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Lass mich nicht alleine

Denn unsere Liebe wird siegen... [RobinxStarfire]
von

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Eine unheilvolle Nachricht

Aus der Sicht von Starfire
 

>Schon seit Tagen ist Robin, der Anführer der Teen Titans nach einer Verfolgungsjagd mit Slade, dem größten Feind der heldenhaften Teenager, verschwunden. Bisher gibt es keine Anzeichen für seinen Aufenthaltsort und auch die Polizei war bisher erfolglos bei ihrer Suche...<
 

Sanft strich ich mit dem Zeigefinger meiner rechten Hand über den Zeitungsartikel, welcher mit der Schlagzeile >Robin von den Teen Titans verschwunden< versehen war. Eine Träne stahl sich in mein Auge und lief meine Wange herab um letztendlich auf der Tischplatte zu landen.

Wieso hatte er mich bloß alleine gelassen?

Gerade jetzt, wo wir fest zusammen waren?
 

Sanft und verständnisvoll legte mir BeastBoy einen Arm um die Schultern, wohl um mich zu trösten. Alle trauerten sie um Robin, trösteten mich.

Aber all das half nichts, vermisste ich ihn doch zu sehr.

Es zeriss mich innerlich. Warum konnte er mich nicht einfach in seine Arme schließen, so wie er es immer tat, wenn ich unglücklich war?

Statdessen war er weg, irgendwo an einem ungewissen Ort.

Ihm könnte alles Mögliche passiert sein, vielleicht ist er ja auch tot...

Aber daran darf ich einfach nicht denken.
 

Ich erinnere mich noch gut an jenen Moment, an dem wir uns das erste Mal trafen. Damals wurde ich auf die Erde gesandt, um sie zu zerstören.

Es war merkwürdig. So merkwürdig...

Robin befreite mich von meinen Handgelenkfesseln, hatte er mir mal erzählt, und dann hätte ich ihn geküsst und weggestoßen. Ich konnte nur den Kopf schütteln, so ungläubig klang es damals für mich. Aber doch schien es zu stimmen, denn der Ausdruck in Robins Augen zeugte von Wahrheit.
 

Ich erinnerte mich an jeden noch so schönen oder schlimmen Augenblick.

Jedes Abenteuer mit ihm, jedes Mal, als er mich rettete, jeden Augenblick, den wir zwei zusammen verbrachten. Und jeden Streit.

Warum tut es nur so verdammt weh, ihn nicht mehr bei mir zu haben?

Zwar trösten die anderen mich so gut, wie es nur ging, aber dennoch können sie das Loch in meinem Herzen nicht flicken.
 

Eine grüne Katze sprang neben mir auf das Sofa und schaute mich mit einem sehr süßen Gesichtsausdruck an. Ich musste lächeln, meine Trauer verschwand dadurch allerdings nicht. Sanft kraulte ich BeastBoy hinter den Ohren.

Es war ja wirklich total süß von ihm, dass er sich in eine Katze verwandelt hat, nur um mich zu trösten, aber es lindert nun nicht mal meinen Schmerz.
 

"Ich hab Sandwiches und Tee für alle gemacht" Cyborg kam mit einem großen Tablett auf uns zu und stellte dieses scheppernd auf dem Tisch ab. Augenblicklich verwandelte sich BeastBoy zurück in seine menschliche Form und griff nach einem Tofu-Sandwich, was er sogleich gierig verschlang.

Wie bekommt er dieses Zeug bloß herunter?

Naja, aber er hat ja immerhin seine guten Gründe dafür, dass er Vegetarier ist. Schließlich war er die meisten Tiere, dessen Fleisch wir essen, schon selbst einmal gewesen.
 

Ein wenig muss ich lachen, als ich Cyborg und BeastBoy dabei zusah, wie sie sich abermals stritten. Oft waren sie dabei so laut, dass Robin die Stereoanlage bis zum Anschlag aufdrehte.

Robin.

Wieder dachte ich an ihn, wenn auch ungewollt.

Er fehlte uns einfach so sehr.

Ohne ihn, unseren Anführer, sind wir keine Teen Titans mehr. Wir sind nur noch ein nutzloser Haufen Versager.
 

Immer wieder rief ich mir sein Gesicht in Gedanken. Sein schwarzes Haar, seine dunklen Augen, seine schwarze Maske, seinen Allround-Gürtel und seine Kampftechniken, die er eigens von Batman erlernt hatte.

Es war immer schon sein Ziel gewesen, Slade zu besiegen.

Nun ist er bei einer Verfolgungsjagd mit genau diesem verschwunden.

Welch Ironie!

Und jetzt lässt mich dieser Idiot einfach so alleine!
 

Viele Jahre sind nun schon seit meinem Ankommen auf diesem Planeten ins Land gezogen. Jahre der Trauer, der Freundschaft, der Liebe, der Hoffnung, des Glücks. So viel ist die Jahre passiert, so viele Abenteuer haben wir schon durchstanden, so viele Emotionen durchlebt. Doch nie hätte geglaubt, dass wir irgendwann unseren besten Freund verlieren würden.

Wo war er bloß?
 

Inzwischen hatten sich BeastBoy und Cyborg wieder beruhigt, wenn auch nur durch Ravens mahnenden Blick. Zum Glück war ich nicht ganz alleine, ein Teil meiner Freunde war ja noch da. Aber irgendetwas fehlte. Irgendwer.

Ein Freund, mein Freund. Unser Anführer.

Selbst unser Standard-Spruch war im Eimer, denn Teen Titans Go klappte nur mit fünf Personen, da Go auf japanisch eben diese Zahl bedeutete.
 

"Sollen wir uns jetzt ein Video reinziehen? Wie wäre es mit 'Stadt der Liebe'?", schlug BeastBoy vor, wobei er sofort einen mahnenden Stoß in die Rippen von Cyborg bekam, der dann besorgt in meine Richtung blickte. Es stimmte ja, mir war jetzt nun wirklich nicht nach einem Liebesfilm zumute, aber langweilen wollte ich mich nun auch wieder nicht.
 

Seufzend stand ich vom Sofa aus. "Ich geh mal in mein Zimmer"

Die anderen nickten nur zustimmend. Also ging ich den schmalen Gang zu meinem Zimmer entlang und öffnete die Tür. Auf meinem Schreibtisch lag er.

Der mysteriöse Brief, der nach Robins Verschwinden am Schauort gefunden wurde. Ich habe ihn noch nicht geöffnet, habe Angst vor den Worten, die er enthalten könnte. Habe Angst, dass er von Robin sein könnte, ein Abschiedsbrief oder dergleichen.
 

Müde ging ich an dem Schreibtisch vorbei auf mein Bett zu.

Ich sollte mich vielleicht ein wenig hinlegen.

Ich legte mich also aufs Bett und starrte an die Decke.

Es war schon spät, vielleicht sollte ich mich deshalb schlafen legen.

Ich drehte mich um und schaute zur Wand, bis ich irgendwann mit dem Gedanken bei Robin einschlief.
 

Diese Nacht plagte mich ein Albtraum. Ich stand in einer dunklen Gasse.

Die Wände waren über und über mit Graffiti besprüht, aus dem ein Name klar herrausstach: Slade. In gelben, dicken Lettern standen sie überall an der schwarzen Wand, erschienen aber dennoch dunkler als das ganze Bild zusammen.

Ich hörte Schritte hinter mir und drehte mich um.

Aus dem Schatten der dunklen Mauern trat eine Person hervor. Slade.

Höhnisch lachte er, ehe er sich die Maske abzog.

Das Gesicht darunter kam mir so vertraut vor...

Robin!
 

Schweißgenbadet schreckte ich aus dem Schlaf und setzte mich auf. Schnell hopste ich ins Bad, warf mir kaltes Wasser ins Gesicht und trank auch sogleich etwas. Dann ging ich wieder zurück in meinem Zimmer und legte mich wieder in mein Bett. Ich wollte wenigstens ein klein wenig Schlaf abbekommen. Ich war schnell eingeschlafen, diesmal allerdings traumlos. Dennoch blieb Robin die ganze Zeit bei mir, in meinen Gedanken.
 

Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel.

Eine neue Mission

Aus der Sicht von Starfire
 

Die Sonne stand hoch am Himmel. Es war ein normaler gottverdammter Tag.

Jeder Tag ohne Robin zog sich wie Kaugummi.

Ständig war ich in Gedanken bei ihm. Wo er wohl gerade steckte?

Ob es ihm gut ging? Lebte er überhaupt noch?

An so etwas durfte ich eigentlich gar nicht denken, aber es war nun mal die bittere Realität. Robin war ein guter Kämpfer, ohne Zweifel, aber er war nicht der beste.
 

Meine Finger krallten sich in die Sofapolster. Ich war den Tränen nahe, wie schon sooft in letzter Zeit. Ich weinte ständig.

Manchmal laut, manchmal stumm. Diese Ungewissheit, dieses Gefühl der Einsamkeit. Es zeriss mich innerlich.

Wieder war ich zu schwach, konnte die Tränen nicht zurückhalten, die mir nun unablässig die Wangen hinunterliefen.
 

"Robin..." Sein Name kam nur als Flüstern über meine Lippen. "Wo bist du?!"

Es klopfte leise an der Tür. Ich reagierte nicht, dennoch wurde die Tür aufgeschlagen. "Starfire, du..." Augenblicklich verstummte Raven, als sie meinen Zustand bemerkte und schloss leise die Tür hinter sich. Langsam schritt sie auf mich zu und platzierte sich neben mir auf dem Sofa.

"Starfire, ich weiß, wie schwer die Situation für dich ist!"

Sie sah mich mitfühlend an. "Aber du darfst nicht vergessen, dass wir die Welt retten müssen. Ohne dich haben wir gar keine Chance mehr! Bitte, tu es für Robin!"
 

Das saß. Ihre Worte trafen mich tief. Dennoch waren sie so wahr.

Raven hatte ja Recht. Mit allem, was sie sagte.

Ich konnte die Welt nicht im Stich lassen. Ich konnte meine Freunde nicht im Stich lassen!

Leicht nickte ich und wischte mir die letzten Tränen mit dem Handrücken ab. "Raven?"

"Hm?"

"Bitte ezähl' mir alles über Robin, was du weißt. Du kennst ihn schließlich länger als ich"
 

Raven schüttelte den Kopf. "Das ist keine gute Idee"

"Bitte!" Flehend sah ich sie an und ergriff ihre Hand.

Ein Seufzen ihrerseits war zu vernehmen.

"Na schön!" Sie schloss die Augen, ehe sie anfing zu erzählen: "Nun, Robin und ich kennen uns schon seit unserer Kindheit. Er war imer sehr fröhlich und aufgeschlossen. Wir besuchten zusammen die Schule. Robin war immer der beliebteste bei den Jungen und bei den Mädchen sowieso. Er war der intelligenteste Schüler, wurde immer zum Klassen-, sogar zum Schulsprecher gewählt und gewann sämtliche Wettbewerbe. Aber obwohl er ständig von den Mädchen umgarnt wurde, hatte er keine Freundin. Er wollte keine.

Er meinte immer, seine Freundin müsste hübsch, nett, stark und intelligent sein!" Leicht schmunzelte sie.

Ein merkwürdiges Funkeln, welches mir nicht ganz geheuer war, durchzog ihre Augen. "Du bist seine allererste Freundin, wenn das stimmt, was er erzählt. Allerdings bezweifel ich das manchmal"

"Wieso?"

"Nun, er wirkt so erfahren und..." Augenblicklich verstummte sie und hielt sich den Mund zu, als ob sie etwas falsches gesagt hatte.

"Und?", hakte ich nach. Raven erhob sich. "Mehr weiß ich nicht!"

Mit diesen Worten war sie auch schon verschwunden. Leise hauchte ich ein Dankeschön, was sie nicht mehr mitbekam.
 

Was war das denn eben? Irgendetwas verheimlichte Raven mir doch!

Sie wusste etwas, was ich nicht wusste und das ich auch nicht erfahren durfte. "Nun, er wirkt so erfahren..." Was meinte sie mit 'erfahren'?

In was war er erfahren? Und woher wusste sie dies?

Ein merkwüdiges Gefühl beschlich mich. Aber das konnte doch nicht sein...

Oder doch?
 

"Star! Eine Mission!" BeastBoy schlug die Tür auf und gestikulierte wild mit den Armen. Schnell sprang ich auf und sah zu BeastBoy, welcher im Türrahmen stand. "Wer?"

"Silver Hawk"

"Der schon wieder", murmelte ich. Silver Hawk war ein Komplize Slades.

Er tauchte einige Zeit nach Robins Verschwinden auf und er ist sogar noch stärker als Slade selbst. Wahrscheinlich können wir ihn nie besiegen.

Und ohne Robins Hilfe schon gar nicht. Schnell folgte ich BeastBoy.
 

"Los, wir müssen uns beeilen!", erklärte Cyborg. Zusammen verließen wir den T-Tower und begaben uns in die Innenstadt, dem Ort, an dem Silver Hawk zuletzt sein Unwesen getrieben hatte. Als wir ankammen war das einzige was wir vorfanden, Tod und Zerstörung. Von dem ehemaligen Fabriksgelände war rein gar nichts mehr, bis auf ein paar Trümmer, übriggeblieben.
 

"Wie schrecklich!", stammelte ich leise, als ich auf die Trümmer vor meinen Füßen sah. "Wie kann man nur so grausam sein?"

"Wie kann man nur so stark sein?", ergänzte mich Cyborg und hob einen Gesteinsbrocken auf, um ihn sogleich wegzuschleudern. "BeastBoy?"

Fragend sah er mich an. "Weißt du ob zwischen Robin und Raven mal irgendetwas war?" Geschockt sah er mich an, so, als hätte ich ihn bei irgendetwas ertappt. "N-Nein, wie kommst du da drauf?" Dann wandte er sich von mir ab.

Hatte heute jeder irgendetwas vor mir zu verbergen?
 

"Star, komm schnell! Dahinten ist Silver Hawk!", hörte ich Cyborg hinter mir brüllen. Sogleich flog eine in schwarz gekleidete Gestalt über meinem Kopf hinweg, welche ich sofort verfolgte. "Bleib stehen, du..."

Silver Hawk blieb in der Luft stehen und sah mir tief in die Augen.

Irgendwie kamen mir seine Augen so unglaublich vertraut vor. "Und jetzt?"

Ein hämisches Grinsen zierte das Gesicht des Fremden, während er sich mir immer mehr näherte. Seine Stimme! Ich kannte sie nur allzu gut.

Aber das konnte doch nicht sein. Nein, das konnte nicht sein.
 

"Jetzt bekommst du eine Abreibung!" Hastig feuerte ich eine Energiekugel auf meinen Feind. Dieser weichte er allerdings geschickt aus.

"Starfire, mit der Attacke kommst du bei mir nicht weit!"

Woher wusste er meinen Namen? Es passte alles perfekt zusammen, aber es konnte einfach nicht sein. Silver Hawk kam immer näher, dennoch trat ich nicht zurück. Erstens, weil ich dann vom Dach des Hochhauses stürzen würde, was trotz meiner Flugfähigkeit unangenehm werden konnte, zweitens, weil ich meine Beine einfach nicht bewegen konnte. Sie waren wie festgewachsen.
 

Inzwischen hatte mich Silver Hawk an den Schultern gepackt und sah mir tief in die Augen. Ich konnte Trauer und Schmerz in ihnen erkennen. Der Fremde beugte sich zu mir herunter, ehe er mir einen winzigen Kuss aufdrückte.

Tränen liefen meine Wangen hinunter und ich sackte in mich zusammen.

Er war es also doch. "Robin", hauchte ich. Unverständliches Murmeln war von meinem Gegenüber zu vernehmen, ehe er verschwunden war.
 

Robin. Robin war Silver Hawk. Ich hatte ihn erkannt! An seiner Stimme, seinen wundervollen Augen und an seinem Kuss. "Star, alles klar?"

Raven, Cyborg und BeastBoy kamen auf mich zugerannt. "Hast du ihn erledigt?" Völlig perplex sah ich Cyborg an. "Robin ist Silver Hawk!"
 

Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel.

Silver Hawk

Aus der Sicht von Silver Hawk
 

Wer war dieses Mädchen? Aus irgendeinem Grund kam sie mir so vertraut vor.

Und ich hatte sie geküsst. Und es hat mir sogar gefallen.

"Verdammt!" Laut fluchend hämmerte ich mit einer Faust auf den Tisch.

"Slade hat mir befohlen, die Teen Titans zu vernichten. Und dazu gehört auch dieses Mädchen" Slade? Warum kannte ich den Namen?
 

Klar, Slade war mein Meister, da wusste ich wohl oder übel, wie er hieß.

Aber irgendwo, tief in meinem Herzen hatte ich das Gefühl, dass Slade schon immer böse war. Aber ich war es nicht. "Was ist bloß los mit mir?"

Tief einatmend warf ich mir mein silberfarbenes Cape über die Schultern und ging zu meinem Meister.
 

"Slade. Du wolltest mit mir reden?"

"Jawohl. Robin, heute Nacht sind die Teen Titans nicht mehr unterwegs.

Das ist die Chance. Du wartest, bis alle schlafen und dann vernichtest du sie" Ich nickte. "Und eliminiere diese Starfire zuerst. Sie ist zurzeit die Stärkste der Teen Titans!"

"Jawohl, Slade!" Dann verließ ich ihn auch schon wieder.
 

Die Teen Titans zerstören. Die Teen Titans zerstören? Warum eigentlich?

Weil sie das Böse vertrieben und die Stadt retteten? Weil sie Slade ständig in die Quere kamen? Was hatte Slade mir eigentlich zu befehlen? Ich bin ein freier Mensch und auch um Längen stärker als er. Ich könnte ihn auch einfach so wegpusten, wenn ich will.
 

Dennoch werde ich den Teen Titans mal einen kleinen Besuch abstatten.

Irgendwie zog es mich regelrecht zum T-Tower. Vielleicht war es ja auch wegen dem Mädchen. Nach Slades Beschreibung musste sie diese Starfire sein.

Was für ein wunderhübscher Name.
 

Wer bin ich eigentlich? Ich umfasste mein Cape. Silber Hawk. Aber wer bin ich wirklich? Ich konnte doch kein Bösewicht sein, wenn ich so sehr an Gerechtigkeit glaubte. Der Silver Hawk, der zerstörte, der war nicht ich.

Ich wurde kontrolliert. Von Slade. Wie sehr ich ihn doch verabscheue.
 

Ein Schatten huschte durch die Dunkelheit. Er trug den Namen Silver Hawk.

Der T-Tower tat sich vor mir auf und ich musste lächeln. Gleich würde ich diese Schönheit wiedersehen. Und sie töten. Slade wird sie töten, wenn ich es nicht tue. Ich musste irgendetwas tun. Ich musste sie beschützen. Mit meinem Leben.
 

Ich öffnete die große schwere Tür. Dann spähte ich in einem Raum mit einem großen Sofa, einer riesigen Leinwand und einer Stereoanlage. Das schien der Aufenthaltsraum der Teen Titans zu sein. Langsam trat ich ein.

Es war wirklich gemütlich hier.
 

Ich trat auf einen dunklen Gang mit mehreren Türen zu. Ich seufzte. Das würde viel Arbeit werden. Ich öffnete eine Tür nach der anderen. Ein Badezimmer.

Ein leeres Zimmer. Eine Küche. Die letzte Tür auf der rechten Seite.

Leise öffnete ich sie und trat ein.
 

Ich erkannte eine Person, die schlafend im Bett lag. Langsam schritt ich auf das Bett zu und erkannte mit Freude, dass es Starfire war. Wie niedlich und friedlich sie aussah, wenn sie schlief. Mein Blick fiel auf das Bild, welches auf ihrem Nachttisch stand. Es zeigte zwei glücklich aussehende Personen. Starfire und einen Jungen, den ich kannte. Meine Augen vergrößerten sich.

Dieser Junge. Dieser Junge war ich! Ich nahm das Bild in die Hand und las die Namen darunter. 'Starfire und Robin'.
 

Das Bild fiel zu scheppernd zu Boden und zerbrach. Ich war einer der Teen Titans? Ich konnte es kaum glauben. Leise regte sich die Person im Bett neben mir und öffnete die Augen. Als sie mich erblickte, schrie sie nicht, wie ich es erwartet hatte. Ganz im Gegenteil, sie blickte mich an.

Tränen bildeten sich in ihren Augen.
 

"R-Robin?" Ich beugte mich zu ihr herunter und nickte. "Was machst du hier?" "Ich" Langsam beugte ich mich noch weiter zu ihr herunter, konnte ihren Atem spüren. Ich wollte ihre Lippen kosten, nach denen ich mich nach unseren letzten Kuss so schrecklich sehnte. Doch Slade hatte da andere Pläne.

"AAAH!" Mein Arm. Ich konnte ihn nicht bewegen. Er tat, was er wollte.

Voller Entsetzen sah ich, wie sich mein rechter Arm um ihren Hals legte und zudrückte. Mit meiner linken Hand versuchte ich alles mögliche, um meine Hand von ihrem Hals abzubringen.
 

"R-Robin! Ich krieg keine Luft mehr!" Enntsetzt starrte ich auf Starfires schmerzverzerrtes Gesicht. So ein Mist!

Doch zu meinem Glück wurde im nächsten Moment die Tür aufgeschlagen.

Mein Griff lockerte sich, ich zog meine Hand zurück und verschwand. "Hey du...!" Beastboy wollte mich aufhalten, aber es gelang ihm nicht. Und ich konnte Starfire noch nicht mal das sagen, was ich auf dem Herzen hatte.
 

Verdammt nochmal! Warum habe ich nur so ein verfluchtes Leben?

Ich war ein Teen Titan und hatte die bezaubernste und süßeste Freundin, die es nur gab. Was ist bloß geschehen? Ich wollte mein altes Leben wieder.

Ich wollte mit Starfire zusammen sein.

Und ich wollte die anderen als Freunde haben.
 

Slade würde eine Abbreibung bekommen, die sich gewaschen hatte.

Er hatte mir meine Vergangenheit, meine Freiheit, meine Freunde und meine Liebe geraubt. Dafür würde er bezahlen. Und wenn es sein muss auch mit seinem gottverdammten Leben.
 

"Slade!" Wut schwang in meiner Stimme mit, als ich die Tür zu seinen Gemächern aufschlug. "Gib mir mein vorheriges Leben zurück! Mein Leben als Teen Titan!" Slade sah mich an und lachte. "Aber aber, Robin. Du hast deine Aufgabe nicht erfüllt, also tue ich dir auch keinen Gefallen" Dieses...

"Du!" Wütend sprang ich auf ihn zu. Doch er wich meinen Schlägen gekonnt aus. "Na na, das macht man aber nicht, Robin. Ich glaube, ich muss dir nochmal eine Gehirnwäsche verpassen!" Mit diesen Worten pfiff Slade ein paar seiner Roboter zu sich, welche mich jeweils an einem Arm packten.

"Lasst mich los, ihr ollen Blechbüchsen!", schrie ich und wand mich in dem Griff der Roboter.
 

Die Türen vor mir schlossen sich und Slade war nicht mehr zu sehen.

Ich war doch stärker als Slade, wieso konnte ich ihn nicht besiegen?

Ich wollte zu Starfire und den anderen Teen Titans. Jetzt! Sofort!

Ich wusste nicht, welche Qual und Folter ich jetzt erleben würde.

Aber ich wollte es auch nicht wissen. Das Letzte, was ich sah, war ein Bild von Starfire in meinem geistigen Auge. Eine Träne schlich sich in meine Augen. "Starfire, ich liebe dich!" Meine Wörter waren kaum ein Flüstern, auch, wenn ich wusste, dass die Roboter mich nicht hören würden. "Ich liebe dich!"
 

Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel.

Warum du?

Aus der sicht von Starfire
 

Robin. Wie merkwürdig dieser Name plötzlich klang. Wie fremd.

Die Arme um die Knie geschlungen, hockte ich auf dem Sofa unseres Aufenthaltsraumes und starrte in die unendlichen Weiten des Horizontes.

Robin war also Silver Hawk...

Ein Untertan Slades. Er konnte sich ihm nicht widersetzen.
 

Eigentlich eigenartig, wenn man bedenkt, was Raven mir über ihn erzählt hatte. Aus ihrem Mund klang es so, als wäre Robin der begabteste Mensch, den sie kannte. So, als würde sie ihn bewundern, wenn nicht sogar noch mehr.

Ich hatte Stunden darüber nachgedacht, doch die Tatsache, dass Robin und Raven mal mehr als nur Freundchaft füreinander geheht haben könnten, ließ mich nicht locker.
 

Selbst wenn die zwei einmal zusammen waren, so frage ich mich, warum sie sich getrennt haben. Und weshalb gefällt mir diese Gedankenrichtung ganz und gar nicht? Raven war doch meine beste Freundin. Ich meine, sie würde es mir doch erzählen, wenn sie und Robin eine Beziehung gehabt hätten. Oder?
 

Und was, wenn ich ihre Beziehung zerstört habe?

Ich meine, bevor ich auf die Erde gekommen bin, wusste ich ja nicht, was los war.

Was war, wenn ich einfach so in ihre Beziehung reingeplatzt war und Robin sich in mich verliebt hatte?

"Unwahrscheinlich!", murmelte ich leise vor mich hin.

Das hätte ich sicher bemerkt.

Ich kenne Raven schließlich gut genug.

Und sie hat sich all die Zeit auch nicht merkwürdig benommen.
 

Behutsam strich über meinen Hals. Die roten Striemen waren immer noch zu erkennen. Obwohl ich weiß, dass Robin von Slade kontrolliert wurde, hat es mich sehr verletzt. Nicht nur aüßerlich, auch innerlich. Nie, nie im Leben hätte ich gedacht, dass er mir so wehtun könnte. Er hatte mein Vertrauen gebrochen.

Wenn auch ungewollt. Ich fühlte mich schlechter als zuvor.
 

Nachts plagten mich nur noch Albträume und ich verkroch mich tagelang in meinem Zimmer. Weinen konnte ich schon gar nicht mehr, meine Tränen waren versiegt. Egal, wie schlecht es mir ging, die Tränen kamen einfach nicht mehr.

Nicht, weil ich nicht traurig war, denn das war ich zweifelsohne, sondern einfach, weil ich zu erschöpft war.
 

Der Ausdruck in seinen Augen, als er die Hände um meinen Hals legte, diesen Ausdruck würde ich wohl nie wieder aus meinem Kopf bekommen.

Hass, Verachtung, Gleichgültigkeit waren darin zu finden.

Aber auch unermessliche Liebe.

Nur ob die Liebe mir oder Raven galt, war mir nicht bewusst.
 

Langsam erhob ich mich. Ich hatte heute noch gar nichts gegessen und so langsam plagte mich der Hunger. Erschöpft taumelte ich die Küche und begab mich zum Kühlschrank. Tofu-Fraß von Beastboy, Brotaufstrich, Milch...

Hatten wir nichts Anständiges zum Essen?

Auf unserem Planeten gab es lauter leckere Dinge.

Die Titans fanden das Zeug immer widerlich.

Aber Robin hatte es immer probiert. Mir zuliebe.

Er sagte mir zwar immer ehrlich, dass es ihm nicht schmeckte, aber das machte mir gar nichts aus. Er war ja ehrlich zu mir.
 

"Na, was gefunden?" Erschrocken drehte ich mich um. "Du hast mich vielleicht erschreckt!", murmelte ich und schloß mit einem Schwung die Kühlschranktür.

Ich starrte auf Raven, die angelehnt im Türrahmen stand und mich musterte. "Willst du reden?" Ich sah zu Raven. Meinte sie das etwa ernst?

Raven und reden? Etwas verwirrend nickte ich und setzte mich an den Küchentisch.

Raven stieß sich vom Türrahmen ab und nahm gegenüber von mir Platz.
 

"Ich...", fing ich an, onbwohl ich überhaupt keine Ahnung hatte, wie ich dieses Gespräch beginnen soll.

"Du willst wissen, ob ich und Robin einmal ein Paar waren" Jetzt war ich baff. Woher wusste sie das? Ich nickte, wobei der leichte Rotschimmer auf meinen Wangen nicht zu vermeiden war. "Ja. Bitte sag mir die Wahrheit!"

Ein leises Seufzen seitens Raven war zu vernehmen.
 

"Ja, wir waren ein Paar" Mein Herz sprang in tausend Stücke. Also doch...

Meine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bewahrheitet.

"Erzähl mir die Geschichte!", bat ich sie. Raven fuhr sich durchs Haar und nickte. "Es ist nun schon einige Jahre her. Damals in der High School.

Wir waren noch jung und so unerfahren. Er hatte mich damals vor einem schmierigen Kerl gerettet. Dafür war ihm sehr dankbar und habe ihn zu einem Milchshake eingeladen. Wir trafen uns öfters und irgendwann wurden wir ein Paar. Aber dennoch hatte er mich nie als seine Freundin bezeichnet. Aus irgendwelchen Gründen schien er mich nicht so zu lieben, wie er es zu zeigen versuchte.

Das hatte mich damals sehr verletzt. Ich hatte alles gegeben, um so zu sein, wie er sich die perfekte Freundin vorstellt. Doch statt meine Bemühungen anzuerkennen, machte er mit mir Schluss. Der Grund dafür war, dass ich ihn, aus mir unerklärlichen Gründen, nerven würde. Ich frage mich heute noch, weshalb er mich bei den Teen Titans aufgenommen hat"

Ihre Miene war sehr traurig und ein wenig tat Raven mir Leid.
 

"Ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hassen solltest. Ich..."

"Nein!", unterbrach ich sie. "Du bist und bleibst weiterhin meine beste Freundin. Daran kann kein Junge beziehungsweise Mann dieser Welt etwas ändern!"

Ich lächelte ihr aufmunternd zu. Wenn Raven jetzt auch noch so depressiv wird wie ich, kann die Welt die Teen Titans abschreiben.

BeastBoy und Cyborg können die Welt nicht alleine retten und zwei depressive, fliegende Mädchen sind in diesem Fall unbrauchbar.
 

Mit einem winzigen Lächeln, was ich zuvor bei Raven erst ganz selten gesehen hatte, erhob sie sich von ihrem Stuhl, ging um den Tisch herum auf mich zu und schloss mich in die Arme. "Danke!", hauchte sie mir leise zu, obwohl ich nicht recht wusste, weshalb sie sich bei mir bedankte.

"Wir bleiben beste Freundinnen für immer!"
 

Beste Freundinnen für immer! Damals hätte ich nie gedacht, dass wir überhaupt einmal Freundinnen werden würden. Schon vom ersten Moment an, als ich diesen Planeten betrat, warf sie mir kalte Blicke zu. Was wahrscheinlich auch zum Teil daran lag, dass ich schon immer ein Auge auf Robin geworfen habe, was ihr wohl missfiel. Wie es ihr wohl heute ging? Ob sie immer noch in Robin verliebt war? Ob sie uns unsere Liebe gönnte? Ob sie glücklich war?
 

"Ich geh wieder rauf auf mein Zimmer!", verabschiedete ich mich von Raven und schritt die Treppe zu meinem Zimmer hinauf. Zwar war es noch nicht dunkel, aber ich war erschöpft und müde. Vielleicht würde ich diese Nacht einmal friedlich, tief und traumlos schlafen. Morgen würde bestimmt ein langer Tag werden.

Aber ich hatte nicht mit dem gerechnet, was mir am nächsten Tag wiederfahren würde.
 

Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel!

Falkenfrust

Aus der Sicht von Silver Hawk
 

Der Helm auf meinem Kopf war bleiernd schwer und machte es beinahe unmöglich, nachzudenken. Der schwarze Pullover kratzte auf meiner Haut und meine Beine waren vom langen Sitzen schon eingeschlafen.

Ich starrte mit zusammengekniffenen Augen durch das schmale Visier des Helmes.

Slade stand, ein paar Meter entfernt, vor mir und hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Seine Miene war voll Hohn.
 

"Kann ich jetzt endlich von diesem Stuhl?", schnaubte ich und versuchte abermals die Fesseln an meinen Handgelenken zu lösen.

Mein Gegenüber sah mich eindringlich an. "Vielleicht", antwortete er knapp und ging auf mich zu. Er legte eine Hand auf den silbernen Helm.

"Wie lautet deine Mission, Silver Hawk?", fragte er beharrlich und durchbohrte mich mit seinem Blick.

"Starfire und die anderen Titans auslöschen. Anschließend den T-Tower zerstören und unbemerkt wieder hier erscheinen - samt Leichen"
 

Ein unmerkliches Lächeln schlich sich auf Slades Gesicht, als er zu dem kleinen Monitor zu seiner Rechten schaute und zufrieden festellte, dass ich die Wahrheit sagte. "Sehr gut, Kleiner", erwiderte Slade und klopfte mir ein paar Mal auf die Schulter. "Dann befreie ich dich jetzt von den Fesseln" Mit diesen Worten drückte er auf einen winzigen Knopf an einen der vielen Gerätschaften und die mechanischen Fesseln öffneten sich automatisch.
 

Erleichtert schüttelte ich meine Hände um das taube Gefühl loszuwerden. Ich fuhr mir durch die Haare und streckte mich einmal herzlich. "Hawk?", ertönte Slades dunkle Stimme und ich wandte den Kopf in seine Richtung. "Ja?"

Er sah mich einen Moment schweigend an, dann lächelte er. "Enttäusch mich morgen nicht"
 

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Der nächste Morgen brachte strahlenden Sonnenschein. Am Himmel war weit und breit keine Wolke zu sehen und ein sanftes blau erstreckte sich strahlend über den weiten Horizont.

Ich seufzte. Das Wetter war viel zu schön, um heute ein schreckliches Blutbad zu begehen. Gähnend lief ich die Treppe hinunter in die Küche.

Von Slade war weit und breit nichts zu sehen, allerdings fand ich auf dem gedeckten Tisch ein kleines beschriftetes Stück Papier.

Ich entfaltete es.
 

Hawk,
 

heute ist es also soweit. Enttäusche mich nicht. Frühstücke in Ruhe. Auf der Anrichte neben dem Herd befinden sich zwei Döschen mit Prillen. Es sind neue, von mir entwickelte Präparate. Nimm zwei davon und dir dürfte nichts mehr im Wege stehen. Zwei, keine mehr. Bei drei Pillen wirst du völlig entkräftet sein.

Also, gib Acht!
 

Slade
 

Ich war empört. Hielt Slade mich wirklich für so dumm? Etwas entrüstet setzte ich mich an den Küchentisch und verzehrte eine Schüssel Cornflakes.

Das dreckige Licht der Deckenlampe fiel auf die heutige Tageszeitung, die ich, hastig kauend, zur Hand nahm. Die Schlagzeile stach mir sofort ins Auge.
 

>Teen Titans retten hunderten Menschen das Leben
 

Vergangene Nacht haben die Teen Titans wieder einmal wahre Wunder vollbracht. Als gegen Mitternacht in einem der höchsten Hochhäuser der Stadt ein Feuer ausbrach, waren die vier jugendlichen Helden sofort zur Stelle und retteten hunderten Menschen das Leben. Während Starfire, mit ihrer beinahe an ein Wunder grenzenden Fähigkeit zu fliegen dafür sorgte, dass den Einwohnern des Gebäudes nichts passierte, löschten Raven, BeastBoy und Cyborg den Brand. Auch in dieser Nacht bewiesen die Teen Titans wieder ihren unglaublichen Mut.<
 

Ich starrte auf Bild, welches groß über der Titelstory prankte. Darauf war ein Mädchen zu sehen. Sie war unglaublich hübsch mit ihren langen roten Haaren und den stechend grünen Augen. Sie trug eine ältere Dame auf den Armen und ihr Gesicht war voller Entschlossenheit. Das musste, laut Slades Beschreibungen, diese Starfire sein. Er vergaß zu erwähnen, wie hübsch sie war.

Dieses Detail würde meine Mission um einiges erschweren.
 

Seufzend legte ich die Zeitung zurück, leerte die Schüssel und erhob mich.

Mich ließ das Gefühl nicht los, dass Slade die Zeitung extra auf den Tisch gelegt hatte. Aber warum? Schließlich lief er damit Gefahr, dass ich die Mission aufgrund irgendwelcher nichtigen Dinge vermasseln würde. An die darauffolgenden Konsequenzen wollte ich erst gar nicht denken.
 

Als ich die Küche verließ, steuerte ich mein Zimmer an. Es war dunkel, genau so, wie ich es mochte. Zielstrebig ging ich auf meinen Kleiderschrank zu und fischte einen schwarzen Rollkragenpullover heraus. Dann stülpte ich mir eine schwarze Wollmütze über den Kopf und schlüpfte in meine besten Jeans. Schließlich zog ich mir Schuhe und Handschuhe an. Fehlten nur noch das Cape und die Maske. Natürlich silbern. Beides hing an einem Kleiderständer nahe meines Schrankes.
 

Als ich fertig angekleidet war, ging ich hinaus. Der Wind war schneidend, trotz der, hoch am Himmel stehenden, Sonne. Es war warm und ich schwitzte in meinem Pullover. Der Weg wäre zu Fuß zu lang gewesen, also ging ich einmal um das Gebäude herum zur Garage, in der mein Motorrad stand. Es war ebnfalls silbern und so schnell, dass man manchmal das Gefühl hatte, man könnte fliegen, wenn man auf ihm saß.
 

Der Fahrtwind brauste mir ins Gesicht; die Maske bot nur wenig Schutz. Als sich der T-Tower in der Ferne vor mir auftat, beschleunigte ich das Tempo.

Ein wirklich schöner Turm. Schade, dass bald nur noch Schutt und Asche davon übrig bleiben würden. Ich fragte mich, wie diese Teen Titans wohl waren.

War diese Starfire vom Charakter her genauso atemberaubend wie vom Aussehen?

Und dann waren da ja auch noch die anderen Mitglieder. Raven, beinahe ebenso hübsch wie Starfire, Cyborg, ein wandelndes Genie und BeastBoy, der eine beneidenswerte Fähigkeit besaß. Sie alle waren ebenbürtige Gegner.
 

Ich bremste scharf ab und kam wenige Meter vor dem Turm zu stehen.

Er sah vollkommen friedlich aus, wie er da in den Himmel ragte. Und er wirkte so verlassen... Beinahe zögernd schritt ich auf das große Gebäude zu.

Ich legte meine Hände auf den kalten Stein. Jetzt war es soweit. Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich das Gebäude betrat und so leise wie möglich die Treppen emporstieg.
 

Im ganzen Tower war es dunkel. Anscheinend war keiner da. Umso besser für mich, konnte ich mich doch in einem der Zimmer verstecken. Ich visierte eine Tür zu meiner Rechten an. Auch hier war es finster, die Vorhänge waren zugezogen. Langsam trat ich an das Fenster und ließ Licht in das Zimmer.

Ich erstarrte. Dieses Zimmer war wundervoll, einfach atemberaubend.

Die ganze Atmosphäre, der Duft nach Rosenblüten. Für einen kurzen Moment waren alle meine Sinne vernebelt.
 

Lange stand ich einfach nur in diesem Zimmer und kämpfte mit meinen Sinnen. Draußen war es inzwischen stockdunkel und noch immer hatte ich mich keinen Zentimeter vom Fleck bewegt. Als ich hörte, dass jemand per Haustürschlüssel die Tür öffnete, versteckte mich schnell unter dem Bett und wartete. Es verging eine Ewigkeit, bis die Tür geöffnet wurde und ich Schritte vernahm.

"Nanu, warum sind denn die Vorhänge geöffnet?", vernahm ich eine unsichere, aber liebliche Stimme. Dann senkte sich ein Gewicht auf die Matratze über mir.

Erst eine Stunde später wagte ich mich aus dem Versteck.

Ich richtete mich auf und sah zum Bett. Darin lag diese Starfire. Ihr Gesicht war so friedlich; genauso wunderschön wie am Tag. Ein Lächeln umspielte meine Lippen, als sie plötzlich die Augen öffnete.
 

Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel.

Falkenliebe

Aus der Sicht von Starfire
 

Smaragdgrüne Augen trafen auf stechend schwarze. Fassungslos starrte ich auf die Person, die vor meinem Bett stand und mich überrascht ansah.

Ich wusste nicht, was plötzlich über mich kam, doch anstatt mich über Silver Hawk zu freuen, sprang ich plötzlich auf. "Du elender Schwachkopf! Du vermaledaiter..." Ich griff nach dem erstbesten Gegenstand auf meiner Kommode und warf sie auf mein Gegenüber.
 

Robin, der ganz verdutzt über meine Reaktion war, wich gekonnt aus.

"Aber was..." Doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen, griff nach einem Buch und warf es mit vor Wut verzerrten Gesicht auf ihn. "Hau bloß ab!", fauchte ich und spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Was fiel ihm bloß ein, hier einfach aufzutauchen? Nachdem er mich so verletzt hatte...
 

Doch Silver Hawk schien sich gar nicht daran erinnern zu können, was er mir gestern angetan hatte. Stattdessen sprang er mit einem Satz zu mir und sah mich eindringlich an.

"Was sagst du da?", fragte er mit seiner angenehmen tiefen Stimme.

"Was habe ich dir getan?" Er zog sich die Maske vom Kopf und erst jetzt sah ich, das wirklich Robin vor mir stand. Ohne etwas zu sagen hob ich die Hand und fuhr langsam durch sein Gesicht. Dann holte ich aus und verpasste ihm eine Ohrfeige. "Idiot! Tu nicht so, als wüsstest du nicht, was gestern passiert ist!", zischte ich erböst zwischen zusammengepressten Zähnen und warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
 

Doch er schien wirklich nicht zu verstehen und rieb sich bloß die schmerzende Wange.

"Das hat wehgetan", erwiderte er anklagend.

"Du hast es nicht anders verdient!", entgegnete ich bloß und wollte mich umdrehen, als ich sah, wie Robins Gesichtzüge sich verhärteten.

"Hör mal zu!", knurrte er und presste mich an die hinterliegende Wand. Er stemmte seine Arme neben meinem Kopf ab. "Ich weiß wirklich nicht, was ich dir getan habe. Also hör verflucht nochmal auf, mich hier zu beleidigen und mich irgendeiner Sache, von der ich nichts weiß, zu beschuldigen!"
 

Er sprach leise und barsch, seine Worte trafen mich wie Pistolenkugeln.

Eine nach der anderen durchbohrten sie mein Herz und zerfetzten es.

Ich spürte, wie mir Tränen übers Gesicht liefen und legte mir schluchzend die Hände vors Gesicht.

"Robin", brachte ich unter einigen Schluchzern hervor. "Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich möchte, dass alles wieder wie vorher ist!" Ich sah nicht auf, aber ich spürte regelrecht wie er mich verwirrt ansah.

"Robin?", hauchte er beinahe unmerklich und verstummte.

Ich spürte, wie er eine Hand auf meine Schulter legte und die andere unter meinem Kinn platzierte. Vorsichtig hob er mein Gesicht an und sah mir in die Augen, die voller Verwirrung waren.
 

"Bitte. Erzähl mir, was los ist!", bat er mich und strich mir über sanft über die Wange um mir die Tränen wegzuwischen. Er fuhr sich durchs Haar.

Das tat er immer, wenn ihm etwas verdammt wichtig oder ernst war. Es fiel mir verdammt schwer, etwas zu sagen. Ganz langsam realisierte ich, dass Robin wirklich nicht wusste, was passiert war. Anscheinend hatte Slade ihn einer Gehirnwäsche unterzogen.

"Lass uns uns erstmal setzen!", entgegnete ich abweisend, legte eine Hand auf seinen Unterarm und deutete mit dem Kopf Richtung Bett. Er nickte und wir ließen uns nieder.
 

Eine lange Zeit schwiegen wir. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Robin sah mich erwartungsvoll an, griff nach meiner Hand und drückte sie sanft. Seine Berührung ließ mich erschaudern und es fiel mir noch schwerer, etwas zu sagen. Also griff ich nach dem Foto, dass sich in der obersten Schublade meiner Kommode befand und reichte es ihm.

Seine Miene war ausdrucklos als er sich das Foto ansah.

"Bin ich das?", fragte er leise und starrte auf die beiden lachenden Gesichter. Ich nickte.

"Aber was ist bloß passiert?", wollte er wissen. Ich schüttelte bloß den Kopf.

"Ich weiß es selbst nicht", entgegnete ich traurig und fuhr ihm durchs Haar. Es fühlte sich immer noch so seidig an wie in der Nacht vor seinem Verschwinden.

Ich seufzte und blickte zu Boden.
 

"Du bist vor ein paar Tagen einfach so verschwunden. Wir hatten Slade verfolgt und du warst ihm dicht auf den Fersen. Ich wollte dich nicht gehen lassen, aber du hast darauf bestanden. Und dann bist du einfach so verschwunden. Und einige Tage nach deinem Verschwinden ist Silver Hawk auf der Bildfläche erschienen. Es hat mir das Herz zerbrochen, als ich erfuhr, dass du es bist", erzählte ich. Dann hielt ich inne. Ich spürte, wie die Tränen wieder in mir hochkamen.

Robin drückte meine Hand. "Ich bin einer von den Teen Titans?", fragte er verunsichert und starrte in die Dunkelheit. Ich nickte kaum merklich.

"Du bist sogar unser Anführer gewesen"
 

Als ich an vergangene Nacht denken musste, brachen alle Dämme. Ich schluchzte laut und griff mich haltsuchend im Laken fest. Ich vernahm ein leises Seufzen und spürte dann, wie sich starke Arme um mich schlangen.

"Was ist noch passiert?", fragte er und strich mir mit einer Hand behutsam über den Kopf. Wärme und Geborgenheit durchflutete meinen Körper – so, wie es immer war, wenn sich Robin in meiner Gegenwart befand.

Eigentlich wollte ich ihn hassen, aber im Moment konnte ich nichts dergleichen.

Ich war einfach nur froh, ihn wieder bei mir zu haben.
 

"Du warst gestern Nacht schon einmal hier", setzte ich an und wischte mir mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen. "Und du hast mich..."

Ich konnte es einfach nicht...

"Ich habe was?", hakte Robin nach und sah mich fragend an. Anstatt ihm zu antworten knöpfte ich den Kragen meines Schlafanzuges auf und zeigte ihm die roten Striemen an meinem Hals.

"War ich das?", fragte er und Reue schwang in seiner Stimme mit. Behutsam strich er mit den Finger über die blassen Streifen und mein Körper prickelte vor Anspannung. Was war, wenn er noch einmal zudrückte? Er schien meine Furcht zu bemerken, schloss entschuldigend die Lider und öffnete seine Augen dann wieder.
 

Das Schwarz seiner Augen durchbohrte mich. Ich fühlte mich wie in einem Labyrinth gefangen, aus dem es keinen Ausweg mehr gab. "Es tut mir so Leid, Starfire"

Es war das erste Mal an diesem Abend, dass er meinen Namen ausspach und ich wunderte mich, woher er ihn wusste. Konnte er sich vielleicht wieder erinnern?

Doch seine Lippen rissen mich jäh aus den Gedanken. Ich spürte, wie er sanft menem Hals herabfuhr und ich biss mir auf die Lippen.
 

Nach wenigen Sekunden löste er sich wieder von meinem Hals und sah mich traurig an. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht und schüttelte den Kopf.

"Weißt du, warum ich eigentlich hier bin?", fragte er leise und musterte mich eindringlich.

Ich schüttelte den Kopf. Woher sollte ich auch?

Er senkte beschämend den Blick, als er mir antwortete.

"Slade will, dass ich die Teen Titans vernichte"
 

Mein Japsen durchbrach die darauffolgende Stille. Er wollte was?

Ich riss mich von ihm los.

"Starfire", meinte er beinahe flehend. "Bitte hör mir zu. Ich werde euch nichts tun – keine Angst. Aber ich kann mich Slade auch nicht widersetzen. Ich habe da eine Idee, hörst du?"

Mit diesen Worten ergriff er meine Hand und blickte mir bittend in die Augen. "Komm mit, dann kläre ich dich auf"
 

Ich sah ihn zögernd an. Konnte ich ihm trauen?

Was meinte er mit er könne sich Slade nicht widersetzen? War das etwa eine Falle?

Aber andererseits liebte ich Robin doch und hatte bis vor kurzem geglaubt, ich könnte ihm immer vertrauen.
 

Ich weiß nicht, was mit mir passierte. Vielleicht stimmte es, dass Liebe blind machte. Denn im nächsten Moment nickte ich ihm zu. Ich musste an uns und unsere Liebe glauben und ganz egal, was passiert war, ich liebte Robin immer noch so sehr wie am ersten Tag. Wenn ich ihm jetzt nicht vertraute, was würde dann aus uns werden?
 

Er schien glücklich über meine Entscheidung, denn im nächsten Augenblick lächelte er dankbar und beugte sich vor um mir einen sanften Kuss auf die Stirn zu hauchen.

Langsam erhoben wir uns vom Bett, ohne dabei unsere Hände loszulassen, und schlichen leise aus dem Zimmer. Erst, als wir vor dem T-Tower standen, breitete sich Unbehagen in mir aus. Was war, wenn ich diesen Ort nie wieder sehen würde? Der Ort, an dem meine Freunde und ich lebten; mein Zuhause? Ich verdrängte den Gedanken und folgte Robin zu seinem Motorrad. Er reichte mir seinen Helm und stieg auf. "Halt dich gut fest, es könnte schnell werden!" Ich nickte und schlang die Arme um seinen Bauch.
 

Der Wind hatte aufgefrischt, als wir mit einem beachtlichen Tempo die Straßen runterbrausten. Der Asphalt lag dunkel vor uns, nur der hoch am Nachtimmel hängende Vollmond spendete ein wenig Licht, dass sich in dem silbernen Cape Robins widerspiegelte.

Leise seufzend legte ich meine Wange an seinen Rücken und schloss die Augen. Was er wohl vorhatte? Eine lange Zeit fuhren wir noch, bis er irgendwann hielt. Ich öffnete die Augen und erblickte eine große Weide, die im Mondlicht sinnlich leuchtete.

Robin half mir vom Motorrad, ergriff meine Hand und ging mit mir zu dem großen Baum.
 

Wir setzten uns und er wandte sich zu mir, immernoch meine Hände haltend.

"Wir täuschen einfach deine Entführung vor!", setzte er an und fuhr sich nervös durchs Haar. Ich hob die Augenbrauen. "Was?"

Er seufzte. "Wir täuschen vor, dass Silver Hawk dich entführt hat und locken deine Freunde in ein sicheres Versteck. Dann können wir gemeinsam gegen Slade ankämpfen!"

Lange Zeit sagte keiner von uns etwas, dann flüsterte ich: "Eine gute Idee, Robin!"

Er lächelte. "Aber jetzt ruh dich erstmal aus!", entgegnete er und nahm sein Cape von den Schultern um mich damit zuzudecken. "Bis morgen!", flüsterte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Bis morgen, Starfire"
 

Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel.



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  black-bat
2017-04-23T17:46:26+00:00 23.04.2017 19:46
Bitte bitte schreib weiter das ist soooo schön 😻
Von:  xXSaku-chan90Xx
2014-11-14T17:49:33+00:00 14.11.2014 18:49
waaaaaas???? nich aufhören nein ^^weiterschreiben hoffe bekomm dann eine nachricht

bis bald
Von:  xXSaku-chan90Xx
2014-11-14T17:39:17+00:00 14.11.2014 18:39
i love it ^^
Von:  xXSaku-chan90Xx
2014-11-14T17:32:43+00:00 14.11.2014 18:32
hammer^^

bin gespannt bis jetzt hihi wünschte könnte das auch
so gut

lg
Von:  xXSaku-chan90Xx
2014-11-14T17:09:44+00:00 14.11.2014 18:09
wooooooooooow

*weiterlesen will^^ finde ich klasse
Von:  SasuSaku_in_Love
2013-08-13T20:50:49+00:00 13.08.2013 22:50
wann geht es endlich weiter?

deine Story finde ich voll faszinierend^^
Von:  lil_ayse
2009-06-24T16:50:39+00:00 24.06.2009 18:50
uiii ich hab mia grad alles durchgelesen und muss sagen
DER HAMMMAAA!!!! >////<
ich liebe dieses paar!! aahhh sooo süüsss
aber ich finds voll blöd das er sich imma wieda an nichts erinnert ...
maaaan
ich hoffe die besiegen slade hahahahaha und dann *hochzeitsglocken läuten
hört*
hach *>////<*
ich freu mcih rießig auf die fortsetzung!!
wäre cool wenn cih ne ens krieg *g*
lg
lil_ayse T_^
Von:  Neda
2008-12-05T22:57:42+00:00 05.12.2008 23:57
O_O Mach bitte, bitte so schnell wie möglich weiter! *Peitsche hinterm Rücken raushol*
Oder du erlebst dein blaues Wunder! >DDD

Dein Schreibstiel ist echt verdammt toll! Man findet echt selten hier bei Mexx so gute Schreiber. Und ich finde auch das du die Geschichte an sich total spannend machst. Du bringst die Emotionen und Gefühle der Hauptpersonen sehr gut zur Geltung. Und von dem Spannugsverhältnis zwischen Robin und Star und dann auch noch Raven, will ich gar nicht erst anfangen! Es ist einfach grandios!
Mach bloß weiter so, sonst töte ich dich!! oó
Nein, Scherz XDDD~
Aber jetzt ernsthaft! Mach' bitte, bitte schnell weiter! T_____T
Von:  RuiMizushima
2008-11-13T21:25:56+00:00 13.11.2008 22:25
Omg,weiter,ich sterbe sonst O_O
*Gerade erst gemerkt hat,dass das neue Kappi da ist*
*Drop*

Rui
Von:  Melodya
2008-11-05T19:26:52+00:00 05.11.2008 20:26
nicht schlecht... aber ich bin mal gespannt, ob slade den plan net durchschaut, ansonsten könnte es etwas düster für die beiden aussehen...
freue mich schon aufs nächste kapitel...
kannst du mir dann evt ne ens schreiben? ich bin namlich selten on...

grüssle
angel


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