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Rotten Grace

Kapitel 21 | Band 5, von P3rilN0x

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Kommentare zu dieser Seite (38)
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Von:  Kruemelteemonster
2022-01-31T13:14:09+00:00 31.01.2022 14:14
Uff. Schwiiierig.. aber später mehr. Muss noch arbeiten, bevor ich eskaliere. XD
Antwort von:  Kruemelteemonster
31.01.2022 17:36
Soooo, prepare for Wall of text.
Ich muss an erster Stelle mal anmerken: Nichts vondem Nachfolgenden ist in irgendeiner Weise Kritik an deiner Story oder dem Character building der Mutter, weil Menschen ja tatsächlich so denken. Persönlich triggert mich das ziemlich, weil ich mir im Kern genau dieselbe Scheiße vorwerfen lassen musste. „Dann hast du es auch nicht anders verdient, wenn du so reagierst!“
Erst mal zum letzten Satz der Seite zuvor: Was ist denn das für eine Logik? Natürlich spielen Mädels lieber mit Mädels. o.O Meine Beste, heute glücklich verheiratet, 1 Sohn, hat damals auch fast nur mit Mädchen gespielt. Das ist völlig normal, lol! Aber es ist dieses verquere Suchen nach vermeintlichen Ursachen für einen Makel, der genau genommen keiner ist. Es ist ein Dogma. Diese Einstellung und Doppelzüngigkeit ist es ja, die ich an Religion absolut nicht ab kann. Angeblich habe Gott jeden nach einem Plan erschaffen. Also rein logisch auch Homosexuelle. Aber nein, daaaaa wurde ihm ins Handwerk gepfuscht. Da war er plötzlich ohnmächtig, der Allmächtige. Gottes Wege sind unergründlich und er hat für alles einen Plan. Es sei denn, man ist homosexuell. Da wurden Gott plötzlich alle Adminrechte genommen. Wtf, Ursula?! Stfu, Joachim! Hat Homosexualität einen Grund? Nein, es sind viele. Gene, Umwelt und persönliche Präferenzen. Aber dann wäre ja nicht irgendwer „Schuld“! Nach den religiösen Vorstellungen des Mittelalters ist Homosexualität eine Sünde und damit eine Schuld, die man auf sich lädt und abzutragen hat. Wenn etwas nicht der allgemein angenommenen Norm entspricht, wird es gerne ausgegrenzt: Hautfarbe, Religion, Behinderung oder Sexualität. Religion ist in mancherlei Hinsicht tatsächlich Opium für den Verstand. Ich fürchte, bei ihr und ihrer Einstellung wird sie nie begreifen, dass eine sexuelle Ausrichtung nichts mit Schuld, Strafe oder Minderwertigkeit zu tun hat.
Die Aussage hier der Mutter ist unbenommen Victim Blaming vom aller Feinsten, aber es ist so unfassbar weit verbreitet und wird fast ausschließlich den Frauen vorgeworfen. (Außer in Fällen wie bei Ryozo, weil es einen Mythos gibt, dass Männer nicht vergewaltigt oder Opfer von häuslicher Gewalt werden können.) Es ist diese institutionalisierte Absolution der Männer für ihr scheußliches Verhalten, dass man ihnen nachsagt, sie könnten ja nichts für ihre Triebe. Als ob Männer generell einfach nur strunz dumme Sexpuppen wären, die ihrer „Biologie“ und „Natur“ schutzlos ausgeliefert sind. Als wäre es ein Rausch, dem Mann unvorhersehbar verfällt und seinen Körper nicht mehr kontrollieren kann. Wie eine Grippe, die dich packt. Sie sind die Krönung der Schöpfung und keine Frau kommt ihnen gleich, aber wenn es um Sex geht, dann können sie nichts für ihr viehisches Verhalten. Ist klar. Die Frau ist Schuld! Sie ist immer Schuld. Sie MUSS Schuld sein. Steht ja schon in der Bibel, was? Was wehrt sich sich? Was wehrt sie sich nicht? Was hat sie denn da schon wieder an? Warum hat sie nicht dies getragen? Wenn ein Mann sich in der Annahme sonnt, Frauen haben ihm zur Verfügung zu stehen, dann ist es völlig belanglos, was eine Frau trägt. In einer Doku wurden Frauen, die Opfer einer Vergewaltigung wurden mal nach ihrem Outfit am Tattag gefragt und es zeigte sich, dass dieses „Sie kleidet sich ja auch so aufreizend“ absolut nicht der Fall war. Es ist zudem auch eine ganz billige Ausrede, seinen Söhnen nicht den entsprechenden Anstand und Respekt beigebracht zu haben. Was ich von Yusaku mitbekommen habe, ist, dass auch er einer dieser Schnösel ist, der sich für den Nabel der Welt, vor allem aber für unwiderstehlich hält und Frauen mehr oder weniger als sein persönliches, nie schwindendes Buffet betrachtet. Er hat einen schwächlichen Charakter und definiert sich nur über sein Aussehen und seine Dominanz. Kommt etwas dazwischen, flüchtet er sich in Aggression oder hinter jemand anderem (Anwalt), der diese Aggression für ihn bereitstellen soll. Er hat Frauen unter Kontrolle, mehr nicht. Sie haben ihm hörig zu sein, denn so will es sein „Naturgesetz“. Ich weiß nicht, was Mutti so an ihm findet, aber es ist vielleicht ihr falsch verstandenes Bild von Männlichkeit und männlicher Führung. Übrigens ist das das gleichsam ganz schön diskriminierend gegen Männer, weil es ihnen ein Recht auf Nachgiebigkeit, Schwäche und Gefühle abspricht. Außerdem gibt es da ja noch einen gewaltigen Unterschied zwischen „Interesse“ und „Übergriffigkeit“. „Und bist du nicht willig, so brauch‘ ich Gewalt.“ Nichts anderes. Der pure Egoismus. Hier wird für mich auch deutlich mit welchem Frauenbild die Mutter aufgezogen wurde: Dem Manne zum Gefallen. Und das ist in meinen Augen traurig. Ich meine, gerade im Asiatischen Raum ist diese „Kinder, Küche, Haushalt“ - Rolle den Frauen noch sehr zugewiesen. Viele Frauen geben ihren Beruf mit dem ersten Kind auf und somit ist der Mann dann der Versorger und somit auch der mit Macht. Und dieses „Sie soll doch froh sein, dass sich jemand für sie interessiert!“ Als wäre ihre Tochter, ihr eigen Fleisch und Blut nur ein gammeliger Restposten in der Auslegeware beim Metzger. Als falle sie „unter ferner liefen“ oder der Kategorie „Mängelexemplar“. Mama hält wirklich nichts auf ihre Tochter. Alles macht sie falsch. Weil? Weil MAMA die Fehler macht, die ihre Tochter nicht ausbügeln kann, aber Mama nicht Schuld sein kann, weil sie nicht Schuld sein darf? War Mama auch so ein „Restposten“ vor ihrer Ehe?
Antwort von:  Kruemelteemonster
31.01.2022 17:42
Uuuuund Kudos für die Bilder!! *w* Eine Familienhistorie in ein paar Abzügen. :D