Ragnarök - Chains of Destiny von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 8: In den Fängen eines Adlers ------------------------------------- 9. In den Fängen eines Adlers Vegeta wusste nicht mehr was geschehen war, er wusste eigentlich überhaupt nicht mehr, was vor sich ging. Eben noch hatte er um sein Leben kämpfen müssen und dann, ganz plötzlich, schien es so gewesen zu sein, als wäre ein gigantischer Orkan durch seinen Kopf gerauscht und hätte alle Gedanken aus ihm herausgerissen. Selbst jetzt, nachdem er geschlafen hatte, fragte er sich wo eigentlich seine Kräfte geblieben waren. Er fühlte sich leer und ausgezehrt, so als hätte er nicht geschlafen sondern etwas völlig anderes gemacht. Aber so sehr er auch versuchte einen Grund für seinen Zustand zu finden, so fand er in seinen Erinnerungen doch nur wieder das selbe: ein gähnendes Nichts. Mit schmerzenden Muskeln und einem Gesichtsausdruck der verriet, dass er eigentlich alles tun wollte, nur nicht aufwachen, öffnete er doch endlich seine Augen. Kurze Sekunden brauchte er noch, um sie den gegebenen Lichtverhältnissen anzupassen, doch dann konnte er sich ein Bild von seiner Umgebung machen. Er befand sich in einem großen, quadratischen Raum, dessen Wände und Böden mit wertvollen Teppichen ausgelegt waren. Irgendwo hörte er Wasser plätschern und als er seinen Kopf in die Richtung drehte, konnte er einen, in den Boden eingelassenen, Springbrunnen erkennen. Edle, von Stoffen überzogene Stühle standen um einen runden Tisch, auf dem eine Obstschale mit exotischen Früchten stand. Daneben eine Weinkaraffe oder was immer auch die rote Flüssigkeit sein mochte, die sich in dem gläsernen Gefäß befand. Kurzum, Vegeta fühlte sich regelrecht von Luxus erschlagen und das so sehr, dass er erst jetzt begriff, dass er sich kaum bewegen konnte. Mit einem ärgerlichen Stirnrunzeln legte er seinen Kopf in den Nacken und erkannte, dass seine Hände über ihm mit Handschellen an einem schmalen, eisernen Pfosten befestigt waren. Nochmals um eine Vielzahl ärgerlicher, stellte er fest, dass er auch nicht aufstehen konnte, da seine Sprunggelenke ebenfalls mit dünnen Schellen am Boden befestigt waren. Mit einem hörbaren Bong schlug seine Stirn an die Eisenstange. Was war denn jetzt schon wieder falsch gelaufen? Warum war er schon wieder ohne jegliche Erinnerung irgendwo angebunden? Und warum zum Teufel musste ausgerechnet jetzt seine linke Schulter kratzen? Das war doch einfach nicht fair, dass war einfach nur ... . Vegetas Gedankengänge brachen abrupt ab, als das Kratzen aufhörte. Verwirrt wand Vegeta den Kopf und starrte geschlagene fünf Minuten auf das braune, längliche, fellbehangene Etwas, dass da neben seiner linken Schulter reglos in der Luft zu schweben schien. Unendlich langsam wanderten seine Augen an dem Ding entlang, bis er es schließlich zu seinem Ausgangspunkt verfolgt hatte. Ein Loch, in dieser komischen grauen, weitbauschigen Hose die er trug. Stop! Vegeta schloss die Augen, schluckte zweimal schwer und öffnet sie wieder. Nein, er hatte sich nicht getäuscht das Ding war immer noch da und er brauchte sein bloßes Hinterteil nicht zu sehen, um zu wissen, das dieser Schwanz zu seinem Körper gehörte ... irgendwie. Eine weitere Frage die er einfach auf einen anderen Zeitpunkt verschob, um nicht vollends den Verstand zu verlieren. Nun gut, wenn dieses Ding zu seinem Körper gehörte, dann musste er es ja auch irgendwie bewegen können und kaum hatte er sich mit diesem Gedanken auseinander gesetzt, da fing der Schweif an vor seinen Augen hin und her zu schwingen. Erst langsam, dann immer schneller, bis sich Vegeta sicher war, dass dieser Schwanz zu ihm gehörte und obwohl er sich diesen Gedanken nicht erklären konnte, so war er sich doch sicher, dass es richtig war. Ohne noch weiter groß darüber nachzudenken senkte er seinen Schweif und legte ihn wie einen Gürtel um seine Hüften. Kurz durchschoss ihn dabei ein seltsames Déjà-vu Erlebnis, doch dann verschwendete er abermals keinen weiteren Gedanken darauf. Wichtiger war ihm im Moment herauszufinden wo er nun schon wieder war. Vegetas Augen folgten daraufhin dem Verlauf der Eisenstange und etwas verwundert stellte er fest, dass sie zu den unteren Stangen eines gigantischen Himmelbettes gehörten, dessen weiße, leicht durchsichtige Vorhänge zugezogen waren. Warum war ihm bisher eigentlich noch nicht aufgefallen woran er da festgebunden war? Egal! Jetzt wusste er es und jetzt, da er es wusste, stieg ihm auch plötzlich dieser penetrante Geruch in die Nase. Dieser Geruch nach Moschus und Schweiß, der nur von verschwitzten, männlichen Körpern kommen konnte. Eine warme Windböe, die von einem der bodenlangen, offenen Fenstern kommen musste, fegte für einen kurzen Augenblick die leichten Vorhänge des Bettes zur Seite und Vegetas Blick fiel auf drei Ryotaner. Shame, Pain und in der Mitte, die beiden anderen im Arm haltend, Violence. Jener war auch der einzige, der seine stechend gelben Augen auf Vegeta gerichtet hatte, während die anderen beiden erschöpft zu schlafen schienen. Dann war die Windböe vorüber und das weiße Tuch fiel wieder in seine alte Position. Vegeta drehte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. Was zur Hölle machte er hier? Wie lange war er schon hier? Was war überhaupt geschehen? Und wie lange beobachtete ihn dieses verdammte Federvieh schon? Alles Fragen, die dem Krieger in Bruchteilen von Sekunden durch den Kopf schossen und die wahrscheinlich ebenso lange unbeantwortet bleiben würden, wie all die anderen die er sich in letzter Zeit gestellt hatte. Ein leises Rascheln ließ ihn seinen Kopf wieder zurückdrehen und er erblickte Violence, wie er sich auf die Bettkante setzte, den Kopf lässig auf seine Arme gestützt, deren Ellenbogen auf seinen Knien verweilten. Die langen Schwungfedern verdeckten dabei fast seine gesamte Gestallt und die blonden Haare fielen ihm ins Gesicht. Stechend trafen sich die goldenen und nachtschwarzen Augen und verbissen sich in ein stummes Duell, aus dem keiner von beiden als Verlierer hervorgehen wollte. Doch schließlich war es Violence, der mit einem Kopfschütteln den Blick abwand. Offensichtlich war es ihm zu dumm, dieses Spielchen bis zum Schluss zu spielen, wusste er doch, dass egal was Vegeta auch immer tun würde, er niemals die Oberhand bekommen würde. Elegant ließ sich der Ryotaner, nur mit einem langen Mantel bekleidet, auf einem der vielen Stühle am Tisch nieder. Er griff nach einem der Gläser und goss sich etwas von der roten Flüssigkeit ein. Sein Blick weilte dabei unentwegt auf Vegeta, der sich darunter sichtlich unwohl fühlte. Am liebsten hätte er die Schellen an seinen Gelenken einfach zerrissen, doch ein kurzer Blick nach oben zeigte ihm, dass das unmöglich war. Wenn Violence Vegetas Abschätzen bemerkte, so sagte er dazu nichts und fuhr fort seinen Gefangenen einfach weiter zu beobachten. Ab und an nahm er einen Schluck aus dem Glas, bis dieses fast ganz leer war. Dann stellte er es zurück auf den Tisch und unterzog Vegeta abermals einer genauen Musterung. Der Saiyajin wand den Kopf ab und unmerklich spannten sich seine Muskeln. Das Gefühl tiefster Demütigung grub sich in seinen Verstand und ließ ihn nicht mehr los. Was dachte sich dieser Mistkerl bloß dabei? Warum sagte er Nichts? Warum tat er nichts? Alles wäre Vegeta im Moment lieber gewesen, als diese verfluchte Stille und diese Blicke, die er über seinen Körper gleiten spürte. „Was bist du Vegeta?“ Der Angesprochene zuckte, überrascht über den Bruch der Stille, zusammen und wand seinen Kopf. Der Ryotaner lächelte süffisant, als er Vegetas verwirrten Blick bemerkte, trank wieder einen Schluck, stellte das Glas dann hin und stand auf. Kam mit langsamen Schritten auf Vegeta zu und wiederholte seine Frage. „WAS bist du ... Vegeta? So war doch dein Name, oder?!“ Jener versuchte seine Position zu ändern, um Violence im Auge behalten zu können. Die kurzen Ketten klirrten leise und dann stand der Ryotaner doch so, dass Vegeta ihn nicht mehr sehen konnte. Doch er spürte ihn, er wusste, dass Violence unweit hinter ihm stand. Dann griff eine Hand in seine Haare und verdrehte seinen Kopf so, dass er Violence anschauen musste, der hinter ihm in die Hocke ging. Für Vegetas Geschmack war der Ryotaner ihm schon wieder viel zu nah und alles in ihm schrie danach die Hand abzuschütteln und sich seinem Peiniger zu wiedersetzten. Doch er tat es nicht, er hielt still und das wegen eines ganz selbstverständlichen Gefühls, dass sich für Vegeta aber so fremd und falsch anfühlte, als hätte er es noch nie empfunden. Er hatte Angst. Angst vor dem, was geschehen würde, wenn er sich wehrte, Angst davor, was Violence dann mit ihm machen könnte. Zu tief saß noch die Erinnerungen, an dass was im Kerker geschehen war, an die Schmerzen und die Schmach, die sich unauslöschbar in sein Bewusstsein eingebrannt hatten. Und dieses Gefühl der Hilflosigkeit und dem Ausgeliefert sein, wollte Vegeta niemals wieder ertragen, auch wenn das bedeutet, dass er still halten und es über sich ergehen lassen musste. Ob Violence bemerkte was in Vegeta vorging wusste der Krieger nicht, doch etwas in seinen Augen sagte ihm, dass er zumindest eine Ahnung von dem hatte, was in Vegeta vorging, denn in Violence Augen stand eine unverkennbare Spur von Triumph geschrieben und das wiederum stach abermals schmerzhaft in Vegetas Bewusstsein. „Also Vegeta, WAS bist du? Sag es mir?“ „Was soll die Frage?“ Brachte Vegeta schließlich mit trotziger Stimme hervor. „Ich bin ein Mensch, was soll ich sonst sein?“ „Ach ja? Bist du dir da so sicher?“ Er ließ Vegetas Haarschopf los und dieser drehte augenblicklich den Kopf weg. „Wenn du ein Mensch bist, was ist dann hiermit?“ Seine Hand war an Vegetas Seite abwärts gewandert und umfasste leicht den Saiyajinschwanz. Überrascht zuckte Vegeta zusammen, als die Hand sanft über das Fell strich. Was war das? Warum reagierte er so heftig auf diese Berührung? Warum empfand er in diesem Fremdkörper überhaupt etwas? Vegeta kniff die Augen zusammen als er merkte wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Nein! Wo zur Hölle kam das Gefühl her? Er biss sich auf die Unterlippe, um nicht aufzukeuchen und betete, dass Violence nichts merkte, wie es nun um seine Reaktion stand. „Das scheint dir zu gefallen.“ Vegeta entwich nun doch ein aufstöhnen, als Violence seinen Griff ganz leicht verstärkte. „Verwunderlich, wie empfindsam du zu sein scheinst, wenn es um Erregung geht.“ Als Vegeta nochmals ein lustvolles Stöhnen entschlüpfte, ließ Violence überraschend von ihm ab und begab sich zurück zu seinem Stuhl, schenkte sich etwas von der Flüssigkeit nach und beobachtete sein Spielzeug. Vegeta hing an den Ketten, die Stirn fest gegen das kühle Metall des Pfosten gepresst. Seine Brust hob und senkte sich mit den schnellen Atemstößen und über seinen Wangen lag ein erregter Rotschimmer. Der Glanz in seinen Augen zeigte Violence, wie stark es um seine Gefühle wirklich stand. Er lächelte. Gut das zu wissen. „Ich denke mal, dies beantwortet deine Frage nach dem Menschsein. Du bist genauso wenig einer, wie ich es bin. Um also auf meine Frage zurück zukommen, was bist du?“ Vegeta antwortete nicht. „Schau Vegeta, ich würde gerne wissen, mit was ich mich vergnüge und deshalb will ich, das du mir antwortest, oder soll ich weitermachen? Es schien dir ja zu gefallen“ Vegeta wand den Kopf ohne ihn vom Pfosten zu nehmen und starrte den Ryotaner verhasst an. „Nun?“ Kurz biss sich Vegeta auf die Lippen, dann antwortete er. „Ich weiß es nicht.“ Violence verbarg bei dieser Antwort seine Verblüffung gekonnt. „Was soll das heißen?“ „Das was ich gesagt habe. Ich weiß nicht was ich bin.“ Der Ryotaner stellte das Glas ab und lehnte sich zurück, legte ein Bein über das andere, stellte seine Arme auf die Lehnen des Stuhles und starrte Vegeta durchdringend über die gefalteten Hände an. Dann sagte er nur ein Wort. „Saiyajin.“ Vegeta zuckte zusammen, irgendetwas in ihm hatte auf das Wort reagiert, hatte es willkommen geheißen und doch wusste er nicht, was er damit anfangen sollte. Violence fuhr fort. „Als wir dich in der Wüste wieder aufgegabelt hatten, hab ich Erkundigungen eingezogen. Erkundigungen über eine Rasse, die menschenähnlich ist, bis auf einen braunen Schwanz und der Tatsache, dass sie sich bei Vollmond in einen gigantischen Affen verwandeln.“ Vegeta schluckte. Das war also passiert und obwohl ihm die Worte lächerlich vorkamen, spürte er doch, dass sie die Wahrheit beinhalteten. „Und weißt du, auf was ich gestoßen bin? Auf Nichts. Keine Aufzeichnungen, keine Erwähnungen, kein gar Nichts. Weder in den Chroniken aller Rassen, noch in irgendeiner anderen Aufzeichnung. Mehr durch Zufall als durch alles andere, bin ich auf einen kleinen Randvermerk gestoßen, der mich zu einer Märchenaufzeichnung brachte. Und dort hab ich etwas gefunden, nicht viel, nur wenige Sätze in einem Kapitel, in dem über die Wahrheit von Sagen spekuliert wurde. Und weißt du was da stand?“ Er machte eine kurze Pause. „Es ist durchaus möglich, dass den meisten Legenden ein wahrer Kern Inne wohnt. Nimmt man zum Beispiel die fast schon vergessene Sage der Salvanen. Es ist erwiesen, dass es diese Volk von großen Kriegern gegeben hat. Was aber nicht erwiesen ist, ist das die Kultur der Salvanen angeblich auf der, einer noch viel älteren und kriegerischeren Rasse, aufbaut. In uralten Schriften der Salvanen wird bruchstückhaft eine Rasse beschrieben, die menschenähnlich ist, mit einer Ausnahme: einem Schwanz. Und der Tatsache einer Verwandlung bei Vollmond. Dieses Volk soll jedoch schon bereits vor der großen Katastrophe ausgestorben sein, obwohl es als das Mächtigste galt. Nun, fast zweitausend Jahre später weiß man wenig mehr als den Namen dieser Rasse. Saiyajins wurden sie genannt, doch wie bei allen nicht erwiesenen Dingen, kann man auch hierüber nur spekulieren.“ Der Ryotaner sah seinen Gefangenen lange an und Vegeta hatte seinen Blick auf den Boden gerichtet und versuchte das Gehörte einzuordnen. Salvanen, dass sagte ihm Nichts, doch Saiyajin, dieses Wort hatte einen solch vertrauten Klang in seinen Ohren und auch in die Lücken seines Denkens schien dieses Wort hineinzupassen, wie ein Puzzelteil, ein winziges Fragment des großen Ganzen. „Weißt du, wann dieses Buch verfasst worden ist? Nein? Vor ebenfalls zwei Jahrtausenden und die Salvanen sind kurz nach Beginn des Krieges oder der großen Katastrophe vor viertausend Jahren untergegangen. Das heißt, du würdest zu einer Rasse gehören, die seit mindestens fünf bis sechs Jahrtausenden als Ausgestorben gilt, wenn es sie denn wirklich gab.“ Vegeta schluckte und versuchte sein Unbehagen zu verbergen. Konnte das was er eben gehört hatte wirklich wahr sein? „Und wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann bin ich im Besitz von Etwas, das unbezahlbar ist.“ Er lächelte, stand auf und ging auf Vegeta zu. „Bleibt die Frage, was ich mit diesem Wissen anfange. Soll ich es meiner Königin melden, auf das sie dich in ihre Sammlung aufnimmt und sich somit ihr Ruhm mehrt oder soll ich dich an den Meistbietenden verkaufen?“ Violence umschritt Vegeta und beobachtete, wie zuwider dem Saiyajin seine Worte waren. „Nun, ich könnte dich natürlich auch einfach behalten und Niemandem etwas von dir sagen. Ich bin sicher wir beide würden viel Spaß zusammen haben, zumal etwas Abwechslung nie schlecht ist. Na was hältst du davon Vegeta?“ Der Ryotaner war noch näher gekommen und in Vegeta machte sich ein ungutes Gefühl breit. „Ich würde gerne wissen ob das Feuer, dass du in den Augen hattest als Shame und Pain dich nahmen, auch in dir auflodert, wenn du unter mir liegst.“ Vegeta wand den Kopf so weit es ging uns starrte Violence an. „Wag es nicht, mich noch einmal so zu demütigen!“ Violence lachte. „Was willst du dagegen tun? Du gehörst mir, hämmere dir das in deinen Schädel! Ob Saiyajin oder nicht, ich dulde es nicht, wenn man sich mir wiedersetzt.“ Blitzschnell griff der Ryotaner nach Vegetas Kinn und hielt so seinen Kopf fest. Dann beugte er sich zu ihm herunter und starrte in die vor Hass und unterdrückter Angst funkelnden, schwarzen Augen. „Und glaube mir, ich kann dir noch weit aus Schlimmeres antun, als das was ich schon getan habe.“ Violence Hand strich an Vegetas Wirbelsäule entlang und der Saiyajin spürte die kalte Gänsehaut die diese Berührung hinter sich herzog. Doch dann wand sich Violence von Vegeta ab und schritt auf eine große Doppelflügeltür zu. „Wenn Shame und Pain aufwachen, dann sag ihnen, dass ich sie in meinem Arbeitszimmer erwarte.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum und ließ Vegeta mit der Ungewissheit seines Schicksal alleine zurück. Vielleicht auch nicht ganz allein, denn die Präsenz der anderen beiden Ryotaner lag wie ein Pesthauch in der Luft. „Danke.“ Mas nahm das Maschinenteil entgegen das Son Goku ihm hingehalten hatte und wischte sich gleichzeitig mit der anderen Hand, in der er einen Schraubenschlüssel hielt, über die Stirn. Es war heiß, unsagbar heiß. Mindestens fünfzig Grad im Schatten und das war die Temperatur, die unter dem Hitzeschild existierte. Wie heiß es Außerhalb davon war, dass wollten die neun Personen gar nicht wissen. In der vergangenen Nacht waren sie auf zwei kleinen Gleitern hinter Son Goku hergeflogen und hatten ihn erst in den frühen Morgenstunden, als die Monde untergegangen und sich bereits die ersten Sonnenstrahlen am Himmel gezeigt hatten, wiedergefunden. Er hatte zurückverwandelt und bewusstlos im Sand gelegen. Später dann, als er aufgewacht war, hatte er ein weiteres langes Gespräch mit Lunara gehabt und das, was sie ihm diesmal gesagt hatte, hatte ihn wohl davon überzeugt, dass ihre Geschichte stimmen musste. Das oder die Tatsache, dass er über Nacht zu einem neuen Körperteil gekommen war, das sich jetzt wie ein brauner Gürtel um seine Hüften schlang. Nach dem Gespräch hatte ihn Reg mit zu seiner Kabine genommen und ihm etwas von seinen Kleidern gegeben, da er der einzige war, dessen Größe mit der des Saiyajins mithalten konnte. Son Goku war nun also in eine enge, schwarze, lederähnliche Hose gekleidet und ein weißes, kurzärmliges Hemd, das der Hitze wegen bis über die Brust offen stand, hatte er in ihren Bund gesteckt. Ebenfalls schwarze, fast kniehohe Stiefel säumten seine Füße und über die Hände hatte er zwei Arbeitshandschuhe gezogen. Nachdem er mit Reg aus dessen Kabine gekommen war, hatte eine Art Kriegsrat stattgefunden, indem ihnen Lunara und Liiren nochmals ihre Situation erläutert hatten. Oberste Priorität hatte es das Schiff zu reparieren und danach Vegeta zu finden, was sich als das schwierigere Problem herausgestellt hatte. Mit Mas und Nas, den beiden menschlichen Zwillingen, hatten sie zwei wunderbare Mechaniker und Techniker an Bord. Die das Schiff wieder flott kriegen würden. Wie man allerdings Vegeta wieder finden sollte, darauf hatte Niemand eine Antwort gewusst. Also wurde im Stillen einvernehmen beschlossen dieses Problem anzugehen, wenn es soweit war. Geta, Rott und Fâdena machten sich also daran die groben Schäden in der Außenhülle zu reparieren, während Mas und Son Goku sowie Reg und Nas jeweils ein Team bildeten, das sich um die Motor und Kampfmaschinen kümmerte. Lunara und Liiren schließlich übernahmen das Einprogrammieren der Software. Alles im Allen waren die Aufgaben also gut verteilt und die Reparaturen schritten recht ansehnlich voran. Es gab nur ein kleines Problem: Zusammenhalt. War Lunaras Team früher schon in einigen Dingen gespalten gewesen, dann drohte die Situation jetzt zu eskalieren. Nicht nur, dass die Stimmung ihrer ursprünglichen Leute immer schlechter wurde, nein nun waren auch noch zwei bockende, menschliche Jugendliche dazugekommen, die zwar froh waren, keine Sklaven mehr zu sein und sich auch bemühten zu helfen, im Großen und Ganzen aber keine Ahnung hatten wo sie da reingeraten waren und was sie hier tun sollten. Dazu kam natürlich noch der erwachsene ‚Mensch’ der eigentlich über die Kraft von tausend Sonnen gebieten sollte, sich jedoch gerade mal als so stark erwies wie Liiren und der zu allem Überfluss auch noch nicht einmal die geringste Ahnung von den Dingen hatte, für die er eigentlich vorgesehen war. Unterm Strich betrachtet hatte Lunara also so ziemlich die goldenen Arschkarte gezogen und keine Chance diese wieder abzugeben. Was sie jedoch nicht davon abhalten konnte, ihr Ziel auch weiterhin zu verfolgen. Es war der dritte Abend nachdem sie Son Goku gefunden hatten und alle saßen vor dem nun fast fertig reparierten Raumschiff und aßen ihre spärlichen Vorräte. Die Stimmung war gedrückt, mussten sie sich doch bald, spätestens am nächsten Abend entscheiden, was sie tun wollten. Son Goku war schon vor einiger Zeit aufgestanden und hatte sich ein Stück von der Gruppe entfernt. Er stand nun mit dem Rücken zu ihnen und starrte in die Schwärze der Wüste hinaus. Dort draußen, irgendwo zwischen all diesen sandigen Hügeln war Vegeta, dass spürte der Saiyajin. „Was hast du?“ Son Goku sah neben sich und stellte fest, dass Rott zu ihm getreten war. Ein dünnes Lächeln spielte um seine Lippen. Es war verrückt, als würde er in einen Spiegel schauen, der ihm eine jüngere Ausgabe von sich zeigte. Und wenn es wahr war, was Lunara ihm gesagt hatte, dann war dieser Junge sogar so etwas wie sein Nachkomme. Plötzlich musste er wirklich Lächeln. Was für Gedanken das doch waren, die ihm durch den Kopf gingen. Eigentlich nur um sich von eben jenen abzulenken, beantwortete er Rotts Frage verspätet. „Ich mache mir Sorgen.“ „Um deinen Freund?“ Goku nickt. „Ja, aber nicht nur.“ Der fragende Blick der zu ihm aufschaute veranlassten ihn dazu weiterzusprechen. „Ich mache mir auch Sorgen um das alles hier.“ Ein Stirnrunzeln zeigte ihm, dass der Junge ihn nicht verstand. „Hast du dich noch nicht gefragt, was nun auf dich zukommt Rott?“ Der Angesprochene blickte nun ebenfalls in Richtung Wüste. „Nun ja, schon. Immerhin waren Geta und ich so lange wir denken konnten nur Sklaven der Ryotaner und nun sind wir plötzlich frei. Lunara hat uns angeboten uns ihrem Kampf anzuschließen und Geta scheint von dieser Idee begeistert zu sein, doch ... .“ „Du bist dir nicht sicher ob das der richtige Weg ist.“ Vollendete Son Goku den Satz und Rott nickte. Der Ältere schmunzelte. „Nun, genau das ist auch der Gedanke der mich bewegt. Lunara hat mir zwar sehr viel erklärt und doch, ist es auch alles wirklich wahr? Was ist, wenn dieser Krieg ganz andere Ursachen hat als sie behauptet? Was ist, wenn sie das alles nur erzählt um mich, dich oder Geta auf ihre Seite zu bekommen?“ „Warum sollte sie das tun?“ Son Goku zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich weiß ja noch nicht einmal, was wirklich passiert ist, Gehschweigeden was richtig oder falsch sein könnte. Meines Wissens nach bin ich und auch Vegeta tot und normalerweise steht man von den Toten nicht wieder auf. Wie also, soll ich überhaupt eine Entscheidung treffen, wenn ich noch nicht einmal wissen kann, was Wirklichkeit und was Illusion ist?“ Rott schwieg und kam sich mit einem mal richtig blöd vor. Verglichen mit Son Gokus Sorgen und Fragen, waren seine ja wohl ziemlich bedeutungslos. Er wusste wer er war und was er war. Auch wenn laut Lunaras und Liirens Berichten nicht alles so schwarz und weiß war, wie er das bisher immer geglaubt hatte. Ohne es zu merken waren in Geta und ihm zwei weitere Bewusstseine gewesen, die nur darauf gewartet hatten wieder in die Körper zurückzukehren, aus denen sie einst gerissen worden waren. Was musste das für ein Gefühl sein, wenn man glaubte sich an ein ganzes Leben erinnern zu können, nur um dann festzustellen, dass es dieses Leben eventuell gar nicht gegeben haben könnte. Bei diesem Gedanken lief Rott ein kalter Schauer über den Rücken und verlegen warf er Son Goku von unten einen Blick zu. Auch wenn er selbst nicht an die Worte von den anderen glauben wollte, so wusste doch Rott in diesem Moment, dass sie wahr sein mussten. Son Goku neben ihm strahlte etwas aus, dass der Junge nicht in Worte zu fassen mochte, da war etwas, etwas das ihm einen Hauch von Ewigkeit zu verleihen schien, etwas unverrückbares, standfestes. Etwas das Zuversicht und Entschlossenheit ausdrückte und den unbedingten Willen zu siegen. Nein, es musste einfach so gewesen sein wie Lunara es ihnen erklärt hatte. Etwas anderes wollte Rott in diesem Moment einfach nicht als wahr erachten. „Son Goku,“ der Angesprochene sah auf. „Komm mit zurück zu den anderen. Ich glaube Lunara und Liiren wollen etwas besprechen.“ Der Saiyajin nickte, sah noch einmal in die weite Ferne der Wüste und folgte Rott dann in den Kreis der Gruppe, während sein Geist in die entgegengesetzte Richtung zu fliegen schien. Violence saß an seinem Schreibtisch und sah sich einige Dokumente über den Fortschritt der Abbauarbeiten in seinem Gebiet an, als plötzlich die Tür aufging und Shame das Zimmer betrat. Das kurze, verärgerte Stirnrunzeln verschwand, als er den nervösen Gesichtsausdruck seines Untergebenen sah. Dieser verlor keine Zeit, umschritt den Tisch und flüsterte Violence etwas ins Ohr. Die goldenen Augen des Ryotaners bekamen einen noch stechenderen Blick, während er dem lauschte, was Shame ihm sagte. „Stell sie durch,“ presste er schließlich mit einem Tonfall über die Lippen, der deutlich machte, dass er eigentlich lieber etwas ganz anderes sagen wollte. Shame nickte und verließ schnellen Schrittes das Zimmer, während sich der zurückgebliebene Ryotaner in seinem Stuhl umdrehte und auf einen großen Bildschirm blickte, der unter einer Wandverkleidung zum Vorschein kam. Das Bild flackerte kurz und ein kreischendes Rauschen drang an sein Ohr, doch dann wurde das Signal klar und es erschien eine ryotanische Frau auf dem Monitor. „Schwester,“ begrüßte Violence sie in einem Ton der klar machte, dass er genau das Gegenteil meinte von dem was er sagte. „Wie schön wieder etwas von dir zu hören.“ Die Ryotanerin verzog keine Mine und ließ sich auch sonst nicht anmerken, ob ihr der Ton aufgefallen war. „Violence, kleiner Bruder. Wie ist es dir ergangen?“ Die Herablassung in ihrer Stimme stand der in Violence’ in nichts nach. „Wie es mir ergangen ist, seit du mich hier heraus in diese Einöde verbannt hast? Komm schon, dass willst du doch gar nicht wissen.“ Der geheuchelte Gesichtsausdruck verschwand urplötzlich von beiden Gesichtern, so als wäre ihnen im selben Augenblick der gleiche Gedanke gekommen. Nämlich der, dass es unter ihrer Würde war dieses dumme Possenspiel weiter aufrecht zu halten. „Nun gut, wie du möchtest.“ Eine angespannte Stille trat ein. „Mir sind da ein paar Gerüchte zu Ohren gekommen.“ „Was für Gerüchte?“ „Zum Einen, dass du Kristalle unterschlägst um deine Macht zu stärken und irgendwann meinen Platz an der Spitze dieses Reiches einzunehmen.“ Violence lachte auf. „Nun komm schon Schwesterherz, diese Gerüchte waren immerhin der Grund, warum du mich hier her verbannt hast. Was ist der wahre Grund warum du dir sooo plötzlich Sorgen um deinen kleinen Bruder machst?“ „Nun gut, wie du möchtest. Ich weiß, dass du einige Sklaven verloren hast.“ Wieder trat Stille ein. „Und ich weiß ebenfalls, dass du ein neues Spielzeug besitzt, ein sehr außergewöhnliches Spielzeug ... und das will ich mir gerne anschauen. Heute Abend werde ich bei euch eintreffen. Ich erwarte einen würdigen Empfang.“ Und mit diesen Worten verschwand das Bild auf dem Monitor. Violence kochte vor Wut und seine Zähne knirschten. Wie? Wie hatte sie so schnell davon erfahren können? Eigentlich, so überlegte er, gab es nur eine einzige Möglichkeit. Auch wenn ihm dieser Gedanke missfiel: Irgendwo in seinem Stützpunkt musste es jemanden geben, der für seine Schwester arbeitete und ihr Informationen zukommen ließ. Der Ryotaner drückte auf einen Knopf und Shames Stimme erklang. „Ja Sir?“ „Bereitet alles für die Ankunft meiner Schwester am heutigen Abend vor.“ „Eure Schwester kommt hier her?“ Violence Stimme wurde zornig. „Ja doch, hast du mich etwa nicht verstanden? Meine hochwohlgeborene Schwester wird uns heute Abend mit ihrer Anwesenheit beehren. Bereite alles vor und Pain soll die Signale der letzten Tage durchgehen. Ich will wissen, ob von uns aus eine verschlüsselte Botschaft raus geschickt wurde, egal an wen.“ „Jawohl Sir!“ „Und Shame, sag mir bescheid, sobald sich unsere Schwester auf eine Stunde genähert hat.“ „Ja Sir. Wo kann ich euch dann finden?“ „In meinem Schlafgemach.“ Damit drückte er abermals auf einen Knopf und schaltete das Gerät aus. Einen kurzen Blick aus dem Fenster werfend schritt Violence zu einer großen Tür und durchquerte sie. Er kam in einen schön und prachtvoll eingerichteten Vorraum, von dem zwei weitere Türen abzweigten. Eine, die zu seinen privaten Bad führte, die andere, die ihn dorthin brachte, wohin er wollte. Nachdem die großen Flügel vor ihm automatisch aufgeglitten und hinter ihm ebenso geräuschlos wieder zugegangen waren, schweifte sein Blick kurz durch das Zimmer und blieb dann auf der zierlich wirkenden Gestalt hängen, die in seinem Bett lag. Arme und Beine leicht gespreizt und von sich gestreckt, den Kopf ihm abgewandt lag er auf den Laken, genauso wie Violence ihn am Morgen verlassen hatte. Ein kurzes, belustigtes Lächeln huschte über das Gesicht des Ryotaners als seine Augen schon wieder mit vorfreudigem Glanz über den Körper strichen. Er hatte sich nicht ein Stück bewegt. Wenn er da an die Belustigung dachte, die er ihm bei ihrem ersten Mal geboten hatte, so war er doch erstaunt, wie schnell es ihm gelungen war, ihm seinen Willen aufzuzwingen. Am Anfang hatte er sich gewehrt, zugegeben, nicht einmal schlecht und zwar so stark, dass die Ketten und Schellen in das Fleisch an seinen Hand und – Fußgelenken geschnitten hatten. Die Spuren dieses Trotzes waren immer noch zu sehen, denn die Wunden waren tief gewesen. Doch schon nach der zweiten Nacht, war sein Wiederstand deutlich schwächer geworden, bis er schließlich zu einer gezwungene Billigung dessen wurde, was man ihm antat. Violence machte sich nichts vor. Er wusste, dass Vegeta nur darauf wartete, dass er unachtsam wurde, um ihm einen Gegenstand in den Rücken zu rammen. Er konnte das unterdrückte Funkeln in jeder Sekunde sehen, in der er ihm in die schwarzen Augen sah. Durch sein vorrübergehendes Stillhalten und widerwilliges Akzeptieren lieferte er ihm jedoch ungewollt ein Amüsement, welches das Verlangen nach ihm nur noch mehr anstachelte. So wusste Violence, dass er dieses letzte Funkeln, wann immer er wollte, aus Vegetas Augen reisen konnte. Er musste ihm nur die Chance geben Hoffnung zu fassen, um sie ihm dann wieder gewaltsam zu nehmen. Leider würde es soweit nun nicht mehr kommen, da sich ja seine über alles geliebte Schwester angekündigte hatte. Ein tyrannisches Lächeln umspielte plötzlich seine Züge. „Du elendige Schlampe, diesmal wirst du nicht die Erste sein, die sich etwas Besonderes nimmt. Diesmal wirst du nur das bekommen, was ich übrig lasse!“ Der Ryotaner ging auf das Bett zu und setzte sich auf die Kante. Sacht glitten die Krallen seiner Hand über den Rücken, gerade so fest, dass sie dünne weiße Linien in der Haut hinterließen. „Vegeta,“ säuselte Violence mit einer Stimme, die genau das richtige Maß zwischen Herablassung und tyrannischer Vorfreude beinhaltete. „Vegeta, komm schon, ich weiß das du wach bist.“ Die Hand glitt den Rücken wieder zurück, diesmal jedoch mit der gesamten Handfläche die Haut des Saiyajins berührend, um sich in seinen Haaren zu vergraben. Mit einem harten Ruck riss er den Körper auf den Rücken und blickte gleich darauf in die schwarzen Augen; die ihn mit einem Hass ansahen, der bodenlos war. „Aber, aber, warum machst du denn ein so finsteres Gesicht?“ Die Hand löste sich aus den Haaren und strich mit den Fingerknöcheln über Vegetas Schläfe und Wange. Der Saiyajin drehte das Gesicht weg und fixierte einen Punkt an der Wand. So konnte er das amüsierte Schmunzeln nicht sehen, das über Violence’ Gesicht huschte. Der Ryotaner beugte sich über ihn und stützte sich mit seinem linken Arm auf das Bett, so das Vegetas Körper zwischen diesem Arm und dem ryotanischen Leib eingeklemmt war. Die freie Hand wanderte an Vegetas Gesicht weiter abwärts, strich über den Hals und die pulsierenden Venen darunter und glitt schließlich wie eine Schlange über die Brust. Der Saiyajin schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Nicht schon wieder! Bekam dieser Kerl den eigentlich nie genug? Wie oft wollte er ihn den noch Demütigen? Wie lange noch quälen? Wie schmerzhaft noch foltern? Die Antwort hätte er in seinen Augen lesen können, wenn er den Mut aufgebracht hätte ihm in die Augen zu sehen. Doch genau das konnte er nicht mehr. Er ertrug diesen Blick nicht länger, der ihm jedes Mal förmlich die Kleider vom leib riss – hätte er welche angehabt – wenn er über seinen Körper glitt, wie ein hungriges Tier auf Beutezug. Wie der Teufel, wenn er sich an der jungfräulichen Qual einer fallenden Seele ergötzte. „Vegeta ... .“ Lippen berührten seinen Nacken und die Matratze unter ihm bewegte sich, als der Ryotaner sein Gewicht verlagerte um sich weiter über ihn zu beugen. Er spürte, wie sich eine Hand über seinen Arm bewegte und bestimmt nicht zufällig über seinem Handgelenk zur Ruhe kam, wo sie sich schmerzhaft auf die Wunde presste, während die andere Hand über seine Seite abwärts glitt, um besitzergreifend auf seiner Hüfte ruhen zu bleiben. Vegeta zuckte zusammen, was Violence ein süffisantes Schmunzeln entlockte. „Aber, aber Vegeta,“ er ließ sein Handgelenk los und schob seine Hand unter das Gesicht des Saiyajins um es sanft in seine Richtung zu drehen, so das er ihn ansehen konnte. „Du müsstest dich doch schon längst an mich gewöhnt haben. Immerhin schlafen wir jetzt seit einer Woche jede Nacht zusammen.“ Die Augen des Saiyajins sahen an dem Ryotaner vorbei. Nein, er wollte es nicht, hatte es nie gewollt. Hatte alles versucht, sich bis zur Besinnungslosigkeit gewehrt, nur um zu erfahren, dass er machtlos war. Das er sich ein ums andere Mal verriet, es immer wieder geschehen ließ und ja, es sogar genoss, wenn er an dem Punkt angekommen war, wo Verlangen und Lust jedwede Logik ausschalteten und sein Verstand nicht länger in der Lage war seinen Körper zu beherrschen. Aber unterwerfen? Völlig kapitulieren? Bei klarem Verstand alles mit sich geschehen lassen? Nein, niemals! „Hör auf.“ Violence schmunzelte. „Warum? Ich weiß doch das es dir gefällt.“ Seine Hand glitt über Vegetas Lende und vergnügt beobachtete er wie sich der Körper unter ihm anfing zu bewegen, sich hin und her wand, zerrissen zwischen Unbehagen und Verlangen. „Und du weißt es auch.“ Seine Hand wanderte weiter und fast zeitgleich mit dem erreichen ihres Zieles, entschlüpfte dem Saiyajin ein schon vertrautes Stöhnen, das sein Verlangen ankündigte. Violence lächelte siegessicher, als er die erregende Röte und die Scham darüber, dass ihm dieses Stöhnen entschlüpft war, in Vegetas Gesicht fand. „Du weißt, was ich will und ich weiß, was dein Körper will. Warum also sträubst du dich immer wieder dagegen? Warum versuchst du etwas zu beherrschen, was du nicht beherrschen kannst?“ Die Keuchlaute wurden lauter. „Weil ... weil ich ... ahh!“ „Weil was?“ „Weil ich ... nicht dein Sklave bin ... mhn.“ „So so.“ Violence schmunzelte wieder und beugte sich noch ein Stück weiter über den Saiyajin. „Dann betrachte dich nicht als mein Sklave sondern als mein Spielzeug und jetzt öffne deinen Mund.“ Vegeta ignorierte das Gesagte, spürte aber trotzdem Augenblicke später Violence’ Lippen auf seinen, Zähne die sich kurz in seine Unterlippe gruben und dann wieder von ihm abließen. „Von mir aus sei was du willst, wenn du glaubst diese Hirngespenst von Einbildung schützt dich vor den Tatsachen.“ Vegeta starrte aus fiebrig glitzernden Augen zu Violence auf, der sich wieder über ihn beugte. „Nämlich, dass ich mir alles von dir nehmen kann was ich will und das dein Körper sich schon längst an mich gewöhnt hat.“ Vegeta keuchte erregt, bäumte sich kurz auf und sank dann mit der Gewissheit das Violence recht hatte, zurück in die Kissen; dem Teufel der gekommen war, ihm die Sünde der Lust erneut auf den Körper zu brennen, machtlos entgegenblickend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)