Sei mein Abwehrgott von Tayuya_x_Sakon (Nishinoya Yuu x Reader) ================================================================================ Kapitel 19: Perlen Armband -------------------------- Y/N POV Die warmen schwachen Sonnenstrahlen kitzelten mein Gesicht. Vorsichtige blinzelte ich einige Male, bis ich mich an das helle Licht gewöhnt hatte. Ein kleiner Schmetterling flatterte vor meiner Nase herum. Mit leuchten Augen beobachte ich diesen, bis eine freundliche Stimme zu hören war. Mein Kopf wirbelte zum Gartenzaun, ein sanftes Lächeln begrüßte mich. "Hey! Wollen wir heute wieder zusammen spielen?" rief ein Junge zu mir rüber. Winkend hob ich meinen Arm. "Natürlich, komm doch rüber!" Das Tor, welches im Zaun eingebaut worden war, öffnete sich. Mit einem breiten grinsen kam der Junge zu mir rüber. "Wollen wir Volleyball spielen?" fragte er mit einem leichten Funkeln in den Augen. Begeistert von der Idee nickte ich zustimmend. In unseren Garten war ein Wäscheleine, auf dieser gerade keine Wäsche zum trocknen hang, welche wir dann als Netz benutzten. Auf der Bank, die in der Nähe der Wäscheleine stand, lag mein Volleyball. Nachdem ich mir diesen geholt hatte und auf die eine Seite der Wäscheleine stellte, schaute ich zur andere Seite. "Ich bin soweit!" freudig rief mir der braunhaariger Junge zu. Nickend beförderte ich den Ball in die Luft und pritschte ihn auf die andere Seite. Ohne Probleme wurde der Ball angenommen und zurück gepritscht. Volleyball ... Während des spielen hörte ich Schritte, die sich uns näherten. Neugierig schaute ich zur Seite, ich erblickte meine Mutter mit einem gefüllten Wäschekorb. "Ich störe ja nur ungern, aber jetzt müsst ihr mir die Wäscheleine überlassen." die Stimme meiner Mutter war sanft. Ihr kurzes braunes Haar wehte leicht im Wind. Leicht enttäuscht hielt ich den Ball fest, der gerade auf meine Seite fiel. "Das macht doch nix, lass uns im Sandkasten weiter spielen!" schlug der braunhaarige Junge vor. Sein freundliches Lächeln steckte mich an, somit war ich nicht mehr traurig, dass mich meine Mutter nicht mehr an der Wäscheleine spielen lassen hat. Im Sandkasten bauten wir einige Türme mit Hilfe der kleinen Eimerchen. Ein kleines Schloss aus Sand wuchs mit jedem weiteren Eimer. Stolz stand ich auf und betrachtete unser Bauwerk. "So groß!" freudig hüpfte ich auf und ab. " Plötzlich hörte ich meine Mutter nach mir rufen. Sie rief uns zum Mittagessen, selbstverständlich durfte auch der Nachbarsjunge mitessen. Dieser Junge.. Brav wuschen wir unsere Hände, bevor wir uns an den Rundentisch in der Küche setzten. Das Essen wurde angerichtet. "Dann lasst es euch schmecken!" somit war das Essen eröffnet. Wir bekamen unsere Portion, welche wir dann genüsslich verspeisten. Die Atmosphäre war angenehm. Ohne Streit, ohne Ärgern, ohne verletzte Gefühle. Es wurde plötzlich ganz Hell, das Bild von der glücklichen Familie beim Mittagessen verschwand langsam vor meinen Augen. Während sich das Bild langsam auflöste, wurde es schwarz um mir herum. Allein in der Finsternis blieb ich zurück. Zusammengekauert schaute ich mich mit geweiteten Augen umher. Ein schwaches Licht war zu sehen, schnell rannte ich auf dieses Hinzu. Eine entfernte Stimme war zu hören, wie sie mich beim Namen nannte, doch ich konnte diese Stimme nicht zuordnen. Träume ich? "Wir müssen langsam los ..." drängte eine leicht genervte Stimme. Ein leichtes Seufzen war zu hören. Leise Schritte näherten sich meinem Bett, auf dem ich lag. Mit einem schwachen Blinzeln öffnete ich meine Augen. Erschöpft schaute ich mich ein wenig um, leider erkannte ich nicht viel. Zu erschöpft von der Operation. Ich konnte wesentlich einige Farben verschwommen wahr nehmen. Erschöpft schaute ich in die Richtung, aus der die Schritte kamen. Bevor mir wieder die schweren Lieder zufielen, erkannte ich die Farben Weiß, Lila und Braun. Im Unterbewusstsein spürte ich eine warme Hand an meiner Wange. Diese Wärme war unglaublich angenehm, die große Hand reichte fast über meine ganze Wange. Eine Stimme sprach mich direkt an, doch ich verstehe kein Wort. Wer bist du nur? Es verging einige Zeit, bis ich von dem knarren der Scharniere der Tür geweckt worden bin. Eine Schwester lächelte mich schwach an, in ihrer Hand befand sich ein Tablett mit dem Frühstück. Während ich mich vorsichtig aufrichtete, hielt ich mir eine Hand an den Kopf. Habe ich geträumt? Oder bilde ich mir was ein? Nachdem mir das Frühstück serviert worden ist, wurde mir gesagt, dass der behandele Arzt später vorbeischauen würde. Flüchtig nickte ich ihr zu, in meinen Kopf drehte es sich. Erinnerungen erschienen vor meinem Inneren Auge, welche im nächsten Augenblick wieder verschwanden. Erschöpft hob ich den Deckel vom Teller und bestaunte mein heutiges Frühstück. Rührei mit Brot und Marmelade. Ein kleines knurren meldete sich, ich hatte wirklich großen Hunger. Wie lange hatte ich denn nichts mehr gegessen? Während ich mir das Frühstück in den Mund schob, versuchte ich mich daran zu erinnern, was für einen Traum ich gerade hatte. Obwohl es sich so vertraut angefüllt hatte, wollte es mir einfach nicht mehr einfallen. Seufzend stehe ich in mein Rührei herum. Wage erinnerte ich mich an eine warme große Hand, die meine Wange streichelte. Mit leicht erröteten Wangen lege ich meine Hand genau auf die Stelle. Sie kommt mir so vertraut vor... Meine Aufmerksamkeit wurde von dem Klingeln meines Handys geweckt. Ich griff zu meinem Handy, welches auf dem Tisch neben mir lag. Auf dem Bildschirm erschien der Name "Nishinoya" , welchen ich laut vorgelesen hatte. Ein warmes Gefühl machte sich in mir breit. Es füllte sich an, als würden viele Schmetterlinge anfangen, los zu fliegen wollen. Mein Herz schlug immer schneller. Mit einem verlegendem Lächeln nahm ich den Anruf entgegen. "Guten Morgen Y/N! Schön dass du schon wach bist. Wie fühlst du dich?" die aufgedrehte Stimme erkennte ich direkt wieder. Sie war einfach unverwechselbar. Leicht lachend wünschte ich ihm auch einen schönen Morgen und erklärte ihm, dass ich mich ein wenig erschöpft fühlte. "Das ändern wir gleich!" überrascht legte er dann auf. Fragend schaute ich auf den Bildschirm. Was hat er denn jetzt schon wieder vor? Ich spürte, wie mein Herz vor Aufregung immer schneller schlug. Allein der Gedanke daran, dass er sich Sorgen machte, ließ mich rot werden. Er sorgt sich um mich ... wie niedlich ... Noch immer das Handy in der Hand fing es wieder an zu piepen. Diesmal war eine Nachricht. Neugierig öffnete ich den Chat und sah, dass mich einige Nachrichten erreicht hatten. Es waren bestimmt so um die 35 Nachrichten aus den unterschiedlichen Chats. Darunter waren viele Nachrichten von Mitschülern aus meiner Klasse, mit denen ich mich in der ersten Woche gut verstanden hatte. Wir haben uns öfters nach dem Unterricht zusammen gesetzt und den Unterrichtsstoff noch einmal besprochen. Auch von der Klasse, in der Tanaka ist, bekam ich von einigen Schülern Nachten. Nach dem spontanen Ausfalls der Lehrkräfte hatten sich die beiden Klassen zusammen getan und eine Hälfte ist in den Kunstraum gegangen, während die andere Klasse Volleyball spielen war. Dabei habe ich viele neue Freunde gefunden, die jetzt nach meinen Befinden fragten. Es muss sich rumgesprochen haben, was passiert war. "Entschuldige, ich konnte meine Klappe nicht halten." schrieb mir Tanaka am Vortag. Nun wusste ich, warum ich so viele Nachrichten erhalten hatte. Wirklich Zeit zum durchlesen hatte ich nicht, denn es klopfte an der Tür. Mit erhobenen Kopf blickte ich zur Tür. Dieses mal konnte ich alles klar und deutlich erkennen. Der behandele Arzt schritt zum Bett heran. "Guten Morgen. Wie ich sehe, geht es Ihnen schon deutlich besser. Wie fühlen Sie sich gerade?" seine Stimme war sanft. Leicht lächelnd erzählte ich ihm, dass ich leichte Schmerzen im Knie hatte. "Das ist völlig normal, schließlich wurden Sie doch erst vor knapp 12 Stunden Not Operiert." Ich weitete meine Augen, jetzt viel es mir langsam wieder ein. Wir haben uns einen Film im Kino angeschaut, als ich plötzlich von jemand angerempelt worden bin und stürzte. Unglücklicherweise traf ich dabei auf die Kante der Treppe. Es fiel mir ein, dass mich jemand mit aschblondem Haar mit dunkeln Spitzen ansprach und auch wieder auf die Beine half. Er hatte auch einen Freund mit rotem Haar und einem fast dämonischem Blick dabei, er hatte den Krankenwagen gerufen. Ich glaube, der eine hieß Semi ... Krampfhaft versuchte ich mich genau zu erinnern, doch es wollte mir nicht mehr einfallen. Seufzend hörte ich dem Arzt weiter zu. "Ihre Werte sind im optimalen Bereich, wir würden Sie dennoch noch ein paar Tagen zur Beobachtung hier behalten ... Zudem müssen wir sicherstellen, dass keine Probleme beim Laufen haben" Der Gedanke, dass ich morgen nicht zur Schule kann, machte mich traurig. Ich war doch erst eine Woche dort gewesen und habe so viele nette Leute kennen gelernt. Jetzt heißt es, schnell wieder fit zu werden. Nachdem er fertig gesprochen hatte, schaute er mich nochmal kurz freundlich an. Er erwähnte was von wegen, dass er es schön fand, dass Freunde und Verwandte nach mir schauen würde. Etwas stutzig wurde ich schon, da ich mich an keinem Verwandten erinnern konnte. Mit einem kurzem lächeln verabschiedete sich der Arzt. Schweigend schaute ich ihm nach. Die Tür schoss sich nur kurz, nachdem sie wieder geöffnet worden ist. Überrascht schaute ich zu den eintretende Jungen. Das selbstbewusste Auftreten des kleinen Libero, gefolgt von einem gut gelaunten Tanaka ließ mich direkt lächeln. Ich freute mich richtig, die beiden zu sehen. "Hey, was macht ihr den hier?" fragte ich leicht nervös, nachdem Sie sich auf die Bettkante setzten und mich breit angrinsten. "Na was wohl? Wir wollen nach dir sehen!" grinste mich Tanaka freundlich an. Die Nussbraunen Augen des Braunhaarigen funkeln mich aufgeregt an. Ungewollte färbten sich meine Wangen leicht rosarot. Er ist mir so nah ... Mit einem verlegendem lächeln nickte ich dem Vorschlag zu, ein wenig im Park des Krankenhaus sparzieren zu gehen. Da ich mich vorher noch umziehen wollte, verließen die Beiden den Raum. Ich zog mir eine Kurze Schwarze Hose an, dazu ein dunkel Blaues Top und die Volleyball Club Jacke. Nach der Operation bekam ich wieder meine Schiene angelegt, welche mir beim Laufen weiterhin unterstützen sollte. Mein verletztes Knie hatte nun zusätzlich ein Verband umgelegt bekommen, ansonst war alles wie immer. Ich schnappte mir die Krücken, welche mir zur Verfügung gestellt worden sind. Da ich noch immer eine Infusion mit Schmerzmitteln bekam, gestaltete sich das laufen etwas schwierig. Nachdem ich mich auf dem Flure nach den beiden umschaute, sah ich, wie Sie gerade mit einen Rollstuhl angekommen waren. "Setzt dich, wir schieben dich dann nach draußen." sagte Nishinoya mit einem sanftem Lächeln. Er ging zu mir, nahm meinen Arm und legte diesen über seine Schulter, um mich zu stützen. Während er mich langsam in den Rollstuhl half, nahm mir Tanaka die Krücken ab. Diese verstaute er hinter dem Stuhl, ins vorgesehene Fach. Das gleiche passierte mit der Infusion. Sobald alles sitze, wurde ich auch schon langsam nach draußen geschoben. Es schien die Sonne, die warmen Strahlen schienen mich mitten ins Gesicht. Kurz musste ich meine Augen zusammenkeifen, bis sie sich an das helle Licht gewöhnt hatten. Tanaka steuerte eine Parkbank an. Von weitem konnte ich einige Leute sehen, die ebenfalls eine Schwarze Jacke an hatten. Sind Sie alles wegen mir hierher gekommen? Wir näherten uns der Gruppe schnell. "Hey Y/N-Chan!" freudig winkte mir Hinata zu, nachdem er uns entdeckte. Es drehten sich nun die Restlichen nach uns um. Ein wenig nervös wurde ich schon, da ich nun jedes Augenpaar auf mich spürte. Ich mag es doch nicht, so im Mittelpunkt zu stehen. 😣 Als ich dann neben der Parkbank im Schatten abgestellt worden bin, schauten mich alle mit einem freundlichem Lächeln an. Selbst Kageyama schaute mich so an, was ein wenig gruselig aussah. "Hey Kageyama, dass nennst du ein Lächeln?" fragte ich ihn leicht neckend. Als ich ihm darauf ansprach, konnte ich beobachten, wie er leicht rot im Gesicht wurde. Anscheinen war es ihm etwas unangenehm, doch er hatte es zumindest versucht. Das schräge Lachen von Tanaka und Nishinoya lenkte mich etwas ab. Mich steckte ihre gute Laune an, ich fing zu kichern an. "Es ist schön zu sehen, dass du nie dein Lächeln verlierst." sagte Sugawara mit einer erleichterte Stimmlage. Obwohl sich der Drittklässler eher im Hintergrund aufhielt, war sein Beobachtungsinn stark ausgeprägt. Er erkannte sofort, wenn es mir nicht gut ging. Lächelnd sah ich zu ihm rüber, was ihm dazu veranlasst, zurück zu lächeln. Es verging einige Zeit, bis sich einige aus der Gruppe erhoben. Fragend blickte ich zu den Erstklässlern, die sich vor mich in einen Halbkreis stellten. Gerade als Sie sich verabschiedeten, da Sie noch für eine Prüfung lernen müssen, blieb der Blondschopf noch kurz schweigend stehen und schaute mich mit einem monotonen Blick an. Er hob seine Hand, in der sich ein kleines Päckchen befand. "Hier nimm!" er durchlöchert mich schon fast mit seinem Blick, seine Stimme zitterte leicht. Etwas überrasch sah ich zu seinen Händen und nahm das Päckchen dankend an. Er verbeugte sich schnell und drehte sich dann. Noch bevor er los lief, erkannte ich einen leichten rosaroten Schimmer auf seine Wangen. Neugierig schaute ich aufs Päckchen, beschloss aber, dies später zu öffnen. Während die Erstklässler sich langsam von uns entfernten, wurde meine Aufmerksamkeit auf den Drittklässlern geweckt. "Sag mal, wie lange musst du denn noch hier bleiben?" fragte mich Sawamura neugierig. Schnell erhob ich meinen Kopf und schaute direkt in die aufgeregten Augenpaare, die mich umgaben. Leicht verlegen schaute ich zur Seite. "Der Arzt meinte, er würde mich noch ein paar Tage hierbehalten. Leider weiß ich noch nichts genaueres." murmelte ich leicht enttäuschend. "Aber du kommst doch zum Trainingsspiel, richtig?!" kam es direkt vom Libero. Wir sahen zu ihm, seine großen Augen waren voller Hoffnung. "Noya ..." flüsterte Tanaka leicht traurig. "Ich kann leider nichts versprechen ..." während ich das sagte, senkte ich meinen Kopf entschuldigend. Es tat mir im Herzen weh, ihm diese Hoffnung wohlmöglich grade zur Nichte gemacht zu haben. "Es wird nicht das letzte Spiel sein ..." versuchte Asahi anzusetzen. Er wurde dennoch von Sawamura mit einem Handzeichen zum Schweigen gebracht. Ein leichtes Seufzen ließ mich aufschauen. "Solange du schnell wieder gesund wirst, bin ich dir nicht böse. Schließlich hast du es uns möglich gemacht, gegen so ein starkes Team zu spielen. Ich fände es nur schade, dass du dann nicht dabei sein kannst." die Stimme des Liberos klang traurig, eine leichte Spur von Enttäusch schlich sich unter sie. Kurz zuckte ich zusammen, als er mich mit einem ernsten Blick ansah. "Ach das macht doch nichts, ich werde noch so viele Möglichkeiten haben, euch beim spielen zuzusehen." erklärte ich ihm leicht aufgeregt. Natürlich war ich traurig, wohlmöglich nicht am Trainingsspiel teilnehmen zu können. Doch es würde nicht das letzte sein, dass wusste ich. Obwohl es mich verletzte, nicht dabei sein zu können, versuchte ich dennoch, zu lächeln. "Ich mach dir ein Vorschlag." fing ich an. Sofort weckte ich seine Aufmerksamkeit. "Ja?" nun sahn mich die restlichen auch neugierig an. "Für jeden Satz, den ihr gewinnt, koche ich fürs Ganze Team ein tolles Essen. Na was sagt ihr dazu?" "Echt jetzt?" "Dein ESSEN ist der Wahnsinn." Nun saßen zwei völlig aufgedrehte Zweitklässler vor mir. Gegenseitig spornten Sie sich immer mehr an. Kopfschüttelnd beobachte Sawamura die Situation. "Das ist echt lieb gemeint, aber meinst du nicht, dass es etwas zu viel ist? Zudem sind die beiden der Lebende Beweis für den menschlichen Mähdrescher. 😅" fragte mich der Kapitän. "Außerdem, woher wisst ihr Beide, wir ihr Essen schmeckt?" fragte Sawamura den Zweitklässlern suspekt. "Ich hatte Sie mal zum Essen eingeladen." erklärte ich direkt. Die leicht grinsende Blicke der Drittklässler ließen mich kurz zusammen zucken. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass in ihren Köpfen gerade nichts guten abging. "Jetzt müssen wir erst recht gewinnen!" schrie Tanaka begeistert. Nishinoya stimmte ihm grinsend zu. "Du kannst dich auf uns verlassen, wir machen Sie sowas von fertig!" prallte der Libero stolz. So kenne ich unseren Nishinoya. Mit einem leichten grinsen musste ich lachen. "Jetzt schrei hier nicht so rum!" befahl ihm der Kapitän streng, worauf hin er seine Lautstärke etwas runter drehte. Ich spürte einige Blicke auf mich spüren. Vorsichtig schaute ich mich etwas umher. Wegen der Lautstärke des Liberos sahen einige Besucher und Patenten in unsere Richtung. Verlegen schaute ich zu Nishinoya und bat ihm, endlich ruhig zu sein. "Wir müssen dann auch mal langsam Heim ..." schnitt Sawamura an. Obwohl es gerade lustig wurde, da sie mir einiges an Blödsinn erzählten, den Sie immer so in ihre Freizeit machen, hieß es jetzt sich zu verabschieden. Leichte Enttäuschung machte sich in den Gesichtern breit. "Jetzt schon? Ach man ..." jammerte Tanaka. "Leider, wir müssen schließlich auch noch lernen." sagte Asahi unmotiviert. Er hatte anscheinend keine Lust aufs Lernen. Seufzend erhoben sich die Jungs dann von der Bank und vom Boden. "Nishinoya? Würdest du mich noch nach drinnen begleiten?" fragte ich mit leicht rosaroten Wangen. Warte was? Was dachte ich mir eigentlich dabei, ihm zu fragen? Wollte ich allein mit ihm reden? Dieser schaute mich leicht grinsend an. "Klar warum nicht?" Er drehte sich kurz zu seinem besten Freund um. "Bin gleich wieder da!" Lächelnd verabschiedete ich mich in der Zwischenzeit von den anderen. Nachdem sich Nishinoya hinter mich stellte und seine Hände auf die Griffe legte, schob er mich auch schon in Richtung des Krankenhauses. Eine angenehme Wärme machte sich in mir breit, als wir allein waren. Über meine Schulter schaute ich kurz zu ihm rauf. Sein breites zufriedenes Grinsen ließ mein Herz höher schlagen. Schnell drehte ich mich wieder nach vorn, um mein hochrotes Gesicht zu verbergen. Wieso fühle ich mich in seiner Anwesenheit immer so ... verbunden? Während er mich aufs Zimmer schob, schwiegen wir. Doch diese Stille war angenehm. Im Zimmer angekommen bat ich ihm, noch kurz zu warten. "Warte Nishinoya ... ich ..." meine Stimme zitterte leicht. Er half mir dabei, aufs Bett zu setzten. Dankend schaute ich ihm direkt in die Augen, seine funkelten leicht. Ohne ein Wort zu sagen, legte er eine Hand an meine Wange und streichelte diese vorsichtig. Seine Hand ... Verlegen lächelte ich ihn an. "So ein schönes Lächeln." flüsterte er leise, dabei wurde er ebenfalls etwas rot im Gesicht. Ich bemerkte seine Röte und musste leicht kichern. Als ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht streichelte, kam er mir mit seinem Gesicht gefährlich nah. Kurz setzte mein Herz ein Schlag aus, als er sich nur noch wenige Centimeter entfernt von mir war. Sein warmer Atem streifte meine Wangen, meine Hände fingen an nervös zu zittern. Seine Augen funkelten sanft, während er sprach. "Wir sehen uns dann morgen wieder. Nach dem Training bin ich sofort auf dem Weg zu dir." Langsam entfernte er sich mit einem sanften Lächeln. "Ich freue mich schon darauf, dich wieder zu sehen." flüsterte ich verlegen, mein Blick die ganze Zeit in seine braunen Augen gerichtet. Ich konnte mich einfach nicht dran satt sehen ... Langsam verschwand seine warme Hand von meiner Wange, drehte sich um und ging zur Tür. Vor der Tür drehte er sich dann nochmal kurz um und winkte mir freudig zu. "Na dann bis morgen!" Nachdem sich die Tür schloss, ließ ich mich langsam ins Kissen fallen. Eine Hand legte sich genau auf die Stelle, an der mich der Libero grade berührte. "Lass mich nicht allzu lang warten ..." flüsterte ich. Während ich meine Augen schloss, spielte sich vor meinem Inneren Auge die Szene nochmal ab. Seine Berührung, seine Wärme, seine Blicke ... Es fühlte sich alles so angenehm an, ich wollte mehr davon haben. Ihn jetzt gehen zu lassen, tat mir im Herzen weh. Am liebsten wünschte ich mir, dass er noch etwas geblieben wäre. Plötzlich fiel mir ein, dass ich meine Eltern anrufen wollte. Seufzend öffnete ich meine Augen und richtete mich auf. Nachdem ich die Nummer meiner Mutter wählte, piepte es einige Male, bis dann letztendlich die Mailbox ran ging. Komisch ... ist Sie noch auf Arbeit? Wenn Mama nicht ran geht, dann vielleicht Papa? Somit wählte ich seine Nummer. Auch hier ging wieder die Mailbox ran. Enttäuschend, beide nicht erreichen zu können, beschloss ich, ihnen eine Nachricht zu schicken. Zwar ging die Nachricht raus, aber kam nicht beim Empfänger an, da es sonst zwei Pfeile geben würde. Nun bekam ich etwas Angst, nicht, dass meinen Eltern was passiert ist? Während ich drauf wartete, dass die Nachrichten doch noch raus gingen, fiel mir das Päckchen auf, welches auf dem Bett lag. Das Geschenk hatte ich zuvor von Tsukishima bekommen. Dabei erinnerte ich mich, wie er sich bei der Übergabe verhalten hatte. Irgendwie hatte er sich ja schon seltsam verhalten, oder bilde ich mir dass nur ein? Ich griff nach dem Päckchen und öffnete den Deckel. Ein wenig nervös wurde ich schon, schließlich hatte ich mit keinem Geschenk von ihm gerechnet. Kann es sein, dass er mich etwa ... mag? Ein kleines Armband aus gelbvergoldeten Perlen kam zum Vorscheinen. Vorsichtig nahm ich es aus dem Päckchen heraus, um es besser zu betrachten. Ein kleines "Awww wie hübsch. 🤭" entweichet meine Lippen. Schnell legte ich es um meinen linkes Handgelenk. Ich muss mich doch irgendwie dafür revangieren... In diesen Augenblick klingelte mein Handy. In der Hoffnung, dass es meine Eltern waren, griff ich schnell zum Handy. Enttäuschend musste ich feststellen, dass es nur eine Nachricht von einer aus der Klasse war. Da ich nicht unhöflich sein wollte, antwortete ich ihm schnell. Wo ich schon dabei war, ließ ich die restlichen Nachrichten ebenfalls und antwortete auf diese. Plötzlich ploppte eine Nachricht von Tsukishima auf. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als er ein einfaches "Hey" schrieb. Warum werde ich jetzt so nervös? Ich antwortete ihm und bedankte mich für das hübsche Armband. "Es gefällt dir? Das freut mich." Irgendwie löste diese Nachricht ein leichtes kribbeln in mir aus. Obwohl er immer so grob und gemein ist, genoss ich seine Anwesenheit. Schnell machte ich ein Bild von meinem Handgelenk mit dem Armband und schickte es ihm. "Es steht dir echt gut" bekam ich als Antwort zurück, doch die Nachricht wurde kurz darauf von ihm gelöscht. Verwundert schaute ich auf den Chat. Warum löscht er die Nachricht denn jetzt? "Wir sehen uns die Tage." antwortete er plötzlich, bevor er offline ging. "Also wirklich, was sollte dass den nun wieder? Manchmal versteh ich ihn einfach nicht ..." seufzend legte ich mich wieder ins Bett. Noch ein kurzer Blick auf die Nachrichten, die meine Eltern bekommen hatten. Leider wurden diese immer noch nicht abgeschickt. Sie müssen wohl ihre Handys ausgeschaltet haben... Während ich drüber nachdachte, gähnte ich unbewusst. Ich spielte ein wenig an den Perlen des Armbandes herum, bevor mir die Augen zufielen und ich letztendlich einschlief. Mitten in der Nacht wurde ich wach, da ich eine kühlen Luftzug spürte. Da es um diese Zeit schon recht frisch in der Nacht wird, stand ich vorsichtig auf, ging zum Fenster und schloss es zu. Kurz blieb ich am Fenster stehen und schaute in die Finsternis. Es muss recht spät sein, denn es fuhren keine Autos mehr auf der Straße. Mein Blick fiel schleifend der Straße entlang, als ich plötzlich auf ein Augenpaar traf, welches mich beobachte. Kurz blinzelte ich und rieb mir die Augen. "Träume ich..?" murmelte ich leise. Als ich nochmal zu der Stelle schaute, war da niemand. Erleichtert seufzte ich aus. Ich stütze mich an der Fensterbank ab, um mich zum Bett zu begehen. Liegend im Bett angekommen schaute ich nochmal auf mein Handy. 3.29 Uhr. Wieder schleichet sich ein Gähnen auf meine Lippen. Bevor ich mich wieder schlafen legen wollte, schaute ich nach, ob meine Nachrichten meine Eltern erreicht hatten. Leider wurden diese immer noch nicht gelesen. Mama ... Papa... ich hoffe, euch geht es gut ... Der Gedanke, dass es meinen Eltern nicht gut ging, quälte mich ein wenig. Auch früher waren Sie hin und wieder mal für einige Zeit untergetaucht, doch am Ende waren Sie doch wieder da. Doch ob es diesmal das gleiche sein wird? Habe ich Sie ein letztes Mal gesehen? Mama... Papa... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)