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Der Weihnachtsball

Aus Hermines Sicht geschrieben, kommen aber ein paar kleine Veränderungen hinzu^^ HG/RW? HG/VK? HG/DM?
von

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Weihnachtsmorgen

Hermine Granger erwachte mit einem leisen Seufzer.

Ein zarter Lichtstrahl, der sich durch ihr Fenster ergoss, um sich in ihrem buschigen Haar zu verfangen, hatte sie geweckt. Als sie nun verträumt mit den Augen blinzelte, sah sie, dass es noch nicht sehr hell draußen war, doch das spärliche Licht dieses jungen Weihnachtsmorgens brach sich auf der noch unberührten Schneedecke, die das Schloss umgab und ließ alles in weißem Glanz erstrahlen.

´Weihnachten`, dachte Hermine betrübt. An sich ja keine schlechte Sache, aber wenn sie an heute Abend denken musste, drehte sich ihr der Magen um und ihre Knie fingen vor Aufregung an zu zittern.

Warum hatte sie zustimmen müssen? Warum hatte sie Viktor Krum die Bitte, mit ihm auf den Weihnachtsball zu gehen, nicht abschlagen können? Warum? War es, weil er der erste Junge war, der sich wirklich für sie interessierte?

Eigentlich hatte sie vorgehabt, sich von diesem Ball so gut wie möglich fern zu halten, was heißen sollte, kurz dort aufzutauchen, um dann schnellstmöglich wieder zu verschwinden. Sie hätte so schön im leeren und ruhigen Gemeinschaftsraum sitzen und für Alte Runen lernen können.

Aber nein, sie hatte zugesagt. Warum nur? Sie konnte es sich einfach nicht erklären, aber als Viktor vor ihr gestanden hatte, mit einer leichten Röte in seinem Gesicht, hatte sie einfach nicht nein sagen können. Wirkte er auf seinem Besen hoch oben in den Lüften so elegant, stark und mutig, so war er hier unten unglaublich schüchtern und unbeholfen.

Diese Tatsache hatte Hermine ein wenig belustigt und vielleicht hatte sie deshalb zugestimmt, ihn zu begleiten.

Aber noch immer war sie sich nicht sicher, wie sie den Abend mit Viktor verbringen sollte. Sollte sie wirklich die ganze Nacht mit ihm auf dem Ball bleiben, oder sollte sie sich irgendeine Ausrede einfallen lassen, um früher gehen zu können?

Wenn sie ehrlich war, gefiel ihr die zweite Möglichkeit doch wesentlich besser.

´Wenn Ron dich gefragt hätte, hättest du keine Probleme damit gehabt länger zu bleiben`, wisperte eine leise Stimme in ihrem Kopf.

´Nein!`, dachte sie entsetzt. ´Das stimmt nicht! Warum sollte ich mit ihm länger auf dem Ball bleiben, als mit Viktor? Mit diesem, diesem Idioten?`

Verschreckt drehte sich Hermine auf die andere Seite, konnte aber ein gewisses Gefühl des Ertapptseins nicht loswerden.

Für diesen Trottel wäre sie doch so oder so nur die letzte Wahl gewesen, oder? Immerhin war er die ganzen letzten Wochen verzweifelt durchs Schloss gelaufen, auf der Suche nach jemandem, mit dem er zum Ball gehen konnte, bis ihm dann irgendwann eingefallen war, dass sie ja auch ein Mädchen war!

Also, warum sollte sie mit so jemandem den Abend länger verbringen, als mit jemandem, der ihr schon von Anfang an Aufmerksamkeit geschenkt hatte?

´Genau!`, dachte Hermine bestimmt; und mit dem festen Entschluss, sich heute prächtig zu amüsieren, warf sie ihre Decke zurück.

Doch sie bereute es sofort. Ein eisiger Windstoß fuhr durch das halb geöffnete Fenster und ließ sie in ihrem kurzen Nachthemd frösteln.

„Oh, tut mir Leid Hermine“, erklang Lavenders fröhliche Stimme von der anderen Seite des Raumes. Sie saß zusammen mit Parvati auf ihrem Bett, inmitten eines Geschenkpapierhaufens. Beiden war die Vorfreude auf den heutigen Abend deutlich ins Gesicht geschrieben.

„Ich wollte eben ein wenig von dieser herrlichen, frischen Weihnachtsmorgenluft hereinlassen und hab wohl vergessen, das Fenster wieder zu schließen“, flötete Lavender und es klang in keiner Weise so, als ob sie irgendetwas bereuen würde. „Du kannst es aber ruhig wieder zu machen, wenn du willst.“

Hermine rollte mit den Augen, tat aber wie ihr geheißen und verzog sich dann schnell ins Bad.

Nachdem sie sich fertig gemacht hatte, lief sie hinunter in den Gemeinschaftsraum, um mit Harry und Ron frühstücken zu gehen.

Was sie jedoch vor lauter Aufregung ganz vergessen hatte, war der Stapel Geschenke, der vor ihrem Bett noch sehnsüchtig darauf wartete ausgepackt zu werden.
 

Den ganzen Vormittag verbrachte Hermine mit Harry und Ron im Gemeinschaftsraum, bis sie nach dem Mittagessen nach draußen gingen, um sich mit Fred und George eine gnadenlose Schneeballschlacht zu liefern, an der sich Hermine jedoch nicht beteiligen wollte.

Und so stand sie, wie auf glühenden Kohlen, bei den anderen im Schnee und warf hin und wieder nervöse Blicke zum Schiff der Durmstrangs.

Um halb acht (also in drei Stunden!) hatte sie sich dort mit Viktor verabredet, um gemeinsam zum Ball zu gehen.

Wie wohl Harry und Ron reagieren würden, wenn sie erfuhren, dass sie, ihre beste Freundin, ihnen verheimlicht hatte, dass sie mit Viktor Krum, dem wohl besten Sucher seiner Zeit, zum diesjährigen Weihnachtsball ging?

Hermine verkniff sich ein Lächeln bei dem Gedanken an Harry. Nun, ihm würde es wahrscheinlich ziemlich egal sein. Er würde so oder so nur Augen für Cho haben.

Aber Ron? Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, wie er reagieren würde. Würde er sich freuen? Immerhin ging sie mit seinem großen Vorbild zum Ball und so war es einfacher für ihn an ein Autogram heranzukommen. Oder würde er sauer sein, weil sie es ihm verschwiegen hatte, obwohl er so oft danach gefragt hatte? Könnte es sogar möglich sein, dass er eifersüchtig werden würde?

Hitze stieg ihr ins Gesicht. Warum sollte dieser Schwachkopf eifersüchtig werden?

Bevor sie noch auf weitere dumme Gedanken kommen konnte, beschloss Hermine nach oben zu gehen, um sich fertig zu machen. Es war bereits gegen fünf und sie wollte aus dem Schloss verschwinden, sobald alle anderen mit ihren eigenen Vorbereitungen beschäftigt waren.

Und so rief sie den anderen zu, dass sie nun gehen würde und lief dann, mit den Gedanken mal wieder ganz wo anders, schnellen Schrittes die steinerne Treppe empor.

Sie bemerkte noch nicht einmal, wie ihr Ron wieder einmal wissbegierig hinterher rief: „Mit wem gehst du eigentlich?“

Weihnachtsabend

Hallöchen alle zusammen^^

Ersteinmal, eine kleine Meldung von mir! *wink*
 

Ich wollte mich hier noch schnell an meine Kommentatoren wenden. Vielen, vielen Dank für eure Kommis!! *verbeug* Es hat mich wirklich gefreut zu hören, dass die FF euch gefällt!!!
 

Ich hoffe, dass es beim zweiten Kapitel genauso bleibt^^

Glg FallinAngel
 

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Es war kurz vor acht, als Hermine mit Viktor und den anderen Durmstrangs die Eingangshalle betrat. Sie hatte es geschafft, unbemerkt aus dem Schloss zu kommen und ging nun, nervös wie sie war, an Viktors Seite hinter Karkaroff her.

Es hatte eine halbe Ewigkeit gedauert, ihre widerspenstigen Haare zu glätten, doch nun verschlangen sie sich in ihrem Nacken zu einem aufwendigen Knoten. Das immergrün-blaue Kleid, welches sie trug, floss in sanften Falten an ihr hinunter und zusammen mit dem entsprechenden Umhang betonte es ihre zarte Figur.

Ihr Herz pochte heftig in ihrer Brust, als sie sich noch einmal ins Gedächtnis rief, wie Viktor reagiert hatte, als er sie so vor dem Schiff der Durmstrangs hatte stehen sehen.

Zuerst war er wie erstarrt gewesen. Hatte sie gemustert, als ob sie jemand wäre, den er nicht kannte, oder als ob er nicht glauben konnte, dass es wirklich sie war. Doch dann war er vom Schiff hinunter gesprungen und hatte sie fest mit seinen Armen umschlossen.

Völlig verwirrt von diesem plötzlichen Gefühlsausbruch hatte Hermine es geschehen lassen. Ja, sie hatte es sogar ein wenig genossen. Irgendwie war es ein wohliges Gefühl gewesen, in seinen Armen zu liegen.

Sicher und fest hatten seine Hände sie gehalten und waren doch kurz danach so zärtlich über ihre Wange gestrichen, als Karkaroff hinter ihnen aufgetaucht war und sie mit eisigem Blick dazu aufgefordert hatte, ihm zu folgen.

Jetzt standen sie in der Eingangshalle und Hermine spürte, wie sich viele Augenpaare auf sie richteten.

Ihre Nervosität stieg weiter an und sie fühlte sich immer unwohler unter den ungläubigen oder gar wütenden Blicken der vielen Schüler. Erst Professor McGonagalls Stimme, die kurze Zeit später in der Eingangshalle ertönte, ließ ihre Anspannung ein wenig sinken.

„Die Champions hierher, bitte!“

Viktor bot ihr seinen Arm an und gemeinsam schritten sie hinüber zur rechten Seite der Halle, um an der großen Flügeltür zu warten, bis alle anderen Schüler in die zu einem Festsaal umdekorierte Große Halle gegangen waren.

Während die Scharen an ihnen vorbei zogen und weitere kritische Blicke sie trafen, fiel ihr eigener auf Harry, der mit Parvati am Arm gerade zu ihr geblickt hatte. Auch er hatte etwas Ungläubiges in seinen Augen.

Hermine begrüßte sie mit einem schüchternen Lächeln: „Hallo Harry! Hallo Parvati!“

Kurz überlegte sie, sich mit Viktor zu ihnen zu gesellen, doch als sie Parvatis skeptischen Gesichtsausdruck sah, ließ sie diesen Gedanken schnell wieder fallen.

Und so fiel ihr Blick erneut auf die Schüler, die langsam in die festlich geschmückte Halle drängten.

Mitten in diesem Gemenge stand Draco Malfoy.

An seine Seite klammerte sich Pansy Parkinson und sah sie vernichtend an. Was hätte Hermine auch anderes erwarten sollen?

Aber dennoch, etwas an Malfoys Augen war sonderbar,… Wie immer war sein Blick erfüllt mit Verachtung gemischt mit Unverständnis und Zorn, aber da war noch etwas anderes,… Etwas, das sie schon einmal gesehen hatte. Das sie schon einmal beunruhigt hatte. Doch sie konnte sich einfach nicht entsinnen, wann und wo es gewesen war.

Hermine drehte sich weg. Nein, keine beunruhigenden Sachen heute! Nein! Sie hatte sich vorgenommen diesen Abend zu genießen und dabei wollte sie auch bleiben! Genau!

Und mit diesem Gedanken betrat sie zusammen mit den vier Champions und ihren Begleitern die Große Halle.
 

Tatsächlich amüsierte sich Hermine nur allzu gut. Das Festessen war einfach umwerfend gewesen und sie hatte es beinahe geschafft, Viktor beizubringen, ihren Namen richtig auszusprechen.

Je länger sie diesen Abend gemeinsam verbrachten, desto wohler fühlte sich Hermine mit ihm. Sie genoss die ungezwungenen Gespräche, das Lachen und sein Verständnis ihr gegenüber. Noch nie hatte sie sich so frei mit jemandem unterhalten können.

Nach dem Essen leiteten die Champions mit ihren Partnern den Tanz ein.

Hermine war zuerst sehr nervös gewesen, doch als sie schließlich anfingen zu tanzen und sich vollkommen der Musik hingaben, waren all ihre Sorgen und Ängste verschwunden. Ihr schien es, als würden sie und Viktor über die Tanzfläche schweben, so sanft und gefühlvoll führte er sie.

Ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte sie. Wie hatte sie heute Morgen nur überlegen können, früher von hier fort zugehen? Sie wollte für immer hier in diesem Moment bleiben.

Auch als schließlich die Musik ausklang und unter lautem Beifall die „Schwestern des Schicksals“ auf die Bühne stürmten, machten weder Hermine noch Viktor Anzeichen, die Tanzfläche zu verlassen.

Noch mindestens eine halbe Stunde lang tanzten die beiden ausgelassen miteinander, bis Hermine schließlich die Puste ausging. Auf Viktors Wangen hatten sich rosa Flecken gebildet und sie vermutete, dass sie nicht viel anders aussah. Durch das Tanzen hatte sich ihr Haarknoten gelockert und nun hingen einige Strähnen frei hinunter.

Sie einigten sich darauf, eine kurze Pause zu machen und verließen die überfüllte Tanzfläche. Sie drängelten sich durch die erhitzten Schülerscharen und kamen im Schatten einer großen Tanne wieder heraus.

Hermine blickte in die Große Halle und erkannte, nicht weit von ihnen, Harry und Ron, die mit düsteren Mienen an einem der kleinen Tische saßen.

Doch kaum das ihre Augen sie erfasst hatten, wurden sie wieder von ihnen weggezogen, denn Viktor hatte sie sanft zu sich herum gedreht und nun war sie ein zweites Mal an diesem Abend in seiner Umarmung gefangen.

Auch dieses Mal war sie viel zu überrascht, um zu reagieren. Oder wollte sie nicht reagieren? Sie spürte die mächtigen Schläge ihres Herzens und abermals überkam sie dieses starke Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit, welches sie schon empfunden hatte, als er sie das erste Mal umarmt hatte.

„Viktor?“, fragte sie zaghaft, als dieser sich nun schon eine ganze Zeit nicht von ihr gelöst hatte.

„Nur nock eine bisske länger“, flüsterte er, zog sie noch näher an sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haarsträhnen.

Hermine spürte seinen warmen Atem an ihrem Nacken und ein angenehmer Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Ihr Herz raste. Sie wollte nicht, dass es aufhörte. Wollte nicht, dass er je wieder seine Arme von ihr nahm. Wollte nicht, dass dieses unbekannte Gefühl in ihr wieder verloren gehen würde.

Und so ließ sie sich vollkommen in Viktor Krums Umarmung fallen und genoss für diesen Augenblick einfach nur seine Nähe.

Weihnachtsstreit

Fast fünf Minuten standen sie so da, gefangen in ihren aufsteigenden Emotionen, bis Viktor seine Umarmung schließlich lockerte und ihr sanft ins Ohr flüsterte: „Ick gehe uns etwas su trinke hole.“

„Ok“, lächelte Hermine ihn an. „Ich werde mich solange zu Ron und Harry setzen.“

Viktor nickte nur und strich noch einmal sanft mit seiner warmen Hand über ihre Wange, dann war er verschwunden.

Hermine legte verwirrt ihre Hand auf die Stelle, an der eben noch Viktors gewesen war. Was war passiert? Was hatte Viktor mit ihr getan? Warum waren plötzlich so tiefe Gefühle in ihr erwacht? Ihr Herz gehörte doch jemand anderem, oder? Warum kribbelte es dann so angenehm in ihrem Bauch?

Zögernd blickte sie hinüber zu Ron. Nein, sie sollte das alles einfach vergessen! Viktor war einfach nur ein guter Freund! Mehr war da nicht!

Sie machte sich auf zu ihren beiden besten Freunden und merkte erst jetzt, wie warm ihr war. Im Stillen dankte sie Viktor schon jetzt für die kühlenden Getränke, die er wohl gerade holte. Sobald sie sich den beiden Tanzmuffeln genähert hatte, wurde sie mit einem niedergeschlagenen „Hallo“, von Harry begrüßt.

Ron schien sie nicht bemerkt zu haben.

„Heiß hier drin, nicht wahr?“, versuchte sie ein Gespräch anzufangen und fächelte sich mit ihrer Hand Luft zu. „Viktor holt uns eben was zu trinken.“

Erst jetzt hob auch Ron seinen Kopf, doch sein Blick war steinhart. „Viktor? Darfst du ihn noch nicht Vicky nennen?“

Hermine sah ihn etwas überrascht an. Sie hatte sich zwar gedacht, dass seine Reaktion nicht gerade freundlich ausfallen würde, aber dass sie so heftig war erschreckte sie ein wenig.

„Was ist los mit dir?“, fragte sie vorsichtig.

„Wenn du das nicht weißt, dann sag ich’s dir auch nicht!“, fauchte Ron zurück.

Hermines Herz schlug schneller. Konnte es etwa sein, dass Ron eifersüchtig war?

„Ron, was-?“

„Er ist aus Durmstrang! Er kämpft gegen Harry! Gegen Hogwarts! Du- du- du verbrüderst dich mit dem Feind, das ist es!“

Hermine klappte der Mund auf. Meinte dieser Idiot das wirklich ernst?

„Du hast sie doch nicht mehr alle! Mit dem Feind! Jetzt mach aber mal halblang- wer war denn so aufgeregt, als Krum hier ankam? Wer wollte unbedingt ein Autogramm von ihm? Wer hat ein Krum-Püppchen oben im Schlafsaal?“

Doch Ron ging nicht darauf ein. Schneller als Snape einen Grund fand, Harry für irgendetwas dranzukriegen, hatte er bereits die Spur gewechselt.

„Ich nehme an, er hat dich gefragt, ob du mit ihm zum Ball gehen willst, als ihr oben in der Bibliothek wart?“

Hermine spürte wie ihr die Röte ins Gesicht schoss, als sie sich an diese Begegnung erinnerte.

„Ja, allerdings, na und?“, fragte sie schnippisch.

„Und wie ist es passiert – hast wohl versucht ihn auf Belfer heiß zu machen?“

Hermines Gesicht wurde, sofern es überhaupt noch möglich war, noch röter. Doch dieses Mal war es Zornesröte. Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein?

„Nein, hab ich nicht! Wenn du’s wirklich wissen willst – er sagte, er wäre jeden Tag in die Bibliothek gekommen, um mal mit mir zu sprechen, und dann hätte er immer den Mut verloren!“

Rons Gesicht verzog sich zu einem hinterlistigen Grinsen.

„Ja schön, das hat er dir erzählt.“

„Und was soll das wieder heißen?“

Ron setzte einen Blick auf, der Snape alle Ehre gemacht hätte.

„Ist doch klar, oder? Er ist der Schüler von Karkaroff. Er weiß, mit wem du so oft zusammen bist… er versucht doch nur näher an Harry heranzukommen – einiges über ihn zu erfahren – oder ihm so nahe zu kommen, dass er ihn verhexen kann-“

Das war nun endgültig zuviel! Wie konnte er auch nur ansatzweise so über Viktor denken? Wie konnte er solche hinterhältigen Dinge sagen? Warum konnte er nicht einfach zugeben, dass es ihm einfach nicht passte, dass sie mit einem anderen zum Ball gegangen war? Wieso konnte er nicht sagen, dass er eifersüchtig war? Wieso musste er solche Dinge sagen?

Ein leichtes Zittern lag in ihrer Stimme, als sie Rons Blick fest erwiderte: „ Nur um das zu klären, er hat mir nicht eine einzige Frage zu Harry gestellt, nicht eine-“

„Dann hofft er, dass du ihm hilfst, sein Eierrätsel zu lösen! Sicher habt ihr bei diesen traulichen, kleinen Bibliothekstreffen die Köpfe zusammengesteckt-“

Rons Worte waren wie kleine Messer, die sich überall in ihr Herz bohrten und unerträgliche Schmerzen hinterließen. ‚Wieso?’, immer wieder hallte diese eine Frage durch Hermines Kopf.

„Ich würde ihm nie und nimmer helfen das Eierrätsel zu lösen! Niemals. Wie kannst du nur so etwas sagen – ich will, dass Harry das Turnier gewinnt. Das weißt du doch, Harry, oder?“, wandte sie sich nun an Harry, der die ganze Zeit über nur zugehört hatte.

„Komische Art, das zu zeigen“, zischte Ron höhnisch, noch bevor Harry den Mund aufmachen konnte.

„Der Sinn dieses ganze Turniers“, brauste Hermine auf und ihre Stimme wurde immer schriller. „ soll es doch sein, Zauberer aus anderen Ländern kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen!“

„Nein, Blödsinn! Es geht allein ums gewinnen!“ Auch Rons Gesicht färbte sich langsam rot. Einige Schüler, die in der Nähe gestanden hatten, drehten sich bereits zu ihnen um. Unterdessen meldete Harry sich leise zu Wort. „Ron, mir macht es nichts aus, dass Hermine mit Krum gekommen ist-“, sagte er beschwichtigend, doch Ron ignorierte ihn und warf Hermine einen letzen vernichtenden Blick zu, bevor er sich umdrehte und sagte:“ Warum läufst du Vicky nicht nach, er sucht dich sicher schon.“

Hermine fehlten die Worte. Als er ihr den Rücken zugewandt hatte, hatte sich ihr Herz verkrampft und sie hatte schwer schlucken müssen, um die Tränen, die ihr in die Augen getreten waren, zurückzuhalten.

Warum tat er das? Warum ließ er sie so stehen? Sie wollte, dass er sich umdrehte. Sie in seine Arme nahm und diese entsetzlichen Schmerzen vertrieb. Sie wollte, dass er ihre Tränen fortwischte und sie wieder anlächelte. Warum konnte er das nicht tun?

Hermine schluchzte leise auf und drehte sich weg. Sie musste hier raus! Sie wollte laufen! Laufen! Einfach weg von diesem Ort.

Sie warf einen letzten Blick über ihre Schulter und schrie Ron an: „Und nenn ihn nicht Vicky!“

Dann lief sie los. Quer durch die ganze Halle. Vorbei an den vielen kleinen Tischen, an denen vereinzelt Schüler saßen. Vorbei an der großen Eingangstür zur Halle. Vorbei an den Rüstungen, die sich in der Eingangshalle nach ihr umdrehten und hinaus an die frische Luft.

Noch ahnte sie nicht, dass sie nicht die einzige war, die von diesem Ball flüchtete, um sich hier draußen abzureagieren.

Weihnachtsgrauen

So, hier kommt jetzt das vierte Kapitel! Ich hoffe, dass das mit dem Hochladen funktioniert, weil das beim dritten irgendwie nicht geklapppt hat,...
 

Wünsche euch viel Spaß beim lesen und hoffe, dass es euch gefällt!!

Lg FallinAngel
 

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Kurze Zeit nachdem Hermine den Ball verlassen hatte, trat ein platinblonder Junge in einem schwarzen Festumhang, ins Licht des Mondes. Sein Blick war düster und gab zu erkennen, dass er nicht bei bester Stimmung war.

Draco Malfoy ließ einen genervten Seufzer hören. Seine Laune war tatsächlich seit Beginn des Weihnachtsballs im Keller gewesen und seine Begleitung hatte sie nicht wirklich verbessern können, sondern hatte eher das Gegenteil bewirkt. Die ganze Zeit über hatte Pansy Parkinson wie eine Klette an ihm gehangen und ihn mit irgendwelchen belanglosen Dingen das Ohr abgequatscht. Endlich hatte er es geschafft sich von ihr loszureißen und war nach draußen geflüchtet. Er hatte absolut keine Lust mehr. Dieses alberne Getanze hatte seine Laune noch weiter sinken lassen.

Noch einmal seufzte er tief, erhob den Kopf und blickte hinauf in einen Himmel, der übersäht war mit Sternen. Zusammen mit dem Rosengarten, den Dumbledore heraufbeschworen hatte, wirkte die Atmosphäre hier draußen super kitschig. Überall flogen diese ekelhaften kleinen Elfchen durch die Gegend. Das alles kotzte ihn an. Er musste an irgendwem seine schlechte Laune auslassen, oder er würde heute Abend nicht schlafen können.

Auf der Suche nach einem geeigneten Opfer ließ Draco seinen Blick über den Garten schweifen und musste zu seiner Enttäuschung feststellen, dass dort anscheinend nur verliebte Pärchen hineingingen.

’So ein Mist’, dachte er sich, als er die Steinstufen hinunterging und am Rande der Rosenhecke entlang schritt. Nie war dieser Potter mit seinen Anhängseln da, wenn man sie brauchte.

Doch plötzlich erfassten seine Augen eine einzelne Gestalt, die unter einem Rosenbogen, etwas weiter ab von dem Gelände, auf einer steinernen Bank saß. Zwar kehrte sie ihm den Rücken zu, doch schien der Mond in dieser Nacht so hell, dass er sie trotzdem mühelos erkannte.

Es war Hermine Granger.

Ein böses Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Na also, es ging doch! Da hatte er doch das perfekte Opfer gefunden.

„Hey Granger!“, rief er und schlenderte genüsslich auf sie zu. Er sah wie sie kurz zusammenzuckte, doch sie drehte sich nicht zu ihm um. „Warum denn so ganz alleine hier draußen? Du bist doch nicht etwa am heulen, oder? Wo ist denn dein Partner? Hat er dich etwa sitzen lassen? Hat er gemerkt, was für eine ätzende, kleine Schlammblut-Nervensäge du bist? Hat er das gemerkt und ist daraufhin mit einer anderen durchgebrannt?“

Draco wartete auf eine Reaktion, doch sie kam nicht. Er ging noch ein paar Schritte in ihre Richtung.

„Das kann ich sehr gut verstehen. Ich an seiner Stelle hätte das Selbe getan. Ich wäre so schnell wie möglich abgehauen. Mit dir alleine hält es doch niemand, der auf einer hohen Ebene steht, länger als fünf Minuten aus.“

Sie reagierte immer noch nicht. Langsam wurde er wütend. So machte das doch überhaupt keinen Spaß! Diese Granger ließ ja alles über sich ergehen! Warum wehrte sie sich überhaupt nicht? Warum saß sie nur da und bewegte sich kein Stück? Er machte noch einen weiteren Schritt auf sie zu und stand jetzt direkt hinter ihr.

„Tse, das mussten wohl auch deine tollen Freunde, Potter und Wiesel gewusst haben, ansonsten wärst du ja mit einem von ihnen zu dem Ball gegangen. Sieht so aus, als wären die Gryffindors doch nicht so dumm, wie ich dachte. Sie waren klug genug und haben sich andere Begleitungen gesucht. Armes, armes Schlammblut. Musstest du deshalb zur anderen Seite überwechseln? Weil dich sonst niemand wollte?“

-klatsch-

Das hatte gesessen! Im Bruchteil einer Sekunde war Hermine aufgesprungen, hatte sich zu ihm umgedreht und hatte ihm eine saftige Ohrfeige verpasst. Ihre Augen sprühten vor Zorn. Draco stutzte. Er hatte sie noch nie so gesehen. Im Vergleich zum letzten Jahr, als sie ihm eine geklatscht hatte, wirkte ihr Gesichtsausdruck jetzt hundertmal schlimmer. Ihre Augen waren gerötet vom Weinen und einige Haarsträhnen hingen lose aus dem Knoten heraus. Hatte er etwa Recht gehabt mit seinen Vermutungen? Hatte sie wirklich weinend hier gesessen?

„Malfoy, du – du Schwachkopf!“, schrei ihn Hermine an. „Halt verdammt noch mal deine Klappe! Halt einfach den Mund! Du hast doch absolut keine Ahnung! Wie kannst du so etwas sagen? Du weißt doch überhaupt gar nichts von mir! Du weißt nichts, also hör auf so zu tun! Ich hasse dich! Du mit deinem arroganten Gehabe! Ich hasse dich! Ich kann dich nicht mehr sehen! Mir wird schlecht davon! Verschwinde und lass mich einmal in Ruhe! Verstehst du das? Du sollst verschwinden!“

Fasziniert beobachtete Draco, wie sich Hermines Haarknoten während ihres Wutausbruches fast vollständig löste. Das Mittel, welches sie anscheinend zum Glätten ihrer Haare benutzt hatte, ließ langsam in seiner Wirkung nach und so fiel ihre braune Haarpracht nun in sanften Locken über ihre Schultern.

Draco schreckte auf. Was hatte er da gerade gedacht?

„Halt’s Maul, Granger!“, zischte er scharf. „Ich hab so oder so schon Kopfschmerzen von Pansys nervigem Geplapper. Also hör mit deinem Gezeter auf. Deine Stimme kann man ja echt nicht ertragen!“

Hermine ging innerlich fast an die Decke! Was bildete sich dieser Typ überhaupt ein? Sie hatte genug! Eindeutig genug für heute! Genug von diesem Ball, genug von diesem Abend, genug von diesen Streitereien und genug von Männern!

Sie baute sich vor Malfoy auf und versuchte ihre vor Wut zitternde Stimme wieder in den Griff zu bekommen.

„Wenn ich so furchtbar bin, wieso verschwindest du dann nicht einfach, hm? Wenn man es mit mir nicht aushalten kann, dann geh doch verflucht noch mal wo anders hin! Ich habe dich weder darum gebeten, noch dazu gezwungen mit mir hier zu stehen und zu streiten! Also verschwinde endlich!“

Und mit diesen Worten packte sie Malfoy am Kragen und schubste ihn von sich weg.

Dracos Gesicht, zuerst wutverzerrt, nahm plötzlich einen überraschten Ausdruck an, als er gegen irgendetwas stieß und mit solcher Wucht zurückgeschleudert wurde, dass er gegen Hermine prallte und beide zu Boden fielen.

Noch völlig benebelt von dem plötzlichen Sturz, realisierte Hermine erst kurze Zeit später, was passiert war.

Malfoy war gefallen. Und zwar auf sie!

Ihr Herz fing wild an zu pochen, als sie Malfoys Körper auf ihrem spürte. Sie schnappte nach Luft. Sein Kopf lag neben ihrem Ohr und sein warmer Atem ließ sie erschauern. Wenn sie nicht aufpasste und dieser sonderbare Abend nicht bald ein Ende fand, würde sie noch an Herzversagen sterben, weil es eindeutig zu viele Überstunden gemacht hatte. Gerade in diesem Moment arbeitete es auf Hochtouren, während sie selbst damit beschäftigt war, dieses seltsame Gefühl zu unterdrücken, das über sie gekommen war. Wie ein Feuer auf trockenem Stroh hatte es sich rasend schnell in ihrem Körper ausgebreitet, der jeden einzelnen Kontakt zu Malfoys Körper um ein hundertfaches verstärkt wahrzunehmen schien.

Was war heute nur los?

Auch Draco war eigenartig zumute. Was war dort gerade passiert? Als Hermine ihn geschubst hatte, war er gegen irgendetwas gestoßen. Es hatte ihn zurückgeschleudert und nun lag er auf Hermine Granger, sein Gesicht neben dem ihren, tief in ihren Haaren verborgen. Er spürte die Wärme ihres Körpers unter sich, sog den lieblichen Geruch ihrer Haare ein und seltsamerweise überkam ihn ein Gefühl von vollkommener Ruhe und tiefster Zufriedenheit.

Langsam hob er seinen Kopf und sein Blick traf Hermines. In ihren Augen sah er die gleiche Verwirrtheit, die er selbst auch fühlte.

Für einen Moment verspürte er den heftigen Drang, sich zu ihr hinunter zu beugen, ihr so nahe wie möglich zu sein, doch dann erkannte er, was er da gerade gedacht hatte und rappelte sich so schnell wie möglich hoch. Hastig drehte er sich weg, um seine Gedanken wieder zu ordnen. Was war da gerade passiert? Warum zum Henker löste dieses Schlammblut solche Gefühle in ihm aus? Und wogegen war er da eigentlich gestoßen?

Hinter sich hörte er, wie auch Hermine wieder aufstand.

„W-Was war das? Was ist passiert?“, erklang ihre zitternde Stimme. Draco, der immer noch damit beschäftigt war, seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen, antwortete nicht ganz so hart, wie er es eigentlich hatte klingen lassen wollen: „Woher soll ich das denn bitte wissen? Glaubst du wirklich, dass wenn ich darüber bescheid wüsste, noch hier herumstände? Ich würde den Verantwortlichen sofort zur Strecke bringen!“

Sein Blick suchte die Umgebung ab, während er vorsichtig ein paar Schritte nach vorne trat, doch er prallte wieder gegen irgendetwas und stolperte zurück. Er konnte nichts erkennen. Was war hier los?

Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Ein Bannkreis! Sie waren in einen Bannkreis geraten. Draco kniff die Augen zusammen. Wer hatte diesen Bannkreis heraufbeschworen? Welchem Zweck diente er hier? Wo war sein Zentrum? Er musste es finden, um den Bannkreis zu zerstören! Dann hatte dieser Alptraum endlich ein Ende.

Wieder flog sein Blick über die nähere Umgebung, als Hermine plötzlich hinter ihm scharf die Luft einzog.

„Was ist los?“, fragte er und drehte sich um. Hermine stand vor der Bank und dem Rosenbogen. Ihre Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen und mit zitternden Fingern zeigte sie hinauf zum Bogen.

Draco folgte ihrem Blick und erkannte sofort den Grund für ihre Bestürzung. Er stockte. Es war ein Mistelzweig.

Weihnachtsgefühle

Hey Ho!
 

Tut mir wirklich furchtbar Leid, das ich so lange nix mehr von mir hab hören lassen,...

Hab es endlich geschafft das nächste Kapitel fertig zu stellen und ich hoffe das es euch gefällt^^

Vielen Dank für eure bisherigen Kommentare! Thx^^
 

Lg
 

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„Was soll damit sein, Granger?“, fragte Draco kalt, während er versuchte sein Herzklopfen zu beruhigen. Aus irgendeinem Grund hatte ihm der Anblick des Mistelzweiges einen unglaublichen Schrecken versetzt. „Wenn du glaubst, dass ich dich, wegen eines solchen Dinges, küssen würde, muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe keinerlei Interesse daran, einem hässlichen Schlammblut wie dir die Ehre zu erweisen, die Lippen eines Malfoys auch nur zu berühren!“

„Du Idiot, das mein ich doch gar nicht! Ich würde mich lieber umbringen, als so einen eingebildeten Schwachkopf wie dich zu küssen! Wenn du deine Augen mal von dir selbst wegbewegen kannst, dann sieh genauer hin! Dieser Mistelzweig ist das Zentrum des Zaubers, indem wir stehen!“

„Was???“, Draco drehte sich auf dem Absatz um und stellte sich mit dem Rücken vor Hermine, um sich einen besseren Blick zu verschaffen. Frustriert stellte er fest, dass sie Recht hatte. Es sah wirklich so aus, als wäre dieses Ding der Urheber des Bannkreises.

Nun, wenn das so war. Draco zückte seinen Zauberstab. Ein einfacher Feuerzauber müsste dann wohl die ganze Sache erledigen.

„Was glaubst du tust du da, Junge?“ ertönte eine belustigte Stimme. Hermine und Draco fuhren erschrocken zusammen. Hektisch suchten sie die Wiese nach dem Sprecher ab, doch weit und breit war niemand zu sehen. Plötzlich ertönte die Stimme von neuem. Irgendetwas schien sie ungeheuerlich zu amüsieren.

„Sucht ihr irgendetwas Bestimmtes?“

„Es ist der Mistelzweig! Der Mistelzweig spricht!“, flüsterte Hermine.

Draco erhob seinen Zauberstab und wollte gerade zum Angriff übergehen, als der Mistelzweig, dem anscheinend wirklich diese alberne Stimme gehörte, vergnügt anfing zu kichern. „Ich muss dich leider enttäuschen, aber ein Zauber auf deinem Level wird nichts gegen mich ausrichten können. Dafür bist du noch ein paar hundert Jahre zu früh dran. Und selbst wenn du mich vielleicht durch irgendeinen Zufall zerstören könntest, den Bannkreis kannst du dadurch nicht aufheben!“

Draco zuckte zusammen. Was sollte dieser Mist denn jetzt schon wieder heißen?

Hinter ihm ertönte Hermines entsetzte Stimme. „Waaaaas??? A- aber wie kommen wir denn dann wieder hier weg? Ich will doch nicht für immer mit- mit so einem Idioten hier feststecken! Wie sollen wir den Bannkreis denn wieder auflösen, wenn wir sein Zentrum nicht zerstören können? Was hat das zu bedeuten?“

„Ihr Lümmel, ihr! Fragt mich was es zu bedeuten hat? Tse, dabei habt ihr den Zauber doch selbst heraufbeschworen! Ihr habt ihn doch aktiviert! Wisst ihr denn gar nicht was es heißt, zu Zweit unter einem Mistelzweig zu stehen?? Ist die Jugend von heute schon so verkommen, dass sie nicht einmal mehr die einfachsten Traditionen kennt?

Genau deshalb – wegen so kleinen, unwissenden Kindern wie euch – hat unser wunderbarer und einfallsreicher Schulleiter Albus Dumbledore alle Mistelzweige im und um das Schloss herum mit einem Zauber belegt. Ihr kommt hier nicht wieder weg, bis ihr begriffen habt, was diese Tradition bedeutet und ihr dementsprechend nachgekommen seid! Verstanden?“

Obwohl der Mistelzweig kein Gesicht zu haben schien, meinten Draco und Hermine dennoch ein fieses Grinsen vor ihren Augen zu sehen. Geschockt standen sie beide da und vermieden es verbissen den jeweils anderen anzublicken.

Hermine war die erste, die ihre Sprache wieder fand. „S- soll d- das etwa h- heißen, d- dass wir u- uns küssen sollen?“, fragte sie heiser und wurde immer leiser, bis ihre Stimme schließlich ganz abbrach.

Der Mistelzweig kicherte leise, dann sagte er: „Oh ja, meine Lieben. Doch keine richtigen Traditionslümmel, was? Also, begriffen habt ihr die Tradition ja schon mal, jetzt fehlt nur noch ihre Ausführung.

Die Regeln sind einfach: Ihr müsst euch richtig auf die Lippen küssen, alles andere gilt nicht und die Dauer muss bei mindestens zehn Sekunden liegen. Aber es geht natürlich auch länger.“ Das fiese Grinsen vor ihren inneren Augen schien immer größer zu werden und setzte sich langsam in das amüsierte Gesicht von Albus Dumbledore.

„WAAAAS?“

Die entsetzten Stimmen der beiden ertönten im Chor. Als sich nun doch ihre Blicke trafen, schoss ihnen die Röte ins Gesicht und sie drehten sich schnell wieder weg.

„G- gibt es denn keine andere Lösung?“, fragte Hermine voller Verzweiflung. Tränen traten in ihre Augen. Was musste sie denn noch alles durchmachen? War es denn immer noch nicht genug? Dieser verflixte Dumbledore! Eigentlich hatte sie ihn ja immer als einen weisen Mann bewundert, aber in diesem Moment könnte sie ihm für seine schwachsinnigen Ideen einfach nur den Kopf abreißen.

Malfoy ging es ähnlich. In seinen Gedanken war er gerade dabei Dumbledore mit einem erbarmungslosen Cruciatus-Fluch zu belegen.

„Nein, ihr Süßen! Eine andere Möglichkeit den Bannkreis aufzuheben gibt es nicht! Da könnt ihr machen was ihr wollt. Ihr werdet nicht drum herum kommen. Selbst wenn ihr hier warten würdet, in der Hoffnung, dass euch jemand hier rausholt, vergesst es! Also seid nicht so schüchtern. Ich will ein bisschen Aktion sehen!“

Verdammt!“, schrie Malfoy plötzlich und ließ Hermine zusammen zucken. „Ich werde dieses widerwärtige Schlammblut nicht küssen! Das wäre ja noch schöner! Ein Malfoy soll so eine- eine Kreatur küssen?? Das ist unter meiner Würde! Nie und nimmer würde ich so etwas Erniedrigendes tun! Lieber bleibe ich hier und sterbe, als so etwas- etwas- so etwas zu tun!“ Ihm fehlten die Worte. Er drehte sich zu Hermine um und fuhr sie wütend an. „Ich werde dich nicht küssen, selbst wenn der Untergang des gesamten Universums davon abhinge, verstanden?“

Ein zweites Mal an diesem Abend ertönte ein heftiger Knall und Draco spürte erneut einen scharfen Schmerz in seiner Wange. Hermine stand vor ihm. Tränen liefen ihre Wangen hinunter und ein leichtes Zittern lag in ihrer Stimme, als sie Draco anschrie.

„Glaubst du etwa, ich würde das tun wollen? Glaubst du, ich würde hier gleich einen Freudentanz aufführen, weil ich kurz davor stehe meinen ersten Kuss an den furchtbarsten und eingebildetesten Typen der ganzen Schule zu verlieren? Hör zu Mister Ich-bin-viel-zu-großartig-für-Gott-und-die-Welt, auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, aber es gibt einige Leute, die bestimmt nicht scharf darauf sind, mit dir auch nur in der entferntesten Weise irgendetwas zutun zu haben! Geschweige denn dich zu küssen! Das einzige was ich will, ist das dieser verdammte Tag endlich zu Ende geht! Ich will, dass das alles endlich vorbei ist!!!

Heute ist einfach alles verkehrt!“ Langsam wurde aus ihrem Ärger Verzweiflung. „Wieso zeigt Viktor auf einmal solche Gefühle für mich? Ich dachte, das zwischen uns wäre nur freundschaftlich! Warum ist er dann so zärtlich zu mir? Wie soll ich mich denn jetzt ihm gegenüber verhalten? Warum kann Ron nicht einfach zugeben, dass er eifersüchtig ist? Wieso kann er es nicht einfach sagen? Wieso muss er immer mit mir streiten? Warum muss er mir so wehtun? Warum hat er mich so alleine gelassen? Und wieso zum Henker musstest du hier auftauchen? Wieso? Warum passiert das alles hier???“

Hermine drehte sich weg und fing an zu schluchzen.

Draco stand wie angewurzelt da und konnte sich nicht rühren. Ihr erster Kuss? Er hatte immer gedacht – nein, wieso überkamen ihn jetzt Schuldgefühle? Er hatte nichts Falsches getan, oder? Trotzdem konnte er sich irgendwie nicht mit dem Gedanken abfinden, dass Hermine Granger, Daueranhängsel von Potter und Wiesel, noch immer unberührt war.

Er hob den Kopf und blickte auf ihre zitternde Gestalt. ‚Ihr erster Kuss’, immer und immer wieder gingen diese Worte durch seine Gedanken. Was war nur los mit ihm? Warum ging ihm ihr Gesichtsausdruck, als sie ihm eine verpasst hatte nicht mehr aus dem Kopf?

„E- es tut mir Leid.“

Hermine stockte. WAAAS?? Was hatte sie gerade gehört?? Ihre Einbildung musste ihr wohl einen Streich gespielt haben! Klar, dieser Abend war verrückt, aber so verrückt?? Hatte sich Malfoy gerade wirklich bei ihr entschuldigt??? Bei ihr?? Also, irgendwo musste hier ein großer Fehler sein. Das konnte einfach nicht sein!

Langsam wandte sie ihren Kopf in Malfoys Richtung und der Mund klappte ihr auf.

Da stand er, den Blick starr zu Boden gerichtet. Er sprach mit leiser aber dennoch klarer Stimme: „I- ich wollte es nicht so sagen. A- Also hör auf zu heulen. Lass uns das alles hier schnell zu Ende bringen und dann einfach verschwinden. A- anscheinend haben wir ja so oder so keine andere Wahl, dann können wir genauso gut - bevor es jemand sieht. Es wird niemand erfahren, zumindest nicht von mir. A- also…, lass es uns einfach hinter uns bringen und dann verschwinden.“

„Das ist mal ein Wort! Ich dachte schon, ihr würdet hier wirklich verrotten wollen. Na dann los, ich will was sehen!“, ertönte die Stimme des Mistelzweiges, doch Hermine hörte nicht hin. Bei seinen letzten Worten hatte Malfoy seinen Kopf erhoben und blickte ihr direkt in die Augen.

Ihr Herz raste. Da war wieder dieser Blick. Dieser Blick in seinen Augen. Wie hypnotisiert von diesem Blick drehte Hermine sich um und ging einen Schritt auf Malfoy zu, der immer noch dort stand und sie weiterhin ansah.

Seine grauen Augen waren erfüllt mit etwas, das so unbekannt an ihm war. Doch plötzlich fiel ihr wieder ein, wo sie diesen Blick schon einmal an ihm gesehen hatte.

Es war bei der Quidditschweltmeisterschaft gewesen. Die Erinnerung daran zog nun klar und deutlich, wie ein Film an ihrem inneren Auge vorbei.

Harry, Ron und sie waren auf der Flucht vor den Todessern gewesen, die überall auf dem Campingplatz Angst und Schrecken verbreiteten. Das Trio war in den Wald gelaufen und hatte dort Malfoy getroffen. Natürlich war er auch dort herablassend gegenüber ihnen gewesen, doch er hatte die beiden Jungen dazu aufgefordert sie, Hermine, von dort wegzuschaffen, damit die Todesser sie nicht fanden.

Genau in diesem Moment war für einen kurzen Augenblick, dieser Blick in seine Augen getreten. Ein weicher und fast warmer Blick, der Malfoy so stark verändert hatte, dass Hermine sich gefragt hatte, ob es überhaupt Malfoy gewesen war, der sie so angesehen hatte. Aber so schnell wie dieser Blick gekommen war, so schnell war er auch wieder verschwunden. Sie war zu der Überzeugung gekommen, dass sie sich das alles nur eingebildet hatte.

Das war damals. Doch nun stand Malfoy vor ihr und eben dieser Blick lag jetzt wahrhaftig in seinen Augen. Er sah sie mit solcher Intensität an, dass Hermine wie gefangen war und nicht wusste was sie tun sollte. Sie war unfähig sich zu bewegen und seltsame Gedanken fingen an sich in ihrem Geist zu formen.

Vielleicht war es doch nicht so schlimm ihren ersten Kuss an Malfoy zu verlieren? Wie er da so stand, mit diesem warmen, aber dennoch unsicheren Blick, musste sie sich eingestehen, dass er verdammt gut aussah. Seine fast weißblonden Haare passten perfekt zu seinem bleichen, fein geschnittenen Gesicht und betonten seine strahlend hellen Augen.

Hermine zitterte. Was dachte sie da? Was war los mit ihr? Langsam machte Malfoy ein paar Schritte auf sie zu und sie spürte, wie ihr Herz immer und immer schneller schlug, bis er schließlich direkt vor ihr stand.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Muffinqueen
2007-03-22T05:34:23+00:00 22.03.2007 06:34
Das ist so niedlich *-*
Total süß^^

Aber was hat Herm bei Malfoy in den Augen gesehen?! Eifersucht?? <.< xD
Von:  Muffinqueen
2007-03-07T17:37:56+00:00 07.03.2007 18:37
Das war schööööön *___*
Hermine und Viktor sind sooo toll *-*
Aber ich schätze es wäre eine Herausforderung für Hermine, wenn sie auf einmal drei Verehrer hätte, zu dem es sich einer oder sogar zwei (Ron und Malfoy) noch eingestehen müssten xD
Ich freu mich auf ein weiteres Kapitel
Von: abgemeldet
2007-03-04T20:50:50+00:00 04.03.2007 21:50
ich mag deinen schreibstil nicht, du wirfst mit romanfloskeln um dich, verbindest sie aber nicht vernünftig...kleinigkeiten wie "das Licht ergoss sich" und sowas. Es macht keinen Spass das zu lesen. Aber wenigstens ist es keine Shonen Ai Geschichte

ja ich weiß ihr hasst mich weil ich konstruktive Kritik übe, stellt euch hinten an.
Von: abgemeldet
2007-03-03T08:44:00+00:00 03.03.2007 09:44
waaaaaaaaaai *___* tolle geschichte, toller schreibstil, tolle ff ^o^ schnell weiterschreiben!! will unbedingt wissen wies weitergeht^^
*auf favorites setz*
vlg pursue
Von: abgemeldet
2007-03-02T17:24:04+00:00 02.03.2007 18:24
oooooh....
deine schreibstil gefällt mir.
deine ff ist richtig spannend und es interessiert mich wahnsinnig, wie es weitergeht!
also schreib schnell weiter!!!! ^^
R-Ly


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