Flucht von KatieBell (Ein Lächeln verändert alles) ================================================================================ Kapitel 7: Aufbruch mit Hindernissen ------------------------------------ Eilig lief er durch die Straßen Londons. An seiner Seite, die dunkelblonde Hexe, die mehr in sich gekehrt war, als die letzten Tage schon zuvor. Der Schwarzhaarige hatte ihre Hand in der seinen und zog sie durch die Stadt. Vor einer halben Stunde hatten sie seine Wohnung verlassen. Die Eule, die den Portschlüssel angekündigt hatte, kam gestern Abend und noch heute sollte es damit direkt nach Paris gehen. Die Sachen die er gepackt hatte, hatte er mittels einem Dehnungszauber in eine einzige Sporttasche geworfen. Er wollte nicht mit zu viel Gepäck gesehen werden. Zu groß war die Angst, dass sie jemanden begegnen könnten, die sie kannten. Damit wollte er alle Fragen aus dem Weg gehen. Immerhin etwas, das er ausweichen konnte. Nicht so wie seine Träume, die ihn schwer schlafen ließen. Die letzten zwei Tage, nach Adrians Besuch waren recht wortkarg verlaufen. Katie schlief viel, was nicht besonders erholsam war. Denn selbst wenn sie schlief, wälzte sie sich hin und her und er musste sie öfters aus einem Alptraum rausholen. Was nicht immer ein einfaches Unterfangen war. Einmal hatte sie wild um sich geschlagen und dabei geschrien. Hatte ihn nicht mal erkannt und ein anderes Mal brachte sie kein Laut heraus. Wirkte apathisch und wie nicht richtig geistig da. Marcus fühlte sich noch nie so hilflos, wie derzeit mit Katies Psyche. Aber da gab es auch noch die anderen Nächte, in denen er Katies Bewusstsein deutlich spürte. Und kurz lächelte er in Gedanken, wenn er sich daran erinnerte, wie sie sich an ihn kuschelte. Sie war jedes Mal wach, wenn er zu Bett ging. Redeten nicht wirklich miteinander, aber er wusste, dass sie da war. Körperlich, als auch seelisch. Das machte ihm klar, dass seine Freundin immer noch im Inneren, sie selbst war und es richtig war, nicht an ein Aufgeben zu denken. Er würde sie schon zurück ins Leben holen und selbst, wenn er sich selbst darin verlor. Sie sollte leben. Denn das alles hatte sie nicht verdient. Abrupt wurde er gestoppt. Seine linke Hand straff nach hinten gezogen. Er wandte sich mit dem Gesicht zu seiner Partnerin herum. „Was ist los?“, fragte er zugleich und zog sie etwas zur Seite, damit die Passanten an ihnen vorbei gehen konnten. „Ich... ich will das nicht.“ „Was?“ „Das... wieso... wieso können wir nicht hier bleiben?“ „Katie...“, seufzte er, „Du weißt warum. Es ist zu gefährlich für dich.“ „Andere tauchen auch nur ab und verlassen nicht gleich das Land.“ „Deine Mutter wollte das so.“ „Was ich will interessiert niemanden, oder?“ „Liebes...“, begann er und kam noch einen Schritt auf sie zu. Er legte seine Hände auf ihre Schultern ab und fuhr sanft auf und ab. „... mir gefällt das auch nicht. Aber ihre Erklärungen, wieso du hier nicht mehr sicher bist, sind einleuchtend. Aber trotz allem sind wir doch zusammen. Das wolltest du doch.“ „Wie lange wusstest du das schon?“, fragte sie völlig aus dem Kontext heraus. „Eh... was?“ „Wie lange du schon wusstest, dass ich mit dir England verlassen soll. Sie hat mir nichts gesagt. Rein gar nichts. In... in der Nacht ging ich noch davon aus, dass ich mit Mama und Dad nach Amerika geh. Aber sie brachte mich zu dir.“ Er schluckte. Wieso musste sie die Frage jetzt stellen? Die ganze Zeit über hatte sie kein Wort darüber verloren. Wieso jetzt, wenn sie gerade noch eine Stunde Zeit hatten, zu dieser bescheuerten Gartenschau zu kommen. Irgendwo in nähe des Big Bens war ein Festival, an dem der Portschlüssel auf sie wartete. „Können wir das später bereden? Wir haben kaum mehr Zeit für-“ „Nein. Jetzt.“, sagte sie energischer und schubste seine Hände von ihren Schultern, „Dauernd werde ich hin und her geschubst. Als... eine Sache, die man nicht haben will.“ „Das stimmt nicht...“ „Du hast keine Ahnung, wie das ist...“, sagte sie leiser, „Dad ist mir die ganze Zeit über Zuhause aus dem Weg gegangen. Mama war die meiste Zeit unterwegs und wenn sie da war, dann hat sie mich nie richtig gesehen. Sie hat mit mir gesprochen, ja... aber es war nicht... nicht echt, greifbar, als würde auch sie mir ausweichen. Keiner wollte mich in der Nähe haben.“ Ein Seufzer kam über seine Lippen und seine rechte Hand fuhr über seine schwarzen Haare. „Jeder hat mich übergangen. Hast du das auch?“, fragte sie nun kaum hörbar und mit einer verzweifelten Stimme. „Na gut.“, seufzte er, „Ich wusste es zwei Monate davor schon.“ „Wow...“, atmete sie schwer aus, „Wir haben so oft miteinander geschrieben und du hast nie ein Wort darüber gesprochen.“ „Ich wollte, Katie. Aber deine Mutter meinte, sie würde das selber machen. Ich hab mich auf ihr Wort verlassen. Als du in der Nacht zu mir kamst, hattest du einen heftigen Magieausbruch und sie sah keinen anderen Ausweg mehr, dass alles noch weiter aufzuschieben. Die Zeit dafür war einfach nicht da, dir alles zu erklären.“ Im Nachhinein hätte er es natürlich ansprechen müssen. Aber er dachte nicht sehr weit. Sie hatte nicht damit angefangen und er dachte, es wäre vielleicht zu viel für sie gewesen. Wollte nicht, dass sie sich darüber aufregte, oder dass noch andere Unfälle passierten. „Die Zeit ist nie da.“, hörte er sie murmeln, bevor sie sich von ihm abwandte und den Gehweg weiterging. „Warte...“, rief er ihr hinterher und holte sie auch kurze Zeit später wieder ein, „Es tut mir leid, wirklich... ich-“ „Ist schon gut.“, sagte sie tonlos. Doch Marcus hörte es anhand ihrer Stimmlage, dass sie es eher beiläufig aussprach. Als wäre sie schon wieder so weit entfernt von dem Hier und Jetzt. Er schluckte nervös und der Griff an seiner Tasche wurde fester. „Wo soll der Portschlüssel sein?“ „Ehm... Bei dieser Gartenschau am Big Ben. Ein... ehm... eine Stehlampe mit fliederfarbenen Schirm.“ „Okay.“ „Geht's dir gut?“, fragte er vorsichtig nach, als er mit ihr an der Seite, weiterging. „Klar.“, kam es prompt zurück, aber Marcus glaubte ihr kein Wort. Mittlerweile hatte er eine gewisse Ahnung entwickelt, wenn sie nicht die Wahrheit sagte. Entweder sie schwieg, oder sie antwortete viel zu schnell. Beides waren Symptome dafür, dass sie jetzt nicht darüber reden wollte. Er fragte aber auch nicht mehr nach. Die Erkenntnis, dass sie noch zu spät kommen würden, drängte sich leicht in den Vordergrund und still schweigend liefen sie einfach weiter. Katie sprach kein Wort mehr und es gefiel ihm nicht. Immer wenn sie so still war, brachten ihn seine Gedanken fast um. Er konnte sie nicht mehr einschätzen. Etwas was ihn mehr als störte. Marcus war so sehr in seinen Gedanken versunken, dass er erst gar nicht bemerkte, dass sie auf den großen Platz vor dem Big Ben angekommen waren. Der New Palace Yard war voll mit Menschen. Das gute Wetter lud viele dazu ein, aus ihren Häusern raus zukriechen. Untypisch für Englands Wetterlage. Sonst regnete es gerne mal sieben Tage die Woche. Aber heute sah alles ziemlich friedlich aus. Marcus grüne Augen huschten von einer Seite zur Anderen. Ehrlich gesagt, war ihm dieser Umstand der friedfertigen Muggel zu ungewöhnlich. Immer mal wieder, seit den letzten Wochen gab es Anschläge. Terroranschläge nannten es die nicht-magischen Menschen, die davon ausgingen, dass dies von irgendeiner Terroristen Gruppe aus dem Irak stammten. Marcus wusste es besser. Todesser die sich einen Spaß an dem ganzen Chaos machten und die Menschen gerne in Panik sahen. Das Zaubereiministerium tat dagegen natürlich nichts. Wie denn auch? Seit der Übernahme des Ministeriums interessierten sich nur noch wenige dafür. Das ganze System war doch verseucht von all denen, die das auch noch förderten. „Katie? Bist du das?“ Irritiert wandten sich Marcus und auch Katie zur linken Seite um. Er sah eine männliche Gestalt auf sie beide zukommen. Die Sonne war strahlend auf ihrem hellsten Punkt und durch das einfallende Licht, konnte Marcus auch nicht direkt sehen, wer sie da angesprochen hatte. „Du bist es tatsächlich!“, hörte er denjenigen erfreut ausstoßen und der Schwarzhaarige hob seine rechte Hand an die Stirn, um besser sehen zu können. „Oliver...“, hörte er Katie dann unsicher sagen. Er hatte den Impuls sich sofort wieder zwischen ihr und dem Braunhaarigen zu stellen, wie zwei Jahre davor schon. Aber er hielt sich zurück. Sie waren hier mitten in der Öffentlichkeit und er wollte nicht zu viel Aufsehen erregen. Außerdem schien sein ehemaliger Konkurrent ihn noch gar nicht bemerkt zu haben. Erst einmal beobachten und zur Not dann zu schnappen, wie eine Schlange eben. „Hey, was für ein Zufall, dich hier zu sehen.“ „Ehm... ja.“ „Was machst du hier? Hast du keine Schule?“ „Ehm... nein. Ich...“, begann sie nervös nach Worten zu suchen. Marcus hielt sich weiterhin ruhig im Schatten von Katies Rücken und zum Glück schien Wood nur Augen für Katie zu haben. Was ihn jedoch immer mehr wurmte. Der Drang sich bemerkbar zu machen, wurde immer größer. Früher hätte er das als „Reviermarkierung“ bezeichnet, heutzutage war es mehr ein „Beschützerinstinkt“. Er erkannte Anhand Katies Körperhaltung, dass sie von der Situation mehr als überfordert war und er hatte kein gutes Gefühl dabei. Wenn man sich vor Augen hielt, dass Katie derzeit unberechenbar war. „Ich lasse das Jahr ausfallen, wegen... letztes Jahr...“, murmelte sie und knetete nervös ihre Finger ineinander. „Ah, ja... ich weiß. Angelina hat es mir erzählt. Furchtbare Sache. Aber dir geht’s gut, oder?“ „Sicher.“, kam es, wie aus einem Zauberstab geschossen. Marcus seufzte innerlich, da er hinter Katies Aussage schon wieder eine Lüge herauslas. „Also... was machst du hier? Genießt du das schöne Wetter?“ „Eh... Gartenschau. Wir... wir wollten uns ein bisschen umsehen.“, stammelte sie und zeigte mit einer leichten Handbewegung zu ihm nach hinten. Von Null auf Hundert hob der Braunhaarige seinen Kopf und Marcus entgegnete ihm mit einem gleichgültigen Blick. „Flint?!“ Schon wie er seinen Namen ausspuckte, war er alles andere als erfreut, ihn zu sehen. Kam noch dazu, dass er überrascht darüber war, dass er mit seiner ehemaligen Jägerin unterwegs war. Marcus trat an Katies Seite. Selbstbewusst, wie eh und je. „Wood.“ „W-was... machst du hier und das mit Katie?!“ Er sah im Augenwinkel, wie die Dunkelblonde schon ansetzen wollte, doch er ließ sie gar nicht erst antworten. „Du hast doch meine Freundin gehört. Wir sehen uns die Gartenschau an.“, sagte er und konnte sich ein überhebliches Grinsen nicht verkneifen. Er wusste nicht, wieso er diese Gestik so ausfallen ließ. Aber es war ihm ein Bedürfnis gewesen, ihm das so unter die Nase zu reiben. Von den ganzen Leuten von der Schulzeit wussten wie gesagt nur Graham und Adrian von ihrer Beziehung. Nicht einmal Leanne hatte eine Ahnung, dass sie seit ihrem fünften Jahr zusammen waren. Die einzige Außenstehende, die es mittlerweile wusste, war Alicia Spinnet. Aber auch nur, da sich ihre Wege mit denen von Adrian im letzten halben Jahr wieder gekreuzt hatten und die beiden... eine merkwürdige Art von Beziehung führten. Eine On-Off Beziehung, wie es einmal Adrian genannt hatte. Sie konnten nicht miteinander, aber auch nicht ohne. Irgendwie so. Er hatte nicht weiter nachgefragt. „Ist das verboten?“, setzte er noch nach, als keine Reaktion kam. „Du... du und Katie?!“, stieß er unglaubwürdig aus und sein Blick fing den von der Dunkelblonden auf, „Katie... das ist nicht wahr, oder?“ Allein wie Wood reagierte, kam in Marcus eine Erkenntnis auf, die er nie für möglich gehalten hätte. Aber ein Funke Eifersucht konnte er in seinen braunen Augen erkennen und es gefiel ihm nicht. Wem würde das auch gefallen, als Freund des Mädchens, dass man liebte? „Ehm...“, sie schluckte, „Ja... Marcus und... und ich.“ Salazar. Katie stotterte immer mehr vor sich her. Wäre sie nicht psychisch so angeschlagen, würde sie diesem Holzkopf mit all ihrer energischen Kraft vor den Latz knallen, dass es ihm einen Scheiß angehen konnte, mit wem sie zusammen war. Das wäre zumindest seine Katie von früher gewesen. Jetzt... Er musste das hier beenden. Sie hatten schon wieder viel zu viel Zeit eingebüßt. „Wie auch immer.“, murmelte Marcus und nahm Katies Hand in die seine, „Wir müssen weiter, Wood.“, sagte er bestimmend und begann sie schon weiterzuziehen. Wäre da nicht Wood, der diesen Abgang nicht einfach so dulden wollte. Er sah im Augenwinkel, wie der Braunhaarige Katies Handgelenk umfasste und spürte bereits das bekannte Zittern durch ihrer andere Hand, wie kurz vor einem Magieausbruch. Im Nu hatte er Woods Hand von Katies Gelenk gelöst und sich schützend vor sie gestellt. „Ich hab dir schon einmal gesagt, du sollst deine Griffel von ihr lassen!“, zischte er nun bedrohlich in seine Richtung. Man hätte meinen können, in dem Moment schossen unsichtbare Blitze zwischen den zwei unterschiedlichen Augenpaaren. Braun zu Grün und umgekehrt. Vielleicht reagierte er auch über, aber es war ihm gerade herzlich egal. Marcus hatte nicht vergessen, wie Wood sie schon einmal angepackt hatte. Gegen ihren Willen. Sie verletzt hatte. Er würde nicht zusehen, wie das noch einmal geschah. Schon gar nicht bei ihrer momentanen Gefühlslage. Das könnte eine Kettenreaktion auslösen und das in mitten von Muggeln. „Was ist eigentlich dein Problem, Flint? Ich unterhalte mich gerade nur mit Katie. Du hast sie einfach weitergezerrt.“, zischte er zurück. „Mein Problem bist du. Verpiss dich einfach.“ „Als ob du das entscheiden könntest...“, spuckte er ihm entgegen und in Marcus kam kurz der Gedanke, ihn zu verfluchen. Nur einmal. Ganz kurz. Einen unaussprechbaren Zauber. Er könnte es ohne viel Aufsehen zu erregen. Was würden schon ein paar mehr Pickel in seinem Gesicht ausrichten? Oder doch ein paar Furunkel? Dicke Eiterbeulen? Sein Kopf war voll von solchen Dingen und er wog tatsächlich ab, was ihm besser stand. Doch der stille und bedrohliche Gedankenkampf wurde je unterbrochen. Es knallte plötzlich weiter vor ihnen. Er hörte Schreie. Wild durcheinander und dann spürte er Katies Hände in seinen Rücken krallen. Er wandte sich sofort zu ihr um. Im ersten Moment dachte er tatsächlich, dass Katie wieder einen Magieausbruch hatte. Aber es war nicht seine Freundin, die die Kontrolle verloren hatte. Seine grünen Augen schauten in Richtung des Big Bens und er keuchte fast, als die große Uhr gerade auf den Boden, direkt auf die vielen kleinen Stände aufprallte. Staub und Feuer breitete sich aus und Sirenen hörte er im Anschluss. „Bei Merlin...“, kam es von Wood, der das Schauspiel auch gerade mitbekam. „Fuck.“, stieß der Schwarzhaarige stattdessen aus. „Wir müssen hier weg! Komm Kat-“, begann Wood erneut und wollte schon wieder nach Katies Handgelenk greifen, doch diesmal war Marcus schneller. „Fass sie noch einmal an und ich hex' dich ins nächste Jahrhundert!“, fuhr er ihn hart an und schubste ihn ebenso von ihr und sich auf Abstand. „Alter, was ist dein scheiß Problem?! Das ist ein weiterer Anschlag, falls dir das nicht bewusst ist. Ach was sag ich da,... wahrscheinlich steckst du da ja sowieso tief mit drin. Ganz die Schlange, wie alle anderen auch!“ „Tickt's bei dir noch richtig?!“, zischte er zurück und war sofort wieder auf Hundertachtzig. Wie konnte er denn so etwas vom Stapel lassen? Zugegeben. Viele seiner ehemaligen Mitschüler waren in dunkle Kreise geraten. Aber seine Familie gehörte da noch lange nicht dazu! Vielleicht hielten sie an dem alten Standard fest, aber sie würden nie hinter einem Massenmord stehen. Niemals. Egal, wie zerstritten er und seine Eltern derzeit waren. Das würde er ihnen niemals zutrauen. „Du und deine Slytherin-Brut. Alle von einem Schlag. Kam mir gleich so komisch vor. Katie in Begleitung mit dir... willst du sie entführen, du miese Kakerlake?! Ist das hier nur ein Ablenkungsmanöver?!“ „Was für Pilze hast du dir denn reingepfiffen?!“ Wood war noch nie besonders eine helle Leuchte gewesen, aber so dumm hatte er ihn jetzt auch nicht eingeschätzt. Am liebsten würde er ihn... Marcus hatte selbst nicht bemerkt, wie seine Hand zu seinem Zauberstab unter der Jacke wanderte. Währenddessen hatte er das Chaos um sie drei herum völlig außer Acht gelassen. Er war wie im Tunnelblick, als er begann seinen Stab herauszuziehen. „Aufhören!“ Beide Männer sahen sich irritiert um. Katie hatte sich sich ungesehen zwischen die beiden geschoben. Unzufrieden damit, dass sie sich erst zu Wood umdrehte, kommentierte er dies nur mit einem Schnauben und ließ seinen Zauberstab wieder in seiner Innentasche verschwinden. „Ich bin freiwillig bei ihm. Ich... ich vertrau ihm, Oliver.“ „Aber Katie-“ „Ich kann dir nicht erklären, wieso wir hier sind und nicht, was los ist. Aber, was ich sagen kann ist, dass ich ihn liebe und... er würde nie etwas tun, was mir schaden könnte.“, sagte sie bestimmend, sicher, wie noch nie seit ihrer Verfluchung und drehte sich zu Marcus um, „Bitte, bring mich hier weg.“ Er nickte wie mechanisch und erst jetzt wurde ihm wieder bewusst, in welcher Situation sie sich befanden. Er reichte ihr seine Hand, die sie auch annahm und er sie zu sich zog. Kurz sah Marcus noch einmal auf Wood, der nicht zu begreifen schien, was hier geschah, aber es kümmerte ihn auch nicht. Marcus wandte sich von ihm ab und ging mit Katie zügig durch die Menschenmenge, die den New Palace Yard panisch verließen. Katies Hand war heiß und schwitzig zugleich. Kurz dachte er auch, dass sie ihm wegkippen könnte, doch nichts dergleichen geschah. Sie liefen den Menschen entgegen und er verfestigte den Griff um ihre Hand, um sie nicht zu verlieren. Da vorne war eine Ansammlung von Dingen, die wahllos am Rand lagen. Eine große Mülltonne stand daneben und er übersprang die Distanz mit einem kurzen Apparieren. Dabei war es ihm egal, ob hier Muggel waren. Momentan hatte eh keiner ein Auge auf sie beide. Es wäre so oder so untergangen. Doch er hörte Katie kurz keuchen, da sie darauf wohl nicht gefasst war. Er zog sie zugleich näher an seinen Körper. „Lass nicht los.“, sagte er hektisch, als er nur noch eine Handbreite von der Stehlampe entfernt war. Er wollte eigentlich nur ihre Zustimmung abwarten, jedoch kam etwas anderes aus ihrem Mund. „Nur... wenn du mich nie mehr anlügst, oder mir etwas verschweigst.“, hauchte sie und sah zu ihm hoch. „Niemals wieder. Versprochen.“ Katie nickte und er spürte ihre Arme um seinen Hals, nachdem sie seine Hand losgelassen hatte. Er streckte seine Hand zur Lampe aus, doch davor spürte er kurz ihre sanften Lippen auf den seinen. Das Chaos verschwand im selben Augenblick um sie herum und der Strudel riss sie mit sich. Weit weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)