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Die DC 52's - Erstes Quartal (Teil 5): Frankenstein, Demon Knights & Suicide Squad DC, Demon Knights, Frankenstein, Suicide Squad

Autor:  roterKater


Ich muss mich mal etwas kürzer fassen, schließlich hab ich ja nur noch drei Tage ... Weiter geht's heute mit den Team-Books!

 

Frankenstein: Agent of S.H.A.D.E. #1-3

 

Jeff Lemires spaßiger Monster-Trash-Comic bleibt sich weiterhin treu. Die Nummer 1 kochte ja geradezu über von durchgeknallten Gags und what-the-fuck-Momenten. Die Folgehefte setzen da zwar etwas mehr auf knallige Monster-Action, aber für genug schrägen Humor ist auch weiterhin gesorgt. Besonders erfrischend ist Lemires Hang zur hemmungslosen Übertreibung. So bekommen es Frankenstein und sein Monstertrupp aktuell gleich mit einem ganzen Planeten voll übergroßem Ungeziefer zu tun. Das macht auf jeden Fall weiterhin ordentlich Laune, und wer auf Monster steht, hat hier definitiv die passende DC-Serie für sich gefunden!

7,5/10

 

Crossover-Hölle: Bisher ist zwar noch alles im Lot, aber hier und da munkelt man über ein kommendes Crossover mit *gulp* OMAC, dem Kirby-Revival-Comic, den irgendwie keiner (einschließlich mir) lesen wollte. Aber da sich Frankenstein ja eh nicht sonderlich ernst nimmt, wird die Serie wohl auch das unbeschadet überstehen.

 

 

Demon Knights #1-3

 

Die Nummer 1 hatte es sich ja mit dem etwas konfusen Anfang ein wenig schwer getan, wurde dann aber gegen Ende ziemlich gut. Glücklicherweise bleibt's in den folgenden Ausgaben aber auf zweiterer Linie, ja, die Serie kann sich sogar noch deutlich steigern! Was sich hier entwickelt, ist ein höchst unterhaltsames "Sieben Superhelden-Samurai im Mittelalter": Unsere sieben übernatürlichen Helden rund um den Dämon Etrigan verschanzen sich in einem kleinen Dorf, welches zu Fuße einen Engpasses liegt. Hier würde die Questing Queen gern ihre Horde durchmarschieren lassen, doch das würde niemand im Dorf überleben, und so beginnt ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen eine erdrückende Übermacht ...

 

Demon Knights lebt von wunderbar lebendigen Figuren, spaßigen, toll geschriebenen Dialogen und reichlich Fantasy-Action, das Ganze auch noch wunderschön gezeichnet und wirklich spannend und dramaturgisch ausgefeilt inszeniert. In meiner persönlichen DC-Bestenliste hat sich das jetzt schon auf Platz 2 (hinter Animal Man) hochgearbeitet, und ich kann die Serie allen Fantasy-Freunden nur wärmstens ans Herz legen! Bisher übrigens noch keine Crossover-Hölle in Sicht, aber Madame Xanadu mischt ein paar Jahrhunderte später u.a. auch in der Justice League Dark mit.
8,7/10

 

 

Suicide Squad #1-3

 

Ach, was soll ich sagen ... Ja, das ist und bleibt nach allen Qualitätskriterien beurteilt totaler Dünnpfiff, aber irgendwie macht's trotzdem Spaß. Mir zumindest. Hey, jeder braucht seinen Vice, Verdammnis! Hier wird jedenfalls weiterhin unverhohlen Exploitation serviert, mit viel sinnloser Gewalt, fragwürdigem Fanservice und tatsächlich hier und da ein paar lustigen Stellen. #3 macht sich sogar daran, die grausige Sexszene in Catwoman #1 an Albernheit noch zu unterbieten. Wir haben jetzt jedenfalls definitiv den Punkt erreicht, an dem Harley Quinn nicht mehr tiefer sinken kann ... Ab #3 wechselt auch der Zeichner. Cliff Richards hat einen etwas weicheren, jedoch nicht unbedingt hübscheren Stil. Kann man sich aber weiterhin ansehen. Muss man jedoch nicht. Wirklich nicht.

Aber der Hai ist trotzdem cool!

6,2/10

 

Die Crossover-Hölle schlug ja hier schon in #1 zu. Seitdem war zwar Ruhe, aber irgendwie ist das bei der Story sowieso furzegal. Meat! Meat!


Teil 1 (Animal Man & Swamp Thing)
Teil 2 (Action Comics & Supergirl)
Teil 3 (Detective Comics & Batwoman)
Teil 4 (The Flash & Aquaman)
Besprechung der ersten Hefte von Frankenstein, Demon Knights und Suicide Squad

Die DC 52's - Runde 2 (Teil 2) DC, Demon Knight, Frankenstein, Suicide Squad

Autor:  roterKater

Als nächstes habe ich hier noch drei der, sagen wir mal, Ensemble-Comics. Hier darf jeweils gleich ein ganzes Superhelden-Team antreten. Eine spannende Exposition von einer Figur auf 20 Seiten ist ja schon fast ein Ding der Unmöglichkeit. Bei einem kompletten Helden-Trupp ist das noch um einiges schwieriger. Aber schauen wir uns mal an, wie sich die folgenden Vertreter schlagen.
 

 

Frankenstein, Agent of S.H.A.D.E. #1

 

"Quit your whining and start killing!" - Autor Jeff Lemire hatte mich ja letzte Woche schon mit Animal Man so überzeugt, dass ich mir gleich noch sein tottrauriges Endzeitmärchen Sweet Tooth, dass Lemire für das DC-Sublabel Vertigo schreibt und zeichnet, gekauft habe (ist übrigens ebenfalls sehr zu empfehlen, auch wenn Lemire eindeutig ein besserer Autor als Zeichner ist). Umso mehr habe ich mich natürlich auf Lemires zweiten DC-Neustart gefreut, der allerdings etwas anders ausfällt, als ich das erwartet hatte.

 

Im Gegensatz zu seinen anderen Serien lässt Lemire hier nämlich mal so richtig die Sau raus und haut dem Leser ein absurden, abgedrehten und einfach nur wahnwitzigen Einfall nach dem anderen um die Ohren. Frankenstein (eigentlich ja Frankensteins Monster; da musste Lemire leider auf der unsauberen Faktenlage der Vorgänger aufbauen) wird von der Superagenten-Organisation S.H.A.D.E. aus dem Marsurlaub geholt und auf eine gefährliche Mission geschickt: In einem kleinen Kaff in Washington State ist eine Monsterhorde aufgetaucht, die sich immer weiter auszubreiten droht. Frankensteins Braut, ebenfalls (vierarmige) Superagentin, ist bereits vor Ort, aber der Kontakt zu ihr ist abgebrochen. Zudem erhält Frankie von S.H.A.D.E. aus noch unfreiwillige Unterstützung von einer Amphibienfrau, einem Werwolf, einem geflügelten Vampir und einer mysteriösen Mumie, womit die klassischen Monster der alten Universal-Filme alle versammelt wären.

 

Dazwischen findet Lemire immer wieder Platz für haarsträubensten Unsinn: Das S.H.A.D.E.-Hauptquartier ist nur ein paar Zentimeter groß, durch eine Kombination aus Schrumpf- und Teleportationstechnik zugänglich und kreist mit Schallgeschwindigkeit über Manhattan. Die Mumie heuert im Team natürlich als Sanitäter an. (Was sonst?) S.H.A.D.E.-Leiter Father Time hat sich, anscheinend wie jede Dekade, in einem neuen Körper regeneriert, und obwohl ich keine Ahnung habe, wie er vorher aussah, ist seine neue Gestalt als achtjähriges Schulmädchen im Hitgirl-Outfit sicher nicht nur für Frank eine Überraschung. Und er gute selbst Frank zitiert Milton und steckt anscheinend schon seit einem knappen Jahrhundert in der Ehekrise.

 

Dazu gibt's noch reichlich trashige Monster-Action, und am Ende fragt man sich, ob das alles gerade wirklich nur 20 Seiten waren, weil die Einfälle für mindestens fünf Serien gereicht hätten. Frankenstein ist zudem von Alberto Ponticelli toll gezeichnet (erinnert passenderweise ein wenig an Mike Mignola, auch wenn der Vergleich zu Hellboy hinkt) und macht einfach nur irre viel Spaß. Eine augenzwinkernde Trash-Hommage mit hohem Unterhaltungswert. Wäre Tarantino ein Superhelden-Comic-Autor, er würde womöglich etwas ähnliches schreiben.

 

 

Demon Knight #1

 

Noch ein interessanter neuer Titel, da er diesmal nicht in der Gegenwart, sondern im Mittelalter spielt. Die Zusammenführung der Heldengruppe gestaltet sich hier ebenso klassisch wie wirkungsvoll: Man sitzt zufällig in derselben Taverne, keift sich ein bisschen an, weil man mit Abstand das Exzentrischste weit und breit ist, die Taverne wird von Raubrittern überfallen und schon kann der Spaß losgehen! Zuvor blicken wir aber in die Vergangenheit zu den letzten Stunden Camelots. Die Avalon-Bedienstete Xanadu versucht, das legendäre Schwert Excalibur vor dem Versinken zu retten, und Merlin bannt den Dämon Etrigan in den zufällig herumstehenden jungen Ritter Jason. 400 Jahre später wird das Land von der magisch gestärkten Horde der Questing Queen terrorisiert, und Jason und Xanadu treffen in besagter Taverne auf einen grobschlächtigen Vandalen, einen arabischen Mechaniker, eine toughe Amazone und, womöglich als spannendste Figur, den Shining Knight Sir Ystin, eine schlagfertige Frau in goldglänzender Männerkleidung.

 

Die Camelot-Eröffnung ist etwas holprig und verwirrend erzählt, aber danach wird das Heft richtig gut. Die Figuren sind allesamt sympathisch und interessant. In den paar Seiten, die sie bisher haben, interagieren sie bereits in wortgewandten Dialogduellen. Die Zeichnungen erinnern tatsächlich ein wenig an frankobelgische Fantasy- und Mittelalter-Comics. Es gibt Drachen, böse Zauberer und tapfere Krieger. Demon Knight verspricht bereits jetzt, ein unterhaltsamer Fantasy-Comic mit Superhelden-Anstrich zu werden. Eine positive Überraschung und für Fantasy-Fans wärmstens empfohlen! Wir auf jeden Fall weiter gekauft!

 

 

Suicide Squad #1

 

Hat Autor Adam Glass es sich mit dieser Serie wohl zur Aufgabe gemacht, möglichst vielen alteingesessenen DC-Fans ans Bein zu pinkeln? Anscheinend ist im das jedenfalls gelungen, wurde das Heft unter anderem in der (übrigens sehr lesenswerten) Review-Runde auf ComicsaAlliance doch mit grandiosen 0.5 von 10 Punkten abgestraft. Das Konzept gab es so schon mal in den 90ern und ist eigentlich immer noch eine coole Idee: einige ausrangierte DC-Schurken, darunter B-Promis ("B" für "Bösewicht) wie Deadshot und Jokers durchgeknallte Freundin Harley Quinn, werden zur Teilnahme an titelgebender Spezialeinheit gezwungen und in aussichtslose Missionen gehetzt, in denen sie dann ordentlich die Fetzen fliegen lassen können. Das dreckige halbe Dutzend in superheldisch, sozusagen.

 

Klingt eigentlich witzig, ist es irgendwie auch. Aber das Problem ist wohl, dass es Glass und seine Zeichner mit dem Relaunch sehr wörtlich genommen und die Figuren kräftig umdesignt haben, was bei alten Comic-Hasen natürlich immer tödlich ist. Gerade ikonografische Figuren wie Harley Quinn so radikal umzukleiden, ist schon sehr gewagt (fast so gewagt wie ihr neues Outfit ...)

 

Das schöne für DC-Neueinsteiger ist allerdings, dass wir uns um solche Dinge nicht zu scheren brauchen und einfach das genießen können, was wir vor der Nase haben. Das macht aus Suicide Squad allerdings noch lange keinen guten Comic. Die Story ist überraschungsarm. Den Plottwist riecht man spätestens auf Seite 3, selbst wenn man von einem gewissen Alan-Moore-Comic (bzw. dessen Verfilmung) mit ähnlicher Prämisse noch nie gehört hat. Das Heft besteht zu zwei Dritteln aus Torture Porn, und dann schwingt Glass doch tatsächlich bereits im ersten Heft die böse Crossover-Keule, wenn man während Harley Quinns Vorgeschichte den Hinweis erhält, man solle doch bitte Detective Comics #1 lesen, wenn man wissen will, warum der Joker sie sitzen gelassen hat. Zufälligerweise habe ich das zwar (was einen übrigens nicht viel weiterbringt), aber ernsthaft: Was soll der Scheiß?

 

Eigentlich klingt das alles ziemlich schlimm, und sicher, der Comic ist total bescheuert. Squad-Mitglied King Shark ist zum Beispiel ein wild nach Gliedmaßen um sich beißender Haimensch, der die ganze Zeit "Meat! Meat! Meat!" brüllt. Der Comic setzt auf oberflächlichen Sex Appeal und überhöhte Gewalt als Zentrum des Unterhaltungswertes. Kurz gesagt, Suicide Squad ist sinnlose Exploitation in Reinform! Und irgendwie macht es mir das auch wieder sympathisch. Ich hab mich jedenfalls unterhalten gefühlt. Und ja, ich steh auf das neue Harley-Quinn-Design! Die Zeichnungen sind gut, die Figuren schön schräg, die Handlung total behämmert und Harley einfach nur sexy! Die Dialoge sind ebenso doof wie lustig, dazu ein Cliffhanger, der einen beispiellosen Massenmord für die nächste Ausgabe verspricht - Trash- uns Exploitation-Fans, die nicht befürchten müssen, eine ihrer Lieblingsfiguren hier verunstaltet zu sehen, könnten durchaus mal einen Blick riskieren. Empfehlen kann ich das zwar nicht, weiter lesen werd' ich es aber heimlich schon! Auch wenn ich mich vor noch so vielen Leuten dafür rechtfertigen muss ...

... wie zum Beispiel der echten Harley Quinn. Die stand nämlich am Connichi-Sonntag gegen Schluss mit vorwurfsvollem Blick vor mir, weil ich mir vom Yeo eine Harley im neuen Suicide-Squad-Look zeichnen ließ. Im ersten Moment dachte ich übrigens, dass der Def die aber echt lebensecht hingekriegt hat. Dann war ich etwas enttäuscht, dass es doch das alte Outfit war, obwohl Lebensgröße schon beeindruckend ist für eine Auftragsarbeit ... Naja, drei Tage Nonstop-Strandbetreuung, inklusive jeden Tag auf- und abbauen, da kann einem so was schon mal passieren ...

Der Def hat das künstlerische Niveau des Comics übrigens mit geübtem Auge sofort durchschaut (man beachte das Höschen):




 

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