Schleifen in Blut und Zeit von Hotepneith (Ein Todesfall, eine Hochzeit und die Krümmung der Raumzeit) ================================================================================ Kapitel 16: Iwatakkos Geschichte -------------------------------- „Ja, aber Moment mal,“ sagte Kagome langsam – so langsam, dass ihr Hanyou sich schon darauf vorbereitet hätte zu Boden zu knallen. „Wenn ich das gerade richtig verstanden habe, hat diese Hexe von Urasae Inu Yasha vergiftet, ihn umgebracht?“ „Äh, das wollte ich sozusagen gerade erklären,“ gestand der alte Baumgeist, der nur zu gut bemerkte, dass sich neben der deutlich gesteigerten Energie der miko auch beachtliches Youki aufbaute. „Vielleicht lasst ihr mich erst reden und werdet dann aggressiv?“ „Iwatakko,“ erwiderte Sesshoumaru nur, aber sowohl seiner widerwilligen Partnerin als auch Bokuseno war bewusst, dass da eben ein Todesurteil gefällt worden war. Der Baumgeist seufzte allerdings etwas. „Ich erzähle, ja? Diese ganze Geschichte beginnt nämlich vor vielen tausend Jahren. Dein Vater, Sesshoumaru, war noch lange nicht der Herr der Hunde, eher noch ein kleiner Welpe im Schatten seiner Mutter. Darum spielte er bei dieser Sache auch keine Rolle.“ Nur schön erst einmal den Sohn beruhigen. „Zu dieser Zeit war der menschliche Kaiser noch deutlich enger mit der Sonnengöttin verwandt, der Enkel des Urenkels, sozusagen. Menschen lebten in Dörfern und wenigen befestigten Burgen, bekriegten sich manchmal mit den Daiyoukai, von denen es allerdings nicht so viele gab. Einer von ihnen lebte auf der Halbinsel Niishima. Iwatakko. Ich bin mir nicht ganz im Klaren ob er irgendwie mit Kraken verwandt war, sein Name bedeutet ja Felskrake, aber die leben ja eigentlich nicht an Land. Nun, gleich. Er besaß dort einen Palast, befestigt und aus Stein. Gewöhnliche Youkai oder auch Menschen wagten sich zu dieser Zeit schon lange nicht mehr an ihn heran. Er war wohl ein ausgezeichneter, starker, Kämpfer.“ Er konnte an den Augen des Taishou vor sich erkennen, dass der das für durchaus diskussionswürdig hielt. Mit Stahl. „Nun, es war so. Aber das genügte ihm nicht, er war ebenso mächtig in seiner Magie. Angeblich, da kann ich nur berichten, was ich erfuhr, soll er mindestens an Tomi, den Herrn der Tanuki herangereicht haben, den ihr ja beide kennt, wenn nicht gar an den Herrn der Füchse. Jedenfalls gelang es ihm aus sich selbst Krieger zu erschaffen, die er ebenso nannte. Musha. Sie waren menschenähnlich, konnten jedoch auch jede beliebige Form annehmen. Und sie vermochten mit ihren Schwertern tödlich umzugehen. Iwatakko schickte diese Krieger gegen die menschlichen Herrscher in seinem Umfeld aus. Es kam zu Massakern an Dörflern und in Burgen. Der benachbarte Daiyoukai stellte sich ihm entgegen, mit einem Heer, und verlor. Auch ein Drache. Es ist nicht ganz klar, was Iwatakko mit ihnen tat, entweder er absorbierte sie oder nahm ihr Blut. Jedenfalls wurde er immer stärker und konnte damit auch immer mehr von diesen ominösen Männern erschaffen, die kämpften, ohne Schmerz oder Müdigkeit zu kennen. Die anderen Wesen nannten sie nur mehr kagemusha. Schattenkrieger.“ Der alte Baum seufzte, war aber erst einmal zufrieden, dass er noch immer die Aufmerksamkeit seiner Besucher besaß und damit Zeit schinden konnte. Irgendwann musste doch einfach die Sonne untergehen. „Und alle zusammen, Menschen und Youkai, schafften es nicht, den Kerl aufzuhalten?“ erkundigte sich Kagome etwas erstaunt. „Wenn der so gefährlich war und reihenweise Massaker veranstaltete?“ „Er war inzwischen dazu übergegangen auch kami zu absorbieren, oder wie auch immer, das hat ja niemand je erfahren. Jedenfalls gelang es dem damaligen Kaiser tatsächlich eine Allianz aus Youkai und Menschen zu schmieden, wie ihr beide wisst, sehr schwierig. Zusätzlich erbat er sich von seiner mächtigen Ahnin Unterstützung. Dass er den Spiegel und das Schwert der Sonnengöttin erhielt, für diesen Auftrag, half wohl durchaus beim Schmieden der Allianz. Die Heere zogen nach Nordwest um die kagemusha zu übernehmen, abzulenken, und der Kaiser stellte sich Iwatakko auf Niishima.“ Sesshoumaru konnte nicht umhin sich zu denken, dass dieser Iwatakko vermutlich mehr Ruf als Kraft besessen hatte, wenn ein einzelner Mensch, sei der auch der Nachfahre der Sonnengöttin, ihn offenbar besiegen konnte. „Als dieses Duell endete, verschwanden alle kagemusha im Nichts. Allerdings war die Halbinsel Niishima nicht mehr, wie sie gewesen war. Mehr als die Hälfte des Landes, darunter auch der steinerne Palast, lagen nun unter Wasser, auf dem Grunde des Meeres. Von Iwatakko war nichts mehr übrig als ein Häufchen Asche. Um zu verhindern, dass er je wieder auferstehen würde, segneten menschliche Priester diese und kippten sie ins Meer. Der Kaiser gab Spiegel und Waffe an ihre Besitzerin zurück. Alle nahmen an, dass Iwatakko im Jenseits sei.“ „Genau da war er aber nicht?“ Kagome verriet, dass sie gut zugehört hatte. „Das ist nicht ganz klar. Jedenfalls ist er nicht MEHR da.“ „Schön, jetzt mal angenommen, der Kerl ist wieder im Diesseits, was sollte er von Inu Yasha wollen? Oder von dem Pfeifhasen? Ich meine, dem Daiyoukai?“ „Ich erzähle ja schon weiter. Vor zwei Jahren oder so entstand über den Resten der einstigen Halbinsel ein Bannkreis. Manche wunderten sich, aber im Endeffekt geht es ja niemanden etwas an, wer wo einen Bannkreis macht. Sieh nicht so zweifelnd drein, Kagome. Erinnere dich an den Berg Hakurei, von dem mir Inu Yasha mal erzählte. Auch da dachte sich doch niemand, warum hat da ein Priester so einen mächtigen Bannkreis? Oder nun der, den die Daiyoukai gemeinsam legen?“ Das musste sie zugeben. Oh, ihr Hanyou war auch schon bei diesem alten Baum gewesen? Wann?   „Erst vor zwei Wochen fiel, nun, höheren Orts, auf, dass sich dieser Zauber erheblich verstärkt hatte. So sehr, dass nichts und niemand mehr hindurch gelangen konnte, gleich ob Ameise oder Gott. Nicht einmal mehr die Strahlen der Sonne. So wurde, nun ja, oben beschlossen mal nachzufragen. Kleine Wald-, Wiesen- und Teich-kami und einfache Youkai berichteten von seltsamen Vorkommnissen, als zuvor noch der einfache Bannkreis da war, wie, dass innerhalb keine Tiere oder Oni mehr existierten und sie manchmal auch das Gefühl hatten gejagt zu werden. Aber natürlich hatte sich niemand etwas dabei gedacht oder gar darüber gesprochen. Es klang nicht sehr gut, zumal es sich auch noch um einen Blutbann handelte. Das bedeutet, dass nur jemand durchkommt, der die Bedingung erfüllt. Leider war allen klar, dass einst an diesem Ort Iwatakko gewohnt hatte und der ein Spezialist für Blutmagie gewesen war. Zunächst wurde wohl an einen Sohn oder etwas in der Art gedacht, auch schon nicht sonderlich gut, aber durch den Hohen Rat, Inu Yasha und natürlich dir, Sesshoumaru, beherrschbar. Dann platzte ich mit meiner Nachfrage in die Sache. Ich hatte einen, nun ja, ehemaligen, Baumgeist gebeten, nach der Seele Inu Yashas zu suchen und ihn zu bitten bei den Vieren in Erfahrung zu bringen, wie man den Bannkreis für euch beide lösen könnte. Ohne Kind. Und ohne Zeitschleife. Leider brachte der mir die Mitteilung, dass Inu Yasha dort nicht zu finden sei, seine Suche allerdings einen ähnlichen Effekt gehabt habe als stochere man in einem Ameisennest herum. Um es kurz zu machen, kurz darauf …“ Bokuseno räusperte sich. Er redete selten so viel und dann auch noch solche Dinge: „Bekam ich Besuch. Und mir wurde gesagt, wie euer Problem zu lösen sei, dass das allerdings nichts helfen würde, weil eben anscheinend eine weitaus größere Aufgabe existiere. Inu Yasha war nicht im Jenseits, auch nicht dem der Menschen, und als er jetzt unter den Daiyoukai gesucht wurde, fiel auf, dass auch Iwatakko fehlte. Hinzu kam, dass ein oder zwei Youkai davon berichtet hatten, dass Nezumiuro samt Sohn und Leibwache irgendwie in den – damals noch einfacheren Bannkreis – gelaufen sei und nie wieder da heraus gekommen war. Dieser befand sich allerdings ebenfalls nicht im Jenseits. Ja. Es sieht ganz so aus, als ob Iwatakko wieder da ist. Zumal auch noch Urasae fehlt. Er muss schon wieder gehörige magische Macht angesammelt gehabt haben um sie wieder ins Leben zurück zu holen. Und sein Ziel kann nur Inu Yasha gewesen sein.“ „Aber, warum? Ich meine, wenn er schon angeblich einen Daiyoukai absorbiert hat, was sollte er von einem Hanyou wollen?“ erkundigte sich Kagome leicht verständnislos. „Und vor allem warum diese saudämliche, egoistische, machtgierige Hexe wieder beleben? Die legt ihn doch nur aufs Kreuz.“ „Eher Iwatakko sie, meine Liebe,“ erklärte der Magnolienbaum altersmilde. „Und, was den Hanyou betrifft …“ Er schielte zu dessen Bruder, beschloss dann, dass er ohne Gefahr für sein Geäst weitersprechen konnte. „Du weißt es wohl nicht, aber ein Kind aus einem Daiyoukai und einem Menschen ist nicht nur extrem selten, es besitzt auch Blutmagie aus eben zwei Arten. Etwas zaubermächtigeres als Inu Yashas Blut kann Iwatakko selbst unter den Drachen nicht finden.“ „So, das reicht mir jetzt.“ Die junge miko pumpte wie ein Maikäfer kurz vor dem Abflug. „Soll das heißen, dieser ehemalige Kaiser hat es nicht geschafft diesen komischen Kraken so umzulegen, dass der nicht aus dem Jenseits wieder rausfindet? Stattdessen in der Lage ist Leute zu absorbieren und immer mächtiger zu werden? Und diese Hexe dazu zu bringen Inu Yasha zu vergiften?“ „Äh, kurze Zusammenfassung, aber ja.“ „Blödsinn,“ erklärte sie unverblümt. Bokuseno warf einen Blick zu dem dunkel gewordenen Himmel, ehe ein stummer Befehl seinerseits Wolken von Glühwürmchen zu seiner Lichtung fliegen ließen. Nicht, dass er annahm, deren Anblick würde die junge Dame beruhigen, aber vielleicht ablenken? Hoffen durfte Baum ja doch. Allerdings sah auch Sesshoumaru sehr in Gedanken aus, und, wenn er sich nicht vollkommen täuschte, überlegte der, wie man einen magiekundigen Daiyoukai endgültig den Todesgöttern aufhalsen konnte. Immerhin war der Mond aufgegangen und schickte ungewisses Licht über den Himmel. Sehr ungewisses. „Was stört dich denn daran so?“ „Weil es Blödsinn ist. Ich habe doch bis vor wenigen Tagen die Nachrichten gesehen. Da gab es diese Erdbeben auf einer Halbinsel, schön. Und nur da. Aber, da leben doch Menschen! Und, wenn da irgendein Daiyoukai Amok läuft und einen Bannkreis errichtet, durch den niemand durchkommt, dann wäre das doch eine Nachricht wert gewesen? Ich meine, die Leute müssen zur Arbeit, telefonieren, besuchen Verwandte, bekommen Handwerker … Das wäre doch jemandem aufgefallen!“ Das entsprach den Tatsachen und so lenkte der Taishou seinen Blick intensiv auf den Baum, zum wiederholten Male in den letzten Tagen doch ein wenig erstaunt, wie sehr seine Schwägerin denken konnte. War alles ganz anders, als dieser alterschwache Magnolienbaum glaubte? Er selbst brauchte ja nur an Toutousai in dessen letzten Jahrhunderten denken. Bokuseno seufzte, wenngleich nur in Gedanken. Die ungeteilte Aufmerksamkeit Sesshoumarus war in aller Regel mindestens nicht angenehm, oft tödlich. Und, was sollte er zu diesem Argument sagen? Oh. Ausnahmsweise war der Besuch erwünscht.   Auch der Daiyoukai hatte die Annäherung wahrgenommen und entließ den Baumgeist aus seinem Blick um in den dunklen Wald zu sehen. Kagome folgte etwas irritiert diesem Beispiel, zumal auch sie eine Energie spürte, die sie so noch nie wahrgenommen hatte. Da allerdings Sesshoumaru nicht zum Schwert griff, war wohl alles in Ordnung. Nun erkannte sie auch, dass der Wald vor einem Mann beiseite wich, dessen grüner Kimono fast wie die Schuppen einer Eidechse im blassen Licht des Mondes und der Glühwürmchen glitzerte. Er war dunkelhaarig, aber sie hätte sein Alter nicht abschätzen können, selbst, wenn sie sein Gesicht näher hätte betrachten können. Als er jedoch neben dem Magnolienbaum stehenblieb erkannte sie zu ihrer Verwunderung auf dessen Stirn eine ähnliche Mondsichel wie auf Sesshoumarus, allerdings in schwarz. War das etwa ein Verwandter? So sah sie fragend zu ihrem Schwager-Ehemann – und sah zum ersten Mal, wie der höflich den Kopf neigte. Nicht gerade eine Verbeugung, aber doch eine Respektsbezeugung. Hastig folgte sie deutlich tiefer diesem Beispiel. Wer war das denn? Noch ein Daiyoukai? Warum war der nicht im Hohen Rat? Und warum fühlte der sich so eigen an? Zumindest auf letzte Frage erhielt sie eine prompte Antwort. „Kami-sama,“ sagte Bokuseno. Die höfliche Anrede an einen Gott. Oha. Neugierig sah sie erneut zu dem Unbekannten. Der lächelte fast ein wenig. „Ja, die Menschen. Du hast vollkommen recht, Kagome. Ich komme gerade von dort. Iwatakko ließ sie erst einmal in Ruhe, denke ich, solange er noch nicht die Macht besaß einen Blutbann zu errichten. Nun kannst du die Häuser und Teeplantagen besuchen, die Menschen telefonieren, aber alles ist gespiegelt. In dem Dorf, das man nun als Mensch problemlos erreichen kann, leben allerdings keine wirklichen Menschen mehr. Diese sind vermutlich inzwischen tot und es handelt sich nur um ihre gesteuerten Seelen, die von Urasae in Lehmkörper gepackt wurden. Sie kann das wohl recht täuschend.“ „Ja,“ gab die miko zu, noch mehr irritiert, dass ein Gott ihren Namen wusste, als über die Tatsache, dass der sich mit ihr unterhielt. „Der Blutbann kann, wie ein jeder, gebrochen werden, wenn die Bedingung eintritt. Nun, Sesshoumaru, welche Bedingung würdest du wählen, wenn du das einzige Kind eines Daiyoukai und einer Sterblichen in ganz Japan gefangen nehmen willst?“ Der Taishou musste nicht nachdenken. „Wenn ich der Gefangenschaft oder des Todes sicher bin eben dies, zumal mir dann das Blut zur Verfügung steht.“ „So ist es. Der Blutbann kann nur durchbrochen werden durch das vermischte Blut eines Daiyoukai und einer Sterblichen. Beide sehe ich gerade vor mir.“ „Oh nein, nicht schon wieder diese Kindersache,“ stöhnte Kagome entsetzt. „Es geht nicht, ich kann doch läutern! Überdies würde das beim besten Willen doch eine Zeit dauern und …“ „Kein Kind. Es geht auch anders. - Aber zu unserem eigentlichen Problem. Wie Bokuseno euch sicher bereits mitteilte, seid ihr durch den Blutbann der Vier aneinander gebunden und dadurch ist eine Zeitschleife entstanden. Nicht einmal ich vermag zu sagen, wie oft wir sie schon durchlaufen haben. Das bedeutet, niemand weiß, wie oft Kagome im Mittelalter Inu Yasha geheiratet hat, wie oft sie starb, wie oft sie wieder in diese Zeit kam und hier Inu Yasha starb, sie verwitwete und damit Sesshoumaru heiratete. Und niemand kann sagen, wie oft das noch möglich ist, ohne dass du stirbst und die Zeit damit aufhört. Soweit alles klar? Gut. Dann kommt jetzt durch Iwatakko noch ein Problem dazu, das die Raumzeit selbst betrifft. Durch den Blutbann, den er um seinen Wohnsitz legte, hat niemand eine Ahnung, was dort geschieht. Buchstäblich niemand, jedenfalls von außerhalb. Die Lage ist nun wie folgt: Wir wissen, dass Iwatakko wieder existiert, wenn auch nicht warum. Wir wissen, dass er Urasae wieder belebte und einige musha erschuf. Wir wissen, dass er zunächst das Blut von Tieren, dann Oni und Youkai, aber nun sicher auch von Menschen benutzt um den Blutbann aufrecht zu erhalten. So. Wir wissen auch, dass Urasae nicht ohne Grund wieder belebt wurde und aller Wahrscheinlichkeit nach sich in dein Schloss, Sesshoumaru, einschlich, ein oder zwei musha im Gepäck. Das dürfte nicht allzu schwer gewesen sein, sie ist eine Youkaihexe. Eine Dienerin mehr oder weniger fällt nicht auf, zumal ja immer wieder auch Ratsmitglieder mit Entourage da sind. Ab hier wird es Vermutung, aber eine recht plausible. Es gelang ihr Inu Yasha zu vergiften, sie blieb jedoch vor Ort. Falls der Heiler zu nahe an die Wahrheit kam, veränderte sie etwas im Gift. Das wäre möglich.“   Und die musha, Wesen, die ihre Form verändern konnten, verbargen sich in den leer stehenden Räumen der Ehefrauen, ja. Sesshoumaru musterte den Gott. Eine Hexe. Und sein Bruder unter seinem Dach vergiftet. Soweit stimmte seine Vermutung folglich. Aber da kam noch etwas, deutlich Unangenehmeres, wobei er sich keine Steigerung vorzustellen vermochte. Aber, das dachte er seit Montag.   „Das Ziel war nicht Inu Yasha zu töten, sondern ihn ohne Nachfragen zu entführen, denn selbst Iwatakko müsste klar sein, dass das ziemlichen Wirbel verursacht hätte und er noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist oder eher, gewesen ist. Das Opfer sollte scheintot werden. Da ihr ihn kurz allein ließt, verständlicherweise, tauschte die Hexe den Körper mit einem Lehmkörper aus. Das musste schnell geschehen, ehe euer Hanyou wieder erwachte. Wenn überhaupt. Jedenfalls dürfte sie ihn zu Iwatakko gebracht haben. Da er weder im Diesseits noch im Jenseits zu finden ist, gibt es leider mehrere Möglichkeiten, was weiterhin passiert ist. Bei Nezumiuro hab ich wenig Zweifel, dass sich Iwatakko seines Blutes und seiner Magie bediente, um mächtiger zu werden, die Seele aber Urasae überließ, die eine weitere Lehmfigur füllte. Das wäre auch möglich, mit Inu Yasha, dann wäre er tot. Und hier beginnen die großen Probleme. Ist er tot, greift der Blutbann und die Zeitschleife, da sind wir uns einig. Aber er könnte ebenso wenig im Dies- und Jenseits sein, weil ihn Iwatakko noch gefangen hält. Zum einen, weil er sein Blut will, und das noch vergiftet war, also gereinigt werden muss, auch, weil er ihn zwingen will, möglichst viel Blut nach zu produzieren und ihn damit stärker zu machen …“ Er sah Kagomes entsetzten Blick und hob die Hand. „Nun, er könnte eben auch noch am Leben sein. Das wiederum würde bedeuten, dass der Blutbann nicht ausgelöst wurde, du noch immer mit ihm verheiratet bist, es auch keine Zeitschleife gibt. Tja. Dieser unsägliche Iwatakko hat es geschafft die Raumzeit so zu krümmen, nicht mit Absicht, denke ich mal, dass Inu Yasha gleichzeitig tot und am Leben ist. Mit komplett unterschiedlichen Folgen.“ „Inu Yasha ist Schrödingers Katze?“ fragte Kagome mit einer seltsamen Mischung aus Schrecken und Unglauben. Sie erntete verständnislose Blicke von Gott, Baumgeist und Daiyoukai, von letzterem allerdings noch ein Knurren: „Er hat Hundeblut!“ „Äh, ja, also, Inu Yasha ist Schrödingers Hanyou, Kami-sama?“     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)