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der schmerz nimmt den schmerz

von

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Geh zu ihnen

„Sei still du widerlicher Kerl!”, ich sprang auf, packte ihn am Kragen, und drückte das Messer an seine Kehle. „Du hast nicht das Recht, über mein Leben zu richten!” Damit zog ich durch. Sein Blut spritzte in mein Gesicht, lief über meine Haut und hinterließ lange rote Spuren darüber. Ich hatte ihn tatsächlich getötet. Meinen Bruder.

„Ahh!!”, ich schreckte hoch. War es ein Traum? Es muss ein Traum gewesen sein, immerhin lag ich auf dem Bett. Das tat ich doch, oder? Ich sah kurz gerade aus und ... sah den Fußboden. „Ach was. Bin nur aus dem Bett gefallen.”, redete ich mir ein und stand auf. Ich schlürfte ins Bad. Als ich in den Spiegel sah wurde mir schwarz vor Augen. Überall in meinem Gesicht war Blut. Eingetrocknet. Ich blickte herab. Meine Hände waren ebenfalls voll von Blut. Erschrocken rannte ich zurück in mein Zimmer. Jetzt, als ich genau hinsah, erblickte ich ihn. Den leblosen Körper meines Bruders. Eine klaffende Wunde war an seinem Hals. Seine Augen waren weit aufgerissen und leer. Seine Haut war fahl. Sein blutleerer Körper lag wie versteinert auf dem Boden.

Was hatte ich nur getan? Ich nahm das Messer, das neben ihm lag und steckte es in eine kleine Schiene, die man ans Bein binden konnte. „Starr mich nicht so an!”, schrie ich wie im Wahn. „Sei doch froh das du tot bist! Du wolltest doch immer zu Mama und Papa! Nun kannst du zu ihnen!” Ich ging zurück ins Bad und duschte, um das Blut von mir zu kriegen. Dann nahm ich eine Decke und warf sie über meinen Bruder. Zuletzt packte ich ein paar Sachen zusammen und verließ die Wohnung.

Der Arschkriecher?

„Weißt du wo Haku-chan ist?”, fragte Aiki. „Hab keine Ahnung. Vielleicht macht er blau?”, Kai war es völlig egal. Er war zwar ein Freund von Hakuta aber eigentlich war es ihm schnuppe ob er im Unterricht erschien oder nicht. „Verdammt, er macht nie blau. Er ist doch das Lehrerliebling.”- „Na und? Was solls. Kommt der Arschkriecher eben mal nicht.”, entgegnete Kai genervt. „Mensch Kai! Sei doch wenigstens ein bisschen nett.”, sagte Aiki empört.

Während dessen schlich sich ein Junge durch die Straßen von Tokyo. Sei Haar war zerzaust und seine Hosen hatten Risse. Man mied ihn großzügig und machte einen Bogen um ihn. Er stank geradezu nach Gefahr. Plötzlich fiel er nach hinten, denn er war mit jemandem zusammengestoßen. Dieser jemand war allerdings sein noch recht junger Biologielehrer. „Was machst du denn um diese Zeit hier, Hakuta-kun? Solltest du nicht in der Schule sitzen und lernen?”, fragte er mit einem seichten Lächeln. „Was geht sie das an?”, fragte Hakuta verstört. „Naja, wenn du dich während der Unterrichtszeiten herum treibst und dir irgendwas passiert sind wir Lehrer wieder die Bösen.”- „Es geht ihnen ja nur um sie selbst. Lassen sie mich in Ruhe.”, brüllte er seinen Biolehrer an. Hakuta wollte an seinem Lehrer vorbei eilen, wurde allerdings von diesem am Arm gepackt und in ein Auto geschleppt. „Sensei! Ich warne sie! Lassen sie mich gehen, oder es wird etwas Schreckliches geschehen.”- „Tisch mir keine Schauermärchen auf. So wie du aussiehst, ist es kein wunder das du nicht in der Schule bist. Die haben dich sicher im hohen Bogen raus geschmissen.”, er lachte. Hakuta hasste Menschen, die über ihre eigenen Witze lachten. Und deswegen konnte er auch seinen Biolehrer nicht ausstehen. „Sie hätten mich wahrscheinlich noch unterrichtet, wenn ich tot im Klassenzimmer gesessen hätte.” Diese Aussage löste anscheinend einen Schalter bei dem Sensei aus. War er wirklich so unbekümmert zu seinen Schülern?. Eigentlich nicht. Vor allem nicht, wenn es um Hakuta ging. Denn genau der Lehrer den Hakuta als einzigsten verabscheute, war genau der Lehrer, dessen Lieblingsschüler er war. Sogar mehr als das. Kazu-sensei empfand eine unheimliche Sympathie zu seinem Schüler. „Sei doch bitte nicht so verletzend Hakuta-kun. Das tat weh.”, bat Kazu-sensei höflich. „Pah! Was kümmerts mich was ihnen weh tut.” Das Auto hielt vor einem großen Neubaublock. „Komm mit.”, befahl Kazu-sensei. „Warum sollte ich? Sie sind nicht mein Vater.”

Sie sind ja kriminell!!

Letztendlich war er doch mit in Kazu-senseis Wohnung gegangen. Mit dem einzigen Gedanken: Wann lässt der mich endlich in Ruhe? „Da ist das Bad ”, Kazu-sensei zeigte auf eine Tür am Ende des Flurs, „da kannst du duschen gehen. Ich leg dir Sachen hin.”- „Danke ich hab selber Klamotten.”, herrschte Hakuta den Sensei an. „Und wann hattest du vor die anzuziehen?”, fragte er spöttisch. „Ich kann auch gleich wieder gehen, wenn sie so mit mir reden.”- „Nein, nein. Das war nur ein Spaß.”, entgegnete er schnell. Hakuta nahm seine Tasche und eilte ins Bad. Nach zwei, drei Minuten fiel Kazu ein, das er ja das neue Shampoo gar nicht ins Bad gebracht hatte. Also ging er damit einfach ins Bad, wo Hakuta gerade oben ohne dabei war, sich seiner Hose zu entledigen. Seine Arme waren überseht von tiefen Schnitten. Kreuz und quer, die meisten mit Wundschorf. Als Hakuta merkte, dass seinem Lehrer diese Wunden nicht entgangen waren, drehte er sich schlag artig mit dem Rücken zu ihm, hielt die Arme vor seinen Körper verschränkt. „Was fällt ihnen ein hier einfach rein zu platzen, wenn ich mich ausziehe?”, schrie er den Sensei an. „Zeig mir die Wunden an deinem Arm!”, das Klang nun gar nicht mehr nach dem für gewöhnlich ruhigen, unbekümmerten Sensei. Er schlug einen Ton an, der eine Widerrede nicht zulassen sollte. Dies wirkte auch auf Hakuta. Er drehte sich zwar nicht um und tat was der Sensei befahl, doch vor Schreck stand er da wie gewurzelt, sodass Kazu-sensei einfach um ihn rum ging und Hakutas Arme vor sich hielt. „Du... ritzt dich? Weißt du eigentlich wie gefährlich das für dich werden kann?”, fragte er mit besorgtem, vorwurfsvollem Ton. „Was geht sie das an, wie ich mit meinen Pro...”, weiter kam er nicht, denn Kazu-sensei... küsste ihn! Hakuta kniff die Augen zusammen. Er versuchte sich los zu reißen. Vergeblich. Als Kazu dann für einen Moment ab ließ, nutzte Hakuta die Gelegenheit. „Sie...sind ja... kriminell!”, stieß er hervor. „Ist Lieben also falsch?”, sagte er leicht verzweifelt, „ich will eben nicht, dass du dir so was tust, weil ich dich liebe Hakuta-kun.” Er ließ Hakuta keine Chance zu antworten oder zu reagieren, denn er küsste ihn wieder und drückte ihn dabei leicht an die Wand. Jetzt reichte es aber. Hakuta griff nach irgendeinem Gegenstand und schlug damit auf Kazu-senseis Kopf. Dieser torkelte zwei Schritte zurück und rieb sich die Stelle an der er getroffen wurde. „Das ist widerlich!! Sie sind widerlich!!”, brüllte Hakuta und rannte in ein Zimmer. Die Tür schloss er ab.

der tote Konzernerbe

'Akio Kiriaki tot!', war die Schlagzeile der Tageszeitung. 'Die Leiche des Konzernerben Akio Kiriaki (20) wurde gestern in einer Hochhaussiedlung im Tokioer Viertel Shibuya gefunden. Der Polizei zu Folge starb er durch einen tiefen Schnitt in der Kehle. Vom Bruder des Opfers, Hakuta Kiriaki (17), mit dem er nach Angaben der anderen Hausbewohner zusammen lebte, fehlt jede Spur. „Wir bitten inständig alle Bewohner die einen Hinweis zum Verbleib des Bruders haben uns dies umgehend zu melden”, so Hauptkommissar Yagami. Die Polizei legt nun eine große Rasterfahndung an um den Mörder des Verstorbenen zu finden. „Wir werden ihn finden und ihm seine gerechte Strafe erteilen” fügte Yagami hinzu.'

Als Kazu-sensei den Artikel las, wurde ihm schwarz vor Augen. Hakutas Bruder wurde brutal ermordet. Deswegen ritzte er sich wahrscheinlich. Sollte er Hakuta danach fragen? Würde dieser ihm überhaupt antworten? Seit Kazu-senseis Liebesgeständnis hatte Hakuta sich in Kazus Schlafzimmer eingeschlossen. Ein Versuch war es wert. „Hakuta-kun? Lass mich bitte mit dir reden!” Keine Antwort. „Hakuta? Sag doch bitte was!” Kein Ton. Langsam wurde Kazu panisch. Was wenn Hakuta sich jetzt umgebracht hat? Aus Schmerz, wegen dem Verlust seines Bruders? Nein! Das durfte nicht sein! Ein letztes mal rief Kazu-sensei nach seinem Schüler. Als er erneut nichts hörte, trat er die Tür einfach ein.

Der verstörte Hakuta

Da saß Hakuta nun. In der Mitte des Raumes. Zusammen gekauert. Starrer, leerer Blick gerade aus. „Hakuta! Rede mit mir! Hörst du mich überhaupt?” Er nickte stockend. „Willst du mit mir reden?”, hakte der Sensei nach. Hakuta schüttelte kaum merkbar mit dem Kopf. „Ist es ... wegen deinem Bruder?” Keine Reaktion. „Ist es ... wegen mir?” Erneut reagierte Hakuta nicht. „Hörst du mir noch zu?” Hakuta nickte. Kazu-sensei begriff, das er präzise fragen musste, sonst kam er nicht weiter. „Weißt du ... das dein Bruder .. tot ist?” Ein Nicken. „Kennst du den, der es war?” Verstört sah Hakuta den Sensei an. Tränen liefen über seine Wange und er nickte. Erfolg! Jetzt musste Kazu nur noch heraus finden, wer es war, nur wie. Hakuta würde den Namen nicht sagen. „War es... ein Nachbar?” Hakuta schüttelte den Kopf. Er weinte. Schrecklich. Hakuta hielt diese Fragen einfach nicht aus. Wenn der Sensei wüsste, dass Hakuta seinen Bruder selbst getötet hat, was würde er dann tun? Würde er Hakuta zur Polizei bringen? Würde er ihn einfach vor die Tür setzen oder gar noch Schlimmeres tun? Kazu-sensei brachte es nicht übers Herz, noch mehr fragen zu stellen. Er nahm Hakuta in den Arm, drückte ihn fest an sich. „Alles wird gut Hakuta...alles wird gut...” Hoffentlich, dachte Hakuta, hoffentlich.

Fahndung

Kommissar Yagami legte den Telefonhörer zurück. Ein weiterer Anrufer, der einen völlig nutzlosen Tipp geben wollte. Mindestens zehn Leute hatten das schon in zwei Stunden getan. So kommen wir nicht weiter, dachte sich Yagami. „Raik mach mal Kaffee, und zwar einen starken.“, schrie er durch den Flur des Präsidiums. Ein 'sofort' gab ihm zu verstehen das sein Auftrag in Arbeit war. Er ging sämtliche Notizen noch einmal durch, um sich zu vergewissern, das er nichts übersehen hatte. Es gab viele Theorien. Nein eigentlich nur zwei. Entweder ein Fremder hatte den großen Bruder getötet und den Kleinen verschleppt, oder der Kleine hatte den Großen getötet und ist anschließend geflohen. Nachbarn hatten gesagt sie hätten einen Streit gehört, was aber nicht unbedingt darauf schließen ließ, das der Kleine den Großen getötet hat. Eine Tasse Kaffee wurde dem Kommissar gereicht und er nahm einen großen Schluck daraus. Der junge Bruder ist ja erst siebzehn, dachte er sich. Da geht er sicher noch zur Schule. Also fahnde ich jetzt mal in der Schule nach dem Jungen.

Es ist egal wenn ich sterbe!!

Tage waren vergangen. Hakuta hatte nur wenig gegessen. Kazu-sensei stellte ihm zwar immer was hin, jedoch war nie mehr als die Hälfte von Hakuta gegessen worden. Alle scharfen und spitzen Gegenstände hatte Kazu-sensei ausherhalb von Hakus Reichweite aufbewahrt. Starr und leer blickte Haku ins Nichts. Zuasammengekauert hockte er in der Mitte des Schlafzimmers. Kazu hatte auf dem Sofa geschlafen. Es war schon wieder Abend. Mit einem Teller in den Händen betrat er das Schlafzimmer. "Hakuta-kun?" Es war,als hätte Haku das einfach überhört. "Verdammt trink doch wenigstens mal was!", tadelte Kazu, als er das unangetastete Wasserglas sah. Haku zuckte leicht zusammen, griff zögerlich nach dem Glas. Seine Hand zitterte. Nervlich war er völlig am Ende. Kazu setzte sich zu ihm. Hielt ihm das Glas an den Mund. Aber Haku verschluckte sich nur am Wasser, als das er es trank. "Hakuta, wenn du so weiter machs, gehst du noch zu Grunde!" Ein unverständliches Murmeln bekam Kazu zur Antwort. Verblüfft darüber, dass Haku mal was von sich gab, begann Kazu nachzuhaken. "Ich hab dich nicht verstanden, was hast du gesagt?" "Das es doch egal wäre wenn ich sterbe!!", schrie Haku. "Sag doch sowas nicht! Mir ist es nicht egal! Du bist mir wichtig verdammt! Warum willst du das nicht einsehen?", erwiderte Kazu. Wie konnte Haku nur so gleichgültig über sein Leben reden? Kazu hielt es nicht mehr aus. Sanft drückte er seinen Schüler zu Boden. Perplex was jetzt geschehen würde starrte dieser seinen Lehrer an. "W-Was... haben sie vor?" Als Antwort wurde Haku ein zärtlicher Kuss gegeben. Er erstarrte. Wand sich dann unter dem großen Mann über ihm. "Lassen sie das! Hören sie auf!", jammerte er als Kazu langsam den Hals des Kleineren herab küsste. "Ich dachte dein Leben sei dir egal? Dann müsste dir dies hier doch auch egal sein.", warf Kazu mit gleichgültigem Unterton ein. Haku begann zu wimmern. "Das ist mir aber nicht egal...ich will das nicht..." Kazu stand auf und ließ den Kleinen liegen. "Dann sag sowas nie wieder." Er verließ einfach das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2007-09-29T20:40:49+00:00 29.09.2007 22:40
ich muss hier jetzt mal anbringen: die Geschichte gefällt mir, aba in diesem kapitel kommt bissl oft der name hakuta vor,oder? vllt. hab ich mich auch nur verguckt...
Von: abgemeldet
2007-09-15T11:46:56+00:00 15.09.2007 13:46
Hey ... ich schreib den ersten xD
Schöne kurze Kapitel *freu*
Ich find die Überschriften gut geworden. Der Schreibstil ist passend
und die Story an sich find ich cool. (Ne Menge Elemente drin)
Warum hat er den Bruder umgebracht ?
Bitte weiter schreiben :D


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