Ragnarök - Chains of Destiny von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 4: Ein neues Leben -------------------------- 5. Ein neues Leben Es war warm, wärmer als sonst und Vegeta hatte das Gefühl aus der tiefen, schwarzen Kälte, durch die er die ganze Zeit geschwebt war, herausgerissen zu werden. Licht rührte sich in seinen Gedanken, die sich seit unendlicher Zeit zum ersten mal wieder zu bewegen schienen. Das körperlose Empfinden, dass während des Schweben im Nichts sein einziger Begleiter gewesen war, verschwamm zu einem Schatten in seinen Gedanken und er fühlte sich auf seltsame weiße schwer und eingesperrt. Ein Reflex ließ ihn das tun, was eigentlich Gewohnheit hätte sein müssen und so kam das erste Blinzeln einem Schock gleich, als blenden, künstliches Licht schmerzhaft in seine empfindsamen Augen schoss. Vegeta hatte das Gefühl, das er eine Ewigkeit brauchte um sich an die simplen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Unglaublich vorsichtig öffnete er seine Augen abermals und konnte nun zumindest Umrisse und Schatten erkennen. Jemand beugte sich über sich, schirmte das stechende Licht von seinen Augen ab, eine Wohltat eigentlich, doch Vegeta in diesem Moment gar nicht recht. Denn wieder brauchten seine Augen viel zu lange um sich anzupassen und überhaupt, wo war er eigentlich? Das letzte woran er sich erinnerte war ... ja, war was eigentlich? Vegeta suchte in seinen Gedanken und Erinnerungen nach einem Anhaltspunkt. Etwas das ihm sagen konnte, wo er war und was geschehen war, doch Nichts. Seine ganzes Denken schien aus einer geistigen Leere zu bestehen. Es kam ihm vor, als wäre er mit vollem Bewusstsein gerade geboren worden, ohne irgendeine Erinnerung, ohne irgendeinen Anhaltspunkt, an das was geschehen war. Selbst die simplen Befehle, die er an seinen Körper geben musste um sich zu bewegen, schienen all seine Konzentration in Anspruch zu nehmen. Als hätte er dies seit unendlich langer Zeit nicht mehr getan und darüber hinaus verlernt. Doch diese Gedanken waren Unsinn! Wie konnte jemand sich nicht mehr daran erinnern, wie er seinen Körper zu bewegen hatte? Vielleicht aus dem selben Grund, wie er sich nicht mehr daran erinnerte, warum das so war und wo er war, stellte eine Stimme in seinem Bewusstsein fest. Vegeta verscheuchte diesen irrationalen Gedanken und wendete sich dem eigentliche Problem zu. Nämlich der Tatsache, das er jetzt wenigstens das Gesicht über sich erkennen konnte und dies wiederum zu dem Problem führt, das er sich fragte, ob er in einen Spiegel sah. Wenigstens, stellte er zufrieden fest, wusste er noch wie er aussah. Er wollte etwa sagen, doch seine Stimmbänder verweigerte ihn dem Dienst, genauso wie seine ganzen anderen Muskeln. Er schloss kurz die Augen, horchte in seinen Körper hinein und versuchte es noch mal. Diesmal brachte er wenigstens so was wie ein Krächzen zu standen und als er die Augen öffnete ging die Umstellung wesentlich schneller. Nach einigen weiteren Versuchen gelang es ihm endlich ein vernünftiges Wort zustande zu bringen. „Kakarott?“ Ein ebenso kratziges „Ja?“ antwortete und so ganz allmählich begannen sich Vegetas Gedanken wieder zu bewegen. Doch sie ergaben keinen Sinn, denn er hätte eigentlich tot sein müssen. Stopp! Noch mal ganz langsam. Er hatte gelebt, auf der Erde, hatte eine Frau und zwei Kinder gehabt, Kakarott war sein Freund gewesen, sie hatten ein glückliches Leben geführt und dann war er wie jeder Mensch im Alter gestorben. Vegeta atmete tief ein. Er hätte, logisch betrachtet, also tot sein müssen! Warum lebte er? Erneut schloss er die Augen und konzentrierte sich auf seine Gedanken. Es blieb dabei. Er kam immer und immer wieder zu dem selben Schluss. Nämlich dem das er tot sein müsste und das es ein Ding der Unmöglichkeit war, das er atmete. Menschen kehren von den Toten nicht wieder zurück. Nie! Als er merkte, wie sein Kopf anfing zu dröhnen, schob er all diese Gedanken bei Seite. Darum konnte er sich immer noch kümmern, wenn er erst mal wusste, wo er hier war und wer vor allem die beiden Jungs waren, die ihm und Kakarott bis aufs Haar glichen. Gerade als er seine Muskulatur anspannte um sich aufzusetzen wurde der Untergrund auf dem er lag von einer heftigen Erschütterung getroffen und er fiel von der Bare. Reflexartig zogen sich seine Muskeln zusammen, ohne das er darauf großartig einen Gedanken verschwenden musste, um den Sturz abzufangen. Er prallte mit Kakarott zusammen und einen Augenblick blieben sie beide einfach nur liegen, als sie merkten, wie das Blut durch ihre Körper schoss und jeder einzelne Nerv sich plötzlich in aller Intensität zurück meldete. Vegeta wusste nicht, ob er sich freuen oder schreien sollt. Einerseits war es toll endlich wieder ein Gefühl in seinem gesamten Körper zu spüren, andererseits tat alles an ihm weh. Stöhnend rollte er sich auf die Seite, griff nach der Kante der Bare und stemmte sich an ihr in die Höhe. Seine Beine wackelten und er drohte gleich wieder umzufallen und nur die Tatsache, das er sich mit beiden Ellenbogen auf der Bare abstemmte, rettet ihn davor wieder so ungalant zu Boden zu gehen. Er atmete einmal tief durch und richtete sich dann ganz auf, nur um mit ausgebreiteten Armen wie ein Seiltänzer, auf ebenem Boden zu balancieren. Seine Augen wanderten leicht zur Seite und er konnte sehen, das es Kakarott nicht anders ging. „Kakarott?“ „Was?“ „Wo zur Hölle sind wir?“ Son Goku drehte sich vorsichtig um. „Frag mich mal was leichteres! Mir wäre lieber, wenn ich wüsste, was mit uns los ist!?“ Plötzlich nahmen Vegetas Gesichtszüge den alten verkniffenen Ausdruck an und sein Blick wurde stechend, als er die Arme sinken ließ und sich zu den beiden anderen umdrehte. „Ihr!“ Die beiden zuckten zusammen. „Wo sind wir?“ Der, der so aussah wie er antwortete. „In einem Raumschiff.“ „Weiter!“ Der Junge zuckte unter Vegetas rüdem Ton zusammen. „Weiß nicht. Wir beide, das heißt Rott und ich, wir wurden auch erst vor ein paar Minuten von einigen komischen Gestalten von den Sandfeldern geholt und als wir in ihrem Schiff in diesen Raum gingen lagt ihr auf den Baren.“ Vegetas Augenbrauen wanderten nach oben, als er erst Rott und dann den anderen ansah. „Dein Name ist Rott? Und deiner?“ „Geta.“ Er warf Son Goku einen fragenden Blick zu, doch dieser zuckte nur mit den Schultern, doch Vegeta glaubte, das es ihm genauso ging wie ihm. Das ihnen diese Namen, abgesehen davon, das es ihre waren nur ohne Anfangsbuchstaben, irgendetwas sagen müssten. „Und das ist alles was ihr wisst?“ Die Beiden nickten. „Sie sagten, das wir hier warten sollten, sie würden uns später alles erklären.“ „Wer?“ Geta schüttelte den Kopf. „Wissen wir nicht.“ Vegeta warf den beiden verachtende Blicke zu, dann wand er sich, seltsamerweise festen Schrittes Richtung Tür. „Hey, sie haben doch gesagt, das wir hier warten sollen!“ Vegeta blieb stehen und drehte sich um. „Das ist mir doch scheißegal! Ich will wissen wo ich hier bin! Kakarott?“ Son Goku sah von Vegeta zu den beiden Jungs. „Geh schon mal, ich möchte sie noch was fragen.“ Vegetas Blick verdüsterte sich. „Memme!“ Dann drehte er sich um und die Tür glitt hinter ihm zu. Lunara fluchte. Der letzte Treffer hatte die Ruderketten beschädigt und das Schiff ließ sich nicht mehr richtig steuern. Nur mit Mühe und Not konnte sie verhindern das es abschmierte. „Mas! Wie siehts aus?“ Der Junge sah von der Konsole auf. „Keine Chance, ich krieg das von hier aus nicht repariert. Dazu müssten wir landen.“ „Verdammt!“ Entfuhr es Lunara. „Und was ist mit unseren Verfolgern?“ „Immer noch drei. Zwei haben Liiren und Reg abgeschossen, doch die anderen halten sich außerhalb unserer Reichweite.“ Lunara unterdrückte einen weiteren Fluch. Liiren und Reg waren die besten Schützen die sie kannte, Mas und Nas ergaben was Maschinen und Technik anging ein perfektes Team und Fâdena war ein guter Navigator, doch trotz all dieser Vorteile konnten sie nichts machen, wenn die Reichweite ihrer Waffen sich nicht mit denen ihrer Angreifer deckten. Ein weiterer Treffer erschütterte das Schiff und Lunara packte mit aller Kraft die sie hatte die Steuerkonsole, doch sie merkte wie das Schiff langsam abzudriften begann. „Mas, kannst du denn gar nichts machen?“ „Nicht so lange wir fliegen.“ Die Niedergeschlagenheit in der Stimme entging ihr nicht und sie konnte sie so gut nachvollziehen. Endlich schienen sie am Ziel zu sein und nun wurden sie von irgend ein paar Wachen mit besseren Geschützen am Erfolg ihres Auftrages gehindert. Das war einfach nicht fair. Das war zum kotzen! Plötzlich glitt die Tür zur Kommandobrücke auf und als Lunara einen kurzen Blick hinter sich warf erkannte sie einen der beiden menschlichen Jungen, die sie von den Sandfeldern gerettet hatten. Was zur Hölle machte er hier? Er hätte doch im Labor warten sollen! Bei einem weiteren Treffer musste sie ihre Aufmerksamkeit wieder ganz auf das Schiff richten, was sie nicht daran hinderte ihn anzufahren. „Was machst du hier Kleiner? Verschwinde, bevor du jemandem im Weg rum stehst!“ Damit war für sie die Sache erledigt und als sie die Tür hörte ging sie davon aus, das er wieder zurück gegangen war. Wäre er derjenige gewesen, für den Lunara ihn gehalten hatte, wäre das auch die logische Schlussfolgerung gewesen. Um so erstaunter war sie, als plötzlich eine Faust mit ungeheurer Kraft neben ihr auf die Konsole einschlug und sich elektrische Blitze aus dem zerstörten Gerät entluden. Zorn umwölkte ihre Stirn und sie wand sich mit der festen Entschlossenheit um, ihm eine Ohrfeige zu verpassen, für das was er getan hatte, doch sie stockte Mitten in der Bewegung, als sie in sein Gesicht sah. Diese vor Zorn und unterdrückter Wut, kalt funkelnden Augen, die ernsten Gesichtszüge, die ganze Haltung, das war nicht der kleine Junge, den sie hinter sich her gezogen hatte. Dann erklang seine Stimme und Lunara fühlte einen eisigen Schauer ihren Rücken herunter rinnen, als sie das unterdrückte Beben darin war nahm. „Wenn ich auch nur die geringste Ahnung hätte, wer du bist, dann würde ich dich für diese Worte auf der Stelle töten! Doch da ich weder eine Ahnung habe, wo ich bin, noch wer du bist und was du mit meinem hier sein zu tun hast, ziehe ich es vor dich erst zu fragen und dich dann umzubringen!“ Er zog die Hand zurück und seine Augen schweiften über die sechs anwesenden Gestalten. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und starrte einen nach dem anderen herausfordernd an. Lunara schluckte und ohne auch nur einen Moment die Augen von dem Krieger zu wenden sagte sie: „Fâdena, zeig mir den Laborbereich.“ Die Angesprochene betätigte einen Knopf und vor Lunara flackerte ein Bildschirm. Sie sah drauf. Das Labor, die Baren – leer. Nur die beiden jungen Gestalten, die sie von den Sandfeldern geholt hatten. Ihre Augen wanderten zurück zu dem Fremden, der immer noch mit verschränkten Armen vor ihr stand und plötzlich begannen sich ihr ganzen Gedanken in Zeitlupe zu bewegen. „Ich warte!“ Meinte er herausfordernd und Lunara konnte spüren, wie seine Anspannung immer mehr zunahm. Vegetas Geduld befand sich nahezu auf dem Nullpunkt und je länger ihn diese sechs Figuren anstarrten um so wütender wurde er. Erst maß er die Kleine noch mal, die ihn so freundlich empfangen hatte. Sie sah aus wie ein Mensch, doch ihr Haut war weiß und sie hatte lange spitze Ohren. Aus ihren Mundwinkeln ragten zwei kleine spitze Eckzähne hervor und sie hatte zwei Hörner, die ihrem Kopfverlauf folgten und nur am Hinterkopf sacht von den blonden, langen Haare abstanden. Sie schien die Anführern zu sein. Dann gab es noch zwei Menschen in diesem Raum, Junge und Mädchen, offenbar Zwillinge und eine Person die aussah wie ein Mensch, aber keiner war, das spürte Vegeta, als er in sie hinein horchte. Die beiden Letzten sahen exotischer aus. Der eine, der ihn genauso hirnlos anstarrte, sah aus wie ein Werwolf, mit spitzen Ohren und einer Hundeschnauze. Langes schwarzes Fell bedeckte seinen Körper und als einziger Farbpunkt funkelten seine gelben Augen. Der andere verbarg etwas. Er musterte Vegeta auf eine Art, die ihm sofort klar machte, das er zwar überrascht war ihn zu sehen, mit dieser Möglichkeit aber insgeheim gerechnet hatte. Seine Hautfarbe war ein blasses Grün und er hatte lange weiße Haare, die durchsetzte mit einigen goldenen Strähnen waren. Seine Ohren waren genauso spitz, wie die von der Frau. Doch Vegeta bezweifelte, das sie zu der selben Rasse gehörten. Als er den Blick auf die Erste wendete wurde dieser noch eine Spur schärfer. „Spuckst du`s jetzt aus, oder muss ich meine Antwort aus dir heraus prügeln?“ Sie jedoch starrte ihn einfach nur weiter an und als sie dann endlich mal ein Wort heraus brachte, waren es nicht die, die Vegeta hatte hören wollen. „Du bist es! Du musst es sein!“ Vegetas Augenbraue wanderte nach oben. „Wer bin ich?“ Seine Stimme bebte vor unterdrücktem Zorn. „Du bist V... .“ „Vegeta!“ Plötzlich glitt die Tür auf und Son Goku stürmte auf die Brücke. Kurz hielt er inne, als er die Gesichter sah, die alle noch eine Spur weißer geworden waren und kehrte dann zu dem Gesicht seines Freundes zurück. „Ich muss dir unbedingt was ... .“ Ein erneuter Stoß lies das ganze Schiff erzittern und riss alle aus ihrer Starre. Lunara fuhr wieder zu der Konsole herum und packte das Steuergerät. Alle anderen wanden sich in eine einzigen Bewegung zu ihren Bildschirmen zu. Son Goku wurde zurück und aus der Brücke geschleudert, während Vegeta zu Boden gerissen wurde. „Mas! Wo hat es uns erwischt?“ „Am Hauptruder und ... .“ Wieder wurde das Schiff getroffen und im selben Moment erklang von außerhalb der Brücke ein Schmerzensschrei. „Nas, was ist ... .“ Vegeta verlor das Interesse an dem Gespräch und wand sich der Tür zu. Sie ging auf und er lief den Korridor runter, bis er an die Stelle kam, wo die Türen zu den verschiedenen Bereichen des Schiffes abzweigten. In der Ecke lag Kakarott sich die rechte Schulter haltend, an der Blut aus einer Wunde strömte. Ein riesiges Loch klaffte in der Außenhülle des Schiffes, wodurch Wind und Sand ins Innere gelangen konnten. „Kakarott!“ Schrie Vegeta, denn das Kreischen des Windes machte eine normale Unterhaltung unmöglich. „Schlimm?“ Son Goku schüttelte den Kopf und versuchte sich aufzurichten, doch ein weiter Treffer ließ das Schiff schaukeln und er wurde zurück geschleudert. Vegeta klammerte sich an ein Metallstück, das aus der Wand ragte fest und versuchte sich durch den wirbelnden Wind und gegen den Sog zu Son Goku vorzuarbeiten. Schließlich war er bei ihm angekommen. „Wie ist das passiert?“ Kakarott verzog das Gesicht. „Ein Metallstück! Es hat sich durch die Schulter gebohrt!“ „Lass mal sehen!“ Son Goku nahm die Hand von der Schulter und eine gezackte Wunde kam zum Vorschein. „Das sieht übel aus!“ Der jüngere Saiyajin brachte ein schiefes Lächeln zustande. „War schon schlimmer verletzt.“ Vegeta sah ihn fragend an. „Sicher?“ „Klar doch, erinnerst du dich nicht mehr an ... .“ Son Goku brach den Satz ab und sah in Vegetas fragendes Gesicht. Woran hatte er eben gedacht? Er wusste es nicht mehr. „Vielleicht auch nicht.“ Sagte er schließlich mehr zu sich selbst als zu Vegeta. Dieser schien ihn aber trotzdem verstanden zu haben, denn er antwortet. „Siehst du. Doch jetzt schaffen wir dich erst mal hier raus.“ Er packte Son Goku am gesunden Arm und wollte ihm aufhelfen, doch in jenem Moment traf ein weiterer Schuss das Schiff. Son Goku wurde Vegetas Griff entrissen und er knallte unsanft mit dem Hinterkopf gegen die Wand. Einen Augenblick sah er Sterne, doch dann rief ihn sein Name zurück in die Realität. „Kakarott!“ Son Goku öffnet die Augen und suchte Vegeta. Doch erst beim zweiten Mal konnte er ihn sehen. Der Ältere klammerte sich am Rand des Loches fest, während sich sein Körper außerhalb des Schiffes befand. Mit einem Sprung war Son Goku auf den Beinen und arbeitet sich gegen den herein stürmenden Wind zu Vegeta vor. Jener hatte schon nach den ersten Sekunden kein Gefühl mehr in den Armen gehabt. Das erneute Beben des Schiffes hatte ihn erst an den Rand gestoßen und als es nochmals wie ein wildes Pferd gebockt hatte, hatte ihn diese Bewegung endgültig aus dem Loch geschleudert. Geistesgegenwärtig hatten seine Hände nach einem Halt gesucht und ihn in den aufgerissenen Kanten des Metalls gefunden, die schmerzhaft in seine Handflächen schnitten. Doch wenn Vegeta los lies, das wusste er, dann war er sowieso tot. Sand und Wind wehten ihm ins Gesicht und wie mit hungrigen Händen zerrte der Flugwind an seinem Leib um ihn mit sich zu reisen. Vegeta schrie erneut Kakarotts Namen und plötzlich war er da, griff nach seinem Handgelenk und versuchte ihn zu sich herein zu ziehen. Vegeta wollte erneut etwas schreien, als er das Metall los lies um nach Kakarotts zweiter Hand zu greifen, doch der Sand drang in seinen Mund ein und machte jedes gesprochene Wort zu einem Laut, der vom Wind davon getragen wurde. Son Goku fluchte als Vegetas Gewicht an seiner verletzten Schulter zerrte und er musste ihn mit einer Hand los lassen um sich an der Bordwand abzustützen, denn sonst lief er Gefahr ebenfalls nach draußen gezogen zu werden. Sand stach wie mit Nadeln nach seinem Gesicht und seinen Armen und doch spürte er, wie er Vegeta Stück für Stück zurück ins Schiff gezogen bekam. Vielleicht wäre es ihm ja auch gelungen, doch dann schlug unmittelbar neben ihnen ein weiteres Geschoss ein, zerfetzte die Bordwand und schleuderte Son Goku mit solch ungeheurer Wucht in das Inneres des Schiffes, das sich die Wand unter seinem Aufprall verbog. Am Rand der Bewusstlosigkeit richtete er sich auf und torkelte wie ein Schlafwandler, Sand und Wind ignorierend, auf die nun mehr doppelt so große Öffnung zu. Er kniete sich hin und starrte nach draußen. Kein Vegeta. „Nein!“ War alles was er über die Lippen brachte, bevor ihn endgültig die Kräfte verließen und er bewusstlos zusammenklappte. Son Goku blinzelte in das ungewohnt helle Sonnenlicht und drehte sich stöhnend auf die Seite. Alles um ihn herum schien sich zu drehen und er hatte keine Ahnung, wie er hier her gekommen war. Vorsichtig richtete er sich auf und verzog das Gesicht, als ein stechender Schmerz durch seine Schulter raste. Als er den Kopf drehte erkannte er ein großes weißes verbannt, das sich um seine Schulter und seinen Oberkörper wand. Was war denn eigentlich geschehen? Nur schemenhaft erinnerte er ich an bizarre Bilder, von Vegeta und zwei anderen, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sahen und da war noch was, etwas das er einfach nicht fassen konnte, so sehr er sich auch versuchte daran zu erinnern. Stimmen drangen an sein Ohr und er stand nun gänzlich auf. Seine Augen wanderten über den Platz und seine Verwirrung nahm nochmals um ein Vielfaches zu. Er lag im Windschatten eines großen Raumschiffes, das aber schwer beschädigt schien. Ein Junge und ein Mädchen hantierten an einem großen Loch in der Außenhülle herum, während eine andere Frau Teile zu den beiden schleppte. Ein weiteres weibliches Wesen stand mit einem Werwolf, einem Grünhäutigen und den beiden jüngeren Ausgaben von Vegeta und ihm zusammen und unterhielten sich. So Goku machte sich mit vorsichtigen Schritten auf den Weg zu dieser Gruppe. Als er Nahe genug an sie heran gekommen war nahm er auch die ersten Wortfetzen auf. „Nein, wir können noch nicht weg. Wir müssen warten.“ Sagte die Frau mit der weißen Haut, der Werwolf antwortete. „Aber wir können auch nicht ewig hier warten. Wenn sie uns finden, können wir uns nicht verteidigen. Immerhin haben wir Einen von beiden, das ist mehr als wir erwartet hatten.“ Plötzlich richteten sich die stechend gelben Augen auf Son Goku und auch die Köpfe der anderen drehten sich zu ihm um. Goku blickte von einem zum anderen und wand seine Aufmerksamkeit schließlich auf den Rest des Platzes. Die drei, die mit der Reparatur des Schiffes beschäftigt waren hatten ihre Arbeit eingestellt und waren zu der Gruppe getreten. Schließlich wand Son Goku seinen Kopf wieder um und nachdem er jeden nochmals ins Gesicht geblickt hatte, stellte er die Frage, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge gelegen hatte. „Wo ist Vegeta?“ Schweigen. Die Blicke wanderten zu Boden und die fremden wichen seinen Augen aus. Einen Moment stand Son Goku einfach noch so da und überlegte, was dieses Verhalten zu bedeuten hatte, doch dann ging ein plötzliches Aufleuchten durch seine Augen, als ihm die verwirrenden und erschreckenden Ereignisse einfielen, die hinter ihm lagen. Er drehte sich auf der Stelle herum und wollte an der Gruppe vorbei gehen um Vegeta zu suchen, doch die weißhäutige Frau hielt ihn zurück. „Warte!“ Son Goku sah sie an. „Lass mich los! Ich muss ihn finden!“ Er wollte sich losreisen, doch die Frau blieb beharrlich. „Warte! Bitte, du kannst ihn jetzt nicht suchen gehen, da wäre dein Tod!“ „ich kann ihn aber auch nicht im Stich lassen!“ „Ich weiß und wir werden dir auch helfen ihn zu finden, doch nicht jetzt. Dort draußen,“ damit zeigte sie in die Wüste. „Würdest du keinen Tag überleben. Die Sonne würde dich bei lebendigem leib verbrennen.“ Nun riss sich Son Goku doch los. „Um so wichtiger, das wir ihn sofort suchen! Sonst stirbt er!“ „das wird er nicht, jedenfalls nicht sofort.“ Fügte sie nach einigem zögern hinzu. Son Gokus Augenbrauen zogen sich fragend zusammen. „Und warum das nicht?“ „Nun, die Wachen haben ihn mitgenommen.“ Son Goku wand sich nun endgültig zu der Gruppe um. „Welche Wachen? Und wer zur Hölle seid ihr eigentlich? Und wo bin ich hier? Ich müsste ... .“ Son Goku stockte, als sich seine Erinnerung wieder begann zu ordnen. „Tot sein.“ Beendete er den Satz und starrte verwirrt auf den Boden, während sich seine Hand in seinen Haaren vergrub, als wollte sie diese unmögliche Erinnerung aus seinem Kopf holen. „Hör zu, ich kann mir denken, was du durch machst und was in deinem Kopf vor geht, doch wenn du mir, wenn du uns die Chance gibst, dann werden wir dir alles erklären, zumindest das, was wir selbst wissen.“ Son Gokus Blick wanderte nochmals in das weite Feld der Wüste. „Und was ist mit Vegeta?“ Lunara griff vorsichtig nach dem Arm des zerrissenen Kriegers. „Wenn er der ist, für den ich ihn halte, dann wir er am Leben bleiben bis wir ihn finden.“ Über Son Gokus Gesicht huschte ein kurzes Lächeln. „Denn bringt nichts so schnell um.“ Dann wand er sich der Gruppe und mit ihnen dem Raumschiff zu. In seinem Herzen hoffte er das seine Worte der Wahrheit entsprachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)