Angeama - Es war einmal von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 23: Es war einmal ... ----------------------------- Als sich die Tür zu Klaus hinter ihnen schloss, verschwand diese mit einem leisen Puff und einer kleinen Staub-, oder war es eine Schneewolke? Jedenfalls war sie weg. Einfach weg, als ob es sie nie gegeben hätte. Genauso war die blaue Postbotenuniform und der rote Mantel, sowie auch die rote Mütze mit der weißen Pelzumrandung verschwunden. Da standen sie nun, im schwarzen Nichts des Inhaltsverzeichnisses, allein, sich selbst überlassen, auf die Dunkelheit vor ihnen starrend und allem voran wieder sie selbst. Auch von Opa, Cernunnos oder diesem Neuling…Svarog fehlte jede Spur. Und Vegeta und Goku wussten, was das bedeutete. Wie hatte Opa es damals beschrieben? Es war Zeit, über das Gelernte angemessen zu reflektieren. Erst dann würde Angeama ihnen den Weg in das nächste Kapitel freigeben. Doch, wenn Vegeta ehrlich war, wollte er nicht darüber nachdenken. Er hatte genug Zeit in Klaus mit Nachdenken verbracht. Mit reflektieren. Mit … „Oh schade.“ Mit … Kakarott, dachte der Prinz seinen begonnenen Satz zu Ende. Die Augen für einige Sekunden einfach nur schließend und tief durchatmend, wandte er sich dem Jüngeren zu. „Was ist schade?“ Als ob Vegeta seinen Artgenossen bei etwas ertappt hätte, zog dieser schnell seine Hand unter seinem Trainingsanzug hervor. „Nichts.“ Das dämliche Grinsen und das lächerliche sich am Hinterkopf kratzen, das daraufhin folgte, machte den Anblick Kakarotts nur noch verdächtiger. „Es ist NIE einfach nur NICHTS. Bei dir zumindest nicht.“ „Doch, diesmal schon.“ Goku nahm seine Hand herunter und das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Danach wandte er sich einfach ab, drehte Vegeta den Rücken zu und es wirkte als würde er sich im Inhaltsverzeichnis, dieser elenden Dunkelheit, umsehen. Vegetas Augen verengten sich, fixierten den Jüngeren. Dann zählte er. Eins. Zwei. Drei. Viiier. Füüün- „Es ist nur…“ -nf. Wusste er’s doch, dass es nie nichts war. Unbewusst begann Vegeta zu grinsen als sich Kakarott zu ihm umdrehte. Doch als Goku jenes erblickte, verstummte er augenblicklich wieder. „Nein…nein, vergiss es. Es ist wirklich nichts.“ Die Arme verschränkend, drehte sich Goku wieder von dem Kleineren weg. Das durfte doch nicht wahr sein! Jetzt hatte es Kakarott doch tatsächlich geschafft, dass er es verdammt nochmal wissen wollte!! Sich innerlich die Haare raufend, sich zwanzig Mal selbst ermahnend es nicht zu tun, nicht nachzufragen … machte er es doch. Er marschierte um Goku herum, stellte sich mit verschränkten Armen vor den Jüngeren und starrte mit finsterem Blick zu ihm auf. „Jetzt sag’s schon.“ Und dann tat Goku etwas, dass völlig untypisch für ihn war. Er wich Vegetas Blick aus. Er ... hatte bis jetzt seinem Blick IMMER standgehalten! Warum zur Hölle wich er ihm aus?! Scheiße, jetzt war Vegeta noch neugieriger und gleichzeitig, irgendwie irritiert. „Kakarott. Hey!“ „Lass es gut sein, ja?“ Er sollte es was?! Noch verwirrter als zuvor, starrte er den Jüngeren eine Zeit lang, mit blitzenden Augen an. Dann wurden sie finster. „Tz…schön. Von mir aus. Dann eben nicht. Dann, dann erstick dran.“ Eingeschnappt drehte nun er dem Größeren den Rücken zu. „Ähm…“, kam es kurze Zeit darauf von Goku. „Bist du jetzt sauer?“ „Nein.“ „Sicher?“ „Ja.“ „Okay. Alsooo was glaubst du, wann Opa und die anderen wieder auftauchen?“ „Mir doch egal.“ „Mmh, vielleicht sollten wir uns dann einfach mal ein wenig über Klaus unterhalten? Ich mein wir sollen ja darüber nachdenken, was wir gelernt haben und so.“ Stille. „Vegeta?“ Stille. „Hey, Vegeta?“ Goku kam um den Prinzen herum, der sofort seinen Kopf zur Seite drehte. „Ich dachte, du bist nicht sauer.“ „Bin ich auch nicht.“ „Was ist dann los?“ „… … …nichts.“ Überrascht hob sich eine Augenbraue des Jüngeren bis er realisierte, was los war. „Du“ Goku musste sich ein Grinsen verkneifen. „Willst es wirklich wissen, was?“ „Tzz, nein.“ „Also, soll ich es dir nicht verraten?“ „Mach doch was du willst.“ Jetzt konnte sich der Größere das Grinsen wirklich nicht mehr verkneifen. „Okay. Ich sag’s dir, aber, nicht wütend werden, ja?“ Vegeta musste all seine Selbstbeherrschung aufbringen, sich in jenem Moment nichts, absolut nichts anmerken zu lassen. Wie eine Statue stand er da, rührte sich nicht und sah auch nicht zu Kakarott auf. Fixierte angestrengt einen Punkt in der Dunkelheit. „…ich höre.“ „Na schön. Also“ Goku rieb sich über den Nacken, schon wieder, starrte das Schwarz zwischen sich und Vegeta an. „Ich hab während dem Märchen ein paar Stunden Schlaf ausgelassen und naja, an was gearbeitet halt.“ „Und weiter?“ Einen kurzen Blick auf Vegeta werfend und danach wieder zu seinen Füßen starrend, fuhr Goku fort: „Naja, Klaus konnte ja echt gut schnitzen und so…daher konnte ich das eben auch und“ Erneut huschten seine Augen zum Prinzen und gleich wieder weg. „Da hab ich, also ich hab…naja, ich hab dir eben was geschnitzt.“ Stille. „Ich wollte es dir an Weihnachten geben, aber dann war da so viel los, der Typ, der dich weggeholt hat…die Zwei Clan-Anführer, die mich zusammen geschlagen haben, der Schlitten und all die Geschenke, die wir dann noch ausliefern mussten, ich wollte es dir eigentlich geben, nachdem wir zurück im Postamt gewesen wären, aber da war ja dann schon die Tür ins Inhaltsverzeichnis und dann sind wir da durch und dann wollte ich es dir eben jetzt geben, aber, naja es war in meiner Manteltasche und der Mantel ist weg und es ist eben auch nicht mehr da, deswegen hab ich gesagt, dass…nichts ist. Ist ja auch nichts mehr da…“ „Du wolltest mir also etwas…schenken?“ Mit skeptischem Blick wandte sich Vegeta zum ersten Mal seit Kakarott zu reden angefangen hatte, diesem zu. Bis jetzt hatte er einfach nur zugehört. Eigentlich hatte er mehr versucht bei Gokus Gebrabbel überhaupt mitzukommen. „Ja wollte ich.“ Eine Augenbraue des Prinzen hob sich skeptisch nach oben. „Warum?“ „Ähm, warum nicht?“ „Ich…wollte kein Geschenk.“ „Ich weiß.“ „Wir haben uns noch nie was geschenkt.“ „Ich weiß.“ „Das ist doch…das ist…geht’s noch? Das ist doch lächerlich, Kakarott!“ „Dann ist es ja gut, dass es weg ist.“ Mit diesen Worten und einem, für Vegeta überaus irritierenden Gesichtsausdruck, der irgendwie, was? Verletzt? … aussah, blickte Goku einfach nur zur Seite. „Nachdem du das jetzt weißt können wir ja weiter machen.“ Verdammt. Was war das nur? Was sollte das? Wie kam Kakarott nur auf so eine bescheuerte Idee ihm … ihm etwas … und überhaupt … wie war das gewesen? Kakarott hatte deswegen auf den ohnehin sehr begrenzten Schlaf verzichtet? Der, der hatte sich doch nicht mehr alle! Der … das … Scheiße, verflucht noch eins! „Was, was war es denn?“ „Mh?“ „Was hast du geschnitzt?“ „Ach, nichts Aufregendes.Nur, naja…ich hab das Pony nachgeschnitzt. Hatte das Gefühl, dass du es irgendwie mochtest. Ich dachte, du freust dich vielleicht darüber, so was wie eine Erinnerung daran zu haben.“ Vegeta blinzelte. Und blinzelte. In seinem Kopf herrschte Stille und Chaos zugleich. Und irgendwie … irgendwo … regte sich etwas in dem Prinzen als Bilder von Ponykakarott an ihm vorbeirauschten und Gesprächsfetzen, die er mit diesem Tier geführt hatte und … und … „Danke.“, rutschte es ihm plötzlich am Ende von dem Chaos in seinem Kopf heraus. Überrascht ruckte Gokus Gesicht wieder zu Vegeta und für einen kurzen, aber sehr intensiven Moment, sahen sie sich einfach nur an bis ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht des Jüngeren erschien und Vegeta es mit einem minimalen Heben seines rechten Mundwinkels für eine Sekunde erwiderte. Danach wandte er sich sofort ab. Nicht, dass ihm noch ein dankbares Lächeln oder noch mehr solcher bescheuerten Danksagungen rausrutschten. Aber selbst dieses kurze Lächeln Vegetas reichte Goku schon. Es war ohnehin mehr als er erwartet hatte, denn gerade bei Vegeta wusste er irgendwie nie was genau er überhaupt erwarten konnte … Doch so ein klitzekleines bisschen war er nun doch zufrieden mit sich. „Na sieh mal einer an“, kam es überrascht, aber auch ein wenig beleidigt, in einem anderen teil des Inhaltsverzeichnisses von Cernunnos. „Was sehen meine Äuglein? Haben die beidne tatsächlich miteinander gesprochen ohne sich anzukeifen wie zwei alte Borkenweiber?“ „Es sieht fast so aus.“, stimmte Opa wohlwollend nickend zu. Svarog richtetet sich stramm auf. „Ich sagen, ich wissen was tun.“ Cernunnos Schwanzquaste pendelte durch die Luft und er äffte den Zar von Thaurien mit gen Himmel gereckten Augen nach. „Und ich sagen, du haben Glück gehabt.“ „Wie meinen?“ „Glück. Gehabt.“, wiederholte der Herr der Anderswelt und erntete einen bitterbösen Blick von Svarog. „Immerhin Geschichte nicht so Desaster, wie Geschichte von dir!“ „Meine Herren“, mischte sich Opa in seinem Ohrenbackensessel versöhnlich ein. „Nicht streiten. Es ist doch gut, dass unsere beiden Gäste scheinbar einen kleinen Teil ihrer Differenzen beilegen konnten und sich etwas angenähert haben. Wir müssen uns nun überlegen, wie sie dieses Band festigen können.“ Cernunnos verzog das Gesicht. „Ich sag euch, das wird bei diesen beiden nie etwas. Die sind einfach zu stur.“ „Woher du wollen wissen?“ Der kleine, grüne Gnom mit den Ziegenbeinen und dem großen Geweih auf dem Kopf, wackelte mit diesem. „Das sagt mir mein Gefühl. Bis die hier raus sind, dauert es ewig. Bei dem Einen ist viel zu viel vergraben, was er niemals Preis geben will und der andere denkt nicht mal bis zu seiner Nasenspitze und merkt überhaupt nichts.“ Svarog kniff die Augen zusammen und beobachtetet Vegeta und Son Goku weiter, wie sie an ihrem Platz im Inhaltsverzeichnis standen und sich … nichts mehr zu sagen hatten. „Dann vielleicht Zeit für weiteres Märchen aus meiner Hand.“ Er schlug das Buch Angeama auf und begann darin zu blättern. Cernunnos sprang heran und riss es ihm aus den Händen. „Wag es ja nicht, sie gleich ein zweites Mal hintereinander in eines DEINER Märchen zu schicken!“ Svarog ging finster drein Blickend auf den Herrn der Anderswelt zu. Opa hob beschwichtigend die Hände. „Bitte, meine Herren. Keinen Streit. Nicht unter uns. Wir haben unsere Meinungsverschiedenheiten, aber wenigstens sollten wie uns von diesem kindischen Gestreite nicht auch noch anstecken lassen.“ Cernunnos grinste breit und wackelte mit seinen buschigen Augenbrauen in Svarogs Richtung, der sich aber davon nicht provozieren ließ und von dem Herrn der Anderswelt abwendete. „Was du also schlagen vor, Opa?“ „Nun“, überlegte jener und strich sich über seinen wohlgestutzten Bart. „Ich denke, wir können sie noch ein wenig für sich lassen, ehe wir die nächsten Türen schicken und ich denke auch, diesmal sollten wir ihnen die Wahl überlassen und keine bestimmten Türen für sie heraufbeschwören.“ Die anderen beiden traten neben den Sessel und starrten gespannt in die Finsternis und zu ihren Gästen. Son Goku hatte die Finger in seinem Nacken verschränkt und sah sich gespannt in der Schwärze um. Sie warteten nun schon ziemlich lange und ihm war ein wenig langweilig. Eigentlich hatte er ja damit gerechnet, dass Opa, Cernunnos und der andere … dessen Namen er leider vergessen hatte, sie empfangen würden. Das war aber nicht so gewesen und auch jetzt fehlte von den Dreien jede Spur. Seine Augen wanderten zu Vegeta, der nicht weit von ihm stand. Wie könnte es auch anders sein, mit verschränkten Armen und finster vor sich hin blickend. Aber das machte nichts. Goku lächelte noch breiter. Denn zum ersten mal seit sie in dieses Buch gekommen waren, hatte er das Gefühl, dass sie sich irgendwie verstanden hatten. Also verstanden in dem Sinne hatten sie sich ja eigentlich noch nie und seit Boo … war es zwar friedlicher zwischen ihnen geworden aber auch wirklich nicht mehr. Sie trainierten hin und wieder mal miteinander und Goku war echt froh, dass er Vegeta als Trainingspartner hatte, aber darüber hinaus sahen sie sich nur zu Bulmas Grillfesten. Gokus Augen wanderten wieder zu Vegetas Rücken. Eigentlich gab es da ja schon ein paar Dinge, die er den Älteren gerne gefragt hätte, auch schon länger, doch Vegeta hatte nie den Eindruck gemacht, als würde er mit ihm darüber reden wollen, als würde er überhaupt über irgendetwas mit ihm reden wollen. Aber. sie warteten ja noch immer … und es passierte nichts … und wenn noch eine ganze Weile nichts passierte, dann … dann … könnte er doch auch die Chance jetzt nutzen, oder? „Vegeta?“ „Mhm?“ „Sag mal...früher...also ganz früher,wie...wie war das denn bei uns?“ Mit fragend gehobener Braue drehte der Prinz seinen Kopf. „Werd deutlicher.“ „Ja also“, mit einem verlegenen Lächeln druckste Goku herum. „Da hier nichts passiert und wir uns doch recht gut verstanden haben gerade...ich wollte eigentlich schon länger mal wissen...wie...also wie es dort war wo wir hergekommen sind.“ Die Irritation in Vegetas Gesicht erreichte eine neue Dimension und er rieb sich genervt über die Schläfe. „Ist dein Gehirn jetzt schon so durchlöchert, dass du vergessen hast wie es in deinem zu Hause aussieht?!“ Goku blinzelte bis er verstand, dann hob er abwehrend die Hände. „Nein, neinneinneinnein, so meinte ich das nicht.“ „Wie dann?“ „Na, ich wollte wissen wie es...wie es...in unserer Heimat ausgesehen hat. Auf...auf unserem Heimatplaneten. Dem, den Freezer...“, seine Stimme wurde immer leiser und nervös wendete er den Blick ab. Er wusste, dass dies ein rotes Tuch für Vegeta war. „...zerstört hat.“, kam es nur noch als ein Flüstern über seine Lippen. Vegeta klappte die Kinnlade nach unten. Er hatte ja mit vielem gerechnet, aber damit nicht. Damit ganz gewiss nicht. Und vor allen Dingen, hatte er nicht erst vor Kurzem genau darüber nachgedacht? Er versuchte sich zu erinnern. In Klaus war einfach so verdammt viel geschehen. „Vegeta?“, hakte Goku vorsichtig nach als die erwartete Explosion ausblieb und der Ältere so gar nicht auf seine Worte reagierte. „Alles okay?“ Ruckartig schoss der Kopf des Prinzen nach oben und seine Augen, zu schmalen Schlitzen verengt fokussierten Kakarott, der vorsichtshalber einen Schritt zurück machte. „Wie kommst du JETZT auf diesen Kram?!“ Ein Schulterzucken. „Ist mir grad so eingefallen...und da hier nichts passiert dachte ich...ich frag mal.“ Er konnte ihm ja schlecht sagen, dass er das schon sehr lange wissen wollte, aber niemals gefragt hatte, weil er, Vegeta, nun nicht den Eindruck machte, gerne Geplauder über seine Vergangenheit zu betreiben … überhaupt Geplauder zu betreiben. Aber da sie das hier irgendwie mussten, war das vielleicht die Gelegenheit, die nie wieder kam. Während Goku das dachte, war Vegeta gedanklich mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Zum einen fragte er sich echt, wie Kakarott plötzlich auf diesen Mist kam, oder ob er eine andere Technik entwickelt hatte, seine Gedanken zu lesen, oder mit Tieren zu sprechen und Ponykakarott hatte ihm irgendetwas gepetzt! Nach diesem Gedanken stockte der Fluss in Vegetas Kopf und der Prinz schüttelte ihn, rieb sich innerlich verzweifelt über das Gesicht. Was er da schon dachte! Das war ja lächerlich! Diese blöden Märchen mit ihren beschissenen Märchenfähigkeiten und überhaupt … Kakarott und Gedanken lesen … verdammt, er musste hier raus, bevor er wahnsinnig wurde! Den Jüngeren mit seinem üblichen Blick ins Auge fassend und zu einer geharnischten Antwort ansetzend, um Kakarott klarzumachen, dass er sich seine Fragen sonst wohin schieben konnte, machte er einen Schritt auf ihn zu und wäre fast in eine der plötzlich auftauchenden Türen von Angeama gerannt. „Verdammt nochmal, was soll der Mist?!“, fluchte er und ging um die Tür herum, nur um festzustellen, dass sich Kakarott von der Tür und ihm abgewandt hatte und sich die ganze Masse dieser betrachtete. „Oh, ich glaube das Buch will, dass wir weiter machen.“, trällerte die Stimme des anderen Saiyajins überfröhlich in seinen Ohren. „Was denkst du Vegeta? Was nehmen wir?“ Und als der Prinz zu Goku sah, war da nichts mehr zu sehen von der verunsicherten Art und der ebenso verunsichert gestellten Frage von eben. Da stand nur wieder der trottelige, ständig fröhliche und zufriedene Kakarott vor ihm, mit diesem wahnsinnig nervenden Grinsen auf dem Gesicht. „Woher zur Hölle soll ich das wissen?“, gab er barsch zurück. „Na du willst doch immer die Geschichten aussuchen.“ „Tz...weil deine immer in einer Katastrophe enden.“ Gokus Gesicht versteinerte. Vegeta klatschte sich innerlich gegen die Stirn und es kam genau die Reaktion, die er beim erkennen seines Fehlers von Kakarott vermutet hatte. Nach der Versteinerung wurden Gokus Züge für einen Moment sehr ernst und finster. „Das Feuerzeug hast du dir ausgesucht Vegeta. Und da ist es bisher wohl am meisten eskaliert.“ Wo er recht hatte … aber, sollte er darauf jetzt eingehen? „Ich dachte das hätten wir geklärt?“ „Geklärt?“ Vegeta hob eine Braue. „Besprochen. Erledigt.“ „Haben wir.“ „Was soll das dann jetzt?“ „Warum interessiert dich das plötzlich?“ „Weil ich keinen Bock habe, dass das noch tausendmal zur Sprache kommt!“ Vegeta folgte Goku durch die Reihen der Türe, während sie sprachen. Plötzlich blieb der Jüngere stehen, ballte kurz seine Hände und ließ sie dann wieder locker. „Wir haben besprochen, warum es passiert ist, ja.“ „Dann ist doch alles gesagt.“ „Nein.“ „Nein?“ „Nein.“ „Das du mir gesagt hast, warum du es getan hast, ist das eine. Das ich damit erst noch klar kommen muss, ist das andere.“ „Verdammt Kakarott, stell dich nicht so an! Es war ein Märchen! Es ist niemals wirklich passiert!“ Goku drehte sich wütend um. „Für mich ist es das!“ „Für mich aber nicht!“ Sie starrten sich an, beide wütend, beide frustriert. Son Goku lag so viel auf der Zunge, was er Vegeta gerne an den Kopf werfen würde, doch er schluckte es runter, dachte an die Momente in Klaus, dachte an diesen einen Satz von Vegeta. 'Bist du nicht!' Und er wusste, er hatte ihn sich nicht nur eingebildet. Er wusste, Vegeta hatte ihn gesagt und er hatte es in diesem Moment auch so gemeint. Und er hoffte, auch die anderen Dinge, die er in Klaus von dem Älteren gehört hatte, hatte dieser so gemeint … nein, falsch, er hoffte es nicht, er wusste es. Tief durchatmend schluckte er alles hinunter. Er würde einfach später nochmal mit Vegeta reden. Später, wenn es besser passte. Wie es aussah würden sie ja noch eine ganze Weile hier drin feststecken. „Also gut“, sagte er in friedlichem und versöhnenden Tonfall. „Es sind Märchen.“ Was nichts daran änderte, dass die Dinge darin real waren, fügte er im Geiste hinzu. Vegeta ahnte davon nichts. „Endlich siehst du es ein.“ Goku nickte. „Können wir dann weitermachen?“ Goku nickte wieder und der Prinz sah sich mit finsterem Gesicht um. Lass die Namen auf der Tür. 'Der goldene Apfel', 'Die sieben Raben', 'Der alte Bumbaadai', 'Die Tochter des Königs Untersee', 'Die kleine Meerjungfrau', 'Die Froschkönigin' … Gott, es gab einfach so viele davon und er hatte absolut keine Ahnung was sie dahinter erwartete. „Wollen wir das hier nehmen?“ Vegeta drehte sich zu Son Goku um, der vor einer Tür stand auf der 'Schneeweißchen und Rosenrot' geschrieben stand. „Wie kommst du denn auf die?“ „Weiß und Rot“, Goku grinste. „Das sind die Farben, die ich in Klaus getragen habe und da lief es doch gar nicht schlecht, oder?“ Vegeta trat skeptisch näher und maß den Jüngeren von der Seite mit einem schrägen Blick. Aber abstreiten, dass sie Klaus wirklich ohne größere Katastrophen hinter sich gebracht hatten, konnte er nicht. „Scheint mir so gut wie jedes andere zu sein.“ „Na dann.“, weiterhin breit grinsend drückte Goku die Klinke herunter. Die Tür schwang auf, der schon fast vertraut wirkende Sog erfasste sie, zog sie hinein und die Türe fiel hinter ihnen zu. „Puh“, Cernunnos stieß die Luft, welche er angehalten hatte wieder aus. „Das war aber verdammt knapp.“ „Sehr streitlustig sie seien.“, stimmte ihm Svarog zu. „Da hat Angeama gerade noch richtig reagiert. Sonst wären wir Gefahr gelaufen, dass es wieder zu einem Streit zwischen den beiden Herren kommt.“ Die anderen beiden nickten und Opa streckte seine Hand gen Cernunnos aus. „Werter Herr der Anderswelt, wenn ich bitten darf? Es ist eines von meinen.“ Die eine Türe immer noch im Auge behaltend, reichte Cernunnos ihm das Buch. Opa legte es auf seine Beine, lehnte sich in seinem Sessel zurück, richtete seine Brille und schlug es auf. „Es war einmal...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)