Champ Time von Flordelis ================================================================================ Kapitel 7: Warum bist du eigentlich hier? ----------------------------------------- [LEFT]Zwei Tage war es inzwischen her, seit Delion und ich nach Score City zurückgekehrt waren und wir uns voneinander verabschiedet hatten. Seitdem hatten wir uns nicht mehr gesehen, weil er zu beschäftigt gewesen war. Immerhin waren uns die Telefonate am Abend geblieben, in denen uns immer wieder klar wurde, dass es vielleicht besser gewesen wäre, bis nach dem Champ-Cup zu warten – oder uns doch früher alles zu gestehen, damit wir mehr Zeit füreinander hätten.[/LEFT] [LEFT]Nun war es aber schon so, da mussten wir durch – und es würde auch nicht mehr lange dauern.[/LEFT] [LEFT]Ich verbrachte die meiste Zeit in der Arena, um meine Pokémon zu trainieren und zu beschäftigen, damit sie nicht die anderen vermissten, so wie ich Delion.[/LEFT] [LEFT]Außerdem nutzte ich die Gelegenheit, um das Feld zu inspizieren und sicherzugehen, dass nichts den Cup stören könnte. Wie erwartet und gehofft, fand ich bislang allerdings noch keine Fehler. Die Liga-Mitarbeiter hatten alles in bester Ordnung gehalten.[/LEFT] [LEFT]Ohne richtigen Gegner bestand das Training hauptsächlich daraus, mehrere Dummies anzugreifen – oder dass Liberlo ein paar Runden drehte, während ich seine Zeit maß. Für jede Verbesserung erntete er eine seiner Lieblingsbeeren, was ihn stets motivierte. An diesem Tag – fünf Tage vor dem Cup – hatte Liberlo dadurch wieder einen neuen Rekord erstellt, so dass wir am Ende sogar einen High Five teilten.[/LEFT] [LEFT]»Das war echt gute Beinarbeit«, sagte eine Stimme vom Eingang, Liberlo strahlte bereits.[/LEFT] [LEFT]Lächelnd drehte ich mich um und begrüßte die mir wohlbekannte Person: »Hey, Iva. Du bist ganz schön früh dran.«[/LEFT] [LEFT]Iva kam gelassen auf mich zu. Sie trug ihr purpur-farbenes Haar immer noch in einem Haarkranz, ihre Kleidung bestand aus einem schwarzen Leder-Minirock und weißen Overknees – und ich war mir ziemlich sicher, dass ihr Hoodie auf seinem Rücken nach wie vor ein, inzwischen wahrscheinlich verblasstes, Motiv von Delion zierte.[/LEFT] [LEFT]Liberlo stürmte auf sie zu und umarmte sie ungeschickt. Sie tätschelte ihm den Rücken. »Ja, ist schon wieder ein Jahr her, Junge, was?«[/LEFT] [LEFT]Iva war auch in Furlongham aufgewachsen und war zur selben Zeit wie Hop und ich zur Arena-Challenge aufgebrochen. Allerdings war sie nicht einmal bis nach Engine City gekommen, um sich registrieren zu lassen, weil sie schon am Bahnhof von Brassbury beschlossen hatte, zur Rüstungsinsel zu fahren, weil sie glaubte, dort etwas Spannenderes zu erleben. Und der Grund dafür fand sich auch direkt an ihrer Seite.[/LEFT] [LEFT]Saverio trug immer noch seinen lächerlichen Zylinder und die Psycho-Uniform. Soweit ich wusste leitete er inzwischen wieder eine Psycho-Arena in der Unterliga, deswegen war er nicht als Herausforderer hier – obwohl das kein Problem gewesen wäre, ich hatte ihn schon ein paarmal besiegt und glaubte nicht, dass er inzwischen viel besser geworden war. Das hätte Iva mir sonst sicher erzählt, wie so ziemlich alles andere.[/LEFT] [LEFT]Liberlo versuchte auch Saverio zu umarmen, doch dieser benutzte seine telekinetischen Kräfte, um meinen Partner auf Distanz zu halten und ihn schweben zu lassen. Um das zu beenden – mein finsterer Blick half leider nicht – schickte ich Liberlo in seinen Pokéball zurück.[/LEFT] [LEFT]»Ich wollte unbedingt früher hier sein, um dir zu gratulieren«, sagte Iva. »Ich hab gelesen, dass Delion und du nicht nur beim Frühstück gesehen worden seid, man hat sogar beobachtet, wie ihr ein Taxi genommen habt – und erst am nächsten Tag zurück gekommen seid.« Ihr vielsagendes Schmunzeln wurde zu einem richtigen Grinsen. »Und ich sehe, du trägst sogar seine alte Kappe.«[/LEFT] [LEFT]Stolz tippte ich gegen den Schirm davon. »Ja, die hat er mir geschenkt.«[/LEFT] [LEFT]»Awww, ich gratuliere dir~.« Dabei sah sie zu Saverio, der diese Aufforderung gekonnt umging.[/LEFT] [LEFT]»Wirklich sehr elegant«, sagte er. »Zumindest kleidungstechnisch erreichen wir also bald die gleiche Stufe.«[/LEFT] [LEFT]Das blieb hoffentlich auch die einzige. Obwohl er seit unserer ersten Begegnung damals um einiges netter und reifer geworden war, wollte ich ganz sicher nicht zu viel mit ihm teilen. Dafür war er mir auf eine Art, die ich nicht verstand, zu schräg.[/LEFT] [LEFT]»Warum bist du eigentlich hier?«, fragte ich ihn. Die letzten Jahre war er jedenfalls nie zum Champ-Cup gekommen, wahrscheinlich, um damit zu bestätigen, dass er mich nicht huldigen würde.[/LEFT] [LEFT]»Ich bin weiterhin keiner deiner Anhänger«, bestätigte er mir sofort. »Iva und ich haben uns zufällig am Bahnhof getroffen.«[/LEFT] [LEFT]Als ob ich nicht wüsste, dass er und Iva schon seit einem Jahr zusammenlebten. Dachte er wirklich, sie erzählte mir nichts davon?[/LEFT] [LEFT]»Und dann hast du zufällig beschlossen, auch mitzukommen?«[/LEFT] [LEFT]Er legte eine Hand an seine Stirn und schloss die Augen. »Ich habe in meiner Zukunft gesehen, dass ich hier sein werde, um mitanzusehen, wie du deinen Titel verlierst. Nur deswegen bin ich gekommen.«[/LEFT] [LEFT]Iva schüttelte lächelnd mit dem Kopf und rollte dabei mit den Augen. »Eigentlich hab ich ihn überredet, dass wir endlich mal zusammen zum Cup fahren. Er schaut ihn sowieso immer im Fernsehen, warum dann nicht mal live?«[/LEFT] [LEFT]Saverios blaue Augen weiteten sich erschrocken, rasch wedelte er mit einer Hand vor meinem Gesicht. »Nein, nein! Das stimmt so nicht! Vergiss das gleich wieder, Raelene! Saverio benutzt Amnesie! Es ist sehr effektiv!«[/LEFT] [LEFT]Ich lächelte ihn süßlich an. »Es ist wirklich schön, dass du meine Kämpfe so aufmerksam verfolgst. Wenn der Cup vorbei ist, können wir auch mal wieder einen Kampf austragen.«[/LEFT] [LEFT]Er runzelte seine Stirn und ließ die Hand sinken. »Nun, vielleicht werde ich mir Zeit für dich nehmen können. Reden wir nach dem Finale noch einmal.«[/LEFT] [LEFT]War es seltsam, dass ich mich irgendwie darauf freute? Saverio war ein recht guter Trainer, nichts Außergewöhnliches, aber seine telekinetischen Tricks während eines Kampfes waren schön anzusehen.[/LEFT] [LEFT]»Und wenn ich gewinne«, fuhr ich fort und zwinkerte ihm zu, »wirst du endlich zugeben, dass du und Iva ein Paar seid und du sie waaaaahnsinnig liebst.«[/LEFT] [LEFT]Saverio zuckte zurück. Er starrte mich an. »Ist das dein Ernst?«[/LEFT] [LEFT]Als ich nickte, zögerte er nicht lange: er fuhr herum und lief davon. »Saverio benutzt Teleportation!«[/LEFT] [LEFT]Iva und ich sahen ihm nach, bis er panisch vom Kampfplatz verschwunden war. Da sie nicht darauf reagierte, kannte sie das wohl schon und wusste, wo sie ihn später finden könnte.[/LEFT] [LEFT]»Wie hältst du es nur mit ihm aus?«, fragte ich.[/LEFT] [LEFT]Sie zuckte lächelnd mit den Schultern. »Ich mag das. Er ist so exzentrisch, da wird es nie langweilig. Und ich muss nicht aufstehen, wenn die Fernbedienung zu weit weg liegt, weil er sie einfach zu mir schweben lässt.« Sie lachte. »Er ist noch ein bisschen schüchtern, was Emotionen angeht, aber er ist wirklich liebevoll, wenn wir unter uns sind.«[/LEFT] [LEFT]Sie lächelte, einen leichten Rotschimmer im Gesicht, der sie nicht zu stören schien.[/LEFT] [LEFT]Solange sie glücklich war, freute ich mich für sie, auch wenn ich es nicht nachvollziehen konnte. Vermutlich gab es auch irgendwen da draußen, der nicht verstand, was ich an Delion fand – obwohl der Gedanke bei seinem sympathischen Wesen irgendwie sehr abwegig war.[/LEFT] [LEFT]»Wirst du irgendwann auch am Cup teilnehmen?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln.[/LEFT] [LEFT]»Eher nicht. Das sieht nach ganz schön viel Arbeit aus, nur um am Ende zu verlieren.« Sie schüttelte mit dem Kopf. »Da schau ich lieber zu, wie andere mitmachen.«[/LEFT] [LEFT]»Dann lass uns mal nur zum Spaß gegeneinander antreten, wenn der Cup vorbei ist.«[/LEFT] [LEFT]»Da wirst du ja wieder viel Zeit haben, Champ.«[/LEFT] [LEFT]Meine Nackenhaare stellten sich auf, als ich die Stimme hörte. Ohne dass ich es gemerkt hatte, war Roy gemeinsam mit Mel und Mary in die Arena gekommen. Ich freute mich über Mel und Mary und begrüßte diese enthusiastisch – auf Roy hätte ich gut verzichten können.[/LEFT] [LEFT]Natürlich machte er sich nichts daraus. »Auch wenn du jetzt die Freundin vom Liga-Präsidenten bist, wirst du dieses Finale bestimmt nicht überstehen.«[/LEFT] [LEFT]Ich musste glücklicherweise nicht auf diese Provokation eingehen, da Mel bereits das Wort ergriff: »Ich freue mich ja so für dich und Delion. Es wird ja auch Zeit, dass er mal eine Familie gründet. Eure Kinder werden bestimmt zauberhaft, das kann ich kaum erwarten~.«[/LEFT] [LEFT]Vor Überraschung hätte ich fast erschrocken eingeatmet, doch ich hielt mich noch davon ab. Wir waren gerade einmal ein paar Tage zusammen, da erwartete man schon Nachwuchs von uns?[/LEFT] [LEFT]Gut, ich war vielleicht nicht abgeneigt – aber das hatte doch noch Zeit![/LEFT] [LEFT]Zum Glück war Mary da auf meiner Seite: »Raelene ist noch jung, lass sie doch in Ruhe.«[/LEFT] [LEFT]»Ich möchte ja nur, dass sie beide auch das Glück von Kindern erfahren.«[/LEFT] [LEFT]Seltsam, das von Mel zu hören, nachdem sie sich mit ihrem Sohn zerstritten hatte. Andererseits zeigte es aber auch, dass sie trotzdem noch sehr an ihm hing, und das wiederum war doch irgendwie schön. Hoffentlich könnten sie sich irgendwann versöhnen.[/LEFT] [LEFT]»Um mal auf ein anderes Thema zu kommen«, sagte ich dazwischen. »Sind wirklich schon alle Challenger durch, dass ihr schon hier seid?«[/LEFT] [LEFT]»Es waren dieses Jahr nicht sehr viele«, erklärte Mary.[/LEFT] [LEFT]»Und an mir kamen sogar nur zwei vorbei.« Roy lächelte selbstzufrieden. »Das wird also eine kurze Vorrunde.«[/LEFT] [LEFT]Vermutlich sah er sich selbst auch schon wieder im Finalkampf. Innerlich erinnerte ich mich daran, Alola-Vulpix für den Kampf zu reaktivieren, statt nur mit ihm spazieren zu gehen.«[/LEFT] [LEFT]Aber warum waren es dieses Jahr so wenig Challenger? Waren so viele schon an Kabu gescheitert? Oder hing das am Ende auch wieder mit diesem mysteriösen vielversprechenden Trainer zusammen? Die Versuchung war groß, jemanden um ein Video eines Kampfes dieser Person zu bitten, aber ich beherrschte mich weiterhin. Es war nicht mehr lang, bis ich ihn live sehen könnte.[/LEFT] [LEFT]Worauf ich mich aber auch freute waren die Kämpfe der Arenaleiter. Da ich mir die Challenger nie vor Ort ansah, bekam ich wenig von den Kämpfen der Arenaleiter mit – und manchmal fehlte mir das. Jeder von ihnen hatte seinen eigenen Stil, etwas, worauf er mehr Wert legte als andere. So war jeder Kampf von ihnen immer wieder aufregend.[/LEFT] [LEFT]»Und wieso seid ihr alle jetzt hier?«, fragte Iva und deutete dabei auf den Boden, um zu zeigen, dass sie die Arena meinte.[/LEFT] [LEFT]»Wir wollten Raelene gratulieren«, sagte Mary, sie brachte sogar den Hauch eines Lächelns zustande. »Wegen der Sache mit Delion. Wir freuen uns, dass es endlich geklappt hat.«[/LEFT] [LEFT]Zu sehen, dass Mary nun nicht mehr immer so teilnahmslos dreinsah, freute mich. Es war zwar nur wenig, aber dafür war ich gerne verantwortlich. Ihre Worte verwunderten mich allerdings. Mit gerunzelter Stirn sah ich Roy an. »Du bist auch deswegen da?«[/LEFT] [LEFT]Er legte den Kopf schief. »Klar. Ich freue mich auch für dich, wir sind doch Freunde.«[/LEFT] [LEFT]»Sind wir das?«[/LEFT] [LEFT]»Ich schicke dir jedes Jahr zum Geburtstag sogar Glückwünsche.«[/LEFT] [LEFT]»Das sind Selfies!«[/LEFT] [LEFT]»Glückwunsch-Selfies!«[/LEFT] [LEFT]Mels Lachen durchbrach die angespannte Stimmung. »Es ist schön zu sehen, dass ihr euch so gut versteht. Gerade weil ihr so harte Rivalen seid.«[/LEFT] [LEFT]Ich hatte bislang nicht darüber nachgedacht, aber im Grunde stimmte es: Roy und ich konnten uns gut verstehen, wenn wir wollten. Selbst seine Niederlagen hatte er immer mit Bravour ertragen, um mir danach zu gratulieren. Vielleicht hatte Hop ja recht und Roy war nur so wütend auf mich, weil ich Delion vor ihm besiegt hatte. Dann ginge es ihm ähnlich wie Delion selbst damals. Sollte ich dann auch mal ein klärendes Gespräch mit Roy führen?[/LEFT] [LEFT]»Außerdem freue ich mich für uns«, sagte er mit gehobenen Händen, was mir jeden Wunsch, dieses Gespräch zu führen, vermieste. »Dann werden wir bei den Cup-Besprechungen mal nicht miterleben müssen, wie ihr beide euch anschmachtet, ohne etwas zu sagen.«[/LEFT] [LEFT]»Wirklich so offensichtlich?«, fragte ich zerknirscht.[/LEFT] [LEFT]Dass Hop und Sania es sahen wunderte mich nicht, wir kannten uns immerhin schon lange, aber bei den Arenaleitern war ich doch peinlich berührt. Vor allem aber deswegen, weil ich es gar nicht bemerkt hatte, was mir das Gefühl gab, nicht sehr umsichtig zu sein. War mein Pessimismus wirklich so stark gewesen, das alles zu übertünchen?[/LEFT] [LEFT]Während Mary zur Seite sah, nickte Mel lächelnd. »Ich wollte euch schon zusammenschieben und küsst euch sagen, damit ihr es beide endlich einseht.«[/LEFT] [LEFT]»Awww~«, entfuhr es Iva. »Das hätte ich wirklich gern gesehen.«[/LEFT] [LEFT]»Kann ich nochmal das Thema wechseln?«, fragte ich, während mein Gesicht bereits heiß wie ein Wagong war. Warum musste man so viel direkt vor mir darüber reden und immer wieder darauf zurückkommen? »Hop hat gesagt, es gäbe einen sehr vielversprechenden Trainer dieses Jahr. Seht ihr das auch so?«[/LEFT] [LEFT]Die drei schwiegen einen Moment nachdenklich. Stimmte etwas mit diesem Challenger nicht? Hatte er doch gegen Roy verloren?[/LEFT] [LEFT]Dieser übernahm schließlich die Antwort: »Ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass er echtes Champ-Potential hat. Deswegen gehe ich davon aus, dass du verlieren wirst.«[/LEFT] [LEFT]Also dachte er gar nicht, dass er dieses Jahr ins Finale käme? Das erfüllte mich mit noch mehr Vorfreude. Eine echte Herausforderung, die nicht nervig oder unfair war, hatte ich seit Jahren nicht mehr erlebt.[/LEFT] [LEFT]»Hoffentlich lügt ihr auch nicht, ich erwarte einen spannenden Kampf.«[/LEFT] [LEFT]Alle drei versicherten mir, dass sie es ehrlich meinten.[/LEFT] [LEFT]»Da wir das jetzt geklärt haben«, meinte Iva und ergriff meinen Arm, »will irgendwer mit uns essen gehen? Ich will unbedingt noch mehr über die Beziehung der beiden erfahren.«[/LEFT] [LEFT]Mein Gesicht war gerade erst abgekühlt, erhitzte sich aber schlagartig wieder. »W-wa...?«[/LEFT] [LEFT]Roy hob die Hände. »Danke, ich verzichte. Ich hab eh noch ein Fantreffen vor mir. Also herzlichen Glückwunsch noch mal, turtelt bitte ab sofort unter vier Augen, und wir sehen uns.«[/LEFT] [LEFT]Er grinste, während er das sagte, was mir zumindest verriet, dass er es nicht wirklich ernst meinte. Außer vielleicht den Teil mit dem Turteln. Während er davonging, rief ich ihm noch etwas hinterher: »Halt beim nächsten Glückwunsch-Selfie wenigstens ein Schild hoch!«[/LEFT] [LEFT]Ohne sich umzudrehen winkte er mir zu. Hoffentlich hieß das, dass er das täte. Oder dass er zumindest einen Hashtag beim Posten benutzte.[/LEFT] [LEFT]Iva ließ sich nicht von seinem Abgang stören und wandte sich stattdessen Mel und Mary zu. »Wie sieht es mit euch aus?«[/LEFT] [LEFT]Mary legte den Kopf schief, Mel nickte derweil enthusiastisch. »Ich weiß zwar nicht, wer du bist, Kleines, aber ich mag deine Denkweise. Und ich könnte etwas zu essen vertragen.«[/LEFT] [LEFT]Mary nickte dazu, wohl nicht mehr ganz so verlegen, da Mel dabei sein wollte.[/LEFT] [LEFT]Ich ergab mich deswegen der Mehrheitsmeinung. »Okay, gehen wir essen, dann erzähle ich euch, wer Iva ist. Und wer ihr Freund ist.«[/LEFT] [LEFT]Ohne zu erwähnen, dass sie ein Paar wären, damit Saverio nicht auch vom Essen abhauen würde.[/LEFT] [LEFT]Siegessicher reckte Iva ihren Arm in die Luft, dann zog sie mich mit sich, damit wir den Plan in die Tat umsetzen könnte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Sie wussten alle Bescheid?«, hakte Delion überrascht nach.[/LEFT] [LEFT]Ich hatte das Telefon auf laut gestellt, während ich mir das noch feuchte Haar nach meiner Dusche bürstete. »Ich war auch irritiert. Aber anscheinend waren wir wohl sehr offensichtlich.«[/LEFT] [LEFT]Er sagte nichts, aber ich stellte mir vor, wie er sich gerade etwas vor das Gesicht hielt, um seine Verlegenheit zu überspielen. Nach wenigen Sekunden wurde ein leises, von Schmerzen erfülltes Stöhnen hörbar, dem sich endlich auch Worte anschlossen: »Ich muss die morgen alle treffen.«[/LEFT] [LEFT]Ich hätte ihn fast daran erinnert, dass ich auch dabei sein würde, aber vermutlich hätte es das nur schlimmer gemacht.[/LEFT] [LEFT]»Ich verstehe auch nicht, warum wir das nicht sehen konnten. Aber besser spät als nie.«[/LEFT] [LEFT]»Wäre es besser, wenn wir vor dem offiziellen Treffen das Thema anschneiden? Oder lassen wir es einfach unter den Tisch fallen?«[/LEFT] [LEFT]Beides hatte etwas für sich. Aber nachdem Mel so begeistert gewesen war, zweifelte ich daran, dass sie es uns mit letzterem einfach machen würde. Also blieb nur eines: »Wir sollten es kurz ansprechen, dann kannst du ja darauf hinweisen, dass es bei der Besprechung nicht darum geht und weitere Fragen etwas für die Freizeit sind.«[/LEFT] [LEFT]»Ist vermutlich das beste.«[/LEFT] [LEFT]Er seufzte. »Das wäre alles leichter, wenn wir mehr Zeit für uns hätten.«[/LEFT] [LEFT]»Der Cup ist ja bald vorbei, dann können wir machen, was wir wollen.«[/LEFT] [LEFT]Vor allem hoffte ich darauf, dass wir ein paar Tage mehr wegfuhren, um mehr Zeit miteinander und mit unseren Pokémon verbringen zu können. Vielleicht entdeckten wir dabei auch Dinge, die anderen noch verborgen geblieben waren.[/LEFT] [LEFT]»Ja, das ist gerade mein einziger Hoffnungsschimmer. Ich-«[/LEFT] [LEFT]Er unterbrach sich selbst und sagte undeutlich etwas zu jemandem, der bei ihm im Raum stehen musste. Eine kurze Unterhaltung folgte, deren Inhalt ich nicht verstand.[/LEFT] [LEFT]Als er wieder mit mir sprach, seufzte er. »Anscheinend gibt es noch etwas, das ich tun muss. Deswegen muss ich jetzt los.«[/LEFT] [LEFT]»Etwas Schlimmes?«, hakte ich nach.[/LEFT] [LEFT]»Nein, nein, keine Sorge.« Er zögerte kurz. »Wir sehen uns morgen, okay? Schlaf gut.«[/LEFT] [LEFT]Ich bedankte mich dafür und wünschte ihm wenig Stress. Er lachte müde. »Danke. Ich denke an dich.«[/LEFT] [LEFT]Bevor ich etwas dazu sagen konnte, hatte er bereits aufgelegt. Meine Mundwinkel wanderten von ganz allein nach oben. Delion dachte an mich, und er gab es sogar zu. Vor ein paar Tagen wäre das noch undenkbar gewesen, aber nun war es die Realität.[/LEFT] [LEFT]Ich stand auf, das Handy an meine Brust gepresst und drehte mich lachend im Kreis. Schließlich ließ ich mich rückwärts auf das Bett fallen.[/LEFT] [LEFT]Delion liebte mich und die ganze Region schien es bereits zu wissen.[/LEFT] [LEFT]Und nichts könnte mich glücklicher machen.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)