Glück im Unglück von Tasha88 (Elsa x Mario) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Die Türe wurde aufgerissen und eine Person kam ins Krankenhauszimmer herein gestürzt. “Was ist passiert?”, platzte es aus ihr heraus. “Elsa?” Verwundert betrachtete Mario die junge Frau, die abgehetzt wirkte und deren braunen Augen, in denen Sorge stand, weit aufgerissen waren. Sie wurden nun direkt auf ihn gerichtet. “Alles okay, Schwesterherz”, winkte Gregor ab. “Du hast gesagt, dass ich sofort kommen muss, weil es ein Problem gibt”, richtete Elsa an ihn. “Elsa, es ist alles okay, mir geht es gut.” Mario sah sie beruhigend an und man konnte regelrecht erkennen, wie die Sorge aus ihr wich. Nun stand nur noch Verwirrung in ihrem Blick. Er wandte sich seinem besten Freund zu. “Gregor, was ist los?” Dieser grinste breit und deutete auf Elsa. “Das ist die Lösung!” “Was soll was für eine Lösung sein?”, fragte seine Schwester und sprach damit aus, was auch Mario durch den Kopf ging. “Na für Marios Problem!” “Aber was ist dein Problem?”, richtete Elsa direkt an diesen. Der Gefragte wandte sich seinem besten Freund zu. “Gregor, warum hast du deine Schwester angerufen?” “Weißt du noch, was sie von Beruf aus ist?” “Ja, sie ist Lehrerin”, antwortete Mario, dessen Verwirrung weiter stieg. “Und weißt du auch, was jetzt gerade für eine Zeit ist?” Da Mario nur seine Stirn runzelte, wedelte Gregor mit seinen Händen durch die Luft und verdrehte dazu passend die Augen. “Jahreszeit.” “Sommer?” “Richtig, Sommer! Und das bedeutet? Na? Na?” Gregor deutete mit beiden Händen auf Elsa und grinste dabei seinen besten Freund breit an. “Ich habe keine Ahnung”, antwortete Mario. Elsa runzelte ihre Stirn. Sie stand mindestens genauso auf dem Schlauch wie Mario. “Oh man!” Ein lautes Seufzen entkam Gregor und er ließ seinen Kopf in den Nacken fallen, ehe er sich wieder aufrichtete. “Elsa hat jetzt sechs Wochen Sommerferien! Sie arbeitet also nicht.” “Naja, das ist jetzt nicht so ganz richtig”, warf die Genannte vorsichtig ein, wurde von ihrem Bruder jedoch einfach ignoriert. “Sie ist jetzt sechs Wochen zuhause und hat nichts zu tun. Und du”, er wandte sich seiner Schwester zu, “du wolltest doch nicht sechs Wochen nur daheim sitzen und nichts anderes sehen! Hier, das ist deine Aufgabe! Damit hast du zu tun und dir wird auf keinen Fall langweilig!” Gregor deutete auf Mario. “Aber, Gregor, du kannst doch nicht einfach”, begann dieser, dem nun klar war, was sein bester Freund hiermit bezweckte. Verunsichert blickte er zu Elsa, die einen Schritt nach vorne machte und ihn nicht aussprechen ließ. “Okay, ich will jetzt ganz genau wissen, was hier los ist! Warum ist es von Belangen, dass ich jetzt Sommerferien habe? Nichts zu arbeiten oder zu tun stimmt nicht! Es ist trotzdem einiges vorzubereiten, wenn auch nicht sofort.” “Das kannst du auch alles von Mario aus erledigen.” Gregor winkte ab. “Von … Mario aus?” Schon liefen ihre Wangen rot an und sie sah zu dem Genannten, wandte ihren Blick jedoch schnell wieder auf Gregor. “Was meinst du damit? Bitte, ich verstehe kein Wort und auch nicht, was du eigentlich von mir willst.” Erst jetzt schien ihrem Bruder klar zu werden, dass Elsa ja gar nicht wusste, weshalb sie da war. “Oh, stimmt. Also schnelle Zusammenfassung: Mario wird voraussichtlich morgen entlassen, wird aber in der ersten Zeit noch Unterstützung im Alltag gebrauchen. Seine Eltern sind im Ausland, werden noch eine Weile weg sein und er will auch nicht, dass sie ihren Urlaub abbrechen, auch wenn sie morgen zurückfliegen würden, wenn er nur ein Wort sagt. Ich habe ihm zwar angeboten, für die nächsten Wochen zu Conny und mir zu ziehen, aber wir sind ja tagsüber auch am arbeiten. Du hingegen …” Man konnte der jungen Frau ansehen, wie sich die Erkenntnis in ihr ausbreitete. “Ich habe nun sechs Wochen Ferien …” “Genau. Du musst vormittags, tagsüber nicht unbedingt weg.” “Aber … ich …” Sie runzelte ihre Stirn und schüttelte ihren Kopf. “Ich verstehe, dass das ein ziemlicher Überfall ist und kann auch verstehen, dass das jetzt nicht wirklich … passend ist. Ich meine, wir beide, wir …” Mario stockte, wusste nicht so recht, was er sagen sollte. “Naja”, gab er von sich, “irgendwie … wäre es eine Lösung für mein Dilemma.” Im nächsten Atemzug riss er die Augen weit auf und hob beide Hände mit den Handflächen in ihre Richtung hoch. “Du sollst dich zu nichts gezwungen fühlen, auf keinen Fall! Ich kann verstehen, wenn du das nicht machen willst und ich bin dir auch nicht böse, wenn du nicht …” “In Ordnung.” “In Ordnung?” Überrascht sah Mario Elsa an. Sie erwiderte seinen Blick und hob einen Mundwinkel hoch, wirkte deshalb aber nicht weniger verunsichert. “Ich helfe dir gerne, Mario. Und wenn ich es so tun kann, dann natürlich. Ich weiß nur nicht, wie … ähm … meine Wohnung ist nicht wirklich groß. Ich habe nur zwei Zimmer. Ein kleines Schlafzimmer und …” “Deshalb ziehst du für dich nächsten Wochen bei Mario ein, Elsa. Da kannst du ihm am besten helfen. In seiner Wohnung hat es genug Platz. Außerdem bekommst du dann auch etwas anderes zu sehen, als nur deine eigenen vier Wände”, fiel ihr Bruder ihr ins Wort. “Ich …” Sie sah hilfesuchend zu dem Mann, um den es gerade ging. “Das … hätte ich wirklich. Aber wie gesagt, du musst das nicht machen. Es gibt sicherlich auch noch eine andere Lösung, die …” “Mario”, unterbrach sie ihn und lächelte ein wenig, “ich helfe dir gerne. Wenn ich es auf diese Art und Weise machen kann, dann so. Also für mich ist es okay. Doch das muss es auch für dich sein. Wie gesagt, wir beide … ähm …” Sie sahen sich in die Augen und ihnen beiden war klar, was Elsa sagen wollte. Sie waren, auch wenn es schon eine Weile her war, ein Paar gewesen. Sie war es, die sich getrennt hatte und er hatte es nicht gut aufgenommen. Es hatte eine Weile gedauert, bis sie wieder miteinander klar gekommen waren. Dieses zarten Band zwischen ihnen, von denen sie nicht einmal wussten, ob sie es wirklich als Freundschaft definieren konnten, wollten sie beide nicht zerstören. “Elsa, ich bin dir wirklich mehr als dankbar, wenn du mir hilfst”, richtete Mario ernst an sie. “Das ist selbstverständlich. Egal, was war, wir beide … wir sind doch … Freunde, oder?” Der letzte Teil von Elsas Aussage klang wieder sehr verunsichert, doch er lächelte. “Das sind wir, Elsa.” Nun lächelte auch sie erleichtert. “Sehr schön, dass wir das klären konnten. Dann sollten wir jetzt besprechen, wie wir es machen.” “Wir?” Mit großen Augen sahen sowohl Elsa als auch Mario den Jüngeren an, der der Hauptgrund dafür war, dass sie sich als Freunde bezeichnen konnten. Wäre Gregor nicht gewesen, hätten sie sicherlich keinen Kontakt mehr zueinander und hätten sich auch nach ihrer Trennung nicht miteinander arrangiert. “Klar. Ich denke, es ist noch einiges zu machen, oder? Vermutlich nochmal in deine Wohnung gehen, Mario. Lüften, etwas zusammenräumen. Lebensmittel einkaufen und so. Elsa kann ihr Zeug vielleicht schon rüberbringen, bevor sie dich ab morgen pflegt.” Schon liefen beide rot an. “Er hat nicht unrecht”, murmelte Elsa in sich hinein. “Hat er wirklich nicht”, pflichtete Mario auf, ehe er sich ein wenig aufrichtete. “Okay. Gregor, da im Schrank”, er deutete auf diesen, “ist meine Tasche und im kleineren Seitenfach findest du meine Hausschlüssel.” “Hab ihn”, rief der Jüngere gleich darauf und schwenkte den Schlüssel hin und her. “Mario, gibt es etwas, das du gerne isst oder was du zuhause haben möchtest? Dann würde ich das aufschreiben und nachher oder morgen vormittag noch schnell einkaufen gehen.” Elsa trat zu dem Mann, der die nächsten Wochen wohl ihr Mitbewohner sein würde. “Hier, Papier und Stift.” Gregor reichte seiner Schwester das Genannte, das auf dem kleinen Tisch im Raum gelegen hatte. “Danke.” Elsa nahm es entgegen und sah Mario abwartend an, bereit dazu, aufzuschreiben, was er sagen würde.Es vergingen einige Minuten, bis Elsa das oberste Blatt abriss und zusammenfaltete, um es gleich darauf in ihre Handtasche zu schieben. “Gut, dann gehe ich noch einkaufen und …” “Nein, gib mir den Zettel, Schwesterherz.” Gregor hielt ihr auffordernd die Hand entgegen. “Warum das denn?” Sie hielt mitten in der Bewegung inne. “Ich muss nachher sowieso noch mit Conny einkaufen, da kann ich das gleich mitmachen. Und danach bringe ich das Zeug in Marios Wohnung und lüfte da, dass ihr morgen nicht umfallt. Zudem kannst du die Zeit heute Abend nutzen, um deine Sachen zu packen. Oh, vergiss nicht, Mario hat auch eine Waschmaschine, du kannst bei ihm also jederzeit waschen.” “Oh, ähm …” Zögernd überreichte Elsa den Zettel und ihr Herzschlag nahm zu. Sie würde tatsächlich zu Mario ziehen. SIe drängte den Gedanken in den Hintergrund und wandte sich dem Sorgenkind zu. “Wie kommst du denn nach Hause?” “Das … weiß ich auch noch nicht.” “Okay, dann hole ich dich irgendwie ab … ähm”, sie runzelte ihre Stirn, “ich habe kein Auto. Ich fahre immer Zug und Bus. Ich wohne ja nicht soweit von der Schule weg.” “Hast du einen Führerschein?”, fragte Mario. “Ja, das schon.” “Gut.” Er richtete seinen Blick auf seinen besten Freund. “Gibst du Elsa den Autoschlüssel? Der hängt auch an meinem Schlüsselbund. Sie soll die Tage einfach mit meinem Auto fahren.” “Was? Ich kann doch nicht …” “Du kannst sehr wohl, Elsa”, winkte Mario sofort ab. “Du wirst mich vermutlich auch ein paar Tage zur Therapie bringen müssen. Das geht auf jeden Fall besser mit dem Auto, als zu Fuß.” “Du gehst sowieso nicht zu Fuß”, erklärte Gregor trocken. “Ach ne”, erwiderte Mario ebenso trocken. Die beiden Männer tauschten einen Blick, ehe sie breit grinsten. Dann sah der Jüngere Elsa an. “Schwesterherz, wir machen es so. Wenn Conny und ich die Sachen in Marios Wohnung gebracht haben, fahre ich sein Auto zu dir und bringe dir die Schlüssel.” “Okay.” Nickend stimmte Elsa zu, etwas anderes schien ihr sowieso nicht übrig zu bleiben. “Dann schreib du mir morgen, wann ich dich abholen kommen soll. Ich hab allerdings bis 11.30 Uhr noch an der Schule zu tun, ehe ich gehen kann. Passt das überhaupt oder …” “So wie ich es verstanden habe, entlassen die auch erst kurz vor Mittag.” “Gut.” “Habt ihr eigentlich gegenseitig eure Nummern?”, fragte Gregor in dem Augenblick und brachte beide dazu, innezuhalten. “Ähm …” “Ehrlich gesagt …” “Na ein Glück, dass ich hier bin. Los, Nummer tauschen und dann, Elsa, sollten wir gehen.” Kurz darauf verabschiedeten sich die Daichi Geschwister von Mario. Dieser sah Elsa noch einmal an. “Ich bin dir wirklich zu Dank verpflichtet, Elsa.” “Das bist du nicht, Mario.” “Doch, bin ich.” Sie sahen sich tief in die Augen, bis … “Bedank dich dann bei ihr, wenn du die Zeit überlebt hast.” “Ähm”, Mario sah seinen besten Freund stirnrunzelnd an, “war es nicht deine Idee, dass Elsa nach mir sieht und für die Zeit bei mir einzieht?” “Klar, schon. Aber ich habe nie gesagt, dass du lebendig aus der Sache rauskommst.” Während Mario ein Lachen unterdrückte, verdrehte Elsa ihre Augen. “Du bist doch so ein Vollidiot, Gregor!” “Ich bin dein Bruder.” “Ändert nichts an der Tatsache!” “Ja, ja. Jetzt komm, wir haben beide vor morgen noch einiges zu erledigen. Also, bis dann, Käpt´n.” Und mit einem kurzen Winken verabschiedete Gregor sich, um aus dem Krankenhauszimmer zu verschwinden. Elsa blickte noch einmal zu Mario, verabschiedete sich ebenfalls, um anschließend ihrem Bruder zu folgen. Mario sah ihr nachdenklich hinterher, ehe er sich wieder in sein Bett lehnte. Ein Lächeln erschien auf seinen Zügen. Irgendwie freute er sich auf die nächsten Wochen. Wie sagte man noch? Glück im Unglück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)