Under these Scars von _Scatach_ (Teil Vier der BtB Serie) ================================================================================ Kapitel 15: No one's son ------------------------ Ein Netzwerk aus Tunneln umgab ihn; ihre großen, schwarzen Mäuler gähnten weit in Korridore, die meterweit in Dreck, Dunkelheit und falsche Richtungen führten. Drei der Tunnel hatten ihn bereits wieder direkt zu diesem Punkt geführt, zu dem Epizentrum dieses Irrgartens – dieses Verstandes.    Aber irgendetwas stimmte nicht.    Er konnte nicht länger Naokis Präsenz spüren, die ihm durch die Schatten folgte und ihn in einer vergeblichen Jagd des Bewusstseins Sackgassen entlang führte. Es war, als wäre Naokis Bewusstsein erloschen und hätte Inoichi zurückgelassen, um ihn dieses verworrene Labyrinth des Geistes unbeaufsichtigt entlang wandern zu lassen.    Wo bist du? Warum bekämpfst du mich nicht?   War Naoki einen dieser dunklen Tunnel in seinem eigenen Geist entlang gelaufen und hatte sich selbst permanent weggesperrt?    Unmöglich. Er würde mir niemals so freie Hand lassen…   Was bedeutete, dass Naokis Bewusstsein entweder auf etwas anderes gelenkt worden war, oder er weigerte sich bewusst, irgendeinen Angriff oder eine Defensive zu starten.    Es muss das Erste sein. Auf jeden Fall stimmt irgendwas nicht…   Und wie aufs Stichwort begannen die Wände um ihn herum zu beben, die Tunnel veränderten ihre endlosen, schwindelerregenden Kreise. Inoichi sah hinauf, wo die Wände hoch über ihm aufragten und seine Augen weiteten sich, als die Dunkelheit einer sternenklaren Nacht wich. Hoch, hoch oben funkelte eine Konstellation und verwandelte sich in ein Kaleidoskop von Raum und Zeit.    „Das ist hübsch.“   Inoichi zuckte zusammen, senkte den Blick beim Klang der Stimme seiner Tochter und stellte fest, dass seine Umgebung so schnell um ihn herum fiel, dass er nicht einmal sah, wie die Mauern bröckelten; fühlte nur, wie er selbst zitterte.    Was zur Hölle?   Innerhalb eines Wimpernschlags stand er auf einer Wiese unter dem tiefen, samtigen Himmel und der Mond stand hoch wie eine riesige, schimmernde Scheibe. Stirnrunzelnd beschrieb er einen langsamen und unsicheren Kreis, während weiche, taufeuchte Grashalme über seine Stiefel strichen, als er hinaus über die blau-violette Weide blickte. Eine regenverwaschene Brise wisperte kühl über seine Haut und weckte kleine, silberne Blumen zu einem schläfrigen Nicken unter dem Mondlicht.    Der Ruf eines Kindes erscholl: „Sternschnuppe! Sternschnuppe!“   Und dort, auf dem Kamm eines Hügels, sah Inoichi seine Tochter…sein süßes kleines Mädchen mit großen blauen Augen und einer kleinen Stupsnase. Nicht älter als fünf Jahre und gegen die Kühle in einen flauschigen, lilanenen Strickpullover und violette wollene Leggins gehüllt. Ein grellpinker Fleeceschal hing locker um ihren Hals. Ihr schulterlanges Haar war zu kleinen, zerzausten, blonden Dutts gebunden und Glitzerklammern und Blütenblattspangen steckten in willkürlichen Winkeln darin. Emotionen trafen ihn heftig mit einem harschen, bitteren Tritt in die Eingeweide.    Ino stand auf den Zehenspitzen und hatte die Hände auf den starken, breiten Schultern eines jungen, blonden Mannes in ANBU Kleidung abgestützt, der auf einer grauen Picknickdecke saß, die auf dem feuchten Gras ausgebreitet lag. Ein Bein hatte er nach außen über das Laken gestreckt und die Muskeln seiner bloßen Arme standen in scharfer Definition hervor, als er sich auf den Handflächen nach hinten lehnte und den Kopf zurück gegen Inos Bäuchlein kippen ließ, um von unten zu ihr hinauf zu lächeln.    „Wünsch dir lieber was“, sagte er und seine Stimme trug dieselbe Wärme in sich wie sein Lächeln.    Inoichis Herz zerbrach zusammen mit dem Atem in seiner Kehle. „Naoki…“   Sie wandten sich ihm nicht zu. Aber warum sollten sie auch? Er drang in eine Erinnerung ein, die bereits gemacht worden war, bereits in Zeit fixiert war…ein Fragment, das aus dem Rahmen glitt…   Ino strahlte auf ihren siebzehn Jahre alten Helden hinunter, ließ ihren Griff zu seinem langen, aschblonden Haar wandern und begann es zu flechten. Die seidigen Strähnen glitten durch ihre kleinen, rundlichen Finger und schimmerten silbrig im Mondlicht. „Ich wünsch mir gleich was“, sagte sie. „Will zuerst deine Haare flechten.“   Resigniert hoben sich Naokis Brauen, doch er schmunzelte. „Na schön.“   „Yup. Ich werd meine Haare so lang wachsen lassen wie du und Daddy. Länger! Wirst schon sehen.“ Rasch vollendete Ino den Zopf und summte zu sich selbst, während ihre runden Bäckchen und die kleine Stupsnase von der Kälte rosig wurden. „Kommst du zu meiner Feier, Onii-chan?“   Nakois Lächeln verschwand und seine violetten Augen schwebten hinüber zu der ANBU Hirschmaske, die auf der Decke lag. Das kalte, weiße Gesicht glühte im Mondlicht. „Ich versuche es.“   Inos kleine Hände hielten am Ende des Zopfes inne. „Das heißt nein.“   „Tsubomi…“   Angesichts dieses alten Kosenamens musste Inoichi blinzeln; Tsubomi. Blütenknospe. Ein weiteres dieser winzigen, so bedeutungsvollen Details, das er aus Herz und Kopf gewischt hatte. Der Name hatte so perfekt zu ihr gepasst. Er hatte es niemals realisiert.    Mürrisch zog Ino an dem langen Zopf. „Bitte? Du kommst nie! Shikamaru, Chōji, Daddy und Mommy sind auch alle da.“ Ein weiterer Ruck. „Mommy sagt, sie lädt eine nette Dame für dich ein. Ich mag diese ganzen netten Damen nicht, aber Mommy sagt, sie müssen kommen. Wenn die kommen müssen, dann musst du auch kommen, oder?“ Als er einfach nur schwieg, zog sie noch einmal an seinem Haar. „Warum kannst du nicht kommen? Ich will dich dabei haben. Ich will, dass du kommst.“   Violette Augen schlossen sich kurz flatternd, während sich Naoki aufsetzte und einen Arm nach hinten schob, um Ino um die Hüfte zu packen, bevor sie beleidigt den Hügel hinab stapfen konnte. Sie lieferte einen aussichtslosen Kampf, als er sie an seine Seite drückte und greinte und schnaufte um ein schmollendes Stirnrunzeln, als sie sich trotz zunehmendem Kichern weigerte, sich bezaubern oder trösten zu lassen.   Mit brennenden Augen beobachtete Inoichi die beiden und seine Brust zog sich vor Kummer zusammen. Als er sich langsam näherte, kamen ihm die Worte seiner Tochter in den Sinn; bebend und erstickt von Tränen.    ‚Dieser Geist in unserem Haus…dieser Junge aus meiner Kindheit…dieses distanzierte Blutsband, über das du niemals sprichst…‘   Naoki neigte den Kopf, legte seine schlanke Wange gegen Inos Kopf und wisperte: „Geh und wünsch dir was.“   Da sie nicht auf diesen Themenwechsel hereinfiel, warf sie ihm einen gescheiten Blick zu und ihre Lippen schürzten sich zu einem kleinen Knoten, bevor ihre Augen zu funkeln begannen. Es war offensichtlich, was ihr Wunsch sein würde. Inoichi erinnerte sich daran, weil er niemals wahr geworden war. Während Ino ihre Kerzen ausgepustet hatte, war Naoki eine Welt entfernt gewesen; tief in den Nebeln von Kirigakure mit seiner ANBU Einheit – oder so hatte es Shikaku ihm gesagt. Es war unmöglich, das mit Sicherheit zu sagen. Und Naoki hatte das Tage später weder bestätigt, noch bestritten.    „Ich mach meinen Wunsch da unten, damit du mich nicht hören kannst“, flötete sie, löste ihren flauschigen pinken Schal und schlang ihn wie ein Halsband um Naokis Nacken. „Lauf nicht weg!“   „So angezogen?“, murrte er und hakte einen Finger in den Schal, um den Würgegriff etwas zu lockern. „Auf gar keinen Fall.“ Er streckte die Hände aus, um ihr Gleichgewicht zu halten, als sie aufsprang und mit hinter dem Rücken verschränkten Fingern den Hügel hinunter hüpfte.    Naoki sah ihr nach und schlagartig wurde der Ausdruck auf seinem hageren Gesicht ernst und wachsam; beinahe grübelnd. Zerstreut drehte er das vielgetragene Lederarmband an seinem Handgelenk und zerrte Inoichis Blick damit auf das Yamanaka Symbol, das darin eingeprägt war.    Er hatte es Naoki zu seinem sechzehnten Geburtstag geschenkt.    Ino quietschte und lenkte Inoichis Aufmerksamkeit dorthin, wo sie im Gras hockte und Mondblumen pflückte. Er war so versunken darin, sein kleines Mädchen zu beobachten, dass er kaum den Schatten bemerkte, der am entferntesten Rand seines Sichtfeldes entlang huschte, bis ein scharf eingezogener Atem seinen Blick schlagartig zurück zucken ließ.    Alarmiert weiteten sich seine Augen.    Vollkommen aus Reflex öffnete sich sein Mund, um eine Warnung zu schreien, die niemals gehört werden würde.    Innerhalb eines Sekundenbruchteils kauerte sich die Gestalt hinter Naoki und riss den pinken Schal nach oben um die Augen und Kehle des Yamanaka und ruckte hart daran, um den Kopf nach hinten zu ziehen.    Naoki wehrte sich überhaupt nicht und seine Lippen bogen sich mit dem leichtesten Anflug eines Lächelns.    Von dieser Reaktion vollkommen aus dem Konzept gebracht, gaffte Inoichi nur verständnislos, bis der Angreifer seinen Kopf gegen Naokis Halsbeuge neigte und das beschattete Gesicht von Dunkelheit ins Licht glitt.    Inoichis Augen wurden nur noch weiter, bevor sie sich verwirrt zu Schlitzen zusammenzogen. „Genma?“   Tatsächlich. Selbst nicht älter als siebzehn; ebenfalls gekleidet in ANBU Ausrüstung und Hose, sein Haar länger und am Nacken zusammengebunden. Junge, schlanke Gliedmaßen und scharfe Konturen, die gerade erst dem eisernen Meißel des Erwachsenenalters entsprangen; ein Prozess, der von dem gnadenlosen ANBU Training noch beschleunigt wurde. Das Bild passte zur Zeit der Erinnerung…obwohl Genmas Platz in besagter Erinnerung ein Mysterium war. Oder zumindest war es das, bis Genma zu sprechen begann.    „Pink, huh?“, murmelte der Shiranui und sein Mund zuckte, um sich ein Lachen zu verkneifen. „Braucht schon einen verdammt selbstbewussten Mann, um Pink zu tragen.“   „Hebt meine Augen hervor.“   „Meine auch. Sind mir fast aus dem Schädel gefallen.“   Naoki schmunzelte und wollte etwas antworten, doch seine Worte wurden zum Schweigen gebracht, als Genma mit einer Bewegung, die sowohl plötzlich, als auch schockierend war, den Kopf neigte und ihre Münder in einem Kuss übereinander strich.    Dieses Bild traf wie ein heftiger Faustschlag gegen die Schläfe.    Sogar physisch zuckte Inoichi zurück und sein Verstand blieb vor Schock stehen.    W-was?   Er sah noch einmal hin, blinzelte ein paar Mal, um seine Sicht zu testen und musste feststellen, dass seine Augen ganz normal funktionierten – ganz anders als seine Lungen. Die schienen überhaupt nicht mehr in der Lage zu sein, Luft einzusaugen, denn seine Brust war wie eingefroren; zusammen mit dem fassungslosen Ausdruck auf seinem Gesicht.    Letztendlich unterbrach Naoki den Kuss und zog den Schal kopfschüttelnd von seinen Augen fort. „Ino.“   „Schaut nicht hierher“, wies Genma die Sorge ab und ließ seine Zähne über Naokis Kiefer wandern. „Sie pflückt Blumensträußchen für dein Omiai.“ Er spie das letzte Wort geradezu aus und Abscheu verdrehte seine Lippen. „Tz. Wie läuft es denn für Sayuri-san? Nakōdo zu spielen muss inzwischen ziemlich peinlich für sie sein. Wie viele Frauen hast du inzwischen schon abgelehnt? Nach der sechsten hab ich aufgehört zu zählen.“   Naokis Kiefer verkrampfte sich bei diesen Kommentaren und seine Brauen zogen sich zusammen. „Willst du noch etwas härter auf diesen Nerv drücken? Vielleicht willst du ja sogar ein Senbon rein jagen.“   „Tu nicht so, als würde es dir nicht gefallen, wenn mein Senbon deine Nerven trifft“, schnurrte Genma unverfroren und dreist wie die Hitze in seinen Augen. „Ist nicht so, als könnte das irgendeine Frau für dich tun.“   Inoichi sog scharf die Luft über dieses grobe und sexuelle Gerede ein und sein Kiefer verkrampfte sich heftig, während Muskeln unter schwindender Contenance zuckten und pulsierten. Er hätte schreien können. Verlegenheit, Zorn, Verwirrung, Scham; das alles wirbelte in einem schwindelerregenden Rauschen unter dem eiskalten Schock durch ihn. Er hatte es niemals gewusst. Hatte es niemals vermutet. Nicht ein einziges Mal.    „Nicht hier“, murmelte Naoki.   Genma hob eine Braue. „Wieso nicht? Hast du Angst, die Kleine wird all diesen ‚netten Damen‘ flüstern, dass Sayuris Goldjunge ein schmutziges kleines Geheimnis hat?“   Violette Augen flammten mit einer wilden und gefährlichen Warnung auf. Das berüchtigte Yamanaka Temperament brannte hinter der dünnen Fassade der Gefasstheit. Doch Genma hielt diesen stürmischen Blick in vielsagender Herausforderung, bevor er die Hände in spöttischer Kapitulation erhob, ein Senbon zwischen schiefe Lippen schob und sich auf das Laken fallen ließ, während er seine ANBU Vogelmaske mit einem scharfen Klack neben Naokis legte.    Naoki versteifte sich und seine Augen wanderten zu Ino.    Doch sie schien die beiden nicht zu hören, sondern war durch und durch in einer Kindheitsblase aus Sternengucken und Blumenpflücken versunken, als sie weiter hüpfte und leise zu sich selbst sang. Nicht ein einziges Mal sah sie zurück. Und Inoichi konnte einfach nicht anders, als sich zu fragen, was wohl passiert wäre, wenn sie es getan hätte.    Genma schien sich dasselbe zu fragen, denn sein abgeschirmter Blick glitt zwischen Cousin und Cousine hin und her, bevor er sich auf Naoki richtete. „Du machst die Scheiße ziemlich kompliziert, weißt du das?“   Seufzend fuhr sich Naoki mit den Fingern durch seine langen Strähnen. „Nicht heute Nacht, Genma.“   „Jo, vielleicht dann ja morgen Nacht. Wenn du damit fertig bist, die nächste Bitch abzuweisen, die an Sayuris Arm hängt. Shit. Ist es das, was das hier ist?“ Mit dem Handgelenk ruckte er in Inos Richtung. „Übung? Stehen Enkelkinder denn im Kleingedruckten? Ich meine, verdammt, du würdest nicht enttäuschen wollen, oder?“   So schneidend diese Worte auch sein mussten, Naoki biss nicht zurück. Sein Temperament brannte kalt hinter seinen Augen und sein Gesicht war in ernste Linien geschnitten. „Ich habe es dir bereits gesagt. Ich werde es dir nicht nochmal sagen.“ Der Blick, mit dem er Genma bedachte, hätte Blut in Eis verwandeln können. „Halt Ino da raus.“   Genma versteifte sich marginal gegen diesen Gesichtsausdruck, doch er gab nicht klein bei. „Es geht nicht um Ino. Sondern um ihre Mutter. Um Inoichi. Den Clan. Die Nara. Es geht um die Art und Weise, wie sie dich in diesen Käfig aus Familientreue gebunden haben. Alles, um dem Ino-Shika-Cho Paradigma zu entsprechen. Das ist nicht, wer du bist. Das ist, was sie von dir erwarten, wer du bist.“   „Es ist nicht so simpel, Genma. Das weißt du.“   „Ich weiß, dass es klar wie verficktes Glas ist, wenn du mit mir zusammen bist. Mit Karibi. Wir wissen, wer du bist. Aber du wirst immer Blut über Wasser stellen, nicht wahr? Obwohl wir genug Blut zwischen uns dreien vergossen haben, um weit mehr zu zählen als irgendwas von diesem Familienrot, das in deinen Adern fließt.“   Naokis Augen zuckten heftig und die Knöchel seiner Daumen knackten laut, als sich seine Finger hart gegen seine Handflächen krümmten. Ein bebender Griff an dem wie auch immer gearteten Seil, das er um sein Temperament geschlungen hatte. ANBU hatte ihn gut trainiert. Er schüttelte den Kopf. „Ich habe einen Eid geschworen.“   Genma stieß ein freudloses Lachen aus. „Jo. Sie zu beschützen. Nicht, diese gottverdammte Blutlinie weiterzutragen. Dafür haben sie Ino. Und auch noch den Nara Jungen.“   „Shikamaru.“   „Was auch immer. Sie haben ihre eigenen Bälger, die sie rumschubsen können.“ Hier machte er eine Pause und das Senbon neigte sich scharf in seinem Mund, als hätte es ein plötzliches Ziel ins Visier genommen – und Inoichi spürte den Aufprall der nächsten Worte des Shiranui, als wären sie einzig und allein an ihn gerichtet. „Du bist nicht ihr Sohn, Naoki.“   Scharf wie Klingen aus Amethyst schnitten Naokis Augen nach oben. „Ich bin niemandes Sohn“, raunte er dunkel. „Dafür habe ich gesorgt.“   Der verheerende Schock, den diese Worte auslösten, biss sich bis ins Mark. Sprachlos sah Inoichi ungläubig zu und wurde von einem Schreck ergriffen, der viel zu stark war, um zu zittern. Wenn er nicht so betäubt gewesen wäre, so gefangen in seinem eigenen Unverständnis, hätte er vielleicht die Qual bemerkt, die hinter Naokis Augen nach oben kroch.    Genma hingegen bemerkte sie und seine Lippen zogen sich um sein Senbon straff. „Sag das nicht so. Sag das nicht so, als hätte es der Hurensohn nicht verdient. Das hat er.“   „Ja…“, hauchte Naoki und suchte Genmas Gesicht für eine lange, düstere Sekunde ab. „Und meine Mutter? Hat sie es auch verdient?“   Oh großer Kami…   Inoichi stolperte einen Schritt zurück, fühlte sich übel und schwach. War das real? Hatte dieser Augenblick wirklich stattgefunden? War das eine Erinnerung, die dazu erschaffen worden war, um ihn zu verwirren? Eine Lüge; hergestellt, um ihn zu bestrafen?    Nein.   Wie er es schon so logisch bei seinem letzten Treffen mit Naoki formuliert hatte; Emotionen konnten, ganz anders als Erinnerungen, nicht hergestellt werden…und die Stärke von Emotionen, die diese Erinnerung enthielt, war ebenso greifbar, wie sie schmerzhaft war. Scharf hinein geätzt in die Klarheit und Luzidität von jeder grausamen Sekunde, die verstrich.    Aber…wie?   Wie zur Hölle konnte es sein, dass sich Naoki erinnerte? An seinen Vater. Seine Mutter. Inoichi hatte diese Erinnerungen aus dem Verstand des Jungen gelöscht, als er noch ein Kind gewesen war. Hatte Wunden in seiner Psyche geöffnet und all das Gift heraus gewaschen, um sie stattdessen mit Lügen zu füllen und sie so gut zu vernähen, dass nur die schwächste Narbe zurückblieb.    Oder zumindest hatte er das vermutet.   Vermute niemals. Eine der Regeln, nach denen er gelebt hatte. Zusammen damit, einen offenen, unvoreingenommen Geist zu behalten. Was für ein schlechter Witz, wenn man all die Vermutungen bedachte, die er angestellt hatte. All die Geister, die er verschlossen hatte…seinen eigenen eingeschlossen.    ‚Liebe oder zerbrochene Bande. Loyalität oder Verrat. Richtig oder falsch. Gut oder böse. So festgelegt für dich. So schwarz und weiß. Ich habe dich immer für deine Werte geliebt, aber Gott, wie ich dich gerade für deinen kurzsichtigen Blick auf die Welt hasse!‘   Inoichi schluckte schwer und spürte, wie sein Herz wieder und wieder von der entsetzlichen Wahrheit dieser Worte zerfetzt wurde…der beißenden Scham seiner eigenen Vermutungen, seiner eigenen Arroganz.    Ich wollte dich nur beschützen…alles wieder gut machen, was falsch gelaufen ist…   Genmas Stimme zog seine Aufmerksamkeit zurück. „Was mit deiner Mutter passiert ist, war nicht deine Schuld.“   Naoki schmunzelte düster und die Bitterkeit in seinen Augen war durchsetzt mit Schmerz. „Warum? Weil ich die Klinge nicht selbst an ihre Handgelenke gelegt habe? Sag das den Nara. Der Familie, die sie geliebt hat. Sag das den Yamanaka, die mich immer noch ansehen wie einen…“ Mit einem erstickten Lachen brach er ab und schüttelte scharf den Kopf. „Sie konnte nicht mit dem leben, was ich getan habe.“   „Schwachsinn. Sie konnte nicht mit dem leben, was dein Vater getan hat. Und was jeden Nara oder Yamanaka angeht, der denkt, es wäre deine Schuld? Scheiß auf sie und den Bullshit, den sie verzapfen.“ Genma wandte den Blick ab, als Venen und Sehnen auf seinen Fäusten hervor traten. „Karibi hat recht, weißt du? Ich würde jeden einzelnen dieser Mistkerle mit ihr zu Grunde hetzen dafür, dass sie dir das Gefühl geben, als hättest du irgendetwas falsch gemacht. Das hast du nicht. Shikaku hat dir das gesagt. Du hast dich auf die einzige Weise gerettet, die du kanntest. Und es war die richtige Entscheidung. Du hast überlebt. Das tust du immer.“   „Ja…“ Naokis Schmunzeln verdrehte sich bitter und seine Stimme war nur noch ein Raspeln. „Siebenmal fallen, achtmal aufstehen, stimmt’s? Tz. Klar. Sie sollten wirklich stolz sein, huh? Sie sollten sich wirklich von Leuten wie mir inspirieren lassen.“ Als Genma Anstalten machen, sich zu ihm zu bewegen, hielt Naoki eine Hand nach oben, um ihn davon abzuhalten. „Nicht. Ich brauche das nicht. Ich brauche es nicht, dass du mir sagst, was ich tun soll, oder was ich meinen Clans schulde. Vielleicht – eines Tages – werden sie mir beide vergeben.“   Entgeistert starrte Inoichi ihn an.    Dir vergeben?   „Dir vergeben?“, fragte Genma fassungslos und sein Kiefer klappte auf, als er Inoichis Verzweiflung eine Stimme gab und geradezu an diesen Worten erstickte. „Shit. Klar, dass du den Familienmärtyrer spielen musst und bei allen Göttern“ Genma schnippte mit den Fingern, „du bist gerade genau da, oder nicht? Du und deine verfickten Schuldgefühle. Du hast überhaupt nichts zu sühnen. Wenn du diesen Hurensohn nicht umgebracht hättest, dann hätte es Inoichi auf jeden Fall getan.“   Mit meinen bloßen Händen…   Doch diese Chance war Inoichi geraubt worden. Er war viel zu blind gewesen. Er war viel zu spät gewesen. Zu tief in Verleugnung verwurzelt, um Shikakus fortwährende Warnungen zu beachten, bevor es alles ans entsetzliche Licht gekommen war…zu dieser entsetzlichen Tragödie…zu dem Trauma eines acht Jahre alten Jungen mit Blut an seinen Händen und Vertrauensbruch in seinen Augen.    Wenn ich daran denke, dass ich geglaubt habe – wenn auch nur für eine Sekunde – dass du falsch auf die Welt gekommen bist…mit Hass in deinem Herzen…   Gott, der Schmerz darin, die verheerende Schuld davon…die Scham der Realisierung, dass vielleicht, nur vielleicht, ein kleiner Teil von Inoichi Naokis Entscheidung, KERN beizutreten, als Chance genutzt hatte, um den Jungen von sich zu stoßen…um seiner eigenen Schuld zu entkommen…seinem eigenen Unwohlsein wegen des Versagens seines Clans…wegen seines Versagens…hatte es als Entschuldigung genutzt, um einen bitteren Samen aus Zweifel und Furcht zu wässern, dass vielleicht, nur vielleicht, dieser Junge etwas von der Finsternis seines Vaters in sich hatte…   Sayuri hatte das Inoichi niemals verziehen. Und sie hatte Recht damit. Er hatte sich das selbst niemals verziehen.    Es tut mir so leid…   Der Kummer erschütterte Inoichi bis ins Mark; ebenso wie Naokis nächste Worte.    „Vielleicht bin ich genauso wie mein Vater. Ich habe eine Finsternis in mir, die-“   In einem Aufblitzen flog das Senbon durch die Luft.    Naoki ruckte mit dem Kopf, um ihm zu entgehen und Genma stürzte sich auf ihn, schubste ihn zurück auf die Ellbogen gegen das kühle, feuchte Laken und ging ihm an die Kehle. Seine Zähne bleckten sich gegen Naokis Lippen, als er sich rittlings auf den anderen Ninja setzte und sich nach unten lehnte. „Komm mir nicht mit so einem Bullshit, Naoki.“ Und dann, mit Qual in seinen Augen: „Ich habe deine Finsternis gesehen. Dieses Biest in dir? Es ist nicht dasselbe wie das deines Vaters. Ich weiß, woher es kommt. Schmerz. Nicht Perversion. Ich weiß, was diese Scheiße mit dir macht…was es dich kostet. Weiß es Inoichi? Weiß es Shikaku? Oder glauben sie immer noch, dass du so ahnungslos von deiner Vergangenheit bist, wie du es vorgibst?“   Naoki erwiderte nichts, sondern sah einfach nur mit Augen zu Genma auf, die viel älter waren als die Jahre, die er zählte; Augen wie die seiner Mutter. Elendig in ihrer Müdigkeit, ihrer Traurigkeit, ihrer Scham…   „Verdammt, Naoki…“, hauchte Genma und seine Finger lockerten sich um Naokis Kehle, um rau durch die langen blonden Strähnen zu fahren. „Trägst du denn nicht schon genug Masken?“   „Nicht wenn ich mit dir zusammen bin. Und aus irgendeinem verrückten Grund, ist das genug für mich.“   Genma sog einen scharfen Atem ein und seine Augen verkrampften sich mit Emotionen, bevor er sie energisch fort blinzelte. Lang und hart starrte er Naoki an, bevor er ein schwaches Schmunzeln zustande brachte. „Du bist ein Masochist, mein Freund.“   Naoki stieß ein leises, von rauer Müdigkeit durchsetztes Lachen aus. „Ja…“ Zaghaft, aber bestimmt schob er Genma nach hinten und setzte sich auf, um seine Arme über die Knie zu legen und über das Feld zu sehen, wo Ino Glühwürmchen jagte. „Mein fataler Fehler. Du weißt das. Und trotzdem bist du hier.“   „Und trotzdem bin ich hier“, stimmte Genma zu, während er Naokis Profil musterte. „Mit der Geduld eines verfickten Bodhisattva. Oder vielleicht gehen wir beide auch einfach zu verdammt gut mit Schmerz um.“   „Das ist es, was wir tun, Genma…“, murmelte Naoki und fügte sanft hinzu: „Wir stehen auf un-“   „Und wir machen weiter“, beendete Genma den Satz und neigte den Kopf, um diese violetten Augen einzufangen und hob suggestiv die Brauen. „Oder wir machen uns an.“   Naoki schnaubte, aber ein Lächeln brach sich Bahn. „Jo, das auch.“   Grinsend hakte Genma den Hals des anderen Ninja in seine Armbeuge und zog Naoki mit der spielerischen Grobheit von Brüdern oder Kumpeln an sich. Zumindest war es das, was jeder andere vermuten würde…wenn sie nicht gesehen hätten, was Inoichi gesehen hatte. Brüder und Kumpels? Sie waren weit von beidem entfernt. Waren sich weit näher als das.   Und ich habe es niemals geahnt…   Nicht einmal während all dieser rigorosen Gedanken-Trainingseinheiten. Nicht ein einziges Mal. Nie. Inoichi hatte niemals auch nur eine Andeutung von Genma in Naokis Geist bemerkt; so gut hatte der junge Yamanaka diesen Teil seines Lebens beschützt, versteckt und in Ehren gehalten. Ihn so sehr in Ehren gehalten, dass er nichts und niemandem gestattet hatte, diesen Teil auch nur anzufassen…oder ihn ihm gar zu nehmen.    Ist das der Grund, aus dem du ANBU beigetreten bist? Um bei Genma sein zu können?   Als er sie jetzt so beobachtete, da konnte Inoichi einfach nicht anders, als zu bemerken, wie unglaublich schnell bei Genmas Berührungen die Starre aus Naokis Schultern wich; Schultern, die weit mehr Geheimnisse, weit größere Last trugen, als Inoichi jemals realisiert oder sich vorgestellt hatte.    Mein Gott, Naoki…habe ich dich überhaupt gekannt?   Inoichis Herz vollführte einen qualvollen Satz. Die unaussprechliche Traurigkeit dieses Augenblickes sengte sich wie heiße Tränen durch seinen Verstand und brannte Gräben in das Eis des vorherigen Schockzustandes, strich über die böckelnden Mauern aus Zorn, Scham und Verwirrung mit der schwarzen Asche von Schuldgefühl und Reue. So viel Reue.    „Weißt du“, murmelte Genma plötzlich gegen Naokis Schläfe. Seine Stimme war heiser und leiser und weich wie ein Wispern. „ANBU Agenten verschwinden die ganze Zeit…“   Seufzend zuckten Naokis Lippen in einem bedauernden Lächeln, obwohl sich seine Brauen zusammenzogen, als hätte er Schmerzen. „Du weißt, wie das läuft. Wir können uns nicht alle aus dem Staub machen.“   Asche schwebte auf einem heißen Wind…und die Worte kamen erneut…   „Wir können uns nicht alle aus dem Staub machen.“   Ein knackendes Geräusch.    Inoichi zuckte zusammen, drehte sich und sah, wie sich die Glühwürmchen in Funken verwandelten. Der Nachthimmel fiel um ihn herum in Scherben aus blauschwarzem Glas herab, als die Erinnerung in tausende winzige Teile zerbarst und in einem Kaleidoskop aus Farben und Klang wirbelte; Dunkelheut, Licht, Schreie, Rufen. Ein Übelkeit erregendes Drehen und die Fragmente glitten wieder mit der Präzision von Puzzleteilen aneinander, verbanden die Ziegel und den Mörtel von Erinnerung, flogen und flogen in einem Wirbelwind aus Bildern, Geräuschen, Gerüchen, Gefühlen um Inoichi…drehend und drehend und…Wände und Zahnräder und…   Ein Tunnel. Irdene Wände. Überall umher Schatten. Erstickende Dunkelheit. Ein brutales Pochen, Pochen…   Rennen.   Jemand rannte –   „Renn.“ Naokis Stimme, erstickt, zerfetzt, älter. „Renn jetzt sofort. Renn und sieh nicht zurück.“   Ein heftiges Husten, das Krachen und Kollabieren eines Körpers.    Ein Aufflammen bronzefleckiger Augen und Inoichi fühlte raue Hände, die Hitze von Atem auf seinem Gesicht. „Steh auf, verdammt nochmal. Hier wird es sicher nicht enden.“ Genma. Älter. Zornig. Feine Linien durchzogen mit Staub und Asche zeigten sich an seinen Augenwinkeln. Augen. Da lag etwas in seinen Augen. Panik. Angst.    Was zur Hölle passiert hier?   „Du hast Recht.“ Naoki. Weiter unten, wie vom Boden herauf. Inoichi drehte Kreise, sah aber nichts außer Genmas Augen und die einsame gesprungene Laterne, die in eine Wand genagelt war. Hände berührten sein Gesicht, sein Haar, seine Brust, tätschelten ihn grob…die Hände zitterten.    „Du wirst leben.“ Wieder Naoki. „Nimm den Jungen. Nimm den Jungen und geh.“   Junge? Kind?   Inoichi suchte und suchte, doch wieder war alles, was er sehen konnte, Genmas Gesicht; bespritzt mit Blut und Dreck und…und dann verstand er. Er sah durch Naokis Augen. Fühlte etwas Heißes und Nasses auf seinem Bauch. Genmas Hände pressten sich auf die Stelle, die eine auf der anderen…Blut pumpte durch seine Finger…   Oh Gott…Naoki…   Er verblutete. Verblutete auf dem kalten, feuchten Boden. Blindwütig kämpfte Inoichi um Verständnis.    Wo bist du? WAS IST DAS HIER? Rede mit mir, Naoki!   Keine Antwort aus den leeren Kammern des Verstandes, außer der Erinnerung, die sich abspielte.    Genma schüttelte den Kopf. „Nicht ohne dich.“   Lachen; bebend und zerfetzt. Genma verschwamm und sein Gesicht glitt in und aus dem Fokus. „Hey…“, krächzte Naoki. „Du weißt, wie das läuft. Wir können uns nicht alle aus dem Staub machen.“   „Bitte mich nicht darum, das zu tun…“   Was tun? WAS tun?   Inoichi versuchte zu sprechen, versuchte, die Worte zu formen, aber wieder einmal hatte er keinen Platz in diesem Augenblick, dieser Erinnerung, außer Zeuge ihrer entsetzlichen Entfaltung zu sein; eingesperrt in den Käfig des Beobachters, während er sich bemühte, einen Sinn aus diesen Bildern zu machen, diesen Worten, diesen Geräuschen, diesen-   „Verdammt seist du, Inoichi…“ Naokis Bewusstsein flackerte wie eine Flamme; schwach, kämpfend und in einem erstickten Keuchen aus der Schwärze auftauchend. „Ich hätte nie gedacht, dass du…verdammt…verschwinde…VERSCHWINDE!“   Nicht, bevor du mir sagst, was zur Hölle das hier ist! Was ist passiert? Wann war das? Welcher Junge? Welches Kind?   „VERSCHWINDE!“   Die Erinnerung explodierte in einem dröhnenden BOOM…eine Wand aus betäubender Hitze sägte sich durch Inoichis Verstand wie weißes Feuer…fraß sich in sein Hirn wie ein Krebsgeschwür…   Er wusste, dass er außerhalb der geistigen Verbindung schrie…   Er konnte das Blut in seinem Mund schmecken…   Aber selbst als er eliminiert und zurück an die äußersten Grenzen von Naokis Verstand gedrängt wurde, zerrte er jedes letzte Fragment von Informationen mit sich in sein eigenes Unterbewusstsein und ertrug die weißglühende Qual, um Antworten zu erhalten…Antworten…   Bei meinem Grab, ich werde sie haben.   Und jetzt hatte er eine Chance in all diesem Chaos…einen Pfad, dem er in diesem Pandämonium von Erinnerungen und Lügen folgen konnte…eine kleine, aber schimmernde Hoffnung in dieser elendigen Hölle…   Genma…   In der Sekunde, als er diesen Namen dachte, fühlte er, wie Naokis Bewusstsein geradezu explodierte wie die Hitze eines Schmelzofens. Die unbändige Raserei flammte in einem gutturalen, animalischen Brüllen durch Inoichis Hirn: „HALTE DICH VERFICKT NOCHMAL FERN VON IHM, INOICHI!“   Das kann ich nicht tun, Naoki.   „WAGE ES NICHT!“   Doch Inoichi tat es.    Er zerschnitt die Verbindung…   Rannte weg mit allem, was er gewonnen hatte…   Um sich davon abzuhalten, sich allem zu stellen, was er verloren hatte…   Ich werde dich nicht auf diese Weise verlieren…   …erwachte Stunden später auf grauem Fußboden und der ranzige Gestank seines eigenen Erbrochenen brannte in seiner Nase…der Geschmack von Blut auf seinen Lippen…sich abmühende Synapsen…sein Hirn pochte in seinem Schädel…hielt Schritt mit dem schrillen Piepsen der Lebenserhaltungsmaschine…fühlte den Kummer und den Schmerz unter dem Sog der Wut, die durch seine Venen kursierte…ein roter und brutaler Strom…entschlossen dazu, das Fundament der Lügen zu zerbrechen…   Genma.   ~❃~   Motten flatterten gegen die Laterne und ihre vergrößerten Schatten zuckten in einem masochistischen und zusammenhanglosen Tanz über die Mauern. Blicklos starrten Nejis Augen durch den Raum und sein Fokus streckte sich bis jenseits der vier Wände aus, während er den Zikaden zuhörte, wie sie zirpten, sirrten, riefen…riefen.   Shikamaru lag regungslos unter den Decken; eingehüllt in einen Kokon traumlosen Schlafes.    Schlaf.   Er kitzelte an den Rändern von Nejis Bewusstsein und versuchte, sein schweres Laken über die rastlosen Gedanken zu ziehen, die seinen Verstand bombardierten – ebenso hartnäckig wie diese Motten, die Schatten warfen, die doppelt so dunkel waren und doppelt so ablenkend.    Schatten…   Er sah es alles erneut, das eingeprägte Bild, eine monochrome Erinnerung von dicken, schwarzen Ranken, die sich boagleich um die Alligatoren wanden; zersplitternde Panzer, platzende Muskeln und zerberstende Knochen in einem nassen, pulverisierenden Knacken. Das mit dem Bauch nach oben Schwimmen der Biester den Fluss hinab…die abrupte Implosion von Chakra, als hätte es niemals existiert…   Unmöglich…   Und dennoch konnte er es nicht finden. Nur Herzschläge nach dem Zwischenfall waren Shikamarus Tenketsu in schieres Chaos ausgebrochen und hatten so schnell Chakra verstoffwechselt, dass es seinen gesamten Körper in einen fiebrigen Schock katapultiert hatte. Noch immer konnte Neji die Hitze in seinen Händen fühlen; Hände, die in endlosen Wellen Wasser über Shikamarus Haut geschöpft und verzweifelt versucht hatten, die Temperatur des Schattenninja zu senken, während er gleichzeitig sein eigenes Chakra gegen den Strom aus Energie gegossen hatte, der durch Shikamarus Netzwerk geflossen war wie eine Infektion und sich dabei in Zeitraffer bewegt hatte…bis es sich schließlich zu einer trägen Geschwindigkeit beruhigt und gerade dann stabilisiert hatte, als Ino und Sakura herbei geeilt waren, um Hilfe anzubieten.   Ein leises Klopfen an den Fensterläden.    Neji blinzelte sich aus seinen Gedanken zurück, kam mit einem langsamen Rollen von Muskeln auf die Beine und bewegte sich mit einer geisterhaften Ruhe, bevor er das verrottende Paneel ein kleines Stück nach rechts schob. Die Gerüche der Nacht wehten düster und muffig vom Fluss herein – zusammen mit dem starken Duft von Citronella.    „Neji.“ Ein Schwanken pastellpinker Strähnen und Sakura wandte ihren Blick vom Wasser ab, als sich besorgte, grüne Augen auf sein Gesicht richteten. „Können wir reden?“    Neji neigte leicht den Kopf, trat bedächtig hinaus auf die knarzende Veranda und zog das Paneel hinter sich zu. Die Nacht hing tief über ihnen und der Gestank des Wassers stieg in einer feuchten, schwarzen Hülle auf, legte sich schwer auf die Lungen und war erfüllt von dem Summen von Mosquitos und dem rituellen Quaken von Fröschen. Auf der weit entfernten anderen Seite des Flusses flackerten Tavernenlichter wie Glühwürmchen und die schwachen, hochgestimmten Noten eines Shamisen hallten fort in die Dunkelheit, bevor sie von dem gedämpften, rauen Lachen von Seemännern verfolgt wurden, das in der dunklen Nacht verklang. Nicht gerade der idyllischste Ort, aber nah genug am Kai der Flussstadt, um noch mehr Zeitverlust vorzubeugen. Ein Boot bis zu den Ruinen der Kannabi Brücke zu nehmen würde ihre Reisezeit halbieren.    „Hier drüben“, rief Sakura mit leiser Stimme.    Neji wandte sich um und folgte ihr, als sie ein wenig weiter die Terrasse entlang schritt. Ihre Gestalt war in einen kratzigen, grauen Yukata gehüllt, der dem von Ino ähnelte. Sie hatte eine Laterne mit sich genommen, um die Schatten zurückzutreiben und setzte sie vorsichtig auf das schmale, krumme Geländer ab, das eine kleine, hölzerne Veranda säumte, die auf Stelzen über dem trüben, grünbraunen Wasser errichtet war.    Während sie hinab in den Fluss stierte, verschränkte Sakura die Arme und nahm einen beruhigenden Atemzug. „Wie geht es ihm?“    „Er ist stabil. Ich vertraue darauf, dass du dein Wort gehalten hast?“   Sakura drehte den Kopf angesichts dieser knappen Antwort und das Laternenlicht glitt um die Kurve ihrer Wange, um ein grünes Auge in Flammen zu setzen. „Ja. Ich habe ihnen gesagt, dass es von einem Toxin ausgelöst wurde.“   „Toxin“, echote Neji mit flacher Stimme. „Und sie haben dir geglaubt?“   Ein bitteres Schmunzeln verdrehte einen von Sakuras Mundwinkeln und ihre Augen brannten mit einer Abneigung, die überdeutlich in ihrer Stimme war. „Ich habe die Lüge auf einer Wahrheit aufgebaut. Letzte Woche, als du und Shikamaru im Krankenhaus behandelt wurdet, nachdem ihr gegen die Chimären gekämpft habt, da hat das medizinische Personal pyrogene Toxine genutzt, um eure Netzwerke zu reinigen. Diese Toxine beeinflussen das Thermoregulationssystem und verursachen Fieber im Körper. Es war nicht allzu schwer, mit ein paar medizinischen Fachbegriffen um mich zu werfen und sie davon zu überzeugen, dass immer noch Spuren des Toxins in Shikamarus Netzwerk sind. Es erklärt das Fieber.“   „Und die Wahrheit?“, fragte Neji und seine ruhige Stimme verriet überhaupt nichts von seiner Erleichterung darüber, endlich diese aufgestaute Frage zu stellen. Sie hatte bleischwer auf ihm gelegen und in einem phantomhaften Schmerz auf die eiskalte Schale der Distanzierung eingedrückt.    „Die Wahrheit ist, dass es kein Fieber war, Neji. Es war Hyperthermie. Die Leute verwechseln diese beiden Dinge sehr oft als austauschbar, aber sie sind sehr unterschiedlich. Fieber werden normalerweise von irgendeiner Art Infektion innerhalb des Körpers verursacht, wohingegen eine Hyperthermie von einer extrinsischen Ursache ausgelöst wird, die den Körper überhitzt.“ Mit einer Hand fuhr sie über die Laterne und ließ das Licht in ihrer hohlen Hand sammeln. „Ziemlich wie wenn man übermäßig der Sonne ausgesetzt ist, was zu einem Hitzschlag führt.“   Summend zogen sich Nejis Brauen leicht zusammen. „Du behauptest also, ein extrinsischer Einfluss hat seinen Zustand ausgelöst?“   Sakura schüttelte vage den Kopf. „Das ist es ja. Weißt du, ich denke, dass rapide schwankende Chakrarhythmen in Shikamarus Körper diese Attacke ausgelöst haben. Während Chakra nicht als eine extrinsische Quelle betrachtet wird, da es sich ja innerhalb des Körpers befindet, ist es dennoch schwer, es medizinisch zu klassifizieren. Es verhält sich nicht immer vorhersehbar und es ist schwer, irgendeine Basislinie zu finden, mit der es verglichen werden könnte. Und während Chakra zwar genau wie Blut infiziert werden kann-“   „Da war keine Infektion“, beendete Neji den Satz. „Seine Tenketsu haben überhaupt keinen Befall des Chakras aufgewiesen, nur eine Veränderung in der Zusammensetzung.“   „Ganz genau. Ich habe es noch nie zuvor gesehen, dass sich Chakra so verhält…“ Sie machte eine Pause und senkte nachdenklich den Kopf. „Naja, abgesehen von Naruto. Aber bei ihm muss man den Kyuubi bedenken. Im Fall von durchschnittlichen Shinobi wie Shikamaru hingegen; ohne irgendeine Art der Chakra-Vergrößerung durch Pillen oder Experimente…da ist das ziemlich beispiellos.“   „Ich verstehe.“ Und dennoch; wie blind er sich fühlte. Die medizinischen Fakten schwebten wie Treibgut an die Oberfläche seines Verstandes; getragen von weit finstereren Strömungen…und dort, noch tiefer und rollend wie Steine in seinen Eingeweiden, da waren die Anweisungen seiner Mission.    Zielanalyse…Observation…Überwachung…   Und dann – Kami bewahre – ein einziger Befehl, der alle Missionsziele und -beschränkungen aufheben würde.    Extraktion…   Das sofortige Akquirieren der Zielvorgabe und das unausweichliche Scheitern der Kusagakure Mission.    Das kann ich nicht zulassen.   In beiden Fällen wäre das eine Katastrophe. Es würde ihn seine Zukunft kosten, seine Freiheit, seine…   Nein. Etwas anderes gibt es nicht.   Nicht mehr. Auf alles andere hatte er in der Sekunde verzichtet, als er diese Maske aufgenommen hatte. Familie, Freunde…Gefühle…   „Neji…“, rief Sakura leise und zog seinen Blick auf sich. „Was sagen wir Shikamaru?“   Für einen langen Moment erwiderte Neji nichts und seine weißen Augen spähten über Sakuras Schulter zur anderen Seite des Flusses, um zuzusehen, wie das dämmrige Licht der Tavernen zwinkerte und flackerte. Das Lied des Shamisen erscholl erneut durch die Nacht und das scharfe Zupfen der Saiten markierte das angespannte Verstreichen von Sekunden.    Nach einer Weile sprach er wieder: „Wie sieht deine medizinische Meinung aus, was seine physische Fähigkeit angeht, diese Mission fortzusetzen?“   Das war ganz klar nicht die Antwort, die sie erwartet hatte, aber als ihr Stirnrunzeln überhaupt nichts auslöste außer eine steinerne Stille, stieß sie ein Seufzen aus und erwiderte: „Tja, physisch gesehen, wenn sein Chakra stabil bleibt, dann wird er okay sein. Aber wenn man bedenkt, dass wir keine Ahnung haben, was diese Störung verursacht hat, gibt es überhaupt keine Garantie, dass das nicht nochmal passieren wird.“   „Außer, er verzichtet vollständig darauf, Chakra zu nutzen.“   Sakuras Brauen schossen zu ihrem Haaransatz und sie blinzelte heftig, als hätte dieser Vorschlag ihre Sicht beeinträchtigt. „Wie bitte? Du erwartest wirklich von ihm, überhaupt kein Ninjutsu zu nutzen?“   „Ich erwarte von ihm, das zu tun, was auch immer notwendig ist. Shikamarus Ninjutsu ist überflüssig. Für den Zweck dieser Mission wird er einzig und allein als Stratege fungieren.“   „Und wie genau willst du ihn davon überzeugen, das zu tun, Neji?“, argumentierte Sakura und senkte die Stimme, als wäre dieser Vorschlag des Hyūga geradezu skandalös. „Außerdem ist gar nicht gesagt, ob das überhaupt von Ninjutsu getriggert wurde oder von irgendeiner Fehlfunktion in seinen Tenketsu. Er wird niemals zustimmen, derart seiner Defensiven beraubt zu werden.“   Eine von Nejis Brauen hob sich langsam; leicht herablassend und vollkommen herausfordernd. „Er wird tun, was man ihm befiehlt. Und ich habe keinerlei Skrupel, dafür zu sorgen, dass er sich auch daran hält.“   „Was meinst du damit?“ Einen Herzschlag später wanderte ihr Blick zu seinen Händen und grüne Seen wurden mit Begreifen rund. „Neji, du kannst nicht-“   „Ich werde tun, was auch immer notwendig ist. Wenn das bedeutet, einen Bruchteil des Ninjutsus unseres Teams zu opfern, dann sei es so. In jedem Fall ist Shikamaru ein stationärer und Langstreckenkämpfer. Er agiert besser hinter den Frontlinien. Es besteht keine Notwendigkeit, ihn auf dem Schlachtfeld zu haben, um seine Fähigkeiten einzusetzen. Wir haben genug Muskeln, um das zu kompensieren, sollten wir eine Offensive gegen einen Feind starten müssen.“   Vollkommen plattgewalzt von dieser Logik schrumpfte Sakura leicht zusammen, verschränkte die Arme vor der Brust und zog sich ohne eine Kapitulation zurück. Neji sah zu, wie sie darum kämpfte, in dieser eisdünnen Argumentation ihre Stellung zu halten und fragte sich flüchtig, ob sie vor Monaten in Hanegakure einen ähnlichen Kampf geliefert hatte; damals, als Neji das Opfer von Shikamarus kleiner ‚freundlicher Einmischung‘ gewesen war.    Und wieder einmal, scheitere ich daran, den Humor in dieser Ironie zu sehen…   Es war wirklich lächerlich. Angesichts der konstanten Einmischung von Ironie in ihrer beider Leben, hätte er doch eigentlich inzwischen eine feine Anerkennung dafür entwickeln müssen. Und dennoch fühlte sie sich ebenso unwillkommen und ungewollt an wie immer. Auch wenn der Gedanke an die Sache in Hanegakure jetzt keinen emotionalen Einfluss mehr auf Neji hatte, fragte er sich doch, ob dasselbe auch für Sakura galt. Mit Sicherheit konnte er jedes noch so kleine Schuldgefühl zu seinem Vorteil nutzen.    „Also, was sagen wir ihm?“, fragte Sakura noch einmal und zerrte ihn aus seinen Gedanken. „Dass ihm die Hände gefesselt werden, damit wir sein Hirn nutzen können?“   Derb ausgedrückt, aber zutreffend genug. Er bedachte sie mit einem kühlen Blick. „Wir werden ihm überhaupt nichts sagen. Ich werde mich um Shikamaru kümmern. Alles, worum du dich sorgen musst, ist, sicherzustellen, dass die anderen nichts argwöhnen, was von der Erklärung abweicht, die du ihnen schon gegeben hast.“   Sakura runzelte die Stirn und ihre Augen waren scharf, als sie die Worte direkt auf ihre ungeschminkte Anweisung reduzierte. „Du bittest mich, sie zu belügen.“   „Ich bitte nicht“, korrigierte Neji gefährlich leise. „Das ist nicht das erste Mal, dass du mit so einer misslichen Lage konfrontiert wirst. Und wenn ich mich recht entsinne, hattest du beim ersten Mal keine Probleme, Befehlen zu folgen.“   Sakura versteifte sich gegen seine Worte, als wäre sie von einem kalten Wind erfasst worden. Sie erbleichte vor ihm und die Geister einer alten Schuld stiegen hinter ihren Augen auf. „Neji…“   „Wie ich schon gesagt habe, wir tun, was auch immer notwendig ist, Sakura“, sagte er nur. „Du hast bewiesen, dass du in der Lage bist, das zu begreifen. Dass du in der Lage bist, alle Emotionalitäten beiseite zu lassen. War es falsch von mir zu denken, ich könnte dir hiermit vertrauen?“   Ihre Brauen kniffen sich hart zusammen und ihre Augen glitten zur Seite weg. Stumm sah er zu, wie sie mit diesen Worten rang; wusste, dass er sie festgebunden, den Knoten aus Schuldgefühlen festgezogen hatte und ihr gleichzeitig ein Mittel anbot, um sich davon zu befreien, indem sie denselben Akt wie in Hanegakure wiederholte; dasselbe Vergehen. Sie presste ihre farblosen Lippen aufeinander, hob den Blick und suchte sein Gesicht ein letztes Mal nach Optionen ab. Doch es gab dort keine einzige zu finden.   „Nein. Es war nicht falsch von dir, mir zu vertrauen“, wisperte sie, während sie nach der Laterne griff. Sie zögerte, als sie an ihm vorbei laufen wollte und hielt Schulter an Schulter inne. „Genauso wenig wie von Shikamaru damals in Hanegakure. Aber das macht das, was wir dir angetan haben überhaupt nicht weniger falsch als das, was du ihm antun willst.“   Neji zuckte nicht einmal mit den Wimpern bei diesem Vorwurf…ihrem Eingeständnis…sein Blick wanderte hinaus über die dunklen Wasser zu einem Ort, wo Gewissen und Zweifel zerschellt an einem kalten und weit entfernten Ufer lagen…der Ort, zu dem ihn all sein Training gebracht hatte. Diese einsame Insel, weit jenseits der Reichweite all ihrer Worte und all der Wellen, die sie vielleicht in ihm ausgelöst hätten. Kein Kräuseln. Keine Reue.    Und kein Weg zurück.   Er hob leicht das Kinn und seine Stimme war ebenso weit entfernt wie sein Starren. „Es ist nichts Persönliches, Sakura.“   Kopfschüttelnd stieß Sakura ein freudloses Lachen aus; ganz so, als hätte sie eine solche Antwort erwartet. „Weißt du, das ist genau das, was auch Shikamaru gesagt hat.“ Noch einmal sah sie ihn an, die Härte wich aus ihren Augen und machte etwas Weicherem, Traurigerem Platz. „Und auch ihm habe ich das nie geglaubt.“   Neji hob den Blick himmelwärts, lauschte ihren sich entfernenden Schritten, fühlte, wie die Wärme des Laternenlichtes mit ihr schwand, um ihn den Schatten zu überlassen und der Stille…und den kalten, toten Sternen.   _____________   Glossar: Shamisen: Dreiseitiges, traditionelles japanisches Instrument, das mit einem Plektrum gespielt wird.  Onii-chan: Liebevolle Bezeichnung für 'großer Bruder' Omiai oder Miai: Wortwörtlich 'einander betrachten' (das 'O' dient hier als sog. Honorativpräfix, durch das ein Begriff stilistisch aufgewertet wird und dadurch respektvoller ist). Japanische Tradition der Ehevermittlung, bei der ledige Individuen einander vorgestellt werden, um über die Möglichkeit einer Ehe zu beratschlagen. Nakōdo: Quasi der oder die Verkuppler/in bei einem Omiai (mir ist kein besseres Wort als Verkuppler eingefallen, sorry :D) Diese Person vermittelt zwischen den ledigen Individuen und den Familien. Bei einem Nakōdo kann es sich um ein Familienmitglied, einen Freund oder aber sogar um ein Verkupplungsunternehmen handeln. Ein Nakōdo ist nicht zwingend für ein Omiai notwendig. Sooo und hier haben wir noch einmal ein Kapitel, das sich vor allem mit der Vergangenheit von Naoki, seinen Familienverhältnissen und seiner Beziehung zu Genma beschäftigt. Ich bin SEHR gespannt darauf, was ihr zu den neuen Informationen wohl sagen werdet, denn hier werden euch wirklich einige gegeben ;)  Tja und wir sehen auch mal wieder Nejis Blickwinkel...der euch, vermute ich jetzt einfach mal, nicht SO unglaublich gut gefallen wird. Könnte ich zumindest sehr verstehen :D  Auf jeden Fall hoffe ich sehr, dass es euch gefallen hat und würde mich wie immer über ein paar Worte freuen *-* Vielen vielen Dank wie immer an alle meine lieben Reviewer/innen und Leser/innen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)