine Mutter hätten ganz sicher nicht gewollt, dass du deinen eigenen Bruder umbringst!«

»WAS WEISST DU DENN SCHON WAS MEINE ELTERN WOLLTEN UND WAS NICHT?!! DU KANNTEST SIE JA NOCH NICHTEINMAL!«, brüllte Sasuke den Silberhaarigen an. Er hatte sich nun doch zu ihm umgedreht und starrte ihn nun voller Zorn an. Am liebsten hätte Kabuto nun etwas gesagt, doch musste er sich beherrschen.

»Wage es nie wieder über meine Eltern zu urteilen, klar?! Und sprich nie wieder über sie, oder über Itachi!! Sonst reiß ich dir eigenhändig deine Zunge raus, das schwör ich!«, fauchte der Schwarzhaarige bedrohlich. Kabuto zuckte leicht. Sasuke hatte seine Sharingan aktiviert. Er sollte ihn besser nicht weiter provozieren. Rasch wandte er seinen Blick ab.

»...ja...okay...ich hab verstanden.«, entgegnete der Silberhaarige leise. Von Sasuke kam noch ein letztes zorniges Zischen, ehe er sich umwandte und weiterging.

Kabuto blickte seinem kleinen Bruder hinterher, folgte ihm dann mit etwas Abstand.

Er seufzte leise. Nun waren sie wieder da, die Gedanken an Itachi.

Inzwischen war ein ganzes Jahr verstrichen, ohne, dass sie sich wiedergesehen hatten. Zwar war sich Kbuto sicher, dass es ihm gut ging, doch er vermisste ihn schrecklich. Die Sehnsucht nach seinem Nii-san hielt ihn abends wach, ließ ihn einfach nicht schlafen. Oft schon hatte er in seinem Bett gelegen und einfach stumm geweint. Natürlich sagte er zu niemandem ein Wort, wem hätte er es auch schon erzählen sollen? Zu gern würde der Silberhaarige Itachi endlich wieder sehen. Ihn in den Arm nehmen...seine Wärme wieder spüren.

»Penn nicht ein, sonst rennst du wieder gegen einen Baum!«.

Sasukes Stimme riss Kabuto aus seinen Gedanken. Er war ziemlich weit zurückgeblieben. Er beschleunigte seine Schritte etwas um zu Sasuke aufzuschließen.

Dieser stöhnte entnervt.

»Warum muss ich ausgerechnet mit dir diese Mission ausführen?! Braucht dich Orochimaru nicht für irgendwas? Zum Beispiel zum Kochen, und Kloputzen?!«.

Kabuto sah seinen Missionspartner nicht an. Sein Blick war in eine andere Richtung gerichtet.

»Orochimaru-sama wird seine Gründe haben uns zusammen auf Mission zu schicken, du solltest nicht an seinen Entscheidungen zweifeln, Sasuke!«, entgegnete der Silberhaarige nur.

»Tse. Wie kannst du bloß so ein Arschkriecher sein?! Bist du in Orochimaru verliebt, oder was?!«, spöttelte der Schwarzhaarige. Der Angesprochene atmete nur tief durch.

»Nein, bin ich nicht. Ich bin ja schließlich nicht du!«. Kabuto spürte Sasukes zornigen Blick im Nacken, ließ sich jedoch nichts anmerken.

»Du solltest aufpassen was du sagst...sonst kann es passieren, dass du einen kleinen 'Unfall' erleidest!«, meinte der Uchiha betont kühl und wandte sein Augenmerk nun ebenfalls in eine andere Richtung. Ein spöttisches Lächeln schlich sich auf Kabutos Gesicht.

»Jah, klar...DU solltest besser auch mal aufpassen was du sagst, Kleiner! Ich bin immerhin älter als du! Mindestens fünf Jahre...also spiel dich mal besser nicht so auf.«, erwiderte Kabuto gelassen und blickte seinen zeitweiligen Partner an. Dieser jedoch erwiderte den Blick nicht und antwortete auch nicht auf die Bemerkung des Älteren.
 

Einige Zeit lang liefen die beiden schweigend nebeneinander her. Irgendwann kamen sie schließlich an den Mauern Konohas an.

»Toll...wir sind falsch gelaufen...nur wegen dir, Brillenschlange!«, grummelte Sasuke.

»Meine Schuld?! Warum ist es auf einmal meine Schuld, dass DU keinen Orientierungsinn hast?!«, entgegnete Kabuto aufgebracht.

»ICH habe einen sehr guten Orientierungsinn, aber weil du mich mit deinem sinnlosen Gelaber ablenken musstest, konnte ich mich nicht richtig konzentrieren!«, gab Sasuke zurück. Der Silberhaarige schnaubte.

»Jah, na sicher. Alles klar...ich bin ja auch an allem Schuld...Wir haben uns verlaufen: Meine Schuld. Wir haben den Auftrag gemeinsam bekommen: Auch meine Schuld.

Irgendwo fällt ein Sack Reis um: Ist auch alles meine Schuld!;

Sag mal, für wen hältst du dich eigentlich?! Führst dich auf wie Gott persönlich und bist selbst nicht einen Deut weit besser als andere!«, regte sich Kabuto auf.

Sasuke blickte ihn nur geringschätzig an.

»Na und? Ich bin eben auch besser als du! Ich bin stärker, sehe besser aus und bin ein Uchiha! Was hast du dagegen zu halten?«, entgegnete er ruhig. Kabuto gab einen Laut von sich, welcher an ein wütendes Fauchen erinnerte. Dann machte er Kehrt und marschierte in die entgegengesetzte Richtung, von der Dorfmauer weg.

»Hey, wo willst du hin?!«, rief der Uchiha ihm hinterher.

»Ich gehe! Ich hab keinen Bock mehr auf ein verzogenes kleines Kind aufzupassen!! Kommst ja eh so wunderbar allein zurecht! Also, viel Spaß noch!«, antwortete Kabuto wütend und stapfte weiter durch den Schnee. Sasuke blieb stehen und starrte Kabuto nur hinterher. Er konnte nicht recht glauben, dass dieser wirklich ging und ihn allein ließ, obwohl sie von Orochimaru doch strickte Anweisungen bekommen hatten.

»...wow...er missachtet Orochimarus Befehle...ist ja mal was ganz Neues...«, murmelte Sasuke zu sich selbst.
 

Kabuto ging weiter, drehte sich nicht um. Er hatte zwar noch keine Ahnung wo er nun hingehen sollte, oder was er tun wollte, doch überall war es besser als bei Sasuke. Früher hatte er ihn sehr gemocht und Sasuke ihn auch, allerdings war dieser damals noch ein Baby gewesen.

»So ein zickiger Bengel! Muss wohl die Pubertät sein?!«. Fluchte Kabuto vor sich hin. So marschierte er noch einige Zeit lang irgendwo hin, achtete nicht auf seinen Weg.

Schließlich blieb er stehen. Er war an einem See angekommen. Der See selbst war zugefroren, doch es war eindeutig ein See, er kam Kabuto sogar ein Wenig bekannt vor.

»Toll und was mache ich jetzt? Zurückgehen kann ich nicht, sonst denkt Sasuke ja sofort, dass er gewonnen hat...verdammt!«.

Wütend ließ sich der Ninja auf einem Baumstamm nieder, welcher auf dem Boden lag und ebenfalls von einer Schneeschicht überzogen war.

Warum nur musste Sasuke auch so auf einen Streit aus sein? Bei aller Bruderliebe, aber alles hatte seine Grenze und Sasuke hatte die Kabutos nun eindeutig überschritten. Ja, er war wütend, und das Schlimmste war, dass er nicht wusste, wie er sich abreagieren sollte. Gedankenverloren nahm er etwas Schnee in die Hand und formte ihn zu einer kleinen Kugel. Seufzend erhob Kabuto sich wieder von dem Baumstamm und schleuderte den Schneeball zwischen ein paar Bäumen hindurch, wo er an einem weiteren Baum zerschellte und in kleinen Flocken zu Boden rieselte.

»Wenn das Sasuke gewesen wär...und ein Stein in dem Ball gewesen wär...«, seufzte der Ninja frustriert und formte einen weiteren Schneeball. Auch dieser landete an einem Baum. Das selbe Schicksal ereilte auch die nächsten drei Schneebälle.

Der nächste Schneeball hatte dann tatsächlich einen Steinkern.

»Mal sehen, ob das wirklich geht...«, überlegte Kabuto laut und warf auch diesen Ball gegen einen Baum. Tatsächlich blieb der Stein im Schneemantel und fiel samt Schnee nach dem Aufprall zu Boden. Der Silberhaarige lachte ungläubig auf.

»Als ob ich mich jetzt abreagiere wie ein Kind und mit Schneebällen mit Steinen drin werfe!...«, meinte er zu sich selbst, hielt dann jedoch Inne. Vielleicht half es ja doch etwas? Seufzend hob Kabuto etwas Schnee vom Boden auf und formte daraus kleine Bälle. Davon fertigte er einen kleinen Haufen an. Als die 'Munition' fertig und einsatzbereit vor ihm lag, suchte er sich ein Ziel aus.

Ein Baum in etwas weiterer Entfernung dürfte wohl gut geeignet sein, überlegte Kabuto. Tatsächlich fand sich auch bald ein geeigneter Baum. Er war einige Meter weit von ihm entfernt, zwar durch einen Sturm durchgebrochen, doch dafür breit und hatte eine dunkelgraue oder schwarze Rinde.

Kabuto nahm einen der Schneebälle vom Boden auf und visierte das Ziel an.

Mit einer schwungvollen Armbewegung hatte er den Ball dem Baum entgegen geschleudert und getroffen. Doch was war das? Der Baum hatte gezuckt.

Erschrocken fuhr Kabuto zusammen, als der vermeintliche Baum plötzlich einen kurzen Schrei ausstieß. Seit wann konnten Bäume schreien? Eine tiefe, aufgebrachte Stimme hallte zu dem Silberhaarigen hinüber.

»Ahhh! Verdammt! Was zum Henker war das-...ein Schneeball?! Jemand hat mich mit einem Schneeball beworfen?!«. Der Getroffene rieb sich den Hinterkopf und fluchte weiter vor sich hin. Als er sich direkt mit dem Rücken zu Kabuto gewandt hatte, erkannte dieser etwas auf dem schwarzen Mantel des Fremden, etwas, das ihn kreidebleich werden ließ. Er hatte einen Akatsuki mit dem Schneeball beworfen.

»Was?! Welcher Penner baut denn einen Stein in Schneebälle ein?!«.

»Ich habe einen Akatsuki mit einem Schneeball beworfen, in dem ein Stein war!«, dachte Kabuto panisch und sprang schnell hinter den nächsten Baum, von welchem aus er den getroffenen Akatsuki beobachtete. Als er dessen Gesicht sah, glaubte Kabuto, sein Herz würde aussetzen. Er hatte niemand anderes erwischt, als Kisame, dem Partner von Itachi.

»Oh, na großartig! Ich bin so gut wie tot!«, wisperte der Silberhaarige leise. Doch plötzlich viel ihm etwas ein. Wenn dieser Kisame hier war, dann musste Itachi doch bei ihm sein. Kabuto spürte, wie sein Herz schneller schlug. Er musste näher an die beiden heran. Schließlich wollte er doch Itachi wieder sehen.

Lautlos und langsam schlich sich Kabuto zum nächsten Baum hin. Noch konnte er nicht sehen, ob Itachi wirklich bei ihm war.

»Bitte, lass ihn dabei sein! Wenn mich auch nur irgendwer dort oben mag, dann ist Itachi auch hier!«, flehte der Silberhaarige gedanklich und schlich sich weiter voran.

Die fluchende Stimme Kisames kam näher. Sofort blieb der Oto-Nin wie angewurzelt stehen und hielt den Atem an. Der Akatsuki stapfte an dem Baum, hinter welchem er sich versteckt hielt vorbei. Rasch schlängelte sich Kabuto durch die Baumreihen voran und hoffte, dass er nicht entdeckt würde. Als er an der Stelle angelangt war, an der der Akatsuki zuvor noch gestanden hatte, blieb er stehen. Vorsichtig schaute der Silberhaarige an seinem Baum vorbei und suchte mit den Augen die Stelle ab. Doch dort war sonst niemand. Kein Itachi und auch niemand sonst. Enttäuscht starrte Kabuto auf die Stelle, an der er seinen Nii-san erwartet hatte. Mit zitterndem Atmen sank er auf den mit Schnee bedeckten Boden nieder. Das war nicht fair. Warum durfte er ihn denn nicht wieder sehen? War es denn so falsch? Konnte es denn so falsch sein, dass sie wieder zusammen sein wollten?

Kabuto spürte etwas Heißes an seinem Gesicht hinablaufen. Der Ninja zog die Beine an seinen Körper und verbarg das Gesicht in seinen über den Knien verschränkten Armen.

Warum hasste man ihn nur so? Weshalb musste er so leiden? Er wollte doch nur seinen Nii-san zurück haben. Er wollte doch nur bei Itachi sein...

Dieses Mal für immer bei ihm bleiben...
 

~Fortsetzung folgt~

Nächtliches Versprechen

Kapitel 2: Nächtliches Versprechen
 

Es war bereits später Abend, als Kabuto an dem ausgemachten Treffpunkt ankam. Sasuke und er hatten vor Missionsbeginn einen Ort ausgemacht, an welchem sie sich treffen wollten, sollten sie unterwegs getrennt werden.

Es handelte sich hierbei um eine kleine Höhle, in einem der Berge um Konoha-Gakure.

Tiefer in der Höhle hatte Sasuke bereits ein kleines Feuer entfacht, so, dass das Versteck vom Dorf aus nicht gesehen werden konnte, es dort um das Feuerchen aber dennoch einigermaßen warm war.

»Hast du irgendwas beobachtet das uns möglicher Weise weiterhelfen kann?«, fragte Kabuto, als er auf den am Feuer sitzenden Sasuke zukam. Der Angesprochene hob den Kopf und blickte den Silberhaarigen geringschätzig an.

»Möglich. Hast du dich aus gezickt, ja?«, stichelte er mit einem provokanten Grinsen. Der Ninja aus Oto-Gakure rollte nur kurz genervt mit den Augen, ehe er sich ans Feuer setzte.

»Haben wir irgendwas zu Essen?«, fragte er schließlich.

»Nein. Du musst dir schon selbst was besorgen, wenn du Hunger hast! Wir sind zwar zusammen auf diese Mission geschickt worden, doch heißt das noch lange nicht, dass wir uns auch das Essen teilen müssen, oder dass ich für dich kochen muss! Wäre ja auch noch schöner! Wir sind kein Kleinkind-Team, wie sie es in Konoha immer versuchen zu werden! Als Team hat man nur Ärger. Man wird nur aufgehalten, kann seine wahre Stärke, sein wahres Potential nicht richtig entfalten und deshalb sieht es auch niemand und keiner hat Respekt vor dir. Immerzu musst du dich noch um andere mit kümmern, damit die keinen Schaden nehmen, bloß weil man stärker ist als andere... Techniken beherrscht, die alles in näherem Umkreis zerstören... und jeden Feind zermalmen! Weil man Macht hat! Die Leute haben Angst vor dieser Macht... in Konoha hat man gewusst, welche Kraft in mir steckt... sie fürchteten sich davor, dass ich irgendwann die Macht meiner Stärke nutzen lerne... darum wollten sie mich mit diesen ganzen Kindern nur aufhalten... mich einschränken... und das haben sie auch geschafft... leider. Aber damit bin ich fertig! Ich will kein Team mehr, dass mich nur behindert! Ich brauche niemanden, nur mich selbst! Ich könnte diese Mission auch ganz einfach allein durchführen, ohne deine Hilfe! Wozu sollte ich dich denn schon brauchen?! Was nutzt du mir? Hm?! Gar nichts! Allein bin ich viel besser dran...«.

Sasuke blickte seinen Gegenüber ernst an. Einige Sekunden lang erwiderte Kabuto diesen Blick stumm. Schließlich erhob er sich wieder und schritt ohne eines weiteren Wortes zum Höhleneingang zurück.

Warum auch hatte er eigentlich geglaubt, Sasuke würde ihn dieses Mal in Frieden lassen und keinen neuen Streit vom Zaun brechen?! Es war doch so berechenbar gewesen, dass dies geschehen würde.

Der Uchiha folgte dem Oto-Nin mit den Augen, hielt ihn jedoch nicht auf zu gehen. Ihm war dies nur recht. Er brauchte keinen Babysitter um sich herum. Dies war wohl auch der einzige Grund, weshalb Orochimaru sie beide auf diese Mission geschickt hatte. Er vertraute ihm nicht. Er glaubte, dass er, Sasuke, wohl noch immer ein Kind sei, das nicht wusste zu wem es zu stehen hatte. Kabuto sollte ihn sicher nur bewachen, wie ein lästiger alter Hund. Aber er würde es ihnen allen schon zeigen, dass er mit diesem Auftrag auch ganz allein fertig wurde. Ja, er würde es ihnen schon noch beweisen, wie stark und mächtig er war.
 

Kabuto machte sich an den steinigen Abstieg hinunter ins Tal. Kleine Lichter flackerten vom Dorf herauf und wirkten von dieser Höhe aus betrachtet, wie große Glühwürmchen. Der schwarze Nachthimmel war sternenklar, nur ab und an schlich sich ein dünner Wolkenfetzen am hellen Vollmond vorbei. Ein Geräusch, welches einem leisen Grummeln ähnelte, drang an Kabutos Ohr.

Er hatte Hunger und nichts zu Essen. Doch wie sollte er welches auftreiben? Er konnte ja schließlich nicht einfach so hinunter ins Dorf spazieren und sich mal eben so eine Portion Ramen bestellen. Man würde ihn doch sofort entdecken und damit würde er nur die ganze Mission gefährden. Woraufhin er sich wieder den Zorn Orochimarus zuziehen würde und darauf hatte er nun wirklich keine Lust.

Schwer seufzend stieg Kabuto den kleinen, mehr versteckten Pfad hinab und überlegte, wohin er denn nun gehen sollte. Es verstrich einige Zeit, bis der Ninja ein Ziel ausgewählt hatte.

Wenn es schon so in der Nähe war, dann konnte er auch wieder zum Friedhof zurückkehren. Das hatte er ja sowieso vor gehabt, zwar nicht so rasch, doch etwas Anderes viel ihm im Moment auch nicht ein.

So machte sich Kabuto mit noch immer knurrendem Magen auf den Weg zum Friedhof.

Der Tempel lag nicht weit von den Dorfmauern entfernt. Vom Dorftor aus, musste man sich nur rechts halten und einem kleinen Trampelpfad folgen, der in den Wald hineinführte. Schon nach wenigen Minuten ragte dann der Tempel vor einem auf.

Kabuto jedoch nahm einen anderen Weg. Einen verborgeneren Weg. Auf dem allbekannten Pfad könnte man ihn zu schnell entdecken, selbst bei tiefster Nacht.

Bald hatte er die steinernen Stufen, welche zum Tempel hinaufführten, erreicht.

Ab hier konnte er wie jeder Bewohner Konohas zum Tempel hinaufsteigen. Der Tempel war sozusagen neutrales Gebiet, auf dem Tempelgelände konnte man ihm nichts anhaben.

Als der Silberhaarige das Plateau am Ende der langen Treppe erreicht hatte, fiel ihm auf, dass die Mönche am Tag den Schnee weggekehrt hatten. Nun sah man wieder den grauen Steinboden, welcher durch das Mondlicht feucht schimmerte.

Der Friedhof jedoch lag noch so unverändert da, wie am Vormittag. Dicke Schneedecken lagen auf den Büschen und Bäumen. Im Laufe des Tages waren nur sehr wenige hier gewesen. Nur vereinzelt waren Fußspuren im Schnee zu entdecken, die Meisten von ihnen stammten von Tieren, von Vögeln und Mäusen.

Kabuto konnte sogar noch seine eigenen Fußspuren erkennen. Ohne groß darüber nachzudenken folgte er ihnen und kam kurz darauf wieder am Familiengrab der Uchihas an. Wie schon am Vormittag ließ der Ninja seinen Blick über die lange Namensliste schweifen und erneut wurde ihm das Herz schwer. Es war, als hätte er einen Stein in seiner Brust.

Nun, da er all diese Namen erneut las, fiel ihm auf wie viele Familienmitglieder er nie richtig kennen gelernt hatte. Doch dies war nicht das Einzige, das ihn im Augenblick beschäftigte. Er stellte sich gedanklich selbst die Frage, was wohl nach seinem Tode mit ihm geschehen würde. Man würde ihn wohl kaum im Familiengrab der Uchihas beisetzen. Er gehörte schließlich nicht offiziell zur Familie, was gab es da noch drüber nachzudenken. Zwar hatten Itachis und Sasukes Eltern ihn damals bei sich aufgenommen, doch hieß das nicht, dass man auch seinen Namen auf diesen Grabstein schreiben würde. Schließlich wusste niemand, dass er einst bei den Uchihas gelebt hatte. Und durch seine Venen floss auch nicht das Uchiha Blut, welches so viele gerne hätten.

Betrübt senkte Kabuto den Blick und betrachtete seine Handgelenke. Sein Blick ruhte auf seinen Pulsadern, welche von kleinen weißen Narben gesäumt waren. Man sah sie bei Dunkelheit nicht, doch Kabuto wusste, dass sie da waren. Er hatte sich nie versucht umzubringen... zumindest nicht bewusst. Teils rührten diese Narben von Kämpfen her und einigen halsbrecherischen Aktionen während seiner Ausbildung zum Medic-Nin.

Der Silberhaarige seufzte schwer, blickte zu Boden... und stutzte.

Dort im Schnee, direkt vor ihm, waren Schuhabdrücke. Und zwar nicht seine eigenen, nein diese waren etwas größer. Doch dies waren die Einzigen, es waren sonst keine zu sehen, die zum Tempelgelände führten. Die Abdrücke waren frisch, einige Schneebrocken lagen dicht bei ihnen auf dem sonst glatten Schnee.

Jemand anderes war also ebenfalls hier am Grab gewesen, doch er hatte nicht den normalen Weg genommen, sondern musste über die Mauer gekommen sein. Doch wer? Sasuke konnte es auf keinen Fall gewesen sein. Er würde sich sicher nicht freiwillig an diesen Ort begeben. Allerdings konnte es auch niemand aus dem Dorf gewesen sein, da diese keinen Grund haben um auf heimlichem Weg über die Friedhofsmauer zu klettern.

Einen kurzen Moment lang hatte sich ein Gedanke in Kabutos Gedankengänge geschlichen, doch verwarf er diesen sogleich wieder. Das konnte nicht sein.

»... unmöglich...«, murmelte er zu sich selbst und schüttelte schwach den Kopf.

Der Ninja riss seinen Kopf nach hinten, als er ein Rascheln hörte. Sein Blick richtete sich auf den Teil der Friedhofsmauer genau vor ihm. Seine Augen weiteten sich ein Stück weit, während er in die blutroten Sharingan- Augen Itachi Uchihas blickte, der von oben auf ihn herabsah. Sein schwarzer Mantel schimmerte sanft im Mondlicht und raschelte leise durch den Wind.

»...Itachi...«, brachte der Silberhaarige nach einigen Augenblicken hervor.

Kabuto glaubte, sein Herz würde jeden Moment einen Salto machen, so schnell hämmerte es in seiner Brust. Endlich stand er wieder vor ihm. Endlich konnte er wieder in Itachis Augen blicken.

»Überrascht es dich etwa so sehr mich wieder zu sehen?«, kam es von dem Schwarzhaarigen. Kabuto schüttelte rasch den Kopf, auch wenn er in Wahrheit schon etwas überrascht war ihn ausgerechnet hier zu treffen.

Itachi sprang von der Friedhofsmauer herunter und landete neben Kabuto. Dieser sah ihn von oben bis unten an. Itachi war seit ihrer letzten Begegnung wohl noch um ein, oder zwei Zentimeter gewachsen, so kam es Kabuto zumindest vor, er mochte sich auch irren. Doch worin er sich sicher war, war die Tatsache, dass sein Nii-san noch immer unglaublich toll aussah. Ein Lächeln schlich sich in das Gesicht des Silberhaarigen. Es tat so gut, dass sie wieder zusammen waren.

»... wo ist den unser kleiner nii-chan? Mir war, als wäret ihr zusammen hier angekommen... will Sasuke nicht mal ans Grab seiner Eltern kommen?«, fragte Itachi und ließ seinen Blick über den Friedhof schweifen. Kabuto senkte leicht den Blick.

»Nein. Er würde niemals hier her kommen, denke ich... vermutlich hat er Angst vor den Erinnerungen. Du hattest sie ihm durch das Mangekyou Sharingan ja praktisch ins Hirn gebrannt...«, antwortete er und wandte den Blick zur Seite, ließ ihn über die vielen Grabsteinreihen schweifen.

»Aber das ist doch kein Grund seine Familie nicht mal am Grab zu besuchen! Du bist sein großer Bruder, Kabuto. Du hättest ihn doch einfach hierher schleifen können! Und wenn er aufgemuckt hätte, dann hättest du ihm halt deine Autorität klar gemacht. Was sollte er schon dagegen tun? Er ist jünger und schwächer als du!«, meinte Itachi bestimmt, doch Kabuto schüttelte nur schwach den Kopf.

So einfach war das leider nicht. Nicht für ihn.

»Nein... leider nicht... er ist zwar jünger, aber dennoch stärker als ich. Außerdem, selbst wenn ich ihn hätte herbringen können, es wäre nur im Streit geendet... oder sogar im Blutbad... Er hat nur eines im Kopf, Itachi! Sein einziges Ziel ist es dich zu töten! Er flippt ja sogar schon komplett aus, wenn man auch nur deinen Namen erwähnt...«, entgegnete der Silberhaarige. Itachi neigte leicht den Kopf.

»Warum denn das? Nimmt er mir diese dumme Geschichte etwa immer noch übel, dass ich ihn bei unserer letzten Begegnung verprügelt habe?! Also bitte, das ist doch lächerlich. Warum hat er vor dir denn keinen Respekt? Du bist sein nii-san. Er hat zu tun was du ihm sagst. Und dafür solltest du auch sorgen, dass er das tut.«, erwiderte der Uchiha.

»Itachi... ich... ich habe es ihm nicht gesagt...«. Kabuto hatte den Blick zu Boden gerichtet. Itachi allerdings sah ihn fragend an.

»... was? Was hast du ihm nicht gesagt?«

»... ich habe ihm nicht gesagt, dass ich sein Adoptivbruder bin. Ich hielt es für das Beste, wenn er es nicht weiß. Sonst würde er wohl nur versuchen mich ebenfalls umzubringen... oder es gar nicht erst glauben. Außerdem... so ist es sicherer, dass Orochimaru-sama nichts von unserer Vergangenheit erfährt und dann versucht dieses Wissen gegen dich zu benutzen. Ich will einfach den Ärger umgehen, verstehst du?«.

Kurzes Schweigen trat ein. Itachi blickte seinen Gegenüber eine Spur enttäuscht an.

»Du arbeitest also immer noch für diese alte Schlange?«

»Sasuke ebenso...«, fügte Kabuto hinzu. Itachi schloß seine Augen. Offenbar versuchte er gerade nicht auszurasten, denn es dauerte einen Augenblick ehe er sprach.

»... na Klasse... dann kann ich mich also darauf gefasst machen einen vollkommen ruinierten Sasuke herausfordern zu dürfen...«, meinte er mit gedämpfter Stimme.

»Warum ruiniert? Was soll denn an Sasuke ruiniert sein? Er ist stark geworden... und ehrgeizig. Du glaubst nicht wie der trainiert! Von früh bis spät, echt schlimm...«, entgegnete Kabuto kopfschüttelnd. Itachi jedoch war nicht beeindruckt.

»Das nennst du trainieren? Das ist doch noch gar Nichts... ich trainiere rund um die Uhr, mit Ausnahme von einigen wenigen Pausen... ich trainiere sogar während ich esse, das soll Sasuke mir erstmal nachmachen!«, meinte der Uchiha kühl und richtete seinen Blick auf die Marmortafel. Kabuto konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

»Du brauchst dich doch vor mir nicht beweisen... ich weiß doch, dass du stark bist und dafür auch hart trainierst.«, lächelte der Silberhaarige.

»Ich beweise mich nicht. Ich wollte nur nicht... dass Sasuke das trainieren vernachlässigt, nur weil er glaubt er sei stark. Das ist alles.«, gab Itachi zurück.

»Ja, sicher, sicher.«, erwiderte der Oto-Nin unentwegt lächelnd.

Erneut machte sich Schweigen breit. Dieses hielt länger an als das Vorherige. Die beiden jungen Männer standen da, schauten auf die Grabtafel.

»... warum hat es so lang gedauert, seit wir uns vor einem Jahr verabschiedet hatten? Ich...ich habe dich schrecklich vermißt, Itachi...«,kam es schließlich von Kabuto, jedoch ziemlich leise. Der Blick des Angesprochenen wanderte unauffällig zu dem Silberhaarigen hinüber, ehe der junge Mann die Augen schloß und schwer seufzte.

»Ja, ich weiss...und das tut mir Leid, Kabuto...ich wünschte, ich hätte dich schon früher gefunden...doch war das leider nicht möglich...«, antwortete er. »Aber kommen wir zu etwas, dass weniger betrübend ist! Kisame war vorhin ganz außer sich...irgend jemand hatte ihm einen Schneeball an den Kopf geworfen...mit einem eingebauten Stein innen drin!«.

Kabuto wandte leicht ertappt den Blick ab und rückte seine Brille zurecht.

»Nunja...also...ich gebe zu...dass das meine Schuld war...es war keine Absicht, wirklich nicht! Ich wusste nicht, dass Kisame das war, ich hatte ihn für einen Baumstamm gehalten!«, verteidigte sich Kabuto mit einem verlegenen Räuspern.

Einige Augenblicke lang herrschte erneute Stille. Kurz darauf war von Itachi ein leises Kichern zu vernehmen, welches schließlich in herzhaftes Gelächter ausartete.

Überrascht blickte Kabuto seinen Adoptivbruder an, doch schlich sich bald schon auch auf sein Gesicht ein Lächeln. So hatte er Itachi noch nie lachen hören. Und er mochte dieses Lachen, es paßte auf wundersame Weise zu dem Uchiha.

Noch immer lächelnd wandte sich Itachi an den Silberhaarigen.

»Das warst du?! Wunderbar, einfach wunderbar! Damit hast du mir einen echten gefallen getan...ich hatte mir schon oft gewünscht Kisame einen Stein an den Kopf zu werfen, aber das kann ich ja natürlich nicht machen.«, erklärte der Schwarzhaarige und blickte wieder auf die Grabtafel. Der Oto-Nin schaute ihn ungläubig an. »Du bist ja ein netter Teamgefährte...«, meinte er leicht ironisch.

Itachi schmunzelte. »Und du bist ein viel zu fürsorglicher Bruder, Kabuto. Um so mehr ist es ein Jammer, dass wir uns nur so kurze Zeit sehen können...«.

Der Silberhaarige stutzte. »Was? Wie meinst du das? Musst du etwa schon wieder fort?! Wir haben uns doch eben erst getroffen! Itachi, das kannst du denn nicht-...“.

Itachi hatte mit einer fließenden, unvorhersehbaren Handbewegung einen seiner Finger auf Kabutos Lippen gelegt und ihn so zum Schweigen gebracht. War sah es so aus, als würde sich der Uchiha nichts aus den Worten seines Adoptivbruders machen, doch sein Blick sprach das Gegenteil. In den blutroten, sonst Unheil verheißenden Sharingan- Augen spiegelte sich nun eine Spur von Trauer (zumindest erinnerte dieser Ausdruck ein wenig daran) wider. Itachis Hand, deren Zeigefinger vor wenigen Augenblicken noch auf Kabutos Lippen geruht hatte, lag nun, ebenso wie die andere Hand, warm und sanft auf den von der Kälte leicht geröteten Wangen des Silberhaarigen. Seinem Gegenüber in die Augen blickend trat der Uchiha näher an Kabuto heran, bis ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren.

Kabuto wurde heiß in seiner Brust. Sein Herz schlug um einiges schneller.

Was hatte Itachi vor? Wollte er ihn etwa...? Nein, das würde er nicht tun...oder etwa doch? Aber sie waren doch Brüder. Keine blutsverwandten zwar, aber immerhin im Geiste.

Itachis Hände wanderten in den Nacken des Oto-Nin und vergruben sich dort in dem silbernen Haar, welches das Licht des Vollmondes eingefangen haben zu schien und nun seidig wie flüssiges Silber schimmerte. Der Abstand ihrer beiden Gesichter wurde noch etwas weiter reduziert, bis Kabuto den heißen Atem des Schwarzhaarigen an seinen Lippen spüren konnte.

Gerade, als er glaubte ihrer beider Lippen würden sich jeden Augenblick berühren, wandte sich Itachi von dem Gesicht seines Gegenüber ab und war nun dessen Ohr ganz nahe.

»Ich komme morgen und hole dich...ich werde dich retten, nii-chan...das verspreche ich dir. Warte auf mich auf unserer Wiese...wenn der Mond ganz oben steht, werde ich dich holen kommen. Und dann werden wir zusammen sein können...diesmal für immer! Diesmal wird uns nichts und niemand trennen.

...und vergiß niemals, dass-... ...ich...ich hab dich lieb, nii-chan.«

Mit diesen letzten geflüsterten Worten wandte sich Itachi um und war im nächsten Moment schon über die Friedhofsmauer verschwunden.

Kabuto stand da, blickte in die Dunkelheit und wiederholte in Gedanken diese letzten Sätze.

Meinte er das wirklich ernst? Würden sie wirklich zusammen bleiben können? Für immer?

Kabuto schluckte, als er zum hellen Mond hinauf blickte.

»...ich werde auf dich warten, Itachi...«
 


 


 

~~+Kommentar der Autorin+~~

So! Ich habe es endlich(!!!) nach langer Zeit geschafft dieses olle Kapitel fertig zu stellen!! Ich hoffe, dass es zur Zufreidenheit aller Fans dieser FF ist?! ^^

Ich werde mich bemühen weiter zu machen, auch wenn es wieder etwas dauern wird ^^;

liebe Grüße

Diablo
 

P.s.: Hähä, dachtet ihr echt, die beiden würden sich küssen?? >XD~

Muhahaha, ich bin gemein, ich weiss! *teuflisch lach*

Vielleicht beim nächsten mal?! >X)

(Höhö, ja sicher! >XP ...O.O; ...ehm...*räusper* ja, das werden sie ganz sicher tun!! u.û;)



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  Kodomo-no-Luna
2008-04-22T11:45:15+00:00 22.04.2008 13:45
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!! Wieso hast du mir nicht gesagt, dass ein neues Kapitelchen schon da ist? Und dann auch noch so ein süßes! Hach~ ^~^ *ganz selig ist*
Sicher es hat etwas gedauert aber du kannst dich doch zufrieden schätzen, denn ich finde es auch wie das erste gelungen, ganz ehrlich! Und ich freue mich auf das nächste! Egal wie lange es auch dauern wird, ich werde wartennn! ^O^/
Und ganz ehrlich? Nein! Ich wusste dass sie sich nicht küssen würden! XDDD So ist das ja meistens immer denke ich, ich hab mir schon gedacht, dass du uns zappeln lässt! XDDD *das auch so gemacht hätte* Und mich stört das auch nicht denn ja, irgendwann wird es so kommen, muss es auch einfach! ^^ Bin ja dann mal wie gesagt gespannt und warte sehnsüchtig! ^^
Mach ja weiter soooo!!!!
*schmus* *knuddel*
Deine Luna!
P.s. Hach, ich freu mich sooo!!! ^///V///^b
Von:  Koenigsberg
2008-04-12T19:38:59+00:00 12.04.2008 21:38
huhu
wie kommst du darauf, dass ich dachte sie würden sich küssen? Das dachte ich nämlich nicht! u.u ... okey, erwischt, ich dachte es doch... XD
ui, er kommt ihn holen, das ist doch toll... hoff ich... kommt drauf an was du daraus machst...
Sasuke ist ja voll das arogannteste *** was ich kenne
was fällte dem eigentlich ein so einen Mist zu reden?

aber toll, dass nach langer zeit auch ein cooles Kapitel kommt
das wars dann von mir
^/_\^ cucu
Von: abgemeldet
2008-04-12T19:22:51+00:00 12.04.2008 21:22
opferkind! Ja ich dachte die würden sich küssen! egal *abwink*
volltoll as du weiter geschrieben hast und das wo Kabuto dachte Kisame währe ein Baumstamm ich hab mich weg geschmissen XDDD
Geht nicht mehr so wie bei manda such den Fehler!
Freu mich aufs nächst Kapitel
*knuddel*
Fai
Von:  Koenigsberg
2008-03-04T12:09:42+00:00 04.03.2008 13:09
Fortsetzung, cool!
Sasuke sieht besser aus??? Für wen hält der sich eigentlich?
Wieso ist Itachi nicht dabei? *traurig desu*
Ich würde zu gerne das Gesicht von Sasuke sehen wenn er Kabuto und Itachi zusammen sehen würde =P
Oh, armer Kisame wird einfach abgeworfen XD
^/_\^ イたチ
Ps: der Titel der FF gefällt mir =)
Von:  Kodomo-no-Luna
2007-10-28T11:44:46+00:00 28.10.2007 12:44
Ich kann Hybrid_Dog in allem echt nur zustimmen!
Die FFs ist wahnsinnig gut geschrieben, ich glaube echt, du bist noch besser geworden! Das es Winter ist, finde ich wunderschön, ich kann mir das Alles sehr bildlich vorstellen dank deiner Schreibweise!
So, dann erstmal zu Sasuke - *Anfall bekommen hat* Aber genau so stell ich mir das echt zwischen Kabuto und ihm vor, sie können sich bis auf den Tod nicht leiden und hey, das stört ich kein bisschen! *höhö* Und ja, der Ita ist stärker als er und hey, nicht nur der, oder? Aber egal, dass das ihn am meisten ärgert war ja klar und ich bin mir sicher, dass Kabs das auch auf alle Fälle zu ihm gesagt hätte! XD Ich fand die Szene lustig! Und höhöhö - er hat Kisame mit nem Schnellball abgeworfen! Die Vorstellung ist zum Brüllen geil! XDDD
man ich freue mich so sehr, dass du weiter machst mit der Story! Du weißt ich halte davon sehr viel, lese sie so gerne und bin wahnsinnig gespannt auf deine weiteren Ideen!
So, dann wünsch ich dir viel Erfolg für die Zukunft, denn das hier war ein super Anfang und werde sie auch wie bei 'Leben, Lüge, Schmerz' weiter empfehlen. ^^v
Bis dann, LG, deine Luna!!! *knuddel*
Von: abgemeldet
2007-10-27T20:42:18+00:00 27.10.2007 22:42
Jeah, los Kabu schmeiß noch ein Schneeball mit nem Stein drin XDDD
*noch immer nicht an Kisa gewöhnt ist*

Aber Schatzel, der Teil der FF klingt sehr traurig Q_Q
Warum ist Ita nicht dahaa~? *heul*
Wir wollen doch alle einbischen mehr, als nur das Gekuschel >-<'
Ö_ö''
XDDDDDD
Boah ich könnte diesem SasUKE echt eine reinhauen -.-**
So ein Wi**er!!!!
Aber geil war der Satz das SasUKE in Oro verknallt sei!
*immer noch lach*
Blöder Arsch! *ihn kick*
Steh nicht im Weg rum... ò__ó Tu lieber was vernüftiges und geh zu deinem Oro...*knurr*
Dein Nii-san ^///^-
Von: abgemeldet
2007-10-27T20:38:52+00:00 27.10.2007 22:38
Holla Ö_ö'
Da hast du dich aber mächtig ins Zeug gelegt *___*
Das ist wunderschön geschrieben, als ob du den ganzen Tag nichts anderes tun würdest, als zu Schreiben ö-ö'
*die FF abknuddel*
WIr brauchen einen Verleger für dich Ö-ö'
Ich werde deine Muse, wie du immer so schön sagst XDDD

Das Hundie


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