Zum Inhalt der Seite

Lost in Raccoon

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Cole Wilson betrat das Zimmer des Chefredakteuren. Er war schon öfters drinnen gewesen, doch diesmal sagte Alex Morgan, es sei sehr wichtig.

"Sie wollten mit mir sprechen?", fragte Cole und schloss die Tür hinter sich.

"Gut, dass Sie kommen konnten, Cole! Ich habe einen Auftrag, wo nur Sie in Frage kommen können.“, erwiderte Alex erfreut.

„Freut mich das zu hören, Mr. Morgan“, antwortete Cole.

„Ich bin sicher, Sie haben schon von der Kannibalenseuche in den Arklay Mountains gehört. Gerüchten zufolge soll sie auch die Menschen in Raccoon City befallen haben. Ich denke, das wird eine gute Story, vor allem den Aussagen der Ex-S.T.A.R.S. Mitglieder zu urteilen.“

„War da nicht was mit Verschwörungen und so etwas?“

„Ganz genau. Als die bizarren Todesfälle in den Arklay Mountains auftauchten, schickte man zwei S.T.A.R.S. Teams um zu sehen, was los war und die Killer zu schnappen, doch nur eins kam wieder. Die erzählten dann etwas von einem geheimen Forschungslabor im Spencer-Anwesen und wandelnden Toten. Den S.T.A.R.S. Mitgliedern zufolge, soll Umbrella hinter all dem stecken.

Ich fände es sinnvoll, wenn etwas nachrecherchiert wird. Vielleicht haben sie ja Recht?“

„Sie wollen also, dass ich nach Raccoon City gehe und etwas schnüffle?“, verdeutlichte Cole.

„Sie haben es erfasst. Ich würde sagen, Sie gehen zuerst zu Chief Brian Irons um ihm einige Fragen zu den Mordfällen zu stellen. Sie wissen ja, wie es geht.“

„Gut, ich nehme Fotoapparat, Videokamera, Notizblock und Diktiergerät mit. Wer weiß denn was alles ausfällt. Wann soll ich abreisen?“, fragte Cole gelassen.

„Wie wär’s mit morgen Abend, Cole?“

„Alles klar, ich bin in ein oder zwei Tagen wieder da. Und dann haben Sie einen schönen ausführlichen Bericht. Dankeschön, Guten Tag.“, meinte Cole freundlich.
 

Zu Hause angekommen packte Cole alles zusammen. Er hatte einen schwarzen, mittelgroßen Rucksack, wo problemlos alles hineinpasste.

Cole griff sich die kleine Videokamera, die er aus der Redaktion mitgenommen hatte und legte sie vorsichtig zuunterst. Darauf legte er den altmodischen Fotoapparat, ebenfalls aus der Redaktion. Den Notizblock schlichtete er an die Rückfläche des Rucksacks.

Er steckte sich das Diktiergerät in die Hosentasche und betrachtete seine Packkünste.

Leichter Job, bin in spätestens zwei Tagen zurück, inklusive der Hin- und Rückreisezeit. Es dauert ja fünf Stunden, bis ich endlich mit dem Auto dort bin. Dann übernachte ich dort und mach’ mich am nächsten Tag an die Arbeit. Ganz easy…

Und wenn ich wieder da bin, bekomm ich mächtig Lob von Alex…

Er stellte den Rucksack auf seinen Schreibtisch und hätte beinahe vergessen Kugelschreiber einzupacken.

„Ich Idiot“, murmelte er zu sich.

Er öffnete die Schublade und nahm eine Packung von fünf Kugelschreibern heraus und legte sie ebenfalls in den Rucksack.

„Perfekto…“, flüsterte er.

Er ging zu seinem Schrank und holte eine dunkelblaue Anzugshose sowie ein weißes Hemd hervor und hängte es an den Kasten.

So würde er morgen dann fahren.

Cole zog sich einen Pyjama an und legte sich dann ins Bett und dachte noch eine Weile lang nach, wie leicht das werden würde…

Nach ungefähr viereinhalb Stunden Fahrt wurde Cole hungrig. Er kam gerade mit seinem schwarzen Dodge Caravan an einem Schild vorbei, das RACCOON CITY 08 hieß. Es war also nur noch eine halbe Stunde bis nach Raccoon City.

Cole fand, das die Straße sehr ruhig war, kein weiterer LKW oder PKW war zu sehen.

Er fuhr weiter, in der Dunkelheit der Nacht. Es musste bereits elf Uhr Nachts sein und Cole wurde langsam auch müde. Vielleicht würde er auch im Wagen übernachten.

Durch die leere Straße konnte Cole auch so schnell fahren wie er wollte, also würde er Raccoon vielleicht schon in zwanzig Minuten erreichen.

Gut, das Cole vor der Fahrt noch getankt hatte, denn hier waren wenige Tankstellen in der Einöde, und wenn eine war, dann brannte kein Licht.

Womöglich waren schon alle schlafen gegangen.

Cole gähnte und hielt den Wagen kurz an. Er hatte im Kofferraum etwas zu essen und auch eine Taschenlampe, die immer im Auto war. Er stieg aus und konnte in der Dunkelheit gar nichts sehen. Aber er hörte etwas. Es klang wie ein Hecheln, oder etwas in der Art.

Cole wurde unbehaglich, ging schnell zum Kofferraum und öffnete ihn. Er schnappte die Taschenlampe und ein Sandwich, das mit Salat und Schinken belegt war.

Dann ging er schnell wieder zurück zur Fahrertür und hörte, dass das Hecheln näher kam. Cole stieg schnell ein, warf die Taschenlampe und das Sandwich auf den Beifahrersitz, und drehte den Zündschlüssel. Er trat schneller aufs Gaspedal, als er denken konnte, das Adrenalin verschaffte ihm Schub und er wurde wacher.

Cole fragte sich, was dieses Hecheln war und er kam auch auf den Gedanken, dass das nur Einbildung war.

„Hat mir mein Gehör ’nen Streich gespielt. Das ist ganz normal, wenn man müde ist…“, beruhigte er sich.
 

Raccoon City, 20 Minuten später

Als Cole die Mission Street entlangfuhr, kam ihm irgendwas seltsam vor. Die Straßenbahnlinie neben ihm fuhr nicht und es war kein Mensch zu sehen. Er bewegte den Wagen langsam fort und kam an einem Krankenhaus und einem Art Uhrturm vorbei. An der Kreuzung zur Raccoon Street hielt er den Wagen an und stieg aus.

Es war niemand zu sehen.

Coles Hunger meldete sich wieder und er beschloss, sich im Krankenhaus zumindest einen Kaffee zu holen.

Er ging die Mission Street zurück zum Krankenhaus und betrat die Lobby. Sie war ziemlich verwüstet und Cole fragte sich, was wohl vorgefallen war. Er fand einen Kaffeeautomaten in einer Ecke und musste feststellen, dass dieser kaputt war.

„Scheiße…“ flüsterte er und vernahm hinter sich ein Stöhnen.

Er erblickte einen Mann mittleren Alters, dessen Kleidung etwas zerfetzt war. Er sah krank aus und Cole machte einen Schritt auf ihn zu.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er freundlich, doch die Antwort des Mannes war wieder nur ein Stöhnen und er streckte seine Hände nach ihm aus.

Der Mann schlurfte auf Cole zu, stöhnend und die Hände nach ihm ausgestreckt. Erst jetzt roch Cole einen fauligen Geruch, der wahrscheinlich von diesem Menschen kam.

„Haben Sie… etwa die Kannibalenseuche?“, stutzte Cole und eher er auf eine Antwort wartete, rannte er aus der Lobby und zurück zum Auto. Draußen waren jetzt wesentlich mehr Menschen zu sehen, und alle torkelten wie betrunken herum. Er riss die Beifahrertür auf, packte schnell die Taschenlampe und das Sandwich in seinen Rucksack, der auf dem Autoboden stand, und hängte ihn sich dann auf den Rücken.

Sein Instinkt verlangte es, so schnell wie Möglich zu laufen. Er lief die Raccoon Street nach Westen und bog in eine Nebenstraße ein, die ihn zu einem Zoo führte. Cole hörte entfernt Gejaule und ein stöhnendes Trompeten, wahrscheinlich von einem Elefanten.

Er packte den Fotoapparat aus dem Rucksack und hängte sich diesen um den Hals. Dann öffnete er die Zootüre. Cole packte den Auslöser des Apparates und ging zitternd weiter. Die Gehege waren alle offen und Cole fühlte Angst.

Wenn ein normaler Löwe schon so schnell ist, was ist dann, wenn er mit der Kannibalenseuche infiziert ist? Geht das überhaupt?

In dem Moment hörte Cole ein Knurren irgendwo vor sich. Er schaltete die Taschenlampe bewusst nicht ein, ansonsten konnte man ihn sehen. Das Knurren kam näher und Cole richtete den Fotoapparat in Richtung des Geräuschs. Er drückte den Auslöser, dann noch mal und noch mal.

Das Knurren wurde zu einem Brüllen und Cole beschloss, besser zu gehen. Er rannte zur Türe und schlug sie hinter sich zu.

Er schaltete die Taschenlampe ein, um jetzt den Ursprung des Brüllens zu sehen.

Cole sah einen Löwen, nur dass er nicht so aussah wie er sollte.

Er hatte fast kein Fell und Hautstücke hingen ihm vom Körper. Das Gesicht war blutverschmiert und er hatte etwas im Maul, das wie ein Unterarm aussah. Coles Instinkt riet es ihm zu rennen, doch er wollte noch ein Foto schießen. Er schoss das Foto innerhalb weniger Sekunden und realisierte dann, dass der Löwe sich zum Rennen bereit machte. Cole suchte nach etwas zum Verriegeln und fand eine Eisenstange, die am Boden lag. Er steckte sie zwischen beide Türgriffe und rannte dann so schnell es ihm sein Körper erlaubte.
 

Cole rannte die Erna Street Richtung Süden und bog dann in der Flower Street nach Osten ab. Er war außer Atem und sah weitere von den Infizierten. Sie schlurften aber allesamt nur langsam, also konnte er ihnen problemlos ausweichen.

Er kam zu einem Gebäude, das ihm Hoffnung gab.

„Kendo’s Gun Shop“ stand auf dem Gebäude und er zögerte nicht hineinzugehen. Er öffnete die Tür lugte kurz hinein und schloss sie dann schnell hinter sich.

Cole hörte ein Klicken, das vom Tresen ausging.

„Nicht bewegen!“, sagte ein Mann, der ein dreckiges weißes T-Shirt und eine blaue Hose mit Hosenträgern trug. Er war um die vierzig Jahre und war dick. In der Hand hielt er eine Schrotflinte, die auf Cole gerichtet war.

„Nicht schießen! Ich bin kein Infizierter!“, rief Cole.

Der Mann senkte nach einem Zögern die Waffe und ging zu Cole.

„Tschuldigung, ich dachte du wärst einer von denen… Mein Name ist Robert Kendo, ich bin der Besitzer dieses Ladens.“

„Cole… Cole Wilson. Ich bin Reporter und bin geschickt worden um über die Kannibalenseuche hier zu recherchieren…“

„Kannibalenseuche? Pah! Das sind Zombies, lebende Tote! Sie wollen uns nur fressen und haben die ganze Stadt befallen! Das ist ein Virus, und es wird durch Bisse oder so übertragen…“

„Zombies? Also stimmt es, was die S.T.A.R.S. Beamten gesagt haben?“

„Ja… Aber die Zombies sind nicht das schlimmste… Ich habe auch schon andere Wesen gesehen… An deiner Stelle würde ich schnellstmöglich verschwinden…“, meinte Kendo.

„Okay… Hast du vielleicht eine Waffe oder so ähnlich?“

„Oh… ja! Hier ist eine Samurai Edge, das ist die Waffe von S.T.A.R.S. und die ist sehr gut… Ich schau mal schnell, ob ich noch Magazine habe…“

Kendo ging zum Tresen und öffnete einige Laden. Er kramte etwas herum und machte dann einen erfreuten Aufschrei.

„Hier, ich habe noch drei Magazine zu je fünfzehn Schuss, das macht dann fünfundvierzig Schuss, inklusive der Munition die geladen ist. Weißt du wie man schießt?“

„Naja, ich hab Filme gesehen…“

„Ganz einfach: Zielen und den Abzug drücken. Da gibt’s nicht viel falsch zu machen. Und nicht vergessen zu entsichern…“, erklärte Kendo und zeigte Cole, wo der Abzug und die Sicherung war.

„Ja, okay… danke“, sagte Cole und ging auf die Tür zu.

„Warte… Hier ist noch ein Holster für dich. Viel Glück“, meinte Kendo und warf Cole einen Holster zu. Er fing ihn, befestigte ihn an seiner Hose und steckte die Waffe hinein. Die Munition gab er in den Rucksack, bis auf eine, die er in der Hemdtasche verstaute.

Dann ging er die Tür hinaus, entschlossen noch ein ganz kleines Bisschen zu recherchieren.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück