Zum Inhalt der Seite

Newsmeldung von animexx

Thread-InfosVeröffentlicht: 03.06.2002, 23:03
Quelle: Web.de


News von  animexx
03.06.2002 23:03
dpa-Meldung über Manga beim Comic-Salon
Newsmeldung von  animexx auf Animexx.de
Logo
Die deutsche Presse-Agentur (dpa) hat zur großen Präsenz von Manga auf dem diesjährigen Comic-Salon in Erlangen (30.05.-02.06.) eine eigene Pressemeldung veröffentlicht. Den dpa-Artikel, der etliche bereits bekannte Manga-Klischees aufgreift, findet man im Anhang.

----------

Erlangen (dpa) - Die Superhelden haben ausgedient - die Comic-Helden der heutigen Teens sind feenhafte Mädchen mit Riesenaugen und japanischen Namen. Ob «Megumi», «Miaka» oder «Momoko» - die fantastischen Schicksale der pubertierenden Mädchen-Figuren haben den deutschen Comic-Verlagen einen regelrechten Boom beschert. Erstmals seit der Mickey-Mouse-Welle der 60er Jahre greifen deutsche Jugendliche nach Verlags-Angaben wieder massenhaft zu Comics.

«Die jahrelange Jugendlücke bei Comics ist seit zwei bis drei Jahren geschlossen», jubelten Experten und Verlage bei dem am Sonntag zu Ende gegangenen 10. Internationalen Comic Salon in Erlangen.

Geschürt von den täglich ausgestrahlten japanischen Comic-Serien im Privatfernsehen finden inzwischen die gedruckten Ausgaben der so genannten Manga-Comics reißenden Absatz. Allein die Berliner Egmont Manga & Anime Europe GmbH, ein Ableger des renommierten Comic-Verlags Ehapa («Asterix»), bringt in diesem Jahr 140 Manga-Bände auf den Markt. Manga-Marktführer Carlsen Comics («Tim und Struppi») in Hamburg bedient den Markt sogar mit 180 Ausgaben. Die Basis-Auflagen liegen dabei nach Angaben von Egmont-Manga-Verlagschef Georg Tempel bei 10 000 bis 15 000. Manche Ausgaben erreichen Auflage von 60 000 bis 100 000.

Noch vor wenigen Jahren eher als Randphänomen der Comic-Szene betrachtet ist der Manga-Comic inzwischen ins Zentrum des Erlanger Comic-Salons gerückt. So widmeten die Veranstalter der Comic-Biennale dem japanischen Comic-Phänomen eine eigene Ausstellung: In einer «MangaZone» wurden Originalzeichnungen aus einem der beliebtesten Mädchen-Mangas «Wedding Peach» sowie aus anderen Serien ausgestellt. Die «Wedding Peach»-Zeichnerin Nao Yazawa war persönlich anwesend und bei Signierstunden stets dicht umlagert.

Yazawa lieferte quasi das Original für die «Manga-Mania». In den «Wedding Peach»-Geschichten geht es um ein Mädchen aus der siebten Klasse, das in einen Liebesengel verwandelt wird und die Erde vor Dämonen beschützen muss. «In den meisten Mangas geht es um Schwärmerein und Liebe, Eifersucht und darum, wie man an die schönsten Jungen kommt. Und es wimmelt von übersinnlichen Wesen, die der pubertätsgeschüttelten Heldin in ihren erotischen Verwirrungen zu Hilfe kommen oder sie bedrohen», beschreiben die Comic-Salon-Veranstalter die simple Handlung der Mangas. Typisch für Mangas sind die großen Köpfe, aus denen große Kulleraugen strahlen. Viele Figuren tragen auffällige Strubbelköpfe.

Der Wiener Comic-Journalist und Szene-Kenner Harlad Havas sieht in dem Manga-Boom freilich mehr als nur eine kurzlebige Mode. Für ihn ist der Erfolg der japanischen Bildergeschichten zugleich ein weiterer Schritt zur Salon-Fähigkeit von Comics. All zu sehr waren sie nach seiner Einschätzung in den letzten Jahrzehnten zu Objekten eines kleinen Kreises von von Sammlern und Liebhabern geworden. «Mangas sind die Chance für eine gesunde Comic-Struktur, in der es endlich auch wieder ein Angebot für Jugendliche gibt», urteilt er.

Für den Erfolg der in Buchform angebotenen japanischen Bildergeschichten sieht Havas folgende Gründe: «Mangas bieten das, was Jugendliche wollen: fantastische Abenteuer mit Charakter und Herz». Für Egmont-Manga-Verlags-Chef Tempel kommt das Bedürfnis der Jugendlichen hinzu, sich auch bei ihrer Lektüre von den Erwachsenen unterscheiden zu wollen. Und das leisten Mangas allein durch ihre Aufmachung: Sie werden - wie ihre japanischen Originale - von hinten nach vorne gelesen. Carlsen Comics-Sprecherin erklärt sich den Erfolg der Mangas vor allem mit ihrer Dramaturgie: «Das ist ein ganz anderes Erzähltempo, mit vielen schnellen Einzelbildern. Das läuft für den schnellen Leser wie ein Film ab.»


© dpa 02.06.2002 12:48 Uhr

----------


Noch keine Kommentare vorhanden





Zurück