Mein ist die Dunkelheit von MariLuna ================================================================================ Kapitel 32: XXXII. Kapitel --------------------------     „Te amo.“ Mit einem Grinsen, das von einem Horn zum anderen reichte, starrte der kleine Black Goat zu ihm auf. Lucifer starrte aus schmalen Augen zurück. Als er Satan Jacobu kennenlernte, war er verblüfft darüber, dass dieser nicht nur schreiben und lesen konnte, sondern dafür auch die Schrift und Sprache des Himmels gebrauchte. Die Kunstsprache der Gelehrten, um genau zu sein. Es war die Sprache, mit der sie mit den Menschen in Kontakt traten. Es war eine minderwertige, moderne Sprache, die ihm verriet, dass der kleine Black Goat mit einem Engel in Kontakt gestanden hatte, aber nicht mit einem ERZengel. Das war wirklich interessant. Irgend jemand hatte die großen Ambitionen dieses Dämonenjungen erkannt und ihm Flausen in den Kopf gesetzt, die diesen das Leben kosten könnten. Als der Kleine ihn bat, ihm die Sprache der Engel beizubringen, ließ er sich daher schnell dazu breitschlagen. Der Knirps lernte erstaunlich fix und je mehr Zeit verging, desto dringlicher wollte Lucifer dabei sein und zusehen, wie diesem arroganten Bastard oder der selbstherrlichen Schlampe die Gesichtszüge entgleisten, wenn er oder sie von ihrem kleinen Werkzeug in der einzig wahren Engelssprache - in GOTTES Sprache - begrüßt wurde. Aber der Knirps war immer noch ein Kind und hatte als solches viel Unsinn im Kopf. Und in der Gegend herumzuspringen, und ausgerechnet IHM diese zwei Worte an den Kopf zu werfen, das schrie förmlich nach einer Abreibung. Er tat es nur deshalb nicht, weil die kleine Kröte die Fähigkeit besaß, jede magische Kampftechnik allein durchs Zusehen zu kopieren. Es wurmte Lucifer schon genug, dass der Knirps schon Lucifers Hauptangriffstechniken mühelos beherrschte. Nein, danke, den Rest gibt er nicht preis, das gehört nur ihm. Aber …seine Finger zuckten vorfreudig … eine Backpfeife sollte drin sein. Und als der Kleine nicht aufhörte, ihn anzugrinsen und wieder ein „Te amo“ flötete, knallte ihm Lucifer eine, dass es nur so durchs gesamte Lager schallte. „Mit diesen Worten spielt man nicht“, herrschte er ihn dann an. „Die sagt man nur, wenn man es wirklich ernst meint!“ Der Schlag war schmerzhaft, aber der Kleine war wahrscheinlich viel Schlimmeres gewohnt. Die Black Goat galten als ein sehr strenger Clan. Als einer der Schwächsten blieb ihnen auch nichts anderes übrig. Deshalb gehörten sie zu einem der wenigen, die Lucifer immer in Ruhe ließ. Ein wahrer Krieger sucht sich immer gleichwertige oder bessere Gegner. Satan Jacobu rieb sich die Wange, auf der langsam aber sicher Lucifers Handabdruck in einem befriedigenden Rotton erblühte und starrte für einen Moment nachdenklich vor sich hin. Dann – zu Lucifers großem Leidwesen – schlich sich wieder dieses verdammte Grinsen in seine Züge. „Te amo!“ wiederholte er, streckte Lucifer die Zunge heraus und brachte sich dann lachend in Sicherheit.   Wow. Lucifer schlägt die Augen auf und starrt in die übliche Dunkelheit, doch seine Gedanken weilen noch bei dieser Erinnerung. Wow. Das hatte ich ganz vergessen. Versonnen streicht er mit seiner rechten Hand über dünnen weichen Stoff, der sich über einem breiten, muskulösen Oberkörper spannt. Er spürt, wie sich dieser Brustkorb bei jedem Atemzug hebt und senkt und er fühlt sogar den kräftigen Herzschlag. Und er ist so schön warm und solide. Zufrieden kuschelt sich Urushihara noch etwas näher. „Hmmm?“ murmelt Mao verschlafen und sein Griff um Urushiharas Taille verstärkt sich sofort. „Was ist los?“ „Nichts“, nuschelt Urushihara beruhigend in seine Schulter und atmet seinen Duft tief ein. „Nur Erinnerungen.“ Mao ist sofort hellwach. „Gute oder schlechte?“ „Gute.“ Mao gibt einen erleichterten Seufzer von sich. „Das ist gut. Kam ich drin vor?“ erkundigt er sich dann neugierig. „Du warst ein kleiner Goblin. Du warst frech und ich hab dir eine gescheuert.“ „Oh. Na, dann hatte ich das wohl verdient.“ Urushihara lächelt nur und schmiegt sich fester an ihn. Er ist so schön warm. „Ist die Nacht schon vorbei?“ Die Frage verblüfft Mao derart, dass er erst einmal nur ins helle Zimmer blinzelt, doch dann fällt ihm alles wieder ein. „Ja“, erwidert er, während sich sein Griff um den schmalen Körper neben ihm unwillkürlich wieder etwas festigt. Er dreht den Kopf zur Seite und betrachtet die leere Bettseite neben sich. Sein Blick wandert über die sorgfältig gefaltete Decke und das aufgeschüttelte Kissen und rutscht dann hinüber zum Nachttisch. Das erste, was ihm auffällt, ist, dass Okto nicht mehr dort liegt. Dann wirft er einen Blick auf den Wecker. „Es ist ein paar Minuten vor acht“, erklärt er dann. „Ashiya ist schon aufgestanden. Er ist nicht hier und er hat Okto mitgenommen. Jede Wette, er ist schon unten und wartet mit dem Frühstück auf uns.“ Urushihara gibt nur einen zustimmenden Ton von sich. Mao ist das nur Recht, er betrachtet ihn auch lieber in vollkommenen Schweigen. Er ist wirklich verdammt schön, vor allem jetzt, wo die Schatten um seine Augen nicht mehr ganz so dunkel sind. Versonnen lässt Mao seine Finger über Urushiharas Seite wandern. Er kann immer noch jede Rippe zählen, aber auch das wird sich bald ändern. Es wird ihm ein Vergnügen sein, seinen General – zusammen mit Ashiyas tatkräftiger Unterstützung – in den nächsten Tagen und Wochen wieder aufzupäppeln. „Du, Jacobu?“ Plötzlich hebt Urushihara den Kopf von seiner Schulter und sieht zu ihm hoch. Seine violetten Augen wirken durch die starren Pupillen plötzlich viel eindringlicher. Vielleicht liegt das aber auch nur an dem verschlagenen Lächeln, das um seine Mundwinkel zuckt. „Hm?“ „Wie wäre es, wenn wir, um Zeit zu sparen, damit sich unser armer Hausmann nicht allzu sehr ärgert – wieder gemeinsam duschen?“ Das, befindet, Mao, ist eine hervorragende Idee.     Es ist sogar eine sehr hervorragende Idee, wie er keine zehn Minuten später feststellt. Denn während sie sich am Vorabend mit ausgedehnten Zärtlichkeiten wie Küssen und Streicheleinheiten und Handjobs begnügten, geht es hier gefühlt nahtlos da weiter, wo sie vor ein paar Stunden aufgehört haben. „Oh, Hölle.“ Mao lehnt den Hinterkopf an die nassen Duschfliesen und schließt genießerisch die Augen. Versonnen kraulen die Finger seiner rechten Hand durch Urushiharas nasses, dunkelviolettes Haar, während er sich mit der anderem am Haltegriff festhält. Es ist nass und rutschig und er braucht jede Stützte, derer er habhaft werden kann, denn seine Knie verwandeln sich langsam, aber sicher in Gelantine. Urushiharas Finger graben sich auf höchst nachdrückliche Art und Weise in seine Hüften und Mao weiß, da gesellen sich ein paar blaue Flecken zu den anderen auf seinem Körper, doch nichts erfüllt ihn mit mehr Stolz. Er steht auf wilden Sex. Er braucht es wild. Nicht hart, nun, nicht immer, aber wild und leidenschaftlich. Und Urushihara scheint immer ganz genau zu wissen, was er will. Das ist unfair, aber er ist entschlossen, ihm das mit etwas Übung bald zurück geben zu können. Er lernt schnell. Maos Körper durchläuft ein unkontrolliertes Zittern, gefolgt von einem tiefen, kehligen Stöhnen, als Urushihara ihn zur Gänze schluckt, als verfüge er über so etwas wie einen Würgereflex gar nicht. Urushihara grinst nur in sich hinein, krallt seine Finger noch etwas fester in Maos Hüftknochen und beginnt dann hingebungsvoll zu saugen. Mao schmeckt so gut und es gefällt ihm, diese Macht über ihn zu haben, ihn mit einem einzigen Zungenschlag, einem Kuss oder einer zärtlichen Berührung an der richtigen Stelle in ein hilfloses, winselndes Etwas zu verwandeln. Aber das, was wirklich diesen Schwarm Schmetterlinge in seinem Magen explodieren lässt, ist die Kombination aus allem anderen: angefangen bei diesen leisen, lustvollen Geräuschen, die Mao von sich gibt, über das Spiel seiner Muskeln unter der Haut, der betörende Duft von Erregung, den er verströmt, bis hin zum Gefühl seiner sich mit jeder Sekunde mehr erhitzenden Haut. Es sind fast zuviele Sinneseindrücke auf einmal, sein Gehirn fühlt sich an, als würde es schmelzen, aber das ist gut, denn so wagt sich nicht die Kälte in den Vordergrund, die immer irgendwo am Rande lauert. Seine Knie beginnen allmählich zu schmerzen – das Porzellan ist hart – doch das ist nur ein unwesentliches Hintergrundrauschen, ähnlich dem Wasser, das auf sie hernieder prasselt und der Tatsache, dass die Luft von all dem heißen Wasserdampf allmählich schwer wird. Vielleicht liegen seine Atembeschwerden aber auch nur daran, dass sein Mund zur Zeit sehr voll ist und er nur durch die Nase atmen kann. Doch das ist gut so, es muss etwas unangenehm sein, denn nur so fühlt es sich echt an. Plötzlich beginnen Maos Hüften unkontrolliert zu zucken, aus seiner Kehle löst sich ein Grollen, das entfernt nach „Lucifer“ klingt und dann verkrampfen sich seine Finger schmerzhaft in Urushiharas Haaren, als sein Höhepunkt tsunamigleich über ihm zusammenschlägt. Schweratmend ringt Mao anch Luft und sein Verstand ist immer noch in alle Winde verstreut, als sich Urushihara an ihm hinaufschiebt und ihn küsst. Die Mischung aus Urushiharas Speichel und seinem eigenen Samen genügt, um Maos Verstand über noch ein paar weitere Universen zu zerstreuen. Er kann nicht einschätzen, wieviel Zeit vergangen ist, bis er wieder einigermaßen bei sich ist – wahrscheinlich weniger als er glaubt, aber als er wieder zu sich kommt, findet er sich in Urushiharas starker Umarmung wieder und das ist gut so, denn er fühlt sich absolut knochenlos und läge ohne den Halt seines Generals schon längst am Boden. „Hmmmm“, summt Mao und gluckst leise, als er sich plötzlich an etwas erinnert, „warst du nicht derjenige, der nie das Knie vor jemanden beugt?“ „Ach, halt die Klappe“, grunzt Urushihara nur und schmiegt behaglich seine Wange gegen Maos Hals. Mao, der plötzlich spürt, wie sich etwas verdächtig Hartes gegen ihn presst, grinst diabolisch, zwängt seine Hand zwischen ihre Körper unf packt beherzt zu. Urushiharas überraschtes Aufquietschen entlockt ihm nur ein leises Glucksen. „Ich bin dran“, erklärt er. Doch dann wird er schlagartig ernst und seine Stimme senkt sich zu einem sanften, melodischen Schnurren. „Te amo, cor meum.“ Mit diesen Worten stiehlt er sich einen langen Kuß, der sehr, sehr zärtlich beginnt und zum Schluß hin immer leidenschaftlicher wird und der damit endet, dass Urushihara sich mit einem langgezogenen Stöhnen in seinen Schultern verkrallt und sich zuckend in Maos Handfläche ergießt. Und Mao hat selten etwas Schöneres gesehen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)