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Herrin des Nordens

Sess/Naoko - Kapi 15 wartet auf Freischaltung^^
von

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Der alte Brunnen

Haaaaaaaaaallooooooooooo!!!!!!

Hier ist das erste Kapi meiner FF. Achtet nicht so sehr auf rechtschreibfehler...;-)
 

Das Kapi ist jetzt erst mal als Einführung gedacht, also seid bitte nicht böse, dass es so langweilig ist.
 

Viel Spaß beim lesen
 

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"Verdammt Akira, bleib hier, lauf nicht schon wieder weg!!!" Ein lauter Pfiff ertönte nach dem verzweifelten Ruf der attraktiven jungen Frau mit den langen schwarzen Haaren und den erstaunlich grünen Augen. Nicht im Mindesten erschöpft folgte Naoko ihrer noch jungen und deshalb ungezogenen Hündin, die es zum wiederholten Mal geschafft hatte ihrer Herrin zu entwischen.

Es entstand ein Wettlauf, von dem kar war, wer als Gewinner hervorgehen würde, denn obwohl Naoko dank ihres täglichen Kampftrainings eine hervorragende Kondition hatte, war ihr Akira weit überlegen.

Sie wusste genau, wohin Akira sie führen würde und tatsächlich, nach wenigen Minuten, an denen sie durch die Innenstadt Osakas gerannt waren, trafen sie an der Trainingshalle ihres Trainers Osamu Waruno ein.

Wie so oft, eigentlich so gut wie jeden Tag, setzte sich Akira sofort an die Tür des Dojos und blickte ihre inzwischen leicht verärgerte Herrin erwartungsvoll an.
 

Naoko, die dank Akira ihr Frühstück hatte abbrechen müssen und nun eine halbe Stunde zu früh angekommen war hatte zu ihrem Glück bereits ihren Kampfanzug an. Schließlich ging das Spielchen mit Akira fast jeden Tag so, und Naoko war daran gewöhnt.

Sie wusste, dass ihr Kampfanzug, bestehend aus einer schwarzen kurzen Hose und einem dunkelgrünen, ebenfalls kurzen und eng anliegendem Kleid mit langen aufgeschlitzten Ärmeln etwas aufreizend wirkte; jedoch störten sie die lüsternen Blicke ihrer Trainingskameraden nicht mehr im Geringsten.

Wie jeden Tag war sie, bedingt durch die kleine ungeduldige Husky- Hündin die erste und erwartete ihren Trainer ebenfalls erst in einer viertel Stunde. Also setzte sie sich neben Akira vor das Dojo und beobachtete die verschiedenen Menschen, die noch schnell ihre letzten Besorgungen machten. Akira legte sich neben sie und bettete ihren kleinen Kopf auf Naokos Schoß, die daraufhin begann sie sanft zu kraulen.
 

Naoko lehnte sich gegen die Wand des Dojos und schloss die Augen. Ihre Züge entspannten sich und auch der junge Mann mit den tiefschwarzen Augen, der soeben vor ihr aufgetaucht war, blieb gebannt stehen und musterte ihre zierliche Erscheinung, die nichts von ihrer körperlichen Stärke sowie Kampferfahrung preisgab.

Vorsichtig kniete er vor ihr nieder und strich ihr zärtlich eine ihrer schwarzen Strähnen aus dem wunderschönen Gesicht.

Naoko zuckte zusammen und riss die Augen auf, nur um in die Augen des Menschen zu sehen, dem sie vertraute und über alles liebte. "Hey, Masahiro, was machst du denn hier?" Der Angesprochene verzog sein Gesicht leicht beleidigt, änderte seine Mimik jedoch schnell wieder und grinste seine Freundin stattdessen verführerisch an.

"Du weißt doch, mein Schatz, dass ich alles für dich tu; ich steh sogar am Wochenende früher auf, nur um dich sehen zu können, da du kaum Zeit hast." "Du bist toll, danke!" Mit diesen Worten zog Naoko ihren Freund am Kragen seines T-Shirts zu sich und küsste ihn sanft auf den Mund.
 

Nur widerwillig lösten sie sich voneinander, als Naokos Trainer auf einmal hinter Masahiro stand und gereizt eine Augenbraue hochgezogen hatte. "Ich stör euch ja nur ungern, aber Naoko, ich müsste dich mal eben sprechen." War ja klar! Naoko wusste, dass ihr Trainer, der seit sie bei ihm trainierte eine Art Vater für sie war, ihren Freund nicht mochte. Dennoch akzeptierte er es, zumal Naoko erwachsen war und er ihr keine Vorschriften machen konnte.

Osamu Waruno öffnete die Tür seines Dojos und betrat die große Halle. Die Schwarzhaarige seufzte leise auf und verabschiedete sich mit einem letzten Kuss von Masahiro und verschwand dann gefolgt von Akira ebenfalls im Dojo.

Wohl wissend, dass ihre Trainingspartner erst in einigen Minuten eintreffen würden und sie deshalb nur noch kurz ihre Ruhe hatte, folgten sie und Akira Naokos Lehrer. "Was soll das?" Langsam trat Naoko in den kleinen Garten hinter dem Dojo, in dem sich ein Brunnen befand, der keinen besonders zuverlässigen Eindruck machte, den sie aber schon kannte.
 

Oh ja, sie kannte ihn nur zu gut! Schließlich war er das Tor in das japanische Mittelalter. Sie hatte schon lange aufgehört zu zählen, wie oft sie dort gewesen war, wie oft sie das Dorf, das in der nähe des Brunnens im Mittelalter lag vor niederen Dämonen gerettet oder diverse Leute mit Hilfe einer Miko geheilt hatte. Inzwischen war sie richtig bekannt dort und lebte, wann immer sie ins Dorf kam bei einer alten Miko, die ihr Wissen über die mittelalterliche japanische Heilkunst an Naoko weitergab.

Doch sie war erst letzten Sonntag im Mittelalter gewesen und sah noch keinen Grund vor nächster Woche dorthin zurückzukehren. Jedes Mal musste sie ihren Freunden eine andere Lüge auftischen, warum sie keine Zeit hatte und ihr Privatleben litt beträchtlich darunter. "Träumst du schon wieder, Naoko?" riss sie die Stimme ihres Lehrer aus ihren Gedanken.

Verwirrt blickte die Angesprochene auf und zwang sich, sich auf den Mann vor ihr zu konzentrieren. "Sorry, was wollen wir hier? Gibt es ärger im Mittelalter?" "Nicht das ich wüsste..." "Aber?" hakte Naoko nach. "Nun ja, ich wollte dir lediglich etwas vorschlagen: Du hast jetzt noch eine Woche Schule bis zu den großen Ferien. Da du so gut bist, wird es schon nicht so schlimm sein, wenn du die letzte Woche fehlst... Du könntest schon eine Woche früher ins Mittelalter, ich weiß ja, wie gern du da bist..." Na ich weiß nicht, ich kann doch nicht so einfach eine ganze Woche schwänzen!" Naoko war unwohl bei dem Gedanken, die Schule zu Schwänzen, nur um ins Mittelalter zu reisen. "Nun ja", warf ihr Lehrer nun ein "Es wird schon niemanden stören. Außerdem könntest du deine Kenntnisse in der Heilkunst weiter ausbauen und hättest eine Woche mehr Zeit im Mittelalter."

Naoko war nicht wirklich begeistert von der Idee, auch wenn sie ihr durchaus logisch und praktisch vorkam. Doch der Gedanke, neben der Schule dann auch ihre Freunde zu vernachlässigen nagte an ihrem Gewissen. Sie hatte sowieso nur wenig Zeit für ihre Freunde und besonders Masahiro.

Ihrer Meinung nach war es ein Wunder, dass er noch immer mit ihr zusammen sein wollte, wo er doch nicht wusste, wo sie hinging, wenn sie im Mittelalter war. Einer Sache war sie sich sicher: Sie hatte den liebsten, zärtlichsten und verständnisvollsten Menschen gefunden, und wollte diesen Engel nicht wieder verlieren!
 

Das ungeduldige aufseufzen ihres Trainers ließ sie erneut aus ihrer Gedankenwelt auftauchen. "Also, was sagst du zu meinem Vorschlag. Wenn es sein muss, lass ich mir eine gute Ausrede für dich einfallen. Ich weiß schließlich, wie sehr du es genießt, im Mittelalter zu sein", schlug Osamu vor, da er wusste, wie ungern und vor allem schlecht Naoko log. Und wie erwartet entspannte sich der Gesichtsausdruck seiner Schülerin und sie sah ihn dankbar an. "Danke, ich muss dann schnell meine Sachen packen, bin in einer halben Stunde wieder da!" Mit diesen Worten verließ Naoko mit Akira auf den Fersen den Garten und rannte durch die Trainingshalle.

Draußen angekommen, stieß sie auf ihre Trainingskollegen, die sie erstaunt ansahen. "Mensch Naoko, was hast du denn da drinnen so schönes mit dem Meister gemacht?" Naoko blickte sich um und sah in widerlich grinsende Gesichter. "Ach haltet euer Maul ihr Schwachköpfe", war ihr Kommentar. Gespielt hochmütig warf sie ihr Haar über die Schulter, pfiff nach Akira und schlenderte Richtung ihrer Wohnung.
 

Außer Sichtweite der `Schwachköpfe` beschleunigte sie ihre Schritte und schließlich lieferte sie sich wieder ein Wettrennen mit Akira, welches ihre kleine Hündin wie erwartet gewann. In ihrer kleinen Wohnung angekommen packte sie ihre Sachen in einen Rucksack: Unterwäsche, bequeme Wechselkleidung, eine Wolldecke und einige Wurfsterne. Den Sachen folgte ein zusammenschiebbarer Kampfstab, den sie mal von Masahiro bekommen hatte und den sie immer ins Mittelalter mitnahm. Neben dem Kampfstab hatte sie auch noch ein eigenes, im Dorf geschmiedetes Schwert, das sie allerdings im Mittelalter zurückließ, da sie es in der Neuzeit nicht brauchte. Sie liebte ihre Waffen, konnte sich jedoch auch mit bloßen Fäusten zur Wehr setzten

Leider gab es im Mittelalter niemanden mehr, der sie im japanischen Schwertkampf unterrichten konnte, da sie bereits alle übertraf. Nur im Heilen hatte sie eine Meisterin gefunden; eine alte und äußerst Weise Miko...

Schnell hatte Naoko ihren Rucksack voll gestopft, nahm sich noch etwas Geld mit (die Währung hat sich von Mittelalter bis Neuzeit nicht geändert), schnappte sich eine Pfeife für Akira und verließ die Wohnung, die nun für lange Zeit leer sein würde. Naoko teilte sich ihre kleine Wohnung nur mit Akira, da ihre Eltern bereits gestorben waren, als sie noch ein kleines Kind war und sie keine Lust hatte, in eine Wohngemeinschaft zu ziehen. Um ihre Freunde würde sich ihr Trainer kümmern, das hieß eine Sorge weniger!
 

Im Sprint ging es zurück zum Dojo, aus dem inzwischen Kampfgeräusche und die laute, nun scharfe Stimme ihres Trainers ertönten.

Ja, Osamu Waruno war eine Nummer für sich. Zu ihr, in Abwesenheit ihrer männlichen Trainingskameraden, sprach er mit einer väterlich sanften Stimme und seine Augen strahlten eine Wärme aus, dass Naoko sich stets geborgen fühlte; aber im Training nahm er ausnahmslos jeden hart rann und seine Augen blickten fordernd in die Runde.

Lächelnd bei dem Gedanken an ihren Lehrer hinterließ sie eine Notiz am Brunnenrand, die besagte, dass sie bereits weg war und in einem Monat wiederkommen würde und sprang mit Akira auf dem Arm in den Brunnen, der sie ins japanische Mittelalter bringen würde.
 

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Tja, das wars; ich hoff es hat euch gefallen.

Wär schön, weenn ihr mir ein Kommi hinterlasst (Kritik,Verbesserungsvorschläge)
 

Bis dann mal^^
 

LG

Aza_ari

Rins Meister

Hi
 

Danke für die Komis, hier kommt schon das nächste Kapi.
 

Hoff es gefällt euch!^^(Is auch noch nich so spannend, glaub ich)
 

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Blendendes Licht umgab sie und Naoko hörte Akira begeistert bellen. Auch die kleine Hündin war es gewöhnt durch den Brunnen in eine andere Zeit zu gelangen.

Routinemäßig kletterten beide aus dem Brunnen und befanden sich wie vermutet im mittelalterlichen Japan.

Naoko schlug einen Weg in östliche Richtung ein und Akira folgte ihrer Herrin über weite Felder und duftende Blumenwiesen, vorbei an tiefblau schimmernden Flüssen, die zum schwimmen einluden.

Bereits nach wenigen Minuten erreichten die beiden ein Dorf, in dem sie freudig begrüßt wurden. Langsam schlenderte Naoko zur Hütte der alten Miko, während sich Akira von

einigen Kindern aus dem Dorf verwöhnen ließ.
 

"Hallo Yura, ich bin zurück!" Aus dem kühlen Schatten der Hütte trat eine ältere, dennoch ca. 1,70 Meter große Frau mit langen weißen Haaren und hellblauen Augen, die die traditionellen Gewänder einer Miko trug. Yura lächelte die ungewöhnlich hübsche und begabte junge Frau an, die jetzt seit ungefähr neun Monaten ihre Schülerin war. "Schon zurück Naoko, ich habe dich gar nicht so früh erwartet, wolltest du nicht erst in einer Woche wiederkommen?" "Ja, eigentlich schon, aber Osamu meinte, es wäre praktischer, wenn ich früher kommen würde." Yura lächelte erneut. "Ein kluger Mann. Na dann ruh dich aus, ab Morgen machen wir weiter, schließlich gibt es noch eine Menge zu lernen", bekam Naoko den Befehl und ihre Augen leuchteten auf. Endlich hatte sie etwas Zeit für sich. Endlich konnte sie das unberührte Mittelalter genießen und den Alltag in der Neuzeit vergessen.
 

Also rannte sie unter dem zufriedenen Blick Yuras aus der Hütte und kam wenige Minuten später, natürlich in Begleitung von Akira, die sich nur wiederwillig von den Kindern abgewendet hatte, an einer heißen Quelle mitten im Wald an.

Sie befahl Akira aufzupassen, entledigte sich ihrer Kleidung und stieg langsam in das angenehm warme Wasser, das augenblicklich ihre Muskeln entspannten ließ. Nachdem sie einige Runden geschwommen war, lehnte sie sich zurück und schloss genüsslich die Augen.

Plötzlich wurde Akira unruhig und Naoko riss ihre Augen auf. Rasend schnell hatte sich ihren Kampfanzug wieder angezogen und stand nun bis aufs äußerste angespannt neben Akira.

Erstaunt blickte sie diese an, da sie sich wieder beruhigt hatte und dachte sich, dass was immer dort gewesen war, sich aus dem Staub gemacht haben musste. Doch in diesem Punkt lag sie falsch. Gerade als Naoko sich von der ehemaligen Geräuschquelle abwandte, stolperte ein kleines Mädchen aus dem dichten Gebüsch.
 

Erschrocken wich dieses zurück, kam dann allerdings zu dem Entschluss, dass die Last, die sie mit sich trug wohl wichtiger war. So taumelte das Mädchen mit den braunen Haaren und den ebenso braunen Augen auf Naoko zu. Diese konnte noch gerade eben den Sturz ber eine Baumwurzel der kleinen abfangen und legte beide, auch das grüne, krötenartige Etwas, dass sich als Dämon entpuppte auf den weichen Waldboden.

Das kleine, wie Naoko fand, süße Mädchen regte sich endlich und Naoko legte ihren Kopf auf den eigenen Schoß. "Wer seid ihr schöne Lady?" Jetzt war die Angesprochene wirklich baff. Noch nie hatte sie jemand als `schöne Lady` bezeichnet. Sie blickte in die braunen Augen und erwiderte sanft lächelnd: "Mein Name ist Naoko und wer bist du und...", sie deutete auf den grünen Dämon neben sich, "...das da?" "Ich heiße Rin und der Dämon ist Jaken." Auf die Frage, warum die beiden verletzt waren, und warum Rin den Dämon mit sich rumtrug antwortete Rin, dass ihr Meister sie kurz allein gelassen hatte, sie beide von Räubern angegriffen und gefangen genommen wurden, aber schließlich entkommen konnten.

Leicht strich Naoko Rin über den Kopf. Die kleine war wirklich tapfer, aber warum hatte ihr Meister sie allein gelassen? So ein verantwortungsloser Schwachkopf! "Sag mal Rin, wer ist denn dein Meister?" Als Rin auf die gestellte Frage antwortete begannen ihre Augen zu leuchten und ein glückliches Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. "Es ist Sesshoumaru-sama, der Herr der westlichen Länder." "Ein Dämon?" "Ja, ein Inuyoukai- Lord"

Aha, es handelte sich also um einen ranghohen Hundedämon, aber den Namen hatte sie noch nie gehört.

Als sie Rin erneut betrachtete fasste sie einen Entschluss: "Rin, was hältst du davon, bei mir und einer sehr netten Frau im Dorf zu wohnen, bis dein Meister dich abholt?" Das kleine Mädchen sah auf und ein erfreutes Lächeln zierte ihr Gesicht. "Sehr gern Naoko-sama! Würdet ihr mir erlauben, Jaken mitzunehmen?" "Wenn du möchtest, natürlich! Ach ja, bitte nenn mich nur Naoko."

Erst jetzt bemerkte Rin die keine Husky-Hündin, die sich neben sie gelegt hatte. Ein entzückter Aufschrei ertönte und Naoko musste Akira erst einmal vorstellen.
 

Während des Weges zurück ins Dorf wich Rin nicht eine Sekunde von der Seite ihrer neuen beiden Freundinnen. Sie hatte die eine Hand, in die Naokos gelegt, die sich Jaken unter den Arm geklemmt hatte, und wuschelte mit der anderen Hand durch Akiras Fell.

Wie erwartet wurde Rin im Dorf herzlich empfangen und auch Jaken wurde geduldet, obwohl er ein Dämon war, da Rin versicherte, dass er niemandem etwas tun würde. Als erstes brachte Naoko ihre Schützlinge in die Hütte der Miko, wo sie sich um die Verletzungen der Beiden kümmerte. Dann gingen sie und Akira mit Rin Blumen pflücken, während sie Jaken seiner Ohnmacht überließ, aus der er dank Naoko schon bald wieder aufwachen würde.

Im hinreißend duftenden Blumenmeer liegend beobachtete Naoko, wie Rin und Akira über die Wiese tollten.

Als Akira jedoch ein aggressives knurren von sich gab und Rin glücklich kreischte, richtete sich Naoko abrupt auf. Sofort erblickte sie den äußerst großen Mann mit den langen silbernen Haaren. Er trug über seinen Gewändern eine Rüstung und über der einen Seite der Rüstung hing ein Fell. Schließlich konnte sie den Näher kommenden als Youkai identifizieren und anhand Rins Reaktion vermutete Naoko, dass es sich bei dem Dämon um Rins und Jakens Meister handelte.

Und tatsächlich klammerte sich die kleine Rin an die Beine des Youkais, der sich mit ausdrucklosem Gesicht zu ihr runterbeugte und mit ihr zu sprechen schien. Augenblicklich griff Rin nach der Hand des Youkais und führte ihn zu der inzwischen stehenden Naoko, die den Stattlichen Lord musterte. Ihr fielen die feinen Gesichtszüge und die kalten Augen auf, die sich in ihre bohrten. Naoko fühlte sich unwohl, da die Augen ihres Gegenübers ihre Seele zu ergründen schienen.
 

Schnell wandte sie den Blick ab, da sie Rins Stimme vernahm: "Naoko, das ist mein Meister, er will, dass du Jaken holst." Naoko hob fragend eine Augenbraue. "Ach ja, will er das?" Dabei sah sie den Youkai herausfordernd an. Was fiel ihm eigentlich ein, Höflichkeit schien nicht unbedingt zu seinen Stärken zu gehören. "Rin, geh zu Ah-Uhn, er wartet am Waldrand auf dich" ertönte die kalte Stimme des Youkais, der seine goldenen Augen auch nicht von den ihren Abwandte, als Rin vergnügt quietschend davonlief. Kaum war Rin nicht mehr zu sehen, spürte Naoko eine Hand, die sich um ihren Hals legte, und ihr die Luftzufuhr abschnitt. Der Druck verstärkte sich und gleichzeitig wurde Naoko am Hals hochgehoben. "Wo ist mein Diener?" erklang die kalte Stimme erneut. Tse, konnte er seinen Diener etwa nicht riechen? ...Ach ne, wahrscheinlich überdeckte der Blumenduft der großen Wiese andere Gerüche und er hatte keine Lust sich übermäßig zu Bewegen. Trotzig erwiderte sie: "Er ist verletzt, ihr könnt ihn nicht mitnehmen, zudem könnt ihr scheinbar nicht auf eure Begleiter aufpassen!"

Noch im selben Moment wusste sie, dass sie einen Fehler begangen hatte, denn die Augen ihres Gegenübers nahmen eine leicht rötliche Färbung an und der Druck um ihren Hals verstärkte sich weiter.

Verzweifelt keuchte sie auf, doch der Druck ließ einen Augenblick später auch schon wieder nach. Naoko landete unsanft auf dem Boden, rappelte sich jedoch schnell wieder auf, um zu sehen, warum der brutale Youkai von ihr abgelassen hatte.
 

Vor ihr stand ein großer schwarzer Hund, der eindeutig zu der Rasse der Huskys gehörte. Das schwarze Ungetüm hatte sich vor ihr aufgebaut und knurrte den Youkai an, der mit einem eleganten Satz zurück einen Abstand von zehn Metren zwischen sie beide gebracht hatte.

Naoko schluckte, als sie die Erkenntnis traf. "AKIRA!" Tatsächlich, das schwarze Monster war niemand anderer, als ihre kleine Hündin Akira.

Doch die Größe ihrer Beschützerin beeindruckte den Youkai mit den goldenen Augen nicht im Geringsten. Im Gegenteil. Er ließ ein tiefes, gefährliches Knurren ertönen, was Akira veranlasste, wieder ihre normale Gestalt anzunehmen und sich hinter ihrer Herrin zu verstecken.

"Muss ich meine Frage wiederholen? Kam es nun von dem Youkai, der erneut langsam auf sie zukam. Noch immer verwirrt starrte Naoko auf den Platz, wo sich ihre Hündin in veränderter Form gerade befunden hatte, fing sich aber schnell wieder. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wusste sie, dass es nicht gut war, diesen Dämon zu sehr zu reizen; sie war zwar relativ mutig, ja, aber nicht lebensmüde! "Im Dorf, ich habe seine Wunden behandelt und ihn dann in der Hütte einer Miko zurückgelassen. Er müsste bald aufwachen. Verzeiht, das ich euch nicht gefragt habe, ob ich mich um eure Begleiter kümmern durfte." Diese letzte Bemerkung konnte sie sich nicht verkneifen, doch die Strafe erfolgte sofort, denn Sekunden später baumelte sie erneut im Griff des Youkais, dessen Hand wieder zu ihrem Hals gefunden hatte. Diesmal winselte Akira nur einmal mitleidig, da sie schlichtweg Angst vor dem Youkai hatte.

Dass sie ihren Mund auch nicht halten konnte, schallt Naoko sich selbst, als sich die Augen des unhöflichen, aber, wie sie sich eingestehen musste, gut aussehenden Youkai zu Schlitzen verengten. "Du kannst also heilen, Menschenweib?" Naoko seufzte innerlich gereizt auf: "Nun, Sesshoumaru, wie Rin euch sagte, lautet mein Name NAOKO und ja, ich kann heilen!" Was erlaubte der sich eigentlich? Doch ihre Worte bewirkten, dass sie im hohen Bogen gegen den Stamm eines Baumes geworfen wurde. Sie glaubte, alle Knochen wären gebrochen, unterdrückte allerdings mit aller Kraft den Drang laut aufzuschreien und funkelte Sesshoumaru stattdessen wütend an.

Diesen ließ das jedoch kalt und er wandte sich um. Anscheinend wusste er, wo das Dorf lag, was aber auch nicht verwunderlich war, da es das einzige Dorf in der näheren Umgebung war. Langsam und unter großen Schmerzen humpelte sie zurück ins Dorf. Na, ihre Ferien fingen ja schon mal gut an...
 

Im Dorf angekommen, begab sie sich so schnell, wie es ihr möglich war zu Yura, da sie zu müde war, sich die Kräuter für ihre Wunden selbst zu suchen. Doch bevor sie die Hütte erreichte, brach sie auf dem Sandweg erschöpft zusammen und viel in alles umhüllende Schwärze.
 

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Ok, das wars.

Ich hoff es war gut^^

Is gar nich so einfach, ne FF zu schreiben, Wär nett, wenn ihr mir wieder sagt, was ich verbessern kann! (oder was gut ist)^^
 

LG

Aza_ari

Naokos Herkunft

Hallo, da ist mal wieder ein Kapitel, habs endlich geschafft.

Is gar nich so einfach^^
 

Viel Spaß beim Lesen

LG

Aza_ari
 

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Als Naoko aus ihrer Ohnmacht erwachte, war Yura gerade dabei, ihre Verbände zu wechseln. Von ihr erfuhr sie, dass sie sich nichts gebrochen hatte und auch nur kurz Ohnmächtig gewesen war. Während sich Yura weiter an ihren Verletzungen zu schaffen machte, schloss Naoko noch immer müde die Augen.

Nach einem längeren Schweigen bemerkte Yura plötzlich: „Er schien erstaunt, als ich ihm von deinen Heilkenntnissen berichtete.“
 

Naoko schlug die Augen auf. Irgendwas in ihrem Gehirn regte sich. Wovon sprach Yura? ... Ach ja, der verdammte Hund, wegen dem sie jetzt hier lag. Sie verzog das Gesicht. „Warum hast du ihm denn davon erzählt?“ „Keine Ahnung, wir waren gerade beim Thema… Wie auch immer, es wird bald dämmern und du solltest dich noch mal baden, wegen deinen Verletzungen.“ „Ja, du hast recht, wo ist eigentlich Akira?“ Yura machte mit dem Kopf eine Bewegung Richtung Tür. „Sie ist dir hinterhergelaufen und wartet draußen.“ „Okay, ich werd sie mitnehmen“ Mit diesen Worten schnappte sich Naoko frische Kleidung, verschwand aus der Hütte und machte sich mit Akira, von der sie stürmisch begrüßt wurde, zum zweiten Mal an diesem Tag auf den Weg zur heißen Quelle im Wald.
 

An der Quelle ließ sie ihre dreckigen Sachen fallen und stieg ins angenehm heiße Wasser. Wohlig seufzte sie auf, doch gerade wollte sie sich zurücklehnen, da erschien wie aus dem Nichts Sesshoumaru.

Vor lauter Wut vergaß sie, dass sie nackt in der Quelle saß und der Youkai keine Probleme hatte durch das Wasser einen Blick auf ihren Körper zu werfen.

Schnell warf sie einen ärgerlichen Blick auf Akira, die sie nicht, wie es sich gehörte vorgewarnt hatte, doch ihre sonst so mutige kleine Hündin war leise wimmernd zurückgewichen; sie schien wirklich Angst vor dem Dämon zu haben.

Naoko murrte sarkastisch: „Boah, hab ich heute ein Glück.“ Sie hatte jedoch vergessen, dass Dämonen ein viel besseres Gehör hatten, als Menschen. „Hüte deine Zunge, Weib!“ Sofort verfinsterte sich der, auch vorher schon nicht nette Gesichtsausdruck von Naoko. Doch als sie kontern wollte, ertönte die kalte Stimmer erneut: „Du wirst ab heute mit mir reisen.“

Naoko stand der Schock ins Gesicht geschrieben; was fiel ihm ein! „Und was, wenn ich mich weigere?“ „Nun, in dem Fall werde ich testen, wie viel dir dieses Vieh wert ist…“ Er zeigte auf Akira, die unter seinem Blick ängstlich den Schwanz einzog.
 

„Das würdet ihr nicht wagen“, knurrte Naoko nun und Sesshoumaru musste zugeben, dass die, neutral bewertet, durchaus attraktive Frau vor ihm mutiger war, als er es sonst bei Menschen sah. Nicht jeder widersetzte sich ihm, aber sie würde noch lernen ihm zu gehorchen, schließlich hatte er ausnahmslos jedem schwere Schmerzen zugefügt, der ihm nicht gehorcht hatte. „Rin braucht ein Kindermädchen.“ Damit wandte er sich einfach ab, drehte sich aber noch einmal um: „Zieh dich an. Mein Lager befindet sich nordwestlich von hier. Wage es nicht, dich zu verspäten“, ließ der Youkai mit einem vielsagenden Blick auf Akira verlauten, bevor er sich von Naoko abwandte und von der Quelle entfernte.
 

Er ließ eine fassungslose Naoko zurück. Das war eindeutig zu viel in zu kurzer Zeit: Da war also dieser Mistkerl von einem Youkai mit Rin und Jaken, der jetzt wollte, dass sie ihn begleitete; und dann war da noch die Sache mit Akira, die auf einmal so groß gewesen war. Aber um genau diese Hündin am leben zu erhalten, musste sie sich beeilen.

Schnell stieg sie aus der Quelle, zog sich, ihre Verletzungen ignorierend, frische Sachen an und rannte mit Akira ins Dorf zur Hütte von Yura. Diese war überrascht, als ihre Schülerin in ihre Hütte stürmte und schnell ihre Waffen einpackte. „Mein Gott Kind, was ist los, was tust du da?“ Naokos Stimme glich einem Keuchen, als sie antwortete: „Sorry Yura, ich muss weg, schnell und ich weiß nicht, wann ich wieder kommen kann!“

„Hm, so etwas Ähnliches habe ich mir gedacht…“ „WAS???“ Noch ein Schock an diesem Tag!

„Nun ja, ich sagte doch, ich hab mit dem Herrn des Westens über dich gesprochen…“ Zum ersten Mal in ihrem Leben sah Naoko ihre Meisterin, die ihr inzwischen eine gute Freundin geworden war, verlegen und leicht beunruhigt vor sich stehen. Was hatte sie Sesshoumaru erzählt? Die Stimme ihrer Meisterin klang nun resigniert: „Es scheint, als müsste ich dir einiges erzählen. Am besten du setzt dich, jetzt kommt einiges auf dich zu!“
 

Yuras Anweisung folgend setzte Naoko sich auf ihren Schlafplatz und sah der alten Miko jetzt neugierig in die Augen. Als sich auch Yura neben Naoko niedergelassen hatte, begann sie mit einer schier unglaublichen Geschichte:

„Am besten, ich beginne mit etwas Allgemeinen. Wie du ja weißt ist das Japan im Mittelalter in 5 Bereiche eingeteilt: Norden, Osten, Süden, Westen und das Zentrum. Jeder Abschnitt wird von einem Dämon regiert, dem Yowai.“ Ein bestätigendes nicken kam von Naoko. Das wusste sie bereits. „Nun, Sesshoumaru ist so ein Yowai und hat damit den höchstmöglichen Rang.“ „Okay, das hab ich nicht gewusst, könnte sein, dass ich einen Fehler gemacht habe…“ Yura, die wusste, dass ihre Schülerin sehr konterfreudig war, konnte sich ein wissendes grinsen nicht verkneifen. Obwohl sie sich sehr um ihre Schülerin sorgte, wusste sie, dass diese äußerst zäh war. „Das kann ich mir vorstellen, aber das regeln wir später.“ „Hm, dann erzähl weiter“ „Gut, du kommst, nach eigenen Angaben aus der Neuzeit: Du solltest aber wissen, dass deine Eltern niemals in der Neuzeit waren. Im Gegenteil, sie gehörten hier im Mittelalter dem gleichen Rang an, wie Sesshoumaru. Genau genommen war dein Vater Herr der nördlichen Länder, also Yowai des Nordens“ „…“
 

Schweigen erfüllte die Hütte. „Das ist nicht dein Ernst, meine Eltern leben zwar schon lange nicht mehr, aber ich habe immer in der Neuzeit gelebt!“ Empörung und Verwirrung waren die vorherrschenden Gefühle, die aus Naokos Gesicht zu lesen waren und das Problem Sesshoumaru war für den Moment in weite Ferne gerückt.

Doch Yura blieb gelassen.

„Das mag sein, aber deine Eltern brachten dich in Neuzeit, als du zwei Menschenjahre alt warst. Kurz darauf starben sie hier im Mittelalter, als sie ihr Land in einem Krieg verteidigten. Du bist in einem Waisenhaus in der Neuzeit gelandet und dort aufgewachsen. Eigentlich bist du jetzt, da du die einzige wahre Erbin deiner Eltern bist, einer der hochrangigsten Youkai-Ladies, da du nicht in den Titel einheiraten musst. Allerdings ist dein Reich gerade in der Hand eines deiner Halbbrüder“
 

Das war zu viel für Naoko, ihre Hand krallte sich in Akiras Fell, die vor dem Bett saß und ihre Kinnlade fiel herunter. „OH NEIN, das geht nicht! ICH BIN EIN MENSCH! Woher willst du das überhaupt wissen?“ Yura ließ sich trotz der jetzt aufgebrachten Naoko nicht aus der Ruhe bringen. Die Reaktion ihrer Schülerin überraschte sie nicht im Mindesten, nein, sie hatte damit gerechnet.

„Ich weiß, es ist nicht leicht das zu akzeptieren, ich denke, du brauchst einfach ein bisschen Zeit, schließlich habe ich dein Leben gerade auf den Kopf gestellt…“ Yura legte eine kurze Pause ein, bevor sie weiter sprach: „Woher ich das weiß? Ganz einfach, ich war eine gute Freundin deiner Mutter. Ich habe ihr geholfen, dich in die Neuzeit zu bringen und ich musste ihr versprechen, dich zu gegebener Zeit über deine Herkunft aufzuklären, damit du irgendwann deinen Platz als Herrin des Nordens einnehmen kannst.

Ich habe deinen Eltern aber noch einen besonderen Wunsch erfüllt: Ich habe einen Teil ihrer Kräfte in einem Schwert eingeschlossen. Damit du eine vollwertige Youkai werden kannst, musst du das Schwert finden. Es ist sehr wichtig, denn nur wenn du es gefunden hast und es dich als seine Herrin annimmt, können sich deine vollen Kräfte und Fähigkeiten entfalten.“ Als sie aufgehört hatte zu sprechen runzelte Yura die Stirn. Ihre Schülerin sagte nichts mehr. Sie starrte lediglich vor sich hin und nur die Hand, die im warmen Fell Akiras vergraben war öffnete und schloss sich ruckartig. Naoko musste das erst einmal verarbeiten, doch allzu viel Zeit hatte sie dafür nicht, denn im Gegensatz zu ihrer Schülerin spukte in Yuras Gedanken der unangenehme Youkai herum, der auf ihre Schülerin wartete.
 

Plötzlich regte sich Naoko. Ihre Schultern strafften sich und sie fragte in bemüht beherrschtem Ton: „Sollte ich sonst noch etwas wissen?“ Das Ganze hatte sie im Wahrsten Sinn des Wortes umgehauen, aber sie hatte sich entschlossen es zu akzeptieren und darüber nachzudenken, wenn sie alles wusste…falls noch etwas fehlte.
 

„Nun also…ja!“ ertönte Yuras nun leise Stimme. Innerlich erbebte Naoko °Och nö, nicht noch mehr° Sie senkte ergeben den Kopf.

„Na ja, deine Mutter hatte eine besondere Fähigkeit, besondere Kräfte… starke Heilkräfte. Jeder Mensch und natürlich jeder Youkai besitzt eine Lebensenergie, genannt Youki. Deine Mutter hatte ein spezielles Youki. Zum einen war es, wie bei jedem Dämon die Lebenskraft, aber in ihr steckte außerdem noch die Heilkraft. Das ist äußerst selten und wie es scheint, hast du dieses Youki von ihr geerbt. Aus diesem Grund habe ich dich in die traditionelle japanische Heilkunst eingeführt. Deine Kräfte in Kombination mit bestimmten Tränken und Behandlungen, die du inzwischen wunderbar beherrscht, können unmögliches bewirken.“
 

Ja, sie hatte bereits ein sehr großes Wissen über die Heilkunst angehäuft. Naoko vermutete, dass auch diese vererbte Fähigkeit auftreten würde, sobald sie ihre Dämonische Gestalt angenommen hatte. So unglaublich das auch klang, sie vertraute Yura. Bei ihr hatte sie sich immer wohl gefühlt und sie wusste, dass ihre Gesprächspartnerin sehr weise war. Zudem sah Naoko keinen Grund, weshalb Yura sie belügen sollte…
 

Sie musste also ein Schwert finden, von dem sie nicht wusste, wo es sich befand dachte sie mit einer großen Portion Ironie und ein müdes lächeln stahl sich auf ihre Lippen.

„Tja meine Liebe, meinst du nicht, dass es langsam Zeit wird“, unterbrach nun Yura ihre Gedanken. „Huh?“ Verwirrt sah Naoko auf….VERDAMMT! SESSHOUMARU!!! Sie sprang auf, schnappte ihren Rucksack, pfiff Akira zu sich und verschwand mit einem „bis irgendwann, machs gut“ zu ihrer Meisterin aus der Hütte.
 

Gehetzt lief sie mit Akira Richtung Nordwesten, auf das Lager Sesshoumarus zu, durch einen Wald und hatte kein Auge für die Artenreiche Tier- und Blumenwelt, oder den Sonnenuntergang, dem sie sonst so viel Beachtung schenkte.
 

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Ich hoffe es hat euch gefallen.

Natürlich würde ich mich wie imer über Kommis mit Ratschlägen freuen^^
 

LG

Aza_ari

Der 'arrogante, brutale Mistkerl'

Hallo, das ist mal wieder ein neues Kapi^^
 

Muss mich gleich als ertes für die lieben Komis für alle bisherigen Kapitel bedanken: Danke!

Tja und dann...sorry, aber das Kapi ist nur ein Füllkapitel, also leider nicht sonderlich spannend.
 

Hoffe ihr habt trozdem viel Spaß beim lesen
 

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Mit jeder Minute, die sie rannten drangen Naoko und Akira tiefer in den Wald ein. Inzwischen war es dunkel geworden und Naoko hatte trotz der Eile noch die Zeit sich während dem Laufen zu ärgern, dass sie den Sonnenuntergang verpasst hatte.

Nach einer ganzen Weile trafen sie auf eine Lichtung, in deren Mitte Naoko den Schein eines Feuers ausmachen konnte.

Am Feuer, nicht zu übersehen, sah sie einen Drachen mit zwei Köpfen liegen und sie vermutete, dass es sich bei diesem Ungetüm um Ah-Uhn handelte. Des Weiteren konnte sie die kleinen liegenden Gestalten erkennen, die sie Rin und Jaken zuordnete. °Nicht zu fassen, lässt er sie etwa schon wieder allein? Da hätte ich mich ja gar nicht so beeilen zu müssen.° schmollte Naoko innerlich.
 

Noch während diesen Gedanken streifte sie ein kühler Luftzug und sie flog gegen einen Baum am Rande der Lichtung. (Mal wieder^^)

Es knackte und Naoko war sich sicher, dass ihr Rücken soeben den Geist aufgegeben hatte, unterdrückte aber den Drang laut aufzuschreien. Es war ihr schleierhaft, dass Rin von dem Lärm nicht aufwachte; anscheinend hatte die kleine einen gesunden Schlaf.

Sie sah auf und bemerkte, wie der Dämon, den sie mühelos als Sesshoumaru erkannte, wortlos auf die, in sich zusammengesunkene Akira zuging und sie Sekunden später am Hals in der Luft baumeln ließ, sodass ihr ein leises wimmern entwich.
 

Alles war vergessen. Der Schmerz und das Bewusstsein, dass der Dämon vor ihr größer, stärker und schneller war, war nur einem Gedanken gewichen: Er sollte Akira nicht wehtun!

Rasend vor Wut sprang Naoko auf. Noch nie musste sie so hart um ihre Kontrolle kämpfen und so starte sie den nun überraschten Youkai an und fauchte zornig: „Lasst sie los, oder habt ihr es nötig, euch an kleinen Hunden abzureagieren?“ Ihre Worte schienen zu wirken, denn der sonst so emotionslose Dämon haderte sichtbar mit seiner Selbstkontrolle, die er jedoch rasch wiedergewann. Er wandte ihr sein Gesicht zu und entdeckte nichts als grenzenlose Liebe für den Hund, den er in der Hand hielt; und Wut, starke Wut. Beeindruckend, dass musste er zugeben.
 

„Du weißt also, dass du zu spät bist“ Seine unendlich kalte arrogante Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken, und ihr Mut schwankte beträchtlich. Sie erkannte am Blick Sesshoumarus, dass er ihre treue Hündin ohne Skrupel umbringen würde. Um sie davor zu bewahren schluckte sie einmal hart, senkte den Kopf und antwortete: „Hiermit entschuldige ich mich in aller Form für meine Verspätung, ich wurde aufgehalten.“ Lieber schluckte sie ihren Stolz runter und erniedrigte sich vor Sesshoumaru, als dass er Akira etwas antat.
 

Mit erhobener Augenbraue sah Sesshoumaru auf den gebeugten Kopf der jungen Frau, die ihn so hatte reizen können. Diese Antwort hatte er nicht erwartet, es schien als hätte er ein perfektes Druckmittel gefunden, dass ihm ihre Unterwürfigkeit garantierte. Ihr schien dieser Hund wichtiger zu sein, als ihre körperliche Gesundheit; wie konnte sie so starke Gefühle für dieses niedere Wesen entwickeln? Aber was scherte es ihn…

Er warf den Hund in einem großen Bogen in die Richtung des Weibes, ließ sie dabei jedoch nicht aus den Augen. Er registrierte, wie sich ihre Augen weiteten und sie innerhalb kürzester Zeit eine Entscheidung getroffen hatte. Genau zur richtigen Zeit stieß sie sich vom Boden ab und sprang, für einen Menschen erstaunlich hoch und fing ihr kleine Hündin mühelos auf und landete halbwegs elegant auf dem weichen Waldboden.

Eine beachtliche Leistung für einen schwächlichen Menschen, der noch grade eben einen Baum im Rücken gespürt hatte…Sie schien trainiert zu sein.
 

Immer noch wütend setzte sich Naoko ans Feuer und strich Akira, die sie halb auf ihren Schoß gelegt hatte, beruhigend über das schwarze Fell, dass ihren eigenen schwarzen Haaren, die ihr nun wirr im Gesicht hingen, so ähnelte.

Gedankenverloren starte sie ins Feuer. Es war zu viel in ihrer Meinung nach zu kurzer Zeit geschehen: Sie war also eine hochrangige Dämonin und Yura hatte gesagt, sie hätte mit Sesshoumaru über Sie gesprochen, also, wie viel wusste er?

Sie blickte hinunter auf Akira, die nun selig schlief. Sie hatte sich verwandelt. Naoko schlug sich mit der Hand hart gegen die Stirn: Sie hatte vergessen Yura über Akira auszufragen. Ohne Zweifel war auch ihre kleine Hündin eine Dämonin, doch wie war sie in die Neuzeit gelangt? Naoko hoffte inständig, dass sie noch einmal die Gelegenheit bekommen würde Yura all ihre Fragen zu stellen.
 

Langsam ließ die junge Frau ihren Blick streifen. Dabei besah sie sich den Youkai, der gegen einen Baum gelehnt saß, genauer.

Sie sah seine kostbare Kleidung, seine beiden Schwerter und registrierte ebenfalls die feinen, aber ausdruckslosen Gesichtszüge und die langen silbern schimmernden Haare. Auch der Halbmond auf seiner Stirn blieb von ihr nicht unbemerkt.

Alles in allem wirkte seine Erscheinung neutral betrachtet anziehend Männlich.

Plötzlich hob Sesshoumaru den Kopf und schien mit seinen goldenen Augen die ihren zu durchbohren. Schnell wandte sie den Blick ab und errötete leicht, wie sie verwundert und erschrocken feststellte. Ja er sah gut aus, wirklich gut, aber er war eindeutig ein arroganter, brutaler Mistkerl! Sie nickte leicht, wie um ihre Gedanken zu bestätigen, konnte jedoch nicht verhindern, dass ihr Blick erneut zu dem `arroganten, brutalen Mistkerl´ huschte, der sie unverändert anstarte.
 

Eines wusste er, dieses Weib war unberechenbar. Man sah ihr ihre Dickköpfigkeit nicht an und ebenso ihre hohe körperliche Leistungsfähigkeit. Aber an ihrer Aura stimmte etwas nicht, sie war angenehmer als sie sonst bei einem Menschen war, er konnte die wärme spüren, die sie ausstrahlte und er wusste bereits, dass sie ihre Aufgabe wie vorhergesehen erfüllen würde, obwohl ihm das zuwider war…

Als er bemerkte, dass sie sich noch immer anstarrten wendete er den Blick äußerlich betont ruhig ab. Seit wann starrte er irgendwelche Frauen an? Ja, sie hatte einen wohl proportionierten Körper, aber sie war ein Mensch, obwohl ihm ihre Augen etwas anderes sagten. Sie sprachen von einem unbezwingbaren Willen, Stolz und hatten etwas Besonderes an sich, etwas dämonisches…?

Doch seine eigene Reaktion überraschte ihn, er machte sich nichts aus Frauen, sie machten nichts als Ärger!

Dennoch sah er erneut zu ihr, aber seine neue Untergebene hatte sich bereits an ihren Hund geschmiegt auf die Seite gelegt und die Augen geschlossen.

Nun, der Hund war auf alle Fälle dämonisch, schließlich hatte sie sich vor seinen Augen verwandelt, als er auf das Weib losgegangen war. Er hasste ungehorsam.

Dieses unberechenbare Weib verbarg irgendetwas. Aus den Erzählungen der alten Miko hatte er erfahren, dass auf sie noch schwere Zeiten zukommen würden. Ihm war es egal, solange sie ihre Dienste tat, wie er es vorgesehen hatte…
 

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Joa, das wars auch schon wieder, ich hoff ihr seid zufrieden^^
 

Jedem der mir ein Komi hinterlässt sage ich gern bescheid wenns weitergeht, also bis dann *wink*
 

LG

Aza_ari

Gift

Haaaaaaaallooooooooo
 

joa, ich habs denn auch mal wieder geschafft, hoff es hat noch jemand interesse^^
 

Viel Spaß beim lesen
 

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Am nächsten Morgen erwachte Naoko durch einen entzückten Aufschrei von Rin, die sich überglücklich auf ihre Freundin warf und ihre Arme um deren Körper schlang.

Noch verschlafen richtete sich Naoko auf, wuschelte Akira kurz durchs Fell und drückte Rin an sich. Dann betrachtete sie die Lichtung. Sie konnte weder Jaken noch den Youkai mit den unendlich tiefen goldenen Augen entdecken.

Ihre Gedanken schweiften ab: Was Ito wohl grade machte? Bestimmt stand er vor ihrer Wohnungstür oder wurde von ihrem Trainer mit spöttischem Blick über ihre Abwesenheit aufgeklärt. Er war ein Engel, dessen war sie sich bewusst…
 

Auf einmal raschelte es im Gebüsch und Akira, die mit Rin getobt hatte, sprang mit gefletschten Zähnen und gesträubten Fell auf.

Kurz darauf torkelten drei Katzendämonen in Menschengestalt aus den Sträuchern. Als sie die kleine Gruppe sahen, lächelten sie arrogant. „Oho, so eine kleine Gruppe ohne Beschützer?“ Nun ja, Sesshoumaru war nicht da, aber auch Ah-Uhn war, zumindest Naokos Meinung nach eine stattliche Gestalt, was die Dämonen nicht zu stören schien. Ein widerlich grinsender Kerl mit langen, verfilzten blonden Haaren warf einen Blick auf Naoko, die trotz ihres schmutzigen Kampfanzuges noch recht gut aussah. „Lass uns das Menschenweib mitnehmen und dann abhauen, die anderen können hier verrecken“, schlug er vor. Was hatten diese Dämonen eigentlich immer alle mit diesem `Weib´ dachte sie genervt. Aus den Augenwinkeln beobachtete Naoko, wie sich Akira erneut verwandelte und so eine Schulterhöhe von ca. 120 cm erreichte, was die drei Dämonen kurzzeitig von ihr selbst ablenkte. Diese Chance nutzte sie, sprang zur erloschenen Feuerstelle, zog ihr Schwert und baute sich in Kampfstellung vor den Drei Katzen- Youkais auf, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sich Rin und Jaken hinter Ah-Uhn versteckt hatten, der bedrohlich knurrte. Wütend fauchte sie: „Versuchts doch!“ Damit hatten die drei nicht gerechnet, doch sie fingen sich schnell wieder und zogen ebenfalls ihre Schwerter. Mit einem „worauf du dich verlassen kannst, Süße!“ stürzte der erste auf sie zu, während sich die anderen jeweils Akira und Ah-Uhn zuwandten um die Gruppe zu teilen.
 

Obwohl der hässliche Dämon einen sehr harten Schlag ausführte konnte Naoko blocken und sogar kontern. Sie war den Männern im Dorf in diesem Moment unendlich dankbar: Regelmäßige Schwertkämpfe hatten ihre Technik und Kraft erhöht, wodurch sie allerdings nicht verhindern konnte, dass sie immer weiter zurückgedrängt wurde. Sie bemerkte schnell, dass sie die Katzen-Youkais unterschätzt hatte und dass sowohl Akira als auch Ah-Uhn langsam an die Grenzen ihrer Kräfte stießen. Naoko beobachtet den Dämon vor sich genau. Er schien kaum Kampf Erfahrung zu haben, hatte aber einen entscheidenden Vorteil durch seinen muskulösen, großen Körper. Ihre Bewegungen, die Anfangs noch elegant und flüssig gewesen waren, wurden mit der Zeit langsamer und ihr Atem ging bereits seit einiger Zeit schwer. Als ihr Gegner erneut sein Schwert auf sie niedersausen ließ, wich Naoko zwar aus, spürte jedoch, wie das Metal in ihre linke Schulter schnitt.

°Na toll, meine Schulter kann ich erst mal vergessen!° dachte sie verärgert, als sich ein brennender Schmerz in ihrer linken Schulter ausbreitete. Dieser Gegner war weitaus stärker, als ihre bisherigen im Mittelalter oder ihre Trainingskameraden in der Neuzeit.

Jetzt mit der Verletzung wurden ihre Bewegungen immer schwerfälliger und ihre Beine zitterten leicht.

Plötzlich wurden die Kämpfenden abgelenkt, denn ein grüner Blitz durchzog die Lichtung und einer der Katzendämonen zerfiel in kleine Stückchen. Auch Akira wurde so von ihrem Gegner befreit und sie sank erschöpft in ihre ursprüngliche Gestalt zurück. Jetzt erkannte Naoko, dass es sich bei dem grünen Blitz um eine Lichtpeitsche handelte, die von Sesshoumaru geführt wurde. Er landete elegant neben Naoko und sah den inzwischen verwirten Katzen-Dämon, der seine Begleiterin verletzt hatte verächtlich an. Nach einem schnellen Blick auf Naoko zerteilte er diesen mit einem seiner Schwerter in zwei Hälften.

Noch während er das tat, sackte Naoko auf den Boden und schloss kurz die Augen um wieder zu Kräften zu kommen und die Beherrschung zu wahren, an der der brennende Schmerz in ihrer Schulter nagte.
 

Als sie sich halbwegs wieder beruhigt hatte, öffnete sie langsam die Augen und blickte direkt in goldene Augen, die ihren Blick gefangen hielten. Sie zuckte zusammen, als Sesshoumaru ohne den Blick abzuwenden, die Hand hob, um ihre Schulter zu berühren. Aus einer Art Trance erwacht wich Naoko seiner Hand aus, stand auf und ging ohne den weißhaarigen Dämon zu beachten, der ihr hinterher sah und jede ihrer Bewegungen folgte, zu ihrem Rucksack. Mit wenigen geschickten Griffen desinfizierte und verband sie ihre Schulter. Dann zog sie Akira zu sich auf den Schoß und drückte den kleinen Körper an sich.
 

Sie hatte sich gut geschlagen. Zwar war Naoko dem Dämon unterlegen gewesen und wäre in absehbarer Zeit vermutlich getötet oder verschleppt worden, doch er hatte keine Angst an ihr riechen können, stattdessen nur Wut. Auch jetzt wollte sie sich keine Schwäche ansehen lassen. Allerdings hatte er in ihren Augen deutlich den Schmerz und ihr Bemühen, die Fassung zu bewahren lesen können. Sie war einzigartig, diese Charakterzüge imponierten ihm… Doch so schnell wie dieser Gedanke sich eingeschlichen hatte, verscheuchte er ihn auch wieder. Sie sollte ihre Aufgabe erfüllen; mehr nicht!
 

Mit den Worten „Wir brechen auf.“ Verließ er die Lichtung, gefolgt von einer auf Ah-Uhn sitzenden, glücklich singenden Rin, die den Kampf wohl wieder vergessen zu haben schien und Naoko, die sich verbissen vorwärts kämpfte, da ihr die Müdigkeit zu schaffen machte. Beobachtet wurde sie von Akira, die sich allerdings wieder erholt hatte, aber ja auch keine tiefe Wunde in der Schulter hatte, die noch immer brannte.
 

Nachdem sie den Tag über, ohne Rücksicht auf Naoko, mit nur einer kurzen Pause gewandert waren, begann es allmählich zu dämmern und endlich entschied Sesshoumaru, der seine neue Untergebene die er unablässig, natürlich unbemerkt, scharf beobachtet hatte, erneut eine Pause zu machen.

Naoko dachte nicht daran ihn um eine Pause zu bitten, da dies einem Eingeständnis ihrer Schwäche gleichgekommen wäre. Stattdessen hatte sie den ganzen Tag verbissen darauf geachtet nicht zu fallen und Rin Geschichten erzählt. Die kleine hatte ihre Laune um einiges gehoben, sie war ja auch wirklich goldig.

Die Anstrengung hatte jedoch dafür gesorgt, dass ihr Verband inzwischen blutdurchtränkt war, und komischerweise hatte sich das Brenn in ihrer Schulter erweitert und nun schmerzte auch ihr linker Arm und ein kleiner Teil ihres Oberkörpers.

Jaken, mit dem sie bisher kaum ein Wort gewechselt hatte, wurde aufgetragen, Holz zu sammeln und Rin bekam den Befehl, begleitet von Ah-Uhn und Akira für Essen zu sorgen.

Als sie mit Sesshoumaru alleine war, wandte sie sich an ihn: „Ist hier in der nähe ein Fluss?“ Nach einem Kopfnicken Sesshoumarus in südliche Richtung holte sie sich die Erlaubnis im Fluss baden zu gehen und schlenderte los.

Am Fluss angekommen, entledigte sie sich rasch ihrer Kleidung und glitt langsam in das kühle Wasser. Was sie nicht bemerkt, war der ausdrucklose Blick, der ihr folgte und der keinem Anderen als Sesshoumaru gehörte.
 

Als erstes löste sie den Verband um ihre Schulter und wusch die Wunde aus. Dann versuchte sie ein paar Meter zu schwimmen, was ihr jedoch misslang, da sie kein Gefühl mehr in ihrem linken Arm hatte.

Nachdem sie aus dem Wasser gestiegen war, ließ ihr Sesshoumaru noch Zeit, sich frische Sachen anzuziehen, bevor er wie aus dem Nichts vor ihr auftauchte und sie mit der linken Schulter zu sich drehte. Doch anstatt still zu halten riss sich Naoko aus seine nicht allzu festem Griff und funkelte ihn böse an. „Das Gift wird deine Muskeln lähmen und zu einem Herzstillstand führen.“ Gab er mit seiner üblichen kalten Stimme von sich. Naoko verzog ihr Gesicht. „Tatsächlich?“, brachte sie mit monotoner Stimme hervor. So weit war sie auch schon, schließlich verstand sie etwas von Giften und ihren Wirkungen, da sie sich mit der Heilkunst auskannte.
 

Augenblicklich spürte sie den festen Griff des Youkais um ihren Hals, der ihre Luftzufuhr beträchtlich verringerte. Verdammt, warum hatte sie Akira nicht mitgenommen…

„Wenn ihr euch nicht ein neues Kindermädchen suchen wollt, solltet ihr mich langsam loslassen, meint ihr nicht?“ fragte sie und legte soviel spott, wie sie konnte in diesen Satz. Das schöne Gesicht ihres Gegenübers kam dem ihren näher und er verkündete herablassend: „Als Kindermädchen bist du jederzeit zu ersetzen.“ Dann ließ er sie jedoch fallen und wandte sich mit den Worten „Nun werden wir sehen, was deine Heilkenntnisse taugen.“ In Richtung des Lagers, wo die anderen bereits warteten.
 

Naoko lächelte bitter. Sie wusste ganz genau, dass das Gift stark war und sie sich beeilen musste. So trottete sie zum nahen Waldrand, wo sie die geeigneten Kräuter fand, die sie am Lager zerkleinerte und mit kaltem Wasser in einem Tonbecher aus dem Dorf vermischte. Dann erhitze sie das Gemisch über dem Feuer, neben dem sich Jaken und Rin mit Akira unter ihrer Decke bereits zum schlafen eingerollt hatten.
 

Interessiert beobachtete Sesshoumaru das Weib, das nun die Flüssigkeit in dem Becher begutachtete. Würde das Mittel wirken, hätte sie eine äußerst schmerzhafte Nacht vor sich, andernfalls würde die zerbrechlich wirkende, aufbrausende junge Frau die Nacht nicht überleben…
 

Als das Getränk warm genug war, warf Naoko einen Blick in den Tonbecher. Sie zuckte mit den Schultern: Entweder es half oder nicht!

Die Taubheit hatte sich jetzt über den gesamten linken Arm, und ihren Oberkörper ausgebreitet, sie hoffte aber, dass sie noch in der Lage sein würde zu schlucken; andernfalls…

Sie setzte den Becher an die Lippen und schluckte die widerliche Brühe mühsam hinunter. Als ein brennen in ihrem Körper einsetzte wusste sie, dass ihr Gegenmittel wirkte und sie sah triumphierend zu Sesshoumaru rüber, der mit dem Rücken gegen einen Baum gelehnt auf dem Boden saß und sie weiterhin beobachtete.

Doch das brennen war unangenehmen. NEIN, es war grässlich und sie wandte sich von dem Youkai ab, um die Tränen zu verbergen, die ihr heiß über die Wangen liefen, die der Hunde-Youkai aber natürlich roch. Plötzlich fühlte Naoko, wie sich ein Arm um ihre Taille schlang und sie im Schoß des großen Youkais saß.
 

Was war den jetzt los? Erschrocken versuchte sie sich aus seinem Griff zu befreien und wand sich wie ein Fisch.

Sesshoumaru zog eine Augenbraue hoch. Grade, als sie sich gekrümmt hatte, war sie zu stolz gewesen, um ihm ihren Schmerz zu zeigen, doch er hatte ihre tränen gerochen und ihre Qual fast körperlich fühlen können. Warum konnte sie nicht einfach still halten? Dieses Weib brachte eine Kraft auf, die er von ihr niemals vermutet hätte, zumindest nicht in diesem Zustand.

Um sie zu beruhigen setzte er seinen Finger auf eine besondere Stelle in ihrem Nacken.

Wie vorausgesehen versteifte sich ihr Körper und sie gab keinen Ton mehr von sich. Das war ja auch unmöglich, da der Youkai ihren Körper gelähmt hatte. Sie konnte sich also nicht bewegen, spürte aber dadurch den starken brennenden schmerz nur noch sehr schwach.

Im ersten Moment bemerkte er, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte und Panik in ihr aufstieg.

Verzweifelt wollte sie sich bewegen, doch ihr Körper gehorchte ihrem Verstand nicht mehr. Macht es ihm etwa spaß, sie so zu erschrecken? In dieser Lage hatte sie nicht einmal die Chance sich zu verteidigen, sollte der Youkai hinter ihr auf die Idee kommen, sich mal wieder an ihr abreagieren zu müssen. (-.-°)

Doch es half nichts. Zudem glaubte sie im Moment nicht, dass Sesshoumaru vorhatte ihr irgendwie schaden zuzufügen…

So gab sie resigniert auf und versuchte ihre Panik herunterzuschlucken, um sich wieder zu beruhigen.
 

Als Sesshoumaru bemerkte, dass ihr Puls wieder normal ging, hob er erneut seine Hand in ihren Nacken. Sanft drückte er auf den gleichen Punkt in Naokos Nacken, durch den er soeben ihren Körper bewegungsunfähig gemacht hatte.
 

Wie in Zeitlupe drehte sie sich zu ihm um, ihre Schmerzen schienen wie vermutet abgeklungen zu sein(was ja sein Ziel gewesen war). Als er forschend in ihre Augen sah funkelten diese.

Unglaublich schnell hatte sie ihre Hand erhoben und hätte ihn ins Gesicht geschlagen, hätte er ihre Hand nicht aufgehalten, was ihm jedoch keinerlei Probleme bereitete. Auch die zweite Hand, die rasend schnell auf ihn niedersauste, wurde leicht gestoppt.

Naoko verengte die Augen zu Schlitzen und ihr Zorn wuchs ins unermessliche. WIE KONNTE ER ES WAGEN?? Obwohl sie ganz genau wusste, dass er sie nicht aus Boshaftigkeit gelähmt hatte, würde sie nie vergessen, welche Panikwelle ihren Körper überschwemmt hatte. Diese Panik hatte sie noch nie gespürt, dieses Gefühl den Launen eines anderen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein…

Na ja, sie musste zugeben, dass sie selber Schuld hatte; er war stärker und schneller als sie…schließlich war sie ein Mensch…NOCH!

Wenn sie ihre dämonische Form angenommen haben würde, würde sie es ihm heimzahlen!!! In dem Moment, in dem diese Gedanken in ihrhochstiegen, wusste sie , wie albern sie doch waren. Denn wie sollte sie das anstellen? Der kalte Youkai, der noch immer ihre Handgelenke festhielt, würde ihr ganz bestimmt nicht sagen, wie sie das Schwert finden könnte, geschweige denn sie freilassen.

Auf einmal ließ Sesshoumaru ihre Hände los und gab ihr einen Stoß in den Bauch, worauf hin die junge Frau eine Rückwärtsrolle macht und elegant auf den Knien landete. Als sie den Blick wieder auf Sesshoumaru wandte, hatte der sich im Schneidersitz mit geschlossenen Augen am Baum zurückgelehnt. Für ihn schien das Thema nicht länger relevant.
 

Sie musterte sein Gesicht und musste zum wiederholten Mal an diesem Tag feststellen, wie gut er aussah. Es zuckte leicht um seine Mundwinkel und Naoko konnte sich ein sarkastisches lächeln nicht verkneifen. Natürlich hatte er die Musterung trotz der geschlossenen Augen bemerkt und dachte sich nun seinen Teil. Eingebildeter Schnösel…

°Na ja, was soll’s…° dachte sie.

Es hatte aufgefrischt, weil es bereits auf den Herbst zuging und die Sonne untergegangen war. Da sie ihre Decke an Rin und Akira weitergegeben hatte, das Feuer erloschen war und ein kühler Wind durch den Wald zog, kroch sie nun vorsichtig auf den Youkai mit den geschlossenen Augen zu.

Sie kroch an ihm vorbei und ließ sich dann in seinem Windschatten neben ihm am Baum nieder. Plötzlich wandte Sesshoumaru ihr sein Gesicht zu, doch als er keine Einwände erhob lehnte sie sich müde an dem Baumstamm zurück und schloss nun erschöpft die Augen.

Kurze Zeit später glitt sie in das reich der Träume, den Youkai nicht bemerkend, der seinen Blick immer noch auf sie gewandt hatte.
 

Als der zierliche Körper Naokos auf einmal an dem Youkai neben sich lehnte, machte Sesshoumaru noch immer keine Anstalten, sie von sich zu stoßen, was sehr ungewöhnlich war.

Aber sie war auch keins dieser Weiber, das sich versuchte an ihn zu ketten…

Wenn er es genau betrachtete roch sie angenehm und ihr Charakter sagte ihm zu, obwohl sie ein Mensch war.

Er blickte auf den Kopf hinunter, der an seine Schulter gebetet lag und sog unbewusst den Duft ihrer seidigen schwarzen Haare ein.
 

Dann wandte er sich wieder ab und schloss ebenfalls die Augen. Sie war die letzte Hoffnung…für seine Verlobte!

Würde es der jungen Frau, die nun friedlich neben ihm schlief nicht gelingen, seine Verlobte zu retten, müsste er eine lange und nervenaufreibende Prozedur über sich ergehen lassen. Dann müsste er ein zweites Mal vor den Rat treten und sich eine Verlobte zuteilen lassen… Er respektierte den Rat der fünf Youkai-Lords, die der Tradition entsprechend gemeinsam über Japans Geschicke berieten. Doch da auch er diesem Rat angehörte, musste er sich eine Gefährtin nehmen, die ihm dann Junge schenken würde, damit seine Nachfolge gesichert war.

Selbstverständlich würde die vorteilhafteste Gefährtin für ihn ausgesucht werden, doch auch von ihr wäre der Youkai schnell gelangweilt, wie von seiner letzten, die jedoch glücklicherweise in einem harten Winter gestorben war. Doch der Rat war misstrauisch geworden, denn auch seine jetzige Verlobte schien ins Totenreich überzugehen…
 

tja, das wars dann auch schon wieder...

Ich hoff es hat euch gefallen und ich schick natürlich jedem, der mir ein komi hintrerlässt gerne wieder ne ENS, wenns weitergeht ;-)
 

bis dahin

LG *wink*

Aza_ari

Sesshoumarus unangenehmer Gast

Hallo ihr!!!
 

hier ist Kapitel 6 von Herrin des Nordens.

Wollt ersmal allen Komischreibern ganz lieb danken, also: DANKE für die Komis!!!
 

mehr gibts auch nicht zu sagen...
 

na denn, viel spaß beim lesen!
 

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Am nächsten Morgen wachte Naoko bei Sonnenaufgang auf. Erschrocken setzte sie sich grade hin, da sie erst jetzt bemerkte, dass sie an der Schulter des großen Youkai lag.

Ruckartig drehte sie den Kopf zur Seite, nur um in das spöttisch lächelnde Gesicht Sesshoumarus zu sehen.

„Gut geschlafen?“ fragte seine belustigte arrogante Stimme.

Was war denn so lustig??? Sie verzog den Mund, änderte dann jedoch ihre Strategie. „Um genau zu sein, ja, es war recht akzeptabel“, antwortete sie übertrieben süß lächelnd.
 

Sie hatte sogar die Wahrheit gesagt…na ja, fast. Wenn sie ehrlich war, war es sehr angenehm gewesen, die Körperwärme des Youkais zu spüren. Ihn nicht weiter beachtend lehnte sie sich wieder am Baumstamm zurück und sah sich zufrieden den Feuerroten Himmel an, in den sich das Gelb der aufgehenden Sonne mischte. Sie konnte den Atem des Youkais neben sich hören und sog genüsslich die frische Morgenluft ein.
 

Schließlich stand sie auf, da sie nicht wollte, dass Jaken oder Rin sahen, wie nah sie ihrem Meister war.

Sie warf noch einmal einen kurzen Blick auf ihr ehemaliges `Schlafkissen´ und schlenderte dann ohne zu fragen zu einem nahen Fluss, an dem sie bereits gestern vorbei gekommen waren.

Dort kniete sie sich hin, wusch ihr Gesicht mit dem klaren kalten Wasser und löste ihren Zopf, den sie sich nach dem letzten Mal baden geflochten hatte. Sie kämmte ihre schwarzen langen haare mit ihren Händen aus und band sie zu einem normalen Zopf zusammen.

Dann setze sie sich, die Füße im Wasser baumelnd ans Ufer und betrachtete ihr Gesicht, das sich auf der Wasseroberfläche spiegelte.

Bis auf einmal knapp über ihrem Kopf das strahlende Gesicht Rins auftauchte und sie wenige Sekunden später Rins Arme spürte, die sich um sie legten. Die kleine kuschelte sich kurz an ihren Rücken. „Guten Morgen Naoko, Sesshoumaru-Sama schickt mich, wir wollen aufbrechen.“
 

Also stand Naoko auf, nahm Rin bei der Hand und ging mit ihr zurück zum Lager. Schnell packte sie ihren Rucksack auf Ah-Uhns Rücken und begrüßte Akira, die ihr als Gruß die Hand abschleckte.

Den Vormittag verbrachten sie mit pausenlosem wandern über Feldwege. Während Sesshoumaru schweigsam an der Spitze ging, gefolgt von Jaken, hielt sich Naoko mit Akira weiter hinten bei Ah-Uhn und Rin auf.

Gegen Mittag tauchte auf einmal in der weiten Landschaft ein riesiges Schloss auf. Rin rannte, gefolgt von einer begeisterten Akira und Ah-Uhn kreischend auf das monströse Gebäude zu und lief durch ein von zwei Wachen flankiertes Tor.

Naoko, die verwirrt war, erhielt eine Erklärung von Jaken: „Was du hier siehst ist das Schloss des Herrn der westlichen Länder.“ Sie folgte Jaken und seinem Meister ebenfalls durch das mächtige Tor und passierte einen Garten, in dem die verschiedensten Pflanzen wuchsen.

Als sie durch eine große Flügeltür das innere des Schlosses betraten, wandte sich Sesshoumaru an zwei Dienerinnen, die sich ehrfürchtig verneigten. „Ist sie schon da?“ „Ja Herr, sie ist inzwischen in ihrem Zimmer.“ Mit einem Blick auf Naoko befahl er den beiden Frauen: „Bringt sie zum Bad und dann zeigt ihr ein Zimmer.“ Damit ließ er Naoko allein mit den beiden jungen Dämoninnen und wandte sich gefolgt von Jaken einem der Zahllosen Gänge zu, die aus der Eingangshalle führten.
 


 

Die Frauen führten Naoko durch einen anderen, mit Fenstern versehnen Gang, von dem aus man in den Garten blicken konnte und Naoko nahm sich vor, diesen sobald sich eine Gelegenheit fand, zu erkunden.

Vor einer schweren Holztür blieben die Frauen stehen und baten Naoko einzutreten.

Der Raum war abgedunkelt und verströmte einen angenehm beruhigenden Geruch. In der Mitte des großen Raumes befand sich ein Ovales Becken, dass in den Boden eingelassen war und in dem sich heißes Wasser befand. Die Dämoninnen legten Handtücher neben das Becken und verließen mit einer höflichen Verbeugung das Bad.
 

Etwas unschlüssig trat Naoko an das Becken. Kurzerhand zog sie ihre Kleidung aus und ließ sich ins heiße Wasser gleiten. Ein kribbeln setzte ein und die junge Frau seufzte entspannt auf. Schnell löste sie ihren Zopf und begutachtete dann den Verband um ihre Schulter. Unter dem Verband kam eine hässliche Wunde zum Vorschein, die jedoch langsam verheilte und auch endlich nicht mehr so sehr schmerzte. Sie tauchte unter und schwamm ein paar Züge.

Dann gönnte sie sich noch etwas Zeit zum entspannen und schloss genüsslich die Augen.

Als sie merkte, das sie kurz davor war einzuschlafen erhob sie sich aus der Quelle und Band sich ein Handtuch um ihren Nassen Körper. In ein weiteres Handtuch wickelte sie ihre langen Haare ein und rubbelte sie halbwegs trocken.
 

Ein leises klopfen ließ sie aufmerken. Auf ihr zögerliches „Herein“ trat eine Dienerin ein, die ein Bündel in den Armen trug. Sie legte es ab und erklärte, dass es sich bei dem Bündel um

einen Kimono handelte, den Naoko beim Abendessen tragen solle. Sie bat die junge Youkai um einen Verband und eine Bürste oder einen Kamm, den diese sofort holte.

Schnell trocknete Naoko ihren Körper ab und legte sich dann einen neuen Verband an. Als die Dienerin ihr in den Kimono helfen wollte, winkte sie ab: „Warte, lass es mich erst mal versuchen, wenn ich etwas falsch mache, kannst du es mir ja sagen“ Die Dienerin nickte und Naoko band unter ihrem Blick den Kimono ohne Probleme zusammen. In diesem Augenblick dankte sie Yura, die ihr vor langer Zeit beigebracht hatte, wie man einen Kimono richtig zu- und aufknotete.
 

Der Kimono war aus einem silbernen Seidenstoff geschneidert und von grünen Fäden durchzogen. Er schmiegte sich perfekt an die Haut an und Naoko ließ sich nur noch leichte Schuhe dafür geben. Dann bat sie um ein neues Zopfband und frisierte sich schnell.

Als sie fertig war, wurde sie von der Dienerin zu ihrem Zimmer geführt. Als sie durch die Tür trat, verabschiedete sich die Dienerin mit den Worten, sie würde sie holen, wenn es Zeit zum Essen sei.
 

Gelangweilt besah sich Naoko den Raum. Er war ausgestattet mit einem gemütlich aussehenden Bett, einer Wäschetruhe und einem Tisch mit zwei Stühlen. Die Wand zierten Landschaftsbilder und Wandteppiche. Vor dem Bett lag ein weiches Fell und durch zwei große Fenster fiel das warme Sonnenlicht ein.

Sie setze sich auf das Bett und ließ sich in die weichen Kissen sinken.

Genervt verdrehte sie die Augen, als jemand an die Tür klopfte. Konnte sie nicht mal ihre Ruhe haben? Wohl nicht.

Vor der Tür wartete nicht die Dienerin. Ein gedämpftes Bellen erklang und Naoko richtete sich freudig auf. Durch die Tür spazierten Rin und ihre kleine Hündin, die sofort zu ihr aufs Bett sprang und sich an ihre Herrin schmiegte. Auch Rin setzte sich auf das Bett und fing gleich an fröhlich drauf los zu plappern: über das Schloss, seinen Garten und dass wohl ein Dämon zu Gast sei.

Das alles interessierte Naoko weniger, doch mit einem Mal kam ihr eine Idee. „Sag mal Rin, hat das Schloss eigentlich eine Bibliothek?“ „Ja, eine große und ich kann sie dir zeigen, wenn du möchtest.“ Dankbar nickte Naoko, vielleicht würde sie in der Bibliothek etwas über das Schwert oder ihre Eltern herausfinden…
 

Als es erneut klopfte stand die Dienerin vor der Tür und geleitete Rin und Naoko zum Speisesaal, was von Akira mit einem traurigen jaulen quittiert wurde, da diese laut der Dienerin nicht im Speisesaal zugelassen war.

Da Sesshoumaru bereits wartete, setzte Rin sich einfach auf einen Stuhl an der Tafel und Sesshoumaru wies Naoko einen Platz neben der kleinen zu.

Während sie ihr Essen in sich reinstopfte bearbeitet Rin Naoko so lange, bis diese sich geschlagen gab und ihr versprach später eine Gutenachtgeschichte zu Erzählen.
 

Das Gebrabbel der kleinen brach jäh ab, als sich die schweren Türen des Speisesaals öffneten und eine Frau hineinstolzierte. Rin blieb der Mund offen stehen und Naoko sah sich die Frau, die zweifellos eine Dämonin war genauer an. Sie hatte langes orangenes, gepflegtes Haar und schwarze Augen. Sie trug einen reich bestickten Kimono und teuer aussehenden Schmuck. Ihre Elegante Erscheinung wurde abgerundet durch dezente Schminke.

Doch ihr Gesicht glich einer Maske. Sie lächelte überheblich und ihre Augen spiegelten pure Arroganz wieder. Ohne Naoko, Rin oder Jaken zu beachten ging sie auf Sesshoumaru zu und verbeugte sich leicht vor ihm.

Als sie rechts neben ihm Platz nahm musterte sie Rin mit einem verachtenden Blick. Dann streiften ihre Augen über Jaken und blieben an Naoko hängen. Fragend zog sie eine Augenbraue hoch und wandte sich dann Sesshoumaru zu. „Wer ist das?“

Der Angesprochene nickte Naoko zu und diese beantwortete die Frage der Dämonin: „Naoko Asakuro. Würdet ihr mir euren Namen nennen?“ Sie blickte der Youkai fest in die Augen, hatte aber diesen höflichen Umgangston gewählt, da sie sich sicher war, dass sie einer hochrangigen Dämonin gegenübersaß. „Nun, mein Name lautet Akemi, Mensch.“ Das letzte Wort sprach sie so abfällig aus, dass Naokos Augen aufblitzen. Sesshoumaru verfolgte diese Konversation gelangweilt. Er kannte Akemi zur genüge.

Rin schien die unangenehme Spannung im Raum zu spüren und bat darum, in ihr Zimmer gehen zu dürfen, was ihr erlaubt wurde. Mit einem letzten Lächeln in Richtung Naoko verließ sie zusammen mit Jaken, der die Youkai mit den orangenen Haaren ebenfalls nicht leiden konnte, den Raum.
 

Naoko wandte sich an Sesshoumaru: „Sesshoumaru-Sama, würdet ihr mir bitte gestatten, Akira täglich in der Küche zu füttern?“ Der Youkai deutete ein Nicken an und Naoko war zufrieden. „Wer ist das?“ richtet nun Akemi die Frage an die zufrieden lächelnde Frau ihr gegenüber. Diese verengte die Augen. Das Vokabular der Youkai schien nicht sonderlich ausgeprägt zu sein und warum hatte die Stimme der Youkai einen so abfälligen Ton?

„Meine sehr treue Freundin, wenn ihr wisst was das ist“ entgegnete Naoko Akemi mit einem übertrieben höflichen lächeln, konnte aber den spott in ihrer Stimme nicht verbergen.“

Akemi war gereizt. Sie knurrte einmal unüberhörbar, wurde jedoch dank einem Knurren Sesshoumarus abgewürgt. Naoko sah von der wütenden Akemi zu dem Youkai, der sich nun wieder seinem Essen zugewandt hatte. Was war denn jetzt los?
 

Sie blickte ärgerlich auf Sesshoumaru. Hatte er sich keinen angenehmeren Besuch einladen können? Hatte er ihr nicht wenigstens sagen können, dass er Besuch hatte, dann wäre sie erst gar nicht zum Essen erschienen.

Als sie mit dem Essen fertig war, stand sie ohne ein Wort auf, warf einen Blick auf Sesshoumaru, der den Kopf gehoben hatte und verließ ohne ein Wort oder eine Verbeugung den Raum.

Warum sollte sie sich auch verbeugen. Sie war die rechtmäßige Herrin des Nordens, dachte sie in einem Anflug von Trotz.
 

Auf direktem Weg ging sie ins Zimmer von Rin, nach dessen Weg sie einen der Wachen auf den Gängen gefragt hatte.

Auf dem Weg begegnete ihr ein großer Youkai mit breiten Schultern. Als er sich vor ihr verbeugte, und sie nach ihren Wünschen fragte, trug sie ihm mit zaghafter Stimme auf etwas Fleisch für Akira auf ihr Zimmer zu bringen. Warum sollte sie in die Küche gehen, so war es doch viel praktischer, obwohl es seltsam war, anderen Befehle zu erteilen…

Schließlich machte sie sich wieder auf den Weg zu Rin.

Diese lag noch wach in ihrem Bett und erwartete sie. Naoko setzte sich auf den Bettrand der Kleinen und erzählte ihr eine der Geschichten, die sie in ihrer Kindheit im Waisenhaus erzählt bekam. Es war angenehm.

Sie konnte den Wortwechsel beim Abendbrot vergessen und streichelte Rin über ihr weiches braunes Haar.

Schon bald fielen der kleinen die Augen zu und Naoko strich ihr ein letztes Mal über den Kopf, bevor sie sich wieder zu den Wachen begab, um sie auch nach dem Weg zur Bibliothek zu fragen, da Rin ja bereits schlief.
 

Als sie vor der Tür zur Bibliothek stand und die Hand auf den Knauf legte, erschien die hochnäsige Dämonin im Gang. Zielstrebig ging sie auf die junge Frau zu und fauchte fuchsteufelswild: „Was hast du im Schloss zu suchen?“

Unbeeindruckt musterte Naoko Akemi mit einem kalten Blick und antwortete dann: „Ich sorge für Rin.“ Damit ließ sie die Youkai im Gang stehen, um Sesshoumaru um den Schlüssel für die Bibliothek zu bitten, da die Tür abgeschlossen war, wie sie soeben festgestellt hatte.
 

Doch so leicht ließ sich Akemi nicht abschütteln.
 

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das wars auch schon wieder, hoff es hat euch gefallen!!!
 

wär nett, wenn ihr mir wieder ein Komi hinterlasst, dafür gibts dann natürlich ne ENS, wenn weitergeht^^
 

aslo dann, bis zum nächsten Kapi
 

HEAL

Aza_ari

Die eigentliche Aufgabe

So, ich habs mal wieder geschafft, und endlich ist das nächste Kapi fertig.

Ich hab eigentlich nix mehr zu sagen, außer:
 

Viel Spaß beim Lesen!!!
 

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Ein knurren ertönte und die Rothaarige Youkai stand auf einmal vor Naoko, die jetzt wirklich langsam genervt war.

Blitzschnell verpasste ihr die Dämonin einen Stoß in den Bauch und Naoko knallte mit dem Rücken gegen die Wand. Man hatte die sich schlecht unter Kontrolle!!!

„Dann erkläre mir mal, warum der Verlobte meiner Schwester so intensiv nach dir riecht, du dreckiger Mensch.“

So, Dämonin oder nicht, jetzt ging sie zu weit.

Augenblicklich hatte Akemi Naokos Handabdruck im Gesicht, denn diese hatte ihr eine schallende Ohrfeige verpasst.

Doch nachdem sie den Schock verwunden hatte, färbte sich ihre Augen von schwarz zu rot und sie stieß Naoko diesmal mit aller kraft gegen die Wand.

Naoko, die auf die Härte dieses Schlages nicht vorbereitet gewesen war, fiel mit dem Kopf gegen den harten Stein und sofort setzte ein heftiger schmerz in ihrem Kopf ein, der Naoko zu Boden sinken ließ.

Akemi wandte sich von der am Boden liegenden Frau ab und entfernte sich mit wehendem Kimono. Im Gang erschallte noch einmal ihre Stimme „Nimm dich in Acht, Mensch!“
 

Wie konnte diese Dämonin nur so viel Kraft haben? Die Welt war so ungerecht. Mühsam raffte sich Naoko auf und taumelte mit höllischen Kopfschmerzen den Gang entlang.

An der Tür des Speisesaals klopfte sie einmal. Sie straffte die Schultern und trat, den Schmerz ignorierend ein.

Im Saal brannte nur eine Lampe und am Tisch saß Sesshoumaru. Der anscheinend gearbeitet hatte. Er sah sie an und fragte dann in seinem üblichen Ton: „Was willst du? Geh in dein Zimmer.“ „Verzeiht, Senpai, würdet ihr mir den Schlüssel für eure Bibliothek aushändigen?“ Es war Kühl im Raum und Naoko fröstelte.

Der Schmerz in ihrem Kopf trug nicht unbedingt zu ihrem wohlbefinden bei und sie hatte jetzt keine Geduld mehr, den kalten Blick ihres Meisters auf sich gerichtet zu wissen.

„Bitte!“, fügte sie jetzt gereizt hinzu.
 

Sesshoumaru war der gereizte Tonfall Naokos aufgefallen. Sie forderte ihn schon wieder heraus. Er erhob sich von seinem Platz und ging nun mit drohender Miene auf die junge Frau zu.

Als er ihr Gesicht genauer betrachtete änderte sich seine Mimik. Der Youkai hob die Hand, griff in einer raschen Bewegung nach ihrem Kinn und begutachtete ihr Gesicht.

Was hatte sie jetzt wieder angestellt; sie blutete aus der Nase.

Plötzlich wurde die Tür zum Speisesaal aufgestoßen und Akemi platzte herein. Naoko wollte sich Sesshoumaru entziehen, doch der hielt ihr Kinn weiter fest. „Was tut ihr da, Senpai?“ Sesshoumaru, der sich keineswegs stören ließ betrachtet immer noch das Gesicht der jungen Frau, die sich von ihm losreißen wollte. „Was ist passiert?“ Stumm, mit einem trotzigen Blick sah die Frau mit den grünen Augen in sein Gesicht.

Gestern noch hatte sie an ihn gelehnt geschlafen und jetzt redet sie nicht einmal mehr mit ihm. Was war mit diesem Weib los?

Er warf einen kurzen Blick zu der aufgebrachten Akemi und reimte sich zusammen, dass sie die Ursache für das Blut im Gesicht von Naoko war, die nun ihre Augenbrauen zusammenzog.

Der Schmerz in ihrem Kopf wollte einfach nicht abklingen.

Die schneidende Stimme der arroganten Youkai erklang aus der Ecke: „Warum habt ihr den Geruch dieses unwürdigen Menschen an euch?“

„Die Nächte sind kalt.“ War die einfache Erklärung Sesshoumarus. Nicht, dass er es nötig hatte, sich zu rechtfertigen.

Es reizte ihn aber, die hochnäsige Dämonin zu schocken, da er wusste, dass alles was er sagte an die Ohren seiner Verlobten gelangen würde. Akemi sollte sich gefälligst zurückhalten: Sie war lediglich ein Gast in seinem Schloss!
 

„Geh in dein Zimmer.“ Würgte er Akemi ab, die entrüstet den Mund geöffnet hatte, um ihm etwas zu entgegnen.

Diese sah empört von ihm zu der Frau, der er noch immer so nah gegenüber stand, fügte sich dann aber wütend knurrend dem Befehl ihres Gastgebers und verschwand im Gang. Sesshoumaru ließ von Naoko ab und sah ihr stattdessen scharf ins Gesicht.
 

Diese legte eine Hand an ihre Stirn und drehte sich um. Sie war keines falls scharf darauf Sesshoumaru Rede und Antwort zu stehen; mit Akemi würde sie noch selber abrechnen…

Der Schlüssel war vergessen. Sie wollte nichts weiter als ins Bett.

Plötzlich wurde sie von zwei Starken Armen hochgehoben und als sie aufsah, sah sie in das ausdrucklose Gesicht ihres Meisters, der sie nun durch die Gänge zu ihrem Zimmer trug, wo er sie sanft auf ihrem bett ablegte.

Mit einem weißen Tuch wischte er Naoko das Blut aus dem Gesicht und legte ihre Decke über sie.

Sie war zu müde um sich zu sträuben und ließ den Youkai über ihr gewähren.

Der blickte sie sekundenlang an, wandte sich aber rasch von ihr ab, als er die Anwesenheit eines Dieners spürte.
 

Der Mann schrumpfte unter dem Blick seines Meisters zusammen und überbrachte stammelnd die Botschaft. „Eure Verlobte ist angekommen, Herr. Wollt ihr sie empfangen?“

Die goldenen Augen seines Meisters schienen funken zu sprühen, doch seine Stimme klang kalt und emotionslos wie immer. „Richte ihr aus, ich werde sie in ihrem Zimmer aufsuchen.“

„Sehr wohl, Meister.“ Schnell machte sich der Diener aus dem Staub, denn obwohl er keine Gefühlsregung in dem Verhalten Sesshoumarus hatte erkennen können, hatte er das ungute Gefühl, zum falschen Zeitpunkt mit den falschen Nachrichten aufgetaucht zu sein.
 

Leise schloss Sesshoumaru die Tür zum Zimmer seiner Untergebenen und schritt den Gang entlang, der zu einem weiteren Gästezimmer gehörte.

Ohne anzuklopfen öffnete er die Tür und trat in eine Wolke aus stark duftenden Parfums, die seine Nase vollends zu betäuben schien.

Dennoch verzog er keine Miene und trat stattdessen an das große Himmelbett mit der Edlen Decke, die im sanften Licht der Fackeln schimmerte.

Unter der Bettdecke lag eine zierliche Gestalt, die die Augen geschlossen hate und ein leichtes Lächeln auf den Lippen trug.

Als er sich räusperte schlug sie ihre Augen auf und blickte kraftlos in das Gesicht ihre Verlobten. „Sesshoumaru….“ Unbeeindruckt blieb der große Youkai stehen. Er kannte die Schauspielerischen Fähigkeiten seiner Verlobten und verzog bei ihrem Anblick innerlich den Mund.

Er hasste sie nicht…nein, sie war ihm Gleichgültig. Er hatte nie eine Frau gewollt, hatte sich nie für eine der Wohlerzogenen Ladies interessiert und doch lag nun eines dieser Geschöpfe in seinem Gästezimmer und sah ihn aus seinen Braunen Augen flehend an. Er wusste sehr wohl, dass sie ihn verehrte und nur zu gerne in seinem bett schlafen würde. Und das, obwohl er ihr niemals verschwiegen hatte, dass er keinerlei Gefühle für sie hegte…

Weiber, akzeptierten einfach keine unabänderlichen Tatsachen!!!

Sie waren schließlich nicht mehr als ein recht angenehmer Zeitvertreib, wann immer er es wünschte.
 

„Warum bist du hier, Misaki?“ Seine Frage brachte ein blitzen in die Augen seiner Verlobten. „Was hat dieses zweite Menschenweib hier zu tun?“ Sie war in rage, dass konnte Sesshoumaru an ihrem veränderten Geruch erkennen. Spöttisch und zugleich strafend betrachtete er sie.

„Nun Misaki, diese Frau ist deine Rettung.“

Misaki senkte peinlich berührt den Kopf und stammelte: „Entschuldigt, Sesshoumaru.“

Der Angesprochene nickte und verließ mit langen schritten den Raum. Er kannte seine Verlobte kaum, hatte sie das erste Mal bei einem Empfang wenige Wochen vor ihrer amtlichen Verlobung gesehen. Sie schien weniger bösartig und heimtückisch zu sein, als ihre Schwester Akemi…
 

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Naoko schreckte auf, als sie unsanft aus ihren Träumen gerissen wurde. Als sie den kleinen grünen Krötendämon vor sich musterte, setzte ein brummen in ihrem Kopf ein.

Na toll! Da hatte sie so schön geschlafen und ausgerechnet Jaken musste sie wieder in die Realität holen.

Akemi hatte ihr ernster zugesetzt, als sie erst vermutet hatte. Warum mussten die Wände auch so hart sein, murrte sie in Gedanken.
 

„Aufstehen Naoko, der Meister verlangt euch zu sehen!“ Unfreundlich blickte Naoko auf Jaken herunter, der einen Schritt zurückwich. „Warum hast du mich geweckt?“

„Die Dienerinnen bekamen dich einfach nicht wach und der Meister hat es mir befohlen.
 

Aha, dann hatte sie das also Sesshoumaru zu verdanken; blöder Youkai. Er war an allem Schuld, schließlich waren das auch seine Wände, die ihr solche Kopfschmerzen verursacht hatten, dachte Naoko trotzig.

°Nun hör aber auf, benimm dich nicht wie ein kleines Kind° schallt sie sich in Gedanken und beschloss, das Beste draus zu machen.
 

Als sie sich suchend nach Akira umsah und sie nicht entdeckte, erfuhr sie von Jaken, dass diese sich im Garten befand, wo sie mit anderen Schlosshunden spielte und auch schon etwas zu fressen bekommen hatte. Das war Naoko nur recht, denn sie hatte leider noch keine Zeit für ihre kleine Hündin gehabt.

Sie blickte Jaken nun um einiges freundlicher an, denn sie hatte soeben eine Aufgabe für den kleinen grünen Dämon gefunden: Sie bat ihn einem Diener auszurichten, er solle nun jeden Morgen und Abend etwas Fleisch für Akira aus der Küche organisieren und in ihr Zimmer schaffen. Tatsächlich willigte Jaken nach einem kurzen Naserümpfen ein und Naoko schickte ihn nun wieder halbwegs zufrieden aus dem Zimmer.

Schnell wusch sie sich mit kaltem Wasser aus einer großen Tonschüssel auf ihrem Tisch. Danach schlüpfte sie in einen frischen Kimono, der in ihrer Wäschetruhe bereitlag. Der Kimono war aus einem leichten weichen Material gearbeitet und grün mit einem blauen Muster eingefärbt worden. Zuletzt kämmte sie sich die Haare und flocht sich einen neuen Zopf.
 

Als sie grade aus ihrem Zimmer treten wollte, sah sie einen großen goldenen Schlüssel auf ihrem kleinen Nachttisch liegen. Dass musste der Schlüssel zur Bibliothek sein, nach dem sie Sesshoumaru gestern Abend gefragt hatte.

Sie hatte eigentlich nicht wirklich daran geglaubt, dass er ihn aushändigen würde und musste mal wieder feststellen, dass sie den Youkai einfach nicht verstand.

Dann machte sie sich auf zum Speisesaal, in dem Sesshoumaru, Rin, Jaken und zu Naokos Ärger auch Akemi auf sie warteten.

Nachdem sie höflich einen guten Morgen gewünscht hatte (Akemi hatte sie geflissentlich übergangen) nahm sie auf einem Stuhl platz und das schweigsame Mahl begann.
 

Da Naoko nicht im geringsten Lust hatte, noch eine Minute in Anwesenheit des Youkais mit der stoischen Ruhe und der zickigen Dämonin zu verbringen, beendete sie ihr Mal schnell und erhob sich, ohne auf den mahnenden Blick Sesshoumarus zu achten.

Schnell verschwand sie aus dem Saal und schlug den Weg Richtung Garten ein. Dort setzte sie sich auf eine Steinbank und betrachtete die Vielfalt der Pflanzen. Erregtes Bellen ließ sie aufmerken und sie sah Akira mit anderen Hunden durch den Garten toben. Dabei wirkte die kleine Husky-Hündin so ausgelassen, wie schon lange nicht mehr und Naoko beobachtete entspannt das treiben.
 

Nach einiger Zeit erhob sie sich und schlenderte durch den Garten, vorbei an einem Teich und erreichte bald eine kleine Halle, die vollkommen aus dunklem Holz gefertigt war und scheinbar als Trainingshalle diente.

Ihre Vermutung bestätigte sich, als sie die Halle betrat und in einem Vorraum als erstes auf eine Sammlung verschiedener Schwerter stieß. Sie schritt die Reihe ab und fand eine schöne schmale, leicht geschwungene Klinge mit einem schwarzen mit Silberfäden durchzogenen Griff. Sie nahm das Schwert vorsichtig in die Hände und schwang es einige Male durch die Luft. Freude stieg in ihr auf, als sie das leise Sirren der Klinge hörte, die durch die Luft schnitt.

Sie legte das Schwert wieder an seinen Platz und betrat die Haupthalle. Was sie sah, ließ sie sofort einen Schritt zurück weichen: Mitten im Raum saß die aufrechte Gestalt Sesshoumarus. Er hatte den Speisesaal also auch recht früh wieder verlassen und schien zu meditieren, denn seine Augen waren geschlossen und seine Gesichtszüge wirkten entspannt.

Als sie sich grade abwenden wollte, öffnete der Youkai seine Augen und wies sie an sich ihm gegenüber zu setzten.

Die verwirrte Naoko reagierte erst nicht, ließ sich aber nach einem auffordernden Blick Sesshoumarus, im Schneidersitz ihm gegenüber nieder.
 

„Weißt du, warum du hier bist?“

Die plötzliche Frage überraschte Naoko.

Zögernd antwortete sie: „Nun ja, ich dachte, ich soll mich um Rin kümmern.“

Was war denn jetzt los? Ihr Gegenüber kommentierte ihre Vermutung mit einem knappen nicken. „Ich habe eine weitere Aufgabe für dich.“ Gab der Youkai zu verstehen und Naoko runzelte fragend die Stirn.

„Ich habe eine Verlobte. Sie ist die Schwester von Akemi.“ Ja, das hatte die hochnäsige Youkai bereits deutlich gemacht. „Ja, und?“ Naoko blickte den Youkai schnippisch an und hatte ihre Augenbrauen hochgezogen, was sie leicht arrogant erscheinen ließ.

Sesshoumaru warf ihr erst einen mahnenden Blick zu, lächelte dann aber spöttisch.
 

„Eifersüchtig ?“erklang seine Frage und seine Stimme troff vor Spott.

„Würdet ihr bitte meine Frage beantworten?“ forderte Naoko ihn in einem Eisigen Tonfall auf. Sie dachte gar nicht daran, auf diese bizzare Bemerkung Sesshoumarus zu reagieren.

Das höhnische Lächeln Sesshoumarus wurde noch eine Spur breiter, bevor er mit wieder ausdruckloser Miene fortfuhr: „Meine Verlobte ist tödlich erkrankt und die besten Ärzte des Landes haben herausgefunden, dass dies durch ein Gift geschah, dass sie jedoch nicht in der Lage sind, zu bekämpfen. Von der Miko erfuhr ich von deinen Heilkräften und deshalb wirst nun du meine Verlobte heilen. Im Moment befindet sie sich in einem meiner Gästezimmer und wartet ihre Heilung“
 

Sie, ein einfacher Mensch sollte in der Lage sein, eine hochrangige, voraussichtlich tödlich vergiftete Youkai zu heilen? Eine Youkai, die seine Verlobte war und jetzt in seinem Schloss wohnte?

Er legte doch wohl nicht ernsthaft das Leben seiner Verlobten in ihre, Naokos Hände…

Der Herr der westlichen Länder musste einige Niederlagen im Bestreben seine Verlobte zu heilen eingesteckt haben, da er nun ihr diese Aufgabe übertrug.
 

Kurze Zeit Herrschte gespanntes Schweigen, bevor nun auf Naokos Gesicht ein spöttisches, überhebliches Grinsen erschien. Schon alleine sein Befehlston reizte sie, ihn zu provozieren.

„Ihr vergesst, dass ich nur ein schwaches, unwürdiges Menschenweib bin, großer Meister.“
 

Doch sie hatte die Fähigkeit Sesshoumarus, sich zu Beherrschen eindeutig überschätzt. Urplötzlich war ein Wind aufgekommen und hatte die junge Frau gegen die harte Holzwand gefegt.

Wütend blickte Naoko den Verursacher der Windböe an, doch der Stand nicht minder wütend bereits über ihr und sein kalter Blick ließ sie frösteln.

Er packte sie grob am Arm, zog sie brutal auf die Beine und drückte sie dann mit einem festen griff an den Schulter an die Wand der Halle.
 

„Glaubst du, ich weiß nicht, dass deine wahre Gestalt dämonisch ist?“
 

Erschrocken zuckte Naoko zusammen. Natürlich, sie hatte ja die geschärften Sinne und die unglaubliche Beobachtungsgabe des Inuyoukais vergessen, dachte sie selbstspöttisch.

Sie hatte tatsächlich gedacht, sie könnte ihn darüber im Dunkeln lassen, schließlich hatte sie ja in dieser menschlichen Gestalt keine besonderen Fähigkeiten, oder?

Nun ja, vielleicht hätte sie ihm das nicht verschweigen sollen, denn ihre momentane Lage war nicht besonders angenehm. Im Moment wurde sie von Sesshoumaru fest an die Hallenwand gedrückt und ihre Schulterblätter schmerzten schon höllisch.
 

„Dachtest du ich würde es nicht rausfinden?“ Sein Ton war schneidend und mit jedem Wort verstärkte er den Druck auf ihre Schultern.

Hartnäckig wand Naoko sich unter seinen Händen. Sie würde nicht klein bei geben.

„Ihr habt nicht gefragt, Sesshoumaru.“ Seinen Namen betonte sie besonders. Es hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Die Augen ihres Gegenübers verengten sich und er atmete hörbar aus. Er war es wohl nicht gewöhnt, dass eine seiner Untergebenen so respektlos war.

Sein Gesicht kam dem ihren Näher und stoppte erst, als sich ihre Nasenspitzen fast berührten.

„Es steht dir nicht zu, mich mit meinem Namen anzusprechen, Weib.“ Nun betonte er die Anrede besonders und dabei trat ein wütendes Glimmen in seine Augen.
 

Die große Flügeltür schwang auf und ein empörter Ausruf riss die beiden Kontrahenten auseinander.

Auf der Türschwelle stand eine pikierte Akemi, die sie beide nun misstrauisch musterte.

„Eure Verlobte wünscht euch zu sprechen. Soll ich ihr ausrichten, dass ihr beschäftigt seid? Sie maß Naoko mit einem verachtenden Blick. Naoko konnte nicht verhindern, dass ihre Wangen Augenblicklich von einem leichten Rotschimmer überzogen wurden.

Was dachte Akemi denn, was sie hier trieben, das war doch kein Vorspiel oder wie sahen die Paarungsrituale der Inuyoukais aus?

°UÄHHHH, wie romantisch° (^0^…und wie ^-^)

Schnell schüttelte sie diesen absurden Gedanken ab und wandte sich stattdessen wieder zu Akemi. Ihre Worte bewirkten, dass Sesshoumaru Naoko losließ und diese hart auf dem Boden landete.

Akemi sah dies mit Genugtuung, wurde jedoch Augenblicke später von einem Windstoß erfasst, der sie von der Türschwelle fegte. Der Verursacher blickte ruhig zu der zusammengekauerten Akemi. „Richte ihr aus, dass ich nicht wünsche, sie zu sprechen.“

Eingeschüchtert verbeugte sich Akemi hastig und verließ schnell die Halle.
 

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So, geschafft; das wars mal wieder.

Wie immer hoff ich, dass es euch gefallen hat und ihr mir ein Kommi hinterlasst. *liebguck*
 

Bis zum nächsten Mal
 

HEAL *wink*

Aza_ari

Auf den Spuren der Vergangenheit

Hallo alle zusammen!!!
 

ja, hier ist wieder ein Kapitel, habs mal wieder geschafft
 

ich wollte mal allen Kommmischreibern danken...

...und ein besonderer Dank geht an nivana *knutscha*, weil sie meine Kapis bevor ich sie hochlade immer liest und mir sagt, was ich verändern sollte
 

viel spaß beim Lesen!!!
 


 

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Langsam rappelte Naoko sich auf und setzte sich in eine angenehmere Position.

Als sich auch Sesshoumaru gesetzt hatte, hatte sich Naoko dazu durchgerungen, ihm die Wahrheit zu sagen, da sie nicht wusste, was er bereits über sie in Erfahrung gebracht hatte.

„Ich habe es erst vor wenigen Tagen herausgefunden…“ Dabei senkte sie den Kopf. Der Gedanke war noch immer neu. Yura hatte mit wenigen Sätzen ihr halbwegs geordnetes Leben durcheinander gewürfelt.

„Da ihr mir in allen Punkten überlegen seid, werde ich mich wohl fügen, aber ich kann meine Fähigkeiten erst nutzen, wenn ich meine wahre Gestalt angenommen habe.“
 

Dem Gesicht ihres Gegenübers konnte Naoko entnehmen, dass er das vermutet hatte. Als er fragend eine Augenbraue hob, wusste sie, was er wissen wollte. „Ich brauche ein besonderes Schwert. Wenn ich es besitze, kann ich mich verwandeln. Im Übrigen weiß ich auch noch nicht, welcher Rasse ich angehöre…“

Er musste ja nicht wissen, dass dieses Schwert eine besondere Macht besaß, da ein Teil ihrer Eltern darin eingeschlossen war.

Tja, wenn sie darüber nachdachte, hatte sie noch keine Ahnung, wie sie das Schwert finden sollte. Die Bibliothek hatte sie noch nicht besucht und so nahm sie sich vor, darin heute nach Hinweisen zu forschen.
 

„Wo ist dieses Schwert?“ Die Frage ließ Naoko aufschrecken. Sesshoumarus Stimme klang so kalt wie immer.

„Meint ihr nicht, wenn ich es wüsste, würde ich versuchen es in meinen Besitz zu bringen?“ erwiderte sie ärgerlich.

Diesmal zeigte der Yowai nicht, dass es ihn störte, dass sie ihm gegenüber unhöflich und respektlos war. Jetzt wusste er, warum sie ihn um den Schlüssel für die Bibliothek gebeten hatte.

Da würde noch so einiges auf ihn zukommen.

Und das alles wegen eines noch nutzlosen Weibes!!!
 

Schließlich erhob sie sich mit einer fließenden Bewegung und sah ihm mit nachdenklichem Gesichtsausdruck in die Augen.

Dann verbeugte sie sich leicht, und verließ den Raum.
 

Sesshoumaru war überrascht.

Sie hatte sich noch nicht einmal verbeugt. Lange ruhte sein Blick auf der Tür, hinter der die junge Frau verschwunden war.

Als er sich aus seiner Starre löste, erhob auch er sich wählte ein Schwert aus der Vorkammer und vollführte einige Bewegungen, kämpfte gegen einen unsichtbaren Gegner, den er immer weiter bedrängte.
 

Auf halben Weg gelangte sie an einen großen Teich, aus dem das laute quaken der Frösche ertönte.

Eine Weile blieb ihr Blick an einer zerbrechlich wirkenden Person hängen. Sie trug einen silbernen Kimono aus der zartesten Seide und ihre braunen Haare fielen Wallend über ihre Schultern. Sie saß auf einer Steinernen Mamorbank und blickte versonnen auf die Oberfläche des Teiches, wo sich die Wasserspinnen tummelten.
 

Naoko erblickte die weichen Gesichtszüge und vermutete, dass sie eine ranghohe Youkai vor sich hatte. Als die junge Youkai die braunen Augen öffnete spiegelten sich Erschöpfung auf ihrem Gesicht wieder.

Sie hob eine Augenbraue und winkte Naoko zu sich. Verunsichert näherte sie sich der zierlichen Gestalt.
 

Als Naoko vor der Youkai stand, machte diese einen auffordernden Gesichtsausdruck. Naoko, die nicht wusste, auf was die Youkai vor ihr wartete, blickte verwirrt in das, wie sie zugeben musste schöne Gesicht.

Endlich erbarmte sich die Youkai und stellte sich vor. „Mein Name ist Misaki. Ich bin die verlobte des Schlossherrn und gleichzeitig seine entfernte Kusine.“ Die Stimme von Misaki hatte einen weichen Klang und wies nicht die arrogante Tonlage auf, in der Akemi stets sprach.

Nun war es also an Naoko sich vorzustellen. Dass Misaki sie nicht angefahren hatte wie ihre Schwester Akemi, ließ die junge Youkai in Naokos Augen in ihrer nicht besonders langen Sympathie-Liste steigen.

So verbeugte sie sich leicht. „Entschuldigt, ich wusste nicht wer ihr seid. Ich bin Naoko Asakuro.“
 

„Aha, die neue Untergebene meines Verlobten.“ Diese einfache Feststellung machte Naoko ärgerlich. Sie klang so selbstverständlich. Sicher, sie konnte nichts dagegen tun, sah sich auch im Moment als eine einfach Untergebene Sesshoumarus an, doch sie hielt sich wieder vor Augen, dass sie die rechtmäßige Herrin des Nordens war. Somit befanden sich Misaki und Akemi eigentlich unter ihrem Rang. Doch dass wusste Misaki natürlich nicht. Sie verhielt sich lediglich, wie sie es gelernt hatte.
 

Mit diesem Gedanken beruhigte Naoko sich wieder und schwieg einfach.

Kurze Zeit herrschte Stille, während der jeder die andere musterte, bis Misaki Naoko mit einer Handbewegung aufforderte, sich neben sie auf die Bank zu setzen. Naoko kam der Einladung nach und ließ sich in einigem Anstand neben der Youkai nieder.

„Du bist also die Frau, die mich heilen soll.“ Wieder eine Feststellung. Doch diese klang ungläubig. Und wieder schwieg Naoko. Wenigstens hatte diese Youkai sie nicht als „Weib“ bezeichnet.
 

„Ein Mensch.“ Misaki spie diese Wörter so hasserfüllt aus, dass Naoko kurz zusammenzuckte und die Stirn runzelte.

„Wie kann Sesshoumaru es wagen mein Leben in die Hand eines unwürdigen Menschen zu legen?“

Braune Augen funkelten Naoko bösartig an. Ungläubig funkelten Naokos Smaragde zurück.

Noch vor wenigen Sekunden hatte Naoko Mitleid für die kranke Youkai gefühlt. Hatte sogar gedacht, sie könnte sie mögen.

°War wohl nichts. Wäre ja auch zu schön gewesen.° Zynisch schüttelte sie ihren Kopf.

Dann wurde ihr Blick kalt und sie sah Misaki abweisend ins Gesicht. „Wenn ihr kein Vertrauen in meine Fähigkeiten habt, ist das nicht mein Problem. Eure Frage kann ich euch auch nicht beantworten. Vielleicht solltet ihr das mit eurem Verlobten erörtern!“

Die Youkai war dem Ausbruch dieser einfachen Dienerin mit wachsender Wut gefolgt. Als sie dann auch noch aufstand und sich zum Gehen abwandte, erhob sich auch Misaki in einer schnellen Bewegung. Sie ballte die Faust und wollte Naoko mit einem Schlag in den Nacken in die Knie zwingen.

Doch bei diesem Angriff war Naoko vorbereitet. Nie wider würde sie einer wütenden Youkai so sorglos gegenüberstehen wie es bei Akemi geschehen war. Mitten in einer eleganten Drehung griff Naoko nach der Faust der Kontrahentin und hielt sie in einem eisernen Griff von sich. „Meint ihr nicht, es wäre klüger, wenn ihr eure Kraft genau einteilt, nachdem ihr euere Misstrauen an meinen Fähigkeiten kundgetan habt?“ Naoko hatte bewusst einen herablassenden Ton gewählt. Schließlich entließ sie Misakis Faust aus ihrem Griff und wandte sich endgültig ab.

Mit langen Schritten verließ sie den Teich und steuerte, begleitet von Misakis wütendem Knurren, direkt auf das große Einganstor des Schlosses zu.
 

Im Schloss angekommen suchte sie den Speisesaal auf, aus dem sie sich etwas kaltes Wasser in einer Kanne mitnahm und wandte sich dann in Richtung ihres Zimmers. Schnell holte sie den Schlüssel für die Bibliothek und stand wenige Minuten später vor einer schweren hölzernen Tür.

Sie schloss auf und trat in eine große Halle. Wie auf Kommando huschte ein schmächtiger Diener hinter ihr in den Raum, entzündete schnell einige Fackeln an den Wänden und verließ Naoko wieder mit einer knappen Verbeugung.

Kurz sah sie dem Diener hinterher. Warum verbeugte er sich vor ihr? Sie war doch auch nur eine Untergebene Sesshoumarus…
 

Gleichgültig zuckte sie mit den Schultern. Sollten sie machen, was sie wollten.

Naoko wandte sich nun endlich dem Raum, in dem sie sich befand zu: Auf den ersten Blick sah man ein Meer aus Büchern, die sich entlang den Wänden in hohen Regalen befanden. Die Bibliothek war sechseckig und in ihrer Mitte stand ein großer, quadratischer Tisch aus dunklem Holz mit dazu gehörigen Stühlen.

Leider gab es in diesem Raum keine Fenster, die Sonnenlicht eingelassen hätten, dennoch wirkte die Bibliothek beruhigend und durch das warme Licht der Fackeln recht gemütlich auf sie.
 

Neugierig schritt sie die Reihe der Bücher auf Schulterhöhe ab, entdeckte aber zu ihrer Enttäuschung keine Titel, die auf Schwerter oder ähnliches hinwiesen.

Weitere 30 Minuten besah sie sich die Buchrücken, konnte allerdings nichts Brauchbares ausmachen.

Sie fand lediglich Bücher über die Schwertkunst, Rechtliches, Benimmregeln und sogar Landkarten. Sie hätte nicht gedacht, dass bereits zu dieser Zeit Landkarten existierten, obwohl sie bezweifelte, dass diese noch aktuell waren, da sie bestimmt nicht oft kontrolliert wurden.
 

Frustriert aufseufzend ließ sich Naoko auf einem der Stühle nieder und genoss für einen Augenblick die Ruhe in der Bibliothek.

Sie musste irgendwie an dieses Schwert herankommen. Inzwischen ging es nicht mehr nur darum, dass sie sich verwandeln wollte.

Durch dieses Schwert hatte sie die Chance ein Leben zu retten. Auch wenn es das Leben einer Person war, die sich nicht kannte und die obendrein noch mit einem Youkai verlobt war, der ihr ganz und gar nicht sympathisch war.
 

Sie besah sich die Bibliothek noch einmal und ihr Blick blieb an einem Gemälde an der Wand hängen. Es zeigte ein prächtiges Schloss und Naoko traf ein Gedanke: Was war, wenn sich das Schwert im Schloss ihrer Eltern befand?

War es nicht möglich, dass sie es in ihrem Zuhause in der Hoffnung, dass sie dort als erstes suchen würde, deponiert hatten?

Ein Versuch war es auf alle Fälle wert, vorausgesetzt, Sesshoumaru würde zustimmen.
 

Leicht würde es ganz sicher nicht werden, denn jäh erinnerte sich Naoko an die Worte Yuras. Ihr Reich wurde von einem ihrer Halbbrüder regiert, das bedeutete wohl auch, dass er in ihrem Schloss residierte.

Entschlossen stand sie auf, und ging erneut die Reihe der Bücher ab. Schnell hatte sie das gesuchte Buch gefunden und kurze Zeit später beugte sie sich über einen Band, der von den verschiedenen Generationen der Yowais und deren Familien handelte. Warum war sie nicht schon früher auf diese Idee gekommen?

Interessiert blätterte Naoko durch die dicken Seiten aus Pergament. Nach kurzer Zeit schon hatte sie eine für sie äußerst interessante Seite gefunden. Auf ihr war ein Stammbaum eingezeichnet. Das war nichts ungewöhnliches, auf vielen Seiten dieses Buches waren Stammbäume zu finden; doch die Überschrift dieser Seite lautete: Familien der nördlichen Ländereien.

Hier irgendwo mussten ihre Eltern zu finden sein…und sie selbst ja eigentlich auch.
 

Tatsächlich, als sie den Text überflog las sie einige Namen und Jahreszahlen doch ihren eigenen Namen konnte sie zu ihrem Ärger nicht entdecken. Frustriert schlug sie das Buch zu. Konnte es sein, dass sie laut diesem Buch überhaupt nicht existierte? Wie sollte sie denn ihre Eltern finden…

Sie nahm einen Schluck des herrlich frischen Wassers aus der Kanne und ordnete ihre Gedanken.

Wie es aussah musste sie jemanden fragen, der sich damit einfach auskennen musste…den kalten Youkai, der sich wahrscheinlich gerade auf dem Weg zum Speisesaal machte, da es auf die Mittagszeit zuging und das Essen bestimmt bald aufgetragen werden würde.

Sie musste sich also bis nach dem Essen gedulden, bei dem sie zu ihrem Unglück wieder auf Akemi treffen würde. Das Leben war ja so gerecht…
 

Also erhob Naoko sich von dem Stuhl der nicht wirklich gemütlich war. Sie steckte sich das Buch unter den Arm, trat aus der Bibliothek und verschloss die Tür wieder. Dann steckte sie sich den großen goldenen Schlüssel in eine Falte ihres Kimonos.

Zunächst brachte sie das Buch und den Bibliotheksschlüssel in ihr Zimmer, zog rasch eine anderen Kimono an und verließ die ruhige Abgeschiedenheit ihres Zimmers.
 

Auf einem der Gänge begegnete ihr eine Dienerin, die sie bat in den Speisesaal zu kommen, da das Essen bereitstand. Langsam schlenderte Naoko durch die Gänge und gelangte in den Speisesaal.

Dort saß wie vermutet Sesshoumaru am Kopf des Tisches.

Naoko ließ sich auf einen Stuhl sinken und faltete die Hände in ihrem Schoß. Um nichts in der Welt wollte sie Sesshoumaru heute Abend verärgern, schließlich hoffte sie von ihm einiges über ihre Familie zu erfahren.
 

Wenige Minuten warteten die zwei sehr unterschiedlichen Geschöpfe, die am Tisch saßen, in einem nicht unangenehmen Schweigen, bis endlich Rin und Jaken eintraten.

Hinter ihnen betrat Akemi mit eiskaltem Blick den Raum. Sie schien die Anwesenheit Rins und Jakens nicht zu mögen, was jedoch auf Gegenseitigkeit beruhte, denn Rins Miene hellte sich erst wieder auf, als sie Naoko entdeckte.

Sie rannte auf ihr Freundin zu und wollte von ihren heutigen Erlebnissen erzählen. Eilig würgte Naoko den Redeschwall ab, da sie die beiden Youkais im Raum nicht reizen wollte. Zwar machte sie sich um Akemi keine sorgen, wollte die Feindschaft zu der hochnäsigen Dämonin aber auch nicht weiter ausbauen.
 

So schlug Naoko Rin vor am Nachmittag mit ihr und Akira einen spaziergang zu machen, damit Rin ihr alles erzählen konnte.

Die kleine war einverstanden und das Mahl verlief ruhig.

Als sie fertig war, rutschte Rin ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her. „Naoko, kannst du dich beeilen? Akira wartet bestimmt schon.“

Naoko musste schmunzeln, denn sie bezweifelte, dass sie von Akira erwartet wurde, da diese mit Sicherheit noch mit ihren Artgenossen spielte. „Lauf doch schon einmal vor und such Akira, Rin. Ich komme dann gleich nach. Jaken begleitet dich bestimmt gerne.“ Jaken, der ebenfalls sein Mahl beendet hatte erhob sich, jedoch nicht ohne das Gesicht zu verziehen und trottete mit einem ärgerlichen Blick auf Naoko hinter Rin aus dem Raum.
 

Tja, jetzt musste Naoko nur noch warten, bis auch Sesshoumaru seine Mahlzeit beendet hatte…

Tatsächlich war auch der Lord des Westens nach wenigen für Naoko aber zu langen Minuten satt. Gerade als er aufstehen wollte, öffnete Naoko den Mund.

„Sesshoumaru-Sama könnte ich mit euch reden? Es ist dringend.“ Der Youkai hielt in der Bewegung inne und nickte nach einem Blick in das Gesicht Naokos.

Akemi, die es nicht mochte, so aus dem Geschehen ausgeschlossen zu sein, da sie niemand beachtete, fragte nun ihrerseits: „Seshhoumaru-Sama wärt ihr so freundlich mich auf einem Spaziergang zu begleiten?“ Ihre Stimme hatte einen einschmeichelnden Tonfall angenommen und sie sah dem Angesprochenen verführerisch lächelnd ins Gesicht.

Was war denn nun los? War Akemi nicht die Schwester von Sesshoumarus Verlobten? Wollte sie sich etwa an ihren Gastgeber heranmachen? Leicht schüttelte Naoko den Kopf. So ein hinterhältiges Weib…
 

Sesshoumaru schien ähnliche Gedanken zu haben, denn er stand wortlos auf und ruckte mit seinem Kopf in Richtung Tür. Das war wohl das Zeichen für Naoko ihm zu folgen. Sie kam seiner Anweisung nach, ohne sich noch einmal nach Akemi umzudrehen, die zweifellos äußerst wütend sein musste.

Zusammen verließen sie den Raum und Sesshoumaru führte Naoko durch diverse Gänge, an deren Ende sie in den großen Garten des Schlosses gelangten.

In einvernehmlichem Schweigen durchwanderten Sesshoumaru und Naoko den Garten, bis der Youkai neben einem Teich stehen blieb.

„Nun?“ ertönte seine emotionslose Stimme während dieser eingehend ihr Gesicht musterte. „Ja…, ich habe in eurer Bibliothek ein Buch gefunden…Es ging um Familien und da waren einige Stammbäume abgedruckt. Unter anderen auch der Stammbaum der Familie, die über den Norden herrscht. Ich hab mich nicht ganz in dem Text zurechtgefunden und da dachte ich…“

Klang das glaubhaft? Er sollte noch nicht erfahren, dass sie dieser Familie angehörte…

„Ich soll dir etwas über die Familie erzählen? Weil du nicht in der Lage bist, den Text zu verstehen?“ Wieder einmal erschien auf dem Gesicht des Youkais ein spöttisches Lächeln und seine Stimme klang herablassend.

Zorn flammte in Naoko auf: Wie konnte er es wagen? Sie hatte sich zusammengerissen und war sehr höflich gewesen und er reagierte so überheblich! Sie würde die Informationen auch irgendwo anders herbekommen. Wütend wandte sie sich von dem Youkai ab, wurde jedoch aufgehalten, als sie davon stürmen wollte. Sesshoumarus Hand war hervorgeschnellt und hatte ihr Handgelenk fest umschlossen.
 

Naoko hielt in der Bewegung inne, als der Youkai mit dem eisernen Griff erneut sprach. „Bleib! Warum willst du das wissen?“ Naoko drehte sich wieder zu Sesshoumaru, dessen Augen wieder ihr Gesicht fixierten. „Es interessiert mich einfach.“ Entgegnete Naoko etwas trotzig.

Sie war zu dem Entschluss gekommen, dass es besser war ihren ‚Meister’ über ihren Stand im Dunkeln zu lassen, warum wusste sie selbst nicht so recht…

Sesshoumaru schien zu merken, dass sie nicht die Wahrheit sprach, aber mehr auch nicht sagen würde und so wandte er sich schließlich ab und beide setzten ihren Weg durch den Garten fort.
 

„Was genau willst du wissen?“ Naoko dachte kurz nach. „Wer ist der Momentane Yowai des Nordens?“ Zu ihrer Überraschung bekam sie unverzüglich eine Antwort von Sesshoumaru: „Ryota, ein noch junger Inuyoukai.“ Ob das wohl der Halbbruder war, von dem Yura gesprochen hatte? Die Möglichkeit bestand…

„Könnt ihr mir etwas über seine Familie erzählen?“ Sesshoumaru nickte leicht. „Sein Vater war Takeshi, der damalige Yowai. Er hatte drei Frauen.“
 

„WAS?“ Wo gab es denn so etwas? Nein, Sesshoumaru sprach gewiss nicht von ihrem Vater… „Ja, drei Frauen. Youkais aus höheren Ständen ist es gestattet sich mehrere Frauen zu nehmen und neben diesen Frauen noch Geliebte zu haben.“

Sesshoumaru sagte dies, als wäre es eine Selbstverständlichkeit.

°Uäh! Wie können die Frauen im Mittelalter das nur aushalten. Das ist doch eine Demütigung für jede Frau.°

„So sind die Sitten.“ War der Kommentar Sesshoumarus auf Naokos entrüsteten Gesichtsausdruck. „Die Mutter Ryotas heißt Keiko. Sie ist die dritte Frau Takeshis gewesen. Ryota hat außerdem eine Schwester namens Sumiko.

Die zweite Frau des Yowais hieß Hitomi. Sie verstarb bei der Geburt ihres einzigen Kindes Nori, der von Ryota wegen Nachfolgestreitigkeiten getötet wurde.

Die erste Frau, deine Mutter, hieß Amaya. Sie starb mit deinem Vater Takeshi zusammen während eines Krieges gegen den Yowai der südlichen Länder.“
 

Bei den letzten Sätzen war Naoko ruckartig stehen geblieben. °Verdammt! Woher weiß er das?° Geschockt sah sie den Sesshoumaru an.

Dieser zog spöttisch eine Augenbraue hoch. „Die Fähigkeiten Amayas waren berühmt. Du kannst diese Fähigkeiten nur von ihr geerbt haben.“

Resigniert senkte Naoko den Kopf. Er hatte recht…wie immer.

„Sesshoumaru-Sama…Wäre es möglich, dass sich das Schwert im Schloss meiner Eltern befindet?“ Sicher hatte der Youkai bereits darüber nachgedacht, denn ein Nicken seinerseits bekundete seine Zustimmung.
 

„Wir brechen morgen früh auf.“ Naoko hatte sich schon gefragt, wann er das sagen würde. Bisher hatte er nicht viel für die Rettung seiner Verlobten getan. „Dürfen Rin und Akira mitkommen?“ Sie mochte die Gesellschaft der beiden und wollte nur ungern darauf verzichten. „Nein, im Schloss ist es sicherer und sie würden uns nur behindern.“ Und schon wieder hatte der kalte Youkai Recht.

Er setzte sich wieder in Bewegung und forderte Naoko mit einer Handbewegung auf, ihm zu folgen. Gemessenen Schrittes ging er auf sein Schloss zu.
 

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so, ihr habts geschafft^^

und, wie hats euch gefallen??? hinterlasst mir doch bitte ein Kommi *liebguck*
 

bis zum nächsten mal
 

HEAL

Aza_ari

Kleiner Schock beim Baden

Hallo!
 

hiermit ist das 9. Kapi meiner FF hochgeladen.

Es ist nur ein kleines Zwischenkapitel, trozdem:
 

viel Spaß beim Lesen!
 

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Naoko folgte Sesshoumaru ins Schloss: Gerade, als er sich dem Gang zuwenden wollte, in dem sich seine privaten Gemächer befanden, hielt ihn Naoko zurück.

Sie wollte endlich die Frage stellen, die sie seit den Aufbruchplänen beschäftigte: „Senpai, wird Akemi uns begleiten?“

Sie glaubte nicht, dass Sesshoumaru es in betracht zog, seine kranke Verlobte mitzunehmen.

Eher würde er Akemi erlauben mitzukommen.

Sie hoffte inständig, dass Sesshoumaru es nicht für nötig befinden würde, sie beide mit der Anwesenheit der Inuyoukai zu strafen. Denn genauso würde sie es empfinden.

Und tatsächlich hegte Naoko den leisen verdacht, dass auch der Youkai, der sich hinter einer Maske der Gleichgültigkeit zu verschanzen pflegte, nicht besonders angetan von seinem Gast war.
 

Sesshoumaru hatte gestoppt und hörte nur allzu deutlich den Unwillen in ihren Worten. Er forschte in ihren Augen und fand dort einen Funken Hoffnung.

„Nein, sie wäre wohl keine Hilfe.“ Augenblicklich atmete Naoko erleichtert auf, schluckte

aber, als sie den Blick Sesshoumarus spürte.

Doch der sah nicht ein, sie wegen dieser Respektlosigkeit gegen Akemi zu Recht zuweisen.

Die junge Frau ihm gegenüber hatte lediglich seine Gedanken ausgedrückt.
 

Schließlich wandte er sich ab und Naoko lauschte den fast unhörbaren Schritten, die sich rasch von ihr entfernten.
 

Als sie aus ihrer Stare erwachte, machte sie sich ebenfalls auf den Weg in ihr Zimmer.

Als sie die Tür öffnete, schallten ihr aufgeregtes Bellen und die fröhliche Stimme von Rin

entgegen. Sowohl Akira als auch Rin rannten auf Naoko zu und wenige Sekunden später befand sich die überraschte junge Frau in der Umarmung der kleinen Rin wieder.

„Naoko, machen wir jetzt endlich einen Spaziergang?“ Die großen Braunen Augen bekamen einen flehenden Ausdruck. Ach ja, das hatte sie schon wieder vergessen. Eigentlich war ihr gar nicht mehr danach, jetzt noch etwas Großartiges zu unternehmen.

So kniete sie nieder und strich ihren beiden Süßen über den Kopf. „Tut mir leid Rin, ich bin zu müde, wie wäre es mit einem schönen heißen Bad?“ Rins zuerst trauriger Ausdruck wurde von einem strahlenden lächeln verdrängt. „Oh ja!“ Die Kleine war hellauf begeistert und rannte sofort los, um sich Wechselsachen zu besorgen. Akira gab ein fröhliches bellen von sich. Rin schien auch sie mitgerissen zu haben und als Naoko sich erhob erschien ein glückliches Lächeln auf ihrem Gesicht.

Wenigstens wäre weder Rin noch Akira alleine im Schloss, wenn sie nicht da sein würde.

Nur sie selbst würde allein sein, allein in der Gesellschaft des Youkai ohne Gefühle…
 

Schnell wischte sie diese trüben Gedanken fort und suchte sich einen frischen Kimono aus ihrer Wäschetruhe. Dem folgten noch weitere Badeutensilien und endlich konnten sich Naoko und Akira auf den Weg zum Bad machen.

Vor der großen Tür zum Baderaum trafen sie auf Rin, die bereits ungeduldig wartete und beide mit einem Lächeln begrüßte.

Alle drei betraten den Raum und Naoko zog genüsslich den schwachen Duft nach Kirschblüten ein. Die Atmosphäre wirkte entspannt und leichte Wasserdampfwolken versperrten teilweise den Blick auf das Wasserbecken.
 

Akira stürmte sofort freudig auf das Wasserbecken zu, rutschte aber aus und fiel in das heiße Wasser. Langsam kroch sie wieder heraus und schüttelte sich einmal.

Rin musste lachen und zog sich schnell ihren Kimono aus und stieg in das Wasser.

Nun entledigte sich auch Naoko ihrer Kleidung und folgte Rin. Zusammen mit Akira ließ sie sich ins heiße Nass gleiten und ein entspannter Seufzer entschwand ihrer Kehle.

Während Akira im Wasser umherpaddelte, wuschen sich die junge Frau und das kleine Mädchen die Haare und schrubbten den Körper ab.
 

Naoko war sich im Klaren darüber, dass sie Rin sagen musste, dass sie bereits morgen früh aufbrechen und wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum wegbleiben würde.

Jedoch wollte sie die entspannte Atmosphäre nicht trüben und so schwieg sie vorerst über dieses Thema. Stattdessen ließ sie Rin von ihrem Tag erzählen und veranstaltete später auch eine kurze Wasserschlacht mit Akira und der glücklich quietschenden Rin.
 

Naoko wusste nicht, wie lange sie im Wasser waren, doch als Rin auf einmal auffiel, dass ihre Haut schon ganz schrumpelig war, macht Naoko breit grinsend den Vorschlag das Bad zu verlassen.

Nachdem sie sich angezogen und frisiert hatten, und such Akiras Fell wieder halbwegs trocken war, machten sie sich auf den Weg in Naokos Zimmer.

Dort ließen sie sich auf dem Bett nieder, wo Rin ihren Kopf auch sofort auf Naokos Bauch bettete, die auf dem Rücken liegend gedankenverloren durch Akiras Fell strich.

„Rin?“ Ein schläfriger Laut kam über die Lippen der Angesprochenen. „Ich muss für eine Zeit weg.“ Rins Kopf schnellte hoch.

°Na toll, das hast du mal wieder richtig einfühlsam formuliert° ärgerte sie sich selbst. Sie blickte in das verwirrte Gesicht ihrer kleinen Freundin. „Ich werde mit Sesshoumaru eine Reise machen, aber du und Akira müssen leider im Schloss bleiben. Wir möchten nicht, dass euch etwas passiert, verstehst du?“ Rins Mundwinkel zogen sich kontinuierlich nach unten und auch Akira hatte sich erhoben und ihrer Herrin den Kopf zugewandt. Akira schien genau zu wissen, dass gerade etwas Bedeutsames besprochen wurde. Stolz blickte Naoko ihre intelligente junge Hündin an.

Sie strich Rin sanft über das Haar. „Jaken bleibt auch hier und wir werden uns beeilen.“ „Versprochen?“ Rin blickte flehend in Naokos Gesicht. „Versprochen.“

Schon hellte sich Rins Gesicht wieder ein wenig auf. Doch als sie erfuhr, dass Naoko und Sesshoumaru bereits morgen aufbrechen würden, rannen ihr Tränen über die Wangen.
 

Naoko drückte Rin an sich und streichelte ihr beruhigend über den Rücken. Eine Welle der Zuneigung überkam die junge Frau.

Der Gedanke, dass dieses kleine Mädchen, dass sie inzwischen lieb gewonnen hatte, sie vermissen würde, erfüllte sie mit Freude.

Mit dem Versprechen ihr am Abend eine Geschichte vorzulesen schob Naoko Rin etwas von sich und wischte ihr mit einem Tuch die tränen aus dem Gesicht.

Als es klopfte, und ein Diener mit Akiras Fressen auftaucht, war Naoko beruhigt. Dann musste sie sich also auch keine Sorgen um Akiras Versorgung machen.

Schließlich verließen Rin und Naoko zusammen das Zimmer um sich auf den Weg zum Speisesaal zu machen, während Akira ihr Abendessen herunterschlang.
 

Als sie den Saal betraten, war noch niemand zu sehen. Als Diener den Raum betraten, um die die Tafel zu decken, schlenderten Rin und Naoko zu einem der großen Fenster, durch das die letzten Strahlen der Sonne fielen.

Durch das Fenster hatte man einen großartigen Blick auf eine überwältigende Berglandschaft. Lange Bergketten zogen sich am Horizont entlang und Naoko schloss die Augen, um die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut zu genießen.
 

Beide schreckten auf, als die Diener von einer kalten Stimme angetrieben wurden, sich zu beeilen.

Akemi! Die Youkai rauschte mit wallendem Haar und arrogantem Gesichtsausdruck in den Saal und rümpfte die Nase, als sie Rin und Naoko am Fenster entdeckte. Sie würdigte sie keines weiteren Blickes und ließ sich in einer eleganten Bewegung auf ihrem Stuhl nieder.

Die Diener, darauf bedacht der Youkai möglichst nicht zu nahe zu kommen, beendeten ihre Arbeit und huschte zurück in den Gang.
 

Wenige Augenblicke später betrat auch der Herr des Schlosses den Saal und Akemi erhob sich, um sich vor ihm zu verbeugen, während Rin auf ihn zu rannte und seine Beine mit ihren Armen umschlang. Der Youkai strich ihr einmal kurz über den Kopf und befahl ihr, sich auf ihren Platz zu setzten.

Dann suchte er den Blickkontakt zu Naoko, die wusste, was er wissen wollte. Ein knappes nicken ihrerseits und Sesshoumaru hatte die Gewissheit, dass Rin bereits über ihre Abreisepläne informiert war.

Nun setzte sich auch Naoko und das Mal begann, wobei die Stille unangenehm drückend war. Akemi war wütend über die Respektlosigkeit des Menschenmädchens ihrem Meister gegenüber, und Rin suchte sich in Gedanken bereits die Geschichte raus, die Naoko ihr vor dem Zubettgehen vorlesen sollte. Allein Jaken wusste noch nichts von der Reise, die sein Meister und Naoko antreten würden.
 

Nach dem Essen begleitete Naoko Rin auf ihr Zimmer und las ihr wie versprochen die Geschichte vor. Dann musste sie ihr versprechen, sie morgen bevor sie losziehen würde sich von ihr zu verabschieden.

Sanft küsste Naoko das kleine Mädchen auf die Stirn und wünschte ihr eine gute Nacht.

Dann machte sie sich auf den Weg zu ihrem eigenen Zimmer.
 

Als sie die Tür öffnete fiel ihr sofort die völlige Ruhe im Raum auf. Als sie ihren Blick schweifen ließ, blieb dieser an Sesshoumaru hängen, der auf einem Stuhl an ihrem Tisch saß.

Auf ihrem Bett lag Akira und starrte den Youkai reglos an.

Naoko zog eine Augenbraue hoch, sagte jedoch nichts, sondern ließ sich mit einem unterdrückten gähnen auf ihrem Bett nieder.

Sie strich der reglosen Akira übers Fell, wodurch sich diese wieder entspannte, den Besucher aber immer noch misstrauisch beobachtete.

„Wann brechen wir auf?“ Sie wandte sich dem Herrn des Schlosses zu. „Ich werde dich wecken lassen.“ Sie nickte, hoffte aber innerlich, dass es nicht allzu früh sein würde.

„Alles was du mitnimmst musst du selbst tragen.“ Wieder erfolgte ein Nicken.
 

Naoko musterte den Youkai aufmerksam. Sie bemerkte, dass er seine Schwerter im schloss abgelegt hatte und an diesem Abend auch seine Rüstung sowie das Fell nicht trug. So konnte man seine Muskeln gut erkenne, die sich deutlich unter seinen Gewändern abzeichneten. Sein Gesicht wurde von den wenigen Fackeln im Raum erhellt und der kalte Ausdruck seiner Augen schien wie durch Zauberhand zu verschwinden und glitzerten nun im schwachen Licht.

Ihre Augen fuhren über seine langen silbernen Haare, die über die Schulter fielen und seidig schimmerten.

Als sie den Blick wieder auf sein Gesicht richtete, hatte er eine Augenbraue hochgezogen und sah sie mit einer Mischung aus Langeweile und triumphierendem Spott an. „Und, wie lautet das Urteil?“

Naoko fühlte sich ertappt. Doch sie würde jetzt nicht rot werden. So zuckte sie scheinbar gleichgültig mit den Schultern und erwiderte mit gelangweilter Stimme: „Akzeptabel.“

Innerlich musste sie grinsen. Sie hatte dieses Wort bereits das zweite Mal bei ihm angewandt…
 

Akzeptabel also…

Dafür hatte sie ihn zu lange betrachtet. Als er sie angesprochen hatte, hatte er gemerkt, dass sie sich ertappt fühlte, doch sie hatte gut gekontert.

Bereits das zweite Mal.

Beim ersten Mal hatte sie das gleiche Wort gewählt…Akzeptabel, es würde sich herausstellen, ob sie bei dieser Meinung bleiben würde, er war in jeder Hinsicht mehr als akzeptabel!
 

Sein spöttisches grinsen vertiefte sich eine Spur, und Naoko durchfuhr ein Gedanke: Ist er verärgert? Diese stoische Ruhe war unheimlich, da sie lediglich die Maske des Youkai sah.
 

Doch der Youkai stand ohne ein weiteres Wort auf und verließ ihr Zimmer. Naoko sah ihm hinterher.

Schließlich schüttelte sie energisch den Kopf und zog sich den Kimono aus. Ein langes, weißes Kleid, das wie eine zweite Haut am Körper lag diente ihr als Nachthemd und sie schlüpfte schnell unter die Bettdecke, während sich Akira an ihren Füßen am Bettende niederließ.
 

Am besten machte sie sich nicht zu viele Gedanken über ihren Reisegefährten…
 

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Das wars auch schon wieder. Wie hats euch gefallen? würd mich wie immer über Kommmis freuen.
 

Im nächsten Kapitel brechen die beiden endlich auf^^
 

bis dann

HEAL
 

Aza_ari

Reise

hallo alle zusammen,
 

hier ist das 10. kapi von "Herrin des Westens".

Gibt eigentlich nix eiter zu sagen, oder?
 

naja, dann

Viel Spaß beim Lesen!
 

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Eine Windböe wehte die Decke vom Bett und Naoko murrte, als sich eine Gänsehaut auf ihren Armen bildete.
 

Sesshoumaru stand im Rahmen ihrer Tür. Erst hatte er einen Diener schicken wollen, wollte es sich aber dann doch nicht nehmen lassen, sie zur Abwechslung selbst zu wecken. Eine einfach Windböe und die Decke war zu Boden gesegelt, hätte die kleine Hündin mitgerissen, wäre diese nicht schnell vom Bett gesprungen.

Trotz es Verlustes der wärmenden Decke schien die junge Frau nicht bereit sich aus ihrem Bett zu erheben. So näherte sich der Youkai dem Bett und verscheuchte den Hund mit einem kurzen Blick. Akira verkroch sich daraufhin unter dem Tisch und war darauf bedacht, dem Youkai möglichst nicht zu nahe zu kommen.

Der stand nun vor Naokos Bett und betrachtete den zierlichen Körper, der inzwischen größtenteils mit einer Gänsehaut überzogen war.

Die schwarzen Haare lagen wirr auf dem Kissen und die Brust der schlafenden hob und senkte sich regelmäßig. Erst jetzt viel ihm auf, dass er lange keiner Frau mehr beim schlafen zugesehen hatte.

Er musste zugeben, dass ihn dieses Bild für einen kurzen Moment fesselte, denn schließlich wurde der Moment nicht von ihrer weichen Stimmer gestört, die ihm so hartnäckig Kontra bot.

Schließlich riss er sich von dem Anblick los. Sie mussten los, für Misaki…
 

Eine weitere Windböe und die Haare flatterten um ihren Kopf, der sich ruckartig vom Kissen erhob. Verschlafen und verwirrt blickte Naoko direkt in die Augen des kalten Youkais, der sie fordernd ansah.

Sie gab einen protestierenden Laut von sich, rückte ein Stück zurück und musterte Sesshoumaru unfreundlich. „Wolltet ihr mich nicht wecken lassen?“ In ihrer Stimme schwang eindeutig Unmut mit. Dennoch erhob sie sich und blickt nun ihrerseits fordernd in das Gesicht ihres Meisters. Dieser nickte nur, wandte sich dann um und verließ das Zimmer.
 

°Der Tag fängt ja schon mal toll an° Sie sah sich suchend nach Akira um, die nun endlich unter dem Tisch hervor kroch.

Die kleine Hündin bekam erst einmal das tägliche Pensum Streicheleinheiten, bevor sich Naoko wusch, anzog und frisierte. Mit geübten Handgriffen flocht sie ihr Haar und band es mit einem schwarzen Band zusammen. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel.

Sie hatte in der Wäschetruhe neben normalen Kimonos auch einige Kampfanzüge gefunden.

Der Anzug war dem, den sie in der Neuzeit hatte recht ähnlich, doch der Stoff fühlte sich leichter an und es war angenehm, ihn auf ihrer Haut zu fühlen, wenn sie sich bewegte.
 

Als ein Diener das Frühstück für Akira brachte verließ Naoko ihr Zimmer und betrat wenige Minuten später den Speisesaal.

Vorsichtig sah sie sich um, im Saal befand sich nur Sesshoumaru, der sie erwartungsvoll ansah. Zu ihrer Überraschung hatte er ein kleines Lächeln auf den Lippen. Naoko konnte mit Bestimmtheit sagen, dass dieses Lächeln die letzten Nachwirkungen der Weckaktion waren und verzog gespielt beleidigt den Mund.

Schließlich ließ sie sich auf ihrem Platz nieder und fing an zu essen. Sesshoumaru tat es ihr gleich und Naoko stellte belustigt fest, dass die Stille nicht so drückend war, als es bei den Mahlzeiten der Fall war, denen Akemi beigewohnt hatte.
 

Nach dem Essen ging Naoko zielstrebig auf ihr Zimmer, holte Akira und machte sich mit ihr auf den Weg in Rins Zimmer. Die kleine lag noch selig schlafend im Bett und Naoko tat es fast Leid sie in ihren Träumen zu stören.

Verschlafene Augen blickten durch die vereinzelten Strähnen, die in Rins Stirn fielen. Naoko setzte sich auf den Bettrand, drückte den zierlichen Körper der kleinen an sich und strich ihr über den Rücken.

„Ich muss bald los.“ Rin nickte etwas betrübt. „Versprichst du dich zu beeilen?“ Naoko küsste Rin sanft auf die Stirn und erwiderte: „Ich verspreche es. Wir sehen uns bald wieder.“

Als sie den Kopf zur Seite wandte entdeckte Naoko Sesshoumaru im Rahmen stehen und sie beide beobachten. Auch Rin bemerkte es und lächelte ihn leicht an. „Tschüss, Sesshoumaru-Sama. Bitte passt gut auf Naoko auf.“

Wieder durchströmte Naoko eine Welle der Zuneigung.

Sie sah Sesshoumaru nicken und erhob sich dann vom Bett. Sie legte Rin zurück unter die warme Decke und strich Akira zart über das samtige Fell. Die kleine Hündin schleckte ihr über den Handrücken und ließ sich dann neben Rin auf dem Bett nieder. Das kleine Mädchen kuschelte sich sofort an die zusätzliche Wärmequelle und schloss die Augen.

Naoko wandte sich mit einem wehmütigen Blick um und schloss leise die Tür zu Rins Zimmer.
 

Als sie sich umdrehte sah sie sich dem weißhaarigen Youkai gegenüber. Sie lächelte ihn müde an, wusste aber nicht wieso sie so auf seine Nähe reagierte. Leicht schüttelte sie den Kopf und ging zu ihrem Zimmer zurück.

Dort packte sie ein paar Wurfsterne in die praktischen Taschen des Kampfanzuges und griff nach ihren Waffen.

Abwägend betrachtete sie die silberne Klinge und dann den Kampfstab, den sie von Ito bekommen hatte.

Letztendlich entschied sie sich für den Kampfstab, da er zusammenschiebbar war und sich somit leichter verstauen ließ.

Zuletzt packte sie sich ihren Geldbeutel ein. Wechselkleidung mitzunehmen wäre zu umständlich gewesen. Sie würde sich bei Bedarf einfach einen Neuen Kampfanzug schneidern lassen. Nur einen zu ihrem Kampfanzug passenden Umhang wollte sie mitnehmen, da die Nächte bestimmt kälter werden würden.
 

Endlich trat sie aus dem Zimmer. Langsam folgte sie dem Gewirr aus Gängen, das sie durch das große Eingangstor nach draußen führte.

Gerade in diesem Moment ging die Sonne strahlend auf. Naoko schloss für wenige Sekunden die Augen. Dann blickte sie auf Sesshoumaru.

Er lehnte lässig mit geschlossenen Augen an der Wand neben der Tür, öffnete sie jedoch, als Naoko sich in Bewegung setzte.
 

Entsetz blieb sie stehen, denn vor ihr, in einiger Entfernung standen zwei gigantische Drachen. Sie wurden gehalten von zwei hünenhaften Youkais, die nicht minder gefährlich aussahen, als die beiden Monster, die sie an schwarz glänzenden starken Lederseilen hielten, die zu einer Art Halftern gebunden waren.

Die Schuppen der Giganten waren grün-schwarz, jedoch hatte einer von beiden silberne Streifen auf den Kopf, die sich bis in den Nacken zogen.

Die Drachen waren um einiges größer als Ah-Uhn, an den Naoko sich gewöhnt hatte.

Langsam wandte sie den Blick von den Bestien und versank direkt in zwei spöttisch funkelnden Goldjuwelen, die nur zu Sesshoumaru gehören konnten. Dieser musterte sie abschätzend. „Nun, wenn du deine Panik überwunden hast wäre es dir möglich, dich auf einen der Drachen zu begeben?“ Seine Stimme troff regelrecht vor Spott, und ein gehässiges Lächeln umspielte seine Lippen.

Naoko war einen Moment verwirrt, ehe sie die Schultern straffte und Sesshoumaru einen vernichtenden Blick zuwarf. Dann näherte sie sich langsam den Drachen und betrachtete beide einen Augenblick. Endlich entschied sie sich für den Drachen, mit den Silberfäden in der groben Haut.

Als sie vorsichtig die Hand hob und den Drachen unter den wachsamen Augen Sesshoumarus und des Wärters an der Schnauze kraulte, erklang ein tiefes Grollen aus der Kehle des Giganten und der Wärter half Naoko beim Aufsitzen. Zu ihrer Erleichterung war der Rücken des Drachen nicht allzu breit, so konnte sie relativ bequem sitzen.

Als sie sich erneut umsah, saß auch ihr wortkarger Begleiter schon im Sattel und sein Drache trottete unter seinem Befehl zum Tor des Schlosses hinaus.

Naokos Drache schien es nicht nötig zu haben Befehle entgegen zu nehmen, denn er folgte seinem Artgenossen.
 

Kurz nachdem sie dass Schloss aus den Augen verloren hatte, beschleunigten die Drachen. Plötzlich stießen sie sich gleichzeitig vom Boden ab und stiegen immer höher in den Himmel. Zuerst erschrak Naoko, gewöhnte sich jedoch schnell an das etwas andere Gefühl und konnte nach wenigen Minuten schon den Wind genießen, der ihr Sanft durch die Haare strich.

Wälder und weite Wiesen zogen unter ihr entlang und Naoko verstand einfach nicht, wie ihr Begleiter bei diesem Anblick so kalt und unberührt bleiben konnte.

Naoko fühlte ein warmes Gefühl in sich aufsteigen und sie wandte den Kopf zu besagtem kalten Youkai.

Als er seinerseits den Blick auf sie richtete lächelte sie ihn sanft an.

Sie konnte ihre Gefühle selbst nicht definieren, wurde jedoch von einem unbeschreiblichen Gefühl der Freiheit mitgerissen.

So überging sie Sesshoumarus fragendes Gesicht und fuhr mit der einen Hand leicht die silbernen Striche im Nacken ihres Drachen nach. Dieser dankte es ihr mit einem angenehm tiefen grollen.
 

Als es bereits dämmerte, landeten die Drachen auf einen Befehl Sesshoumarus auf einer weiten Wiese, an der ein kleiner Bach entlangführte. Naoko und Sesshoumaru stiegen von den Drachen und Naoko beobachtete noch einen Moment, wie die beiden sich entfernten, indem sie grollend umeinander tänzelten, was bei ihrer gewaltigen Größe ein Wunder war und einfach urkomisch aussah.

Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie sich nun zu Sesshoumaru wandte, der aber greda im Begriff war, sich ebenfalls von ihrem heutigen Lagerplatz zu entfernen
 

Nicht im mindesten erschöpft ließ sich Naoko ins Gras sinken. Sie richtete die Augen auf den Himmel, an dem sich soeben das schönste rot mit gelb vermischte und die Nacht ankündigte.

Gedankenverloren öffnete sie ihren Zopf und fuhr ein paar mal durch ihre langen Haare.

Nein, diese Reise hatte sie nicht erschöpft, zumindest spürte sie davon nichts. Sie fühlte sich unglaublich belebt und ihre Gedanken flogen in alle unterschiedlichen Richtungen.

Schon jetzt vermisste sie Rin und besonders Akira, war jedoch auch froh, dass sie nun die Anwesenheit von Akemi und Misaki nicht zu ertragen hatte.

Und dann war da noch der kalte immer schweigsame Youkai, mit dem sie diese Reise angetreten hatte…

Die Stille, die zwischen ihnen herrschte war niemals drückend gewesen, sondern eher entspannt, dennoch konnte sie ihn einfach nicht fassen, er war eine unbekannte Größe in ihrem Leben, die sie nicht bestimmen, nicht aufdecken konnte…

Ihr Kopf drohte auf einmal zu platzen und in ihrem Körper stieg eine unangenehme Hitze auf. Sie verschwendete wieder so viele Gedanken an den Youkai…sie machte sich zu viele Gedanken um ihn, denn da war ja auch noch Masahiro…

Erschrocken sprang sie auf die Beine. MASAHIRO!!! Warum hatte sie in all der Zeit nie an ihn Gedacht? Fühlte sie nichts mehr für ihn? Nein, dass konnte nicht sein, schließlich wartete er in der Neuzeit auf sie.

Ein niederschmetternder Gedanke drängte sich ihr auf: Hatte Masahiro sie ebenfalls vergessen? Das wollte sie auf keinen Fall….oder doch? Zweifel nagten an Naoko, wann würde sie wieder in ihre Heimat, ihre eigene Zeit zurückkehren können?

Konnte sie das denn jemals wieder tun? ...Wollte sie das denn überhaupt noch?
 

Schnell schüttelte sie diese Gedanken ab und setzte sich in Bewegung. Langsamen Schrittes folgte sie dem Verlauf des Flusses. Das Wasser schimmerte verlockend und obwohl die Sonne bereits untergegangen war, entledigte sich Naoko ihrer Schuhe und ließ sich am Uferrand nieder. Sie ließ die Füße ins Wasser baumeln und eine Gänsehaut überzog plötzlich ihre Haut. Es wurde spürbar kälter, dennoch wollte sie diesen Platz nicht verlassen.

Mit der Zeit machte sie das stetige rauschen des Flusses und das Geraschel der Blätter im Wind Naoko schläfrig.

So merkte sie auch erst spät, dass sich eine Gestalt neben sie setzte.
 

Sesshoumaru betrachtete seine Untergebene von der Seite. Ihr Gesicht wurde nicht von dem Sonnenlicht erhellt und so wirkte es Geheimnisvoll. Leicht strichen ihre langen Haare an seinem Gesicht entlang, als sie vom Wind ergriffen wurden.
 

Ein Moment der Schwäche…würde er sich solch einen Moment gönnen, könnte er dem gefährlichen Begehren die duftende Haut seiner Begleiterin zu berühren nachgeben. Mit seiner Hand durch ihr volles Schwarzes Haar fahren und endlich die vollen roten Lippen kosten die ihren Mund verschlossen, aus dem eine betörende kraftvolle Stimme erklang, wann immer sie in Rage geriet und ihm hartnäckig widersprach.

Ihr Duft erreichte seine Nase und er ertappte sich, wie er sehnsüchtig tief einatmete.

Sie verströmte einen Geruch, der sie als eine stolze und unnachgiebige Frau auszeichnete und doch verriet, dass sie eines der sanftesten und verführerischten Wesen der Erde war…

Es wäre nicht einmal ungesetzlich, da Frauen zu dieser Zeit wie Freiwild waren.

Ein Mann seines Ranges konnte unzählige Frauen haben…und doch beherrschte er sich und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Fluss, der sich unaufhörlich seinen Weg suchte.
 

Wieder herrschte Schweigen zwischen ihnen. Naoko hatte nichts von dem inneren Kampf Sesshoumarus bemerkt, er hatte starr neben ihr gesessen.

Nun blickte sie zur Seite und ihr Blick hätte jegliche Selbstbeherrschung Sesshoumarus aufgehoben, hätte er sich nicht wieder ins Gedächtnis gerufen, dass Naoko lediglich ein Mensch war…zumindest vorerst.
 

„Es ist so friedlich, meint ihr nicht?“ Sie fühlte sich wohl, hier neben dem kalten Youaki, dessen Körperwärme sie fast spüren konnte.

Dennoch fröstelte sie, da nun die Dunkelheit über die Wiese kroch und sie von Müdigkeit übermannt wurde.

So erhob sie sich ohne eine Antwort von Sesshoumaru abzuwarten und ging zügig zum Lager zurück. Dort lagen die beiden großen Drachen um ein kleines Feuer, dass wohl Sesshoumaru entfacht hatte, als er zurückgekommen war.

Sie nahm sich schnell ihren Umhang und setzte sich dann neben ihren Drachen. Als der keine Anstalten machte, sie von sich zu schieben, lehnte sie sich vorsichtig an seine Schulter. Dann warf sie sich den Umhang über und kuschelte sich an die harte Haut des Drachen, durch die man keine Körperwärme spüren konnte. Sie verzog das Gesicht über diese ungemütliche Lage, schlief aber dann ein, da sie nun doch müde geworden war.
 

Noch lange nachdem die junge Frau ihren Platz neben ihm verlassen hatte, entrang sich der Kehle des Hundedämons ein widerwilliges „Ja.“

Doch was erwartete sie im Schloss des Nordens? War es womöglich das Schwert, das sie beide so begehrten?

Es war zu hoffen, wenn nicht…die Zeit lief unaufhörlich, obwohl der Youkai nicht einmal mehr sicher war, ob er sich mit der edlen Inuyouaki Misaki, die in seinem Schloss auf ihn wartete begnügen wollte…
 

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Das wars auch schon wieda^^
 

Hoff es hat euch gefallen, wär nett, wenn ihr mir wieder ein Kommi hinterlasst. (Gibt dann auch wieder ne ENS)
 

bis zum nächsten mal
 

HEAL

Aza_ari

Der Norden - Ryotas Reich

Hallo Leute
 

Hier am wieder ein neues Kapi von mir

wünsch euch viel spaß beim lesen!
 

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Nur zwei Tage später passierten sie laut Sesshoumaru die Grenze zu den nördlichen Ländereien. Er erklärte, dass sie in nächster Zeit bestimmt auf einen Kundschafter stoßen würden, der sie nach dem Grund ihres Besuches fragen würde.

Somit bestand vorerst nicht die Nötigkeit, weiter in dem zügigen Tempo zu reiten und Naoko machte gegen Spätnachmittag den Vorschlag eine etwas längere Rast in der Nähe einer heißen Quelle zu machen. Überraschender Weise stimmte ihr wortkarger Begleiter zu und sie schlugen ihr Lager auf einer kleinen Waldlichtung auf.
 

Naoko freute sich auf die Aussicht, endlich wieder warmes Wasser auf ihrer Haut spüren zu können und stieg rasch von ihrem Drachen. Mit einem Kopfnicken deutete Sesshoumaru ihr an, in welcher Richtung sie die Quelle suchen müsste. Mit einem flüchtigen lächeln revanchierte siech Naoko für die Hilfe und verschwand zwischen den Bäumen.

Tatsächlich fand sie die Quelle schnell und legte auch sofort nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie ungestört war ihre Kleidung ab.

Langsam, das heiße Wasser, das ihren Körper empfing voll auskostend glitt sie in das dampfende Nass.

Genüsslich schloss sie die Augen und versank dann vollends unter der Oberfläche. Als sie wieder auftauchte klebte ihr langer geflochtener Zopf an ihrem nackten Oberkörper. Schnell entknotete sie ihr Haare und schwamm dann ein paar Züge.

Die Ruhe und Friedlichkeit dieses in den Bäumen versteckten Ortes ließ sie entspannen, und doch arbeitete ihr Gehirn unermüdlich.

Was erwartete sie im Schloss ihrer Eltern? Würde sie dort auf ihren Halbbruder treffen, womöglich noch weitere Familienmitglieder sehen? Würden sie ihr das Schwert verweigern?

Sie hoffte nicht, schließlich hing ein Leben davon ab. Doch Sesshoumaru würde niemals zulassen, dass sie ohne das Schwert zurückreisen würden.
 

Ein lautes rascheln ließ Naoko hochfahren. Hatte man denn nirgendwo seine Ruhe? Sie hoffte nur, das nicht Sesshoumaru dem Gebüsch entsteigen würde.

Doch die Kreatur, die da so ungeschickt aus den Büschen stolperte, war nicht ihr Begleiter. Es handelte sich um einen gänzlich in dunkles Blau gekleideten Youkai mit kurzen abstehenden schwarzen Haaren und einer großen, kräftigen Statur.

Erst glaubte Naoko ein lüsternes aufblitzen in den Augen des Youkais entdeckt zu haben, doch der wandte sich von ihrem nackten Oberkörper ab und drehte ihr den Rücken zu.
 

„Was wollen sie?“ Sie musterte den Rücken des Youkai und entschied, sich schnell anzuziehen, da er wohl genug anstand hatte, sich nicht umzudrehen.

Hastig schlüpfte sie in ihren Kampfanzug und spürte mit Unbehagen, wie der an ihrer nassen Haut klebte. Dann trat sie zu dem Youkai, während sie sich die nassen Haare hochsteckte, damit sie ihren Kampfanzug nicht völlig durchweichten.

Misstrauisch beäugte sie ihn „Wer sind sie?“ Im Gegensatz zu vielen anderen Youkais schien er nichts gegen Menschen zu haben, denn er antwortete ohne den herablassenden Ton in seiner Stimme, den Naoko von Sesshoumaru oder Akemi kannte.

„Haruto, ich bin ein Kundschafter des Herrn des Nordens.“ Überrascht zog Naoko eine Augenbraue hoch, das war wirklich schnell gegangen, genauso, wie Sesshoumaru es vorhergesagt hatte.

„Ich denke ihr wollt meinen Begleiter sprechen.“ Ihr Gegenüber stockte einen Augenblick und erwiderte: „Seid ihr eine Untergebene Sesshouamrus?“ Naoko verzog das Gesicht. Bedacht darauf, dieses Thema fallen lassen zu können nickte sie. „Nennt es wie ihr mögt. Ich reise in seiner Gesellschaft“ Vermutlich hatte er sie aufgespürt, da sie flüchtig nach Sesshoumaru roch.
 

Der Inuyoukai, wie Naoko anhand der Hundeohren vermutete, nickte und ließ ihr den Vortritt.

Zusammen verließen sie die Heiße Quelle und Naoko führte Haruto zu ihrem Lagerplatz, obwohl sie sich sicher war, dass er ihn auch selber gefunden hätte.
 

Als sie die kleine Lichtung betraten, öffnete Sesshoumaru die Augen. Er hatte bis zu diesem Moment mit geschlossenen Augen an einem Baum gelehnt und auf die Rückkehr seiner Untergebenen gewartet.
 

Ein Blick in die goldenen Augen des Herrn des Westens wich Haruto von Naokos Seite und trat zu Sesshoumaru. Er verneigte sich und richtete dann das Wort an den mächtigen Youkai: „Mein Name ist Haruto, edler Herr. Ich bin Kundschafter von Ryota, dem Herrn des Nordens. Er fragt nach dem Grund eures Eindringens in seine Ländereien.“

„Meine Begleiterin und ich sind auf der Durchreise und wünschen die Gastfreundlichkeit deines Herrn in Anspruch zu nehmen.“ Sesshoumaru sagte dies, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Naoko staunte, er schien tatsächlich viel Einfluss zu haben, auch auf die anderen Yowais.
 

Haruto nickte und bedeutete ihnen, ihm zu Folgen. Auf dem Weg führte er sie an, obwohl das eigentlich unnötig war. Naoko vermutete, dass dies wieder Höflichkeit ausdrücken sollte, dem Gast den Weg zu weisen. Während sie Haruto folgten liefen Naoko und Sesshoumaru stillschweigend nebeneinander her.

Auf einmal zwang Sesshoumaru sie stehen zubleiben, indem er ihren rechten Arm umfasste. „Wenn wir in dem Schloss sind, bist du nicht länger meine Untergebene. Du bist Ryotas Kontrahentin, denn du bist berechtigt, seinen Platz einzunehmen.“ Naoko blickte den kalten Youkai überrascht an. Dann zuckte sie mit den Schultern und entzog sich seinem Griff.

Sofort setzten sich beide wieder in Bewegung, um Haruto wieder einzuholen, der nicht stehen geblieben war.
 

Schon bald gelangten sie an ein großes Schloss, das nicht weniger prächtig war, als das Sesshoumarus.

Haruto führte sie durch das mächtige Portal und schließlich durchschritten sie ein großes Eingangstor. Während sie die Gänge entlangschritten, überzogen sich Naokos Arme mit einer Gänsehaut. Es war kühl, und das Gemäuer wirkte verlassen, obwohl sich hinter so manchen Türen leise Stimmen erhoben. Keine Gemälde oder Wandteppiche zierten die Wände.
 

Haruto hieß sie einen großen Raum betreten, der wahrscheinlich als Empfangsraum benutzt wurde. Hier standen einige große Blumenvasen. Am hinteren Ende des Raumes war eine kleine Erhöhung eingebaut, auf der ein einzelner prächtiger Stuhl mit einer hohen Lehne stand.

Dies war vermutlich der Sitz Ryotas.

„Wartet einen Moment, ich werde meinem Herrn eure Ankunft melden.“ Mit diesen Worten verschwand Haruto aus dem Saal.
 

Von draußen konnte man eine herrisch brüllende Stimme vernehmen. Wenige Sekunden später schwangen die großen Türen zum Saal auf und ein hochgewachsener Youkai mit einem wehenden schwarzen Zopf stürmte herein. Seinem Gesicht konnten seine beiden Besucher mühelos entnehmen, dass er sich über ihre Anwesenheit keineswegs freute. Was Sesshoumaru jedoch nicht zu stören schien.

Er blickte den Youkai mit den schwarzen langen Haaren und den ebenso schwarzen Augen kalt an und behielt seine stoische Ruhe bei.
 

Beim Anblick seines Gastes, der ihn trotz seiner stattlichen Größe noch überragte, wandelte sich der Gesichtsausdruck zu einer höflichen Maske.

„Sesshoumaru-Sama, was führt euch in mein bescheidenes Reich?“ Während diese Wörter aus seinem Mund sprudelten, ließ er sich auf seinem Thronartigen Stuhl nieder.

„Nun Ryota, ich bitte um eure Gastfreundschaft für mich und meine Begleiterin.“ Wieder klang diese Aussage mehr wie ein Befehl als eine höfliche Bitte, die der gefragte nach Gutdünken ausschlagen könnte.
 

Doch der Angesprochene reagierte nicht. Sesshoumarus Worte hatten sein Augenmerk auf die junge Frau hinter Sesshoumaru gelenkt. Er erhob sich von seinem Stuhl und trat auf sie zu. Bevor er das Wort an sie richtete wandte er sich an Sesshoumaru: „Sie ist eine menschliche Frau, habt ihr sie zur Gefährtin genommen?“ In seiner Stimme schwang Überraschung und Misstrauen mit.

Da Sesshoumaru sich nicht rührte, sah er nun Naoko an. Er reichte ihr seine Hand. „Mein Name ist Ryota, darf ich euren Namen erfahren?“

Er schien anzunehmen, dass Naoko von hohem Rang war. Sein Händedruck war fest aber sanft und er funkelte sie aus seinen Schwarzen Augen an.

„Mein Name ist Naoko Asakuro. Und um euch einen Antwort auf eure Frage zu geben, nein, ich bin nicht die Gefährtin Sesshoumarus.“

Die Augen ihres Gegenübers blitzen auf. „Ich muss sagen, es freut mich, das zu hören.“ Er grinste sie schelmisch an. Dann wandte er sich erneut an Sesshoumaru.

„Natürlich gewähre ich euch Gastfreundschaft. Ich lasse zwei Zimmer für euch herrichten. Ist es euch recht, wenn ich eure Reisebegleitung im Frauenflügel einquartiere?“

Der kalte Blick des Yowais des Westens schein seinen Gastgeber zu durchdringen. „Sie bekommt ein Zimmer neben dem, das ihr gedenkt mir zur Verfügung zu stellen.“
 

Ryota blinzelte überrascht, fasste sich jedoch schnell wieder. Er nickte und hieß sie, ihm zu folgen.

Auf dem Weg zischte er den entgegenkommenden Dienern rasche Befehle zu, auf die hin diese in geschäftigem Treiben davoneilten.

Ryota stieß eine große Holztür auf und Naoko und Sesshoumaru betraten hinter ihm eine weite Halle, in der eine Lange Tafel den meisten Platz einnahm.

Naokos Blick schweifte instinktiv über die Wände. Auch hier zeigte sich, dass der Bewohner des Schlosses sein Eigen nur zu gerne Ausschmückte.

An den Wänden hingen Kostbare Teppiche und Skulpturen verschönerten die Raumnischen.

Die Tafel war länger als die, in Sesshoumarus Speisesaal und bezeugte, dass der Ryota gerne die Rolle des Gastgebers annahm.

Nun bot er Sesshoumaru einen Platz an der reichlich gedeckten Tafel an und Naoko ließ sich neben ihrem Meister nieder.

Das Mahl verlief gesittet und wurde nur durch vereinzelte Fragen des Gastgebers an Sesshoumaru gestört. Dieser antwortete recht einsilbig, was Naoko aber ja bereits von ihm kannte. Auch der Yowai des Nordens schien davon nicht eingeschüchtert oder verunsichert.
 

Als Naoko das essen gerade beendet hatte, klopfte es leise an der Tür zum Speisesaal und dahinter erschien eine zierliche Gestalt mir gesenktem Kopf.

Lange Schwarze Haare vielen über die schmalen Schultern auf den kostbaren Kimono aus blauer Seide.

Die junge Youkai mit den schwarzen Hundeohren trat mit wenigen eleganten Schritten auf Ryota zu und verbeugte sich demütig vor ihm.

Ryota, der die junge Youkai bis sie vor ihm stand nicht beachtet hatte, zischte sie nun kalt an: „Du bist zu spät, wo warst du?“

Die Youkai zuckte zusammen. „Verzeiht mir Gebieter, Nori und Miyu wollten nicht von mir ablassen.“

„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass es die Aufgabe der Diener ist, meine Nachkommen zu unterhalten?“ Ryota schnaubte einmal ungehalten und funkelte die Youkai vor ihm wütend an.

Dann wandte er sich jäh zu seinen Gästen um. Meine Gefährtin, Sumiko. Sumiko wandte sich nun ebenfalls an Sesshoumaru und Naoko und verbeugte sich leicht vor beiden. Naoko riss staunend die Augen auf. Warum verhielt Sumiko sich ihrem Mann gegenüber so unterwürfig? Und warum verbeugte sie sich vor den Gästen Ryotas? Sie lächelte die Youkai mit den feinen Gesichtzügen an und nickte ihr verunsichert zu. Sesshoumaru hatte sich während dieser Prozedur nicht geregt.
 

Sumiko ließ sich auf einem Platz nieder und nahm und belud ihren Teller, noch immer beobachtet von Ryota und Naoko.

„Ist Aiko noch nicht zurück?“ „Nein Herr, sie ist noch immer mit eurer Mutter bei ihren verwandten. Sie werden heute bei Einbruch der Dunkelheit erwartet.“

Ryota nickte und befahl dann zwei wartenden Dienern die Zimmer für seine Gäste herzurichten.

Dann stand er auf und entschuldigte sich mir den Worten, dringenden Geschäften nachgehen zu müssen und übertrug Sumiko die Aufgabe die Gäste zu ihren Zimmern zu geleiten.
 

Wie befohlen bat Sumiko Sesshoumaru und Naoko ihr zu folgen. Zusammen durchschritten sie lange Gänge, bis sie vor einer großen Hölzernen Tür standen. Sumiko bat Sesshoumaru einzutreten und wies Naoko dann durch eine Tür neben der Sesshoumarus.
 

Diese Tür öffnete Sumiko selber und trat dann vor Naoko ein. Neugierig besah sich Naoko den Raum. Ein großes Bett nahm beherrschte den Raum. Vor dem Bett lag ein prächtiger, weißer Teppich in dem Naokos Füße regelrecht versanken. Ein Tisch mit Stühlen weiter hinten im Raum und ein hoher Spiegel an der Wand rundeten das Bild ab. Schließlich befand sich auch eine Holztruhe an der Wand, die wohl für persönliche Sachen der Bewohner waren.
 

Naoko bedankte sich mir einem lächeln bei Sumiko und diese erklärte ihr noch den Weg in den Baderaum der Frauen, der allerdings im Frauenflügel den Schlosses lag.
 

Als die junge Youkai Naoko allein lassen wollte, hielt Naoko sie auf. „Habt ihr ein wenig Zeit, um mit mir einen Spaziergang zu machen?“ „Wenn ihr mögt gerne, Naoko-san.“ Naoko war froh, dass diese Youkai sie nicht so herablassend behandelte. Ryotas Frau machte einen ungewöhnlich netten Eindruck.

Auch Sumiko war zufrieden. Diese Menschenfrau war nicht so gekünstelt wie die zweite Frau Ryotas oder ihre eigene Mutter.
 

Als Naoko den Garten betrat, empfingen sie fröhliche Jubelrufe von Kindern und der betörende Duft von Blumen.

Sumiko und sie folgten einem kleinen Pfad, der durch den Garten führte. Schließlich ließen sie sich auf einer Holzbank nieder.
 

„Wäre es euch recht, mich zu duzen? Diese Anrede ist angenehmer.“ Sumiko nickte leicht. „Gerne, aber bitte rede mich auch mit du an.“

„Danke, Sumiko. Ich habe eine Frage, seid ihr, ich meine du und Ryota nicht Geschwister?“

Die junge Frau senkte den Kopf. „Ja, das sind wir in der Tat. Meine Muter verheiratet uns nach dem Tot meines Vaters. Er war der Yowai des Nordens. Nun hat Ryota seinen Platz übernommen. Wir mussten heiraten, um Ryotas Anspruch auf die Nachfolge zu festigen, da unsere Mutter nur die dritte Frau meines Vaters war. Er hatte mit seiner ersten Frau schon eine Tochter. Und sie ist die eigentliche Nachfolgrein. Aber ich glaube sie ist to…“

„Hmmm, verzeih meine Neugier, liebst du deinen Mann?“ In Sumikos Augen glitzerten kleine Tränen. „Nein, ich habe Ryota nie geliebt. Weißt du, ich hatte noch einen Bruder. Er war der Sohn von Vaters zweiten Frau. Ihm hat meine ganze liebe gegolten. Doch er ist schon lange tot und nun habe ich einen Sohn von Ryota…“

„Das tut mir leid, es muss schrecklich sein…“ Naoko brach ab, die Augen der jungen Youkai blitzen aufgebracht auf. „Ja, es ist schrecklich. Ich habe ein Kind mit dem Mann, der den einzigen Mann umgebracht hat, den ich geliebt habe. Und doch kann ich dieses Kind nicht hassen.“

Der kurze Ausbruch Sumikos verebbte und ihre Züge wurden traurig. Naoko fasste sanft nach der Hand der Youkai, die sie daraufhin mit einem dankbaren blick bedachte.
 

Als die Sonne unterging, atmete Naoko tief aus. Sie saß also hier neben ihrer Halbschwester, im Garten des Schlosses ihres Bruders, der ihren anderen Bruder umgebracht hat. Und sie selbst galt als tot…
 

„Bist du die Gefährtin des Herrn des Westens?“

Naoko zuckte aus ihren Gedanken gerissen etwas zusammen. „Nein, ich reise nur mit ihm.“

„Und warum hast du kein Zimmer im Frauenflügel? Das ist ungewöhnlich.“

„Ich weiß es nicht, das hat Sesshoumaru-Sama so angeordnet.“

Ein wissendes lächeln glitt über Sumikos Gesicht und Naoko war verwirrt. Doch bevor sie eine Frage stellen konnte, erhob sich Sumiko.
 

„Ich werde nun Nori und Miyu ins Schloss bringen. Ich wünsche dir eine gute Nacht.“

Naoko nickte und wünschte Sumiko ebenfalls eine erholsame Nacht.
 

Nach wenigen Minuten, in denen es schon ziemlich auffrischte, machte sich auch Naoko auf, ins Schloss zu kommen.

Als sie ihr Zimmer betrat, stand Sesshoumaru im Raum an eine Wand gelehnt.

„Wo warst du?“ „Draußen, ich habe mit Sumiko einen Spaziergang durch den Garten gemacht.“

Sessoumaru nickte. „Eine Frage, Sesshoumaru-sama, ist es wirklich erlaubt, dass Geschwister miteinander verheiratet werden?“ Innerlich hoffte Naoko, dass Sesshoumaru auf diese Frage mit ‚Nein’ antworten würde, doch dieser Wunsch wurde ihr nicht erfüllt.

„Natürlich ist es erlaubt. Ein Mann kann die Gefährtin nehmen, die seinen Wünschen entspricht.“ Es klang wie eine Selbstverständlichkeit und Naokos Mundwinkel verzogen sich. Das hatte sie nicht gewusst, schließlich war es in der Neuzeit gesetzlich untersagt, seine Geschwister zu heiraten. Doch hier richtete sich wohl alles nach den Männern…

Nachdenklich blickte Naoko ins Lehre.
 

°Dann entspricht Misaki also seinen Wünschen…°
 

„Ganz und gar nicht.“ Naoko schreckte auf. Hatte sie das etwa laut ausgesprochen? Schnell wandte sie Sesshoumaru den Rücken zu.

Der bemerkte sehr wohl, dass seiner Begleiterin unwohl war. Doch sofort drehte sie sich wieder um und blickte verwirrt in sein Gesicht.

„Wie meint ihr das?“

Ohne auf die Frage einzugehen, wandte sich Sesshoumaru zur Tür.
 

„Komm, dein Schwert wartet.“
 

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So, das wars auch mal wieder für lange zeit...

ich bin vom 20.7 bis zum 1.8 nicht zuhause, d.h. in der zeit wird kein neues Kapi von mir hochgeladen werden...tut mir echt leid. Dafür kommen danach wieder welche etwas schneller!
 

wer mir n Kommi hinterlässt kriegt natürlich ne Benachrichtigung, wenns weitergeht^^
 

bis dahin, wünsch euch schöne ferien *wink*
 

HEAGDL

Aza_ari

Das Schwert

Hallo ihr Lieben
 

sorry, dass ich mich so lang nich gemeldet hab...nu lad ich aba endlich das 12. Kapi hoch^^
 

was bleibt noch zu sagen?
 

...naja...Viel Spaß beim Lesen!
 

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Naoko nickte rasch und trat dann hinter Sesshoumaru aus ihrem Zimmer.

Nach einem schier nicht enden wollendem Weg durch die Gänge des Schlosses, standen sie vor einer Holztür.
 

Naoko fragte sich, ob das Schwert hier zu finden war, und wie Sesshoumaru darauf gekommen war, als er die Tür auch schon öffnete.

Sie war unverschlossen, öffnete sich auch lautlos, als würde sie oft benutzt werden.
 

Sesshoumaru trat zur Seite und Naoko fasste das als Aufforderung auf, vorzugehen.

Sie trat durch die Tür und befand sich auf einer geschwungen Treppe, die sich unten in der Dunkelheit verlor.
 

In einem Kübel aus Eisen loderte ein Feuer und an der Wand hingen Fackeln.

Naoko, die ja nicht die scharfen Augen des Youkais in ihrer Begleitung besaß löste eine Fackel aus ihrer Halterung und entzündete sie mit dem Feuer aus dem Kübel.

Dann folgte sie den zu ihrer Überraschung sehr gleichmäßigen Stufen in die Dunkelheit.

Woher Sesshoumaru wusste, dass sich das Schwert hier befand war jetzt egal. Naokos Aufregung stieg mit jeder Stufe.

Erwartungsvoll hob Naoko die Fackel, um mehr Licht in den Raum zu werfen, der am ende der Treppe lag.

Der Rechteckige Raum war unglaublich hoch. An den Wänden standen sich gleichende Kästen, die Naoko anhand ihrer Form und Größe sofort als Sarkophage identifizierte.

Sie wandte sich nach links und steuerte auf den Sarkophag zu, der ihr am nächsten stand.

Ihr stockte der Atem. Auf dem Deckel war ein Gesicht eingemeißelt, doch darunter befand sich das wirklich interessante:

Ein Name.
 

法 °Nori… Mein Halbbruder, umgebracht von meinem andren Halbbruder, die einzige Liebe in Sumikos Leben°
 

Traurig blickte sie auf den Sarkophag. Sesshoumaru hatte sie vergessen. Die Sarkophage schienen nach dem Sterbedatum angeordnet worden zu seien. Links lag das Familienmitglied, das als letztes gestorben war.

Naoko wandte sich dem nächsten Sarkophag zu und sog stark die Luft ein.
 

雨夜 °Amaya… Meine Mutter mit dieser einzigartigen Fähigkeit, die an mich übergangen ist°
 

武 °Takeshi… Mein Vater, der mit meiner Mutter in einer Schlacht fiel.°
 

瞳 °Hitomi… Die zweite Frau meines Vaters, sie starb bei der Geburt Noris, der jetzt auch schon tot ist°
 

Völlig in Gedanken wandte Naoko sich wieder dem Grab ihrer Mutter zu und betrachtete es nun genauer. Das eingemeißelte Gesicht hatte erstaunlich feine Züge. Ein warmer Blick schien auf Naoko gerichtet zu sein. Unter dem Namen war eine Feder abgebildet, die Naoko sich nicht erklären konnte.

Als sie den Blick über das Gesicht ihres Vaters gleiten ließ, war sie ein wenig enttäuscht. Sein Gesichtausdruck war stolz und zeigte keine wärme.
 

Vielleicht ähnelte sein Charakter dem des Youkais der jetzt mit ihr in dieser Gruft war…

Naoko drehte sich von den Gräbern ihre Eltern weg und suchte Nach Sesshoumaru. Er stand am Kopfende der Gruft vor einer großen Steintafel, auf der ein Stammbaum eingemeißelt war.

Dann jedoch wandte er sich ihr zu und trat zu den Gräbern ihrer Eltern.
 

„Meint ihr, das Schwert könnte in einem der Gräber stecken? Ob wohl schon mal jemand die Deckel entfernt hat?“

Ohne ihr eine Antwort zu geben stemmt er sich gegen den Deckel zum Grab Takeshis. Naoko beobachtete seine Bemühungen, die von Erfolg gekrönt wurden. Der Deckel glitt zur Seite und offenbarte einen völlig intakten Körper. Naoko runzelte die Stirn. Warum war der Körper noch nicht verwesen. Als sie die Hand nach dem leblosen Körper ihres Vaters ausstreckte, stieß sie gegen eine Barriere.

„Ein Bannkreis.“ War Sesshoumarus Urteil.

Naoko nickte und wandte sich nun dem Grab ihrer Mutter zu. Auch dieser Deckel glitt schnell zur Seite und als Naoko den Inhalt betrachtete, stockte ihr der Atem. Unter ihr lag ein genaues Ebenbild ihrer selbst, nur älter. Auch bei diesem Körper hatte keine Verwesung eingesetzt.
 

Schwarze lange Haare umrahmten ein reifes Gesicht, mit warmen Zügen. Ihre Mutter trug einen Kimono aus grüner Seide durchzogen mit silbernen Fäden.

Doch das, was Naokos Blick eigentlich auf sich zog, war ein Gegenstand, auf dessen Griff die gefalteten Hände Amayas lagen.

Langsam ließ Naoko ihre Hand im Sarkophag versinken. Als sie auch hier auf eine Barriere stieß, leuchtete der Bannkreis einmal hellblau auf. Dann setzte ein kribbeln in Naokos Hand ein und sie konnte durch die Barriere hindurch greifen. Sie spürte die Metallklinge. Vorsichtig entfernte sie die Hände ihrer Mutter vom Griff des Schwertes und zog es hinaus.
 

Obwohl es sich bei der Person in dem steinernen Grab um ihre Mutter handelte, hielt sich ihre Ergriffenheit in Grenzen. Ja, es war ihre Mutter, die Frau, die sei zur Welt gebracht hatte, doch diese Frau war ihr gänzlich unbekannt. Es existierten keine Erinnerungen an eine Gemeinsame Zeit und Naoko konnte nicht verstehen, dass ihre Mutter bereit gewesen war, ihren Gefährten mit zwei anderen Frauen zu teilen…
 

Ein Moment noch verweilte ihr Blick auf der Gestalt Amayas, bevor sie den Deckel vorsichtig wieder in seine ursprüngliche Position schob.

Sie blickte kurz zu Sesshoumaru rüber, der ebenfalls den Deckel von Takeshis Grab wieder zurückgerückt hatte.
 

Nun betrachtet Naoko die silberne Klinge des Schwertes in ihre Hand. Sie fuhr mit dem Daumen darüber und zuckte überrascht zusammen, als ein stechender Schmerz ihren Zeigefinger durchfuhr. Diese alte Klinge hatte ihre Haut soeben durchritzt.

Auf dem Griff, genau an der Stelle, wo Amayas Hände geruht hatten kamen Schriftzeichen zum Vorschein.
 

和 °Harmonie…vermutlich für Amaya°

勇 °Mut…für Takeshi
 

Vor Naokos Auge erschien wieder die Gestalt ihrer Mutter. Harmonie, das passte irgendwie zu ihren reifen, sanften Zügen…
 

Ein plötzliches Aufeinanderprallen von Metall riss Naoko unsanft aus ihren Gedanken. Soeben brachten Ryota und Sesshoumaru wieder Sicherheitsabstand zwischen sich. Sesshoumarus stand mit dem Rücken zu ihr, mit einem Schwert in der Hand. Ryota blitze ihn mit ebenfalls erhobenem Schwert finster an.

„Was habt ihr in der Gruft meiner Vorfahren zu suchen? Selbst ihr als hochrangiger Youkai habt dazu kein Recht. Konntest du nicht bleiben wo immer du warst, Aiko?

Den letzten Satz schleuderte er voll Abscheu Naoko entgegen, die ihn verwirrt ansah.
 

°Aiko?°

Ein gellender Schrei entwich Naokos Kehle. Von dem Schwert in ihrer Hand war ein Stromstoß ausgegangen, der sie in die Knie zwang.
 

Sesshoumaru wirbelte herum. Seine Begleiterin kniete auf dem Boden und stütze sich mit den Händen ab. Ihr Körper zitterte unkontrolliert und ihr Atem ging schwer.

Er konnte die aufsteigende Panik in ihr riechen, konnte sie fühlen.

Rasch schritt er auf sie zu, vergaß, dass er noch einen Kampf zuende führen musste und seinem Feind soeben den Rücken zudrehte.
 

Auf einmal setzten Kopfschmerzen ein. Ihr Kopf wurde heiß, fühlte sich an, als drohe er zu zerplatzen, ein Ziehen im Nacken ließ sie wimmern und ihre gesamte Haut überzog sich mit einer Gänsehaut, während sie gleichzeitig zu brennen schien.

°Frische Luft!!!°
 

Als Naoko aufblickte konnte Sesshoumaru ihre Qualen aus ihren Augen lesen und gleich wusste er, was sie wollte.

Schnell hob er sie auf seine Arme, griff nach dem Schwert und rannte die Treppe hoch.

Was auch immer das Schwert getan hatte, jetzt lag es ruhig in seiner Hand, als Sesshoumaru mit der zitternden Last in seinen Armen durch die Gänge auf das Haupttor zueilte.

Ein starker Windstoß öffnete die Türen und der Youkai stand auf weichem Rasen.

Er ließ Naoko auf den Boden sinken, wo sie sich sofort zusammenkrümmte.

Auf ihrer Stirn stand der Schweiß und ihre Haare lagen wirr um den Kopf verteilt.
 

Urplötzlich klang der Schmerz im Kopf ab. Naoko richtete sich auf. Noch immer brannte ihre Haut.

Sie blickte in Sesshoumarus forschende Augen und entdeckte dort Anspannung und…Sorge.

Langsam richtete sie sich auf, dass sie wieder kniete, als das brennen in ihrer Haut sich verstärkte.
 

Sie richtete sich etwas wackelig auf. Besorgt musterte er ihr Gesicht.

Folgte nun die Verwandlung, oder hatte das Schwert sie nicht angenommen?

Als sie kniete, keuchte sie einmal kurz auf.

Auf einmal veränderte sich ihre Form. Ihre Arme wurden länger und Federn brachen aus der Haut hervor. Das Gesicht wurde spitzer, die Nase verwandelte sich in einen Schnabel. Ihre Beine verkürzten sich und wurden zu großen Klauen.
 

Sesshoumaru trat zwei Schritte zurück und betrachtete das Wesen vor ihm.

Ihm gegenüber hatte sich ein gigantischer Phönix erhoben.

Federn zwischen gold und orange variierend schmückten seinen Körper und auf dem Kopf standen einige Federn ab. Die kraftvolle Erscheinung wurde durch den langen Ferderschweif abgerundet und gelbe Augen schienen ihn zu durchbohren.

Die Phönixyoukai, die er bis jetzt als einen einfachen Menschen angesehen hatte, stieß einen hellen Schrei aus und streckte ihre vollendeten riesigen Schwingen aus.

Mit wenigen kraftvollen Stößen erhob sich Naoko in ihrer Dämonischen Form in den Himmel. Instinktiv schob sie die Luft in regelmäßigen Bewegungen von sich.
 

Um sie herum nahm sie nichts mehr war. Die Sterne in Himmel glitzerten beruhigend.

Einen Moment glitt sie mit weit geöffneten Flügeln durch die kalte Nachtluft, hörte das leise rascheln ihrer Federn und spürte den Wind, der sanft ihren Körper streichelte, als das ziehen in ihrem Nacken wieder einsetzte.
 

Schwarze Punkte versperrten ihre Sicht. Verzweifelt riss sie die Augen auf. Doch die schwarze Nacht umfing sie, als sie ihre Kräfte verließen.

Mitten in der Luft verwandelte sich der Große Phönix wieder in seine Menschliche Gestalt. Eine Frau mit einem zierlichen und inzwischen kraftlosen Körper.

Mit rasender Geschwindigkeit sank der Körper zu Boden, von der Frau kam keine Regung.
 

Gerade als Ryota aus dem Schloss stürmte, sprang Sesshoumaru in die Luft und fing die junge Frau mitten im Flug auf.

Sanft setzte er wieder auf dem Boden auf, Naoko noch immer in den Armen haltend.
 

Er sah den Neuankömmling fragend an. „Aiko?“

„Das Kind, das aus der Liebe meines Vaters zu Amaya entstand.“

Sie hatte also ihren jetzigen Namen in der Neuzeit erhalten. Ihr eigentlicher Name bedeutete ‚Kind der Liebe’.
 

In diesem Moment regte sich das ‚Kind der Liebe’ in seinen Armen.

Zwei Smaragde schimmerten ihm schwach entgegen.

Vorsichtig schlag Naoko die Arme um Sesshoumarus Nacken, während dieser sie aus seinen Armen gleiten ließ.

Als sie die Arme von ihm löste, viel ihr blick auf eine Strähne ihrer Haare, die ihr über die Schulter fiel. Feine goldene Strähnen durchzogen ihre Haare.
 

Ein wenig verwirrt suchte sie den Boden ab. Dann griff sie nach dem am Boden liegenden Schwert.

Auf dem Griff waren weitere Schriftzeichen entstanden:
 

清浄 °Reinheit…°
 

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Naaaaaaaaa??? Wie hats euch gefallen???

Würd mich freuen, wenn ihr mir wie immer ein Kommi hinterlassen könntet (im Gegenzug gibts natürlich ne ENS^^)
 

bis zum nächsten Mal

HEAL
 

Aza_ari

Verwandlung

Hallo ihr, hier kommt mal wieda ein Kapi von mir^^
 

wünsch euch superviel spaß beim lesen!
 

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Stoßweise Kopfschmerzen ließen sie sich an Sesshoumarus Ärmel festkrallen.

Das Schwert fiel auf den Boden und Naoko befühlte ihre Stirn.

Das war wohl zu viel für einen Abend, doch es sollte noch so einiges folgen…
 

Auf einmal würde die Luft drückend. Eine unsichtbare Machte schien sich gegen sie zu drängen.

Geräusche, Gerüche, Empfindungen überkamen sie.

Sie hörte ihren Herzschlag. Schnell. Ein zweiter Herzschlag vermischte sich mit ihrem. Stetig ertönte der zweite Ton.

Jetzt plötzliche erkannte Naoko, warum Akemi sich an Sesshoumaru ranmachte.

Sein Duft war betörend. Dominant, geheimnisvoll…Männlich.

°Oh Gott, bloß nicht° Schnell wandte sie sich von Sesshoumaru ab und ließ seinen Ärmel los. Wie der griff sie zu dem Schwert. Nun fühlte sich der Griff warm an, und Naoko durchflutete eine kurze Welle der Ruhe.
 

Sie blickte auf.

Nun erst registrierte Naoko Ryota, der ihnen gefolgt war.

Seine überraschte Mine wandelte sich schnell in einen Ausdruck unverhohlenen Abscheus und ungezügelter Wut.
 

„Wie konntest du es wagen, hier aufzutauchen. Woher zum Teufel wusstest du, wo man das Schwert findet?“

Naoko verengte die Augen.

„Hör mal zu Ryota, ich bin hier, ich habe das Schwert, ich bin eine vollwertige Youkai und ich werde das Erbe meines Vaters antreten, denn du bist bereits durch meine Anwesenheit entmachtet. Ich bin das einzige Kind meines Vaters und seiner ersten Frau!“

„Eine Frau! Übernimm dich nicht, verehrtes Schwesterlein.“ Herrisch blickte Ryota in das entschlossene Gesicht seiner Halbschwester.

Ohne jegliche Vorwarnung stürzte er los, das Schwert bereit es ihr in die Brust zu stoßen.

Naoko kam nicht mehr dazu in Abwehrstellung zu gehen. Ein Lichtblitz durchzog die Nacht und Ryota zerfiel in kleine blutige Stücke.

Sesshoumaru stand neben Naoko, den gleichen beherrschten Gesichtsausdruck wie immer aufgelegt.
 

Geräuschvoll atmete Naoko aus. Erschöpfung ermächtigte sich ihres Körpers.

Sesshoumaru ging ohne ein Wort zu verlieren auf die große Holztür des Schlosses zu. Als Naoko sich nicht regte drehte er sich mit erhobenen Augenbrauen zu ihr um.
 

„Danke.“ Leise kam dieses kleine Wort über Naokos Lippen

Schließlich löste sie sich aus ihrer starre und trat neben Sesshoumaru. Gemeinsam betraten sie das Schloss und wanderten durch die Gänge.
 

Verwirrt blieb Naoko stehen. Ein Schauer überlief ihren Rücken. Sesshoumaru blieb ebenfalls stehen, wartete geduldig, sah sie aber nicht an.

Die junge Youkai regte sich nicht, blieb angestrengt auf einer Stelle stehen.

Ihr blick glitt über Sesshoumarus Gestalt.

Verfing sich in seinem Gesicht. Mit ihren scharfen Augen nahm sie jede Einzelheit seines Gesichtes in sich auf.

Wieder strömte der dominante Geruche des Yowais des Westens in ihre Nase, ließ ihren Körper wieder und wieder erschaudern.

Ihr Körper wollte ihn. Sehnte sich nach dem kalten Youkai, ließ sich kaum noch beherrschen.
 

°Oh mein Gott, was geschieht hier mit mir???° Eine panische Stimme erklang in ihrem Kopf.

Sie wandte den Blick auf die kalte neutrale Wand.

„Würdet ihr bitte schon vorgehen? Ich finde den Weg.“
 

Sesshoumaru betrachtet die junge Youkai vor sich. Sie war etwas größer als ihre menschliche Gestalt. Etwas kräftiger und ihre Haare waren noch länger geworden. In der Dunkelheit waren ihre silbernen Strähnen, die mit ihren Haaren über die Schulter fielen nur zu erahnen.

Ihr Körper bebte leicht. Ihr Blick war unstet.

Er rechnete sich ungefähr aus, dass soeben Körper und Geist gegeneinander kämpften.

Alle Informationen las er aus ihren Augen und ihrem verräterischen Geruch.

Sie roch intensiv nach…Begehren.

Ja, ihr Körper begehrte ihn, doch er Geist sperrte sich dagegen.

Er musste zugeben, es interessierte ihn.

Naokos Atem ging schwer und sie bemühte sich sichtlich die Kontrolle über ihren Körper zu wahren.

Sesshoumaru hoffte, das dieser Zustand bald abklingen würde. So zitternd war sie zu nichts zu gebrauchen.

So nickte er und setzte seinen Weg durch die Gänge fort.
 

Naoko atmete auf.

Sie blickte Sesshoumaru nach. Ein leiser klagender Laut entfuhr ihr.

Entsetzt schüttelte sie den Kopf.

Was geschah nur mit ihr?

Langsam rutschte sie an der Wand entlang auf den Boden und lehnte sich dann zurück.

Mit geschlossenen Augen versuchte sie sich zu beruhigen.

Alles in allem war sie ja erfolgreich gewesen.

Sie hatte das Schwert gefunden…gut, es war Sesshoumaru zu verdanken, aber schließlich hielt sie es in den Händen. Zudem war sie nun die unangefochtene Herrin des Nordens, eine Youkai-Lady mit demselben Rang wie Sesshoumaru.

Nur der Preis war hoch gewesen. Ein zweites ihrer Geschwister war nun tot. Bald würde ein weiterer Sarkophag in der Gruft stehen.

Schon wieder setzte ein kribbeln auf ihrer Haut ein. Allerdings diesmal nur an den Handgelenken. Goldene Streifen wanden sich um ihre Gelenke und schlossen sich dann zu jeweils zwei Reifen an jedem Handgelenk.

Das schienen die Gegenstücke zu den Streifen zu sein, die Sesshoumaru an den Handgelenken besaß…

Bei Ryota hatte sie diese Zeichen nicht gesehen. Doch sie hatte auch nicht darauf geachtet. Morgen würde sie einiges erklären und anderes veranlassen müssen. Es lag ein langer Tag vor ihr.
 

Mühsam erhob sie sich. Erschöpft suchte sie ihr Zimmer auf.

Dort schmiss sie sich auf das große Bett und legte nur noch de Decke über sich. Dann endlich tauchte sie in eine Welt ein, die sie von allen Problemen befreite und ihren Körper und Geist ruhen ließ.
 


 

Panische rufe ließen sie aufschrecken.

Schnell richtete sich Naoko auf. Verwirrt sah sie sich um. Sofort spürte sie die Anwesenheit Sesshoumarus. Ihr blick schweifte in die Ecke, in der der Tisch stand.

Auf einem Stuhl saß tatsächlich der kalte Youkai mit der langen silbernen Mähne.

„Sie haben wohl die Leiche deines Halbbruders gefunden.“ Er klang beinahe belustigt, stellte Naoko fest.
 

Plötzlich erhob sich Sesshoumaru und schritt auf sie zu. Naoko runzelte die Stirn. Als er direkt vor ihr stand fuhr er mit seinem Zeigefinger über ihre Stirn.

Ein kribbeln folgte auf diese Berührung und Naoko zuckte leicht zusammen. Dann stand sie auf, ohne Sesshoumaru weiter zu beachten und schritt zu dem hohen Spiegel an der Wand. Sie betrachtete sich.

Sie konnte gleich sehen, dass sie etwas gewachsen war. Ihre Haare waren noch länger und goldene Strähnen glitzerten darin hervor. Um ihre Handgelenke hatten sich die goldenen Streifen geschlossen und funkelten nun auch. Aber auf ihrer Stirn befand sich ebenfalls etwas Goldenes. Ein kleines Mal zierte ihre Stirn.
 

Das Mal waren mehre ineinander verschlungene Halbkreise, die ein Tripel ergaben. Bewundernd fuhr sie mit dem Finger darüber. Es war schön.
 

Alles in allem war sie zufrieden mit ihrer Erscheinung. Strahlend drehte sie sich zu Sesshoumaru um. Der war ihr mit Blicken gefolgt. Er nickte einmal knapp, schien mit ihrem Aussehen ebenfalls zufrieden zu sein.

Schnell ging sie zur Truhe, zog einen Kimono heraus, der für sie bereitgelegt worden war und verschwand dann hinter der Trennwand, rasch zog sie sich um, griff dann nach einem Kamm und entknotete ihre Haare.

Als sie fertig war, trat sie neben Sesshoumaru. Sie war ihm dankbar, denn er schien sie nicht allein den Bewohnern des Schlosses entgegentreten lassen zu wollen.
 

Gemeinsam verließen sie ihr Zimmer. Als sie durch die Gänge schritten atmete Naoko erleichtert auf. Ihr Körper gehorchte ihr wieder. Dieses Sehnen nach Sesshoumaru hatte aufgehört…oder zumindest hatte sie es für den Moment verdrängt.
 

Auf den Gängen begegneten sie aufgeregt umherlaufenden Dienern und als sie auf das Eingangstor zuschritten wurden die Verwirrten rufe und Diskussionen lauter.

Als sie in das warme Sonnenlicht traten, fiel Naoko sofort eine Gestalt auf. Es war Sumiko, eine Frau und gleichzeitig die Schwester des Toten Ryota. Sie kam Sesshoumaru und Naoko entgegen. Zu Naokos Überraschung hatte sie einen gefassten Gesichtsausdruck. Nichts deutete auf einen psychischen Schock hin, den die zweite Frau Ryotas und seine Mutter Keiko zu erleiden schienen, wie Naoko entdecken konnte. Tatsächlich standen die beiden Frauen in ihren feinen Roben zusammen und ihre verzerrten Züge glichen einander.
 

Auf einmal löste sich Aiko von der Mutter ihres toten Gefährten und stolperte wild kreischend auf Naoko zu. Nicht bevor Naoko oder sogar Sesshoumaru reagieren konnten, hatte Sumiko Aiko gestoppt und zurückgestoßen.

Schluchzend und auf dem Boden zusammengekrümmt sah Aiko zu Naoko und Sesshoumaru auf. „Ihr habt meinen Mann getötet! Gebt es zu…niemand sonst würde es tun“
 

Unbewegt blickte Sesshoumaru auf die bebende Youkai und nickte bestätigend. „Ich habe ihn getötet, um die rechtmäßige Nachfolgerin Takeshis zu schützen.“

Auf diesen Satz hin erstarrten sämtliche Bewohner des Schlosses. Die Zeit schien still zu stehen…

Dann endlich brach Sumiko das Schweigen. „Du bist Aiko? Die Tochter, die mein Vater mit seiner ersten Frau Amaya hatte?“

Warum nannten sie alle Aiko? War das etwa ihr Geburtsname? Schien so…

Schließlich nickte Naoko wortlos.
 

Sumiko griff vorsichtig nach ihren Handgelenken und hob sie sanft an. Die Ärmel des Kimonos verrutschten etwas und zum Vorschein kamen die goldenen Streifen auf den Handgelenken, die Naoko als Ranghöchstes Mitglied der Familie des Nordens auswies.
 

„Tatsächlich…du bist das Oberhaupt unserer Familie“ Damit ließ sie Naokos Handgelenke los und sank vor ihr auf die Knie. Die vollends verwirrten anwesenden Diener taten es ihr nach wenigen ratlosen Blicken gleich und nur die zweite Gefährtin des Toten und seine Mutter stürmten wutentbrannt ins Schloss.
 

---------------------------
 

So, das wars...und? wie hats euch gefallen???

wär nett, wenn ihr mir wieder ein Kommi hinterlasst...dafür gibts dann auch ne ENS :P
 

also, bis zum nächsten mal
 

HEAL *wink*

Aza_ari

Ein besonderer Moment...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Schmerz und ein Wiedersehen

Hallo alle zusammen!!!
 

Endlich bringe ich mal wieder etwas für euch mit:

Das 15. Kapi von "Herrin des Nordens"
 

Tja, die beiden haben miteinander geschlafen...aber wie gehts weiter?

Das alles folgt jetzt^^
 

also, wünsch euch viel Spaß beim Lesen!!!
 

------------------------------------
 

Es war kalt.

Gänsehaut überzog ihren Körper.

Aber es roch so gut, war so weich, gab ein flüchtiges Gefühl von Geborgenheit…

Naoko schlug die Augen auf.

Ein Gesicht…genauer gesagt, SEIN Gesicht!

Sie hob ihren Kopf ein wenig, betrachtete sein Gesicht, das im Schlaf entspannt und unglaublich sanft wirkte.

Etwas rutschte von ihren Schultern und entblößte ihren nackten Körper. Ein wunderschön weiches Fell, das locker auf ihr und ihrem ebenfalls nackten Gefährten der letzten Nacht gelegen hatte, offenbarte nun auch seinen Körper. Den Körper, der so neue, unbeschreibliche Gefühle in ihr ausgelöst hatte.
 

Eine Frage löste sich auf einmal aus ihrem Unterbewusstsein, ließ sie in ihren Betrachtungen innehalten:

Wie würde es nun weitergehen? Unzählige Möglichkeiten drängten sich ihr auf, doch keine positive überzeugte sie.

Langsam erhob sie sich. Sie wollte sich noch nicht mit Sesshoumaru auseinandersetzen.

Sie packte ihre Sachen und verschwand in Richtung eines Flusses. Dort wusch sie sich rasch im kalten Wasser und zog sich dann einen neuen Kampfanzug an, den ihr Sumiko mitgegeben hatte.

Er war Blassrosa, mit weißem Saum und passenden weißen Stiefeln. Schließlich flocht sie ihr Haar und ließ sich auf einem Stein nieder.
 

Lange beobachtete sie den Sonnenaufgang, der Wiesen und Berge in sanftes, alles erhellendes Sonnenlicht tauchte.

Dieser Anblick erwärmte ihr Herz, erfüllte ihren Geist mit Lebensmut und kurzweiliger Freude.

Ihre Gedanken schweiften ab. Flogen zu dem wahrscheinlich schon wachen Youkai, dem sie ihre Jungfräulichkeit geschenkt hatte.

Diese Nacht war wundervoll gewesen, doch sie wusste, dass jede für sie glückliche Lösung ein Wunschtraum war…und dennoch blieb ein wenig Hoffnung.

Ein sanfter Wind fasste nach ihren Haaren, ließ sie Tanzen und trug den Geruch eines ihr wohlbekannten Youkais mit sich.
 

Ruckartig drehte sie sich um und blickte direkt in das emotionslose Gesicht Sesshoumarus.

Stillschweigend musterte jeder seinen Gegenüber.

Schließlich schlug Naoko die Augen nieder. Sie hatte es gewusst.

Er hatte keine Worte benötigt, um die Situation zu klären, es gab nichts zu sagen.

Es war nur eine Nacht gewesen!

Ergeben nickte sie ihm zu. Beugte sich seiner Entscheidung. Als er sich abwandte war es, als würde ein Messer tief in ihr Herz gestoßen. Ein unglaublicher Schmerz stieg in ihr auf. Erste Tränen verschleierten ihren Blick.

Er wollte sie nicht. Er stieß sie Kaltherzig zurück.
 

Schließlich blieb er stehen, wandte sich jedoch nicht um. Stumm akzeptierte er ihre Tränen, war aber so taktvoll, sie nicht zu kommentieren.

Als Naoko nun aufstand, wurde ihr bewusst, dass sie einen harten Weg vor sich hatte. Einen Weg, den sie mit, aber leider ohne Hilfe des Youkais beschreiten musste, dem sie nicht nur ihre Jungfräulichkeit, sondern auch ihr Herz zum Geschenk gemacht hatte.

„Naoko! Naoko! Du bist wieder da!“ Braune lange Haare wirbelten um den Kopf des kleinen Mädchens, als es in die Arme der Person lief, die sie so sehr vermisst hatte.

Überglücklich drückte die kleine Rin ihren Kopf an den Bauch ihres Kindermädchens, als hätte sie Angst, Naoko würde wieder gehen. Lachend legte Naoko einen Arm um Rins Körper, während die andere Hand von einer warmen, nassen Zunge bearbeitet wurde. Nach getaner Arbeit sprang Akira an ihrer Herrin hoch und versuchte mit kleinen Sprüngen ihr Gesicht zu erreichen.

Gnädig ging Naoko in die Knie und überließ sich voll und ganz ihren Freundinnen.

Als sich die erste Wiedersehensfreude gelegt hatte, wandte sich Rin an Sesshoumaru, der ihr wohlwollend den Schopf tätschelte.
 

Nachdenklich blickte Naoko auf das imposante Schloss. Nun war sie also wieder hier. Da, wo ihr Geliebter wohnte, da, wo ihr Geliebter von einer anderen Frau sehnsüchtig erwartet wurde…
 

Als Rin sie bei der Hand nahm und ins Schloss führte, straffte Naoko die Schultern. Er war ein Mann und niemals würde sie wegen einem Mann traurig sein, egal wie sehr es wehtun würde!

Dann wandte sie sich scheinbar fröhlich an Rin und fragte sie über die Zeit, in der sie nicht da gewesen war aus.

Begeistert plapperte Rin von sich, Akira und Jaken. Im Schloss angekommen blickte Naoko sich um. Sesshoumaru war ihr nicht gefolgt: Sie fertigte Rin mit wenigen, mühsam hervorgebrachten Worten ab und verbot auch Akira ihr zu folgen. Dann ließ sie zwei traurige und verwirten Gestalten hinter sich, ohne noch einmal zurückzublicken.
 

Sie machte sich auf direktem Weg in ihr Zimmer. Langsam öffnete sie die Tür…

Er war nicht da. Erleichtert atmete sie auf. Dann sog sie den Duft des Zimmers tief in sich auf. Es war eigenartig. Ein leichter Duft von Wilden Blumen erfüllte den Raum. Die Gerüche stammten von einem bunten Strauch Blumen, den sie wahrscheinlich Rin zu verdanken hatte. Leicht musste sie lächeln. Das war wirklich nicht fair von ihr gewesen. Sie hatte die kleine Rin abgewiesen, und dabei wusste sie genau, dass die kleine sie in ihr Herz geschlossen hatte.

°Mein Gott, wie kaltherzig…ich habe mir wohl Sesshoumaru zum Vorbild genommen°

Ah, sie konnte noch sarkastisch sein, das hieß es bestand noch Hoffnung…

Schwer atmete sie aus und ließ sich dann in ihr weiches Bett fallen.
 

Es tat weh!

Diese Erkenntnis ließ sie herzzerreißend aufseufzen.

Aber sie hatte ja selbst Schuld. Sie hatte es gewollt. Ja, sie hatte auch noch den ersten Schritt gemacht…

Zum wievielten Male dachte sie eigentlich darüber nach? Es brachte doch eh nichts, sie kämpfte auf verlorenem Posten.
 

Sie schreckte auf, als es klopfte. Ein schmächtiger Diener öffnete auf ihre „Herein“ die Tür. Von ihm erfuhr Naoko, dass sie sich in Misakis Zimmer einfinden sollte.

Sie konnte nicht verhindern, dass sie bei dem Gedanken eine Grimasse schnitt, erhob sich aber artig und verließ das Zimmer. Könnte man ihr denn keine Ruhe gönnen?

Naja, besser sie brachte das schnell hinter sich. Und noch besser, sie ignorierte alle voraussehbaren Kommentare seitens Sesshoumarus Verlobter.

Sesshoumarus Verlobte…Und wieder war sie beim Thema…

Sie musste sie ja nur heilen, dann konnte sie nach Hause.

Ihr eigens Zuhause im Mittelalter. Was war denn mit der Neuzeit? Wollte sie immer im Mittelalter bleiben?

Energisch verdrängte sie diese Gedanken. Wichtig war jetzt erstmal nur, was, oder wer hinter der Tür lag, vor der sie soeben angekommen war.

Leise klopfte sie an.
 

Ein scharfes „Ja!“ ließ sie erneut eine Grimasse ziehen. Misaki schien ja sensationell gute Laune zu haben. Dann hatten sie wohl etwas Gemeinsam…
 

---------------------------
 

So, das wars mal wieder...

bitte seid nicht böse, wenn die nächsten Kapitel auch so lange brauchen wie dieses...der Lernstoff auf meiner neuen Schule ist ziehmlich heftig und ich muss ne menge arbeiten, um mitzuhalten.... -.-
 

also, wär natürlich schön, wenn ihr mir wie immer ein Kommmi hinterlasst, gibt für jeden wieda ne ENS^^
 

bis zum nächsten Mal *wink*
 

HEAGDL

Aza_ari



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Kommentare zu dieser Fanfic (85)
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Von:  Somi
2007-03-19T19:36:55+00:00 19.03.2007 20:36
das war ein klasse kapi
ich hoffe sessy verläst seine verlobnte
schreib bitte schnell weiter
freu mich schon tierisch *mega mega freu*
mah weiter so *anfeuer*
bye *knuddel*

Somi
Von: abgemeldet
2006-12-07T13:07:47+00:00 07.12.2006 14:07
Hi freu mich schon wie es weiter geht. Ich fand es einfach Klasse. Bin gespannt. Sag mir doch bitte bescheit wenns weiter geht.
Bis dann
Hannah
Von:  Yusu-chan
2006-11-16T11:33:42+00:00 16.11.2006 12:33
Wie gut dass Sesshigar nicht eingebildet ist er hält sich wohl für Mr. Universum!!
Aber ansonsten cooles Kap
Von: abgemeldet
2006-10-13T16:57:06+00:00 13.10.2006 18:57
hi!
danke fürs schicken!
das kapi ist echt super geworden!
jetzt hab ich mich selbst davon überzeugen können das sessy
ein ar*** ist!
sessy hat naoko echt nicht verdient!
schreib bitte ganz ganz schnell weiter!
lg aresu
Von:  Tinkabuss
2006-10-10T13:24:17+00:00 10.10.2006 15:24
ich fand das kappi echt toll^^ du musst mir unbedingt schreiben wenns weiter geht^^
hdgdl
sessi
Von: abgemeldet
2006-10-09T16:15:15+00:00 09.10.2006 18:15
hi!
das kapi ist echt toll geworden!
aber ich würde misaki einfach abkratzen lassen wenn ich an naokos stelle wäre!^^
schreib bitte ganz ganz schnell weiter!
lg aresu
Von:  DarkEye
2006-10-09T16:01:13+00:00 09.10.2006 18:01
sie tut ma so leid..echt...und sessy ist so ein mistkerl...
weiter so
dark
Von:  luchia1
2006-10-08T19:51:01+00:00 08.10.2006 21:51
cooles kap. mach bitte schnell weiter ;P
na da tut mir Naoko aber total leid warum muss sie dass denn unbedingt durchstehen und Sesshoumaru kann nicht Mann genug sein und ihr irgend wie versuchen zu erklären warum er es getan hat also dass finde ich von ihm richtig blöd der hätte doch wenigstens ein bisschen erklären können was ihn dazu bewogen hat oder soll er ab jetzt immer mit ihr so umgehen nur blickkontakt und sie bzw. er wißen was los ist? na dass kommt mir dann doch ein wenig komisch vor ;P
Freu mich trotzdem total auf dein nächstes kp. ;P
HDGDL deine Luchia1 ;D
Von:  Honeystar
2006-10-08T19:43:44+00:00 08.10.2006 21:43
uiui
naoko tut mir richtig leid .das is aber nicht inordnung von sess
etwas traurig aber schön schreib schnell weiter
bye jill
Von: abgemeldet
2006-10-08T19:17:04+00:00 08.10.2006 21:17
aua bei misaki kommt bestimmt nix gutes raus, die arme naoko tut mir leid.
wieder ein tolles kapitel ;)
ist schade das du nicht soviel zeit hast zum weiter schreiben *seufz*
aber ich freue mich natürlich wenn es weiter geht ;)

liebe grüße
lotus


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