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Die vier Säbel

von

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Findet sie!

Der Morgen dämmerte und die Vögel zwitscherten ihr alltägliches Lied. Sanfte Sonnenstrahlen bannten sich einen Weg in das Zimmer der jungen Frau, die selig in ihrem Bett lag und vor sich hin schlummerte. Sie dachte nicht daran aufzustehen und drehte sich somit von den Sonnenstrahlen weg und schlief noch eine Runde. Oder versuchte es zumindest, doch die Magd, welche von Ihrer Mutter geschickt worden ist, klopft an und betrat dann das Zimmer.

„Guten Morgen junges Fräulein, Ihre Mutter schickt mich, Sie mögen sich doch bitte für einen Ausflug in die Stadt fertig machen“, meinte die Magd und verbeugte sich. Dann ging sie in den angrenzenden Badraum und bereitete alles für die morgendliche Wäsche der jungen Frau vor.

Diese muffelte und schwang sich schweren Herzens aus dem Bett und ging zur Magd in den Baderaum.

Eine Stunde später stand die junge Frau in Gewandungen unten im Schlosshof und wartete auf ihre Mutter. Die Kutsche wurde für den Ausflug schon vorbereitet und die halbe Schlosswache machte sich bereit, die Schlossherrin und deren Tochter sicher in die Stadt zu geleiten.

Dann kam auch schon die Mutter der jungen Frau in den Hof. Freudestrahlend, das ihre Tochter aus dem Bett gekommen ist, ging Gräfin Annabella auf Ihre Tochter zu. „Kiana mein liebes Kind. Du kannst dir nich vorstellen, wie sehr ich mich auf den kleinen Einkaufsbummel mit dir freu. Vielleicht finden wir ein neues Kleid für dich, welches du zu ehren von meinem 45. Geburtstags am Tage der Feier tragen kannst.“ Sie schloss ihre Tochter in die Arme. „Nun komm mein liebes Kind, bevor die schönsten Sachen schon weg sind.“

Gräfin Annabella und ihre Tochter Kiana stiegen in die Kutsche ein und fuhren dann runter in die Stadt, dicht gefolgten von der Schlosswache. Es dauerte nicht lange, da waren sie angekommen. Sie ließen die Kutsche am Rande des Marktplatzes stehen, auch ein Teil der Schlosswache ihre Pferde, der andere Teil passte auf, das nichts gestohlen wurde, und ging zum ersten Stand.
 

Ailée strich auf der suche nach reicher Beute durch die Gassen und über den großen Markt, als auf einmal eine große Kutsche mit vielen Gefolgsleuten auf dem Platz hielt und 2 Piekfein gekleidete Frauen ausstiegen. //OH ja, da ist sicher etwas zu holen...// dachte sie sich und schlich den beiden hinterher. Langsam beobachtete sie, was die beiden so taten und dann entschied sie sich für den richtigen Augenblick um eine der Taschen zu packen und schnell zu verschwinden. So spurtete sie los, bahnte sich den Weg zwischen den Leuten und schnappte der Älteren von den beiden den Goldbeutel weg als sie etwas bezahlen wollte. Sie duckte sich unter einigen Armen hindurch und versuchte durch das Gedränge zu kommen was sich schwieriger erwies als angenommen, weil an diesem Tag sehr viel los war. Sie schaffte es grade noch in eine der Gassen auszuweichen und von dort aus weiter zu rennen.
 

Ein spitzer Schrei tönte über den Platz. Kianas Mutter schrie wie an Spieß, denn Ailée hatten den ihrer Mutter gestohlen. Genervt verdrehte Kiana die Augen, hatten sie doch genug Geld und wären auf diese paar Goldstücke nicht angewiesen. „Schnell!“, brüllte Kianas Mutter Gräfin Annabella, „Fasst den Dieb. Ich will ihn hängen sehen!“ Und schon eilte ein Teile der Wach los, um den Dieb zu suchen. Kiana nutzte die Chance und entfernte sich unbemerkt von der Mutter und den Wachen. Sie kaufte bei der Stoffhändlerin ein großes Stück dunklen Stoff und umhüllte sich damit, so konnte sie unbemerkt über den Markt schlendern, ohne lästige Mütter und Wachen.

Ailée eilte „Zum Goldenen Anker“, der Taverne am Hafen, um dort die erbrachte Beute ihrem Bruder zu zeigen. Sie betrat die zwielichtige Stube, wusste sie doch ganz genau, dass hier nur Huren, Dieb und anderes Gesindel, so wie sie, hausten. In einer der dunkelsten Ecken sah sie ihren Bruder und seinen besten Freund sitzen, die sich über eine Karte beugten. Ailée schritt auf ihren Bruder zu. „Sieh Alejandro, was für Beute ich stehlen konnte“, meinte sie leise und warf das Bündel mit den Goldstücken ihrem Bruder auf den Tisch, dann setzte sie sich zum ihm und seinem Kumpel Adrian.

Alejandro nahm den Beutel und öffnete diesen. „Ailée“, hauchte er, „wen hast du bestohlen? Kein normaler Bürger trägt jemals soviel Gold bei sich!“

Ailée nickt. „Das hab ich mir auch gedacht und ich hab mich informiert. Ich habe anscheint die Gräfin persönlich um ihr Geld gebracht. Die Wachen waren zu dumm sie besser zu schützen und als sie bezahlen wollte, waren meine flinken Hände schneller.“ Stolz klopfte sie sich auf die Brust.

„Donnerwetter“, meinte nun auch Adrian, „Ailée du bist ne Wucht. Das hätt sich wahrscheinlich keiner getraut.“

Ailée schaut stolz auf Adrian. „Tja, ich bin zwar eine Frau, aber als Diebin unschlagbar.“

Alejandro nickte. „Im Stehlen macht dir so schnell keiner was vor. Aber das war auch sehr riskant, sie werden dich suchen. Wir sollten deswegen bald ablegen. Unsere Vorräte haben wir aufgefüllt, die geplünderte Beute, die wir nicht brauchten verkauft. Das Schiff ist voll, wir können also wieder in See stechen.“

„Ey, ey Kapitän!“, meinten daraufhin Ailée und Adrian gleichzeitig und stießen auf den Erfolg Ailées die Bierkrüge zusammen.

Glücklich und bislang unerkannt schlenderte Kiana durch die Straßen der Stadt. Sie hatte sich von dem Marktplatz entfernt, zu groß war das Risiko von den Wachen erkannt und wieder zurück zur Mutter geführt zu werden. //Ich werde ja heute Abend wieder da sein, ich will mich nur mal hier umsehen, sonst komm ich ja nie raus aus dem Schloss// beruhigte sie sich selbst.
 

Sie half ihrem Bruder und dessen Freund das Schiff so schnell es geht zu beladen. Sie war die einzige Frau die mit an Bord kam. Es war anstrengend unter Männern, dennoch wagte keiner sie anzurühren da sie die Schwester des Kapitäns war. Das verschaffte ihr allerhand Freiheiten. "Ich werde noch einmal zum Markt und mir eine Garnitur Kleider kaufen müssen für die Reise", meinte sie. Jetzt wo sie Geld hatte konnte sie es sich einmal erlauben. "Ist gut", meinte ihr Bruder und gab ihr ein Stück Pergament. "Dann bring auch gleich noch diese Karten mit. Du weißt wo du sie bekommst." Nickend schnappte sie sich ihren Umhang und verstaute ihr Geld im Stiefel. Sie hatte es im Hafen tauschen lassen damit keiner bemerkte, dass es das gestohlene Geld der Gräfin war. So leichtsinnig waren sie nun nicht. Eilig ging sie zu den Gewandschneidern, schaute nicht lange und nahm das was sie kannte und brauchte. Eine Hose für die Fahrt und zum Arbeiten, einen Rock für die Landgänge denn dort konnte sie schlecht in Hosen auftreten und 2 passende Oberteile die sie vor Wind und Wetter schützten. Mit dem Bündel unter ihrem Arm eilte sie weiter durch die Gassen zu dem kleinen versteckten Laden von Mr. Smith. Er war Engländer und erst vor kurzem hatte er sein Geschäft hier eröffnet. Es war immer eine Überraschung den Laden zu betreten. Bis unter die Decke stapelten sich Karten, Seile, Fischernetze und alles was man für die Seefahrt brauchte. Ihr Blick hing an einem Entersäbel als sie die vertraute Stimme von Mr. Smith hörte. "Ahhh Mademoiselle Ailée. Was führt euch zu mir?" fragte er gewohnt höflich. Ailée machte vor ihm einen Knicks, das hatte er ihr beigebracht, und erklärte ihr anliegen. Als ob er schon auf sie gewartet hätte holte er einen Stapel karten hervor und drückte sie ihr in den Arm. "Ich sah euren Blick auf dem Entersäbel hängen. Ihr habt noch etwas gut bei mir da ihr mir die gestohlenen Rubine

wiederbrachtet. Nehmt ihn euch mit, er gehört euch." Strahlend wie ein Honigkuchenpferd nahm sie sich den Entersäbel von der Wand und betrachtete ihn. Ja, auf so etwas hatte sie als Dank gehofft. Fast wäre ihr nach diesem Diebstahl die Hände abgehackt worden weil man sie fast erwischt hatte. Da war es nur Fair das er ihr den Säbel überließ. Wie ihr Bruder es ihr gezeigt hatte, schwang sie den Säbel hin und her. "Habt dank Mr. Smith", bedankte sie sich höflich. "Es war wie immer eine Freude mit Euch Geschäfte zu machen." sie lächelte freundlich und verließ den Laden. Auf der Straße musste sie wie immer kichern. Sie mochte seine Englische Art zu reden. Er war immer so vornehm und Redegewand. Sie hatte fast die Zeit vergessen, so befestigte sie ihren Säbel an ihrem Gürtel und eilte zurück zum Schiff.
 

Unterwegs zum Hafen entdeckte Ailée eine Schar von Reiten der Schlosswache. //Verfluchter Mist// dachte sich Ailée und senkte den Kopf, damit niemand ihr Gesicht sah. Doch anscheint waren die Reiter nicht auf der Suche nach den Dieb, sondern nach jemand anderen, so schnappte Ailée ein paar Wortfetzen der Schlosswache auf. „Sie kann sich nicht in Luft aufgelöst haben! Findet sie! Irgendwo in der Stadt muss die Tochter der Gräfin sein. LOS! Bewegung!“, und so ritten die Wachen weiter, auf der Suche nach der Tochter der Gräfin.

Ailée grinste. //Interessant// dachte sie sich, //eine verschwundene REICHE Tochter. Vielleicht sollten wir doch noch etwas länger hier verweilen.// Schnell rannte Ailée zurück zum Schiff. Sie war so in Eile, das sie nicht darauf achtete, wo sie hinlief, so kam es, dass sie mit einer jungen Frau, die ebenfalls versuchte hastig voranzukommen, zusammen stieß. „Was zum Henker…“, fluchte Ailée noch, da landete sie schon auf den Hosenboden.

„Verzeiht Holde, ich war in Eile und hab nicht auf den Weg geachtet. Ich wollte Euch nicht verletzen!“, sprach die Frau, mit der Ailée zusammen gestoßen war.

Ailée schaute die junge Frau an. Sie kam ihr bekannt vor, doch wusste sie nicht woher. Die junge Frau musst in Ailées Alter sein, hatte blaue Augen und rote Haare, die zu einer feinen Frisur hochgesteckt waren. „Pass auf, Trampel“, fauchte Ailée und stand auf.

Die junge Frau ebenfalls zog sich die Kapuze wieder über den Kopf und lief weiter. Ailée schaute der jungen Frau noch nach. //Schade, sie sah reich aus. Ich hätte sie bestellen sollen// dachte sie noch, bevor sie sich wieder Richtung Schiff begab.

Dort angekommen warteten schon die Crew und ihr Bruder auf sie. „Da bist du ja endlich!“, meinte Alejandro, „Was hat das denn so lange gedauert.“

Ailée schnaufte. „Alejandro, wir können noch nicht ablegen. Ich habe etwas Interessantes herausgefunden, was uns eine zusätzliche Geldquelle einbringen könnte“, meinte sie geheimnisvoll grinsend.

Alejandro schaute sie skeptisch an. „Aha und was wäre das?“, fragte er sie neugierig.

Ailée lächelte ihren Bruder an. „Die Tochter der Gräfin, die ich bestohlen hab, ist verschwunden. Ich habe die Wachen belauscht und könnte hören, dass sie sich hier irgendwo aufhält in der Stadt. Wie wär’s, wenn wir sie entführen und Lösegeld fordern? Wenn wir das Geld haben legen wir die kleine einfach um!“

Alejandro grinste. Eine Entführung hatten sie schon lange nicht mehr gemacht, das wäre mal wieder eine gelungene Abwechslung. Als gefürchteste Piratencrew der sieben Weltmeere, haben sie auch gute Chancen, niemals geschnappt zu werden. „Und wie sieht die Tochter aus?“, meinte Alejandro.

Ailée grinste. Ohja eine Entführung, sie könnte sich selbst für diese tolle Idee knutschen. „Die Mutter hatte rotblonde Haare, ich denke das die Tochter…“, Ailée stockte. Jetzt wusste sie, wieso die junge Frau, mit der sie vorhin zusammen gestoßen war, so bekannt vorkam. Sie erinnerte sie an die Gräfin.
 

Fluchend schmiss sie die Sachen ihrem Bruder in die Arme und lief gefolgt von 2 der Männer los. Sie musste überlegen wo die junge Frau lang gelaufen war, sah aber bald eine Gestalt in ein dunkles Tuch gehüllt um eine Ecke biegen. "Das ist sie...:", meinte Ailée und grinste diabolisch. "Kommt Jungs die schnappen wir uns!" So trennten sie sich und folgten der Person in gebürtigem Abstand, bis sie in einer Sackgasse stand. "Hallo kleine…" Ailée hatte sich den Mantel tief ins Gesicht gezogen und sprach nun mit tiefer Stimme damit man sie nicht erkannte. "Sei ruhig und folg mir. Ich weiß wer du bist. Und fang jetzt nicht an es zu leugnen. " Einer der anderen Männer packte sie und hielt ihr den Mund zu. Der andere der Männer zog einen großen Seesack über sie damit sie mit ihr über den Markt konnten. Ihr Mund war geknebelt und der Sack zappelte. Als sie über den Markt gingen mit dem Mädchen auf dem Rücken, riefen ihnen einige zu, dass sie aber einen ganz schön zappeligen Braten dabeihatten. Die meisten gingen anscheinend davon aus, das sie kein Mädchen sondern eine Sau auf dem Rücken umher trugen. Sie grüßten nur zurück und bejahten.

Auf dem Schiff angekommen wurde sie samt Sack in eine Vorratskammer geworfen die bisher noch leer war. "Alejandro", rief Ailée ihren Bruder, "es war einfacher als wir dachten. Das Täubchen ließ sich so einfangen. Sie ist jetzt unten in der Vorratskammer die noch Leer war. Was sollen wir nun mit ihr machen?" Ailée grinste dreckig. Sie war so froh über ihr Leben auf dem Meer, mit den Jungs und so weiter.

Erste Nacht auf dem Schiff

Alejandro nickte zufrieden. „Sehr gut, Ailée ich bin stolz dich als Schwester zu haben.“ Er knuffte sie liebvoll in die Seite und meinte dann: „So Männer, macht alles bereit zur abfahrt, bevor die Wachen auf die Idee kommen, die Schiffe nach dem Vögelchen zu durchsuchen. Mitternacht stechen wir in See“, meinte er zu seinen Männern und wand sich dann an Ailée. „Jetzt will ich mir erstmal sehn, wie wir weiter vorgehen.“

Kiana hatte gar nicht so schnell reagieren können, als sie von den Männern gepackt und in einen Sack gestopft wurde. Nun war sie in einer Vorraskammer eingeschlossen. Sie wusste, dass sie auf einen Schiff war, konnte sie doch das Meer nah rauschen hören. Sie war immer noch gefesselt, deshalb hatte sie keine Möglichkeit Hilfe zu rufen. //Was mach ich nur// dachte sie verzweifelt und versuchte die Seile um ihre Hände und Beine zu lösen.

Sie war verzweifelt. Was waren das für Männer und was hatten sie mit ihr vor. Den Tränen nahe versuchte sie weiter sich zu befreien.
 

Ailée bereitete in der Zeit das Essen für die Jungs und sich zu. Alle saßen an dem Langen Tisch im Bug des Schiffes, lachten, tranken Wein und unterhielten sich. Zur Feier des Tages hatten sie im Hafen ein großes gebratenes Schwein erstanden und verzehrten es nun. "Ich werde nach der kleinen sehen gehen", meinte Ailée und schaufelte den Teller für sie voll mit allem was auf dem Tisch stand. Als sie den fragenden Blick ihres Bruders sah meinte sie nur, dass sie ja nicht verhungern sollte. Insgeheim aber hatte sie ein klein wenig Mitleid mit ihr. Immerhin war die Kleine bisher behütet aufgewachsen und nun fuhr sie mit auf See, wo es nicht grade angenehm und luxuriös war. Ailée hatte ihre Haare mit einem Roten Tuch nach hinten gebunden. Außerdem trug sie ihre neue Bluse und die neue Hose. Von ihrem Säbel hatte sie sich seit sie ihn von Mr. Smith bekommen hatte nicht mehr getrennt. Sie öffnete die Zellentür, Stellte das Essen ab und schloss die Tür von innen zu. Den Schlüssel hängte sie sich um den Hals und ließ ihn in ihrem Ausschnitt verschwinden. Sie entfesselte die Kleine und holte den Teller für sie heran. "Hier iss. Du wirst sicher Hunger haben. Ich bringe dir gleich noch eine Decke und ein kleines Kissen von mir damit du heute Nacht nicht erfrierst. Wie ist dein Name?", fragte sie höflich und nett wie sie nun einmal war. Sie wusste, dass die Kleine noch zu leiden hatte wenn ihr Bruder sie in die Finger bekam. Sie war genau sein Kaliber. klein, schlank, zierlich und recht hübsch wie sie fand.
 

Misstrauisch schaute sie Ailée an. //Was soll dieses Getue// fragte sie sich. Da Kiana immer noch gefesselt war, konnte sie Ailée nicht antworten. Irgendwann bemerkte Ailée ihren „Fehler“. „Oh, verzeih“, meinte sie grinsend, „ganz vergessen dir den Knebel aus dem Mund zu nehmen. Aber wehe du schreist, dann hast du richtig Probleme Kleines.“ Nach dem Ailée das meinte, nahm sie den Knebel aus Kianas Mund.

Kiana schnaufte. „Erstens: nenn mich nicht Kleine! Mein Name ist Kiana von Lorenzio und ich bin 21! Du dürftest nich viel älter sein! Was wollt ihr von mir, was habt ihr mit mir vor. Ich hab euch nichts getan, ich wollte nur ein bisschen spazieren gehen.“

Ailée schaute sie an. „Also gut, Kiana. Mein Name ist Ailée und ich bin 20 und du befindest dich auf dem Schiff meines Bruders, der Black Panther. Du brauchst keine Angst zu haben, wir werden nur ein wenig Geld von deinen Eltern verlangen, damit wir dich wieder hergeben. Also werden wir dir nichts tun, Tod bringst du uns nichts.“
 

Sie schob ihr den Teller rüber. "Hier iss, damit du nicht noch dünner wirst. Du bist ja ein richtiges Knochengestell…" stellte sie Kopfschüttelnd fest. "Bekommt ihr auf eurem Sitz nichts zu essen?" fragte sie verwundert. Sie setzte sich neben Kiana und wartete darauf das sie aß was sie ihr gebracht hatte. Es war wirklich lecker gewesen und Ailée war satt bis obenhin. Doch Kiana schob nur den Teller von sich weg und schüttelte den Kopf. "Nun komm schon Kleine, das ist nur Kartoffelbrei und Schweinefleisch, das tut dir nichts und ist auch nicht vergiftet." Sie verdrehte sie Augen als plötzlich die Luke des Laderaums aufging und einer der Männer hereinkam. "Na da haben wir aber ein hübsches kleines Täubchen eingefangen...", meinte er sichtlich betrunken und lallend. Er steckte seine dicken fleischigen Finger durch die Gitterstäbe und wollte Kiana anfassen die wich aber angeekelt zurück. Ailée zog ihren Säbel und schlug ihm mit der stumpfen Seite auf die Hand. "Wag es nicht sie anzufassen, sie ist Privateigentum des Kapitäns!" harschte sie ihn an. Der Mann zog beleidigt wieder ab und Ailée verstaute ihren Säbel wieder. "Keine Angst, hier kommt keiner an dich ran außer der Kapitän und mir, weil nur ich den Schlüssel hab. Sie öffnete die Flasche die sie bei sich hatte mit den Zähnen und spuckte den Korken in eine Ecke. Danach nahm sie einen tiefen Schluck aus der Rumflasche und schüttelte sich. "Hier willst du auch nen Schluck? Hilft gegen die Kälte und die Einsamkeit..."
 

Kiana war erschrocken von den Erlebnissen. //Sie scheint ja ganz nett zu sein// dachte sie und nahm dann die Flasche mit den Rum. Als sie einen Schluck im Mund hatte, musste sie husten, weil das Zeug in ihrer Kehle brannte. „Pfui, Teufelszeug“, sprach sie und nahm noch ein Schluck, denn die Hitze tat ihr gut.

So kam es, dass Ailée und Kiana die Flasche Rum in null Komma nichts gelehrt hatten und Ailée eine angetrunkene Kiana an der Schulter hatte, die ihr von dem langweiligen und monotonen Leben im Schloss erzählte.

„Weißt du“, meinte sie mit etwas klarer Stimme zu Ailée, „ich wollte schon öfter weglaufen“, sie machte eine kurze Pause, „aber ich wüsste nicht wohin… Jetzt soll ich bald heiraten… ich kenn denn Typ noch nicht mal und soll DEN heiraten? Irgendein reicher Edelmann, meinte meine Mutter, ich könne mich glücklich schätzen, dass der mich nimmt…“

Ailée wurde zornig. „Dann kannst ja froh sein, dass du jetzt hier bei uns bist! So eine Rabenmutter, die die eigene Tochter zum Heiraten zwingt. Vermutlich irgendein Widerling, der nur Lust auf junges Fleisch hat. Meine Mutter hätte das nie von mir verlangt…“, meinte Ailée traurig.

Kiana schaute sie an. „Wo ist deine Mutter?“

Ailée seufzte. „Sie ist tot, genau wie mein Vater.“
 

Betroffen sah Kiana zu Ailée. "Dann sind du und dein Bruder ja Waisenkinder!" entfuhr es ihr entsetzt. Sie hatte nicht damit gerechnet das Ailée da so locker von sprach als sei es selbstverständlich. "Mach dir keine Sorgen Kleine, ich kannte beide nich wir sind in nem Waisenhaus groß geworden", sagte sie schon ein wenig angetrunken. Der Rum und die Gesellschaft von Kiana taten ihr gut. "Weißt du eigentlich wie lange es her ist seid ich das letzte Mal mit einem Mädchen gesprochen hab die so alt war wie ich? Eine die mir nichts verkaufen wollte?" Sie musste selber kurz überlegen doch ihr wollte kein Moment einfallen. "Noch nie, " meinte sie und lacht, "Ich hab immer nur zwischen Männern gelebt. Und da waren welche bei, meine liebe das glaubst du gar nicht. Seemänner sind allesamt Bastarde aber sehr, sehr heiße..." Sie leckte sich demonstrativ über die Lippen als ihr etwas einfiel. //Ach herrje ich hätte ja bei Adrian sein sollen...// schoss es ihr durch den Kopf.
 

Kiana lief rot an. „Ich hatte noch nie großartigen Kontakt mit Männern, ich hatte fast immer nur Frauen um mich. Also sei froh, dass du nur unter Männern aufgewachsen bist, ist weit weniger schlimm, als wenn sie zig Frauen gleichzeitig anzicken“, meinte Kiana und musste an ihre Mutter denken, wenn sie mal wieder ihre fünf Minuten hatte und die gesamte Belegschaft terrorisierte.

Ailée grinste. „So ich bin noch verabredet“, meinte sie zu Kiana, „Das essen lasse ich noch für dich stehen. Und vergiss nicht, du brauchst keine angst zu haben, nur ich hab den Schlüssel! Hier kommt schon kein Mann rein. Als dann gute Nacht und bis morgen“, sprach Ailée lächelnd, ehe sie verschwand und sich Richtung Adrians Schlafzimmer machte.

Adrian war der beste Freund von Alejandro und der 1. Maat, deshalb besaß er auch neben Ailée und Alejandro ein eigenes Zimmer. Ailée musste vorsichtig sein, da ihr Bruder eins allen Crewmitgliedern, auch Adrian, verboten hatte, Hand an seine Schwester zu legen.
 

Sie eilte die Treppe hoch zu den Kajüten und schlich sich zu der Tür von Adrian. Schnell trat sie ein und schloss die Tür hinter sich. Ihr Herz schlug schnell denn sie wusste was ihr und Adrian blühte wenn ihr Bruder die beiden erwischen würde. Dennoch war es ihr momentan egal und sie suchte in der Dunkelheit nach Adrian. Doch dieser schien noch nicht in seiner Kajüte gewesen zu sein. Das Bett war unangerührt, es lagen keinerlei Kleider von ihm rum. Verwundert schüttelte sie den Kopf und verließ seine Kajüte. Draußen erlebte sie eine unangenehme Überraschung. "Na Schwesterchen was wolltest du denn um diese Zeit noch von Adrian?" fragte er verschwörerisch grinsend. "Ich äähmm… wollte ihn nu daran erinnern das wir morgen... ääähmm früh aufstehen müssen..."
 

Alejandro schaute Ailée misstrauisch an. „Adrian ist aber noch an Deck und beaufsichtigt die Männer bei den Vorbereitungen für die Abreise. Wir stechen gleich in See. Du solltest dich hinlegen, Liebstes“, meinte er noch, bevor er sich umdrehte und seinen Weg Richtung den Lagerräumen vorsetzte.

„Und wo willst du hin Brüderchen? Willst du nicht das Steuer übernehmen?“, fragte sie scheinheilig, dachte sie sich schon, wo er hin will.

Er grinste. „Das werd ich auch gleich tun, ich will mir nur vorher unser gefangenes Vögelchen angucken“, meinte er und ging weiter.

Ailée schluckte. //Da hätte er mich doch beinahe erwischt… ob ich Adrian eine Nachricht hinterlassen soll?// dies tat sie dann auch und ging dann in ihre Kajüte.

Kapitäne und kleine Schwestern

Alejandro schlenderte hinunter zum Raum in dem Kiana saß und aß. Das was Ailée ihr gebracht hatte schmeckte wirklich köstlich. Sie schlang es regelrecht in sich hinein. Alejandro stand vor den Gitterstäben die sonst normalerweise die Ladung hielten und betrachtete sie. Sie schien gar nicht mitbekommen zu haben, dass er da war. "Na Kleines, schmeckt’s?" fragte er ein wenig zu Laut so dass sie hoch schreckte und sich fast an dem Stück Fleisch welches sie grade im Mund hatte verschluckt hätte.
 

Kiana wurde wütend. „WARUM NENNT IHR MICH IMMER KLEINES??? ICH BIN ÄLTER ALS DEINE SCHWESTER UND ICH BIN DIE TOCHTER DER GRÄFIN ALSO BEHANDELT MICH MIT RESPEKT!!!“

Alejandro lachte. „Oh du hast aber ganz schön Feuer, meine Kleine. Nenn mir deinen Namen hold Gräfin und ich werde euch den nötigen Respekt erweisen!“, meinte er listig und verneigt sich vor Kiana.

„Mein Name ist Kiana von Lorenzio und wer seid Ihr? Wann lasst ihr mich wieder frei? Ich will nach hause, ich hab hier nichts zu suchen!“

Alejandro lachte abermals. „Also gut Fräulein Kiana, mein Name ist Alejandro Kamiea und ich bin Kapitän dieses PIRATENschiffes! Wir werden dich früher oder später schon freilassen, hab noch etwas Geduld und genieße unsere Gastfreundschaft“, sprach er und wand sich dann zum Gehen.

„Ihr werdet es noch bereuen mich gefangen genommen zu haben!“, brüllte sie dem Kapitän des Schiffes hintern bevor dieser Verschwand.
 

Lachend ging Alejandro nach oben an Deck. Er schlenderte hinüber zu Adrian und sah diesem bei der Arbeit zu. "Na mein Freund? Sag, was wollen wir heute Abend machen? Ein Paar Vorschriften brechen?", fragte er mit einem gefährlichen Unterton. Adrian befand sich momentan auf sehr dünnem Eis. Denn niemand, und nicht einmal Adrian durfte es wagen seine Schwester anzurühren. Und er wusste, dass schon länger etwas zwischen den beiden lief. "Was meinst du mein Freund, warum stelle ich Regeln auf? Nein nicht weil ich der Kapitän bin... nein...", böse funkelnd und total benebelt vom Alkohol verlor er fast die Kontrolle über sich. Er drückte seinem langjährigen Freund ein paar Goldstücke in die Hand. "Nimm dir eine Dirne wenn es dich nach Fleischeswärme gelüstet...." Er wollte zu gerne noch etwas hinzufügen doch dann hätte er Adrian vor der gesamten Mannschaft bloß gestellt.
 

Alejandro ging zum Steuer und zog sich seine Kapitänsmütze und –Mantel über. „SO ihr Landratten, seht zu, dass ihr in die Hufen kommt! Wir wollen nun in See stechen!“, brüllte er, ganz in seiner Kapitänsrolle ausgehend.

Gesagt getan und keine Stunde später segelte das Piratenschiff unter falscher Flagge über die Meere. Der Großteil der Crew hatte sich schlafen gelegt, nur noch Adrian, Alejandro und ein paar andere Männer waren wach, es war kurz vor Morgendämmerung.

Adrian konnte nicht schlafen, weil er Angst hatte, Alejandro würde ihn in seinem Zorn erdolchen. Außerdem glaubte er ja, das Ailée in seiner Kajüte auf ihn wartete und er wollte sie beide nicht in Gefahr bringen.

Alejandro blieb noch wach, weil er sich gerne den Sonnenaufgang anschauen wollte. Solche Momentan hatten ihn dazu verleitet, ein Pirat zu werden und jegliche Gesetzte zu brechen.
 

Ailée wartete in ihrer Kajüte. Irgendwann war sie eingeschlafen ohne das Adrian bei ihr gewesen war. Die ersten Sonnenstrahlen drangen in ihre Kajüte und es war Zeit für sie aufzustehen. Sie machte sich daran sich ihre alte Kleidung anzuziehen, band sich die Haare zusammen und ging nach oben an Deck. Der Erste der ihr dort über den Weg lief war ihr Bruder den sie höflich grüßte. Nach gestern Abend durfte sie sich keine Fehler mehr erlauben sonst wäre es mit Sicherheit der letzte Tag für sie auf dem Schiff. Adrian ging es nicht anders. Auch er hatte seinen Kapitän heute Morgen förmlich begrüßt was er sonst nie tat. Wie jeden Morgen ging Ailée nach dem Aufwachen und Anziehen in den Waschraum. Dort war Adrian grade damit beschäftigt die großen Wasserbehälter zu füllen damit die Männer sich mit warmen Wassern waschen konnten. "Wo warst du die ganze Nacht, ich habe auf dich gewartet", flüsterte sie ihm zu. Er sah sich nach allen Seiten um, um sicherzugehen das Alejandro nich in ihrer Nähe war. "Alejandro weiß bescheid. Wenn ich dich nicht in Ruhe lasse bin ich ein Kopf kürzer und baumle als Galleonsfigur vorne am Schiff!" Es war eine Tradition das sie Verräter, Meutere oder andere die die Crew oder den Kapitän in Frage stellten geköpft und vorne Am Bug fest gemacht wurden. Als Abschreckung für die anderen. Mittlerweile hingen vorne an dem Bug knappe 150 Skelette die unheimlich klapperten wenn der Wind zwischen den leblosen Knochen hindurch pfiff. Ailée senkte den Kopf. „Gut, dann sollten wir erstmal auf Abstand gehen“, meinte sie nur traurig, ehe Adrian den Waschraum verließ. Seufzend machte sich Ailée daran, sich zu Waschen. Anschließend ging sie in die Küche, wo sie mit dem Frühstück anfing. Also dieses hergerichtet war, rief sie die Crew zu sich und alle begangen mit dem Frühstück.

Das Frühstück verlief wie immer es wurde geplappert, es wurde gefressen und es wurde gesoffen. Irgendwann haute der Kapitän auf den Tisch und forderte so die Aufmerksamkeit seiner Crew. „Wir werden morgen unseren Heimathafen ansteuern, dort werden wir noch einmal Vorräte auffrischen und wieder in See stechen. Eine lange Reise wartet auf uns, ihr wisst was unser Ziel ist“, meinte der Kapitän und zog eine Karte aus seinem Mantel, „Meine liebreizende Schwester hat uns nämlich etwas sehr schönes besorgt.“ Dabei hielt Alejandro die Karte hoch, damit alle sie sehen konnten.
 

Viele der Männer an Bord konnten die Karte nicht lesen doch sie verstanden was diese Karte bedeutete. Der Weg zu Ruhm und Reichtum . Nie hatte es jemand vorher geschafft diesen Schatz zu erreichen. Die Karte war in viele Hände gelangt, und nun war sie auf ihrem Schiff. Und sie würden es schaffen da waren sie sich alle ganz sicher. Die anderen vor ihnen waren nur Stümper und Hochstapler gewesen. Nicht mehr lange und sie waren reiche Männer. Und Frauen.

Ailée versuchte Krampfhaft den Tag damit zu verbringen Adrian aus dem Weg zu gehen. So kümmerte sie sich hauptsächlich um die Sauberkeit des Schiffes, um Kiana und um das Essen. Sie brachte Kiana Waschwasser und ein paar ihrer Kleidungsstücke damit sie nicht die ganzen Tage in ihren Kleidern hausen musste. "Bist du eigentlich Seefest?" fragte sie sie mit einem grinsen auf dem Gesicht. Denn genau in diesem Moment hörte sie wie die Segel gehisst wurden.
 

Der Wind Krallte sich in den Segeln fest und mühselig setzte sich das Schiff in Bewegung. Es war nicht grade klein, daher dauerte es eine Weile, bis es auf dem offenen Meer war. Dort spürte man die Wellen gegen den Rumpf schlagen und es begann ein wenig zu schaukeln. Sie war es gewöhnt, empfand es als angenehm und bei dem leichten Schaukeln schlief sie nachts wie ein Baby. Sie sah wie Kiana leicht grün im Gesicht wurde und warf ihr den Wascheimer zu den sie grade durch eine Luke entleert hatte.

Genau im richtigen Moment denn kurz danach erbrach sie sich in den Eimer. "Na das kann ja noch heiter werden, " grinste Ailée und machte sich daran ein wenig Wasser für Kiana zu holen damit sie sich den Mund ausspülen konnte. Die meisten hatten sich an das salzhaltige Trinkwasser gewöhnt, doch für Kiana war es pures Gift. Durch das Salz wurde ihr nur noch schlechter und sie hatte kaum noch eine Minute ruhe. Ailée ging hinauf zu ihrem Bruder: "Wollen wir sie dort unten nicht rauslassen? Hier kann sie uns nicht abhauen. Und sie ist furchtbar Seekrank, " fügte sie mit spöttischem grinsen hinzu. Ihr Bruder der immer noch versuchte seine Wut im Zaum zu halten nickte bloß und ließ sie gewähren. Sogleich führte sie ihr Weg wieder nach unten wo Kiana wie ein Häufchen Elend saß. "Komm du kannst in meine Kajüte. Dort Schaukelt es nicht so stark. Und da hast du ein Fenster und machst nicht den Eimer randvoll..." sie zwinkerte und half Kiana aufstehen.

Adrian versuchte sich abzureagieren. Wenn immer einer der Matrosen etwas falsch machte wurde er normalerweise einfach darauf hingewiesen. Doch heute musste er seine Laune an irgendjemandem auslassen. So brüllte er seine Befehle und warf dem Kapitän immer wieder böse Blicke zu. Nun hatte er ihn schon um die Liaison mit Ailée gebracht. Schlimm genug das er im vorherigen Jahr schon seinen Posten als Stellvertretender Kapitän verloren hatte, jetzt auch noch das. Er wollte in Turuga von Bord gehen und würde nie wieder kommen, das hatte er sich geschworen. Ailée konnte jeden haben wenn sie wollte, da war sie auf ihn nicht angewiesen. Es gab genug Piratenschiffe die ihn ohne mit der Wimper zu zucken direkt als Kapitän aufnehmen würden. So grummelte er den ganzen Tag vor sich hin bis am späten Abend die Lichter von Turuga in Sicht kamen.

Turuga

Das Abendessen verlief diesmal schweigsam, denn Ailée, die immer für fünf reden konnte, war in ihrer Kajüte und leistete Kiana Gesellschaft beim Abendessen.

Adrian warf immer wieder dem Kapitän böse Blicke zu, die vom Kapitän registriert wurden. Als das Mahl beendet war, befahl Alejandro zwei Männer abzuwaschen und schnappte sich dann Adrian. „Ich glaub wir sollten reden“, zischte er ihn an und zerrte ihn in seine Kapitänskajüte. „Was ist los? Ist es wegen meiner Schwester?“

Nun platze Adrian der Kragen. „Ja unter anderem. Ich dachte wir sind Freund, du weißt genau ich würde Ailée nie was Schlechtes tun, warum kannst du unsere Liebe nicht akzeptieren? Hast du so einen Bruderkomplex? Ich kann unter deinen Launen nicht weiter arbeiten, das geht nicht. Weißt du wie das ist, seine Liebe vor Augen zu haben und sie nicht anrühren zu dürfen obwohl es auf Gegenseitigkeit beruht? Er werde in Turuga das Schiff verlassen und nichts wird mich aufhalten.“ Damit endete der Redeschwall von Adrian und er sah auf seinen Kapitän und eigentlich besten Freund.
 

Alejandro seufzte. „Adrian das kannst du mir nicht antun! Wir sind die besten Freunde, seid Kindertagen an und wir haben schon damals davon gesprochen, über die sieben Weltmeere zu segeln und diese zu beherrschen. Es ist unser gemeinsamer Traum, du darfst den nicht zerstören. Es ist nur so, ich mach mir Gedanken um Ailée. Ich hatte immer gehofft, sie würde das Schiff verlassen und versuchen ein halbwegs ehrbares Leben zu führen, deswegen wollte ich nicht, dass sie hier mit jemand etwas anfängt, denn das bindet sie noch mehr ans Schiff. Ich weiß doch, das du sie nie schlecht behandeln würdest, du wärst auch der einzige Mann, den ich ihr anvertrauen kann!“, bestürzt sah er auf Adrian, seinen besten Freund und hoffte den nicht zu verlieren. Er dachte an die zeit zurück als er und Adrian ein Bordell auseinander genommen haben, nur weil die Ailée verschleppt hatten. Nur sie zwei gegen ein Dutzend kreischender Huren und Männer.
 

Adrian seufzte: "Nun Alejandro, ich habe meine Entscheidung bereits getroffen. Ich werde in Turuga das Schiff verlassen und mich der Bounty anschließen. Ich habe schon seid längerem einen Brief vom ehemaligen Kapitän in der Tasche. Ich werde Kapitän der Bounty und Schluss." Er wandte sich von Alejandro ab und verließ den Raum in dem sie waren um an Deck zu gehen. Er lief an der Seite entlang und hörte Würgegeräusche und keine Sekunde später erbrach sich jemand aus einem der Fenster. //Das ist doch Ailées Fenster... Wie kommt es das sie auf einmal Seekrank wird? Oder ist sie vielleicht.....// Entsetzten machte sich auf seinem Gesicht breit. Er konnte ja nicht ahnen, dass Kiana bei Ailée in der Kajüte saß und ihr der Wellengang auch hier nicht so gut bekam.
 

Adrian stürmte ins Zimmer von Ailée. „Ailée alles…“, weiter kam er nicht, denn er hielt mitten in der Bewegung inne. Vor ihm stand eine zusammen gekrümmte junge Frau, die von Ailée den Rücken getätschelt bekommt. „Wer…“

„ADRIAN!“, brüllte Ailée, „Was fällt dir ein ungefragt und ohne anzuklopfen mein Zimmer zu betreten?“ Aufgebracht schaute sie ihn an.

Adrian wurde rot um die Nase. „Ailée verzeih’, ich sah nur jemand aus deinem Fenster spucken und dachte mir du wärst das. Ich hatte angst, ich hätte ‚Spuren’ hinterlassen. Ist das unsere Gefangene?“, fragte er und schaute Kiana an. „Ach ja, jetzt kann ich es dir auch sagen… Ich werde in Turuga das Schiff verlassen“, meinte er dann zu Ailée.
 

Geschockt sah sie ihn an. "Na das hat mein Bruder ja wunderbar hinbekommen. Lässt du dich jetzt schon so von ihm einschüchtern? Aber, dass er dir sagt, dass du gehen sollt... das hätte ich nicht von ihm gedacht. Es tut mir wirklich leid, wir hätten nicht... " Sie stockte kurz denn ein erneuter Schwall Erbrochenem kam aus Kianas Mund.“Und ja das ist unsere Gefangene. Wie kommst du eigentlich darauf das ich..." Doch sie beantwortete die Frage selber denn Kiana schien es wirklich schlecht zu gehen. "Wir suchen in Turuga einen Arzt für dich der dir etwas gegen die Seekrankheit gibt..." sprach sie ihr beruhigend zu.

//Sie hat mich vollkommen falsch verstanden…// schoss es ihm durch den Kopf. Es war ja sein eigener Wille zu gehen. Doch er dachte sich das sie lieber auf ihren Bruder sauer sein könne als auf ihn. Und er war verflucht dankbar, dass sie kein Kind von ihm bekam. Das hatte ihm grade noch gefehlt. Dann hätte er sich gleich vorne ans Schiff hängen können.
 

Adrian schaute sie an. Er würde sie am Liebsten mitnehmen, doch würde sie nie von ihrem Bruder weggehen. Er seufzte. Da kam auch schon wie aufs Stichwort Alejandro herein. „Wir sind da!“, meinte er dann und schaute zu Adrian.

Als Ailée funkelte wütend auf ihren Bruder. „Na das hast du gut hingekriegt! Scheuchst einen unserer besten Männer vom Bord, was denkst du dir dabei? Nur wegen dieser Affäre, die wir haben?! Das kann doch nicht dein ernst sein, dass du deswegen deinen besten Freund vom Bord wirfst.“ Sie wollte nicht, dass Adrian geht.

Alejandro schaute wütend zu Adrian. „Hast du kein Arsch in der Hose um ihr die Wahrheit zu sagen?“, er schleuderte Adrian gegen die Wand und nagelte in daran fest.

Ailée sprang auf und wollte ihr Bruder von ihm lösen, doch Alejandro stieß sie weg. „Hör auf Alejandro, du hast schon genug angerichtet!“

Alejandro wand sich an Ailée. „Nur damit du weißt, auf mich brauchst du nicht sauer zu sein, denn dein werter Freund Adrian geht aus freien Stücken.“

Schockiert schaute Ailée auf Adrian, der mittlerweile von Alejandro losgelassen wurde. „Ist das wahr?“, hauchte sie leise. Als Adrian nickte und zu Boden sah, brannte ihr eine Sicherung durch. Sie hob ihre rechte Hand und gab Adrian eine kräftige Ohrfeige, laut klatschte es. „Wie konntest du nur?“, fragte sie schluchzend und schaute ihn mit Tränen in den Augen an, „Verschwinde! Ich will dich nie wieder sehen!“ Damit ging sie wieder zu Kiana, die überhaupt nicht wusste, was gerade vorgefallen war und nahm zwei Umhänge, die sich und Kiana überwarf. „Ich bring sie zum Arzt“, meinte sie noch emotionslos, bevor sie und Kiana erst die Kajüte und dann das Schiff verließen.

Alejandro schaute noch ein letztes Mal seinen besten Freund an, bevor er zurück zur Mannschaft ging, die auf neue Befehle warteten.
 

Wütend packte sie Kiana am Handgelenk und zog sie mit sich. Sie achtete nicht darauf, ob sie mitkam und hörte auch nicht ihre Proteste. Fluchend durchquerten sie Turuga, kamen an Huren, Kneipen, Freudenhäusern und wieder an Huren vorbei. Die Häuser lichteten sich und nun standen sie vor einem kleinen Gebäude. Ohne anzuklopfen stürmte sie hinein, schob Kiana zu einem Stuhl, rief nach dem Arzt der herbeigeeilt kam, weil er dachte bei dem ganzen Lärm sei es etwas ernstes und erklärte ihm das sie Seekrank war. Der Arzt schüttelte den Kopf und begutachtete Kiana. "Pass auf das sie nicht verschwindet. Ich geh mich abreagieren..." Ihr Weg führte sie in eine Taverne. Nicht in irgendeine sondern in die Taverne in der ein gute Freund von ihr immer hauste. Jack saß am ende der Taverne, konnte ihr Fluchen aber schon von draußen hören.

Kiana indessen ließ sich von dem Arzt begutachten. "Ihr seid keine Piraten, " stellte er fest. Ihm war früh beigebracht worden keine Fragen zu stellen. Das hatte er mit einem Bein weniger Quittiert. Sein Holzbein klackerte als er den Weg zu seinem Tränkkästchen suchte. "Hier… ja... das sieht gut aus… oder doch lieber...", murmelte er. Dann nahm er ein Fläschchen mit grüner Flüssigkeit und reichte es ihr. "Immer wenn euch schlecht wird nehmt 3 Tropfen. Auf keinen Fall mehr. Ihr könnt hier auf die junge Miss Kamiea warten sie wird bei dem jungen Jack sein. Sie wird euch aber bald abholen denn immer wenn die beiden aufeinander treffen gibt es eine große Schlägerei...", er lächelte und verschwand dann wieder hinter einem Vorhang. Kiana sah sich im Laden um und entdecke verschiedene Präparate. eingelegte Augen, Nieren, Zehen und Finger war was sie zuerst entdeckte. Dann kamen ganze Tiere hinzu. Der Ekel ergriff sie und sie schüttelte sich.
 

//Widerlich// dachte sie und schaute sich weiter um. Sie schaute zum Vorhang, wo der Arzt hinter verschwunden war, sie hätte jetzt so abhauen können, doch kannte sie sich hier nicht aus und außerdem sah es so aus, als wenn das hier eine gesetzlose Stadt ist. Deswegen blieb sie lieber hier beim Arzt, wo sie glaubte sicher zu sein.

Ailée währenddessen besoff sich mit Jack und erzählt ihren Kummer und von ihrer Gefangenen, leichtsinniger weise etwas zu laut. Denn eine schwarz verhüllte Gestallt, die nicht weit von Ailée saß, hörte das Gespräch mit. //Interessant// dachte die unbekannte Person. Als die Person hörte, wo die Gefangene jetzt ist, erhob sie sich und machte sich auf den Weg zum Arzt.

Alejandro beobachtete währenddessen Adrian, der sein Zeug aus seiner Kajüte gerade hoch holte um gleich das Schiff zu verlassen. „Den Säbel will ich wieder!“, meinte Alejandro, als Adrian fertig mit Packen war.

Er hatte sein weniges Zeug in zwei Säcke gepackt, hatte sein Gold, welches ihm noch zustand von Alejandro geholt und war bereit das Schiff zu verlassen, auch wenn es ihn schmerzte. Nun nahm Adrian den gewünschten Säbel in die Hand und begutachtete ihn. Es war das erste, was Alejandro und er einst erbeutet haben, ein besonderer Säbel, den man nachsagt, magische Fähigkeit zu haben. Doch glaubte er nicht an solche Gesichten. Viel erlebt hatte er mit diesem und auch aus manchen Gefahrsituationen hatte er in gebraucht. Seufzend gab er Alejandro den Säbel wieder, war es doch dessen Eigentum. „War’s das?“, fragte er traurig.

„Das frag ich dich!“, antwortete Alejandro.
 

Die schwarze Gestalt machte sich auf zu dem Arzt bei dem sie Kiana vermutete. Die Person trat ein, aber der Raum war leer. Niemals hatte sie gedacht, dass sie den Doktor gefragt hatte ob sie ihm zusehen dürfte. Missmutig verließ die schwarze Gestalt das Haus und trat hinaus auf die Straße. Sie musste sich geirrt haben...

Ailée schütte Jack ihr Herz aus der ihr nur mit halben Ohr zuhörte. Viel mehr interessierte ihn die hübsche Bedienung. Es dauerte keine 2 Sekunden bis Ailée genau das realisierte. Wütend verpasste sie ihm einen Kinnhaken worauf die ganze Taverne anfing sich zu prügeln. //Ich sollte ihr Hausverbot geben...// dachte der Wirt und versteckte sich hinter der Theke.

Alejandro sah Adrian an. "Ich wusste, dass uns irgendwann einmal eine Frau auseinander bringen würde. Doch ich hatte nie gedacht das es deine kleine Schwester sein würde", fügte er hinzu und verließ das Schiff über das Brett welches runter auf den Steg führte. Adrians Weg führte ihn direkt hinüber zur Bounty, wo man schon sehnsüchtig auf ihn Wartete. Alejandro nahm sich eine Rumflasche und ging hinauf in den Ausguck. //Na super, meine Schwester hasst mich und mein bester Freund ist nun Kapitän auf dem von mir gefürchtesten Schiff... Was kann eigentlich noch schief gehen?//

Mariska

Vom Ausguck aus, vernahm er die schwarze Gestallt, die langsam gen Weg Richtung Bounty ansteuerte. Am der Gangart erkannt er, um wen es sich handelte. //Scheiße// dachte er //MARISKA!!! Na da wird Adrian seinen Spaß haben…//

Die schwarze Gestallt betrat die Bounty. „Ach bist du der neue Kapitän?“, fragte eine feminine Stimme Adrian.

Dieser stellten sich die Nackenhaare hoch. //NEIN, sag mir nicht, dass DAS wahr ist// langsam drehte er sich zu der in sehr wohl bekannten Stimme und er sollte recht behalten. „Ma… Mariska du… du gehörst auch zur Bounty?“, fragte er schockiert.

Mariska enthüllte ihre Gestalt. Grinsend schaute sie Adrian an. „Ja stell dir vor! Du magst zwar Kapitän sein, aber ICH GEBE HIER DIE BEFEHLE!!!“

Die Matrosen um Mariska nickten, denn sie hatten fürchterliche Angst vor dieser Frau. „Sie ist gewalttätiger und schrecklicher als die Schwester vom Kapitän der Black Panther“, flüsterte Adrian einer der Matrosen zu.

Mariska lachte und trat auf Adrian zu. „Ja, ja so sieht man sich wieder. Ihr dachtet wohl, ich seid mich los, aber falsch gedacht!“

Einer der Matrosen kam zu Adrian. „Kapitän… ihr kennt unsere Herrin schon?“, wollte dieser wissen.

Adrian schluckte und nickte zugleich. „Ja… leider! Sie ist die Ex-Freundin meines alten Kapitäns und…“ meinte er zögernd und fügte gedanklich hinzu //…unser schlimmster Albtraum. Ich HASSE diese Frau!//
 

Alejandro kicherte vor sich hin. Die Flasche Rum war so gut wie leer und das was er sah amüsierte ihn köstlich. //Tja lieber Adrian da hast du dir wohl dein eigenes Grab geschaufelt...// dachte er.

Kiana sah dem Doktor interessiert zu wie er den Seekrankheitstrank mischte. Sie notierte sich die Zutaten genau und bekam sie von ihm danach selbst in die Hand gedrückt. Sie hatte ihn angebettelt ihr noch mehr davon zu geben denn als sie die anderen Präparate gesehen hatte war ihr nur noch schlecht geworden. Schnell hatte sie drei Tropfen davon in ihren Mund geschüttet. Doch das hatte sie in der letzten halben Stunde immer wieder getan und nun war die Flasche fast leer. Der Doktor hatte sich ihrer Erbarmt. Das Leben auf der Black Panther war wirklich nicht sehr leicht das wusste er denn er war mit ihnen hier her gekommen.

In der Taverne war immer noch die Hölle los. Ailée prügelte sich mit allem was ihr in den Weg kam. Es half ihr die Wut die sie für Adrian hegte zu vermindern. "Hey Jack, wills du nich mit uns komm?" fragte sie lallend und um sich schlagend. Sie wusste er wollte schon immer mit ihnen mit aber Adrian hatte ihn nie geduldet. Schließlich war er Ailées langjähriger Freund gewesen. "Klar soweit..." rief Jack ihr zu. Wie sehr sie seine Sprüche hasste.

Mariska musterte Adrian von oben bis unten. "Na warum willst auf einmal zu uns? Sind dir die Panthers nicht mehr gut genug?"
 

In Adrian kochte die Wut. Von weitem konnte er seine alte Mannschaft gaggern hören, wussten sie doch alle, wie „gerne“ er Mariska hatte. „Es gab einige Streitigkeiten“, meinte er nur zähneknirschend zu Mariska.

Diese nickte. „Na dann, willkommen am Bord der Bounty Kapitän. Vergesst nicht ICH BIN DIE HERRIN! Und so will ich auch genannt werden!“, sprach sie und ging dann in ihrer Kajüte um den Schönheitsschlaf nach zu holen und einen neuen Plan auszuhecken, wie sie die Black Panther und besonders Alejandro zum Grund des Meeres schicken könnte.

Neugierig kamen die Matrosen zu Alejandro. „Kapitän, spricht, woher kennt ihr Mariska und warum guckt ihr so, als stand bis eben der Teufel selbst vor euch?“

Adrian seufzte laut. „Das ist eine lange Geschichte, aber ich erzähle sie euch. Es war so…

Mariska ist die Ex-Freundin von Kapitän Alejandro. Wir trafen erstmals vor 3 Jahren auf sie. Damals lebte sie noch bei ihren Eltern. ihr Vater war ein reicher Kaufmann. Mariskas Leben war eigentlich perfekt, sie hatte ein gutes zu hause, reiche Eltern, musste nie arbeiten und würde irgendwann einen reichen Mann heiraten, diesen ein, zwei Kinder gebären und hätte dann fürs restliche Leben ausgesorgt. Doch dann traf sie uns.

Zu ehren Mariskas 18. Geburtstags wurde ein Fest gefeiert. Wir, das waren Alejandro, Ailée und ich, haben uns als Kaufleute verkleidet und aufs Fest geschlichen. Wir wollten eigentlich nur die Gäste und Gastgeber bestehlen, doch Alejandro hatte andere Pläne, er wollte sich einen Spaß erlauben. Und so kam es, dass Alejandro Mariska schöne Augen machte. Es kam wie es kommen musste und die beiden landeten noch am selben Abend im Bett. Mariska, die bis dato noch Jungfrau war, war natürlich im Glauben, dass Alejandro sie heiraten würde. Doch da hatte sie die Rechnung ohne uns gemacht.

Während Mariska von Alejandro flach gelegt worden ist, Ailée die Eltern von ihr mit Weine und Rum abfüllt, plünderten die Mannschaft und ich die Schatzkammer der Familie. Tja, so kam es, dass wir die Familie von Mariska um ihr ganzes Geld innerhalb eines Abend brachten. Sie waren pleite. Bevor der Schwindel um Alejandro aufflog, waren wir schon längst wieder über alle Berge, mitsamt deren Reichtümern.

Ihre Familie hatte alles verloren. Ihre Mutter musste betteln gehen und der Vater arbeitete als Tagelöhner und bekam nicht viel Geld. Mariska konnte, da sie nun keine Jungfrau mehr war, natürlich nicht mehr heiraten, denn wer wollte schon eine Frucht haben, von der schon gekosten worden ist?

Seit dem jagt Mariska uns. Sie macht uns dafür verantwortlich, was auch teilweise stimmt, für ihr miserables Leben. Was Mariska nicht weiß, oder nicht einsehen will, ihr Vater war schon nicht gut bei Kasse bevor wir sie ausplünderten. Wir waren nur der so genannte ‚Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat’.

Naja wie gesagt, Mariska jagt uns seit dem. Sie hasst uns. Alejandro, weil er ihr die Unschuld nahm, mich, weil ich die Kammer plünderte und weil ich sie hab abblitzen lassen nach dem sie uns das erste Mal fand, und Ailée, weil diese sich mit Mariska prügelte, als sie mich angebaggert hat.

Mehr gibt es momentan nicht zu erzählen. Ich mag gar nicht an die schrecklichen Momente denken, wenn sie uns aufgespürt hat. Egal wo wir waren, Mariska war da, wie auch immer sie dort hingekommen ist. Und so geht das schon 3 verfluchte Jahre lang.“ Adrian endete mit der Erzählung, mehr konnte er nicht erzählen, so schmerzlich war die Erinnerung an Mariska und ihre plötzlichen Auftauchen. //Die Frau ist der Teufel in Frauengestalt.//
 

Ailée und Jack verließen lachend die Taverne. Sturzbetrunken kamen sie zum Doktor um Kiana abzuholen. Lallend riefen sie ihren Namen bis die Gerufene nach vorne kam. Sie sah die ramponierten Beiden vor sich stehen, schüttelte den Kopf und meinte: "Wie kleine Kinder. Ich bringe euch zum Schiff." Sie bedankte sich noch einmal beim Doktor und begann dann den Hafen zu suchen.

Nachdem sie sich ein paar Mal verlaufen hatten kamen sie an den Hafen an dem die Schiffe lagen. "Da is die Bounty…" knurrte Ailée gefährlich.“Geht ihr schon mal vor, ich hab da noch was zu regeln." Sie ging die Planke hinauf und brüllte nach Mariska. Sie hatte mir ihr noch etwas auszugleichen. Schließlich war es Mariska gewesen, die sie in einer anderen Stadt verraten hatte. Dafür hatte sie 50 Peitschenhiebe hinnehmen müssen. Und das sollte sie nun wiederkriegen. "Sie wird gleich zusammenbrechen so betrunken is sie...“, murmelte Jack und ließ sich von Kiana aufs Schiff hinauf schleppen.“Ich bring dich erstmal in ihre Kajüte, ich glaub du musst ausnüchtern." Alejandro der sich das ganze Schauspiel mit angesehen hatte war nahe dem nächsten Wutausbruch. Nich nur das Mariska aufgetaucht war, Adrian nun der Kapitän der Bounty war, nein Ailée schleppte diesen dahergelaufenen an, und war nun auf der Bounty um sich an Mariska zu rächen.
 

Mit einem lauten Knall flog die Tür zum inneren des Schiffes rauf und eine missgelaunte Mariska trat hervor. „WER wagt es mich bei meinem SCHÖNHEITSSCHLAF ZU STÖREN???“, fragte sie wütend und schaute auf Ailée. „DU?!“, meinte sie dann finster an Ailée gewand.

Die Matrosen und Adrian ging Mariska und Ailée aus dem Weg und brachten sich so gut es ging in Sicherheit, denn Adrian ahnte, was gleich geschehe!

Ailée lachte. „Schönheitsschlaf bei dir? Ist doch eh vergebens“, meinte sie lachend. „Ich hab mit dir noch ein Hünchen zu rupfen, du Giftschlage. Wegen dir wurde ich ausgepeitscht, das wirst du mir büßen“, brüllte Ailée, als sie auch schon ihren Säbel zog und auf Mariska zu stürmte.

„Ah, kämpfen wir jetzt mit Waffen“, meinte sie nur und zog ihre 3 meterlange, 6 schwänzige Lederpeitschen hervor. Mit dieser entwaffnete sie Ailée und schon ging zwischen den beiden Frauen ein Faustkampf los.

Sowohl die Matrosen der Bounty, als auch die der Black Panther feuerten die beiden Frauen an, kämpften denn dort die gefährlichsten Piratenbräute der sieben Weltmeere derzeit gegeneinander.

Kiana kam aus Ailées Kajüte und bemerkte den Kampf auf dem Nachbarschiff. Sie registrierte auch, dass sich bei der einen Person es um Ailée handelte, die sich mit einer andren Frau prügelte. „Was treibt die denn da?“, fragte sie sich.

„Sich prügeln das siehst du doch“, meinte Alejandro hinter hier, der wieder herunter geklettert ist.

Kiana schaute den Kapitän an. „Prügeln? Aber wieso?“
 

"Ach das ist eine lange Geschichte zwischen den beiden. Sie sind schon ewige Konkurrentinnen. Erst als Mariska sich an Adrian ranmachte begann das Fass überzulaufen. Mariska hat Ailée mehrfach verraten. Nur ein einziges Mal haben sie Ailée gekriegt. Sie musste 50 Peitschenhiebe auf den Rücken aushalten. Sie hat schon nach dem 10. geschrieen wie am Spieß. Der Kerl, der die Peitsche geschwungen hat, hat ihr den ganzen Rücken zerfetzt. Nach dem 50. haben wir sie notdürftig zusammengeflickt und sind sofort zu einem Arzt gegangen. Der bei dem du auch warst. Sie war wochenlang nicht ansprechbar. Seit dem Tag schläft sie nur noch auf dem Bauch weil sie keine Berührung auf ihrem Rücken aushält. Das sie Adrian an sich rangelassen hatte war schon ein echter Fortschritt. Und das dieser Penner sich so aus dem Staub macht das is natürlich hart für sie. Aber da muss sie durch." Er war zwar ihr Bruder aber nicht ihr Beschützer, wie er gerne und oft betonte. Sie sollte für sich selber sorgen können, das hatte er ihr beigebracht.

Die Frauen schlugen aufeinander ein, Ailées eh schon blutende Lippe war nun komplett aufgeplatzt. Aber Mariska sah nicht viel besser aus. Ailée hatte einen kleinen Eimer erwischen können in dem die Exkremente der Matrosen drin waren und hatte ihr diesen um die Ohren gehauen. Mariska stank bestialisch und war außer sich vor Wut.

"Sollte nicht jemand die beiden auseinander bringen?" fragte Kiana die von dem Vorgehen mehr als geschockt war. "Sie werden sich noch gegenseitig umbringen wenn sie so weitermachen." Sie sah ein wenig besorgt aus. "Kleines, mach dir keine Sorgen. Wir haben Ailée bisher immer wieder zusammen geflickt bekommen. Sie ist hart im nehmen unterschätz sie nicht..."
 

Entsetzt schaute sie Alejandro an. Sie konnte es nicht fassen, wie herzlos dieser Mann gegenüber seiner Schwester war. „So geht das nicht weiter“, meinte sie und wollte rüber zum anderen Schiff laufen, doch Alejandro hielt sie fest. „Du bist immer noch eine Gefangene, du bleibst schön hier“, meinte er und zog sie wieder zu sich ran.

Mariska kochte vor Wut. Sie nahm ihre Peitsche und schlug Ailée auf den Rücken. Diese kreischte laut. „Das hast du davon du Flittchen“, lachte Mariska teuflisch.

Ailée war noch nicht geschlagen, schnappte sich ihr Säbel und zerfetzte Mariskas Kleid. „Mein Kleid!“, kreischte diese daraufhin, „Das wirst du büßen!“ Erneut schwang sie die Peitsche, doch verfehlte sie diesmal Ailée. Die nutzte die Chance, trat hinter Mariska und stieß diese mit einem kräftigen Tritt in den Hintern, in die Fischgrube des Hafens. Mit einem lauten Schrei landete Mariska kopfüber da drinnen.

„Nenn mich nie wieder Flittchen, du Schlampe!“, meinte Ailée noch, bevor sie sich abwendete. Ihr Blick ruhte auf Adrian, den sie hier auf dem Schiff gesichtet hat. „Bist du also zu den Feinden übergelaufen“, sprach sie noch, dann verließ sie das Schiff und kehrte auf die Black Panther zurück. Dort brach sie unter schmerzenslaute zusammen.
 

"Gott, wann hat sie zugenommen..." fluchte Alejandro der Ailée nach unter tragen musste. Sie sah wirklich schlimm aus, aber sie hatte den Kampf gewonnen. "Na super", fluchte er als er den betrunkenen Jack bei ihr im Bett liegen sah. Er mochte Jack nicht sonderlich, würde ihn aber tolerieren. Er brachte Ailée in Adrians ehemalige Kajüte. Dort wurde sie auf das Bett gelegt und ausgezogen damit man einen Blick auf die Wunden werfen konnte. Sie waren nicht schlimm und mussten nur gereinigt werden. Es dauerte nicht lange da wachte sie auch schon wieder auf.

Mariskas Besatzung konnte sich vor lachen kaum och zurückhalten. Kaum war sie aus der Fischgrube gestiegen da begann man sie zu verspotten. Selbst Adrian konnte sich einen bissigen Kommentar nicht verkneifen wobei ihm der von Ailée doch schon einen Stich versetzt hatte. Mariska befahl das sie ablegen sollten. Sie würden zu den drei Inseln segeln wo ihre Beute war. Mariska war so wütend das sie all das Gold einladen wollte und davon einen Auftragsmörder anheuern wollte der Alejandro und Ailée aus dem Weg räumte.

Kartenlesen für Anfänger

Jack erwachte aus seinem Suff. Wo war er und warum schaukelte es hier so?
 

Auch die Black Panther segelte los, Richtung dem Ziel auf der Karte. Es war bereits morgen. Ailée schlief noch in Adrians Kajüte, Kiana war wieder im Lagerraum gesperrt worden und Jack irrte auf Schiff umher und wurde erstmal vom neuen 1. Maat in seiner Arbeit eingewiesen, Schiffdeck schrubben. Die Aufregung über Adrians Verrat und über den Kampf zwischen Ailée und Mariska hat sich gelegt und jeder ging seiner Arbeit nach. Auch Jack hatte sich unter den Befehlen Alejandros gefügt.

Nach 3 Tagen war Ailée wieder auf den Beinen, ihr ging es schon viel besser. Sie besuchte ihren Bruder, der in seiner Kajüte saß und die Karte studierte. „Na wie geht’s uns denn heute?“, fragte er, als Ailée zur Tür rein kam.

„Bestens“, grinste sie. Sie ging auf ihren Bruder zu und schaute auf die Karte. „Wie lange dauert es noch, bis wir da sind?“

Alejandro lehnte sich zurück. „Es wird noch ein Weilchen dauern, die Karte ist nicht einfach zu entschlüsseln!“

Ailée sah, das ihr Bruder erschöpft war. „Du solltest dich mal ausruhen“, meinte sie daraufhin.
 

"Und wer führt dann den Dreckhaufen hier?", meinte er mit einem Grinsen. "Nya, wenn Mariska es schafft die Bande unter Kontrolle zu halten werde ich es wohl auch bis zum morgengrauen schaffen. Schließlich hast du mir alles wichtige schon einmal gezeigt..." Alejandro überlegte eine Weile und stimmte dann zu. Er würde gern ein wenig schlafen. Doch nicht allein, schoss es ihm durch den Kopf. Wollte er doch mal sehen was für Qualitäten die Kleine im Verließ hatten. Er übergab seiner Schwester das Kommando und ging hinunter in den Laderaum. Kiana ging es durch den Trank von Doktor erheblich besser sodass sie nicht mehr die ganze Zeit spucken musste. Als sie sah, dass der Kapitän herunterkam freute sie sich über seine Gesellschaft. "Komm steh auf, du wirst mich begleiten", meinte er ein wenig zu grob als er gedacht hatte. Er wiederholte es noch einmal ein wenig gesitteter. Kiana stand auf und folgte ihm Sie wusste nicht wohin erst als sie vor seiner Kajüte standen wurde ihr einiges klar. Er nahm sie mit hinein und befahl ihr sich auszuziehen. "Ich will ein wenig schlafen doch kann ich es nicht weil es hier drin viel zu kalt ist", log er. "Daher wirst du dich nun ausziehen und mich wärmen. Ob du willst oder nicht."

Ailée gefiel der Posten des Kapitäns sehr gut. Sie scheuchte die Männer hin und her und hatte sichtlich spaß daran. Seit Adrian gegangen war hatte sie kaum einen Gedanken an ihn verschwendet. Jack schaffte es tatsächlich sie abzulenken. Allgemein verbreitete er gute Laune unter den Matrosen.

Kiana hatte sich an das Seeleben gewöhnt. Ihr Bruder war immer noch recht streng zu ihr, doch sie leistete ihr gute Gesellschaft und half ihr viel in der Küche. //Schade das wir sie bald wieder abgeben müssen…// dachte sie und stand am Steuer des Schiffes. Mariska hatte ihr Ziel erreicht. Sie waren bei den Drei Inseln angekommen. Adrian saß neben ihr und spielte Kapitän. Er hatte nichts zu sagen, und das wurmte ihn. Eigentlich hatte er sich Kapitän sein anders vorgestellt. Wenigstens hatte er einen guten Ersatz für Ailée gefunden. Er wusste er tat ihr damit weh aber wer sollte schon seine Lust stillen wenn nicht Mariska? Sie hatte früher schon ein Techtelmechtel gehabt das sich jetzt weiter zog. Wenn er schon auf dem Schiff nichts zu sagen hatte dann wenigstens in der Kajüte in der er nächtigte.
 

Mariska, mittlerweile wieder gewaschen und umgezogen, ging in ihre Schatzkammer. Das mit dem Auftragskiller hatte sie sich überlegte, es würd Geldverschwendung sein, lieber würde sie selber den Tod über Alejandro und seiner Crew bringen. Sie ging in ein kleines Holzhaus, wo ihre Schätze sich türmten. Es waren nicht so viele wie bei den Black Panthern, doch zumindest allerhand nützliches. Sie nahm eine große Holzkiste, die in der Mitte des Raumes auf einer Erhöhung stand. Diese trug sie wieder auf Deck der Bounty.

„Was ist da drinne?“, wollte Adrian, neugierig wie er war, wissen. Mariska öffnete die Truhe. Darin befand sich ein Säbel, der mit blauen Ornamenten beschriftet und verziert war. //Der Säbel sieht aus wie der, den ich einst besaß als ich noch zu Alejandros Crew gehört, nur das meiner grün statt glaub verziert und beschriftet war.// „Was ist das für ein Säbel?“, wollte er wissen.

Mariska lachte. „Ein Säbel mit magischen Kräften sagt man sich. Es gibt vier Stück davon und jeder einzelne beherrscht ein Element. Dies ist der Säbel des Wasser, er erlaubt mir, mich schnell und zügig im Wasser fortzubewegen.“

Adrian stutzte. //Also war das doch war, dass mein Säbel magisch war.// „Wo sind die anderen?“, wollte er wissen und tat so, als wenn er noch nie davon gehört hat.

„Verstreut in aller Welt nur wo weiß man nicht. Man sagt sich, wenn man alle 4 Säbel besitzt, wird man mit unglaublichen Mächten gesegnet sein“, sprach Mariska mit Verzückung in der Stimme. „Ich weiß, dass ein Säbel Alejandro hat, den des Feuers, er ist rot statt blau. Es gibt noch den der Erde, der ist grün und den der Luft der ist grau.“

Adrian rang mit sich. Sollte er Mariska verraten, das den Säbel der Erde sich auch in Alejandros besitz befindet?
 

Adrian grinste: "Liebste Mariska, dann solltest du dich beeilen bevor Alejandro auch noch deinen und den anderen Bekommt. Er hat nämlich schon zwei. " Er wusste das er sie mit diesem Hinweis nur noch weiter gegen die andere Mannschaft aufbrachte aber Alejandro hatte ihn einfach von Bord gehen lassen. Und irgendwie hatte er Lust auf Rache.

Kiana sah Alejandro ungläubig an. "Das ist doch nicht dein ernst oder?", Sie wirkte leicht hysterisch hatte aber auch keine Chance ihm zu entkommen. "Komm zier dich nicht so oder soll ich etwa nachhelfen?", maulte er sie an und stand auf. Er war mittlerweile komplett Nackt und zerrte nun an ihren Kleidern herum. Kiana drückte sich von ihm weg und fügte sich ihrem Schicksal indem sie sich auszog und schnell in das Bett huschte damit er sie nicht zu genau sah. "Danke", sagte Alejandro als er sich neben sie legte, ihr den Rücken zudrehte und einschlief. //Was ist denn das jetzt für eine Aktion???// kam es Kiana in den Sinn. Jeder normale Mann wäre über sie hergefallen, nur nicht Alejandro. Er brauchte die nähe einer Person wirklich nur um einschlafen zu können.

Oben an Steuerrad herrschte reges treiben. Mittlerweile waren sie so weit gesegelt das man schon die ersten Schiffswracks durchs Fernrohr erkennen konnte. Da sie Alejandro schlafen lassen wollte ordnete sie für heute Abend Fleisch und Wein an soviel die Männer wollten. Das ließen sie sich nun auch nicht zweimal sagen. Es wurde gelacht, getrunken und man spielte. In den Jahren auf See hatte sie viele Spiele gelernt. Ihr Lieblingsspiel war immer noch Würfeln. Und nun würfelte sie um ihr leben denn sie war einen gemeine Wette eingegangen. Derjenige der verlor musste nackt auf dem Tisch tanzen.
 

Die Nacht brach langsam herein. So wie es aussah gewann Ailée, es war nur noch einer übrig und das war Jack. Fies grinsend gaben sie sich eine erbitterte Schlacht, die letztendlich Ailée gewann. Grölend und pfeifend jubelte sie Jack zu, als er einen heißen Strip aufs Deck hinlegte.

Durchs Gegröle wurde Kiana wach, kurz schaute sie zu Alejandro doch der Schlief anscheint immer noch und so schaute sie sich in seiner Kajüte um. Sie wagte sich nicht raus, hatte sie Angst, er könne plötzliche wach werden und sonst noch was mit ihr anstellen. Schnell warf sie sich ihr Untergewand über und lief zu dem Bücherregal, was an einem Schreibtische stand und gefüllt mich allerlei Bücher war.

Irgendwann spät nachts, oder besser sehr früh morgens war die Crew zu Bett gegangen. Nur Ailée und Jack, mittlerweile wieder angezogen, waren wach und unterhielten sich noch.

Irgendwann sprach Jack sie auf das „verbotene Thema“ Adrian an. „Hast du ihn geliebt?“, wollte er wissen.
 

Jack hatte es geschafft mit seinem Strip sogar die Männer zu unterhalten. Er hatte sich Spiltterfasernackt ausgezogen. Ailée war froh dass sie es nicht gemusst hatte, ihr Bruder hätte ihr den Kopf abgerissen. Als alle anderen schon im Bett waren, waren die beiden nach draußen gegangen und hatten sich in eins der Netze gelegt. Dort sprach Jack sie auf das heikle Thema an. Sie überlegte eine weile. "Ich weiß es nicht. Ich habe noch nie jemanden geliebt glaube ich. Ich wüsste nicht wie es sich anfühlen soll.“ Sie wusste das sie ehrlich mit ihm reden konnte ohne das er es jemandem weiter erzählen würde. Sie wollte nicht das jemand es hörte. Doch da hatte sie sich ein kleines bisschen getäuscht. Im Kerzenschein hatte Kiana es sich gemütlich gemacht und las in einem der Bücher die bei Alejandro gestanden hatten. Erst wollte sie das Gespräch von draußen überhören doch ihre Neugierde siegte.
 

"und was ist mit dir, Jack, wie ist es bei dir? Du hattest schon viele Frauen. Hast du sie alle geliebt?" Sie war ebenfalls neugierig. Und sie mochte das Gespräch mit ihm. Vor allem waren hier keine Kellnerinnen die ihn ablenken konnten. Bei dem Gedanken daran das ihre Gespräche meistens in einer heftigen Prügelei endeten musste sie kurz lachen. Kiana war gespannt auf seine Antwort. Würde er sagen das sie die tollste war um sich bei ihr einzuschleimen oder würde er das gleiche sagen wie sie? Kiana war der Annahme gewesen das die Geschichte zwischen Ailée und diesem Adrian etwas Festeres gewesen sei. Doch da hatte sie sich wohl getäuscht. Dennoch würde sie sich diese Frage einmal für einen Moment aufheben wo die beiden allein waren. Jack lachte heiser. „Nein geliebt hab ich bislang kein. Ich bin doch erst 28 Jahre. Ich hab mein Leben noch vor mir. Aber ich werde eines Tages die Frau meiner Träume kennen lernen!“

Ailée freute sich insgeheim. Sie war froh, das Jacks Herz noch keiner gehörte, aber wieso? Leise lachte Ailée. „Merkst du was, Jack. Wir haben ein Gespräch geführt, welches mal nicht in einer Schlägerei endet.“

Auch Jack lachte. „Ja, da hast du recht!“ Er legte den Arm um sie und nahm noch einen tiefen Schluck aus der Rumflasche. „Ich glaub ich geh zu Bett“, meinte Jack noch bevor er nach hinten sackte und eingepennt war.

Kiana hatte alles mit gehört und hatte dabei nicht bemerkt, wie Alejandro wieder wach wurde und sie beobachtete. Auch er hatte die Unterhaltung zwischen Jack und Ailée mit angehört, doch wollte er sich diesmal aus Ailée Leben rauslassen, hatte es doch ihm den besten Freund vor kurzem gekostet. „Genug gelauscht“, meinte er dann zu Kiana, die zusammen zuckte, als sie die Stimme Alejandros hörte, „komm zurück ins Bett!“

Kiana nickte verlegen und legte sich wieder hin. Das Unterkleid behielt sie an.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Terrormopf
2007-12-07T14:26:59+00:00 07.12.2007 15:26
PS: Gemein, dass du noch keinen einzigen Kommentar bekommen hast! ò__ó
Von:  Terrormopf
2007-12-07T14:26:19+00:00 07.12.2007 15:26
Hello^^

Interessante Geschichte...
Ich muss sagen, dass ich am Anfang ein bisschen lachen musste, als du von der Magd erzählt hast oder aus dem Grund, dass die Namen verschiedenen Nationalitäten entspringen... Wo spielt deine Geschichte denn? in der Karibik? Und wann spielt sie? Blütezeit der Piraterie war ja Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts, es hat mich ehrlich gesagt etwas irritiert, dass du in deinen Themen "Mittelalter" angegeben hast, denn das reichte höchstens bis ins 15. Jahrhundert und da war Amerika ja noch nicht einmal entdeckt...
Aber ich will nicht zuviel meckern, nur muss ich noch fragen, wieso Mariska ihre Beute auf einer Insel hat? oÔ
Normalerweise haben Piraten doch alles innerhalb einer Nacht versoffen und verhurt.

Wie dem auch sei, ansonsten mag ich die Geschichte ganz gerne^^ wieso geht's eigentlich nicht weiter? Würd mich nämlich irgendwie interessieren, was da noch zwischen den einzelnen Charakteren passieren wird...

LG, Terrormopf^^


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