Schleifen in Blut und Zeit von Hotepneith (Ein Todesfall, eine Hochzeit und die Krümmung der Raumzeit) ================================================================================ Kapitel 29: Miko ---------------- Kagome wusste, dass sie müde war und nicht sonderlich gut mehr nachdenken konnte, aber das war doch ein bisschen viel. „Sekunde. In mir steckt nicht nur Kikyou ….?“ Was an sich schlimm genug war: „Sondern auch noch Midoriko? Das ist doch Blödsinn! Ich bin ich! Ich meine …“ Der kami hob fast milde die Hand. „Natürlich bist du du, liebes Kind. Wiedergeburt heißt ja nicht, dass das sozusagen eins zu eins das Original ist. Das passiert zwar manchmal, aber meist werden da zwei Seelen zu einer verschmolzen. Midoriko war da der Sonderfall, weil es ja eben nur die Restseele war. Und darum genau hast du die Fähigkeiten dreier miko. Und, wenn ich das so sagen darf, nicht der schwächsten welche.“ „Aber ich liebe Inu Yasha und das ganz sicher nicht, weil Kikyou da auch … entschuldige,“ murmelte sie, als sie das Zusammenzucken ihres Hanyou bemerkte. Menschen! Hanyou! Der Herr der Zeit ergänzte unwillkürlich: Daiyoukai, als ein kleiner Seitenblick ihm zeigte, dass da eine Klaue an Bakusaiga lag. Waren die alle impulsiv. Wirklich. Aber, nun gut. Da draußen rannten jetzt seltsam verkleidete Menschen, offenbar in Schutzanzügen herum, Drohnen flogen, Hubschrauber, eine helle Aufregung, als ob sie noch nie vulkanischen Boden gesehen hätten. Hier in der Kugel verging keine Zeit und womöglich war es gut, wenn er seine launischen Besucher eben bei selbiger hielt. „Das habe ich auch nie behauptet. Es war nur so, Kikyou hatte ein starkes Band zu Inu Yasha aufgebaut und umgedreht, das eben nicht, jedenfalls nicht nur, auf körperlicher Anziehung beruhte. Eher etwas magisches. Als Naraku dazwischen funkte, schaffte sie es nicht ihn zu töten, sondern bannte ihn nur. Als sie starb, wollte sie das shikon no tama mit vernichtet wissen, mit ihr verbrannt. Es steht zu erwarten, dass das im Grunde Midorikos Einfall war, denn diesem Seelenteil war sicher inzwischen bewusst geworden,was sie da für ein Monster aus sich und dem Youkai geschaffen hatte. Leider, und natürlich, funktionierte das nicht. Ein magisches Artefakt hütet sich selbst, zumal eines dieser Macht. So wachte Kaede, Kikyous Schwester, weiterhin. Leider war das nicht genug. Das einzige Lebewesen, das in der Lage wäre, das Juwel der vier Seelen zu zerstören, musste diese Teilseele von Midoriko besitzen. Da kam mal wieder ich ins Spiel.“ Der kami seufzte, da seine Familie das gern tat. „Ich hatte zuvor schon nach der Teilseele gesucht, ehe man sie in Kikyou lokalisieren konnte. Das war, als der Lehrer statt der talentierteren Tsubaki Kikyou auswählte. Er wusste viel, hatte gute Kontakte und so sah man genauer hin. Nun ja. Jedenfalls hatte ich zuvor bereits gewisse Zeiten nach Midorikos Teil-Wiedergeburt abgesucht. Dazu nutzte ich eine Schwachstelle in der Zeit, die es auch mir ermöglicht die Zeit zu wechseln. Es ist nicht so ganz einfach. Aber an manchen Stellen krümmen sich Raum und Zeit wie zu Strudeln,.“ „Der knochenfressende Brunnen!“ Inu Yasha starrte ihn an. „Genau, junger Freund. Ich reiste da durch. Leider passierte mir ein kleiner Fehler. Menschen sahen mich und warfen die Knochen von Youkai hinein, die ebenso verschwinden sollten wie ich. Nun gut, es passierte ja an sich nichts. Leider bekam das auch euer Vater mit und gab, als er starb, die Anweisung, So´unga eben dort hineinzuwerfen. Er hatte erkannt, dass es sich um ein Zeitloch handelte und hoffte, das Höllenschwert würde erst in der Zukunft von euch gefunden werden, wenn ihr alt und stark genug wärt, natürlich, äh, du Sesshoumaru.“ „Es landete dann hier,“ erklärte Kagome etwas erstaunt. „Richtig, denn das Zeitloch endete hier, zu meiner Verwunderung, übrigens. Aber ich vermutete irgendeinen Sinn und kam immer wieder her. Nach Kikyous Tod fand ich rasch heraus, dass dies die Zeit war in der sie wiedergeboren wurde. Es dauerte etwas, bis ich auch die Restseele Midorikos in dir definieren konnte. Damit war klar, du musstest ins Mittelalter, als die einzige Person, die in der Lage war, das shikon no tama endgültig zu zerstören. Als du, meines Erachtens, alt genug warst, wollte ich dich unauffällig durch den Brunnen schicken, aber Frau Tausendfuß, wie du sie nanntest, war mir gefolgt und erledigte das. Tja. Dann hatten wir das nächste Problem. Geplant war eigentlich, dass du bei Kaede lernst und ihre Nachfolgerin wirst. Warum auch nicht, du warst allein in einer fremden Zeit ….“ Er brach ab, denn der Blick, dem ihm Kagome zuwarf, gefiel ihm nicht sonderlich. „Niemand wollte das shikon no tama weiterhin auf die Welt loslassen, zumal es immer stärker wurde. Und, das gebe ich zu, wir haben deine neue, dritte, Seele unterschätzt.“ „Mag ja sein,“ murrte sie. Als ob es keine anderen Weltenretter geben würde als sie. Und da war ja immer noch diese Zeitschleife. „Ja, und da kam schon wieder, entschuldige, Junge, Inu Yasha daher. Wie schon bei Kikyou entstand zwischen euch ein besonderes, magisches Band. Immerhin gelang es dir das Juwel zu zerstören.“ „Hat ja toll gewirkt,“ murmelte Inu Yasha, ehe er flüsterte: „Das war eine Schnitzeljagd durch ganz Japan!“ „Oh, du!“ Nein, der hatte sich nicht grundsätzlich mit den Jahren geändert, dachte Kagome, ließ sich aber an ihn ziehen und über den Rücken streicheln. „Ja, aber sie war, vor allem für mich, auch recht lehrreich. Erstens hatten wir Kagomes Willen unterschätzt. Es hätte nicht möglich sein sollen zurück in diese Zeit zu springen und wieder hin oder her.“ Wille oder wirklich die Macht dreier miko. Aber, das wollte er nicht erzählen. „Zu allem Überfluss konnte das auch Inu Yasha, durch das Band, das sich immer weiter verstärkte, da ihr euch ineinander verliebt hattet. - Hab ich schon erwähnt, dass es wirklich niemand gut fand, dass dir in dieser Zeit ausgerechnet das Höllenschwert in die Klaue fiel?“ „Na, ich vielleicht?“ krächzte Inu Yasha. „Stimmt, du leistetest So´unga gut Widerstand.“ „War es so von unserem verehrten Vater gedacht, dass ich es heute finden sollte?“ erkundigte sich der Youkai no Taishou mit bemerkenswerter Ruhe. „Ich weiß es nicht. Es lief einiges anders als geplant. Zeitreisen sind wahrlich nichts für Anfänger und je mehr Leute mit den Zeitlinien herumspielen, noch schlimmer, wie Iwatakko mit dem Raum-Zeit-Kontinuum, je mehr Leute durch die Zeiten reisen, um so schwieriger wird es für mich. Und, nebenbei auch für die Welt, denn wenn ich versage, hört sie auf zu bestehen. Nur als Beispiel, Schrödingers Hanyou war nie vorgesehen.“ „Also brauchtet ihr mich, dass ich das shikon no tama endgültig vernichte,“ sagte Kagome langsam. „Und deswegen, also wegen Kikyou und Midoriko war Urasae auch so überrascht, weil sie meine Seele nicht bekam?“ „Sie war vermutlich schockiert. Leute mit zwei Seelen sind extrem selten, aber drei? Und, ehe du fragst, ja, ein gut Teil von Kikyous Seele ist noch in dir, ein Teil von Midoriko. Wenn du mal lernen wirst mit den allen umzugehen, nun ja, vielleicht hast du es auch schon getan, für uns, im Mittelalter, an das sich ja niemand mehr erinnert ….nicht schlecht, würde ich sagen.“ Sesshoumaru bewies, dass er aufmerksam zugehört hatte. „Auch Ihr, kami-sama, erinnert Euch nicht mehr?“ „Nein, nicht an das, was nach der Zerstörung des Juwels geschah, bis dahin, nachdem Kagome gestorben war. Und das ist mehr als ein Alarmzeichen. Du musst so schnell es geht in das Mittelalter, Kind.“ Inu Yasha seufzte. „Ja?“ „Ja. Und immerhin, um deinem ...ver...deinem Beschützerinstinkt zuvor zu kommen. Sie trifft es besser als du. Sie springt, trifft dich und ihr lebt zusammen, solange sie lebt.“ Ja, das stimmte, dachte Kagome zerknirscht. Sie würde leben, die Welt retten und der Inu Yasha der Neuzeit, der sie gerade im Arm hielt, würde allein bleiben mit seinen Erinnerungen, wie die letzten fünfhundert Jahre. Das war irgendwie unfair. So drehte sie den Kopf zu ihm. „Naja, vielleicht findest du mal jemanden, ich meine, du bist ja Witwer.“ „Das klingt schrecklich alt.“ „Du siehst wie fünfundzwanzig aus, hast sicher noch viel Zeit vor dir….“ „Ich habe fünfhundert Jahre auf dich gewartet, naja, ich wusste ja, dass ich dich nicht sehen darf oder gar mich, aber Kouga guckte immer nach dir.“ Er schloss die Augen. „Ich wollte sicher gehen, dass du kommst.“ Der Herr der Zeit nickte. „Das war im Übrigen eines der Dinge, für die ich dich beglückwünschen darf, Taishou. Diesem stürmischen Kerl zu verbieten sie zu besuchen, sich selbst gegenüber zu stehen. Die Folgen wären verheerend gewesen. Nicht nur, dass Inu Yasha in allen Varianten aufgehört hätte zu existieren, Kagome und ihre Physik: Gegensätze lösen sich auf, sondern schon dann wäre auch ohne Iwatakko das Raum-Zeit-Kontinuum, zusammengezogen worden zu einer Art Schleife, die nicht einmal ich mir auch nur vorstellen will. Nur, was ihr Zwei im Speziellen immer vergessen habt: das, was ihr tut, ist illegal. Ihr spielt nicht nur mit eurem Schicksal, sondern mit dem aller Welten und Zeiten. Springt Kagome nicht in den Brunnen, ehe die Sonne aufgeht, ist es aus. Punkt.“ „Ich gehe ja,“ murmelte die junge miko. „Aber ich werde nie …“ „Oh doch“, unterbrach der kami. „Du wirst das hier vergessen und die ganze letzte Woche, dafür werde ich sorgen. Unausdenkbar, wenn du etwas im Mittelalter nun anders machst als du es zuvor getan hast. Leute würden nicht leben, andere sterben, unabsehbare Folgen.“ Sie starrte ihn erschreckt an. „Ich werde alles vergessen? Alle Abenteuer, alle Mühen, alles….?“ „Du sagtest, du kennst das Zeitparadoxon.“ Nun, das hatte sie sicher nicht gesagt, aber sie hatte davon schon mal gehört. Und vermutlich nahm er an, wenn sie das mit Schrödingers Katze gewust hatte, wäre sie nicht nur praktisch eine Expertin in Zeitreisen. Ja, da gab es was. Und immerhin – sie würde doch einige Zeit mit Inu Yasha verbringen, leben. Und der arme Halbhund hockte hier allein. Besagter Hanyou sah sie an und flüsterte: „Das ist lieb gemeint, Kagome. Aber, wenn das alles stimmen würde, ich mich selbst vernichten würde, wenn ich mich gesehen hätte, wieso konntest du zurück hierher ohne dass etwas passierte?“ Sie musste nachdenken. Immerhin war ihr Physiklehrer da wirklich engagiert gewesen und sie hatte Fragen gestellt, die ihn begeistert hatten, ohne dass sie freilich gewusst hätte, wie wichtig das werden konnte. „Äh, warte. Das hat wieder mit dem Raum-Zeit-Kontinuum zu tun. Nach der Relativitätstheorie bewegt sich jede Person in ihrem eigenen System mit Lichtgeschwindigkeit in der Zeit vorwärts. Wenn man also von einem dauernd fließenden Zeitstrom ausgeht, wie es uns kami-sama ja erklärt hat. werden Änderungen der Vergangenheit, die durch einen Zeitreisenden erzeugt wurden, in der Zukunft erst existieren, wenn die entsprechende Zeit vergangen ist. Damit kann der Zeitreisende in "seine" Zukunft zurückreisen, ohne die Veränderungen selbst zu erleben. Und das heißt, ich darf nicht hier sein,“ erkannte sie und blickte entgeistert auf. Tsukiyomi nickte. „Du hast es erfasst. Die drei Jahre, die du seit der Zerstörung des shikon no tama hier warst, waren nur möglich, weil tatsächlich ausgerechnet diese beiden Chaotenbrüder alles dafür getan haben, dass es so bleibt wie es ist, du dir nie selbst begegnet bist. Ab jetzt freilich….“ Er brauchte nicht weiterreden, auch wenn zwei Anwesende die Titulierung ein wenig unangemessen fanden. Jetzt war die Zeit, in der sie wohl „richtig“ in das Mittelalter zurückgekehrt war, die Zeit, an die sich niemand mehr erinnern konnte.   Inu Yasha, der sie noch immer in den Armen hielt, spürte, wie sie tief einatmete und trotz seiner Müdigkeit entkam ihm ein stillvergnügtes Grinsen. Aber er tat oder sagte nichts, außer zu seinem Bruder aufzublicken. Auch um den Mund des Herrn der Youkai zuckte eine kaum wahrnehmbare Heiterkeit. Anscheinend hatte Sesshoumaru auf dieser Reise auch diese Seite an ihr kennengelernt. Nun ja, soweit er sich entsinnen konnte, war sie in diesem Alter wirklich temperamentvoll gewesen. Immerhin würde es diesmal keiner von ihnen Beiden abbekommen. Kagome holte noch einmal tief Atem, ehe sie ihrem wachsenden Ärger Luft machte. „So. Jetzt sehen wir mal, ob ich das alles richtig verstanden habe. WEIL Midoriko das Juwel der vier Seelen erschuf, in bester Absicht, aber da was schief gelaufen ist, WEIL irgendjemand ihre Teilseele in die Kikyous gestopft hat, WEIL sich niemand in der Lage sah das dämliche Teil zu zerstören oder wenigstens so zu beseitigen, dass Magatsushi nicht entstehen kann oder minimal eingesperrt ist … aus diesem Grund werde ich gezwungen durch die Zeiten zu reisen, nichts gegen dich, Inu Yasha, werde ohne zu fragen in Abenteuer und Kämpfe gestoßen, um die ich sicher nicht gebeten hatte … Und zu allem Überfluss ist auch niemand in der Lage diese Zeitschleife zu bereinigen, wenn ich das nicht mache? Wozu hat man eigentlich lauter magische Leute um sich? Kami, Youkai? Bin ich nur dazu geboren eure Fehler auszubügeln? Ja? Die Zeitputze vom Dienst, oder was?“ „Ja, du hast es richtig verstanden.“ Der Herr der Zeit konnte sich beim besten Willen nicht erinnern schon einmal dermaßen angefaucht worden zu sein. Selbst als er in einem Anfall von, nun ja, Temperament, eine andere Kami umgebracht hatte und seine Schwester dermaßen verärgert war, dass sie ihn nie mehr sehen wollte, hatte sie ihn nur durch Boten wissen lassen, dass er ab sofort für den Mond und die Nacht zuständig sei, sie für den Tag. Aber für einen Menschen waren die Zeitreisen vermutlich psychisch belastend und auch die letzten Tage hatten das Mädchen sicher mitgenommen. So blieb er sachlich, ahnungslos ob der Tatsache, dass die zwei anderen Männer in der Kugel irgendwem dafür dankten, dass Kagome keine Pfeile mehr hatte – dem anwesenden Gott jedenfalls nicht. Wieso beschwichtigte er sie nicht? Das Fettnäpfchen wurde ja immer größter bei diesem Versuch ihr Recht zu geben – sie war die Müllabfuhr der Zeit? Da wären ja selbst sie, die sich für deutlich weniger impulsiv hielten, sauer geworden. Der kami fuhr folglich ahnungslos und noch immer ruhig fort: „Wenn du allerdings glaubst, ich hätte irgendetwas tun können, außer zu versuchen dich in das Mittelalter zu bringen – nein. Ich mag der Herr der Zeit sein, aber ich bin auch ihr Diener. Es gibt Regeln, an die ich mich zu halten habe, sonst würde alles drunter und drüber gehen und im Ende enden. Alles, was ich, sogar nach Rücksprache mit meinem verehrten Vater, tun konnte, war, Midorikos Teilseele in dir zurück zu dem shikon no tama zu bringen, denn nur das würde helfen das Juwel zu zerstören. Dir ist es ja auch gelungen. Stell dir doch mal vor, was dieser Dämon angerichtet hätte in den letzten Jahrhunderten, wenn er bis heute existiert hätte. Es musste also im Mittelalter passieren und es musste nach Kikyous Tod geschehen, da sie sonst nicht samt Midoriko wiedergeboren werden könnte. Du kannst mir glauben, dass es schwierig genug war dich unter allen Menschen all der Zeiten dazwischen ausfindig zu machen. Und, als ob das nicht schon genug Beschäftigung wäre, hoppst dir dieser Hanyou auch noch hinterher und findet So´unga. Ich kann dir versichern, dass einiges los war. Und natürlich bekam ich wieder den Auftrag das Problem zu lösen. Nun ja.“ Der Blick des Kami glitt von Halbbruder zu Halbbruder. „Ihr habt die Fehlerbeseitigung ja übernommen.“ „Haufen Arbeit,“ krächzte Inu Yasha prompt. Zu mehr sah er sich nicht mehr in der Lage. „Ohne Zweifel. Aber ihr ward erfolgreich. Alle drei. Kagome, ich glaube dir versichern zu können, dass dies deine letzte Zeitreise wird. Auch, wenn ich mich nicht an deine Verbindung mit Inu Yasha erinnern kann. Was dazu führt – bevor die Sonne aufgeht am Brunnen!“ mahnte er nochmals. Sie seufzte. Es war sicher nicht in Ordnung einen der ranghöchsten Götter dermaßen anzufahren. „Ich hoffe es. Und, ich werde alles in der letzten Woche vergessen.“ „Damit nicht nochmal was schief geht, ja.“ Er wagte nicht sich auszumalen, was dann die Folge sein würde, nach seinen Erfahrungen der letzten Tage.   Sesshoumaru hatte kaum zugehört und sich der Umwelt gewidmet. Die Hubschrauber flogen ab, aber es würden vermutlich Wissenschaftler mit Autos kommen. „Wir sollten gehen.“ „Haben sie Kameras hiergelassen?“ erkundigte sich Kagome, wieder bei der Sache. Er schwieg. Also nein und das war ihr Zeitfenster. Sie sollten hier verschwinden. Ausnahmsweise waren Kami, Daiyoukai, Hanyou und miko einer Meinung.   So gingen die Hundebrüder, Inu Yasha noch immer auf Kagome gestützt, langsam in die Richtung, aus der sie zu zweit gekommen waren. Der Hanyou musterte die vulkanische Erde und dachte an die Dunkelheit in Iwatakkos Bannkreis. Ja, er sollte wirklich dankbar sein, dass seine Gefährtin und sein Bruder das um seinetwillen auf sich genommen hatten. Angenehm war das sicher nicht gewesen, zumal die Zwei ja wirklich sehr unterschiedliche Persönlichkeiten waren. Sie hatten das für ihn getan, und er sollte wirklich nicht darauf herumreiten was so alles passiert war, wie dieser Blutaustausch. Das war sicher für keinen der Beiden vergnüglich gewesen, eher die Ausgeburt eines Alptraums. Er ließ Kagome los. Seine Öhrchen zuckten, zumal er bemerkte, dass auch der Taishou angespannt wurde. „Schneller,“ brachte er hervor. Da kamen Autos, und auch, wenn sie momentan wohl außer Sichtweite waren – wer garantierte, dass nicht wieder Hubschrauber oder Satelliten oder etwas anderes von diesem neumodischen Zeug eingesetzt werden würden? Ein schlichter, ehrlicher Schwertkampf war nicht mehr in Mode. Er war hundemüde, aber es half nichts. So wollte er nach Kagome greifen, sie auf seinen Rücken schwingen, wie einst. Zu seiner Überraschung griff er ins Leere und er hörte an ihrem entgeisterten Aufkeuchen, dass auch sie perplex war. Dann begriff er allerdings und sah beiseite. Tatsache! Der Herr Bruder hatte sie sich buchstäblich unter den Arm geklemmt und blickte zu ihm. Gut, das mochte für Kagome unbequem sein, aber so waren sie schneller und er ermüdete nicht noch mehr. Wobei, dann wäre er vermutlich wieder ein Mensch. Tatsächlich wollte die miko protestieren, aber sah ein, dass es logisch war. Sie sollten hier schnell weg, der arme Inu Yasha sah fix und fertig aus. Allerdings hätte sie sich gewünscht nicht mit dem Kopf nach unten unter den Arm geklemmt zu werden. Sie musste jedoch zugeben, dass ihr Schwager nicht zu fest zudrückte, ihr keine Rippen brach. Anscheinend hatte er doch ein gutes Gefühl für die Nachgiebigkeit menschlicher Knochen entwickelt. Überdies war es wenigstens die Seite mit der Boa. Wieso er sie wohl jetzt nicht da reingewickelt hatte, wie da, wo er sie aufwärmen wollte? Aber womöglich war das bei den so altmodischen Youkai der Gefährtin vorbehalten und ihr Schwager achtete sie nun wieder als Inu Yashas Partnerin Aber sie fragte ja sowieso hier niemand nach ihrer Meinung und so hielt sie auch den Mund, zumal die Brüder losliefen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)