Der dritte Urlaubstag oder "Durch den Monsun"
"Wollt ihr noch mit zum Strand?", fragten Bill und ich aus fast einem Mund. "Ihr wollt doch nicht etwa bei dem Gewitter raus oder?", Tom ist der Erste, der auf unsere Frage reagiert. "Wieso? Es ist doch warm und vor allem, das Gewitter ist vorüber, es regnet nur noch.", versichert Bill seinem Zwilling. Georg und Gustav äußern sich erst gar nicht zu unserem Plan. "Na gut, aber glaubt ja nicht, dass wir euch dann wieder trockenrubbeln, wenn ihr eingeweicht wieder hier reinkommt!", droht uns Tom. Doch diese Drohung bekommen Bill und ich nur noch mit einem Ohr mit. Zu gross ist die Freude, wie die Irren, den menschenverlassenen Strand hinauf und herunter zu laufen und dabei den salzigen Geschmack des Meeres zu schmecken. Da wir so oder so richtig nass werden, habe ich nur ein T-Shirt und eine Jeans an, Bill trägt ebenfalls ein Shirt und Bermuda-Shorts. An Schuhe haben wir erst gar nicht gedacht. Viel lieber wollen wir den Regen und das Meer, barfuss spüren. Als wir das Hotel verlassen, fängt es richtig an zu regnen. Ich zögere noch einmal. "Es gewittert nicht mehr, vertrau mir", sagt Bill zu mir mit ruhiger Stimme. Ich nehme seine Hand und lasse ich das erste Stück von ihm mitziehen. Doch kaum habe ich Gefallen gefunden, bin ich diejenige die Bill zieht und nicht umgekehrt. Als wir das Meer erreichen, macht sich in uns ein unglaubliches Gefühl von Freiheit breit. Der Wind weht uns wild durchs Haar und der Regen schlägt uns ins Gesicht. Trotz alledem frieren wir nicht, denn der Regen ist warm. Als wir an einem Bootshaus ankommen, müssen wir Pause machen. Unter einem der Schirme ist es noch trocken und genug Platz für zwei. Bills Haare sind tropfnass und von seiner Haut perlen sich die Regentropfen ab. Noch immer hält er mit festem Griff meine Hand. Aber jetzt weiter zu laufen dass schaffen wir nicht mehr. Als der Regen schwächer wird, beschließen wir, langsam den Weg zurück zum Hotel zu gehen. Erst jetzt bemerken wir, dass wir die halbe Playa de Palma hinter uns gelassen haben. Uns egal. So haben wir noch genügend Zeit für uns. Hand in Hand spazieren wir strandaufwärts. Irgendwann hört es auf zu regnen. Langsam reißt der Himmel auf. Die Ersten Strahlen der Sonne berühren uns. Bill bleibt stehen und zieht mich zu sich, in seine Arme. Auf einmal vergesse ich alles um mich herum, sehe nur noch dieses Gesicht und seine rehbraunen Augen. Zärtlich zieht er mich zu sich, so dass ich meinen Kopf an seine Brust legen kann. So höre ich sein Herz schlagen. Gleichmäßig und ruhig schlägt es. Vorsichtig hebt Bill mit seiner Hand meinen Kopf am Kinn an. Wieder schaue ich direkt in seine schönen Augen. "Ich liebe dich", sagt er zu mir. Ein wunderbares Gefühl macht sich in mir breit. Es ist wie die Erfüllung aller Träume. "Ich liebe dich auch", antworte ich ihm. Bei meiner Antwort scheint es ihm nicht besser zu ergehen, als mir. Ohne langes Zögern ergreife ich die Initiative und küsse ihn. Sofort wird mein Kuss leidenschaftlich erwidert. Nach längerer Zeit lösen wir uns wieder voneinander und gehen weiter zum Hotel zurück. Als wir dort ankommen, erwarten uns die übrigen Drei schon.
Ab in die Wanne! Alle Beide!!!
"Wo wart ihr Beiden den so lange?", begrüßt uns Tom. "Am Strand, wo denn sonst?!", fragt Bill seinen Bruder. Dieser scheint nicht grade begeistert über unser Aussehen zu sein. "Am besten ihr nehmt euch jetzt erst Mal ein Bad und dann sehen wir weiter.", beschliesst Tom. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Da Tom mit Bill und mir auf einem Zimmer schläft, schicken wir ihn raus, denn beim baden können wir uns selbst auch gut unterhalten. Als Bills nerviger Zwilling endlich bei Georg und Gustav auf dem Zimmer ist, können wir uns fertig machen. Bill lässt schon mal warmes Wasser in die Wanne, während ich in seinem riesigen Trolley nach Handtüchern suche. "Hast du welche gefunden?", fragt mich Bill vom Bad aus. "Ja, habe ich. Sind zwar Strandlaken, aber dürfte auch klappen.", sage ich und gehe ins Bad. Bill schließt die Tür ab. Langsam beginnt er, mir die nassen Klamotten vom Körper zu schälen. Das Selbe mache ich auch bei ihm. Als wir nichts mehr an uns haben, lassen wir uns zusammen in das warme Wasser gleiten.