Zum Inhalt der Seite




Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- DManga (72)
- Doujinshi (21)
- Codex Conventionis Daemonum (18)
- DC (17)
- Manga (14)
- tokyopop (14)
- Baito Oh! (12)
- Carlsen (10)
- EMA (9)
- LBM (9)
- ConHon (8)
- Delfinium Prints (8)
- Dämonen (8)
- MCC (8)
- demon lord camio (7)

Laudationes für die Gewinner der Manga-Kategorien beim Peng!-Preis des Comicfestival Münchens Comicfestival München, DManga, Grimms Manga, Peng! Preis, Spice & Wolf

Autor:  roterKater

Ich hatte dieses Jahr die Ehre, die Laudationes für die Gewinner der Manga-Kategorien beim Peng!-Preis des Comicfestival München 2013 zu verlesen. Hier die Texte:


Bester Manga aus Japan / Ostasien:



Wer denkt, er hat schon alle Manga-Gerichte gekostet, für den dürfte Spice & Wolf dennoch eine ganz eigene Gewürznote bereithalten, denn dieser Manga ist ein ganz besonderer Leckerbissen. Spice & Wolf hat eine fast meditative, beruhigende Wirkung auf den Leser, wenn wir Lawrence, dem fahrenden Händler, und Holo, der Wolfsgöttin in Gestalt eines junges Mädchens, auf ihren Reisen folgen.

Beeindruckend ist das world building der mittelalterlich angehauchten Fantasy-Welt, das Isuna Hasekura, Autor des Manga und der ihm zugrunde liegenden Light-Novel-Serie, betreibt. Sie wirkt glaubwürdig, lebendig und bis ins kleinste Detail ausrecherchiert. Keito Koumes ungemein detailreiche, in sanften Graustufen ausgearbeitete Zeichnungen lassen den Leser in eine Welt eintauchen, die gleichsam fremd, vertraut und faszinierend wirkt.

Spice & Wolf erzählt nicht von Monstern, Kämpfen gegen dunkle Mächte oder dem Retten der Welt. Stattdessen werden ökonomisches Kalkül, das Verhältnis von wirtschaftlichen Interessen zu persönlicher Verantwortung oder Konflikte zwischen religiöser und persönlicher Überzeugung thematisiert. Der Manga hat den Fuß damit ebenso sehr in der Gegenwart wie im Reich der Fantasie, ist ebenso nachdenklich wie unterhaltsam.

Spice & Wolf ist ein Manga, der nach einem gemütlichen Sofa, einer kuscheligen Decke und einer Tasse Tee verlangt. Dieses Kleinod aus dem Hause Panini ist ein Segen für die deutsche Comic-Landschaft und ein wohlverdienter Gewinner des diesjährigen Peng!-Preises für den besten Manga aus Japan und Asien.



Bester Manga aus Deutschland:


Im Manga ist vieles möglich. Dort kann klassisches deutsches Märchengut auf moderne japanische Comic-Kunst treffen und sich, von dessen Witz und Expressivität beseelt, in ganz neuer, frischer und unverbrauchter Form präsentieren.

Im Manga ist es auch möglich, eine Comic-Anthologie zu machen, die ausschließlich von Frauen gezeichnet wird, ohne eine Comic-Anthologie machen zu wollen, die ausschließlich von Frauen gezeichnet wird.

Und schließlich ist es im Manga möglich, ein eigenes, international etabliertes Franchise - denn das ist Grimms Manga mittlerweile für Tokyopop - erfolgreich zur Nachwuchsförderung heimischer Zeichnerinnen zu nutzen und damit auch noch einen wunderbar unterhaltsamen, originellen und hochwertig gezeichneten Kurzgeschichtenband für große und kleine Märchen-Fans zu gestalten.

An Anike Hage, Anna Hollmann, Kei Ishiyama, Misaho Kujiradou, Mikiko Ponczeck, Inga Steinmetz, Luisa Velontrova, Nina Werner, Reyhan Yildirim und den Tokyopop-Verlag: Herzlichen Glückwunsch zum Peng!-Preis 2013 für den besten Manga aus Deutschland!



Beim Peng!-Preis bestimmte eine siebenköpfige Fachjury über fünf Nominierte in beiden Kategorien, über die dann hier auf Animexx der der Gewinner in einem Publikumsvoting ermittelt wurde.

Die weiteren Gewinner sind unter anderem beim Tagesspiegel gelistet. Für das Comic! Jahrbuch 2013, das den Peng!-Preis für die beste Sekundärliteratur bekommen hat, habe ich übrigens selbst zwei Artikel geschrieben, unter anderem ein sehr umfangreiches Interview mit David Füleki (die Outtakes findet ihr hier im Blog). Schaut's euch mal an!