Under these Scars von _Scatach_ (Teil Vier der BtB Serie) ================================================================================ Kapitel 12: The first...the last -------------------------------- Die Einladung ließ Genmas Kopf nach hinten rucken und zerrte seine Aufmerksamkeit von Kakashis Mund zu den abgeschirmten, ungleichen Augen. Er suchte nach Lügen, nach Gründen zu zweifeln.    Kopfschüttelnd sah Kakashi zurück.    Kein Hohn. Keine Tricks.    Der schmale Raum zwischen ihren Körpern wurde heißer, dichter – ohne die Gewalt oder Aggression, die ihre Zusammentreffen in der Vergangenheit immer gekennzeichnet hatten. Und dann – mit seinem Blick auf Kakashis Gesicht fixiert – drückte sich Genma forschend nach unten…unglaublich langsam…   Kakakshis Wimpern flatterten über seinen Augen nach unten und sein Kopf kippte ein Stück nach hinten.    Entflammt folgte Genma ihm, zog seinen Körper in einem bedächtigen, katzengleichen Strecken über Kakashi. Kleidung raschelte, zerrte sich über Haut, diese erotische Andeutung von Berührung, die den Atem des Kopierninjas zu einem Seufzen zerfetzte, das laut und rau in die Stille hallte.    „In dieser anderen Nacht hast du nie solche Laute von dir gegeben“, murmelte Genma, zog Kakashis Handgelenke über die Bettdecke nach oben, ließ die kühlen Laken über die Handrücken des Kopierninjas wispern, bis sich die Finger zu Fäusten ballten. „Rede mit mir…sag mir, was du willst…sag mir, wie du es willst…“   Kakashi schüttelte den Kopf in einer vagen, benommenen Bewegung. Er log nicht; denn er hatte wirklich keine Ahnung, was zur Hölle er wollte…brauchte…wusste nur, dass diese kaum vorhandenen Berührungen Erwiderungen verursachten…Reaktionen…tief unter seiner Haut…   Als könnte er seine Gedanken lesen, überkreuzte Genma diese blassen Handgelenke, umwand sie mit einem einhändigen Griff und ließ seine freie Handfläche eine Haaresbreite von Kakashis erhobenen Armen entfernt darüber geistern. Er strich über Unterarm und Ellbogen und dann den bebenden Trizeps hinab; nur die Andeutung einer Berührung, die Haut prickeln ließ und Muskeln straffzog.    „Du gibst dich so verdammt unberührbar…“, staunte Genma kopfschüttelnd. „Aber schau dir an, wie sehr du angefasst werden willst…“ Mit seiner Zungenspitze fuhr er über Kakashis Arm, ließ eine dünne, nasse Spur zurück. So schwach und dennoch stieg ein Erröten auf der blassen Haut auf. „Hart und schnell, grob und wild…so tun wir das…wir haben niemals langsam gemacht…niemals das hier getan…warum?“   Wegen der Intimität…   Sie kamen schlagartig zu Kakashi; die Antwort, der Grund. Doch was nicht zu ihm kam, war die Antwort auf eine viel gefährlichere Sorge: Zeitpunkt. Warum jetzt? Warum jetzt, nach all der Zeit, nach all diesen Jahren, in denen er diese Kreatur in ihm im Griff gehabt hatte…warum wandte es sich jetzt gegen ihn? Warum brach es jetzt die Regeln, für die er ein Menschenleben verbracht hatte, um sie zu konstruieren? All diese Regal in ihm, ausbalanciert in einer willkürlichen, aber dennoch funktionierenden Ordnung. Warum wurde er jetzt von seinem Körper betrogen? All diese privaten Reaktionen preisgebend, für die er ein Menschenleben verbracht hatte, um zu versuchen, sie zu vertuschen und in weniger komplizierte und weit mehr selbsterhaltende Formen zu kanalisieren.    Er hatte sich angepasst, oder nicht?    Hatte Wege gefunden, zurecht zu kommen.    Oder zu verleugnen…   All die Regeln, die er aufgestellt hatte: kühle Distanzierung und eine Fassade falscher Freude; der raue und befriedigende Sex zwischen Monaten des Zölibats; das harte Training und kanalisierte Gewalt. All seine verdrängten Gefühle und Nicht-Verbundenheit mit Menschen, nur diese seltsame Besessenheit…nämlich eine ganz bestimmte Buchreihe, die es ihm ermöglichte, stellvertretend all diese Bedürfnisse zu erleben, für die er keine emotionalen Regale hatte. Bedürfnisse, die er besänftigte, indem er Romanzen und Triumphe von Romanfiguren durchlebte; erleben ohne riskieren; teilhaben und doch so tun, als ob.    Schauen, nicht anfassen.    Zusehen, nicht nehmen.    Eine Imitation von Leben…   Eine Imitation davon, zu leben. Und jetzt schrie das Biest in ihm nach der einen Sache, von der er geschworen hatte, sie niemals im Austausch für völlige Selbsterhaltung zu nehmen. Doch solch ein leerer Austausch wäre nicht genug. Nicht jetzt.    Nicht heute Nacht…   Heute Nacht wollte es mehr als Kontakt – es sehnte sich nach Verbindung. Berührung ohne Strafe, ohne Schmerz…ohne…   „Antworte mir, Kakashi“, flüsterte Genma und strich mit seiner Hand federleicht Kakashis Arme hinauf, während sich seine Stimme veränderte und vertiefte. „Warum so? Warum jetzt?“   Und da war sie wieder. Diese Frage, auf die er keine Antwort hatte.    Kopfschüttelnd strich Kakashi ihre Münder übereinander, als sich sein Körper leicht hob; schwebend auf der warmen, dunklen Welle, die in der Sekunde durch in rollte, als seine Erregung gegen Genmas Hüfte stieß. „Es spielt keine Rolle…ah…spielt keine Rolle…“   Es durfte keine Rolle spielen…nicht jetzt, nicht wenn ihn die Lust unter der Oberfläche seiner Haut dazu drängte, sich genau so gegen Genma zu bewegen…und Gott, so langsam…langsam genug, um jeden Zug in seinen Muskeln spüren zu können…das schwindelerregende Strecken…der Hauch von Körper und Hitze durch die Barriere von Kleidung…die Anspielung…die Illusion von Regeln…und das langsame Brechen davon…   Etwas riss wie das Gelenk in einer Kette und Kakashis Becken rollte sich nach oben, während sein Kopf nach hinten fiel. „Ah…rede“, ächzte er mit Worten, die Staub und Schotter zwischen seinen Lippen waren. „Rede mit mir.“   Genma fiel in das langsame Reiben mit ein und zuckte überrascht leicht zusammen. Sein Atem wurde zu einem heißen Raunen gegen Kakashis Ohr. „Fuck, Kakashi…nur hiervon? Mit diesem Ständer könntest du Blut vergießen…“ Als hätte er vor, seinen Punkt zu beweisen, ließ Genma Kakashis Handgelenke los, um zwischen ihre Körper zu greifen, seine Hüften zu heben und mit den Fingern zu suchen, bis sie über den feuchten Stoff strichen, der Kakashis Schritt überspannte. „Kami, du triefst…“   Die Worte flossen nur in den süßen heißen Strom, der träge und schwer Kakashis Wirbelsäule auf und ab mäanderte und leises, atemloses Stöhnen aus seiner Kehle zerrte. Erotische, peinliche, unkontrollierbare Klänge, die Genmas Kopf wieder nach oben zogen und die Lippen des Shiranui dazu einluden, sich über das zitternde Gewebe der Maske zu legen. Schon wieder diese gefährliche Imitation, dieses zu nahe, zu persönliche Streicheln von Lippen…dieser beinahe-aber-nicht-wirklich Kuss…   „Sag es“, hauchte Genma mit leicht heiser klingender Stimme. „Sag mir, wie ich dich anfassen soll…sag mir, was du willst…sag mir, was das hier ist…“   Die Stirn leicht gerunzelt schüttelte Kakashi den Kopf in stummer Verwirrung; viel zu konzentriert auf diese Bänder des Vergnügens, während er blind mit seiner freien Hand nach oben griff, um die Finger unter den Saum von Genmas Weste zu schieben. Er berührte Fleisch. Der Hautkontakt knisterte wie Chakra unter seinen schwieligen Fingerkuppen. So gewöhnt daran, zu krallen, zu klammern, zuzupacken…doch jetzt geisterten sie nur, strichen langsam über die Grate von Genmas Bauch, fühlten, wie die Muskeln bei seiner Berührung zuckten…   Genma versteifte sich und fluchte leise, als er heftig erschauerte.    Der Tremor wanderte von einem Körper in den anderen und Kakashi zehrte davon, während sich seine Handfläche um Genmas Seite bog, um die sich verschiebenden Ebenen des Rückens des Shiranui entlang nach oben zu gleiten. Schlanke, von Knochen zerfurchte Muskeln. Zu viele Vorsprünge, zu viele Grate, nicht genug zum Anfassen.   Zu dünn…   Kakashis Stirnrunzeln vertiefte sich und seine Lider hoben sich auf Halbmast. Warum hatte er es vorher nicht bemerkt? Ah, aber er hatte Genma vorher nie berührt – nicht so. Er hatte nur von ihm genommen. Ihn benutzt. Er hatte nichts anderes genossen außer die Entrückung einer raschen, harten Erlösung, die schnelle Bestrafung eines schmerzversetzten Vergnügens, die Befriedigung dieses niederen tierischen Bedürfnisses, Sex mit Tod zu mischen. Er hatte sich nie die Zeit genommen, zu berühren, teilzuhaben. Nicht so. Nicht mit diesem Fühlen in seinen Händen…und mit diesem Sehnen in seinem Körper.   ‚Sag mir, wie ich dich anfassen soll…sag mir, was du willst…sag mir, was das hier ist…‘   Und schon wieder konnte Kakashi es nicht benennen. Versuchte stattdessen, mit Berührung allein zu sprechen, als er Genmas Rücken erkundete, als würde er neues Gebiet entdecken. Drückte ohne Aggression in Muskeln, fühlte ohne Dringlichkeit oder Forderung. Seine Hand schlängelte sich langsam, sinnlich über Genmas Wirbelsäule, genoss das bedächtige Streicheln…das träge Rollen von Genmas Atem gegen seinen Mund – bis der andere Ninja stocksteif wurde.   „Shit…“, zischte Genma und seine Hand schnellte nach hinten, um Kakashis Handgelenk zu packen, während er mit einem Erschauern den Kopf senkte. „Fuck…ich fass dich auf jede Weise an, die du willst…aber fass mich nicht an, als wäre ich…“ Mit bebenden Fingern brach er ab und seine Worte stockten und verhedderten sich. „Fass mich nicht so an…nicht so…hier gibt es nichts Zärtliches, Kakashi…nichts Gutes im Innern…nichts, dass das wert wäre…nichts ohne…“   Nichts ohne Schmerz, nichts ohne Bestrafung…   Nichts anderes als eine Lüge.   Kakashis Stirnrunzeln wurde weich mit Verständnis. Er holte Luft, um sein Herz zu beruhigen, schüttelte sich verschwitzte Silbersträhnen aus seinen Augen und drängte Genmas Gesicht mit seinen maskierten Lippen nach oben, die gegen die Brauen des Tokujō stupsten.    „Genma…“, keuchte er; nach dem Mann rufend, den er einst gekannt hatte, oder zumindest nach dem Mann, den er zum Ende hin gekannt hatte. Der Mann, der zu viel gesehen hatte – sein Gesicht, seine Makel, seine fragilen, nicht zusammenpassenden Regale. Der Mann, der Seiten von ihm kannte, Teile von ihm, die niemand sonst kannte oder jemals kennen würde. Dieser Mann…   Der Mann, den ich zurück gelassen habe…   Hin- und hergerissen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Schuld und Verlangen, kämpfte Kakashi darum, seine Kehle zu bewegen. Seine Stimme war tief und zerfetzt um sein flaches Atmen. „Lass dich diesen Ort verlassen, Genma…“ Und dann echote er die Worte des Shiranui zu ihm zurück: „Wenn du bereits auf den Knien bist…ist es dann wirklich so weit für dich zu fallen?“   Genmas Schultern strafften sich. „Nicht, Kakashi…versuch nicht, in meinem Kopf rumzupfuschen. Dir würde nicht gefallen, was du findest. Dafür bin ich nicht hierher gekommen…“   „Ich weiß.“ Kakashi befreite seine Hände aus Genmas Griff und legte sie an seine Armbeugen, wobei seine Daumen über den granitenen Bizeps strichen; angespannt vor Verletztheit, vor Leid. „Du bist für Bestrafung gekommen. Für Schmerz.“   „Das ist es, was wir tun.“   „Getan haben“, raunte Kakashi und machte sie beide sprachlos mit diesen beiden rauen Worten, dieser neuen Regel…oder war es das Brechen einer alten?    Mit finsterer Miene zog Genma den Kopf zurück. „Was?“   Allerdings. Was zur Hölle. Doch Kakashi berief sich nicht auf die Hölle oder irgendeinen der Dämonen, mit denen er und Genma in diesen düsteren Orten gespielt hatten. Kakashi mochte vielleicht nicht wissen, was es war, aber er wusste, was es nicht war. Was er nicht war. Die Frage war eher – wusste es Genma?   Vorsichtig, aber mit Gewissheit sah Kakashi durch einen Schleier dunkler Wimpern auf, um Genmas Gesicht zu mustern. Er sah die Bestürzung, den Zorn…die Angst. „Ich bin nicht der Mann, der ich in dieser anderen Nacht war, Genma. Der Mann, der ich während meiner ANBU Zeit war…“ Als der Shiranui versuchte, sich zurück zu ziehen, verstärkte er seinen Griff um die ruckenden Arme. „Und heute Nacht bist das auch du nicht…du bist nicht dieser Mann…“   Ein bösartiges Grinsen; lauter Knurren, aber kein Beißen. Es lag nicht in seinen Augen. „Ich bin immer dieser Mann…“   „Nicht heute Nacht.“   „Immer.“   „Nicht heute Nacht.“   Jetzt kam ein Zögern, ein langsames Dämmern in diese bronzefleckigen Augen. Und es war genug, um Kakashi für den Rest seines Lebens heimzusuchen, gemessen an dem Ausdruck, der sich anschickte, die Maske der Bitterkeit zu lösen, die auf Genmas Gesicht genäht war. Sein Kiefer zuckte und Lippen pressten sich hart auf einander, die Stimme war nur ein Raspeln. „Nicht Kakashi…nicht…“   Der Kopierninja schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht Reiketsu…und du bist nicht-“   „Sag es verfickt nochmal nicht.“   „Du bist nicht er.“   „Doch das bin ich.“   „Das ist eine Lüge.“   „Es ist niemals eine Lüge.“   „Heute Nacht schon…und ich werde dir sagen, warum…“   Genma fluchte und wollte sich zurück ziehen.   Doch Kakashi packte seinen Nacken, riss ihn wieder so weit nach vorn, dass sich ihre Nasen berührten. „Weil ich DAS niemals mit Kaika tun würde…“ Und in einer einzigen fließenden Bewegung hob er seine Hand, zerrte seine Maske nach unten, legte den Kopf schief und ihre Münder in einem Kuss aufeinander, der ebenso plötzlich wie erschütternd war.    Beim ersten elektrisierenden Kontakt zuckte Genma zusammen und seine Lippen teilten sich um ein Luftschnappen.    Und Kakashi nutzte das vollkommen aus, ließ seine Zunge langsam und tief in Genmas Mund gleiten, während sich seine Finger im Haar des Tokujō verfingen – nicht, dass er ihn bändigen musste. Genma war so versteinert, so atemlos still und ruhig, dass Kakashi für einen entsetzlichen Moment spürte, wie diese Wärme, die durch ihn rollte, drohte, sich zu drehen…drohte, den Augenblick abzuweisen, diese Nacht zerbersten zu lassen wie so viele Sterne und ihn fort zu werfen…   Und dann erwiderte Genma den Kuss – langsam, zaghaft bewegten sich aufgesprungene Lippen mit einer Ehrfurcht von Berührung über Kakashis, zu der der Kopierninja den anderen niemals für fähig gehalten hätte. Er hatte immer gedacht, dass wenn sie sich jemals küssen würden, es fleischlich und verzehrend wäre…denn Genma verschlang, wenn er hungrig war, er genoss selten, nahm sich selten die Zeit, um vollständig zu verführen, um vollständig zu schmecken…   Ihre Zungen berührten sich…   Ein leises, beinahe qualvolles Stöhnen und Genmas Körper schmolz gegen Kakashis, als der Kuss tiefer wurde, Zungen rollten und übereinander strichen und sich auf so viel erotischere Weisen trafen und verbanden, als es ihre Körper je getan hatten. Es entfachte ein Feuer in Kakashis Unterleib; heißer als diese gefräßige, leere Begierde der Vergangenheit…es füllte Teile von ihm, die viel zu lange hungerten…   Ein anderer Hunger…ein tieferer Hunger…   Die kalte Furcht vor dem, was auch immer das hier alles bedeutete, verdampfte in der Hitze dessen, was wirklich von Bedeutung war…   Diese Nacht…dieses Fühlen…   Und Kakashi sehnte sich schmerzhaft danach, sehnte sich so sehr, dass es weh tat. Ein wildes Pochen hinter seinen Rippen, das seine Luftzufuhr mit einem gnadenlosen Druck abschnürte. Er legte seine Kehle dafür bloß. Der süße Tod von Gestern und all den Tagen zuvor…   Nur heute Nacht…   Mit den Fingern fuhr er weiter nach oben, riss Genmas Hitai-ate fort und fühlte, wie die dunklen Strähnen in ihre Gesichter fielen, über errötete Haut wisperten, als sich ihre Köpfe neigen und der Kuss von atemlos zu knisternd wurde.    Genmas Finger stachen sich durch das zerzauste Chaos silbernen Haares. Eine lange, streichelnde Liebkosung, die stumpfe Nägel über Kakashis prickelnde Kopfhaut zog, Erschauern jagte und neue auslöste, die Haut straff zogen und summen ließen.    Kakashis Verstand taumelte angesichts der berauschenden Reaktion seines Körpers.    Gott, wann hatte er das letzte Mal geküsst? Ein fummelndes, unbeholfenes Aufblitzen seiner Jugendjahre, doch die Leere dieses Moments verdampfte im Licht dieses heißen, salzigen Streichelns von Zungen und dem nassen Umklammern von Lippen. Gegen die Regeln, gegen den Strich, beispiellos und unvorbereitet…aber nicht ungewollt.    Gott, wie Kakashi wollte…   Brauchte.    Widerwillig löste Genma den Kuss und zog Kakashis Unterlippe zwischen die Zähne, bevor er beruhigend mit der Zunge über das Stechen fuhr und mit einem dunklen und tiefen Blick…und dort, irgendwo, beobachtete Kakashi, wie dieses Irrlicht hinter dem Nebel in seinen Augen herum geisterte.    Sein Erstaunen musste ihn verraten haben, denn Genma schüttelte langsam den Kopf. „Shit, Kakashi…schau mich nicht so an…“, warnte er. Sanft, ohne Drohen und seine kussgeschwollenen Lippen hoben sich in der traurigsten Art eines Lächelns. „Das letzte Mal, als du mich so angesehen hast-“   „Sind die Dinge kompliziert geworden“, unterbrach Kakashi und grollte die Worte in den nächsten Kuss, bog seine Hüften synchron mit einem tiefen Stoß seiner Zunge, um Genma die schwere, unkomplizierte Hitze spüren zu lassen, die zwischen seinen Beinen hervor ragte.   Das hier war nicht kompliziert. Das hier war klar. Das hier war gewiss.   Der Moschus von Sex und Schweiß füllte seine Sinne, verdichtete die Luft, mild auf seiner Zunge und heiß auf Genmas Atem; Keuchen an seinem Mund, das neckende Streichen von Lippen – dann kalter Rückzug.    Mit einem Stirnrunzeln flackerten Kakashis Augen auf – eine Miene, die sich sofort auflöste, als er zusah, wie das Mondlicht und Schatten über Genmas Haut jagten, die scharfen, muskulösen Ebenen seines Bauches umrandeten, als sich der Shiranui nach hinten kniete und in einem fließenden Rascheln seine Weste über den Kopf zog, während sich seine Brust abgehackt hob und senkte. Narben schimmerten silbern im Glühen des Mondes und Dunkelheit tauchte ihre Zunge ein wenig tiefer in die Täler von Genmas Körper. Allerdings schluckte das nicht die Hämatome, all diese gesprenkelten Flecken aus Lila und Gelb, die über seinen Rippen erblühten.    Kami, er hatte eine Tracht Prügel eingesteckt…im Innern wie auch außen.   Kakashi stemmte sich auf die Ellbogen und hätte ihn berührt, doch Genmas Blick hielt ihn davon ab, hielt ihn sicherer unten als Hände oder Worte. Tief atmend und mit bebenden Nasenflügeln verdunkelten sich die Augen des Shiranui, als könnte er die Hitze und den Hunger riechen, die wie Feuer und Rauch von ihren Körpern aufstiegen…und Gott, Kakashi musste es schmecken.    „Komm her…“, wisperte Kakashi mit zitternder und schwerer Stimme, als sich sein Kinn nach oben streckte. „Jetzt.“   Die Augen mit sexuellem Versprechen glühend bewegte sich Genma auf Kommando und das deutlich raubtierhaft in der Weise, wie sich seine Schulterblätter neigten und Arme straffzogen. Ein Zucken von einem Angriff entfernt. Eine heißmündige Attacke. Und zu Kakashis wachsender Vorfreude und Erregung, zog Genma den Augenblick in die Länge, genoss ihn, stützte eine Hand nach der anderen neben die Hüften des Kopierninjas und lehnte sich langsam nach unten, bis sein offener Mund über Kakashis sich teilenden Lippen schwebte.    „Du hast mir heute Nacht nicht zu sagen, wo und wann ich kommen soll“, sagte Genma und ließ die leisen, rauchigen Worte anstelle seiner Lippen gegen Kakashis Mund fallen. „Aber wenn ich komme, dann wirst du es fühlen…und nicht nur heute Nacht…“ Und dann, in einem Wispern: „Du wirst es tagelang fühlen…“   Kami…   Mit wirbelndem Sharingan nahm Kakashi die Hitze in Genmas Augen in sich auf und spürte das Pochen in seinem Schritt wie einen zweiten Herzschlag. Sein graues Auge verdunkelte sich zu der schwelenden Schattierung von Holzkohle und ein leises, vibrierendes Grollen rasselte seinen Hals hinauf. Genma schloss seine Lippen über diesen Klang, trank ihn mit einem tiefen, genießenden Stöhnen hinunter, füllte Kakashis Mund mit seiner Zunge und seinem Geschmack; ein fleischlicher Hauch von Blut, würzig von dem Shōchū und schwer mit dem bittersüßen Stich von Wollen.   Nach mehr dürstend war Kakashi viel zu verzehrt von der Verführung dieses Kusses, um zu bemerken, dass Genmas Finger die Weste von seiner Haut schälten, sie nach oben schoben, bis sie gezwungen waren, den Verschluss ihrer Lippen zu unterbrechen, sodass Genma das Oberteil über Kakashis Arme reißen konnte.    Oder auch nicht.    An Kakashis Handgelenken stoppte der Shiranui und verhedderte die Weste zu einem Knoten, der die Hände des Kopierninjas in einer behelfsmäßigen Bindung einfing. Interessant. Aber nicht so interessant oder alarmierend wie der plötzliche kalte Druck von Stahl. Kakashi riss den Kopf nach hinten, hatte allerdings keine Zeit, herauszufinden, wie und wann Genma an das Kunai gekommen war, bevor er auf den Rücken gepresst wurde und die kalte, schimmernde Klinge zischend durch den Knoten seiner Weste fuhr, um sie feste an die Fensterbank zu nageln und seine Handgelenke über seinen Kopf zu pinnen.   Kakashi zog über diese Fesselung eine finstere Miene, zerrte symbolhaft an der Bindung und hob eine silberne Braue in Genmas Richtung. „Ernsthaft?“   Leicht schmunzelnd neigte sich der Shiranui nach unten. „Was? Willst du, dass ich die alten Drähte und Ketten rauskrame? Ich trage das nicht mehr bei mir, Hatake. Schon länger nicht mehr. Und wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, dann standest du auch nicht so sehr auf Schmerzen wie ich. Naja, zumindest nicht zum Ende hin…“ Hier machte er eine Pause und ließ seine Augen über Kakashis Gesicht wandern, während das Schmunzeln zu etwas Unlesbarem wurde. „Etwa zu der Zeit, als du angefangen hast, mich so anzusehen, wie du es jetzt tust…“   Da er gar nicht bemerkt hatte, dass sich seine Miene verändert hatte, zog Kakashi die Brauen zusammen und blinzelte rasch, um das zu verbergen, was auch immer ihm entglitten war. Um Genmas Blick zu entgehen spähte er nach oben. „Das wird mich nicht halten.“   „Nicht, wenn du es nicht willst. Nicht, dass es mich einen feuchten Dreck scheren würde. Ich habe andere Mittel, um dich unten zu halten…das ist nur ein Vorschlag…“ Genmas Augen zuckten zu Kakashis gekrümmten Fingern. „Und so wie dein Chakra summt? Da wären Drähte nicht besonders klug. Ich habe nicht vor, heute Nacht einen Stromschlag zu bekommen…“   Guter Punkt. Kakashi war kurz davor, aus seiner Haut zu vibrieren, als Genmas glatte, wissende Zunge die Konturen seines Oberkörpers nachzeichnete und heiß über seine Nippel strich. Zwickende Zähne, ein Schatten von Schmerz und der grelle, heiße Funke von Lust.   „Andere würden hierfür morden“, murmelte Genma mit einem Atem, der zusammen mit glühenden Speichelspuren einen kühlen Strom über schweißbenetzte Haut wabern ließ. „Glaub nicht, ich wüsste das nicht Kakashi…glaub nicht, ich hätte nicht bemerkt, wovon du immer so ahnungslos bist…was mich immer verrückt macht…die Art und Weise, wie du mich dazu bringst…dich zu wollen…die Art und Weise, wie ich dich jetzt will…“   Die Worte wirkten ihren Bann, zerrten mit unsichtbaren Fäden an Kakashi, zogen ihn straff und wickelten ihn fester ein, als sich seine Brust in die Berührung von Genmas Mund hob. „Genma…“   Bei dem heiseren Rufen seines Namens hielten Genmas Lippen inne und sein Atem strömte in einem Rauschen aus ihm. Langsam erhob er sich, zog sich zurück auf seine Knie und schob eine Hand unter Kakashis durchgedrückten Rücken, um der kurvigen Wirbelsäule hinunter zu den angespannten Rundungen zu folgen, straffe Muskeln zu packen und den Kopierninja dazu zu drängen, sich höher zu heben, die Rückenbrücke noch tiefer zu krümmen. „Komm schon, Kakashi. Ich habe gesehen, wie du dich rückwärts biegst, um einer Klinge zu entgehen…zeig mir, wie sehr du mich in dir willst…“   Verführerische Worte…Öl ins Feuer…Kakashis Blut brüllte unter seiner Haut angesichts dieses düsteren, sinnlichen Sprechens; die Sehnen in seinem Hals ruckten heftig und sein Kopf kippte nach hinten, als er sich stärker durchbog, die Schultern fallen ließ und die Muskeln seiner Schenkel zuckten.    Kami, Genma wusste seine Sprache zu sprechen; wortwörtlich.    Niemand seiner flüchtigen Liebhaber und Liebhaberinnen hatte jemals mit solch kenntnisreicher Zunge zu ihm gesprochen – alle Versuche waren das übliche Vokabular langweiligen, groben, vorhersehbaren schmutzigen Geredes…die Art, die dem Augenblick vollständig die Erotik nahm und es auf die Art Dialog reduzierte, die in den Pornomagazinen weit verbreitet war, von denen ihm immer vorgeworfen wurde, er würde sie horten. Es traf ihn nicht, erreichte ihn nicht oder füllte ihn auf die Weise, die er brauchte.    Tief, intim…   Von Anfang an schien Genma instinktiv zu wissen, wie er reden musste. Wusste, welche Worte die Hitze in Kakashis Blut abtöten konnten und welche Worte es zum Rasen brachte, als wären sie mit ihm verbunden. Genma wusste ebenso so sehr, zu seinem Verstand zu sprechen wie zu seinem Körper…wusste, ihn zu berühren…ihn auf einen Ritt mitzunehmen…   Lippen strichen die festen Konturen seines Unterleibs entlang und Kakashis Bauch senkte sich heftig mit straffen Muskeln. Seine Finger bissen tief in das Gewirr seiner Weste und ein statisches Knistern von Chakra tanzte über seine Knöchel.    „Denk nichtmal dran, Kakashi…“, raunte Genma, während er immer tiefer glitt. „Das haben wir hinter uns. Du wirst jeden Zentimeter von dem spüren, was du mit mir machst…auch, wenn ich dich unten halten muss.“ Langsam schob er seine Hände über die Rückseiten von Kakashis Schenkel und mit der leichtesten Liebkosung die Innenseiten hinab, um die angespannten Muskeln dazu zu locken, sich zu lösen. „Auch, wenn ich dich aufbrechen muss…“ Bei diesen Worten wanderten seine Hände zu Kakashis Knien, rissen sie gerade weit genug auseinander, um die kraftvollen Schenkel davon abzuhalten, sich krampfhaft zu schließen, als Genma mit einem lustgetränkten Knurren den Kopf senkte und seinen offenen Mund gegen Kakashis Schritt drückte.   Nervenenden flammten auf.    Nach Luft schnappend stieß Kakashi einen unartikulierten Laut aus, der irgendwo zwischen Schrei und Stöhnen rangierte. Seine Augen rollten zurück in den Schädel und seine Hüften rollten nach oben. Eine langsame Brandung gegen die stumpfe Reibung von Zähnen und das nasse Feuer einer Zunge, die ihn so gekonnt durch den Stoff bearbeitete. Der zähe Lavastrom, der in süßen, dunklen Ranken seine Wirbelsäule auf und ab rann, begann auszulaufen und tröpfelte warm und heiß aus seiner angespannten Erektion.    „Mehr Kakashi…gib mir mehr…“, sprach Genma und Lust durchflutete Kakashis Schaft, lief aus…lief aus…wie diese Worte zwischen Genmas Lippen. „Gott, ich werde dich leer trinken…“   Eine heftige Woge kräuselte sich über Kakashis Abdomen, die hervortretenden Muskeln seiner Arme spannten sich an, Finger zuckten, Knöchel knackten – und dann saugte Genmas Mund ihn durch das Gewebe und seine Knie verschlossen sich, die Rückseiten seiner Schenkel brannten. Er spürte, wie der Druck anstieg, anstieg…   Und dann zog sich Genma zurück; verwehrte ihm den Fall.    Zischend kollabierte Kakashi mit bebender Brust auf die Matratze und Schweiß benetzte seinen Körper mit einem silbernen Nebel, während sich Schatten an die scharfe Linie seines Kiefers klammerten, sich in der keuchenden Mulde seines Halses sammelten, als sein Kopf nach hinten kippte und die ungelöste Spannung durch ihn krachte. Winzige Glühwürmchen, das Schlagen tausender Schwingen hinter seinen Rippen.    Ein Rascheln von Kleidung, ein Neigen der Matratze und jenseits des wilden Rauschens seiner Atmung hörte Kakashi, wie Genma leise, kehlige Worte sprach. „Ich will nicht, dass du es vergisst…und ich will nicht, dass du es vergibst…“   Leicht benommen bemühte sich Kakashi, den Worten zu folgen, bemerkte, dass Genma etwas von Bedeutung sagte, bekam aber nicht zu fassen, was zur Hölle es war, da er sich viel zu sehr in den Strömungen gefangen fühlte, die elektrisch wie Chakra durch seinen Körper und sein Blut schauderten. Gott, er bebte damit.    Er versuchte, sich zu konzentrieren, versuchte, zu sprechen.    Doch dann waren Hände auf seinen Hüften, die Fingerspitzen rau auf der vibrierenden Haut, als sie sich unter die Jogginghose schoben, um sie so langsam nach unten zu ziehen, dass Kakashi das Reiben des durchnässten Materials wie eine Zunge spürte, die über sein steifes Fleisch kratzte. Er drückte sich durch, biss die Zähne um ein Grollen zusammen, als seine Erektion befreit wurde und sich hoch und hart wie Marmor gegen seinen Bauch krümmte; gerötet von Blut und mit Lusttropfen, die wie heißes Öl hervor quollen.    Genmas Atem stockte scharf wie das Klicken einer Tretmine.    Erstarrend zwang Kakashi seine Lider dazu, sich zu öffnen und sein Sharingan drehte sich, um seine Sicht auf diese dunklen Augen zu schärfen, die auf ihn hinab blickten…und sah, dass Genmas Pupillen so geweitet waren, dass die Iriden geradezu verloren waren. Verloren…wie der Ausdruck, der flüchtig über sein Gesicht huschte.    „Vergib mir nicht…“, wisperte Genma.    Leicht stirnrunzelnd setzte Kakashi zum Sprechen an.    Doch dann beugte sich Genma nach unten, schloss seine Lippen um die Spitze von Kakashis tropfendem Geschlecht und stach seine Zunge durch den auslaufenden Schlitz; schnitt alle Worte zu einem lebensstrotzenden Schrei ab - roh vor Lust und Wollen und oh Götter, lass das niemals aufhören. Ein sanftes Sägen der Zunge, das ihn von der sickernden Krone zum steifen Stamm badete, bevor Genma seine Hände unter Kakashis straffe Kehrseite schob, um die Muskeln zu kneten, während er leicht und langsam saugte. Und dann senkte sich dieser heiße Mund und begann, ihn Zentimeter für steifen Zentimeter zu verschlingen. Er glitt nach unten, bis die Lippen des Shiranui die pulsierende Wurzel umschlossen.    Kakashis Augen verloren jeden Fokus.    Der Drang zuzustoßen war überwältigen…die letzten Fetzen seiner Kontrolle wehrten sich schwächlich gegen die überstarken Strömungen. Genma arbeitete ihn zu einem Wrack, seine Muskeln bebten, sein Bauch verkrampfte sich…und dann zog sich Genma ebenso langsam zurück, höhlte die Wangen in einem delikaten Sog aus und zerrte an diesem weißen, salzigen Nektar mit einem tiefen gutturalen Stöhnen, das sich in einem Chor von Erschauern durch Kakashis Körper sang.    Gott, er löste sich auf…kam auseinander…kam…kam…   Kam so verdammt nah…bis sich Genmas Finger hart um die Wurzel seines Schaftes legten und sich dieser grausame Mund zurückzog und direkt bis zu der geschwollenen Spitze wanderte. Frustriert presste Kakashi die Lider aufeinander, doch er schrie nicht auf, oder fluchte, oder rief nach mehr. Diese erotische Folter, diese grausame Verweigerung; es war nichts, was er nicht erleiden wollte…   Und Genma wusste das. „Öffne die Augen, Kakashi…“   Hitze breitete sich auf Kakashis Wangenknochen aus, als hätte man ihn geschlagen. Er fügte sich nicht. Fühlte sich auf eine Weise nackt, wie er es noch nie zusammen mit Genma gewesen war…nackt auf eine Weise, die keine Maske verbergen konnte…der Drang, seine Hände zu befreien und sich wieder diesen schwachen Anschein einer Barriere zu sichern, brachte seine Finger zum Zucken und seine Knöchel dazu, weiß hervor zu treten.    „Ob du mich ansiehst oder nicht…dem hier wirst du nicht entkommen…“, murmelte Genma und das leichteste Kratzen von Zähnen löste ein leises Zischen von den Lippen des Kopierninjas. „Ich werde dir das hier so gut geben, Kakashi…“ Ein Kuss auf die Unterseite seiner empfindlichen Eichel und eine Zunge, die in einem flackernden Schlängeln über die hervortretenden Venen streichelte. „So tief…“ Er umfasste die schweren Hoden, rollte die samtigen Globen mit einem bedächtigen Tanzen seiner Finger, bevor er über die weiche Haut direkt darunter strich. „So langsam…“   Kakashis Augen flogen so weit auf, dass das Weiß in ihnen grell wie Stahl im pudrigen Licht aufflammte. Rote und graue Seen blickten ohne Fokus hinauf zu den Schatten an der Decke; starrten, sahen aber nichts. Sein Blick wandte sich nach innen und jede Faser seines Selbst konzentrierte sich auf das exquisite Reiben von Genmas Fingern. Die rauen Glieder feucht mit Kakashies eigenen Säften. Die Berührung kreiste langsam, kroch tiefer, tiefer…sein Herz schlug schnell, härter, härter…   Ein scharfes Brennen, das wegen des bedächtigen Kriechens umso invasiver war…   Und dann krümmte sich dieser Finger in ihm.    Kakashis Miene spannte sich an und Genmas Mund senkte sich weich und beruhigend über seine offenen Lippen. Ein träges Gleiten von Zunge und Kakashi schmeckte seine eigene Essenz, seine eigene Begierde, ebenso gewiss wie er sie tief in seinem Kern pochen spürte. Genma forschte weiter und Kakashis Kopf kippte nach hinten, während sein Atem lang und scharf durch seine Zähne zischte.    „Ich weiß.“ Durch abgeschirmte Augen beobachtete Genma ihn, küsste die straffe Säule von Kakashis Kehle und zwickte an den Sehnen, die wie Kabel hervorstanden, bevor er das Salz ableckte, das über die Neigung des Kiefers des Kopierninjas rann. „Ganz ruhig…“   Energisch konzentrierte sich Kakashi auf die Atmung, auf den langsamen Durchbruch…   „Verdammt, Kakashi…“, raunte Genma, drehte tiefer und schob nach und nach einen weiteren Finger nach innen, während sein Daumen über das sensible Perineum rieb, um den Biss aus dem Schmerz zu nehmen. „Das hast du schon seit sehr langer Zeit nicht mehr getan, oder?“ Sanft blies er die Silbersträhnen von Kakashis Ohr und sprach leise: „Bringt mich zurück…dahin zurück, als ich der Erste war, der dich jemals so berührt hat…“   „Der Erste…“, hauchte Kakashi mit den Augen immer noch blicklos auf die Decke gerichtet, bevor sie sich bei seinen nächsten Worten schlossen: „…der Letzte.“   Scharf ruckte Genmas Kopf nach oben. „Was?“   Kakashi erwiderte gar nichts und sein Puls brüllte zu lautstark in seinen Ohren, als dass er die Frage hätte hören oder die Bestürzung hätte registrieren können, die dahinter lag. Erst als Genmas Finger aufhörten, sich zu bewegen, öffnete sich das graue Auge halb; Lust und Schmerz glasierten seinen Fokus, bis sich seine Aufmerksamkeit auf die tiefe Linie zusammenzog, die sich in Genmas Stirn grub.    Dunkle Augen weiteten sich, suchten sein Gesicht ab. Langsam schüttelte er den Kopf. „All diese Jahre…?“   Zögernd erwiderte Kakashi den Blick für einen langen Moment wortlos, bevor sich seine Wimpern anstelle eines Nickens senkten. „All diese Jahre…“, antwortete er mit einer Stimme, die heiser vor Ehrlichkeit war.    Etwas veränderte sich auf Genmas Gesicht, in seinen Augen, doch Kakashi hatte keine Zeit, sein Sharingan darauf zu richten und es zu entschlüsseln. Mit alarmierender Geschwindigkeit schwang Genma nach unten und küsste ihn mit solch versengender Hitze, dass es alle Gedanken verdampfen ließ, die versucht hatten, durch den Nebel des vergangenen Augenblicks zu schlüpfen.    „Ich habe es nicht verdient…“, wisperte Genma schwer, als er nach unten griff, um mit einer Hand seine Hose zu öffnen. „Das tue ich immer noch nicht…aber es schert mich nicht…fuck, es schert mich nicht…es schert mich nicht…“ Beim letzten Wort stieß er seinen zweiten Finger bis zum Knöchel in ihn.    Vor Schmerz zusammenzuckend verdrehten sich Kakashis Handgelenke hart.    Das Kunai knackte mit einem Splittern im Holz über seinem Kopf.   Sofort schnellte Genmas freie Hand nach oben und rammte es zurück, bevor sich seine Finger in einer verzweifelten, beine quetschenden Umklammerung um Kakashis schlangen. Er legte den Kopf schief, seine Zunge bohrte sich tiefer in den keuchenden Mund des Kopierninjas und spiegelte das plötzliche Stechen seiner Finger gegen das begrabene Nervenbündel.    Weiße Blitze fetzten durch Kakashis Adern…   Ein heiserer Schrei und seine Hüften schnappten bei dem Kontakt nach oben, trieben sein heißes nasses Geschlecht gegen Genmas Schritt, fühlten, wie sich die steife Erregung des Shiranui gegen ihn rieb und cremige Bänder über den geschwollenen Kopf fluteten. „Es schert mich nicht…“, knurrte Genma noch einmal. „Kein verdammtes Bisschen. Und das hättest du dir über mich merken sollen…du denkst, ein Kuss kann ändern, was ich bin? Was ich getan habe?“   Kakashis Augen schnellten auf, sein Körper war geradezu elektrisiert mit Anspannung und die Blitze in seinen Adern brachten einen Donner mit sich, der anders als jeder war, den er jemals erlebt hatte; ein krachendes Rollen von Heiß und Kalt, Panik und Erregung, Adrenalin und Zorn, plötzliche Furcht und brutale Rage – ein Tumult wilder Gefühle, die in seinem Unterleib wühlten, ihn im selben Lust-Schmerz Rhythmus von Genmas zustoßenden Fingern vor und zurück zerrten.   ‚Vergib mir nicht…‘   Angst…und etwas, das direkt danach dämmerte…Genmas vorherige Worte…    ‚Ich habe es nicht verdient…‘   Den Sturm aus Emotionen zurück kämpfend, die durch ihn peitschten, bemühte sich Kakashi, seinen verräterischen Körper in den Griff zu bekommen, als sich seine Arme anspannten und Chakra über seine Knöchel leckte. „Genma…“   „Es schert mich nicht, was du denkst, was für ein Mensch ich bin.“ Genma befreite seine Finger aus dem engen Tunnel und streichelte sich selbst in einem schmierigen Gleiten, um seine Länge mit seinem eigenen Samen zu benetzen. „Ich werde dir zeigen, was dir dein Vertrauen eingebracht hat…was es wert ist…was ich wert bin…“ Sich nach unten lehnend verstärkte er seinen Griff um Kakashis gefesselte Handgelenke und positionierte sich, bis die Spitze seiner Erektion grausam wie eine Klinge gegen Kakashis Körpereingang stupste. „Du wusstest es, als du mich in dieser anderen Nacht gefickt hast. Es gibt nichts mehr als das, Kakashi…nichts…denn es gibt nichts mehr, das man verlassen könnte, das nicht bereits fort ist…nichts, das es wert wäre, darauf zu warten…oder darauf zu zählen…nichts übrig, um es zu retten…Scheiße, du hättest dich selbst retten sollen, bevor du mich so nah an dich ran lässt…du warst klug genug, es vor Jahren zu tun…also tu es jetzt.“   Ihre Augen trafen sich bei diesen Worten. Und wenn das nicht passiert wäre, dann wäre Kakashi in einen Kampf explodiert; er hätte sich dem Griff an seinen Handgelenken entrissen und dieses kluge, brutale, selbsterhaltende Ding durchgezogen. Er hätte sich genug betrogen gefühlt, wäre zornig genug gewesen, um die Grausamkeit und Brutalität zu glauben, die all diese leeren Worte umgaben – wenn er nicht die abgrundtiefe Qual gesehen hätte, die über Genmas Gesicht geschrieben stand, oder den kummervollen Schmerz erhascht hätte, der hinter seinen Augen brannte.    Tu es, schrien diese Augen. Tu es.   Doch Kakashi tat es nicht. Das Chakra, das an seinen Fingern summte, erstarb mit einem Knistern und auch sein Abmühen brach sofort ab. Er hörte auf zu kämpfen und starrte einfach nur für eine unvorstellbare Zeit schweigend nach oben; spürte, wie dieser Schmerz durch Genma strahlte wie ein Toxin, das aus seiner Haut sickerte. Doch statt zurückzuweichen, absorbierte Kakashi es; nicht einfach nur mit Haut, sondern mit einem Sinn, der dem nicht unähnlich war, den er bei Mizugumo erlebt hatte. Diese seltsame Verbundenheit…dieser unentrinnbare Sinn von…   Empathie…   Verständnis. Es kam ohne Furcht, ohne Zorn und seine Brauen zogen sich weich über seinen ungleichen Augen zusammen; tiergleich in ihrer Vergebung, ihrer Akzeptanz. „Nein“, raunte er.    Genma blinzelte ihn erstaunt an; verzweifelt. „Du verrückter Hurensohn…tu es…“   Kopfschüttelnd wiederholte er: „Nein.“   Ein Knoten schien in der Kehle des Shiranuis aufzusteigen, ein sichtbares Straffziehen von Sehnen, als er gegen die Anspannung ankämpfte. Schwer schluckend schüttelte auch er den Kopf. „Du hättest niemals zu mir kommen sollen, Kakashi“, wisperte er. „Du hättest mich verdammt nochmal allein lassen sollen…“   Allein. Schon wieder. Immer allein. Wie sich dieses eine Wort durch Kakashi krallte, Gott, wie es durch ihn heulte, sich hinauf durch seine Augen hallte, seinen trostlosen und elenden Schrei in den dunklen Seen spiegelte, die auf ihn hinab sahen.    „Vielleicht stimmt es, was du gesagt hast…“, murmelte Kakashi. „Dass Männer wie wir…alleine besser dran sind…“   Genma sagte nichts, doch seine Kehle ruckte hart und der kummervolle Schmerz war eine glühende Entität in seinen dunklen Augen.    Diesen Blick haltend befreite Kakashi ein Handgelenk und griff nach oben, um mit den Fingern durch die bronzenen Strähnen zu streichen, die in Genmas Gesicht hingen. Und der Shiranui drehte seine hagere Wange in die Berührung wie ein verhungerndes Tier, als er die Lider zusammenpresste.    „Alleine besser dran“, sagte Kakashi noch einmal, bevor er leiser und weicher hinzufügte: „Nur nicht heute Nacht…“   Langsam öffnete Genma die Augen und sah mit so rohem, nacktem Hunger auf ihn hinab, dass Kakashis Körper beim Anblick davon zu dürsten begann. Kein Reden mehr. Er hob sein Bein und hakte seinen Knöchel um die Rückseite von Genmas Schenkel, um den anderen Ninja näher zu ziehen, bis sich die Hüften des Shiranui nach vorn drückten. Keine weiteren Prüfungen des Feuers mehr, nur ein Geschmack der Flamme.    Stechende Hitze, das Brennen der nassen Krone, die sich an dem schützenden Muskelring vorbei schob. Mit flatternden Lidern zischte Genma. „Ahn…Götter…“   Kakashis Herz hämmerte sich in seine Kehle. Seine Finger fielen an Genmas Nacken, während sich seine Brust hob, sein Nacken durchbog und sein Blick hinauf zu den Schatten an der Wand schwang; hinauf wo das Mondlicht durch das offene Fenster schimmerte…seine Atmung wurde schwerer, als diese samtene Hitze tiefer sank – Zentimeter für Zentimeter, dehnend, durchbohrend…   Ein plötzlicher Stillstand.    Das Pochen und Brennen waren kurz…   Kakashi hätte angesichts dieser süßen Folter ächzen können. „Genma…“, raunte er erstickt.   Für einen Moment hielt Genma inne, packte das immer noch festgebundene Handgelenk des Kopierninjas, befreite es aus der Weste und verschränkte ihre Finger über Kakashis Kopf ineinander, drückte sie leicht in stummer Bitte und bebte heftig. „Warte…nur kurz…ich muss das fühlen…“   Getroffen von diesen heiseren Worten neigte Kakashi den Kopf nach vorn und sofort wurde sein Mund in einem Kuss gefangen, der erschütterte, hart und nass bebte wie ihre Körper, als sich Genmas Hüften zurück zogen, wieder nach vorn sanken; Stück für sehnsuchtsvolles Stück, um das langsame Sinken seiner Zunge in Kakashis Mund nachzuahmen. Sie bewegten sich in Zeitlupe, Muskeln kräuselten sich wie Sand in einem Wind, dehnten das tiefe lustvoll-schmerzhafte Brennen von Penetration mit einem langgezogenen Stöhnen aus, bis sich ihre Becken trafen und Genma vollständig umhüllt war.    Das Heulen in Kakashis Kopf endete und er füllte sich stattdessen mit dem zersplitternden Klang seiner Atmung, den rauschenden Gezeiten von Blut, das pulsierte, pulsierte…wie Genma in ihm. Eine Klinge in den schlagenden Kern, der ihn nach unten pinnte…nur einen einzigen rabiaten Stoß von der Grobheit ihrer vergangenen Treffen entfernt…ein lustvoller Ritt…ein wilder Rausch zur Ziellinie…   Doch Genma bewegte sich nicht, schien kaum zu atmen, sein Mund schwebte über Kakashis geöffneten Lippen, die Zähne zusammengebissen und die Brauen verknotet, seine Miene eine von konzentrierter Glückseligkeit, gedämpft nur von einem Hauch des Kampfes, ein Anspannen entlang seines Kiefers.    Die Anstrengung, sich zurückzuhalten.    Sie schimmerte auf seiner geröteten Haut; heiße Streifen gegen seine Wangenknochen, winzige Schweißperlen zeichneten weiche Silberlinien die Sehnen seines Halses hinab.    Kakashi musterte ihn durch abgeschirmte Augen, seine Atmung flach und sein Körper fest um die harte Länge pochend, die in ihm begraben war. Zusammengeschlossen wie sie waren, mit Kakashis Schaft heiß zwischen ihren aneinander gepressten Abdomen tropfend, hätte ihn diese Verschmelzung allein auf höchsten Höhen fliegen lassen können…der Druck, die Fülle…der Ausdruck auf Genmas Gesicht…   „Geh tiefer“, wisperte Kakashi, löste seine Finger von ihrer starren Umklammerung an Genmas Nacken, um seine Handfläche die kraftvolle Vertiefung der Wirbelsäule entlang nach unten wandern zu lassen und dem Grat von Knochen zu dem sinnlichen V an Genmas unterem Rücken zu folgen, wo Fingerspitzen das angespannte Tal von Muskeln streiften, bevor sie eine Rundung hart wie Stein packten und heftig daran zogen, um den anderen Ninja weiter zu drängen…und hinein…und unmöglich tiefer…   Genmas Mund fiel in einem langen Stöhnen aus den tiefsten Tiefen seines Inneren gegen Kakashis Lippen auf. Sein harter, schlanker Körper bewegte sich, wiegte sich in winzigen Wellen gegen Kakashi, presste, presste, suchte nach diesem Knoten aus Nerven und strich mit stumpfer Wucht darüber.    Erneut kamen die Blitze und verzweigten sich in scharfen zornigen Strahlen.    Kakashi warf den Kopf in den Nacken, seufzte seine Lust mit jedem Stoß in mächtigen, langen Strömen heraus und genoss die Ekstase eines Rhythmus‘, der versprach…der andauerte…der sinnlich schmerzte mit der tief erregenden Qual von beinahe…beinahe…   „Bleib bei mir, Kakashi…“, raunte Genma dunkel und fiebrig und seine Finger krallten sich in einem Todesgriff um Kakashi, während seine Hüften mit jedem langen Streichen härter voran trieben. „Gott…bleib bei mir…genau so…ahn…genau wie das hier…“   Ein geneigter Stoß, ein tiefer Schrei und Kakashi zog sich heftig zusammen, satinumwundene Muskeln wogten um diesen aufspießenden Stahl, hielten Genma fest, zogen an ihm, besaßen ihn, bereiteten ihm Vergnügen…erhöhten den Genuss, erhöhten den Schmerz…füllten seinen eigenen Körper mit solch atemlosen Fühlen, dass er sich nicht vorstellen konnte, was zur Hölle mehr weh tun würde; der Gedanke, dass dieser Augenblick endete oder die Verhinderung des Donners, der in ihm schrie…jetzt…jetzt…jetzt…   Nein…nein…nein…Gott, nein…   Irgendwo – verloren hinter dem süßen Wiegen und Branden ihrer rollenden Körper – verzagte ein winziger Teil von Kakashi, der noch immer rational war…noch immer vor Schock taumelte…angesichts des Wahnsinns, der der Antrieb war für diesen Tanz von tiefer…tiefer…hör niemals auf…geh niemals…   Gott, geh nicht.   Aber das taten sie. Gemeinsam. Ihre Augen verschlossen sich ebenso intim wie ihre Körper. Kakashi bog sich wie eine Welle und Genma krachte nach unten, um ihm zu begegnen…und in diesem herzstockenden Augenblick, dieser atemberaubenden Sekunde, war ein Brüllen in Kakashis Ohren; nicht unähnlich der See…und dann waren da Blitze…ein blendender Sturm der Ekstase…hob ihn so hoch über seinen Körper hinaus, dass die Welt in einem Wimpernschlag erlosch.    _______________________ Heyho ihr Lieben, ja ich habe mir einen kleinen Urlaub von UtS gegönnt, ich hoffe sehr, ihr seid mir nicht böse ;)  Ich hoffe, ihr alle hattet schöne Feiertage und konntet die Zeit genießen!   Ja meine Lieben, es ist mal wieder Lemon Time. Ich war irgendwie richtig aufgeregt bei diesem Kapitel, weil ich jetzt wirklich schon länger keinen Lemon mehr geschrieben habe...und vor allem keinen, der nicht zwischen Shikamaru und Neji abläuft... Dieses Kapitel war richtig schwer zu schreiben mit zwei komplett 'neuen' Charakteren in einer solchen Situation und vor allem, weil mein keinen Einblick in Genmas Gedankenwelt hat... Ich hoffe dennoch, dass es euch gefallen hat und würde mich wie immer sehr über ein paar Worte von euch freuen! *-* Vielen vielen Dank wie immer an alle meine lieben Reviewer/innen und Leser/innen und falls wir uns nicht noch vorher lesen, dann wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)