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Weblog-Berichte zu: Ōkami Kakushi





[Review] Ookami Kakushi

Autor:  Shizana
15.07.2013 16:31

Letztes Wochenende hatten die gute abgemeldet und ich Langeweile, deswegen haben wir ein kleines Spiel gespielt: Random Animeschauen! Wir haben uns eine Serie ausgewürfelt mit dem Ziel, anschließend gemeinsam in die erste Folge des auserkorenen Anime hineinzuschauen und uns darüber auszutauschen, was wir davon halten und ob wir die Serie weiterschauen würden. Viel Glück mit den erwählten Animes hatten wir zwar weniger, aber Spaß hat's allemal gemacht, haha.
Nun, darunter war auch die Serie "Ookami Kakushi", bei der wir zwar nicht gemeinsam geschaut haben, da der lieben Pulversand das Horrorgenre nicht so zusagt, ich hatte es mir jedoch in der Rückhand gehalten, um später allein reinzuschauen. Die erste Folge war gut, also habe ich auch den Rest geschaut - und so kommen wir zu meinem kleinen Review, um mit euch zu teilen, welche Erfahrungen ich mit diesem Anime gemacht habe.
 


 

 


Grundinformationen:

Titel:
Erscheinungsjahr:
Basiert auf:
Genre:
Episoden:
Ookami Kakushi
2010
Visual Novel (PSP, 2009)
Mystery, Drama (
Horror, Thriller)
12

 



Die Story:

Hiroshi Kuzumi zieht zusammen mit seiner kleinen Schwester Mana und seinem Vater in die kleine, abgelegene Stadt Jouga. Auf den ersten Blick scheint es nett: Die Gegend ist von Natur umgeben, die Einwohner sind freundlich und zuvorkommend und auch mit der Nachbarschaft läuft es super; über die neue Schule samt Klassenkameraden und Lehrer kann sich der Junge ebenfalls nicht beklagen. Die Familie schließt schnell Freundschaften, nicht zuletzt mit den Nachbarn gegenüber, von der das aufgeweckte Mädchen Isuzu Tsumuhana sofort ein Auge auf den neuen Nachbarsjungen geworfen hat. Es könnte besser nicht sein, zumal die Gegend mit seinen vielen Legenden und Geschichten auch den Vater mit seiner Schriftstellerei sehr inspiriert.
Doch manches ist seltsam. Es scheint Gang und Gebe zu sein, dass die Leute von heute auf morgen wegziehen. Auch sind manche der Legenden, welche die ebenfalls hinzugezogene Kaname Asagiri zusammen mit Hiroshis Vater ans Licht bringt, nicht nur unheimlich, sondern scheinen sogar einen Funken Wahrheit zu enthalten. Doch was es mit der Stadt Jouga, seinen berüchtigten Hassaku-Früchten und den Wolfslegenden, in denen die Wölfe so groß wie Menschen und von roten Glüh- würmchen begleitet sein sollen, wirklich auf sich hat, wäre besser im Verborgenen geblieben...

 


Die Charaktere:
 


Hiroshi Kuzumi ist neu mit seiner Familie, seiner gehandicapten Schwester und seinem Schriftstellervater, nach Jouga gezogen. Obwohl der ruhige Junge sonst eher unauffällig und wenig populär bei seinen bisherigen Mitschülern war, findet er in der neuen Stadt sofort Freunde und die ganze Klasse nimmt ihn über- schwänglich zuvorkommend auf. Auch hat er gleich eine Interessentin für sich gefunden, das Mädchen von gegenüber, doch ebenso ist da diese eine Klassen- kameradin, die ihn offensichtlich nicht leiden kann.
Anfangs ist er nur verwundert, denkt sich aber nichts weiter dabei. Doch die bald folgenden Ereignisse wecken sein Misstrauen und je mehr er nach Antworten auf all seine Fragen sucht, umso verwirrender und unheimlicher wird es.

Isuzu Tsumuhana ist Hiroshis Nachbarin von gegenüber und lebt zusammen mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder. Sie nimmt den Neuankömmling sogleich in Empfang und hat sofort einen Narren an dem Jungen gefressen, weswegen sie ihm ab dem ersten Schultag nicht mehr von der Seite weicht. Sie gehen zu- sammen zur Schule, gehen zusammen nach Hause und unternehmen viel gemeinsam mit ihren Freunden und Familien.
Sie ist ein sehr lebhaftes Mädchen, lächelt und lacht viel und wirkt hin und wieder etwas übermütig, gegenüber Hiroshi ist sie sehr anhänglich. Doch sie und ihre Familie verbergen etwas, so wie die meisten anderen Stadtbewohner auch.
Kaname Asagiri ist selbst erst vor einiger Zeit mit ihrer Familie nach Jouga gezogen, deswegen versteht sie die vielen Unklarheiten des neuen Mitschülers und kann sie nachvollziehen. Sie weiß selbst nicht mehr über diese Stadt als Hiroshi, teilt aber sein Interesse an den vielen Andersheiten ihrer neuen Wohngegend. Auch scheint sie die Einzige zu sein, die wirkliches Interesse an den vielen Mythen und Legenden der Stadt hat und diesen nachgehen möchte.
Kaname ist ein eher ruhiges, ausgeglichenes Mädchen, das auch gern jeden Spaß mitmacht. Sie kann nicht nachvollziehen, wieso Hiroshi so besonders auf die anderen wirkt, findet ihn jedoch sympathisch und nennt ihn "Hakase-kun". Es stellt sich außerdem heraus, dass sie ein großer Fan von Hiroshis Vater und seinen Geschichten ist.

Nemuru Kushinada ist ein sehr undurchsichtiger Charakter. Auf der einen Seite ist sie sehr ruhig, man könnte schon sagen verschwiegen und distanziert, irgendwie kühl, auf der anderen Seite wiederum scheint sie etwas an sich zu haben, weswegen sie die anderen respektieren - oder gar fürchten? Sobald sie den Raum betritt, wird es ruhig; spricht sie, folgen die anderen ihrem Wort. Niemand widerspricht ihr, kaum einer spricht generell mit ihr, umso erstaunter reagieren sie, wenn Hiroshi offen und nichtswissend an sie herantritt. Doch sie hält sich bedeckt.
Sie scheint keinerlei Sympathie für den Neuzugang zu hegen, eher im Gegenteil. Was genau dahintersteckt, sollte Hiroshi noch erfahren.


 


Bewertung:
 

Humor:
Romantik:
Drama:
Action:
Mystery:
Horror:

 
♡♡
♥♥♡♡♡
♥♥♡♡♡

♡♡♡

 

Spaß:
Spannung:
Anforderung:
Entwicklung:
♥♥♥♥
♥♥
♡♡

 

Charaktere:
Zeichenstil:
Animation:

Musik:
♥♥♥♥♡
♥♥♥♥♥
♥♥♥
♥♥♥♥♡
 

 



Persönliche Meinung:

Hm, wo fange ich an? Vielleicht, um es vorwegzugreifen: Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wieso dieser Anime teilweise unter "Horror" deklariert wird. Ganz im Ernst, in diesem Genre ist die Serie so verkehrt wie ich im Schlachthausdienst.
Wenn man sich die ersten Folgen anschaut, hat man erst einmal das Gefühl, man habe es hier mit einer Teenie-Lovestory zu tun. Nun, so falsch scheint mir das gar nicht zu sein. Im Grunde wiegt das Thema "Liebe" und "Miteinander" sehr groß und gehört zum Kernthema dieser Serie, obgleich man hier das Glück hat, dass es nicht im typischen Kitsch und Schnulz verpackt ist. Es geht hier weniger um die große Frage "Kriegen sie sich denn nun oder kriegen sie sich nicht?", man fragt sich vielmehr gar nichts in dieser Richtung und für mich an dieser Stelle gesprochen, saß ich die meiste Zeit nur da und habe nach Antworten zum Hintergrund gelechzt und hungrig nach ihnen geschnappt. Ich hatte das Gefühl, als säße ich hungrig in einem Restaurant: mein Magen knurrt, ich warte auf meine Bestellung, aber jede einzelne Minute erscheint mir unerträglich lang.
In dieser Hinsicht ist der Serie erst einmal ein großer Pluspunkt gutzuschreiben: sie ist so gemacht, dass sie stetig Spannung aufbaut und man einfach dranbleiben will, um herauszufinden, was hier eigentlich Sache ist. Man hat zu Beginn mit einigen Fragen zu kämpfen, die lange Zeit nur immer mehr verstärkt werden, bis nach und nach die Antworten kommen. Wirklich clever gemacht.
Der Haken an der ganzen Sache ist, dass vielleicht nicht alle Erwartungen des Zuschauers erfüllt werden. Wie schon gesagt, ich kann zum Beispiel nicht nachvollziehen, wieso dieser Anime unter "Horror" eingetragen ist auf manchen Vorstellungs-seiten. Ja, man sieht hin und wieder etwas Blut und, ja, es passieren Morde. Aber in der Relevanz betrachtet, sieht man so wenig davon und es hat so absolut null Gruseleffekt, dass es für Horror einfach nicht genügt. Naja, vermutlich sieht das in den Novels etwas anders aus, das wäre meine einzige (hoffnungsvolle) Erklärung.
Ähnlich verhält es sich mit manchen Dingen, die unerklärt bleiben. Kleine Seitenhints, von denen man denkt, sie könnten noch eine Rolle spielen und tun es vielleicht auch, aber sie bleiben ungelüftet. Ebenso gibt es zum Beispiel eine Szene mit Isuzus Bruder und Hiroshi, bei der ich mich persönlich gefragt habe, was das soll, und die ich als too much empfand. Vor allem im Vergleich zu anderen Dingen, die noch so um den Jungen herum geschehen, die mir im Kontrast dazu als viel zu milde und in Hinblick mancher Charakteraussagen eher unlogisch erscheinen. Ich meine, bei genauerer Überlegung wäre da einfach sehr viel mehr gegangen, dafür war alles gegeben, aber so überlege ich, ob ich den Anime nur wegen etwas Blut wirklich auf FSK 16 stufen würde. Ich habe die Vermutung, dass zu Beginn sehr viel Dampf gegeben wurde, man sich dann etwas mehr auf den Plot konzentriert hatte und anschließend noch schnell alles auflösen musste - vieles scheint mir dabei untergegangen zu sein, was im Novel vielleicht (hoffentlich) genauer ausgearbeitet wurde. Ich hoffe einfach, dass dort auch etwas mehr Brutalität im Hintergrund liegt, was die Stadtbewohner anbelangt.
Plotlücken gibt es also so einige, doch insgesamt kann man doch alles gut nachvollziehen, wenn man vielleicht auch etwas genauer darüber nachdenken muss. Als Moral erkenne ich in diesem Anime das Miteinander mit grundauf verschiedenen Menschen und ob man nicht dennoch Wege finden kann, ein friedliches Zusammenleben zu bewerkstelligen, so unmöglich es auch erscheinen mag. Doch, das finde ich hier sehr nett gemacht.

Im Endfazit würde ich den Anime weiterempfehlen. Er macht wirklich Spaß, ist spannend und sehr gut gemacht. Die Charaktere sind sympathisch, von den Protagonisten her ist keiner unangenehm und die anderen Nebencharaktere schaffen eine glaubhafte Welt, in welcher der Wunsch auf Friedsamkeit neben Intrigen und vielen persönlichen Emotionen und Beweggründen einhergeht. Die Serie schaut sich ganz angenehm weg, jedoch würde ich vermutlich nicht empfehlen, große Pausen zwischen den einzelnen Episoden einzulegen, wenn man den Fokus nicht verlieren möchte. Es gibt vieles, was erklärt werden muss, und dazu muss man manche Dinge einfach selbst erkennen, verstehen und mit Geschehenem oder Folgendem verbinden können. Ich denke, wenn man sich dabei größere Pausen gönnt, kann es schnell passieren, dass man unzufrieden aus dem Anime entlassen wird.
Ich vermute ganz stark, dass man das Novel zu dieser Serie kennen sollte. Zu schade, dass es das Spiel nie aus Japan hinausgeschafft hat.

 

Mein Fazit: Hält genremäßig nicht, was es verspricht. Spannend, interessant, doch leider wurde viel Potenzial verschenkt. Meine Empfehlung bekommt dieser Anime dennoch für all jene, die nach etwas Neuem und Unaufdringlichem suchen.




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