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Everywhere is Shady

white Rap-Icon meets One Piece
von

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Dark Recurring Thoughts

Er lag in seinem Zimmer, auf seinem Bett und starrte an die weiße Decke. Er konnte es nicht fassen. Sollte das wirklich wahr sein? Proof konnte doch wirklich nicht tot sein! Er konnte und wollte es nicht glauben. Tiefer Schmerz brannte in seiner Seele. Sein bester Freund war tot. Er würde nie mehr sein Gesicht sehen, nie wieder sein Lachen hören oder mit ihm sprechen können. Es war ihm unfassbar, konnte es einfach nicht begreifen. War das die Wirklichkeit? Musste er wirklich immer und immer wieder leiden? War es noch nicht genug?

Heiße Tränen rannen über sein Gesicht, er drehte sich um und vergrub sich in den Kissen, wollte die Tränen ersticken. Er wollte nicht mehr so leiden müssen, nicht mehr diesen Schmerz spüren müssen, der ihm die Kehle zuschnürte und sein Herz eisern umklammerte. Es quälte ihn viel zu sehr. Es schien ihm, als hätte das Schicksal etwas dagegen, ihn glücklich zu sehen. Alles brach zusammen, lag in Trümmern vor ihm, zerstört und verbrannt. Nichts hielt in seinem Leben, nichts von dem, was ihn glücklich machte, was ihm Freude bereitete und sein Leben bereicherte. Alles ging zu Nichte. Dass alles ein Ende hatte, hatte er schon früh erkannt, aber darum musste doch trotzdem nicht alles ein Ende nehmen, was ihm wirklich etwas bedeutete!

Leise drang eine Melodie an sein Ohr, die er nach einigen Sekunden des Lauschens als den Klingelton seines Handys erkannte. Curtis rief ihn anscheinend an.

Noch einen Augenblick auf dem Bett verharrend überlegte er, ob er wirklich mit ihm sprechen wollte, vielmehr könnte. Dass er mit niemanden reden wollte, niemanden sehen wollte, interessierte seinen Freund nicht. Curtis hatte zwar Recht mit dem, was er gesagt hatte, aber er konnte sich einfach nicht aufrappeln. Es ging irgendwie nicht…

Wieder rückte sich die Melodie des Klingeltons in sein Bewusstsein und er entschied, doch abzuheben: „Hey Fiff’, was gibt’s denn?...“, fragte er matt.

„Em, na endlich gehst du ran! Is’ zwar nicht viel, aber wie wär’s mit’n bisschen Gesellschaft am Telefon? Kannste sicher gebrauchen.“

„Hm.“

„Komm, du weißt genauso gut wie ich: Das Leben geht trotzdem weiter. Lass dich doch nicht so hängen!“

„Schon klar…“

Curtis seufzte leise am anderen Ende: „Em, komm schon. Denk an Hailie! Denk an uns! Denk an deinen Job! Du wirst gebraucht! Vergiss das nicht.“

„Tu ich nich’…“

„Will ich hoffen…“

„…“

„Das wird schon wieder.“

„Wär’ ja nicht das erste Mal…“

Er war wirklich froh, dass seinem Handy gerade jetzt der Strom ausging. Die erdrückende Wahrheit in Curtis’ Worten sprang ihn zwar an, aber linderte seinen Schmerz und seine Trauer nicht im Geringsten. Viel mehr steigerten sie in ihm die Angst, dass sein Leben wirklich so weiter ging wie bisher, dass die Welt sich einfach weiterdrehte – ohne Proof.

Das würde er nicht aushalten! Sie hatten so vieles miteinander geteilt, hatten einander immer wieder aufgebaut und unterstützt. Ein Leben ohne Proof konnte und wollte er sich weder vorstellen noch leben!

Er glitt zurück in die Laken seines Bettes, starrte wieder an die Decke.

„Proof…“, flüsterte er leise in sein Schlafzimmer und wieder kamen ihm Tränen.

Mit brennendem Herzen voller Leid und Schmerzen schlief er in seinen Qualen unter den salzigen Tropfen ein und träumte von Proofs grausamen Tod, der blutig in seinem Kopf herumflog.
 

Als er aufwachte nieselte es draußen, der Regen klopfte leise an sein Fenster. Er öffnete die Augen und sah, wie die Sonne grade unterging. Er erhob sich müde und schlurfte aus seinem Zimmer und durch das Haus in die Küche. Er hatte zwar keinen Hunger, schon einige Tage nicht wirklich, aber irgendetwas musste er ja essen. Sie würden ihm noch alle den Kopf abreißen, wenn er sich noch mehr hängen ließe als er es bereits tat. Er wollte sich nicht einmal so hängen lassen und in Selbstmitleid versinken, aber er konnte es einfach nicht verhindern.

Er nahm sich einen der Energie-Drinks und eine Scheibe Brot, belegte sie und mümmelte lustlos an ihr, trank nebenbei. Nicht einmal die Hälfte seines Mahls verschwand in seinem Magen, als er sich schon wieder auf den Weg in sein Schlafzimmer machte. Er legte sich wieder in sein Bett, vergrub sich tief in der Decke und hörte, wie der Regen stärker wurde, fester gegen das Fenster prasselte. Es machte ihm nichts. Im Gegenteil; Der starke Regen, das herannahende Unwetter spiegelten auf erstaunliche Weise sein Inneres wieder und trafen es ausgesprochen gut.

Er hoffte, der Regen würde diese Welt wegspülen. Er würde alles wegspülen, was ihm Kummer bereitete, was ihn quälte und so sehr schmerzte. Er hoffte, der Regen würde diesen Alptraum fortwischen und ihn so von seinem Leid erlösen. Er hoffte wirklich inständig, dass das alles nur ein böser Traum war. Dass er, wenn er jetzt einschlief, aufwachen würde und er Proofs Stimme am Telefon hören könnte, wie sie ihn anlachte und sagte, dass er eine viel zu blühende Phantasie hatte. Er wollte wirklich nicht mehr, als das Proof wieder lebte! War das denn so schwer? War ihm nicht einmal dieser einfache Wunsch vergönnt?

Das Unwetter draußen zog über die Stadt ein und begrub Detroit unter einem dicken Regenmantel, grellen Blitzen und lautem Donner.

Es machte ihn müde, immer und immer wieder das Gleiche zu denken, dieselben Sätze zu flüstern und dieselben Bilder zu sehen. Die vergangenen Nächte hatte er nicht schlafen können, so müde er auch gewesen war, und auch die wenigen Stunden an diesem Tage waren nicht erholsam gewesen, doch jetzt spürte er, wie sich langsam Schlaf über seine Glieder legte und seine Gedanken zum erliegen brachte. Es war schön, die Gedanken loszuwerden, die Gefühle kaum mehr wahrzunehmen und immer weiter driftete er ab, bis er gleichmäßig atmend in seinem Bett lag und friedlich schlief.

First Confused Meeting

Helle Sonne weckte ihn. Er lag auf dem Rücken und hob schützend seinen Arm über die Augen, blinzelte und war verwirrt. Er lag auf Holz, warmen und feuchtem Holz, und eine kühle Brise wehte um seine Nase, roch nach Fisch und Meer. Rauschen und Stimmengewirr drang an seine Ohren und er blickte sich um. Die Sonne blendete ihn, doch er sah sich auf einem Pier liegen, Leute liefen an ihm vorbei und viele große und kleine Schiffe lagen vor Anker. Er sah hoch, direkt über sich sah er einen Lammkopf, die Galionsfigur eines kleinen Schiffes, der ihn friedlich anlächelte. Er stand auf, klopfte sich seine Sachen ab und sah sich weiter um. Das Schiff mit dem Lammkopf war klein und schien verlassen, die Segel hingen schlaff. Die anderen Schiffe, die hier lagen, wurden aus- oder beladen, die Menschen waren wirklich geschäftig am Arbeiten und er fragte sich, wo er war. Eigentlich müsste er zu Hause in seinem Bett liegen. Er kratzte sich am Kopf und sah verwirrt auf die Menge Menschen vor sich. Alles hier schien aus einer anderen Zeit zustammen, einer vergangenen Zeit.

Träumte er?

Er kniff sich in den Arm, wie man es aus Filmen kannte, und spürte ein kleines Beißen.

Anscheinend träumte er nicht, auch wenn er das nicht glauben wollte, konnte. Es musste ein Traum sein! Er schritt vor, von dem Steg auf den Hafen zu, wollte sich unter die Masse der Menschen gesellen. Hier schien auch noch ein Markt zu sein. Die Verkäufer schrieen, priesen ihre Ware an und feilschten um den Preis. In das Stimmengewirr reihten sich Schreie ein, die anders waren, mehr Angst- und Fluchtschreie und ein fröhliches Lachen, das alles zu übertönen schien. Dann fielen Schüsse.

Er zuckte zusammen und sah sich um.

Es sah hier so friedlich aus, dass er kaum glaubte, hier Schüsse zu hören. Doch waren sie gefallen. Die Menschen auf dem Platzen teilten sich, ließen eine kleine, flüchtende Gruppe durch, gefolgt von bewaffneten Männern, wohl Soldaten. Er lief schnell die paar Schritte zurück zu dem Steg, auf dem er erwacht war und dachte, er wäre hier sicher. Doch einer der Flüchtenden zeigte mit dem Finger auf ihn, ein anderer schüttelte leicht den Kopf und sie flüchteten weiter. Einer von ihnen, er trug einen Strohhut und lachte, dehnte seinen Arm, hielt sich an der Reling fest und nahm seine Freunde mit auf das Schiff.

Er sah geschockt an die Stelle, an der sich der Junge festgehalten hatte und schüttelte ungläubig den Kopf. Was war das gewesen? Das ging doch gar nicht! Der hatte seinen Arm mehrere Meter lang gedehnt… Unglaublich!

Er war völlig geplättet und geschockt, konnte nur an diese eine Stelle starren. Er hörte die Rufe und Befehle nicht, die geschrieen wurden. Er spürte nur, wie ihn etwas hoch auf das Schiff zog. Er landete unsanft auf den Planken, um ihn herum aufgeregtes Getrappel und Gelaufe. Sie legten ab und zwar mit größter Eile. Es fielen weitere Schüsse und er hastete auf, zum Heck und sah, wie die Männer auf sie zielten.

Warum war er auf dem Schiff? Er gehörte hier doch gar nicht her! War er gekidnappt worden? Wollten sie Lösegeld für ihn erpressen?

Er schüttelte den Kopf und rief sich selbst wieder zur Ordnung. Die Menschen hier kannten ihn sicher nicht. Das konnte er sich nicht vorstellen.

Sie entfernten sich schnell von dem Hafen und segelten bald auf dem offenen Meer, unverfolgt.

„Was…?“, fragte er, starrte ungläubig auf die sich entfernenden Häuser. Wo war er hier nur gelandet? Das musste wirklich ein Traum sein.

„Wer bist’n du?“, fragte ihn der Junge mit dem Strohhut, der sich so sehr dehnen konnte und sah ihn neugierig an.

Er drehte sich um, sah die gerade Geflüchteten vor sich stehen und ihn neugierig bis argwöhnisch musternd.

„Hä?“, fragte er. Er hatte ihre Fragen gar nicht gehört, war viel zu geschockt und in Gedanken gewesen dafür.

„Wer bist du? Wo kommst du her?“, fragte eine rothaarige, junge Frau.

„Wo bin ich?“, antwortete er mit einer Gegenfrage.

„Auf der Flying Lamb!“, verkündete der Junge mit dem Strohhut stolz.

„Flying Lamb…?“, wiederholte er fragend. Er verstand nicht, was hier lief, in welches Spiel er hineingeraten war.

„Ja, Flying Lamb, so heißt unser Schiff“, erklärte ein Junge mit schwarzen Locken und einer langen Nase, die ihn an Pinocchio erinnerte.

„Euer Schiff?“

„Unser Schiff“, nickte die rothaarige Frau und fragte wieder, „Wer bist du? Du scheinst nicht von Icon Island zu kommen“, sie deutete auf die Insel hinter ihnen, die langsam kleiner wurde.

„Icon Island?“, er verstand kein Wort von dem, was sie ihm gerade erzählten.

Die rothaarige Frau schüttelte leicht den Kopf und winkte ab, „Vergiss es. Wer bist du?“

„Wo bin ich hier?“

„Auf unserem Schiff“, antwortete der Junge mit der langen Nase.

„Die Flying Lamb...“, soweit hatte er verstanden.

„Genau.“

„Und warum bin ich hier?“, fragte er. Das war alles nur ein Traum. Obwohl er Zweifel hegte. Ganz leise und ganz tief in seinem Inneren hörte er Zweifel.

„Weil dich die Marine sonst erschossen hätte“, antwortete der Junge mit dem Strohhut grinsend.

„Marine? Wieso? Ich hab doch gar nichts gemacht!“ Er war doch kein Pirat oder sonst etwas dergleichen.

„Die glauben, du gehörst zu uns und wärst Pirat.“

„Zu euch? Pirat?“ Langsam begann das alles seinen Verstand zu überfordern. Wenn das hier wirklich nur ein Traum war, würde er, sobald er wach wäre, zu einem Arzt gehen und sich einmal gründlich untersuchen lassen. Das ging doch alles auf keine Kuhhaut!

„Ja, wir sind Piraten und die Idioten dachten, du gehörst zu uns und wollten dich erschießen. Sonst wärst du auch gar nicht hier.“

„Was?“ Es überforderte ihn wirklich.

Ein junger, blonder Mann in Anzug schnipste seine Zigarette über Bord und wandte sich zum Gehen um. „Komm, ich mach dir erstmal was zu Essen. Dann klärt sich alles.“

„Essen! Hunger!“, rief der Junge mit dem Strohhut und hüpfte neben dem blonden Mann her, der ihn gegen den Mast kickte.

Er schüttelte leicht den Kopf. Was träumte er sich denn für einen Müll zusammen? Aber irgendwie konnte er nicht glauben, dass es wirklich ein Traum war. Dachte man in Träumen überhaupt, dass es Träume sind?

„Komm, Sanji zaubert dir was ordentliches“, die Rothaarige lächelte ihm aufmunternd zu und ging ebenfalls in die Richtung. Auch der Rest der Crew, eine sehr kleine Crew, ging dem blonden Mann nach und auch er folgte ihnen, immer noch in Gedanken.

Sie gingen über das Schiff, mussten ein paar Stufen hinunter und wieder herauf und standen in der Küche des Schiffes, der Kombüse. Der Mann in dem Anzug stand am Herd und kochte, der Rest hatte sich auf die beiden Bänke um den Tisch gesetzt. Er setzte sich dazu.

„Besser, wir stellen uns erst einmal vor“, lächelte die Rothaarige, „Ich bin Nami und das ist Sanji“, sie zeigte auf den blonden Mann im Anzug, „Lysop“, sie zeigte auf den Jungen mit der langen Nase, der ihr ins Wort fiel, „Käpt’n Lysop, wenn ich bitten darf! Ich bin der Käpt’n dieses Schiffes und der stärkste Pirat weit und breit…“, die rothaarige Frau namens Nami stellte einfach weiter vor, zeigte auf einen breitschultrigen Mann mit grünen Haaren, der lässig am Tisch saß, „Zoro, Chopper“, ein kleiner Elch mit blauer Nase, „und Robin.“ Robin war eine schwarzhaarige Schönheit, die leicht lächelte.

„Ich bin Ruffy! Monkey D. Ruffy!“, kam es hinter ihnen. Es war der Junge mit dem Strohhut, der zum wiederholten Male die Kombüse betrat und sich über das Essen hermachen wollte, „Ich werde Piratenkönig!“

„Piratenkönig?“

Der Junge mit dem Strohhut, Ruffy, nickte und grinste breit, machte sich wirklich schon wieder über das Essen her und wurde wieder von Sanji, dem blonden Mann, hinausgekickt.

„Die Jungs sind alle ein bisschen verrückt“, erklärte Nami weiter, „Aber ganz nett.“

Er nickte leicht: „Okay…“

„Und wer bist du?“, kam es schüchtern von dem Elch, der einen rosa Hut trug und sich unter der Tischkante versteckte.

„Marshall.“

„Marshall?“, fragte Lysop nach und legte leicht den Kopf schief.

Er nickte: „Marshall Mathers… Aber die meisten sagen nur Em zu mir“, er zuckte leicht mit den Schultern. Es war interessant und schön, wieder einmal Menschen zu begegnen, die nicht sofort sein Gesicht erkannten und damit zu wissen glaubten, wer er war.

„Jetzt isst du erstmal was“, Sanji stellte einen frisch dampfenden Teller vor ihm auf den Tisch.

Er nickte leicht: „Danke…“

„Ich auch!“, quengelte Ruffy und setzte sich an den Tisch, bekam auch was, so wie der ganze Rest der Crew ebenfalls. Zuerst die Damen, dann die Jungs.

Das Essen duftete so gut und schmeckte noch viel besser, dass er sich fragte, ob er jemals so etwas Köstliches gegessen hatte. Viele Hotels priesen mit ihren wunderbaren Köchen und allem, aber dieses Essen war echt unübertroffen. Er merkte, wie sein Magen nach dem Essen schrie und hungrig war. Das war gut, aber es erinnerte ihn gleichzeitig daran, warum er so lange kaum etwas zu sich genommen hatte und jetzt so einen großen Hunger hatte.

Proof.

Er spürte wieder den Kloß in seinem Hals, der ihm das Schlucken so schwer machte, die Trauer, die er für einen Moment vergessen hatte und sich nun wieder in sein Bewusstsein drängte, den Schmerz, der zurück kam und sein Herz kalt umklammerte und gleichzeitig in Stücke riss.

Er legte das Besteck zur Seite. Er konnte nichts mehr Essen, er würde es nicht mehr runter bekommen. Die Trauer ergriff erneut Besitz von ihm, lies nichts anderes mehr zu außer dem erbitterten Kampf um die Tränen, die sich einen Weg nach draußen suchten.

„Hey, schmeckt’s dir nicht?“, fragte Sanji und musterte ihn.

Er schüttelte den Kopf: „Das ist es nicht… Dein Essen ist super…“, mehr bekam er nicht raus. Irgendwie hörte sich seine Stimme dünner an als sonst.

„Willst du nach Hause?“, fragte Ruffy zwischen zwei Bissen.

Er schüttelte den Kopf. Er wollte nicht nach Hause, nicht jetzt. Wenn es wirklich ein Traum war, dann wollte er ihn auskosten. Er war so anders als sein Leben, seine Wirklichkeit und dieses Anders gefiel ihm. Zwischen all der Trauer und dem Schmerz den er spürte, mochte er diesen Traum, diese Wirklichkeit…

Starting Spiny Conversations

Nami hatte ihn unter Deck geführt und ins Krankenzimmer gebracht, wo er sich hinlegen konnte. Der kleine Elch namens Chopper war ihnen sofort nachgelaufen.

„Wenn du willst, können wir dich zurück bringen“, bot Nami an. Sie war eine sehr nette Frau, fand er.

Er schüttelte leicht den Kopf und wunderte sich, dass der kleine Elch Anstalten machte ihn zu untersuchen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Elch reden konnte und überaus menschlich wirkte.

Er schüttelte ihn von seinem Arm ab: „Was is’n das für’n Vieh?“

Chopper versteckte sich hinter Nami, aber irgendwie Falschrum. Er sah mehr von ihm, als dass der Elch sich versteckte.

„Chopper, unser Arzt“, erklärte Nami. Sie war sehr verständnisvoll. „Er hat von einer Teufelsfrucht gegessen und ist quasi halb Mensch halb Elch.“

„Teufelsfrucht?“

Sie nickte.

„Was ist das denn?“

„Nami, welchen Kurs haben wir?“, der große Mann mit den grünen Haaren, der Zoro hieß, öffnete die Tür und fragte nach der Rothaarigen.

„Entschuldige mich, ohne mich läuft hier gar nichts“, lächelte sie ihm zu und stand auf.

„Übertreib nich’ so“, brummte Zoro.

„Du bleibst hier und passt auf“, befahl sie ihm und verlies den kleinen Raum, ging nach oben.

„Ich? Wieso ich?“, fragte Zoro noch, trat aber schließlich ganz ein und machte widerwillig die Tür zu. Er lehnte sich gegen die Wand neben der Tür.

Der kleine Elch mit dem rosa Hut versteckte sich auffällig hinter dem Stuhl von dem Nami aufgestanden war und blickte ängstlich zu ihm.

„Willst du ihn nicht untersuchen?“, fragte Zoro den kleinen Elch.

„Achja, stimmt…“, und er nahm seine Tätigkeit wieder auf.

Er lies es über sich ergehen und war verwirrt, dass der kleine Elch anscheinend wusste, was er tat.

„Er ist unser Arzt“, erklärte Zoro knapp.

Er sah auf und nickte leicht: „Sagte Nami schon…“

„Nami ist unsere Navigatorin“, erklärte Chopper und schien fertig, „Du bist gesund, aber ein bisschen geschwächt.“

Er nickte leicht. Es wunderte ihn nicht.

„Zoro, holst du noch was zu Essen?“

„Voll im Einsatz…“, murmelte Zoro, ging aber.

„Bedrückt dich etwas oder so? Es sah vorhin so aus…“, fragte Chopper und sah ihn schüchtern an.

Er schüttelte leicht den Kopf: „Schon okay.“

Chopper nickte: „Gut. Dann isst du jetzt was und ruhst dich aus. Kannst ja mit Nami reden, wie wir dich nach Hause bringen.“

Er nickte.

„Ich geh dann… Ruf, wenn du etwas brauchst.“

Er nickte.

Chopper sah ihn noch einen Moment an, schien zu überlegen ob er ihn wirklich allein lassen sollte, ging dann aber.

Keine Minute später trat Zoro die Tür wieder auf und stellte das Essen vor ihm ab.

„Danke…“

Zoro brummte nur etwas und lehnte sich wieder gegen die Wand neben der Tür.

Er begann zu essen, langsam. Es wollte noch immer nicht hinunter, aber er zwang es sich rein. Wenn er schon im Traum von einem sprechenden Elch gesagt bekam, er solle mehr esse, wäre es wirklich an der Zeit, das zu tun.

„Ist dieser Lysop wirklich euer Käpt’n?“, fragte er nach einer Weile leise. Diese Stille war unerträglich und die stechenden Blicke des anderen Mannes taten ihr übriges.

„Nein, das ist Ruffy.“

„Der Typ mit dem Strohhut?“

Zoro nickte: „Wie Nami schon sagte, die sind alle ein bisschen verrückt, aber ganz in Ordnung.“

Er nickte verstehend und aß weiter. Erst als er aufgegessen hatte, fragte er weiter: „Und ihr seid wirklich Piraten?“

Zoro nickte. Er schien nicht sonderlich viel zu reden.

„Warum stehst du noch hier?“ Das war eine wirklich gute Frage. Warum stand dieser Mann noch dort und beobachtete ihn?

„Ich soll auf dich aufpassen.“

„Warum das denn? Ich bin doch kein Kleinkind mehr, das einen Babysitter braucht!“

„Seh ich auch so“, er zuckte mit den Schultern.

„Hm.“ Das waren schon komische Leute hier, befand er. Sie erschienen ihm nicht wie Piraten. Man kannte sie ja aus Filmen und Büchern: Gefährlich, blutrünstig, gemein und ohne Manieren. Diese Piraten schienen nicht so zu sein. Sie waren nett, aufgedreht, jung und alles andere als der ’typische Pirat’.

„Was macht ihr so?“, fragte er. Hier stumm zu sitzen, würde ihn noch in den Wahnsinn treiben.

Zoro zuckte kurz mit den Schultern: „Nicht viel.“

„Raubt und plündert ihr?“

„Nein, dazu ist unser Käpt’n zu naiv und zu ehrlich“, grinste Zoro.

„Ehrliche Piraten?“, auch er musste grinsen, „Hab ich ja noch nie gehört.“

„Sind wohl auch die einzigen.“

„Immer mal was neues…“

Zoro nickte leicht, brummte zustimmend und ihr Gespräch erstarb wieder.

Das war schon wirklich ein seltsamer Kerl, befand er. Obwohl, bei ihm zu Hause gab es auch solche Kerle. Wortkarg, mürrisch, abweisend, aber loyal und gut in dem, was sie taten. Er glaubte einfach mal, dass dieser Zoro so ähnlich war. Er war zumindest schon mal wortkarg, mürrisch und abweisend.

„Und was macht ihr dann, wenn ihr nicht plündert?“, fragte er dann weiter. Es war wohl keine gute Idee, wenn er sich einfach stumm seine Gedanken machte. In den letzten Tagen war da nie etwas Gutes bei heraus gekommen.

Zoro zuckte leicht mit den Schultern: “Nicht besonders. Wir schippern ein wenig auf dem Meer, legen an Inseln an – Und Ruffy schleppt uns von einem Abenteuer ins nächste“, er grinste leicht.

„Hört sich aufregend an…“, nickte er kurz.

„Durchaus.“

Schon wieder war ihr Gespräch im Nichts versiegt und dabei wollte er reden. Irgendetwas reden, über nichts und alles und einfach mal dieses Anderssein seines Traumes genießen. Aber dazu war Zoro wohl die falsche Person.

Eine kleine Weile saß er stumm auf dem Bett, war in Schweigen und Stille gehüllt und nur ihre leisen Atemzüge waren zu hören. Selbst Zoros Blicke spürte er nicht mehr auf sich. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Zoro aus dem Bullauge sah, dem kleinen Fenster in der hölzernen Wand.

Die Tür ging auf und der Junge mit der zu langen Nase trat ein, schien unsicher zu sein, schwellte aber stolz seine Brust und verkündete: „Käpt’n Lysop ist jetzt bei dir, dann bist du bald wieder auf dem Damm.“

Er schmunzelte. Eine lustige Truppe schienen sie wirklich zu sein.

„Dann kann ich ja geh’n…“, brummte Zoro und ging auch schon aus dem Raum.

Lysop sah ihm einen Augenblick nach ehe er sich auf den Stuhl neben dem Bett setzte.

„Soll ich dir eine Geschichte erzählen?“, fragte er und rieb sich die lange Nase.

Er sah Zoro noch einen Moment nach, blickte dann zu Lysop und nickte leicht: „Erzähl mir, wo ich bin.“

„Wo du bist? Auf der Flying Lamb, das hatten wir doch schon“, erwiderte Lysop.

„Ja, ich weiß. So meint ich das auch nicht…“, er suchte nach bessere Worten, „Erzähl mir, was das hier für eine Welt ist. Was für ein Leben ihr lebt“, forderte er, hoffte, es besser ausgedrückt zu haben.

Lysop sah ihn verwirrt an, verstand noch immer nicht recht. „Was für eine Welt? Was für ein Leben? Wovon redest du, Mann?“, fragte er zurück.

Er seufzte innerlich: „Ich meine… Das hier ist – so anders… Ach, ich weiß auch nicht…“, resignierte er.

„Du kommst wirklich nicht von Icon Island“, stellte Lysop fest.

Er schüttelte den Kopf.

„Von wo kommst du denn?“

„Detroit, Michigan“

„Hä?“

„Das liegt in Amerika“, erklärte er mehr schlecht als recht.

Lysop schüttelte den Kopf: „Kenn ich nicht.“

„Nicht?“, fragte er nach. Es gab noch Leute, die Amerika nicht kannten?

„Nö, sollte ich?“

Er schüttelte leicht den Kopf: „Nicht wirklich…Verpasst zumindest nichts.“

„Dann is’ gut.“

“Und wo kommst du her?“, fragte er nach. Vielleicht würde er so seinen Traum weiter träumen ohne an die Wirklichkeit denken zu müssen.

„Aus einem kleinen Dorf im East Blue.“

„East Blue?“

Lysop nickte.

„Was’n das?“

Lysop sah ihn überrascht an: „Du kennst den East Blue nicht?“

Er schüttelte den Kopf: „Nie gehört.“

„Nicht? Und vom West Blue? North Blue? South Blue?“

Er schüttelte den Kopf: “Nein, alles nicht.”

„Aber Grand Line kennst du schon?“

Wieder schüttelte er den Kopf: „Nope, sollte ich?“

„Ja, solltest du. Wir sind hier auf der Grand Line“, informierte ihn Lysop.

„Echt? Ist das’n Meer oder so was?“

Lysop wiegte leicht den Kopf: „Mehr ’ne Strömung glaub ich, aber ja. Frag Nami, die kennt sich damit aus.“

Er nickte leicht: „Okay…“

Wo zur Hölle war er gelandet? Verdammt…!

Unavailing Desperate Retrievals

Nach wenigen weiteren Worten mit Lysop stand er auf und ging an Deck.

„Ah, Em, fühlst du dich besser?“, fragte Nami, die vor der Tür zur Kombüse stand und zu ihm herunter sah.

Er nickte.

Sogleich kam der kleine Elch Chopper zu ihm gewuselt und sah zu ihm hoch: „Fühlst du dich besser? Willst du dich nicht doch noch etwas hinlegen? So zur Vorsicht?“

Er schüttelte den Kopf: „Nein, danke… Ich sollte wieder was machen, denk ich.“ Dass ein Elch sprach und auch noch eine blaue, nervös zuckende Nase hatte, wie ihm jetzt auffiel, war immer noch verwirrend.

„Wie du meinst.“

„Was kann man denn hier so machen?“

„Nicht viel“, zuckte Lysop mit den Schultern, „Entweder du badest in der Sonne, schließt dich Zoros Training an oder spielst Karten oder so was.“

„Aha…“, das waren ja heitere Aussichten. „Dieser Zoro ist schon ’ne seltsame Type, oder?“, fragte er die beiden.

Nami war derweil von ihrem Platz verschwunden.

„Seltsam ist gut“, kam es belustigt von der Treppe. Sanji, der blonde Koch im Anzug, kam die Treppe von der Kombüse zu ihnen herunter, „Zoro ist ’n ziemlicher Idiot, wenn du mich fragst. Entweder der liegt faul im Weg oder schmeißt seine Hanteln durch die Gegend. Und saufen tut er wie ein Loch.“

„Aha…?“

Lysop und Chopper grinsten, lachten leise und nickten.

„Naja, ich geh mal was bauen“, erklärte Lysop grinsend und Chopper folgte ihm.

Er sah ihnen kurz nach, blickte dann wieder zu Sanji. Den Witz hatte er nicht ganz verstanden. „Ist er wirklich so?“

Sanji nickte: „Yo, wirste auch noch sehen. Bist wohl länger bei uns, oder?“

Er zuckte mit den Schultern: „Weiß nich’.“

„Hm“, Sanji nickte leicht, zündete sich eine Zigarette an und stellte sich an die Reling.

„Und was macht man hier so den ganzen Tag?“ Das Leben auf See erschien ihm im Moment ziemlich langweilig, wobei er sich das Piratenleben doch als ziemlich aufregend vorgestellt hatte.

Sanji zuckte mit den Schultern: „Man sucht sich eine Beschäftigung und passt auf, dass man nicht von Lysop in die Luft gejagt wird.“

Wie zur Bestätigung hörten sie am hinteren Teil des Schiffes etwas verpuffen.

„Lysop ist’n Spinner. Er bastelt immer irgendwas, was dann in die Luft geht“, erläuterte Sanji.

Er nickte leicht: „Okay…“

„Aber ansonsten kann man hier weniger machen. Außer natürlich du spielst mit unserem Käpt’n Karten – würde ich dir aber von abraten.“

„Aha…?“, im Moment verstand er nur Bahnhof – und das in seinem eigenen Traum. War das normal?

„Ruffy hält sich nicht sonderlich an Spielregeln und erfindet gerne neue dazu“, erklärte Sanji.

Na wenigstens konnte man sich mit dem Blonden vernünftig unterhalten wie es schien. War wohl auch eine Rarität, wie es ihm vorkam.

„Ah, verstehe“, antwortete er Sanji, „Und was machst du so?“

„Kochen.“

„Ja, außer kochen?“

„Weibern nachsabbern“, brummte jemand hinter ihnen. Zoro.

Er wandte sich zu ihm um, sah beide fragend an. Er kam sich echt dumm vor.

„Was hast du gesagt, Marimo?“, schnaubte Sanji und sein freundliches Lächeln wurde zu einer angepissten Grimasse des Ärgers.

„Ich sagte, Schmalzlocke, dass du nur Weibern nachsabberst und den liebeskranken Idioten spielst!“, knurrte Zoro.

„Achja?“

„Ja!“

„Jungs!“, donnerte Namis Stimme übers Deck, „Wenn ihr euch prügelt erhöhe ich eure Schulden um 400%!“

„Aber natürlich, Nami-Mausi! Mein Augenstern, mach das!“, flötete Sanji zu ihr und stöckelte einen seltsamen Tanz vollführend in ihre Richtung, „Kann ich dir helfen, Schönste aller Schönen? Deinen lieblichen Rücken eincremen? Deine zarten Schultern massieren? Dir die Sterne vom Himmel holen?“

Nami ging aufs hintere Deck und Sanji folgte ihr liebeshungrig.

„Äh…“, war alles, was er noch dazu sagen konnte.

„Hab’s ja gesagt“, brummte Zoro.

Von wegen, Sanji war normal… So konnte man sich irren.

Er schüttelte leicht den Kopf: „Ihr seid alle verrückt… ehrlich…“, murmelte er.

„Wissen wir“, murmelte Zoro.

Er nickte. Ja, sie hatten ihm das ja auch schon gesagt.

„Kann man sich hier irgendwo hinsetzten?“

„Klar, überall.“

Was fragte er auch?

Er nickte kurz und folgte dann Sanji und Nami auf das hintere Deck.

Robin, so glaubte er sich zu erinnern, hieß die schwarzhaarige Frau, saß in einem Liegestuhl und las ein Buch.

Nami saß im zweiten Liegestuhl und lies sich von Sanji den Rücken eincremen. Sanji sah ein bisschen so aus, als würde ihm gleich einer abgehen.

Was träumte er bitte für einen totalen Schwachsinn?

Wäre das ein Traum von Curtis oder so, würde er sagen, sie wären unbefriedigt und würden sich eine Frau wünschen oder etwas derartiges. Aber er träumte hier diesen Müll!

Das war doch nicht zu fassen.

Nami sah auf: „Ah, Em, willst du dich zu uns setzten?“

Er zuckte mit den Schultern: „Mehr kann man hier ja kaum machen…“ Wie er leidig hatte feststellen müssen.

Sie schüttelte leicht den Kopf: „Wenn der Wind gut steht und wir gut vorankommen eher weniger. Aber du kannst mir ja schon mal erklären, wo du hin musst.“

Sie stand auf, schob Sanji aus dem Weg, der ihr noch weitere Wünsche erfüllen wollte, und holte ihre Seekarten.

Sie breitete sie vor ihm auf den Boden aus und fragte: „Wie heißt denn die Insel?“

Er sah sie einen Moment an. Er kam von keiner Insel, er kam aus einer Stadt. Einer Industriestadt um genauer zu sein namens Detroit, die in Michigan lag, was auch keine Insel war, auch wenn es einen See beinhaltete, so weit er wusste.

„Weiß nicht?“, versuchte er es.

„Aber du musst doch wissen wo du herkommst“, meinte Nami, „Oder hast du dein Gedächtnis verloren?“

So was hatten die Leute nur in billigen Filmen, die irgendwie einen Plot suchten. „Nein“, er schüttelte leicht den Kopf, „Ich weiß schon noch alles, nur… Ich komme aus Detroit.“

„Detroit?“, fragte Nami nach.

Er nickte.

„Ähm…“, machte Nami und suchte nach besagtem Ort. „Das ist hier nicht drauf…“, stellte sie schließlich fest.

„Nicht?“, Sanji, welcher ihr und den anderen beiden gerade etwas zu trinken hinstellte, war nicht weniger überrascht wie Robin, die von ihrem Buch aufsah.

Das hatte er sich schon gedacht, wenn er ehrlich war. Warum sollte er auch in seinen Träumen in der Wirklichkeit bleiben? Von Amerika einmal abgesehen. Wäre ja Verschwendung oder was auch immer. Obwohl er ja anscheinend nicht einmal mehr in Amerika war.

Er nickte leicht: „Schon okay…“, hoffte er zumindest.

„Wirklich?“, fragte Nami nach.

Er nickte: „Klar. Is’ nich’ so schlimm…“, und zuckte mit den Schultern.

„Wo liegt denn Detroit genauer?“, fragte Robin, sah ihn nachdenklich an.

„In Michigan, also Amerika“, erklärte er.

„Amerika?“, fragte Nami, sah zu Robin.

Robin schüttelte den Kopf: „Noch nie gehört.“

War das jetzt gut oder schlecht?

„Hm…“, überlegte Nami und sah nachdenklich auf die Karte zu ihren Knien.

„Ich spring einfach beim nächsten Stopp ab“, schlug er vor.

Sie winkte ab: „Ach was. Das finden wir schon…“

Das bezweifelte er zwar irgendwie, aber sollten sie es versuchen. Mehr als Amerika nicht finden, konnte ihnen ja nicht passieren. Und dann sprang er halt eben in irgendeinem Hafen ab und zog alleine weiter bis er aufwachte.

War ja nur ein Traum…

„Erzähl doch bitte etwas über Detroit“, bat Robin ihn und legte ihr Buch zusammengeklappt auf ihren Schoß.

„Äh…“, er sah zu ihr. Was sollte er denn von Detroit erzählen? „Naja, D liegt eben in Michigan, USA und ist ’ne Autostadt. War mal ganz gut im Geschäft, aber das flaute ziemlich ab und jetzt is’ das ziemlich mies da die meiste Zeit. Weil da eben mehr Schwarze wohne. Je nach dem auf welcher Seite man wohnt, ist es halt mehr mies oder weniger mies…“, er zuckte leicht mit den Schultern.

Was könnte er sonst noch erzählen?

Robin schüttelte leicht den Kopf: „Ich hab noch nie von einer Autostadt gehört… Frau Navigatorin?“ Robin sah zu Nami.

Auch Nami schüttelte den Kopf.

Er zuckte wieder leicht mit den Schultern: „Schon okay…“

Dann halt nicht ’nach Hause’. War auch kein Beinbruch, wenn man ihn fragte. Er musste sich nicht auch noch in seinen Träumen mit seinem Alltagsleben auseinander setzten.

New Unspeakable Rhymes

Er setzte sich auf die Planken, lehnte sich gegen die Streben der Reling.

Was anderes konnte man hier ja eh nicht machen.

Sollte das hier so langweilig bleiben, was es gerade nun einmal war, würde er nur wieder über alles nachdenken.

Und war sein Traum nicht dazu da ihn abzulenken?

Was war das überhaupt für ein komischer Traum?

Allein die Leute, die er sich hier zusammenträumte, waren ja total irre. Der eine Typ sprang die ganze Zeit durch die Gegend, wie ein Flummi und dehnte seine Arme Meter lang. Der andere schwieg sich aus und hatte grüne Haare, waren aber wohl gefärbt… Hoffte er. Ein anderer Typ hatte eine viel zu lange Nase und sprengte sich alle fünf Minuten selbst in die Luft und wurde auch noch die ganze Zeit von so einem kleinen Stoffelch verfolgt, der sprechen konnte und Arzt war.

Er würde nie mehr vor dem Schlafen einen Energie-Drink nehmen. Das war die Hölle, was man da träumte.

Ob das der von Curtis war? Der Drink war ja eh eine Nummer für sich. Ob der wohl Halluzinationen hervorrief? Er wusste es nicht so genau. Wenn er aufwachen würde, würde er gleich Curtis danach fragen. Besser, man sicherte sich ab. Noch einmal so einen Mist wollte er nicht träumen!

Er seufzte leise und starrte in den hellblauen Himmel. Da flog eine Schäfchenwolke in Form eines Mikrophons…

Er schüttelte leicht den Kopf.

Er sollte nicht nachdenken. Das war grade nicht gut.

Er griff in seine Baggy. Eigentlich hatte er doch immer was zum Schreiben dabei... Tatsache. Hatte er doch wirklich seinen Block und einen Kugelschreiber in der Tasche.

Er kratzte sich an der Stirn.

In diesem Traum sollte ihn wohl nichts mehr wundern.

Er schlug seinen Block auf, suchte eine beschreibbare Seite und fing die erste Zeile an:

ich langweil’ mich auf dem Meer/Ozean weit nichts zu seh’n oder hör’n

Das war es irgendwie noch nicht.

Er versuchte sich an einem Vierzeiler:

dachte immer das Piratenleben sei ein Abenteuer/voller Gefahren und Monster, als Matrose angeheuert/die Marine auf den Fersen, Gewehre im Anschlag/sie schießen und feuern, also kämpf oder bereu es!

Er nickte leicht.

Das gefiel ihm. Vielleicht sollte er wirklich mal etwas über Piraten schreiben. Die kamen ja gerade wieder in Mode. Da konnte man sicher einiges mit reißen.

Er schrieb weiter. Schrieb alles auf, was ihm gerade in den Sinn kam und den Weg zu seinen Fingern fand.

hast du schon mal geträumt, dein Leben wär vorbei?/hast du schon mal geträumt, du wärst ganz allein?/hast du schon mal geträumt, du wärst fremd in deiner Welt?/hast du schon mal geträumt, du wolltest nie mehr wach werden?

Er sah seine Zeilen an, las sie noch einmal durch und seufzte leise.

Das erinnerte ihn an Proof, an Zuhause. Es fühlte sich nicht mehr wie sein Zuhause an. Und auch das hier vermittelte kein Gefühl von Heimat. Aber er wollte wieder so fühlen, wieder Zuhause sein.

Sollte ein Traum das nicht schaffen können?

ich dachte, ich hätt schon alles Mal gesehen/als gäb’s in der Welt nichts Neues mehr/würd’ immer alles irgendwie verstehen/doch ich wurde eines besseren belehrt

„Was schreibst du da?“, beugte sich ein schwarzer Haarschopf mit Strohhut über seinen Block und versperrte ihm die Sonne.

Er sah auf: „Rhymes.“

„Reims?“, fragte Ruffy nach und sah ihn nicht wissend an.

Er nickte: „Ja, Rhymes. Ich bin Rapper und texte eben, wenn mir was Gutes kommt oder ich einfach Bock zu hab oder so.“

„Ah! Verstehe!“, nickte Ruffy fachmännisch.

Skeptisch hob er eine Augenbraue: „Du hast keinen Schimmer, oder?“

„Jupp!“

Er grinste leicht. Amüsant waren sie ja schon alle irgendwie. „Soll ich’s dir zeigen?“, fragte er den Schwarzhaarigen.

Ruffy nickte kräftig: „Ja!“

Das brachte ihn zum Schmunzeln. Er mochte Ruffy. Er war wirklich ein lustiger Zeitgenosse – oder mehr Traumgenosse. War das eigentlich sein Humor, der da aus ihm brach? Er war doch sonst nicht so fröhlich und unbeschwert.

Aber er mochte Ruffy, was auch immer er genau war.

„Okay“, meinte er, „Dann rap ich dir mal was vor. Wird dir sicher gefallen.“

Ruffy nickte erneut, setzte sich vor ihm auf die Planken. Gerade als er anfangen wollte, brüllte der ’Fressack’, wie ihn seine Freunde liebevoll nannten,: „Lysop! Chopper! Kommt mal! Em rapt!…”

Dieser grinste leicht.

Ja, der Kleine war ihm wirklich sympathisch.

Von Ruffys Geschrei angelockt kamen Lysop und Chopper auch neugierig herbei. Nami und Nico Robin lagen noch immer oder auch schon wieder auf ihren Liegestühlen. Nachdem Nami ihren Kapitän mit einer Kopfnuss für sein Geschrei bestraft hatte, lag auch sie wieder und sonnte sich.

Er zog es vor, sich dazu nicht weiter zu äußern. Es kam ihm zwar seltsam vor – wie alles in seinem Traum – aber diese Nami schien einfach so zu sein.

Er zuckte innerlich mit den Schultern.

Trotzdem grinste er wieder, denn Ruffy hibbelte immer noch: „Jetzt kann’se rappen!“, sagte er, als Lysop und Chopper neben ihm saßen.

Er lächelte leicht, nickte und begann mit einem seiner Songs: „Diese Vorstellungen sind alles Alpträume für weiße Eltern. Ihre größte Angst ist ein Kind mit gefärbten Haaren und Ohrringen. Und was auch immer sie sagen hat kein Gewicht für ihn. Es ist so gruselig in einem Haus, das Fluchen verbietet. Zu sehen, wie er herumläuft und seine Kopfhörer dröhnen, allein in seiner eigenen Welt, kalt und nichts kümmert ihn. Er ist ein Sorgenkind und alles was ihn nervt, lässt er raus und wenn er drüber spricht, geht sein beschissener Vater aus. Weil er ihn einfach so sehr hasst, schmeißt er ihn raus. Und falls er ihn jemals wieder sieht, wird er ihn verprügeln. Seine Gedanken sind hinüber, er ist wütend und antwortet frech, spricht schändlich, ’ne Gehirnwäsche vom Rock und Rap. Er hat ’nen Durchhänger; trägt nur noch Fetzen und hält sein Cap. Sein Stiefvater schlägt ihn, also schlägt er zurück und bricht ihm die Nase. Sein Haus ist ein gebrochenes Heim. Es gibt keine Kontrolle. Er lässt seine Gefühle einfach frei. Kommt schon! Singt mit mir! Singt für das Jahr! Singt für das Lachen, singt für die Tränen. Singt es mit mir, nur für heute. Morgen vielleicht schon, wird der gütige Herr euch mitnehmen… Unterhaltung verändert sich, verflechtet sich mit Gangstern. Im Land der Schlächter ist die Meinung der Frevler selig. Göttlich oder gottlos, hast nur einen Kameraden. Nur diese Waffe – verlassen, weil niemand dich versteht, doch jeder tut so, als könnte er es sehen. Ich weiß, Worte sind Wichser. Sie können großartig sein oder sie können verderben; oder noch schlimmer, sie können Hass lehren. Es ist wie mit diesen Kindern, die an jedem unserer Worte festhalten, uns verehren. Und außerdem überhäufen uns all die Läden mit Platin. Und jetzt? Wie verdammt konnten solche Wandlungen passieren? Vom Rumhängen in den Ecken und Vordächern und einfaches Rappen, zu einem Vermögen und nie mehr Arsch kriechen zu müssen. Aber die Kritiker wollen dich kreuzigen, die Journalisten verbrennen, die Fans fallen dich an, die Anwälte wollen alle einen Teil von dir um jedes Zehncentstück von dir in die Hände zu kriegen. Sie wollen, dass du denVerstand verlierst, jedes Mal wenn du wütend bist. Sie können versuchen dich senil zu machen, dass du aussiehst wie ein verstaubter Held. Kein Streit wird zögern und Handfeuerwaffen ziehen. Genau deswegen wollen die Staatsanwälte, dass ich schuld bin. Zweifellos einfach um mich endlich von diesen Straßen zu kriegen. Aber all eure Kindern werden mich weiter aufmerksam hören und so signiere ich CDs während die Polizei meine Fingerabdrücke nimmt. Sie sind wie die Tochter des Richters, doch sein Groll ist gegen mich. Wenn ich wirklich so ’ne verdammte Gefahr bin, macht dieser ganze Scheiß keinen Sinn! Das ist alles politisch, und wenn meine Musik wortwörtlich ist und ich kriminell bin, wie zum Teufel kann ich ein kleines Mädchen erziehen? Ich könnte ’s nicht. Ich wäre nicht geeignet dafür. Du bist auch nur ein Haufen Scheiße, Guerrera – das war eine Faust die dich traf. Kommt schon! Singt mit mir! Singt für das Jahr! Singt für das Lachen, singt für die Tränen. Singt es mit mir, nur für heute. Morgen vielleicht schon, wird der gütige Herr euch mitnehmen… Sie sagen, Musik kann das Gemüt ändern und zu dir sprechen. Schön, kann sie auch Gewehre für dich laden und anspannen? Okay, wenn sie’s kann und beim nächsten Mal, wenn du ’nen Kerl angreifst, dann erzähl einfach dem Gericht, dass es meine Schuld sei und ich werde verklagt. Seht, das einzige was diese Kindern tun, ist, zu hören wie wir Waffen tragen und sie wollen auch eine, weil sie denken, dass dieser Scheiß cool wär. Sie wissen nicht, dass wir wirklich unser Leben verteidigen. Wir Unterhalter, natürlich beeinflusst dieser Scheiß unsere Erträge. Du Ignorant, aber Musik ist das Spiegelbild eines selbst. Wir erklären bloß, und dann liegen unsere Schecks im Postfach. Das ist schon Scheiße, nicht? Wie können wir quasi vom Nichts kommen und trotzdem fähig sein alles zu kriegen, was wir wollen? Deswegen singen wir für die Kids, die nichts haben ausgenommen ihres Traumes und einem beschissenen Rapmagazin. Sie kleben den ganzen Tag Pin-Up-Poster an ihre Wände, vergöttern ihre Lieblingsrapper und kennen alle ihre Songs. Oder für jeden, der durch Scheiße in seinem Leben gehen musste. Bis sie da sitzen und in der Nacht weinen, sich wünschen tot zu sein. Bis sie einen Rap-Song einlegen und da sitzen und mitgehen. Wir sind nichts für euch – aber der verdammte Scheiß in ihren Augen. Deswegen ergreifen wir den Moment, versuchen ihn einzusperren, zu behalten, ihn zu pressen und festzuhalten. Weil wir denken, dass diese Minuten Gold sind. Und vielleicht gebt ihr es zu, wenn wir tot sind, lasst unseren Geist weiter leben, durch unsere Texte, die sie in unseren Songs hören und wir können… Kommt schon! Singt mit mir! Singt für das Jahr! Singt für das Lachen, singt für die Tränen. Singt es mit mir, nur für heute. Morgen vielleicht schon, wird der gütige Herr euch mitnehmen… Kommt schon! Singt mit mir! Singt für das Jahr! Singt für das Lachen, singt für die Tränen. Singt es mit mir, nur für heute. Morgen vielleicht schon, wird der gütige Herr euch mitnehmen…“

Es war einer seiner Lieblingssongs: Sing in diesem Augenblick.

Er gab ihn wirklich gerne zum Besten. Diesen Song hatte er wirklich aus voller Überzeugung geschrieben. Immer, wenn er ihn performte, kehrte das Gefühl des Kämpfens und Gewinnens wieder zu ihm zurück. Seine Überzeugung kehrte zurück, bestärkte sich. Es zeigte ihm, dass er etwas Gutes tat, etwas bewirken konnte. Er wusste, dass sich seine Fans seine Texte zu Herzen nahmen und wenn sie es auch bei diesem und ähnlichen Songs machten, war er stolz darauf. Dieses Lied, der Text strahlte dieses: Ich gebe niemals auf! aus. Es gab ihm Mut und Kraft und seinen Hörern hoffentlich auch, bestimmt.

In solchen Momenten fühlte er seine Berufung auf der Bühne zu stehen, den Menschen die Worte um die Ohren zu hauen und ihnen das zu Lehren, was er alles in seinem Leben gelernt hatte, lernen musste.

Nichts hielt ewig, doch wenn man jeden Tag kämpfte, wurde es besser. Man erreichte sein Ziel, wenn man nur fest genug daran glaubt.

Auch jetzt wieder fühlte er es, spürte wie seine alte Kämpfernatur zurück kehrte und wieder Leben in seinen müden Körper fuhr. Das Stück Heimat, was ihm fehlte, war wieder zurück. In einer fremden Traumwelt fühlte er sich endlich geborgen und Zuhause. So hatte er sich schon die ganzen letzten Tagen in seinen eigenen vier Schlafzimmerwänden nicht mehr gefühlt. Aber hier, in mitten von Fremden, war er wieder Daheim.

Er lächelte, grinste breit.

Das hatte er wohl gebraucht.

Ruffy, Lysop und Chopper, die vor ihm saßen, sahen ihn aus großen Augen und mit offenen Mündern an.

Sie schienen noch nie jemanden so reden gehört zu haben. Mit Reimen und Melodie.

„Krass… Geil!“, begeisterte sich Ruffy, strahlte und klatschte Beifall, „Affenstark!“

Er lächelte leicht.

Es war doch immer wieder schön, wenn einem solche Begeisterung entgegenschlug.

„Abgefahr’n…! Echt toll!“, nickte auch Lysop begeistert.

Chopper stimmte ihm lautstark und mit glitzernden Augen zu: „Ja! Total! Du bist toll!…”

„Zugabe!“, verlangten die drei einstimmig.

Auch Nami und Nico Robin hatten auf ihren Liegestühlen seinen Worten gelauscht. Sie sahen ihn ebenso beeindruckt von seiner Vorstellung an, auch wenn in ihren Augen Verständnis seiner Worte aufblitzte. Sie schienen seine Botschaft verstanden zu haben.

Nami nickte leicht: „Nicht schlecht. Nicht schlecht…“

„Eine außergewöhnliche Art Musik zu machen“, warf Robin anerkennend ein.

„Ja!“, jubelte Ruffy und hatte eine Idee und so wie er strahlte, als er sie ihnen ausbreitete, schien er sie für überragend zu halten: „Du wirst mein Musiker!“ Er lachte und grinste breit.

„Dein Musiker?“, fragte er ein wenig überrascht und ungläubig.

Ruffy nickte kräftig.

„Aber…“, er wollte etwas sagen, dagegen widersprechen.

„Vergiss es“, grinste Zoro schmal, stand hinter ihm, „Ist schon beschlossene Sache von ihm. Er lässt dich nicht mehr gehen.“

Sprachlos sah er zu dem Schwertkämpfer auf, sah wieder zu Ruffy, der mit Lysop und Chopper einen albernen Tanz aufführte.

Er nickte leicht: „Okay…“

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P.S.: Der Song, den Em hier perfomrt, heißt im Original "Sing for the Moment", falls das jetzt jemand nicht erkannt haben sollte^^ Hab den nur übersetzt.

Contracting a Juicy Friendship

Ein freundschaftlicher Klaps auf die Schulter, er sah zur Seite und Sanji grinste ihn an: „Na, dann willkommen an Bord, Em.“ Dann ging er an ihm vorbei in die Kombüse.

Er grinste noch immer, wusste nicht recht weiter. Irgendwie freute es ihn, dass sie ihn so herzlich aufnahmen und wie selbstverständlich als Teil ihrer Gemeinschaft zu akzeptieren schienen.

„Lasst uns feiern!“, rief Lysop

„Yeah! Party!”, schrie auch Ruffy aus voller Kehle und zog ihn hoch, hackte sich bei ihm unter damit sie zusammen mit den anderen beiden tanzten.

Er lachte auf und versuchte sich an ihrem albernen Tanz. Zu seinem Glück erschien ihm der auch nicht besonders schwer. Frei nach dem Motto: Schwing ein Bein rechts in die Höh’, ein Bein links und hab viel Spaß dabei. Machte er auch einfach und lachte, hatte eben einfache eine Menge Spaß mit seinen neuen Freunden. So schnell hatte er noch nie welche gewonnen, hatten sie sich doch alle gerade erst kennen gelernt.

„Passt mal auf!“, warf er plötzlich ein, ließ sich von seinen neuen Freunden hinreißen und löste sich von Ruffy und aus ihrem Tanzkreis. Er packte mit einer Hand sein rechtes Knie, musste es dafür anwinkeln, und wackelte tanzend im Kreis, versuchte dabei, nicht auch noch sein Gleichgewicht zu verlieren. Er hatte ja ein Faible fürs Tanzen und könnte er es, wäre er sicher Breakdancer geworden. Aber dazu fehlte ihm das nötige Talent – auch wenn ihn das nicht daran hinderte, seine Begeisterung dafür kundzutun und einfach zu tanzen. Oder es zumindest zu versuchen.

Aber seine neuen Freunde schienen genauso viel Spaß damit zu haben wie er, denn sie lachten und klatschten begeistert.

So sollte das Leben sein.

Es dauerte keine zehn Sekunden, dass Ruffy und Lysop seinen Tanz ebenfalls versuchten. Ruffy hatte einen Augenblick hart mit seinem Gleichgewicht zu kämpfen und lachte nur schallend. Der kleine Elch Chopper hatte leider das Nachsehen: seine Arme und Beine waren zu kurz, aber er hatte trotzdem großen Spaß ihnen zuzusehen.

Plötzlich aber sah Marshall sich einem fast doppelt so großen, beharrten Monstrum mit rosa Hut gegenüber, das ebenfalls seinen Tanz ausprobierte und dabei ziemlich schwankte.

Erschrocken schrie er auf. Das war ja ein Monsterschiff, auf dem er gelandet war. Ein Mensch, der seine Arme meterlang dehnen konnte, ein sprechender Elch, der sich für einen Arzt hielt, und jetzt noch ein richtiges Monster?

Waren denn die anderen Menschen auch noch normal oder täuschte das nur? Würde sich jetzt sein schöner Traum in einen Alptraum verwandeln?

Er hoffte doch nicht…

Ruffy lachte noch immer, legte ihm locker einen Arm um die Schultern und sagte ganz unschuldig: „Ist doch bloß Chopper.“

„Du spinnst doch!“, gab er zurück, „Chopper war doch dieser kleine Plüschelch“, mit einer Hand deutete er Choppers alte Größe an. Skeptisch musterte er das Monster. Eins musste er zugeben, genauer betrachtet, sah das Vieh nicht wirklich gefährlich aus.

Innerhalb weniger Sekunden schrumpfte das ihn überragende Monster wieder auf niedliche Stofftiergröße zusammen und schabte beschämt und peinlich berührt mit den Hufen über die Planken.

„Das gibt’s nicht…!“, das überforderte ihn jetzt total. Schon wieder. Hier kam er echt aus dem Staunen nicht mehr raus. Das Monster war doch tatsächlich Chopper gewesen. „Wie – Wie ist das möglich?“

„Er hat doch Teufelskräfte“, erklärte Ruffy, als würde das alles erklären.

„Ja, und? Was ist das eigentlich? ‘Teufelskräfte‘?”, hackte er jetzt nach. Bisher hatte ihn das nicht interessiert. Hatte er es einfach übergangen. Hatte er ja auch sowieso keine Ahnung, worum es ging.

„Die bekommt man, wenn man ’ne Teufelsfrucht isst“, erläuterte Lysop, auch wenn ihn das kein Stück weiter brachte: „Aha?“

„Hey, was ist denn los?“, Sanji kam gerade mit den Cocktails wieder, balancierte sie lässig auf einer Hand, rauchte. „Wolltet ihr nicht feiern?“

„Ja! Party!“, Ruffy wollte sich schon einen der Cocktails schnappen, doch Sanji wehrte ihn mit einem seiner Kicks ab und überreichte erst den Damen der Crew ihre Getränke.

„Hey!“, rief Marshall, fühlte sich leicht übergangen, „Kamm mich mal wer aufklären? Was sind denn Teufelsfrüchte?“ Dabei fragte er sich, ob er wirklich von Dingen träumen konnte, von denen er noch nie etwas gehört hatte. Ob sein Unterbewusstsein sich gerade eine Erklärung ausdachte?

„Du weißt nicht, was Teufelsfrüchte sind?“, hackte Sanji kurz nach.

„Trifft man auch nicht alle Tage…“, murmelte Zoro, hatte sich sehr über Marshalls Verhalten amüsiert. Schien genau so ein Clown zu sein, wie die anderen.

Er schüttelte den Kopf: „Nein. Also?“

„Teufelsfrüchte“, ergriff Robin das Wort, „werden auch oft „geheime Früchte des Meeres“ genannt. Jede Frucht gibt es nur einmal auf der Welt und sie verleihen demjenigen, der sie isst, einzigartige Fähigkeiten. Aber wer diese Teufelskräfte besitzt, kann nicht mehr schwimmen, da er im Wasser all seine Kräfte verliert.“

Marshall sah sie ungläubig an: „Ja klar, und das soll ich glauben?“ Selbst für einen Traum war das absurd. Er war doch nicht blöd!

„Ich hab auch von einer Teufelsfrucht gegessen; der Gum-Gum-Frucht!“, erklärte Ruffy stolz und zog an seinen dehnbaren Wangen, entblößte so sein strahlendes, überbreites Grinsen. „Ich bin ein Gummimensch!“

„Sicher… Und Chopper ist ein Menschenelch, oder was?“

„Ein Elchmensch. Er hat von der Mensch-Mensch-Frucht gegessen“, erläuterte Lysop die Erscheinung seines besten Freundes.

„Naja, ich hab von der Flora-Flora-Frucht gegessen“, lächelte Robin sanft und ließ noch zwei Arme aus ihrem Ellenbogen wachsen, „Ich kann überall Hände und Füße wachsen lassen, wie Blumen.“

„Oh mein Gott…“, er wusste nicht, was er sagen sollte, von dem Ganzen halten sollte. Das war doch verrückt! Drehte er jetzt durch? Wollte ihm sein Unterbewusstsein etwas mitteilen? Dass er wahnsinnig wurde, vielleicht?

„Nimm’s locker“, schlug Zoro vor und legte lässig einen Arm um seine Schultern, „Gibt schlimmeres.“

Er sah ihn skeptisch an: „Achja? Hast du auch solche „Teufelskräfte“?

Zoro schüttelte den Kopf: „Nein, hab ich nicht nötig“, grinste leicht und zeigte auf die drei Schwerter an seiner Hüfte.

„Aber der Marimo hat gar nicht so Unrecht“, warf Sanji ein und störte ihn bei der Überlegung, wofür Zoro drei Schwerter brauchte. „Du gehörst jetzt auch zur Crew, das ist doch erst mal das Wichtige, nich’?“ Sanji grinste.

„Party! Party!”, rief Ruffy, hackte sich wieder bei Marshall und Lysop unter und fing wieder mit ihrem albernen Tanz an, warf seine Beine in die Luft.

Noch einen Moment unsicher und überfahren, zuckte er schließlich innerlich mit den Schultern. Es war doch alles nur ein Traum. Dieser Traum war schon von Anfang an ziemlich seltsam und verrückt gewesen, also musste er doch auch so weiter gehen – oder nicht? Außerdem wollte er feiern, Spaß haben und seine gute Laune genießen, die er gerade noch verspürt hatte.

Synchron mit Ruffy, Lysop und Chopper schwang auch er seine Beine wieder in die Luft und drängte alle Bedenken, Einwände und Sorgen in die hintersten, verstecktesten Winkel seines Hirns.

Sie feierten ausgelassen. Wenigstens das deckte sich mit den Hollywood-Bildern über Piraten, dass sie feierten und tranken bis sie umkippten. Der Alkohol floss reichlich und Sanji reichte immer wieder seine leckeren Cocktails und Snacks an seine Freunde aus. Sie tanzten, lachten und hatten Spaß. Sie scherzten, hatten gute Laune und freuten sich einfach ihres Lebens.

So wie er es schon so lange wieder tun wollte. Schon so lange hatte er nicht mehr so gelacht und solchen Spaß gehabt. Es war einfach herrlich. Er spürte wieder, was es hieß zu leben. Dass er es vergessen hatte, empfand er als schrecklich. Man lebte nur einmal, das sollte man genießen – so wie Piraten, diese Piraten es taten.

Immer wieder forderten ihn seine neuen Freunde auf, ihnen etwas vorzurappen, eben die Musik zum Feiern zu machen. Das tat er auch mit dem größten Vergnügen. Er kramte in seinen Hirnwindungen nach seinen guten und feierbaren Texten und fand genug. Er konnte manchmal ein sehr alberner Mensch sein und diese Musik eignete sich oft wunderbar.

Er brachte ein paar seiner Hits wie ‘Ohne mich‘ zum Besten: „…Na, das sieht wie ein Job für mich aus, also folgt mir einfach. Denn wir brauchen ’n bisschen was Kontroverses, denn es fühlt sich so leer an ohne mich! Na, das sieht wie ein Job für mich aus, also folgt mir einfach. Denn wir brauchen ’n bisschen was Kontroverses, denn es fühlt sich so leer an ohne mich!…“

Seine Freunde lachten, klatschten Beifall. Waren wohl derselben Meinung oder freuten sich einfach nur über die Musik, die er machte. Es kam das Gleiche dabei raus.

„… aber der Beat geht weiter, da-da-dum da-dum da-dah. Du verlierst dich besser in der Musik, in dem Moment, den du besitzt. Du lässt ihn besser niemals gehen! Denn du kriegst nur diesen Versuch, verpass deine Chance nicht, versag nicht. Diese Gelegenheit kriegst du nur einmal im Leben. Du verlierst dich besser in der Musik, in dem Moment, den du besitzt. Du lässt ihn besser niemals gehen! Denn du kriegst nur diesen Versuch, verpass deine Chance nicht, versag nicht. Diese Gelegenheit kriegst du nur einmal im Leben. Keine Spielchen mehr. Ich werd’ ändern, was ihr Wut nennt…“

Ohja, wie Recht er damit hatte. Trotz all der Tiefschläge hatte er damals die Chance ergriffen und sein Leben zu einem Besseren gewandt. Er konnte stolz auf sich sein, wenn er so darüber nachdachte.

„… Also, wie viel leichter wäre das Leben, wenn 19 Millionen Ärsche aufwachsen, um so zu sein wie ich? Weil ich doch niemals gewusst hab, gewusst, dass ich mal so groß rauskommen würd’. Ich hab doch niemals gewusst, gewusst, dass ich so ’nen Einfluss auf den Kleinen krieg’. Ich hab doch niemals gewusst, dass sich der wegen mir die Pulsadern aufschnippeln geht. Ich hab doch niemals gewusst, dass der dieser Schlampe ein paar knallt wegen mir… ’n Hirnschaden. Seit dem Tag an dem ich zur Welt kam. Sie haben gesagt, ich wär’ auf Drogen. Sie sagen, ich hätt’ keine Ahnung, wo’s langgeht. Aber überall, wo ich hinkomme, da spielen sie meinen Song!“

Er lachte. Er hatte Spaß. Er performte. Er tat das, was er liebte: Er rappte. Viel schöner konnte dieser Traum nicht mehr werden.

„Ich weiß nicht, warum die Welt sich weiter dreht. Immer rundherum. Aber ich wollte, sie würde stehen bleiben und mich aussteigen lassen – jetzt sofort – Okay, konzentrieren wir uns aufs Geschäft. Ich hab keine Zeit zu spielen: Was ist das? Muss wohl ein Zirkus in der Stadt sein. Lasst uns den Scheiß mit den Clowns beenden. Krieg ich ’nen Zeugen? Auf jeden Fall! Fix, beweg’ mich schnell, werd’ hier Wunder aufführ’n…“

Er liebte seine Songs mit Dre. Schade, dass er nicht mit dabei war. Das hätte bestimmt eine coole Nummer gegeben. So wie ‘Sag, was du sagst‘: „Denn was du sagst, ist, was du sagst. Sag, was du sagst, wie du es sagst, wann immer du es sagst. Nur erinner dich dran, wie du es sagst, wenn du es an die Wand sprühst. Also mit wem spielst’n, huh? Denn was du sagst, ist, was du sagst. Sag, was du sagst, wie du es sagst, wann immer du es sagst. Nur erinner dich dran, wie du es sagst, wenn du es an die Wand sprühst. Also mit wem spielst’n, huh?“

Ruffy, der Kapitän mit dem Strohhut, sah ihn ganz verdutzt an und versuchte es nachzusprechen, verhaspelte sich: „Sag, was du sagst. Sag’s, wie du es sagst und erinner dich, wer sagt… hä was?“

Er grinste: „Üb noch ein bisschen.“ Er war eben schnell mit Worten.

„Bei all dem Gras, das ich geraucht hab’ – yo, der Blunt ist für euch. An all die Leute, den’ ich auf den Schlips trat – yeah, ihr könnt mich auch mal! An all die Freunde, die ich mal gehabt hab’ – yo, mir fehlt meine Vergangenheit. Aber der Rest von euch Wichsern kann mich auch mal! Bei all den Drogen, die ich genommen hab’ – yo, die nehm’ ich immer noch. An all die Leute, den’ ich auf den Schlips trat – yeah, ihr könnt mich auch mal! Jedes Mal, wenn ich in Erinnerungen schwelg’ – yo, mir fehlt meine Vergangenheit. Trotzdem, es ist mir immer noch scheißegal. Ihr könnt mich alle mal!“

Seine Freunde brüllten mit, auch wenn sie den Text zum ersten Mal hörten. Er stand auf der Reling, balancierte sich aus und fiel trotzdem alle paar Schritte fast vom Geländer. Der Alkohol tat seine Wirkung. Er hatte noch nie sonderlich viel vertragen, auch wenn er gerne viel trank. Schade nur, dass das in seinem Traum nicht anders war.

„Alle! Kommt schon! Lasst uns alle zusammen runterkommen. Lasst uns jetzt tanzen. Wir werden ’ne gute alte Zeit haben. Hab keine Angst, es gibt nichts, worum man sich sorgen müsste. Kommt! Geht aus euch raus und tanzt den Squaredance mit mir! Ich bring euch zum tanzen, es ist eure Chance. Yeah, Junge, wackel mit dem Arsch. Ups, ich mein Mädchen, Mädchen, Mädchen, Mädchen. Mädchen, du weißt, du bist voll meine Welt. Alles klar jetzt, vergesst euch! Vergesst euch einfach, werdet verrückt, oh Baby, oh Baby!“

Endgültig sprang er von der Reling, bevor er noch wirklich ins Meer fiel. Das wollte er nicht unnötig herausfordern.

Dafür begann er wieder mit Ruffy und Lysop zu tanzen. Ein Bein nach rechts in die Luft, ein Bein nach links in die Luft. Sie lachten und grölten und tranken immer wieder von Sanjis leckeren Cocktails. Sie feierten den ganzen Abend und bis tief in die Nacht, bis sie schließlich müde und betrunken einschliefen. Sie hatten es alle gerade noch in ihre Hängematten und Betten geschafft um dort ihren Rausch auszuschlafen. Und sie schliefen alle lange und tief.

Doch auch der nächste Morgen kam, wie er immer kam. Auch wenn sie alle versuchten, den Tag später beginnen zu lassen – zumindest fast alle, wie er feststellen musste.

Der Gummijunge Ruffy sprang schon wieder fröhlich über das Deck und rief nach Frühstück. Auch Sanji schien keinen Kater von seinen eigenen guten Cocktails zu haben und kickte Ruffy immer wieder aus der Kombüse.

Er selbst hielt sich nur den angeschlagenen Kopf und stöhnte auf, als er Ruffys Geschrei hörte. Musste der Idiot so laut sein? Aber immerhin war er nicht der Einzige, der einen Kater von der Party hatte. Auch der langnasige Lysop stöhnte gequält auf, als sie sich alle an den Esstisch in der Kombüse setzten.

„Na, zu tief ins Glas gestiert?”, witzelte Zoro, dem es prächtig zu gehen schien.

Er brummte nur unausgegoren. Er hatte eindeutig zu viel getrunken. Als er das Frühstück auf dem Tisch sah, war er sich nicht sicher, ob er Hunger hatte oder ihm schlecht war. Beides irgendwie – und das war kein schönes Gefühl. Es wurde aber auch nicht besser, je länger er das Frühstück anstarrte. Und da auch alle anderen brav aßen und Sanji ihn so fordernd ansah, probierte auch er von dem ihm Vorgesetzten. Glücklicherweise behielt sein Magen das Essen sogar wirklich drin. Das erleichterte ihn ziemlich. Man wollte ja nicht wirklich vor der gesammelten Mannschaft in die Kombüse reihern, nach so einer feucht-fröhlichen Nacht nur leider viel zu wahrscheinlich.

Doch dieses Mal nicht, Schwein gehabt. Da beglückwünschte er sich fast selbst. Allerdings wusste er trotzdem sehr genau, dass er diesen Tag über nicht wirklich zu gebrauchen war. Der ganze Rest der Mannschaft schien allerdings weit weniger vom Exzess der letzten Nacht beeinträchtigt zu sein. Nicht nur, dass sie teilweise fraßen wie die Scheunendrescher, auch Namis Befehle, die Segel zu setzen und den Kurs zu treffen, wurden ohne viel Murren ausgeführt – und es beeindruckte ihn ein bisschen. Schnell waren die Seile gezogen und gespannt, an der Takelage hoch und runter geklettert und er glaubte, die Jungs mussten ziemlich fit für all das sein. Er könnte das nicht – und schon gar nicht jetzt. Aber sie machten das sicherlich jeden Tagen und auch noch mehrere Male. Sah zumindest ziemlich routiniert aus.

Doch schließlich war auch das erledigt und die Mannschaft konnte sich ausruhen und anderen Alltäglichkeiten nachgehen. Er suchte sich nur ein ruhiges Plätzchen, hatte aber schnell raus, wie klein dieses Schiffchen war. Da war nicht viel mit Ruhe.

Die Frauen lagen auf ihren Liegestühlen an Deck, genossen das gute Wetter und lasen, er setzte sich zu ihnen auf die Planken. Die Frauen schienen hier besser gestellt zu sein, dass hatte er schon gelernt. Bald scharwenzelte Sanji um Nami und Robin herum, bot ihnen Erfrischungen und Massagen an, dieses und jenes und flötete ein Liebesgeschwür nach dem anderen.

Er rollte da nur genervt mit den Augen, seufzte: „Oh Mann“, und erhob sich träge. Da musste er sich wohl ein anderes lauschiges Plätzchen suchen. Während er also über das Deck schlurfte und vor Sanjis Herzchenattacken flüchtete, entdeckte ihn Ruffy, der ihn zu einem Spiel animieren wollte. Er konnte ihn gerade so abwimmeln und lief dabei Lysop, die Langnase, in die Arme. Wollte ihm seine neuste Erfindung zeigen, wo er nun gerade da war.

In seinem Hirn stöhnte es genervt auf. Er wollte doch nur seine Ruhe. War das denn zu viel verlangt?

Knapp Lysops Anschlag entkommen, dessen neue Erfindung fast augenblicklich in dessen Hand explodierte, hatte er auch schon wieder Ruffy an der Backe: „Spiel mit mir!“

‘Alles Verrückte hier!‘, dachte er nur und flüchtete erneut, nur um drei Schritte weiter Zoro fast umzurennen, der halbnackt und verschwitzt auf dem hinteren Deck stand und – ganz offensichtlich – trainierte.

Vom Regen in die Traufe… Obwohl, er erinnerte sich, dass Zoro ein sehr schweigsamer Zeitgenosse war. Am Tag zuvor hatte ihn dessen Einsilbigkeit ziemlich verzweifeln lassen, heute könnte sie ihm gefallen.

Zoro grinste ihn an, wischte sich den Schweiß von der Stirn: „Verfolgt dich der Kindergarten, Em?“

Er nickte erleichtert: Ein Leidensgenosse. „Grausam.“

Zoro nickte kurz und schwang wieder seine Hanteln rauf und runter. „Mach’s dir gemütlich.“

Das ließ er sich natürlich nicht zweimal sagen und setzte sich, lehnte sich an die Reling und schloss die Augen. Er hatte das Gefühl, hier könnte er eine kurze (oder auch nicht so kurze) Pause machen.

Damit sollte er auch Recht behalten. Zoro jagte sowohl Ruffy als auch Lysop und Ruffy, aber auch Sanji und Ruffy in den Wind. Und machte ihm damit eine große Freude. Zoro konnte herrlich maulen und murren, stänkern und meckern, und das zu seinen Gunsten. Da machte das Zuschauen richtiggehend Spaß. Besonders wenn sich Zoro mit Sanji stritt, hatte das einen unfreiwillig komischen Charakter. Es erinnerte ihn ein bisschen an Proof und sich selbst. Proof…

Trauer und Schmerz krochen wieder seinen Körper hinauf, machten ihn klein und krank. Sein geliebter Freund hatte ihn für immer verlassen und egal wie sehr er sich das wünschte, daran änderte sich nichts. Auch diese lustigen und lebensfrohen Gesellen, die sich Piraten nannten, konnten Proof nicht wieder lebendig machen. Sie konnten es ihn nicht einmal vergessen lassen, doch das wollte er auch nicht. Nicht wirklich. Proof war sein bester Freund und er hatte ihm so viel zu verdanken, so unglaublich viel. Sein Leben, sein ganzes Leben hatte er ihm zu verdanken, wenn man es genau nahm. Umso schlimmer war für ihn dieser Verlust. Sein bester Freund war für immer fort und der Schmerz darüber lähmte ihn seelisch und körperlich. Er konnte sich kein Leben ohne ihn vorstellen, obwohl er wusste, dass es so sein musste. Hatte er es hier sogar kurzzeitig erlebt.

Sogar in seiner Haltung drückte sich die neue Trauer- und Schmerzwelle aus. Instinktiv machte er sich klein, zog seine Schultern ein und machte seinen Rücken krumm. Er wollte körperlich verschwinden um seelisch nichts mehr spüren zu müssen. Aber natürlich war das nicht möglich, dass wusste er und vor allem erlebte er es. Doch besser machte es das nicht.

„Hey Trauerkloß, so schlimm?“, witzelte Zoro, stand vor ihm und machte wohl gerade eine Trinkpause.

„Hrm“, brummte er nur, sah aber kaum hoch. Er wollte der Welt entfliehen, da war Kommunikation nicht hilfreich. Außerdem hatte er Zoro als mundfaul kennengelernt, dann sollte er dem doch weiter frönen. Aber das war bei jedem Menschen wohl immer launen- und situationsabhängig.

Zoro musterte ihn eingehend, ging sogar vor ihm in die Hocke. „Das ist nicht der Alkohol, hm?“

Er schüttelte leicht den Kopf. Natürlich nicht. Obwohl er sich gern Valium oder Vicodin einschmeißen würde, hatte das nur sehr peripher mit dem Alkohol und seinem Kater zu tun. Auch wenn er das gerne behaupten würde.

Zoro puffte ihm leicht gegen die Schulter, eine aufbauende Geste. „Mach dich nicht fertig. So schlimm kann’s schon nicht sein.“

Wieder entkam ihm nur ein Brummen, denn das bezweifelte er doch sehr. Es war schlimm, unglaublich schlimm für ihn und das auch noch ohne Besserung in Aussicht zu haben. Nur dank Proof gab es ihn und den Lebensweg, den er ging. Wäre er nicht gewesen, gäbe es seine Musik nicht und gäbe es ihn nicht als Musiker und auch nicht den Erfolg, der daran hing.

Zoro schüttelte leicht den Kopf. „Genieß die Zeit, die hier Ruhe ist“, gab er ihm einen Rat und erhob sich wieder. „Mach nicht so ein Gesicht“, brummte der Schwertkämpfer noch.

„Ey Marimo!“, rief da der Smutje Sanji, eine Zigarette zwischen den Lippen, „Lass ihn. Wenn Em schlecht drauf ist, dann ist das so. Kennst du doch.“

„Halt doch die Klappe, Suppentopf“, schoss Zoro zurück, „Geh wieder an den Herd, wie brave Weibchen.“

Kurz sah er auf. Bisher hatte er nur erlebt, wie die zwei sich angifteten. Worum es genau ging, wusste er nicht. So wie die zwei ständig wegen Nichtigkeiten aufeinander los gingen, musste da wohl etwas tiefer liegen. Entweder sehr tiefer Hass, warum auch immer sie dann hier zusammen bei dieser „Piratenbande“ mitmachten, oder eine sehr seltsame Freundschaft. Aber das war ihm im Moment ziemlich egal. Er wollte seine Ruhe. Er wollte sich nicht mit diesen Banalitäten befassen. Er hatte gar nicht den Kopf dafür und starrte wieder dunkel vor sich her.

Zoro und Sanji waren derweil bereits in eine Prügelei vertieft. Das ging bei ihnen in einem Wimpernschlag. Sie ächzten und schrien auf, rumpelten über die Planken und warfen sich aufeinander. Man hörte sie immer über das ganze Schiff, weshalb Nami, die oranghaarige Navigatorin, immer schnell auf der Matte stand und sie trennte. Bei dem Krach reagierte sie äußerst gereizt.

Dieses Mal aber nicht, denn bevor Nami sich überhaupt aus ihrem Liegestuhl erheben konnte, war er schon dazwischen gegangen. Eigentlich blieb er sitzen, aber rief einschneidend: „Könnt ihr das nicht mal lassen, verfickte Scheiße?! Das geht doch verdammt auf die Eier! Geht euch doch aus dem Weg. Fuck! Das ihr überhaupt noch hier seid und noch nicht von der Planke gejagt wurde – Ich hätte das schon längst getan! Scheiße! Haltet verdammt nochmal eure verfickte Schnauze!“

Die zwei Streithähne sahen ihn verdutzt an. Eigentlich mischte sich immer nur Nami zwischen ihre Prügeleien und das mehr als brutal körperlich. Aber dass jemand sie nur anbrüllte und anschrie, machte eigentlich niemand; weil es normalerweise auch nichts brachte. Doch diese überraschende Aktivität von ihm, ließ sie inne halten.

Er schnaubte nur leise und fummelte in seiner Baggy nach Papier und Stift. Nicht, dass er wirklich glaubte, etwas Gutes zustande zu bringen, aber ohne fühlte er sich einfach nicht wohl.

Die zwei Streithähne Sanji und Zoro ließen aber nun wirklich voneinander ab. Kurz blickten sie sich noch an, finster und praktisch bereit für eine neue Prügelei, doch taten sie es nicht und gingen auseinander. Sanji zurück in die Kombüse und Zoro sammelte seine Trainingsutensilien ein und brachte sie weg, wohin auch immer.

Ihm war das ganz egal und jetzt wollte er auch die Ruhe nicht mehr. Sie schrie in seinem Kopf, füllte ihn vollständig aus und doch brach immer wieder Schmerz und Trauer und Verzweiflung die unruhige Stille in ihm. Rastlos tobten die Worte an seinem inneren Auge vorbei, nichts greifbar an ihnen, trotzdem blieben sie viel zu lange präsent und ließen sich nicht verdrängen oder ausschalten. Warum gab es hier keine kleinen, runden Pillen, die er schlucken konnte? Es verlangte ihn doch danach.

Plötzlich hing eine Flasche Rum vor seinem Gesicht. So gedankenverloren er vor sich hingestarrte hatte, hatte er Zoro gar nicht zurück kommen gesehen. Überrascht blickte er auf, nahm einfach die Flasche an, die sogar schon geöffnet war. Alkohol stieg in seine Nase. Zoro setzte sich neben ihn und trank von seiner eigenen Flasche Rum. Ein kurzes Kopfnicken davor, das dem kleinen Blonden, ihm, galt.

Auch er nippte an der starken Spirituose, obwohl ihn eigentlich immer noch der Kater aus der vergangenen Nacht plagte. Doch seine seelischen Plagen waren größer und intensiver, als solch unbedeutende Körperlichkeiten. Er trank davon und spürte den ätzenden Geschmack in seinem Hals. Er blickte zu Zoro, der einfach nur den Kopf in den Nacken gelegt hatte und es schien, als würde er die Sonne auf seiner Haut genießen.

„Genieß die Ruhe“, sagte der Schwertkämpfer leise, „Das Abenteuer kommt früh genug.“

Rapping Out All Big Fuck-Ups

Irgendwann schloss er auch die Augen und lehnte sich zurück. Er war erschöpft, nicht so sehr körperlich, aber vor allen Dingen seelisch. Gerade diese Schübe von Trauer und Schmerz, die über ihm zusammenbrachen, zehrten an seinen Kräften. So fiel sein Kopf langsam gegen Zoros Schulter, während er leise schlief und ruhig atmete.

Der grünhaarige Pirat blickte nur kurz zu ihm, schmunzelte leicht und trank dann einfach von dem Rum, den er ihnen geholt hatte. Er hatte schon bemerkt, dass er gewisse innere Spannungen mit sich herumtrug. Eine gute Mütze voll Schlaf konnte manchmal Wunder bewirken.
 

Die Sonne hüllte das Schiff mit ihren tiefroten Strahlen ein und kündete die kommende Nacht an, die sich mit großen Schritten näherte und sich über das Meer legte. Bald war alles dunkel und schwarz, nur der Mond schien schwach und die Sterne blitzten auf sie herab. Roronoa Zoro war für die Nachtwache eingeteilt worden, als saß er mit einer Flasche Rum im Krähennest, wie der Aussichtskorb genannt wurde, und blickte in den verdunkelten Himmel.

"Und schlaf nicht wieder ein!", rief Nami zu ihm hoch.

"Jaja", brummte er zurück. Währenddessen hörte man so manches Fußgetrappel der Kameraden, die zu Bett gingen. Sanji verschloss den Kühlschrank mit einer starken Kette und musste selbst in diesem Akt Ruffy von dem Essen fernhalten.

Er schüttelte leicht den Kopf, als er das beobachtete. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so viel essen? Der Magen dieses Jungen musste unglaubliche Kräfte haben, selbst wenn Ruffy kein Mensch wäre. So ganz sicher war er sich da noch immer nicht. Wahrscheinlich würde das niemals jemand aufklären. Auch wenn Ruffy eine ausgesprochen menschliche Körperform aufwies, die meiste Zeit über zumindest. Teufelsfrucht… Das klang schon so fantastisch, dass man es nicht ganz für voll nehmen konnte. Wie bitte sollte man einseitige Superkräfte bekommen, wenn man eine dämliche Frucht aß, und konnte dann aber nicht mehr schwimmen. Dass es sie auch nur einmal geben soll, war auch nicht wirklich einleuchtender. Ein Baum produziert doch mehr Früchte von einer Sorte. Oder wuchsen an einem Baum alle Teufelsfrüchte? Warum waren sie dann aber nicht alle von der gleichen Sorte sondern sehr verschiedene? Und warum sollte er sie nur einmal produzieren. Vor allem: einmal in der gesamten Zeit an sich oder nur einmal im Leben dieses Baumes – gab es nur einen oder mehrere? – oder nur einmal in einem bestimmten Zyklus oder was genau? Gab es denn ein System, Ursachen, warum eine bestimmte Frucht mit einer bestimmten Kraft ausgebildet wurde oder war das rein zufällig? Obwohl er Zufall ja nie die einfachste Antwort war. Wodurch wurden überhaupt diese Kräfte ausgelöst? Konnte man an den Früchten erkennen, welche Kraft sie beherbergten? Und was passierte mit den Kräften dieser Fürchte, die vielleicht nicht gegessen wurden und normal verwesten? Verwesten diese Früchte überhaupt normal? Denn Teufelsfrüchte waren offensichtlich alles andere als normal.

"Hey!", rief es da, "Lass das gefälligst!"

Überrascht und erschrocken drehte er sich in alle Richtungen um und schließlich nach oben und sah Zoro aus dem Krähennest lehnen. "Was?", fragte er hoch.

"Du störst meinen Schlaf. Leg dich hin und schlaf oder zähl Schäfchen oder was weiß ich – aber sei ruhig."

Er hatte gar nicht wahrgenommen, dass er über das Deck wanderte, von einem Ende zum anderen, und die Sonne schon längst vollständig untergegangen war. Es schien auch sonst keiner von den anderen mehr wach zu sein. "'Tschuldige, kann nicht schlafen", rief er wieder hinauf.

Zoro nickte leicht: "Hab ich gemerkt."

Noch unschlüssig stand er unter dem Krähennest am Mast und sah sich fragend um. Er suchte nach Dingen, die er tun könnte, oder nach Orten, an denen er sich niederlassen könnte. Aber eigentlich wollte er auch nicht alleine sein.

"Jetzt mach endlich", rief Zoro ihm zu und tauchte wieder im Ausguck unter.

Kurz sah er noch nach oben, eher er den Mast hochkletterte und sich schließlich zu Zoro gesellte. Er setzte sich neben ihn und blickte zum Himmel hinauf. Duster hier. Er spürte Zoros Blick auf sich und wandte seinen Kopf zu dem Möchtegern-Piraten. "…?", und hob leicht eine Augenbraue. Hatte er was an der Nase? Er schaffte es kurz zu einem kleinen Lächeln. Er unterstellte Zoro erst einmal nichts Böses, im Gegenteil erschien er ihm sehr nett zu sein; auf seine ganz eigene Art und Weise.

"Was machst du denn hier?", fragte der Grünhaarige brummig.

Er zuckte mit den Schultern: "Sitzen?" Er wusste noch nicht recht, was er hier wollte. Er wollte nur eben nicht voll-kommen allein sein, besonders wenn er schon nicht schlafen konnte. Das machte ihn immer seltsam und dieses Erlebnis hier, dieser Traum war schon seltsam und merkwürdig genug. "Was machst du hier eigentlich so?", fragte er nach einem kurzen Moment der Stille, in der Zoro ihn bloß mit gehobener Augenbraue gemustert hatte. Irgendwie wäre es ihm zu blöd, hier stumm und still mit dem Schwertkämpfer einfach nur zu sitzen und nichts zu tun. Das konnte ja auch nicht Sinn der Sache sein.

"Sitzen?", fragte Zoro einfach nur zweifelnd zurück.

Er verdrehte die Augen: "Das hab ich nicht gemeint. Ich meine sonst so, allgemein so. Ruffy ist ja der Kapitän oder will es zumindest sein, Sanji ist der Smutje; Nami als Navigator und so weiter – und was bist du?"

"Ich bin Schwertkämpfer", erklärte Zoro, beantwortete damit aber auch nicht wirklich die Frage.

Er sah ihn noch einen Moment an. "Hast du keine spezifische Aufgabe hier an Bord? So wie die anderen eben?"

Zoro schüttelte den Kopf: "Nein, warum denn?"

Er zuckte mit den Schultern: "Weiß nicht, weil alle was machen?"

"Robin ist auch bloß hier ständig am Lesen. Was auch immer die macht", brummte der Schwertkämpfer, "Und Lysop bastelt nur ständig an irgendwelchen Dingen rum."

Er nickte verstehend: "Hab ich schon gemerkt… Nicht immer der erfolgreichste dabei, hm." Zumindest sicher nicht, wenn seine Erfindung wirklich so häufig explodierten, wie man ihm gesagt hatte. Aber wahrscheinliche gehörte das zum Erfinden dazu. Doch davon hatte er eigentlich keine Ahnung und nahm es deshalb einfach als gegeben hin. Lysop würde schon wissen, was er da tat, nahm er an. "Und woher kennt ihr euch? Wolltet ihr schon immer eine Piratenbande aufmachen?" Wenn er so darüber nachdachte, kam es ihm immer noch komisch vor, dass ein Hirsch oder Elch oder Dachshund dabei war, oder was auch immer dieser Chopper mit dem Hut war.

Zoro schüttelte den Kopf: "Eigentlich will ich immer nur der beste Schwertkämpfer der Welt werden. Ruffy hab ich irgendwann getroffen, so wie wir alle, und irgendwie bleiben wir alle bei ihm."

"Und wie hast du ihn getroffen?", fragte er weiter.

"Er hat mir das Leben gerettet", erklärte der Grünhaarige und große blaue Augen sahen ihn an. "Ich war vorher kein Pirat und hatte auch keiner werden wollen, aber das Leben läuft nicht immer so, wie man sich das wünscht. Bei den anderen war es ähnlich."

"Seit ihr oft in Lebensgefahr?", fragte er weiter.

Zoro wiegte leicht mit dem Kopf: "Schon häufiger. Eigentlich ständig. Ruffy ist so ziemlich das, was man einen bunten Hund nennt. Er zieht Ärger einfach an, wie Scheiße die Fliegen." Dann grinste er: "So hat er dich ja auch hierher gebracht."

"Stimmt", gab er ihm überrascht Recht, "Dann bin ich wohl nur eine weitere Bestätigung für die Regel." Das war interessant.

Zoro trank von einer weiteren Flasche Rum, die er sich schon wohlweißlich mit in den Aussichtskorb genommen hatte. Bot auch ihm etwas davon an, doch er schüttelte den Kopf. Besser, er trank nicht schon wieder. Er hatte doch die letzte Feier noch nicht einmal richtig verdaut und dabei gab es hier nicht einmal solch tolle Pillen wie Aspirin oder seine sonstigen Lieblinge. Er spürte hier zwar nicht den körperlichen Drang nach diesen Mitteln, doch eine psychische Belastung war es sehr wohl. Er fragte sich, wie lange dieser Traum wohl noch anhalten würde. Ob er sich das immer in seinen Träumen fragte? Er konnte sich nach dem Aufwachen so gut wie nie an sie erinnern, aber das hieß ja nicht, dass er sie währenddessen nicht in solchen und allen anderen Details wahrnehmen würde. Es wäre trotzdem schade, wenn er sich hieran nicht mehr erinnern würde. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, wenn der Traum so lange währte, dann könnte die Chance wachsen, dass er sich an diese Menschen und alles, was noch käme, erinnerte, sobald dies hier zu Ende war. Zumindest hoffte er das doch stark. Besonders Zoro sollte ihm gerne auch später noch gegenwärtig sein. Er war ein interessanter Mensch. Deshalb fragte er auch weiter: "Aber ist er als Käpt'n wirklich so gut geeignet? Ich mein, Nami und Sanji und Chopper wissen ja, was sie da tun in ihrem Job."

"Naja", dachte Zoro einen kurzen Augenblick nach, "Jeder macht das, worin er am besten ist, und Ruffy ist eben das. Außerdem will er Piratenkönig werden, das wird man nicht als Handlanger."

"Gut, das ist ein Argument. Aber wenn er so viel Blödsinn macht und sich ständig in Gefahr begibt?"

"Dann lebt er wie ein Pirat. Das wichtige ist, dass er seine Grundsätze hat und an ihnen festhält. So oft er uns ein neues, gefährliches Abenteuer auf den Hals hetzt, so sehr kämpft er auch jedes Mal wieder um uns. Wenn es darauf ankommt, ist er eine Führungspersönlichkeit und im Endeffekt sind wir alle aus freien Stücken hier, und das wären wir nicht, wenn wir ihn nicht respektieren und ihm nicht vertrauen würden."

Er nickte: "Wahrscheinlich." Er verstand, worauf Zoro hinaus wollte. Ruffy war ein einnehmender Charakter und obwohl er eigentlich noch solch ein Kind war, schlummerte so einiges in ihm. Das meiste hatte er allerdings noch nicht gesehen. Er war sich jedoch sicher, dass würde er ganz bestimmt bald nachholen können. "Ihr setzt euch aber keine kleinen Ziele, hm", stellte er fest.

Zoro grinste und schüttelte den Kopf: "Das wäre doch langweilig. Außerdem, warum sollte man sich Ziele setzen, wenn sie nicht auch groß und zu erkämpfen sind? Wenn sie klein und leicht zu erreichen sind, sind sie doch keine Herausforderungen mehr. Was hat das dann noch für einen Sinn?"

"Klingt logisch…", murmelte er und nickte leicht. "Habt ihr alle so große Träume?"

Der Schwertkämpfer nickte: "Jeder von uns hat einen Traum und in dieser Mannschaft sind wir der Erfüllung so nah, wie sonst niemals."

"Und was haben die anderen so für Träume und Ziele?"

"Frag sie doch selber", murrte Zoro langsam angenervt, "Solltest du nicht schlafen oder so etwas?"

Er zuckte mit den Schultern: "Ich bin irgendwie nicht müde."

"Das merk ich", brummte Zoro und trank wieder von seinem Rum.

"Und du musst Nachtwache halten?" Das hatte er zumindest vorhin aus Namis Rufen herausgehört. Wechselten sie sich dabei immer ab? Oder machte es immer derselbe oder immer dieselben zwei? Er blickte zu Zoro, dieser lehnte an der hölzernen Wand des Aussichtskorbes, den Kopf in den Nacken gelegt und hielt die Augen geschlossen. Einen Moment lang machte er nicht den Eindruck, als wollte er noch antworten. Dann brummte er zustimmend.

"Hältst du immer Nachtwache?"

"Wir wechseln uns ab."

"Wirklich? Geht das alphabetisch? Oder wer gerade am Wachesten ist?", fragte er weiter, "Werft ihr 'ne Münze? Oder knobelt ihr? Nami organisiert das meistens, hm", stellte er diese vage These in den Raum.

Zoro seufzte leise und sagte knapp: "Nami bestimmt."

"Ja, dacht' ich mir", nickte er leicht, "Sie ist zwar nett, aber ein wenig herrisch, nicht."

Zoro schnaubte: "Ein wenig herrisch? Das ist 'ne Hexe, geldgeil und cholerisch."

"So schlimm?"

"Schlimmer", antwortete er nur trocken.

Er blickte ihn nachdenklich an und sah dann selbst in den Himmel: "Na du musst es ja wissen." Ihm war die rotblonde junge Frau zu Anfang sympathisch gewesen, aber mittlerweile war auch ihm aufgefallen, dass sie nicht so einfach war. Vielleicht würde er auch so wie Zoro denken, wenn er länger als ein paar Tage auf diesem Schiff wäre und sie besser kennen lernte. Obwohl Sanji, der blonde Koch, Nami zu vergöttern schien, so wie er auch Nico Robin verbal auf Händen trug. "Sanji sieht das wohl nicht so?", hackte er also nach.

"Er hat sie nicht mehr alle", stellte Zoro nur fest und nahm noch einen kräftigen Zug aus seiner Rumflasche, die sicherlich fast schon wieder leer war. Entsprechend abschätzig musterte er auch das dunkelgefärbte Glas und brummte.

"Hm, er übertreibt es mit dem Flirten ein bisschen", stimmte er dem Schwertkämpfer zu, aber meistens fand er es aus seiner Position heraus noch amüsant. Trotzdem konnte er sich natürlich auch vorstellen, dass es einem mit der Zeit auf die Nerven ging, doch er hatte schon bemerkt, dass Zoro ein ganz besonderes Verhältnis dazu hatte. "War er schon immer so?"

"Seit ich ihn kenne."

"Ist das lang?"

"Es reicht."

Er nickte leicht, "Hm", und konnte nur wieder feststellen, wie maulfaul Zoro offenbar war. "Warum hast du denn nicht mit Freunden aus deiner Stadt so 'ne Bande gegründet? Oder Ruffy?" Das würde doch mehr Sinn machen, immerhin kannte man sich dann schon.

"Nö", sagte Zoro schlicht.

Er blinzelte ihn an. Irgendwie hatte er jetzt doch mehr als Antwort erwartet. Darauf hatte seine Frage doch auch abgezielt, damit sie vielleicht ein Gesprächsthema fanden. Ihm war doch langweilig und nur hier stumm rumsitzen war auch doof. Er schien das wohl alleine so zu sehen. Also musste er sich selbst beschäftigen, nahm den Zettel und den Stift aus seiner Tasche und blickte an, was er am Tag zuvor irgendwann mal geschrieben hatte, murmelte es leise vor sich her: "Er fragt sich, ob er das hier langsam spucken muss: Nein verdammt! Sie ham schon so lange auf Pinocchio gewartet, dass er seine Nase wieder zurück in das Spiel packt, und sie wissen, Rap wird nie wieder so sein wie damals. Er verprügelt die Hirne dieser Schlampen und etabliert den Namen, wenn er geht. Die Leidenschaft und die Flamme sind entzündet, du kannst sie nicht ausmachen, wenn wir erst damit anfangen. Dieser Scheiß ist verdammt genau das, wovon ich rede, wenn wir randalieren, schlägst du dich mit 'n paar richtigen Verbrechern rum, die in der Zelle stehen und Wahrheit verschütten und echte Gefühle spucken, bis unsere Zahnfüllungen aus unseren Mündern fliegen. Spul nochmal zurück!" Das Tempo war schnell und seine Hand wippte den Stift im Takt.

Zoro blickte ihn interessiert an und beobachtete ihn sorgfältig während der paar Zeilen. "Was ist das eigentlich?", fragte er dann.

"Rap", erklärte er. Das war für ihn die selbstverständlichste Sache der Welt.

"Rap?", hackte Zoro nach, "Was is'n das? … Diese Musik, die du da bei der Party gemacht hast?" Er erinnerte sich dunkel.

Er nicke: "Ja, das war auch Rap. Weißt du, Rap ist nur ein kleiner Teil von etwas so viel Größerem. Das ist unglaub-lich."

"Aha?" Zoro hatte nicht wirklich eine Ahnung, wovon er da sprach, und machte auch keinen Hehl daraus. Trotzdem schien er ein gewisses Interesse daran zu haben und sah ihn neugierig an.

Er lächelte schmal: "Hip Hop ist mein Leben, auch wenn es nicht immer einfach damit ist."

"Das Leben ist nie einfach", erklärte Zoro weise.

Er nickte zustimmend. "Ist es hier auch hart?", fragte er. Ein Leben als Pirat war in Filmen und Geschichten nicht einfach aber voll abenteuerlichem Vergnügen, irgendwie schafften die guten Piraten es immer.

"Ach, wir haben schon so unsere Probleme und Gefahren zu meistern, doch es lohnt sich", nickte Zoro, "Aber zurück zu diesem Hip Hop-Dingens."

"Hm?"

"Was ist das nun wieder? Scheint ja was ganz Tolles zu sein, wenn ich mir dich so angucke", mutmaßte er.

"Hip Hop?"

Zoro nickte und blickte ihn fragend an.

"Nun, Hip Hop ist…", wie beschrieb man das am besten jemandem, der offensichtlich nicht den Hauch einer Ahnung hatte; nicht von Hip Hop oder Rap natürlich, aber auch nicht von anderer Musik, Szenen oder Subkulturen und sicher auch nicht von Richtungen und Bewegungen in und für diese oder auch gegen den Strom und vielleicht nicht einmal, wie es war, davon ein Teil zu sein. "Hip Hop ist…", fing er noch einmal an, "Es ist eine Lebenseinstellung. Ja, im Grunde ist es das", er nickte sich selbst leicht zu, "Es ist eine junge Art zu leben und Musik zu machen und wird auch von jungen Menschen gelebt, natürlich. Es ist eine neue Art der Rebellion und gibt dort Vertrauen, Zuversicht und Lebensmut, wo Familie und Staat versagen. Als Musikrichtung begann es zwischen Partys und Battles und feierte seine ersten großen Erfolge mit politischen Inhalten. Heute ist praktisch alles möglich und genau das wird immer reizvoller."

Zoro blickte ihn interessiert an und nickte leicht, verstehend: "Und du hast auch diese Einstellung?"

"Ja, ich bin damit aufgewachsen und im Endeffekt ist es auch das Einzige, was ich kann."

"Das Einzige, was du kannst?", hackte Zoro nach, "Wieso das denn?"

Er zuckte leicht mit den Schultern: "Naja, ich verdien' mit dieser Musik mein Geld und bin damit ziemlich erfolg-reich… Zumindest war ich das."

"Du warst?"

"Hmhm", nickte er und blickte auf seine Füße. Das traurige Ziehen in seiner Brust war wieder stärker. "Ich wollte eigentlich nur eine kleine Pause machen, mich auf meine Töchter konzentrieren und mehr andere Musiker unters-tützen. Hip Hop ist eben etwas Junges und man kann nicht ewig dabei bleiben. Aber vor kurzem ist mein bester Freund… gestorben." Tiefer Schmerz durchzog ihn plötzlich, viel heftiger als das sonst stetige Pochen. Schwer und hart war diese Erfahrung, diese Tatsache laut auszusprechen und zuhören, in seiner eigenen Stimme zu hören.

"Das tut mir leid", klang Zoro teilnehmend und mitfühlend, "Das ist hart."

Er nickte. "Kennst du das?", fragte er mit leichtem Hoffen. Er wusste schon lange nicht mehr, wie er damit umgehen sollte. Er konnte es einfach nicht ertragen, dass Proof tot war. Gerade hier erschein es ihm so weit weg, wie ein anderes Leben.

Zoro nickte: "Als ich Kind war, starb meine beste Freundin… Eine schwere Zeit."

"Und… wie kommst du damit zurecht?", fragte er leise und blickte wieder zu dem Schwertkämpfer.

"Zeit", sagte Zoro bloß und für einen Moment war es alles, was er antwortete. "Ich habe ich versprochen, der beste Schwertkämpfer der Welt zu werden. Mit der Zeit verblasst das ständige Ziehen und der heftige Schmerz und legt sich als neue Kraft und Antrieb um das Herz."

Nachdenklich nickte er leicht und blickte wieder auf seine Füße, wippte ein wenig mit ihnen und ließ Zoros Worte auf sich wirken. Es war ein schöner Gedanke, wenn die Trauer und der Schmerz zu etwas anderem wurden und etwas Positives entwickelten. Obwohl er sich noch nicht vorstellen konnte, dass dieses Gefühl in seiner Brust sich ändern könnte. Es erschien ihm so stark und dauerhaft. "Hoffentlich hast du Recht", murmelte er leise.

"Bei mir ist es so. Wenn ich der beste Schwertkämpfer geworden bin, wird mein Name zu ihr in den Himmel strahlen und darauf trainiere ich hin. Wenn es bei dir anders ist, ist das sicher auch gut."

"Es soll nur endlich aufhören, weh zu tun", wisperte er leise und seine Stimme verriet den unerträglichen Zustand seines Inneren, das Brechen, Weinen und Verzweifeln in seinem Herzen.

Freundschaftlich legte Zoro einen Arm um seine Schulter und drückte ihn sanft an sich. "Du bist nicht allein, wir teilen gerne mit dir und helfen dir."

"Danke… ich weiß."

Zoro nickte noch leicht, blickte ihn einen weiteren Moment nachdenklich an und sah dann hoch zu den Sternen. Seinen Arm ließ er um seine Schulter, so dass er sich an ihn lehnen konnte und er leise seufzte. Es war überraschend schön mit jemandem über diesen Verlust zu reden, ihn zu teilen und nur einen verständnisvollen Rat zu hören, statt diese besserwisserischen Vorträge. Er wollte doch gar nicht hören, dass es ohne DeShaun weiterging, er trotzdem lebte. Das sah und fühlte er doch und es schmerzte so sehr, dass es ihm alles raubte. Doch Zoro gab ihm mit wenigen Worten Hoffnung, dass er trotz und mit allem ein Leben führen könnte und er vielleicht sogar daraus etwas erschaffen könnte. Eines Tages. Aber in diesem Moment würde er einfach hier sitzen bleiben, sich an den anderen lehnen und diese Ruhe genießen, die langsam auch sein Inneres erreichte. Er schloss die Augen und genoss noch einen Moment, dann summte er leise. Er war kein ruhiger Geist und zumindest in seinen Gedanken tat er immer etwas, und sei es nur an seinen Texten und Melodien schreiben. So tat er das auch jetzt, wo er sich hier wohl fühlte und auch über diese nagenden Dinge reden und schreiben konnte.

"Manchmal fühle ich mich so allein, keine Ahnung, es fühlt sich an, als wäre ich diesen Weg schon einmal gegan'n. So allein und kalt. Es ist, als würde mich etwas fremdsteuern sobald ich nach Hause komm' und die Tür schließe. Fühlt sich an wie ein Déjà Vu. Ich will von diesem Ort fort, ich will wirklich, aber ich kann nicht und ich sage nicht, dass ich es versuche, denn ich weiß, das wäre eine Lüge, weil ich es nicht tue und ich weiß einfach nicht warum", sagte er leise in einer sanften Melodie. Fügte noch trauriger an: "Die Tage sind kalt ohne mit dir zu leben. Die Nächte sind länger, ich werde älter. Ich vermisse die Tage einsam, denke dabei an dich. Du bist vielleicht gegangen, aber du bist niemals vorbei." Er seufzte leise. "Also Gott helf mir hier raus, während ich mich durch diese Trauer kämpfe. Zu versuchen mit diesem Verlust klarzukommen macht mich widerlich. Aber diese Depressionen werden mich nicht als Geiseln nehmen… Du hattest immer Vertrauen in mich…"

Er wollte wieder nach Hause, zu einem Zuhause mit Proof.

Briefing for All-Inclusive Information

Zoro drückte ihn immer wieder sanft an sich und hörte ihm schweigend zu. Es tat ihm gut, all diese Dinge einmal zu sagen, sich zu trauen sie zu formulieren. Doch bald wurde ihm der Mund trocken, lieber wollte er nicht von Zoros Rum trinken und hörte einfach auf. Die heilende Wirkung dieser Worte war längst eingetreten. Als er nun still war und auch Zoro noch immer schwieg, döste er langsam dahin. Es war zwar kein echter Schlaf, doch für den Rest dieser Nacht war es ausreichend und erholsam.

"Wieso eigentlich Schwertkämpfer?", fragte er irgendwann leise nuschelnd. Seine Lider waren noch immer geschlossen, aber er konnte trotzdem erahnen, dass die Sonne bald aufgehen wollte.

"Hm?", brummte Zoro nur zurück. Auch er hatte irgendwann in der Zwischenzeit gedöst und geschlafen, wie sein Schnarchen verraten hatte, nun war er aber fast wieder wach.

"Dein Versprechen", erläuterte er knapp, "Deiner Freundin gegenüber. Der Beste werden."

"Achso hm", brummte Zoro wieder, "Ich war schon immer Schwertkämpfer und sie auch… Sie war die Tochter mei-nes Meisters."

Er nickte leicht: "Du schaffst das, ganz bestimmt."

"Natürlich."
 

Langsam und zögerlich schob sich die Sonne am Firmament hinauf, leuchtete blass und immer kräftiger über das Meer, ließ es glitzern und auch das kleine Schiff war von den Strahlen erfasst. Bald war auch schon einer wirklich wach und werkelte in der Küche. Sanji bereitete das Frühstück zu und sicher war es nie so ruhig wie an jedem Morgen, wenn eigentlich noch jeder schlief. Das war aber bald vorbei und das hungrige Geschrei das Gummijungens weckte auch den letzten Holzwurm, natürlich auch die menschlichen oder fast menschlichen Bewohner und auch er entwand sich Zoros Armen, streckte sich und gähnte. Vielleicht hätte er doch noch richtig schlafen sollen. Er rüttelte an Zoros Schulter und wollte ihn wecken. Sicher war sein Wachdienst jetzt vorbei und außerdem gab es Frühstück und selbst wenn er die letzten Tage nicht auf der Höhe war, dass Ruffy nichts Essbares übrig ließ, hatte auch er bereits begriffen. "Komm, das Frühstück wartet tatsächlich nicht auf uns", versuchte er es auch mit Stimme und räusperte sich. Sein Hals war noch immer trocken, er sollte erst etwas trinken und dann essen.

Zoro blinzelte ihn aus kleinen Äuglein an und gähnte lang und kräftig. Er streckte sich und seine Knochen knackten hörbar, dann erhob er sich langsam, verschlafen und noch mit steifen Gliedern.

"Na komm", schmunzelte er, wartete noch einen Moment auf ihn und kletterte dann die Takelage wieder runter. Zoro folgte ihm. Ohne Eile schlurften sie zusammen in die Kombüse und setzten sich zu den anderen Piraten, die längst aßen oder ihr Frühstück verteidigten. Ruffy war mal wieder wild am Tisch. Er schmunzelte leicht, während er sein warmes Brötchen aß und lächelte kurz, als Zoro ihr beider Essen verteidigte. Sehr nett von ihm.

Davon abgesehen, schien es wieder ein ruhiger Tag zu werden. Nur Ruffy, Lysop und gelegentlich Chopper brachten Störungen und die waren sogar manches Mal interessant bis lustig. So lagen er und Zoro unter dem Mast, gönnten sich ein nettes Päuschen unter der Sonne. Er verlor ein wenig sein Zeitgefühl, doch noch vor dem Mit-tagessen stand Sanji vor ihnen, tippte mit dem Fuß auf die Planken, abwartend und tadelnd. "Em, lass dich nicht von ihm so einlullen."

Träge blickte er zu ihm auf: "Hm?"

Sanji nickte in Zoros Richtung: "Lehn dich nicht zu sehr an ihn an, fauler Sack. Wir brauchen keine zwei von der Sor-te."

"Lass ihn doch", brummte Zoro, "Mach nicht so 'n Stress."

Sanji schnaubte: "Beweg deinen faulen Arsch lieber."

"Wir hatten Nachtwache, wir dürfen das", murmelte er und lehnte sich wieder an Zoro.

Sanji verdrehte die Augen und stupste sie beide mit der Schuhspitze an, Zoro stärker. "Blöder Marimo", knurrte er und stupste ihn wieder mit der Schuhspitze an, brachte den Grünhaarigen aber nur leise zum Brummen. Er ließ sich nicht weiter stören und döste weiter. Noch einen Moment stand Sanji unschlüssig bei ihnen herum, dann knurrte er noch ein letztes Mal unartikuliert und wandte sich von ihnen ab. Ging wieder zurück in die Küche, vielleicht das Mittagessen vorbereiten. War für sie nicht wichtig.
 

Aber auch nach dem Mittagessen faulenzten er und Zoro unter dem Mast weiter. Es gefiel ihm sehr, einfach nur da zu liegen und nichts zu tun. Obwohl er auch hier nicht einfach nur nichts tat. Er dachte, er textete und komponierte und immer wieder summte er leise etwas für sie vor. Schnell hatte er heraus bekommen, wie Zoro eigentlich kommunizierte, zumindest in diesen herrlich ruhigen Augenblicken. Der Grünhaarige brummte manchmal oder eine kleine Kopfbewegung sagte aus, was er vielleicht wollte. Wenn man genau darauf und auf Zoro im Ganzen achtete, konnte man ihn sehr gut verstehen. Doch dazu musste man ihn erst einmal kennen und sein erster Eindruck war zumindest für ihn bei ihrem ersten, sehr eigenartigen Gespräch nicht der beste gewesen. Zoro war nicht wirklich der Typ Mensch, der beim aller ersten Mal ansprechend rüberkam. Doch nach einigen gemeinsamen Stunden mochte er ihn jetzt sehr gut leiden. Davon abgesehen machte faul sein mit ihm ungeheuren Spaß.

"Fault ihr schon wieder hier rum?", maulte Sanji und stupste sie auch dieses Mal mit seinen Schuhspitzen an, "Das kann doch wohl nicht wahr sein. Habt ihr nichts zu tun? Es gibt hier immer was zu tun. Los! Macht euch nützlich."

"Geh mir nicht auf die Nüsse, Pissnelke", murrte Zoro, öffnete weder seine Augen noch tat er sonst etwas entfaulendes.

"Dann geh das Deck schrubben, Schwertheini!"

Zoro schnaubte und blickte nun doch auf: "Du kannst mich mal! Mach doch selber."

"Und du kannst mich gleich kreuzweise!"

"Achja?", Zoro stand nun tatsächlich auf.

"Ja!", rief Sanji aus und pustete seinen Zigarettenqualm in Zoros Gesicht.

Er konnte gar nicht so schnell gucken, wie die zwei sich wieder in den Haaren hatten. Er seufzte leise und schüttelte den Kopf. Das verstand er noch immer nicht. Wieso konnten sie sich nicht leiden? Träge blickte er ihnen zu, wie sich die zwei Idioten die Knöpfe einschlugen. Sinnloser Weise. Die zwei waren schon ein Hammer, was das anging. Sie prügelten sich nicht nur, dass das Schiff wackelte und bebte, sondern sie warfen sich auch immer noch Beleidigungen an den Kopf, kaum zu verstehen, aber das war wohl wirklich nebensächlich. Sie gaben es trotzdem nicht auf. "Idioten", murmelte er leise. Dieses Mal würde er nicht eingreifen und sie zurechtweisen. Das war wirklich vergebene Liebesmüh. Schließlich streckte er sich nur und versuchte sie auszublenden, ebenso vergebens.

"Ich mach dich fertig!" – Was willst du, dämliche Kugelalge?!" – "Scheiß Kochlöffel!" – "Schwertheini!" – "Arschgei-ge!" – "Du kannst mich mal!" – "Dann komm doch!" – "Argh! Du bist unmöglich! Eingebildeter Sack!" – "Ich hab wenigstens Eier, Blondie!" – "Du bist doch bloß 'n Muskel!" – "Immer noch besser als so'n hässliches Gerippe!" – "Ich bin kein Gerippe, du Affe!" – "Hässlich biste trotzdem!" Sanji stockte einen Moment, dann lief er rot an, seine Gesichtszüge waren in Wut und Zorn verzerrt und er ballte die Fäuste, sein Körper zitterte leicht.

Zoro hob leicht eine Augenbraue.

Auch er sah auf und blickte den Grünhaarigen fragend an, der aber nur die Schultern zuckte. Er hatte ziemlich den Eindruck, als würde Sanji gleich explodieren oder sonst irgendwie in die Luft gehen, vielleicht auch Zoro dort zerrei-ßen. Irgendeinen Nerv, sehr empfindlich auch noch, musste der Schwertkämpfer mit aller Härte und Präzision getroffen haben. Da war er sich ganz sicher.

"Du Arsch!", sagte Sanji überraschend ruhig, doch sein Ton war tief und höchst gefährlich. Er blieb einen Moment still stehen, gab Zoro noch einen finalen und ziemlich ernsthaft verletzend gemeinten Tritt und ging dann.

Er blickte kurz zu Zoro, wie dieser durch die Reling krachte und ins Wasser platschte, sah dann Sanjis Abgang nach und murmelte leise: "Wow… Das war echt… so richtig echt…" Dann hisste er auf: "Zoro!", und stürzte zur gebroche-nen Reling, sah hinunter, "Alles klar?", fragte er ihn und war froh, dass der Grünhaarige nicht in Ohnmacht gefallen war, sondern einigermaßen munter neben dem Schiff schwamm.

Es brummte ein: "Ja" zu ihm herauf und Zoro forderte noch ein Seil um hoch zu klettern. Er tropfte das Salzwasser auf die Planken, während ebenso Lysop bei ihnen stand und den Schaden bedauerte, die zwei Streithähne dabei leise verfluchend. Jetzt musste er schon wieder etwas reparieren.

Zoro hörte ihm nicht wirklich zu und wrang sein Shirt aus, brummte irgendwelche Beleidigungen gegenüber dem Blonden, der zum Glück nicht mehr in der Nähe war. Das wäre nicht mehr so glimpflich abgelaufen.

"Was war denn jetzt wieder?", fragte Lysop, nachdem er endlich alles Allgemeine heraus gemurmelt hatte.

Zoro brummte noch etwas Undeutliches als Antwort und ging dann, ließ sie beide allein dort stehen.

Lysop blickte ihn fragend an und erhielt nur ein Schulterzucken: "Sanji ist wohl mal wirklich sauer auf ihn. So richtig."

"Im Ernst?", fragte der Langnasige überrascht.

Er nickte: "Denk schon, ja."

"Wow…"

"Das hab ich auch gesagt." Er lehnte sich an die übrig gebliebene Reling und blickte auf das Meer. "Was ist das zwi-schen denen eigentlich?" Es war doch wirklich seltsam zwischen Zoro und Sanji.

Lysop zuckte mit den Schultern: "Keine Ahnung. Die sind wohl Freunde, ziemlich gute sogar, denke ich. Aber ich hab keine Ahnung."

"Hm", murmelte er und nickte leicht.

"Aber so schlimm ist es selten", überlegte Lysop und sammelte die gebrochenen Bretter ein, "Ich hab jetzt erst mal wieder zu tun", und ging.
 

Einen Moment sah er ihm noch nach und fand sich dann allein auf dem Deck wieder. Unschlüssig sah er sich um und fragte sich, was er jetzt wohl machen könnte. Nur hier rumzustehen war eben auch doof. Er zuckte noch einmal mit den Schultern, weiter ratlos und ging dann ebenfalls in die Kombüse. Vielleicht konnte er sich mal mit Sanji unterhalten, bisher hatte er das kaum getan. Er klopfte vorsichtig gegen den Türrahmen. "Ist es sicher?", versuchte er einen kleinen Scherz.

Sanji drehte sich um und blickte ihn böse an: "Betreten auf eigene Gefahr."

"…" Er konnte sich noch immer keinen Reim darauf machen. "Zoro war schon hart, hm", versuchte er es, obwohl er sich vorher nie vorgestellt hätte, dass es Sanji so mitnahm, wenn Zoro so etwas sagte. Natürlich war es nicht schön, als hässlich bezeichnet zu werden, aber Sanji schien einfach nicht der Typ zu sein, den das störte. Aber anscheinend tat es das sehr.

"Das kann dir doch egal sein", patzte der Blonde zickig.

"Aber… das ist es nicht…" Was hatte er denn jetzt getan? Er hätte nicht kommen sollen. Vielleicht hätte er Zoro nachgehen sollen, der schlief sicher wieder irgendwo oder trainierte und beides hatte seine Vorteile.

"Quatsch nicht", brummte Sanji noch immer, klang aber nicht mehr so absolut hart und zurückweisend.

"Ich wäre nicht hier, wenn's mir egal wäre." Das war ein so häufiger Satz und trotzdem stimmte er in vielen Fällen.

"Hm", der Blonde nickte ihn nachdenklich an. "Wie würdest du schon bei solchen Worten von ihm reagieren?"

"Ehm…", murmelte er überrascht, "Naja… Er ist ja ein Mann, also sollte er mich wohl auch nicht schön finden…", und zuckte mit den Schultern. Was redete er da wieder für einen Mist?

Sanji sah ihn auch mit einem entsprechend zweifelnden Blick an. "Meinst du? Aber selbst wenn das etwas mit dem Geschlecht zu tun haben sollte, muss er mir das trotzdem nicht ins Gesicht sagen. Ich dachte, wir seien… Freunde."

Er nickte: "Das seid ihr doch auch, bestimmt. Ich mein… Er hat es sicher nicht so gemeint."

"Wie denn dann? Was ist an den Worten bitte missverständlich?" Sanji machte eine kleine Pause, traurig und ent-täuscht. "Er hasst mich", wisperte er dann leise und wandte sich wieder den Zwiebeln zu, die er unter Tränen hackte und schnitt.

"Nein, bestimmt nicht", versuchte er ihn zu trösten, seine Stimme war unwillkürlich leiser geworden. Er trat dichter an Sanji heran und strich ihm über den Rücken, doch die Schulter des Blonden wollte ihn abschütteln. "Lass mich", murrte er passend dazu.

Er seufzte leise: "Kann ich dir nicht irgendwie helfen?"

"Ja… Lass Zoro in Ruhe."

Er blinzelte verblüfft. Er hatte doch überhaupt nichts getan und schon gar nichts zu diesem Streit. "Ehm… okay…", sagte er also nur langsam.

"Verschwinde", murmelte Sanji, schniefte kurz und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen von der Wange und nahm sich noch eine Zwiebel zum Zerteilen.

Er musterte den Blonden noch einen Moment und verließ dann wirklich die Kombüse. Hier konnte er gerade nichts tun. Leider.

"Was ziehst du wieder für ein langes Gesicht?", sprach ihn Zoro sogleich an, schien gerade auf dem Weg zum Heck zu sein und dort trainieren zu wollen.

"Hm?", überrascht sah er auf. Mit dem Schwertkämpfer hatte er nicht so schnell gerechnet.

"Ist es immer noch wegen deinem Freund? Es war doch besser geworden, irgendwie."

"Nein. Ach, ja, ist es auch. Es ist Sanji", erklärte er und folgte dem Grünhaarigen zu seinem Platz, "Deine Worte haben ihn sehr verletzt…. Und ich soll dich in Ruhe lassen und verschwinden."

"Der kriegt sich schon wieder ein. Mach dir da keinen Kopf."

"Du siehst das ja sehr locker. Seid ihr nicht Freunde?"

Zoro sah aus seiner hockenden Position zu ihm auf: "Doch klar, natürlich."

"Dann klär das mit ihm. Ich glaube nämlich nicht, dass wir all diese Zwiebeln wirklich brauchen." Er war wirklich kein Genie in zwischenmenschlichen Angelegenheiten, aber das erkannte ja sogar er. Hier war etwas mächtig im Argen.

"Ach was", brummte Zoro und wollte endlich mit seinem Training anfangen, sah dann doch noch einmal zu ihm, "Meinst du echt so schlimm?"

"Jemandem zu sagen, er sei hässlich, hat nicht viel Spielraum zum Spekulieren", wiederholte er Sanjis Argument.

"Hm", Zoro schien nachzudenken. Einen Augenblick später legte er seine noch nicht benutzten Hanteln wieder hin, murmelte ihm noch ein: "Bin gleich wieder da", zu und ging zu Sanji. Er hoffte, Zoro entschuldigte sich richtig, normal schien er weniger der Typ dafür zu sein, und die beiden vertrügen sich wieder ordentlich. Er sah noch eine ganze Zeit zur Kombüse und dass er kein Geschrei oder Gezeter oder den Krach von Mord und Totschlag hörte, beruhigte ihn auf der einen Seite, doch auf der anderen sah und hörte er kein Lebenszeichen von den beiden und wie er das nun werten sollte, konnte er nicht recht einschätzen. Er entschied sich trotzdem, abzuwarten. Die zwei Idioten manövrierten sich in den Bockmist rein, dann kämen sie auch alleine da wieder raus.

Allerdings hatte er durch das Warten wieder viel zu viel Zeit nachzudenken. Er dachte in letzter Zeit generell zu viel, aber man ließ ihn auch nichts anderes tun. Ob nun bei sich Zuhause, wo er sich mit Schlaf versuchte abzulenken, oder hier im Traum. Wobei es doch Unterschiede gab: Bei ihm Zuhause in der Realität hatte er die Chance, ehrlich und tatsächlich nachzudenken nicht wahrgenommen. Hier jedoch tat er es langsam, besonders nach den Gesprä-chen mit Zoro fand er manchmal den Mut dazu, den dessen Erfahrungen und Worte ihm gaben.

Hoffentlich konnte er ihm das noch zurückgeben, umso mehr hoffte er, die zwei würden sich wieder vertragen. Obwohl Sanji sich ziemlich seltsam benahm in dieser Situation. Anscheinend war da auch noch etwas anderes im Busch, oder er sah schon wieder Gespenster.

Man konnte nie wissen.
 

Als Zoro die Kombüse wieder verließ, einige Zeit später, hatte er denselben ernsten und undurchsichtigen Gesichtsausdruck wie immer. Es war wirklich schwer aus ihm zu lesen, besonders wenn man darin von vornherein untalentiert war. Zoro schlenderte auf ihn zu und nahm unverzüglich sein ausgesetztes Training wieder auf.

"Na? Und?", sprach er ihn neugierig an.

Zoro sah kurz zu ihm: "Is' wieder gut."

"… Das ist alles?" Irgendwie hatte er etwas anderes oder vielleicht mehr erwartet. Sanji war nicht ohne Grund so ausgetickt.

"Wir haben die Sache geklärt. Soweit", meinte Zoro bloß, "Denk ich."

Er blickte ihn skeptisch an: "So, denkst du?"

"Willst du jetzt hier einen auf Eheberater machen?", fragte Zoro genervt und versuchte sich auf sein Training zu konzentrieren.

"Wenn ihr so einen nötig habt", antwortete er nur und zuckte mit den Schultern, "Führt ihr denn so eine Bezie-hung?" Das war nun wirklich mehr als schwer vorstellbar und ziemlich abwegig noch dazu. Die zwei waren doch nun wirklich nicht schwul.

… Oder?

Zoro blickte ihn einen Moment lang an, ließ sogar seine Hanteln kurz sinken. "Nein, eigentlich nicht. Aber selbst wenn es so wäre, solltest du dich besser nicht einmischen."

Er blinzelte. Zoro klang erstaunlich ernst. "Ehm… Okay… Was hab ich denn so Schlimmes getan?" Schon wieder hatte er das Gefühl, in ein übergroßes Fettnäpfchen getreten zu sein. Er hatte doch überhaupt nichts getan.

Zoro stieß einen stummen Seufzer aus: "Eigentlich nichts… Naja, du bist nett… Also… Ach, vergiss es", brummte er den letzten Rest und hob in schnellem Rhythmus seine Hanteln zum Training.

Er zuckte etwas hilflos mit den Schultern: "Was sonst? Soll ich fies sein und Angst und Schrecken verbreiten?" Das war doch lächerlich.

"Na, das nicht… denk ich. Weißt du…", der Schwertkämpfer dachte einen Moment nach, suchte wohl die richtigen Worte. "Ist schwer zu erklären", konnte er schließlich sagen, "Aber wir haben das geklärt, mach dir also keine Ge-danken mehr. Und wenn Sanji nochmal eifersüchtelt, dann ignorier ihn einfach."

"Eifersüchtelt?" Wieso Eifersucht? Auf wen? Warum? Er hatte das Gefühl, wirklich etwas Entscheidendes verpasst zu haben. "Hä?"

Zoro winkte ab und konzentrierte sich wieder voll auf sein Training.

Immer noch einigermaßen verwirrt sah er Zoro noch ein wenig dabei zu und entschied sich dann, selbst noch etwas an diesem Tag zu tun.

Awesome Averting of Danger

Aber auch der nächste Tag begann wenig ereignisreich. Das Frühstück war wie immer ein Kampf und langsam hatte er schon das Gefühl, ewig hier zu sein. Dieser langweilende Alltag war dermaßen einlullend und erschreckend nor-mal, dass es praktisch wie Zuhause war, von dem Meer einmal abgesehen. Nach dem Frühstück stand er an Deck und streckte sich, gähnte dabei und atmete tief die frische Meeresluft ein. Kein Vergleich zu der Stadtluft seiner Heimat. "Ist das schön hier… und so langweilig", seufzte er schließlich. Das war fast schon ekelerregend idyllisch. Hinter ihm lachte jemand. Zoro. "Freu dich darüber, das hat Seltenheitswert."

"Das ist trotzdem öde", erklärte er und Zoro grinste breit: "Du klingst wie Ruffy, Em. Hätt' ich nicht gedacht."

"Hrm", brummte er. Den Vergleich empfand er nicht gerade als Kompliment. Der Grünhaarige tätschelte ihm die Schulter, grinste noch immer und zog ihn schließlich mit sich nach hinten. Sie hatten zwar nichts Besonderes dort vor oder sonst irgendwie eine Verabredung mit jemandem, etwas oder einer Tätigkeit, aber sie verbrachten dennoch viel Zeit miteinander. Kurz blickte er noch über seine Schulter und sah dort Sanji stehen, die Arme abweisend vor der Brust verschränkt und mit finsterem Blick. Er schnaubte leise, als er das sah; ja klar, von wegen geklärt, offensichtlich nicht mit dem Blonden. Doch er sagte nichts, sollten die zwei mal machen, wie sie meinten. Sie würden schon sehen, was sie davon hätten. So stand er mit Zoro wieder am Heck, lehnte an der Reling und sah zu dem Pirat: "Und? Was hast du jetzt mit mir vor?"

Zoro erwiderte den Blick, wackelte dabei mit einer Augenbraue und antwortete amüsiert: "Spaß haben?"

Er sah skeptisch zurück: "Spaß haben?" Was war denn das für ein Unterton dabei?

Plötzlich durchzog ein Beben das Schiff und durch einen heftigen Ruck lag es mit starker Schlagseite im Wasser. Überrascht hielt er sich an der Reling fest, versuchte es zumindest und fiel gegen Zoro, der ebenso versuchte, nicht wegzurutschen und blieb dabei auch standhaft. "Was ist denn?", fragte er an die Allgemeinheit und erhoffte sich dennoch vom Grünhaarigen eine Antwort. Sonst war keiner in ihrer Nähe. Alarmiert stürmten die Frauen Nami und Robin aus der Kombüse, Sanji gleich ihnen hinterher und auch Lysop, Chopper und Ruffy ballten sich an Deck. Ihr Kapitän hatte ein breites und freudiges Grinsen im Gesicht und hüpfte über das Deck, auf der Suche nach der Quelle der Störung und eines wohlmöglichen Abenteuers. Die beiden Angsthasen klammerten sich aneinander und wollten sich in der Kombüse verstecken.

"Ein Seekönig!", erkannte Zoro den riesigen Kopf eines Tieres, der neben ihnen aus dem Wasser brach.

"Wa-Was?" Mit großen Augen starrte er zu dem Monstrum hinauf. Was zur Hölle war das Vieh? Es sah aus wie eine überdimensionierte Wasserschlange oder frisch aus dem Loch Ness gepaddelt.

"Ein Seekönig", erklärte Zoro, "Zum Glück nur einer", und schien fast schon entspannt.

"Das ist ein Monster!", rief er und klang vielleicht hysterisch, aber von so einem Vieh gefressen zu werden, stand definitiv nicht auf seiner 'das sollte jeder Mann vor seinem Vierzigsten in seinem Leben getan haben'-Liste.

Zoro grinste kur: "Das auch", dann drückte er noch aufmunternd seine Schulter, "Keine Sorge, Em, ich mach das schon."

Er sah zu dem Mann: Zoro zog seiner Berufung folgend seine Schwerter, eines für jede Hand und das dritte zwischen die Kiefer. "Zoro!", brüllte Namis Stimme zu ihnen herüber, "Mach schon! Du stehst dem Vieh am nächsten." Zoro verdrehte die Augen und brummte: "Jaja." Er stand sowieso schon bereit in Kampfposition. Ohne weiteres Zögern griff er das Monstrum von einem Fisch oder Seeschlange an. Er wich mit flinken und wendigen Bewegungen den scharfen Zähnen aus und führte seine Schwerthiebe tief in das schuppige Fleisch. Ruffy folgte ihm gleich nach, griff den Seekönig ebenfalls an und dehnte seine Arme wie Gummi, konnte trotzdem extreme Kraft in den Schlag legen.

Er sah ihnen mit großen Augen zu und stolperte überwältigt von der Reling fort. Ihm machte das Monstrum Angst, schlicht und ergreifend Angst, obwohl Ruffy und gerade Zoro sehr beeindruckend agierten, das war trotzdem im Moment nicht in seinem Fokus. So stieß er bald allerdings gegen die Rückwand der Kombüse, konnte jetzt nicht weiter zurückweichen. "Verdammt!", fluchte er, als er das Holz im Rücken spürte. Und das Vieh lebte immer noch.

Dann kam auch Sanji dazu und mischte noch mit, teilte kräftige Tritte aus. Die langen Beine, ständig in das Schwarz des Anzugs gehüllt, verbargen eine Kraft, die er wohl keinem menschlichen Bein zugetraut hätte. Viel mehr aber fesselte Zoro seinen Blick und damit seine Aufmerksamkeit. Er kämpfte mit drei Schwertern, war elegant und tödlich zugleich. In seinen Bewegungen konnte man ihm ansehen, dass er große Erfahrung im Schwertkampf hatte. Mit einem letzten gezielten Hieb brachte er den Seekönig zu Fall, das Wasser spritzte in einer großen Welle auf und erfasste auch das Schiff. Während Zoro seine Klingen wieder in ihre Scheiden zurück gleiten ließ, stand Sanji an der Reling und musterte das nun tote Monster und überlegte dabei laut, wie er es zubereiten könnte. Darüber freute sich Ruffy wohl am meisten.

"Das war…", stammelte er und wollte dem Schwertkämpfer seine Bewunderung aussprechen, doch drückte er sich noch immer an die Holzwand. Der Schreck saß ihm noch in den Knochen. Dass er den Seekönig offensichtlich würde essen müssen, drang nicht in aller Gänze zu ihm durch, sonst hätte es ihn sicher gestört.

"Keine Panik", sagte Zoro zu ihm, stand mittlerweile bei ihm, "Ein Seekönig ist kein Problem."

"Ein Seekönig?", fragte er schockiert, "Gibt's noch mehr davon? Kommen die auch zu mehrt?!"

"Ach, manchmal", schmunzelte Zoro, "Na komm, jetzt ist es eh tot."

Das beruhigte ihn nicht: "Ja und? Das hätte auch ganz anders ausgehen können."

"Ist es aber nicht", winkte Zoro ab, "Wir machen das schon."

"Das sagt man immer", schnaubte er, löste sich aber von der Wand und blickte skeptisch zu dem jetzt stillen Mons-ter. Er schüttelte sich leicht und sah wieder zu Zoro: "Du hast aber echt was drauf. Sah schon wirklich klasse aus… und es funktioniert."

"Natürlich tut es das, was denkst du denn?"

Er zuckte leicht mit den Schultern: "Man kann nie wissen. Ihr könnt doch nicht immer gewinnen."

Zoro blickte ihn an: "Sicher gibt's auch Rückschläge, aber wenn's drauf ankommt, siegen wir immer."

"Nicht im Ernst."

"Aber sowas von. Was denkst du denn, wer wir sind? Wir sind die Strohhutpiraten."

Er hob skeptisch eine Augenbraue und sagte ironisch: "Klingt ja sehr gefährlich. Mir schlottern die Knie"

Zoro schubste ihn an der Schulter. "Du wirst schon sehen. Bist jetzt ja auch einer von uns", und der Grünhaarige grinste ihn an.

"Jaah…", schien wohl so. "Was auch immer. Zeig mir das nochmal, mit deinen Schwertern da." Das hatte ihm wirklich gefallen. Ob er das auch lernen könnte?

Zoro lachte kurz: "Nur im Training."

"Hey Säbelrassler!", rief Sanji zu ihnen rüber, "Hilf mal mit deinen großen Messerchen!"

Zoro verdrehte wieder die Augen, doch der genervte Unterton fehlte, wie ihn zum Beispiel Nami auslöste. "Das sind wertvolle Schwerter, damit nimmt man doch kein Vieh aus", aber er ging schon zu Sanji und half ihm doch.

Er grinste leicht und stellte sich dazu, dachte kurz bei sich, was für ein netter Zeitgenosse Zoro doch war und ein guter Freund, immer mit einer helfenden Hand. Dann aber stieß er kurz auf. Dabei zuzusehen, wie ein Tier ausge-nommen wurde, war schwerlich für seinen Magen zu ertragen, wie er gerade feststellen durfte. Er wandte sich ab und schüttelte sich leicht. Das war schon einigermaßen widerlich. Trotzdem wartete er bis Zoro fertig war. Er wollte unbedingt noch mehr von seinen Kampfkünsten sehen. Dass sie so geil waren, musste man auch erst einmal wissen, konnte er ja nicht riechen. Selbst wenn Zoro schon sehr danach aussah, als könnte er solche Fertigkeiten und Fähigkeiten haben. Zoros Körper vermittelte schon ein entsprechendes Bild. Zu seinem Glück waren die zwei Streithähne ein eingespieltes Team und geübt, so dass sie bald das Tier zerlegt und zum Einlagern bereit gemacht hatten. Er konnte dem zwar echt nicht zu sehen, aber Träume waren eben nicht immer schön, egal wie real sie sich anfühlten – oder gerade deswegen. Es überraschte ihn sehr, wenn er immer mal wieder daran dachte, auch wie lange er schon träumte oder es sich zumindest anfühlte. Faszinierend.

Nun gesellte er sich wieder zu dem Schwertkämpfer und wollte noch ein bisschen zu sehen, was er noch Tolles mit seinen Schwertern konnte. Das war sicher einiges.

Beefs in Dreamed Everyday Life

Gelangweilt blickte er aus dem kleinen Bullauge der Kombüse. Es regnete. Ihre Navigatorin Nami sagte zwar, das wäre ein gutes Zeichen, aber es beschnitt ihre eh schon beschränkten Möglichkeiten der Beschäftigung um ein Vielfaches. Ruffy gähnte entsprechend in der Kombüse vor sich hin und langweilte sich ebenfalls. Ihm ging es nicht gut bei dem Wetter, da durfte ihr Gummijunge nicht nach draußen. Namis Anordnung. Aber so langweilten sie sich alle unter Deck. Nur Zoro musste im Krähennest stehen und Ausschau halten, sie seien in der Nähe einer Insel. Das wünschten sie sich alle, denn Wasser weit und breit um sich herum zu haben, war schon schwerlich auf Dauer zu ertragen, aber auch noch Wasser von oben war einfach nur Mist. Ihrem Gummijungen ging es auf jeden Fall so. Er langweilte sich praktisch zu Tode und moserte und maulte: "Wann hört es endlich auf zu regnen!"

Sanji, der Koch, stand derweil am Spülbecken und säuberte das Geschirr. Dank Ruffy benutzten sie immer Unmengen davon, da so viel gekocht und zubereitet werden musste. Der kleine Elch Chopper, und er wunderte sich noch immer darüber, wie menschlich der Kleine war, hatte das Ruder in der Hand – oder zwischen seinen Hufen war wohl besser. Die beiden Frauen, er und Ruffy saßen am Tisch, sie lasen, er schrieb und ihr Kapitän langweilte sich hörbar. Was Lysop schon wieder bastelte, wollte er gar nicht so genau wissen.

"Hey, Lysop", nuschelte Ruffy dann, lag vollkommen fertig von der Langeweile auf dem Tisch, "Hast du was zu tun? Machen wir was Lustiges?"

"Ja, ich hab ein Feuerwerk – selbstgemacht", antwortete der mit der langen Nase, "Wollen wir es zünden?"

Begeistert schlug der Strohhutträger auf den Tisch: "Auf jeden Fall!"

"Denkt gar nicht daran", blätterte Nami völlig ungerührt ihre Zeitungsseite um, "Was wäre, wenn ein feindliches Schiff in der Nähe ist?"

Lysop steckte das Feuerwerk wieder in seine Tasche: "Hast wohl recht."

Ruffy konnte es kaum glauben und lag wieder dem Langeweiletod nahe auf dem Tisch. Er hatte den Jungen noch nie so fertig und lustlos gesehen. Er tat ihm schon irgendwie leid. Trotzdem hätte er nie mit den nächsten Worten des Schwarzhaarigen gerechnet. Er lehnte sich zu Robin, die am Tisch neben Ruffy saß, herüber und fragte: "Was liest du da eigentlich die ganze Zeit?"

Robin sah ihn ein wenig erstaunt an, aber auch er und die anderen vier waren beinahe schockiert über Ruffys Frage. Seit wann interessierte der sich für Bücher?

"Eh, hab ich was Falsches gesagt?", fragte Ruffy in den Raum, hatte den Ruck in seinen Freunden bemerkt.

"Nein, nein, gar nicht", kam es gleichzeitig aus ihren Mündern. Irgendwie fühlte er sich ertappt und die anderen wahrscheinlich auch.

Robin schob eines ihrer Bücher zu Ruffy: "Der Regenbogennebel. Also das Buch handelt von einem Nebel, der wie ein Regenbogen gefärbt ist. Der Autor erzählt im Detail von seinen Abenteuern auf diesem seltsamen Ozean."

"Abenteuer?", Ruffy nahm das Buch und bekam ganz große, kindliche Augen, "Klingt cool."

Eigentlich lehnte er selbst an einem der Tischbeine, nun hatte er sich aufgerichtet, konnte Namis ungläubigen Blick sehen und würde ihr wortlos zustimmen. Ruffy war doch nicht ernsthaft an Büchern interessiert? So langweilig konnte dem Jungen doch gar nicht sein. Verstohlen blickte er zu Lysop, auch er schien ähnliche Gedanken zu haben. Unter Choppers Fell und durch Sanjis Rücken konnte er allerdings nicht hindurchsehen. Die See war schon ein seltsamer Ort, dachte er bei sich, und blickte wieder zu Ruffy. Da trat Zoro endlich in die Kombüse, klatschnass trotz Regenumhang und verkündete: "Ey Leute, 'ne Insel ist in Sicht."

Ruffy sprang gleich auf: "Ehrlich?" und stürmte mit einem Jubelschrei aus der Kombüse.

Erleichtert atmeten er und die restliche Crew auf, besonders Nami und Lysop kippten erlöst weg. Das war echt gruselig.

"Was 'n?", Zoro setzte sich neben ihn und blickte ihn fragend an, mit einem sanften Stupser in die Seite fragte er nach. Auch Zoro war ein bisschen neugierig.

Er winkte ab und schüttelte leicht den Kopf. "Ruffy wollte ein Buch lesen", murmelte er dann doch.

"Eh… wie gruselig", meinte Zoro.

Er nickte: "Ganz mein Denken."

Als auch Nami sich gefasst hatte, legte sie ihre Zeitung beiseite und räusperte sich: "Also auf der Insel benehmt ihr euch gefälligst und erregt ja kein Aufsehen. Und ihr zwei", sie deutete auf Zoro und Sanji, "Geht Vorräte kaufen. Ohne Streiterei." Beide stöhnten auf, nickten aber ergeben. Er sah kurz zu den beiden und dann wieder zu Nami. Sie organisierte weiter: "Robin und Chopper, ihr könnt in die Stadt gehen und Informationen sammeln… oder Bücher kaufen." Die Angesprochenen nickten und Chopper hibbelte schon aufgeregt auf seinem Platz. "Und Lysop, du passt auf Ruffy auf."

"Muss das denn sein?", maulte dieser, "Da hüte ich lieber drei Säcke voll Flöhe."

Nami sah ihn scharf an und ohne ein weiteres Wort gab Lysop schon klein bei und nickte.

"Ehm… Und ich?", fragte er, als Nami wieder ihre Zeitung nahm. Jetzt sah sie wieder auf und überlegte kurz, machte dann eine wegwerfende Handbewegung: "Schließ dich halt irgendwo an."

"Kannst ja mit mir und dem Gemüseschäler kommen", schlug Zoro vor.

Er nickte: "OK." Das war ihm sehr recht, besonders mit Zoro mitgehen zu können. Mit dem Schwertkämpfer hing er am meisten rum; vielleicht würde er sich mit den anderen auch noch intensiver beschäftigen, wenn ihm die Träumerei zeitlich dazu reichte. Als er aber Sanjis Blick begegnete erinnerte er sich an den vergangenen Tage und übernähme fast gerne die Aufgabe, auf das Schiff aufzupassen. Dann wäre er immerhin den blonden eifersüchtigen Gockel los, genau solch einen Ausdruck hatte dessen Gesicht gerade. Nichts, womit man sich abgeben wollte. So blickte er wieder zu Zoro, dem das gar nicht aufzufallen schien; doch sein kurzes und aufmunterndes Lächeln ihm gegenüber bezeugte etwas anderes und auch zu Sanji sah der Grünhaarige kurz, damit schien der Blonde sein Mitkommen zu billigen.

Was ging zwischen den beiden nur ab? Was auch immer es war, er störte den Frieden.
 

Es dauerte tatsächlich gar nicht mehr lange, bis sie im Hafen anlegten. Sie hatten noch gar nicht richtig festgemacht, da sprang Ruffy schon vom Schiff und verschwand seinen Strohhut festhaltend in die Menge des Fischmarktes und der Hafenarbeiter. Er sah ihrem Kapitän nach, der ihm doch immer wieder wie ein Kind vorkam. Diese Piraten waren alle noch Kinder, vor allem im Vergleich zu ihm. Wenn er darüber nachdächte, könnte er sich wirklich alt vorkommen, aber ein Schiff fest tauen war eine einnehmende Arbeit, da blieb gar keine Zeit um zu denken. Tatkräftig unterstützte und half er mit, so gut er konnte, obwohl er eben kaum die Handgriffe kannte und von den Knoten wollte man gar nicht anfangen, da hatte er einfach keinen Schimmer. Zoro zeigte ihm die benötigten Handgriffe, ließ ihn auch nur die leichten Dinge machen. Kurz sagte er an, sie würden es ihm schon noch einmal richtig zeigen müssen.

Aber nur, wenn er nicht aus diesem Traum aufwachte.

Dann schwor Nami sie noch einmal auf den Plan ein, unauffällig zu sein, und entließ sie dann in die Hafenstadt. Mit einem fast flauen Gefühl im Magen folgte er Zoro und dem blonden Smutje. Sanji ging ihnen voraus, stapfte wahr-scheinlich angesäuert vor sich her und rauchte mal wieder eine Zigarette.

Er schüttelte leicht den Kopf und ging neben Zoro. "Ich steig da immer noch nicht durch."

Zoro blickte kurz zu ihm: "Wo durch?"

"Durch eure Beziehung", und er deutete zwischen Zoro und Sanji, "Seit ihr ein Paar? Oder wollt ihr eins sein? Habt ihr euch getrennt?"

Zoro seufzte leise: "Ich weißt, dass würde dich stören."

"Nein, nein", sagte er schnell, "So ist das nicht. Es… naja, verwirrt mich ein wenig."

"Wieso? Weil wir Männer sind?"

"Dann habt ihr so eine Beziehung?", fragte er nach. Er konnte sich das immer noch nicht vorstellen, auch wenn gewisse Handlungen erfolgt waren, vielleicht auch mehr, als er wusste und gar wissen wollte.

"… Wir waren dabei", gab Zoro schließlich zu.

Er blinzelte: "Kam ich dazwischen?"

Zoro sah ihn an, musterte ihn mit undurchdringlichem Blick und antwortete nach einem langen Schweigen: "Das kann man so sagen."

Er nickte leicht und murmelte verstehend, obwohl er gar nichts verstand. "… Ich?", fragte er einem überraschten Impuls folgend. Aber warum sollte er dafür eine Ursache sein? "Das glaubt Sanji doch nicht im Ernst."

"Sanji macht dich dazu, ja", nickte der Schwertkämpfer leicht.

Immer noch sah er ihn an. Was sollte das bedeuten? "Du… in mich?", fragte er leise und war stehen geblieben. Glaubte Sanji etwa im Ernst, Zoro sei in ihn ver-… sowas halt statt in den Blonden? Das war doch absurd. "Ne oder?", er war von seinen eigenen Gedanken nicht überzeugt. Er war sich auch gar nicht über die Konsequenzen im Klaren oder welche Antwort er wirklich hören wollte. Trotzdem war es einfach nur lachhaft, irgendwie, allein die Vorstellung, Zoro könnte in ihn oder überhaupt ein Mann könnte in ihn… Ihm war nicht zum Lachen zumute.

"…", Zoro sah ihn einen sehr langen Moment an, ehe er antwortete: "Diese Frage beantworte ich dir lieber nicht."

Er brummte. Keine Antwort war auch eine Antwort. Verwirrend und überraschend zugleich. Er hatte immer gedacht, so etwas wäre unangenehm oder im besten Falle egal, doch das kleine Grinsen, dass er in seinen Mundwinkeln spürte, sprach eine andere Sprache. Fast wäre ihm ein 'schön' raus geplatzt, so völlig unkontrolliert. Er strich es auf ein nichtssagendes: "Ehm…", zusammen, " Und Sanji?"

"Der schmollt."

Er schüttelte den Kopf: "Bist du nicht mehr in ihn… hm, du weißt schon."

"Verliebt?", ergänzte Zoro und dieses Thema schien ihn nicht weiter zu stören. "Doch schon… Das ist nicht ganz so einfach."

Er sah ihn wenig verstehend an.

"Naja… Warst du noch nie verliebt? Das ist halt nicht immer so einfach."

Er legte den Kopf leicht schief: "Ja schon… Aber du musst das doch trotzdem irgendwie wissen."

Zoro zuckte mit den Schultern: "Die Zeit ist manchmal der beste Ratgeber."

Einen langen Moment sah er ihn an. Hatte er seine Gedanken richtig zusammengesetzt? Zoro war also schwul und zwischen ihm und Sanji bahnte sich etwas an – bis er dazwischen gekommen war. Hieß das wirklich, Zoro… wollte auch etwas von ihm? Wollte er zweigleisig fahren? Aber eigentlich machte der Schwertkämpfer überhaupt keine Anstalten in diese Richtung. Wieso sollte er auch so etwas träumen? Von schwulen Piraten.

"Dann warte aber nicht zulange", erwiderte er noch auf die Worte des Grünhaarigen, "Sonst ist es zu spät."

Zoro blickte ihn an, den Kopf in einer nachdenklichen Schräghaltung, dann grinste er: "Ich treffe nur herrische Blondinen, soll mir das was sagen?"

Er wollte ihn erst noch darauf hinweisen, dass sein Blond gar nicht echt war, grinste dann aber nur zurück: "Vielleicht brauchst du ja eine feste Hand." Obwohl er eigentlich selbst nicht der Typ dafür war.

"Kommt ihr jetzt endlich?", rief Sanji zu ihnen herüber. Er stand schon einige Meter von ihnen entfernt und wartete ungeduldig.

"Jaha", rief Zoro mit genervtem Ton zurück und sagte zu ihm: "Wir sollten uns beeilen, sonst fängt er noch einen Catfight mit dir an", Zoro lachte und legte die Strecke in gemütlichem Laufschritt zurück.

Er blinzelte ihm einen Moment nach. Catfight? Sie waren doch keine Miezen… "Hey!" und lief ihm nach. Zoro stupste ihm nur in die Rippen, als er neben ihm stand und amüsierte sich noch immer darüber. Schien, als hätte er aus eigener Sicht gerade den Witz des Tages gerissen. "Idiot", brummte er den Grünhaarigen an. Natürlich fand der Schwertkämpfer das so lustig, er aber nicht. Und er ging jede Wette ein, dass Sanji den Spruch auch ganz und gar nicht lustig finden würde. Der war jetzt schon überreizt, obwohl er kein Wort ihres Gespräches mitbekommen haben durfte. Wahrscheinlich reichte seine bloße Anwesenheit schon aus. Es war doch zum Kotzen.

Trotzdem verlief ihr Einkauf überraschend ruhig. Sanji besah und musterte, prüfte und wühlte sich durch die Ange-bote der Stände, kaufte sicher nicht blind, was die Besitzer und Verkäufer anpriesen. Zoro und er bekamen die Tüten und Waren in die Hände gedrückt, besonders Zoro. Anscheinend spielte er häufiger den Packesel, vielleicht blieb er auch deshalb so ruhig, irgendwie entspannt. Die angespannte Stimmung zwischen ihnen blieb aber trotzdem. Es schien der Wurm drin zu sein, besonders in Sanjis Laune. Ihm selbst war es mittlerweile auch zu blöd, eine Unterhaltung anzetteln zu wollen oder einfach nur etwas Lustiges zu sagen. Zoro nickte das ab, schmunzelte vielleicht oder brummte womöglich, war aber echt das höchste seiner Gefühle. Sanji reagierte gar nicht oder genervt. So schwiegen sie schließlich. Ihr Smutje lud immer mehr Einkäufe, vor allem Lebensmittel, auf ihnen ab und dirigierte sie schließlich zum Schiff zurück. Er hatte schon längst die Orientierung verloren und auch Zoro war schon häufig in die falsche Richtung gelaufen, obwohl er ihnen nur nachgehen sollte. Ihm würde er wohl nicht in einer fremden Stadt die Karte anvertrauen.

"Guckt mal", rief er aus und lotste Sanji und Zoro wieder zurück. Er hatte ein Plakat an den Wänden entdeckt und fragte sich kurz, ob die hier schon die ganze Zeit gehangen hatten.

"Was is'n das?", fragte Zoro und klang wie üblich gelangweilt.

"Plakate, du Depp", antwortete Sanji und zog an seiner Zigarette. "Für ein Feuerwerksfestival? Und das ist heute Abend."

"Steht zumindest drauf", nickte er, "Ist doch toll." Er mochte Feuerwerke. Wenn es nach ihm ginge, würde es mehr Gelegenheiten geben, um sie einsetzen zu können. Wie diese Lichter und Feuer den Nachthimmel besprenkelten, Sterne und Fontänen gegen das tiefe Schwarz malten, das sah schon mehr als klasse aus. In diesen solchen Momenten konnte er auch die zuschauenden Massen um sich herum ertragen. Normalerweise und gerade in jüngster Vergangenheit konnte er Menschen nur sehr bedingt um sich haben und schon gar nicht so viele. Als erfolgreicher Musiker blieb es allerdings nicht aus, auch Menschenmassen um sich herum zu erleben und zu ertragen.

"Wir können uns das bestimmt ansehen", überlegte Zoro laut, "Ruffy und den anderen gefällt das sicher auch."

Er nickte leicht. Dann könnten sie sich das ja alles gemeinsam ansehen. "Magst du auch Feuerwerk?", fragte er Zoro.

"Der Marimo mag vor allen Dingen den Alkohol, den sie dabei ausschenken", antwortete Sanji bissig. Dafür erhielt er von Zoro einen bösen Blick, ehe er selbst die Frage beantwortete: "Ja, ich mag Feuerwerke auch. Die glitzern so schon am Nachthimmel."

Er nickte zustimmend: "Finde ich auch."

"Jetzt kommt aber endlich", maulte Sanji und ging schon wieder voran zum Schiff, "Die Einkäufe tragen sich nicht von alleine zur Lamb."

Zoro verdrehte wie so häufig in der letzten Zeit die Augen über den blonden Smutje, folgte ihm aber.

"Übrigens", fiel es ihm ein und rückte die Einkäufe in seinen Armen zurecht, die er tragen durfte und an denen er sich locker einen Bruch hob, "Die 'Flying Lamb' klingt und sieht ein bisschen nach einem Hippie-Schiff aus; also schon ziemlich." Ein Lamm, ob fliegend oder nicht, war nun wirklich kein klassisches Piratensymbol und auch kein Zeichen für das Böse oder Dunkle oder Gefährliche. Noch etwas, das bei diesen Piraten nicht ins Bild passte, wie fast alles eben. So passte es doch irgendwie ins Bild.

"War ein Geschenk", erklärte Zoro, "Ruffy hat seine ersten Abenteuer in einem Fass gemacht, von daher."

"Ziemlicher Aufstieg", nickte er. Ruffy war echt eine Marke. Trotzdem bemühten sie sich, auf den Blonden aufzu-schließen und die Einkäufe endlich in der Flying Lamb zu verstauen. Dann hätten sie auch noch etwas von dem kleinen Städtchen und eine Pause von dem Schiff und dem eingeschränkten Leben auf dem Meer. Ihm persönlich gefiel es an Land schon besser.
 

"Komm, lass uns in 'ne Kneipe gehen", schlug Zoro vor, als sie wieder den Hafen in Richtung Stadt verließen.

Er blickte ihn kurz an: "Schon wieder saufen? Bist echt unersättlich."

Der Schwertkämpfer zuckte mit den Schultern.

"Na von mir aus", gab er sich geschlagen und seufzte kurz auf. Er hatte da auch gar nichts gegen, trotzdem hätte er auch ohne gut leben können. Aber Zoro war wirklich ein Schluckspecht.

"Guck mal, das sieht doch gemütlich aus", schlug dieser dann auch vor und hielt ihm schon die Tür zu einer Kneipe auf. Man konnte es eine gemütliche kleine Kneipe nennen oder eine renovierungsbedürftige Bruchbude mit Theke. Trotzdem kam er der Aufforderung nach, trat ein und setzte sich sogar. Die anderen Gäste passten vortrefflich zum Inventar und der Wirt war sicherlich selbst sein bester Kunde. Bei ihm Zuhause in Detroit gab es auch solche Läden, einer besaß im Hinterzimmer ein Tätowierstudio, wenn man es großzügig so betiteln wollte. Dort hatte er eines seiner ersten Tattoos machen lassen, den Tribalring an seinem linken Handgelenk, im Rausch selbstverständlich.

Sie setzten sich, bestellen auch jeweils ein Bier und genossen eigentlich das lockere Beisammensein; ohne Sanji. Sie konnte zusammen nicht nur in Ruhe trinken, sie waren wirklich auf einer Wellenlänge, wie man so schön sagte. Sie lachten, scherzten und erzählten sich Witze, doch sie konnten auch schweigen und brauchten einfach nichts sagen, das war manchmal auch sehr schön. Sie sprachen auch gerne miteinander, erzählten sich Dinge nur um des Erzählens Willen und lauschten dann mit Hingabe der Stimme des anderen. Oder sie besprachen auch ernste Themen und tauschten ihre Meinungen aus, diskutierten und argumentierten über ihre Standpunkte und Gedanken. Wie nebenbei ließen sie sich immer wieder Bier nachbringen, teilten sich schließlich auch eine Flasche Rum und bald spürte er den Alkohol in seiner Zunge und hinter den Augen, während Zoro noch immer nüchtern wirkte, auf ihn zumindest. Der Schwertkämpfer verarbeitete Alkohol wohl anders als andere, oder sein eigener Pegel war schon so hoch, dass er das nicht mehr mitbekam. Schließlich aber meinte der Grünhaarige, sie sollten wieder zurück zur Lamb gehen. Die anderen wären sicher schon längst da und Nami machte sicher schon Stress wegen ihnen. Sie dachte immer schnell, sie hätten sonst etwas gemacht und schon die Marine am Hals. Was dieses Mal offensichtlich nicht stimmte. Er nickte dem Grünhaarigen zu, war einverstanden mit dem Plan und stemmte sich am Holztisch ab, um überhaupt aufstehen zu können. Er wäre fast noch gegen Zoro gestolpert, fing dieser ihn aber auf und ihn stützend verließen sie die Kneipe. Sie hatten noch nicht einmal die Tür hinter sich geschlossen, als ihnen der Wirt nachrief: "Hey! Bezahlt erst mal!"

Zoro blickte kurz über seine Schulter und schob ihn einfach weiter, was er auch stolpernd tat. Er hatte kaum eine andere Wahl in seinem Zustand.

"Hey, hier geblieben!", der Wirt kam hinter seiner Theke hervor und griff nach ihren Schultern, "Ihr Zechpreller, kommt mir nicht in die Tüte!"

Er blickte auf und lallte: "Wir nehm' doch ga' nich's mit."

Zoro schmunzelte kurz über ihn, nahm dann die Hände des Wirts von ihren Schultern und erklärte gelassen: "Schreib's halt an."

"Du", der Wirt wollte Zoro verprügeln, doch seine Faust traf nur ins Leere. Zoro ließ sich nicht so einfach schlagen, im Gegenteil, hob er kurz seinen Arm und rammte den Ellenbogen in das Gesicht des Wirtes; hielt ihn Betrunkenen gut fest.

Er blinzelte: "Aber Zoro…" Musste das sein? Er fand Gewalt nicht gut, auch wenn sie hier 'Piraten' waren.

"Was denn", murrte Zoro, "Er hat angefangen."

Er sah ihn zweifelnd an: "Eigentlich nicht, wir wollten nicht bezahlen…" Als Jugendlicher hatte er auch Zechen ge-prellt, sich geprügelt und dergleichen, aber mittlerweile hatte er aus so manchen Fehlern gelernt. Menschen mussten Geld verdienen und vor einem Richter zu stehen, die Gefängniszelle vor Augen, ließ einen die Welt anders ansehen. Ihm hatte es damals die Augen geöffnet, zum Glück.

Zoro winkte ab: "Alles nur Kleinigkeiten."

Er sah ihn zweifelnd an, war aber zu betrunken um Einwände vorzubringen. Also zuckte er mit den Schultern und hielt sich im Türrahmen fest. Zoro wollte sich prügeln, wie es ihm schien. Sicher würde er mitmachen, sobald seine Beine ihn wieder trügen. Leise fluchte er, einer der Gäste kam mit einer Brechstange auf ihn zu. "Geh's nich' 'ne Numma kleina?", murmelte er lallend zu sich selbst. Gezwungenermaßen stürzte er sich ebenso ins Getümmel, vielleicht war das Glück auch mit betrunkenen Piraten oder träumenden Rappern. Er würde ihnen die Daumen drücken, wenn er seine Fäuste nicht gerade brauchen würde. Kurz wollte er sehen, was Zoro wohl machte, doch war ihm das gar nicht möglich. Mit wirklich viel Glück schaffte er es, dem Kerl die Brechstange aus den Händen zu schlagen, stolperte durch seinen eigenen Schwung dem Typen fast noch in die Arme, weil er sich nicht halten konnte. Der Kerl warf ihn zurück und der Türrahmen krachte in sein Kreuz. Schmerzvoll stöhnte er auf. So hatten sie nicht gewettet. Wieder drückte er sich von der Tür weg und schlug dem Arsch mitten in die Fresse. Sein Adrenalinschub währte allerdings nicht lange genug um ihn vollkommen ausknocken zu können. Der Kerl schlug ihm so kräftig gegen sein Kinn, dass er nicht nur zu Boden ging, sondern auch den metallenen Geschmack von Blut in seinem Mund wahrnahm. Benommen fuhr er sich über das Gesicht, sah das Blut an seinen Fingern. Der Kerl stand über ihm und lachte dreckig. Wut stieg in ihm auf, doch sich selbst aufzurichten schaffte er nicht, dafür traf er ziemlich genau die Eier des Kerls mit einem kräftigen Tritt. Das funktionierte bei jedem Mann.

"Hey Em", rief Zoro zu ihm herüber, "Alles in Ordnung bei dir?", schlug selbst gerade einen der Männer KO und kam dann zu ihm, half ihm hoch. "Ich denke, wir verduften von hier."

Er nickte zustimmend: "Gerne", und so schnell ihn seine Beine trugen, liefen sie zu den Docks zurück. Der Wirt folgte ihnen noch zwei Blocks, gab dann aber auf und schrie ihnen noch wilde Beleidigungen nach.

"Wouh…", murmelte er und stieg die Leiter zur Flying Lamb hoch, "Hab schon lang' nich' mehr die Zeche geprellt." Er ging auch nicht mehr so häufig aus und wenn, erkannte man ihn dort meistens. Das war nicht sehr hilfreich bei so einem Vorhaben.

Zoro lachte: "Immer wieder gerne."

Hold a Sparkling Festival

"Da seid ihr ja endlich!", begrüßte sie Nami und eine Ader pochte wütend auf ihrer Stirn. Das war sicher kein gutes Omen. "Wehe, ihr habt uns die Marine an den Hals gesetzt!"

"Auf dieser Insel ist doch gar keine", stellte Zoro fest.

"Trotzdem wollen wir alle zu dem Feuerwerk", beharrte sie und blieb in ihrem sauer-und-zickig Modus.

"Wir hab'n nur die Zeche geprellt", versuchte er ihre Navigatorin zu beschwichtigen. Ihre Standpauke über Unauffälligkeit, richtiges Zeche prellen und zu viel Alkohol ließ ihm nicht nur die Ohren klingeln, sondern sagte sogar seinem vernebelten Hirn, dass sein Kommentar das Ziel weit verfehlt hatte. Leider. Zum Glück überstanden Zoro und er dennoch diese Lektion, zwar bereiteten ihnen Namis schlagende Argumente Kopfschmerzen, doch seinen Rausch trieb das nur wenig aus. Am besten funktionierte immer noch Choppers Mittelchen. Der Kleine verstand wirklich etwas von Medizin. Dann also bald halbwegs nüchtern, mit Namis klugen und gefauchten Anweisungen gefüllt und trotzdem mit einem fröhlichen Grinsen im Gesicht gingen er und natürlich die ganze Mannschaft zu dem Feuerwerksfestival. Sie waren einfach nur hier, um all die Pyrotechnik im Himmel zu bewundern, sobald sie hochgeschossen würde. Es standen einige Ess- und Trinkbuden an der Straße, Süßigkeiten und Masken wurden verkauft und es wirkte fast wie ein Rummel. Fehlten nur noch die Fahrgeschäfte. Es war ein richtiges Fest und Zoro überredete ihn noch zu einem heißen Sake. Man sollte meinen, ein Mensch lerne irgendwann aus den vielen Begegnungen mit Alkohol – weit gefehlt.

"Da, es geht los", rief einer aus dem Publikum und alle sahen zum Himmel. Sicher kannten die Inselbewohner solche Fest längst, trotzdem schienen sie genauso gespannt und aufgeregt zum Himmel zu sehen. Staunend sahen sie die ersten bunten Funken wild im Kreis auseinanderstoben. Noch eine der bunten Kugeln explodierte am dunklen Firmament, dieses Mal in leuchtendem Grün.

"Sie sind wunderschön", war Nami begeistert und ignorierte sogar ihren Kapitän, der verfressen nach oben starrte und fast das Kauen vergessen hätte. Schon etwas Besonderes. Selbst Sanji beließ es bei einem Flirtversuch mit Nami und genoss einfach nur das Spektakel, ließ sogar seine Wut über ihn nicht die Stimmung vermiesen. Sie alle konnten nur begeistert zu sehen, Chopper konnte nicht einmal von seiner Zuckerwatte naschen.

Immer wieder donnerte es über ihren Köpfen, gleichzeitig zeigten sich zwei goldene Kreise und ließen Sterne regnen. Auch er und Zoro blickten andächtig zum Himmel hinauf und ließen sich von den Feuerwerken verzaubern. Immer schneller explodierten die bunten Kreise und Funken am Himmel, in allen erdenklichen Farben erleuchteten sie den Himmel: Rot, Grün, Gold-Gelb, Türkis, Orange, Weiß und sie überzogen den ganzen Horizont mit ihrem Licht. Das Dröhnen ging ihm durch Mark und Bein. Es war immer wieder ein herrliches Erlebnis und solch ein schönes Feuerwerk hatte er noch nie gesehen. Kurz blickte er lächelnd zu Zoro auf, als dieser einen Arm um seine Schultern legte, doch nicht lange konnte er seinen Blick von diesem großartigen Spektakel am Himmel abwenden. Die letzten Kugeln stiegen in den Himmel und zeigten ihr schönstes Strahlen. Die Menge raunte auf und auch ihm entkam ein "Oh…", das war so schön. Wie schade, dass es nun vorbei war.

Sie hatten sich noch gar nicht fortbewegt von ihren Plätzen, als in der Mitte der Insel neben dem Berg ein kleines Funkensprühchen in die Luft stieg.

"Wo kam denn das kleine Feuerwerk her?", fragte Nami. Ruffy hatte schon wieder eine Fleischkeule zwischen den Zähnen, konnte sich endlich wieder aufs Kauen konzentrieren.

Doch dann schoss ein Feuerwerk mit gewaltigen Ausmaßen in die Höhe und ließ geradezu Sternschnuppen auf ihnen niederregnen. Momente lang war der Himmel wie am Tag erleuchtet, das warme Gold fiel auf sie hernieder und jeder Mensch auf der Insel staunte nur voller Andacht. Als die letzten Funken verglüht waren, jubelte das Publikum den Hanabishi zu, das Wort hatte er neugelernt, und auch von ihnen war jeder bis in die kleinste Zelle begeistert. Keiner hatte so etwas zuvor jemals gesehen oder erahnt. Es war einfach nur wunderschön und eines dieser Einmal-Erlebnisse im Leben.

"Wow…", konnte er nur sprachlos von sich geben, klatschte selbst Beifall und auch Ruffy jubelte aus vollem Hals. Niemand könnte sich solch einem Zauber verschließen. "Großartig", hauchte er noch und grinste breit, als er zu Zoro sah, "Darauf noch einen Sake?"

Auch der Schwertkämpfer grinste und nickte: "Aber natürlich." Ihn musste man wirklich nicht lange bitten.

"Hey, ihr Schweine!", erkannte jemand sie, zeigte mit dem Finger auf sie und krempelte sich schon die Ärmel hoch, "Ich mach euch fertig."

Er konnte gar nicht so schnell gucken, wie ihn schon ein kräftiger Schlag auf den Kopf traf und er zu Boden sackte. Nur schwach hörte er noch: "Miese Zechpreller!", und konnte sich fast denken, dass der Wirt sie gefunden hatte. Sein Schädel brummte und ihm wurde schwarz vor Augen.

Return Home with a Big Bang

"Ouh…", stöhnte er, hielt sich die Stirn und wollte seine Augen gar nicht aufmachen. Sein Kopf brummte und pochte dumpf unter der Haut. Ein widerliches Gefühl. Erst mit Zoro sich dicht saufen und dann noch dieses Fest mit dem heißen Sake in der Kehle, das war sein Körper nicht mehr gewohnt und selbst in seinen 'wilden Jahren' hätte er das nicht gut überstanden. Man, hörte er sich alt an in Gedanken. Vollkommen erledigt drehte er sich auf die Seite, kuschelte sich in die weiche und warme Decke und blinzelte dann doch. Er sah ein großes Fenster, grauen und verregneten Himmel und die schwarze Bettwäsche seiner eigenen vier Wände. "…" War sein Traum jetzt schon zu Ende? Irgendwie bedauerte er das jetzt sehr. Es hatte gerade angefangen, ihm richtig Spaß zu machen und ihm wirklich gut zu tun. Außerdem war Zoro ein aufrichtiger und faszinierender Mann, gerne wollte er noch mehr über ihn hören und mit ihm unternehmen. Auch die anderen Piraten der Strohhutbande, wie sie genannt wurden, waren ihm bereits sehr ans Herz gewachsen. Sie waren lustige Typen, man konnte viel Spaß mit ihnen haben und sie lebten einfach in den Tag hinein. Das fehlte ihm manchmal.

So seufzte er schwer und setzte sich auf, streckte sich und blickte auf seinen Wecker. Schon fast drei Uhr am Nach-mittag. Er schüttelte den Kopf und stemmte sich aus dem Bett, verließ sein Zimmer und ging die Treppe hinunter. Er hörte schon das fröhliche Lachen seiner Töchter. Mit einem fragenden Blick lugte er ins Wohnzimmer, sah die drei vor dem Fernseher. "Habt ihr keine Hausaufgaben auf?"

"Mann, Daddy", maulte Hailie, "Wir sehen doch Fern."

Vater sein war wirklich eine schwierige Aufgabe, auch wenn er sie noch so sehr liebte. "Das seh' ich. Und was seht ihr da?", er lehnte sich auf die Sofalehne und schaute den Mädchen über die Schulter. Einen Zeichentrick, erkannte er und bekam große, ungläubige Augen. Dort auf dem Bildschirm sah er Ruffy mit Fleischkeulen zwischen den Zähnen und Nami, begeistert zum Himmel hinaufblickend, eine Hand von ihrer Schulter schlagend. Robin war auch da und Chopper… Und Zoro! "Das…" war doch nicht zu fassen. Was machte sein Traum im Fernsehen?

"One Piece", antwortete eines der Mädchen, "'N ziemlich cooler Anime."

Dann sah er, wie Lysop auf dem Bildschirm auftauchte und seine eigene Feuerwerkskugel zündete, ein Rohrkrepierer. Das war also dieses Mini-Feuerwerk gewesen.

Seine Mädchen lachten: "Was zieht 'n Zoro für ein dämliches Gesicht."

Auch er musste grinsen. Es sah tatsächlich ziemlich dämlich aus und trotzdem, wo war er? Er war doch auch dabei gewesen. Er hatte auch dieses Monster-Feuerwerk erlebt, hatte sich mit Zoro betrunken und Sanjis Hass auf seinem Hals… "Hey, sind Zoro und der Blonde eigentlich zusammen?", fragte er in die Runde. Seine Töchter schienen die Serie ja zu kennen.

"Was?", Hailie blickte zu ihm, "Zoro und Sanji? Nah, im Leben nicht."

Auch Alaina schüttelte den Kopf: "Schön wär's, aber vergiss es. Sowas kommt in One Piece nicht vor. Ist 'ne Actionserie."

"Du hast blöde Gedanken, Daddy."

Er nickte leicht, blöde Träume hatte er auch. "Klar…" Der Abspann lief, er wuschelte seinen Lieblingen noch durchs Haar und wunderte sich in der Küche weiter.
 

Dann hatte er das alles wirklich nur geträumt?

Schwer hielt er sich den Kopf, welcher immer noch dröhnte. Im stählernen Teekessel spiegelte er sich und sah verschwommen und verzehrt die Wunde an seiner Stirn, befühlte sie. Das Pflaster fehlte, doch er konnte schwören, noch Choppers Hufe dort zu fühlen.

Er schüttelte leicht den Kopf, stellte die Kaffeemaschine an und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. Nichts davon war echt? Er hatte es ja gewusst, dennoch… war es schade. Aber das leichte Gefühl in seinem Inneren sollte er wenigstens aus seinem Traum ziehen. Er hatte schon lange nicht mehr in der Wirklichkeit gelacht…



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  Agust_D
2013-11-27T15:34:11+00:00 27.11.2013 16:34
Schönes Ende ^^
Antwort von:  In-Genius
27.11.2013 17:04
Danke^^
Dass jemand nochmal den alten Kram hier ausgrabt, hätte ich auch nicht gedacht. Wie kommste denn dazu? Ist ja nicht mal ZoSa.
Antwort von:  Agust_D
27.11.2013 17:12
Am anfang wollt ich es gar nicht lesen, aber mir war langweilig ^^
Es war dann aber auch interessant und ja mir hat das ZoSan sehr gefehlt :/
Von:  Agust_D
2013-11-27T14:22:47+00:00 27.11.2013 15:22
Oh interessant ^o^
Von:  Agust_D
2013-11-27T13:56:08+00:00 27.11.2013 14:56
Traurig, aber es ist schön, das Zorro mal darüber redet :)
Antwort von:  In-Genius
27.11.2013 17:03
*gerade nochmal das Kapitel gelesen hat*
Hast Recht, ist ein gutes, gefühlvolles Kapitel - für beide oO
Von: abgemeldet
2007-08-08T19:26:32+00:00 08.08.2007 21:26
hey
xD die kommentare von em sind zum ablachen *lölz*
keine ahnung warum...aber ich lache die ganze zeit...xDD
das kap hast du wieder echt toll geschrieben. nya, auch em wird sich noch einleben...ich bin schon gespannt darauf, was sie noch alles erleben und ob em wieder zurück nach amerika kommt. schreibe schnell weiter, ja!! *freu*

*knuffl*

PS: @kanashimi, dein kommi ist einfach hammer *smile*

Von:  kanashimi
2007-08-01T15:23:54+00:00 01.08.2007 17:23
Hi Jan, meine Sonne! Es war wieder mal ne Wonne.
Hab das Kapi jetz gecheckt und den Beat für mich entdeckt.
Und ich muss dir jetz mal sagen, bei dem Koch platzt mir der Kragen.
Hat der Hummeln, hat der Mäuse oder Risse im Gehäuse?
Hat der Kerl noch nich gerafft, dass die Alte ihn nur schafft?
Das is echt ne blonde Plage und nu stell ich mir die Frage
Warum red ich so n Scheiß? Ob ich es je weiß?
Kana in da house und nu is der Ofen aus.

Yo! Westside!

*Arme cool vor der Brust verschränk*
*nach Luft japps*
Kann mal wer nen Arzt holen? @.@

Von: abgemeldet
2007-06-02T21:04:32+00:00 02.06.2007 23:04
heyy^^
east blue? north blue? grande line??? xDDD
der war echt gut *smile*
das kap ist sowieso wieder mal klasse!!! em passt einfach zu perfekt zu den strohhüten...*g*
ich bin auch kein riesiger eminem fan, aber die ff ist hammer!! ich hoffe du schreibst schnell weiter!!
denn dein schreibstil ist einfach zu genial!^^
irgendwie ist es ernst und trotzdem lache ich mir eins ab bei deiner ff...keine ahnung wie das geht...aber easy...ich freue mich schon wahnsinnig auf dein nächstes kap!! und vielen dank für die ens!!
*knuddel*
glg
Von:  kanashimi
2007-05-30T08:13:40+00:00 30.05.2007 10:13
oi...
eigentlich wurde ja in den vorherigen kommis schon alles gesagt v.v
wad soll ich denn dann noch sagen?
hmm...
erstmal muss ich mich LP-Freak anschließen...
nami und nett? hat er was geraucht oder sitzt der schock noch so tief?
gut bei dem blaunasigen elch wird er sich wahrscheinlich selber fragen, was er genommen haben könnte, um so ne abgedrehten träume zu haben^^
und bei dem "gespräch" mit zoro tat er mir schon ein bisschen leid ^^°
da hockt man wer weiß wo und fühlt sich scheiße und der einzige der einem gerade für ne konversation zur verfügung steht is zoro...
schlechte ausgangslage würd ich meinen XD
aber ob das mit lysop jetz besser klappt...grad den für ne sinnvolle hilfestellung was aufenthalt und situation anbelangt...
armer, armer eminem(das ich sowas ma schreib XD)

@ -Riddle
ich bin kein eminem fan und ich les es trotzdem...
da gucken se ne?

und noch zu dem spruch von LP-Freak:
"Es war eine große Leistung, Amerika zu entdecken, aber es wäre eine noch größere gewesen, daran vorbeizufahren."

hätten se das doch ma eher gewusst! langsam wünsch ich mir, dieser crew wäre die entdeckung auferlegt worden, dann hätten wir bis heute ruhe XD
und die indianer würden fröhlich um ihren marterpfahl tanzen anstatt irgendwo souveniers zu verticken^^

so un nochma zur ff(eigentlich is sowas ja hauptbestandteil eines kommis^^)
ich finds immernoch interessant und ich hoffe, trotz geringer eminemkenntnisse, auch weiterhin alles zu verstehen^^
(bei eminem denk ich immer an die szene in "where my dogs at" als er mit dem nachthemd und der schicken zipfelmütze auf der bühne steht XD)

mfg ein fan^^
Von:  NaokiKaito
2007-05-29T20:53:21+00:00 29.05.2007 22:53
*prust* ja nee is klar, dein Kumpel hat also auch FFs? XDDD Aber hey, an alle: Lesen, Kommentieren, dann gibts EIN gummibärchen. XP
Also müsste ich schon 2 kriegen, wenn nicht sogar ne ganze Tüte, bei der Länge. XDDD

Jedenfalls...hab ich Kritik. *Muckelig arme vor der Brust verschränk* Zu kurz. viel zu kurz. Und ich will wissen, wies weitergeht. *hrmpf* So, nachdem ich das los bin, sag ich dir jetzt glashart meine Meinung zu diesem (VIEL ZU KURZEN!!!) Kapitel:

*trommelwirbel*

*Spannung aufbau*

Und, zitterst du schon vor Anspannung? XDD

*trommelwirbel lauter werden lässt*

*alle Lichter aufblendet* (Ja, auch ich hab heute welche an. XDDD)

*Stille*

GEIL!

............

Ja nee is klar. Für dich kam das natürlich wieder nicht überraschend. *schmoll* Natürlich nich. Deine Sachen sind ja alle saugeil. *auf Kommi an deinen Kumpel verweis*

Aaaaaaaalso. Zur Story selbst.

Sie war eine sehr nette Frau, fand er.

Mit der Meinung steht er ziemlich alleine. Gut, vielleicht liegt das auch an mir.... *räusper*

Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Elch reden konnte
und überaus menschlich wirkte.

Ach, so früh dann doch schon? Ist ja erstaunlich, was (Wieso wollte ich hier grade unbedingt Sam schreiben? Oo) Em dann doch so von seiner Umwelt mitbekommt.

„Du bleibst hier und passt auf“, befahl sie ihm und verlies den kleinen Raum, ging nach oben.
„Ich? Wieso ich?“, fragte Zoro noch, trat aber schließlich ganz ein und machte widerwillig die Tür zu.

*dreckig grinst* DAS fragst du noch, mein bester? Hrrrhrrr... *lach*
Zoro: *arme muckelig verschränk* Is was, blöde Schnepfe?
Ka: *nur noch dreckiger grins* *sich an einem Unschuldigen Pfeifen versuch, was kläglich missglückt* Nee, nee, alles okay Zoro! *Zoro pat*
.................
*inne halt*
*zoro eine überzieht*
WAS WAR DAS??????
Zoro: *nuschel* Brutales Weib....
Ka: SCHNAUZE! *zoro kick*
Zoro: *fliegt* Ja nee... immer auf die kleinen..... *kleiner wird* *ins wasser platsch* *knurr*

„Ich soll auf dich aufpassen.“
„Warum das denn? Ich bin doch kein Kleinkind mehr, das einen Babysitter braucht!“

*em ne Rassel in die Hand drückt* *schnuller in den Mund schiebt* Sagst du!

Schon wieder war ihr Gespräch im Nichts versiegt und dabei wollte er reden. Irgendetwas reden, über nichts und alles und einfach mal dieses Anderssein seines Traumes genießen. Aber dazu war Zoro wohl die falsche Person.

Gut erkannt. Dafür kann Zoro andere Sachen besser als reden... *nach Zoro ausschau halt* *dreckig grinst* ___Schwimmen____ zum beispiel! XDDDD

„Das liegt in Amerika“, erklärte er mehr schlecht als recht.
Lysop schüttelte den Kopf: „Kenn ich nicht.“
„Nicht?“, fragte er nach. Es gab noch Leute, die Amerika nicht kannten?

"Es war eine große Leistung, Amerika zu entdecken, aber es wäre eine noch größere gewesen, daran vorbeizufahren." *mit aphorismen um sich wirft* *räusper* Die Crew hätt's sicher geschafft. XD

Wo zur Hölle war er gelandet? Verdammt…!

Hrrrhrrrrr..... in einem Traum mit schwimmenden Schwertkämpfern, flirtenden Smutjes und netten Namis....... grade das letzte würde mich tierisch verwirren.....
Zoro: *klettert wieder an Bord* *knurrt bedrohlich*
Ka: *schluck* Hehe.... >.> ........ <.< .......... *fersengeld gibt*
Zoro: *hinterherstürz*
Ka: JAAAAAAN! MACH WAS!!!!!!!!!!!! *rennt um ihr leben*
Von: abgemeldet
2007-05-29T20:20:43+00:00 29.05.2007 22:20
erste^^
war echt wieder lustig^^
und mich würde es nicht wundern wenn em die grand line nicht mal kennt wenn es sie gäbe. ich hab mal eine reportage oder so gesehen da wusste er nicht mal wo london liegt... ich find ihn trotzdem cool^^
das kap war wieder super und die sache wie er mit zorro ein gespräch anfangen wollte.... mir ging das die letzen zwei tage so. immer wollte ich ein gespräch mit einem typen anfangen und der hat sich totgeschwiegen... egal jetzt.
schade dass nicht mehr leute diese ff lesen, die verpassen echt was^^
wo sind alle die eminem fans??
hdl
Von:  NaokiKaito
2007-05-07T15:27:05+00:00 07.05.2007 17:27
Mhuahahahahahahahaha.... *sich verschluckt* *röchel* *Hust* *räusper* nun ja.... bitte bitte fürs aufklären. XDDD hab ich doch gerne gemacht. XD

Zur FF: *irres funkeln in den Augen hat* Yeah!
Zoro: *schluck* Bring Jan" nicht noch auf falsche Ideen....! *angst*
K: Hrrrrhrrrrr.... der hat schon genug..... *noch irrer funkelt* Ich hab ja von Anfang an gesagt, dass das toll wird! *strike* Und wieder mal hab ich recht behalten! *stolz*

Jedenfalls kriegste jetzt n Kommi zu beiden Chaptern. Also. das erste... war traurig. Aber schön. Schön die Gefühle geschildert und auch so... man konnte sich das richtig schön vorstellen. Auch, dass er nachher drüber einschläft. Das er aufm Pier aufwacht, find ich grandios. *lach* und dann da oben. Also auf der Flying Lamb. Ich an Ems stelle hätte etwas angst bei soner wahnsinnigen Truppe! XDDD Aber gut... Icon Island.... *lach* das find ich immer noch am besten, werd ich wohl nie drüber wegkommen! *sich einen abgrinst* War ja klar, dass sowas von dir kommt *lach*

Naja, wie auch immer XD Ich freu mich auf die nächsten Chapter (Könntste ja eigentlich bald laden XP) und sonst so... naja, hau rein! XD
*Kuss*
Dein Schatzy


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