But sometimes love hurts von Bara-sama ================================================================================ Kapitel 1: ~1~ -------------- Es war an der Zeit, sich vom kalten Wetter zu verabschieden. Man konnte glasklar miterleben, wie die Umgebung in ein neues Leben getaucht wurde, wie die Vögel langsam wieder zurückkehrten und einen jeden Morgen durch ihren melodischen Gesang weckten. Es war eine schöne Zeit, wie ich fand. Schon bald würden wir die Gelegenheit des wärmeren Wetters wieder nutzen können und uns außerhalb treffen, da wir in den letzten, kalten Monaten nie dazu fähig gewesen waren. Wie sehr ich mich schon auf die anderen freute. Es hatte sich nichts zwischen uns allen geändert. Wir waren in einer gewissen Hinsicht noch immer wie kleine Kinder, die es liebten, sich gegenseitig zu ärgern. Genau diese Tatsache zauberte ein Lächeln auf meine Lippen. Ich wischte mir mein schwarzes Haar aus dem Gesicht und drehte mich auf meinem Stuhl herum, um einen Blick durch mein Zimmer schweifen zu lassen. Es hatte sich hier drin so einiges geändert. Und auch wenn es hier nicht mehr wie früher aussah, konnte ich mich dennoch an all die Einzelheiten von damals erinnern. Es kam mir so vor, als wäre es erst gestern gewesen, als Kai und Ruki nebeneinander auf meinem Sofa übernachtet hatten und ich mit Aoi, der wie ein großer Bruder für mich war, mein Bett geteilt hatte. Wie wir ab und an gemeinsam unsere Nächte hier verbracht und gefeiert hatten oder wie ich Reita meine Unschuld geschenkt hatte.. Ah, zu viel Information, das interessierte euch sicher nicht, tut mir leid! Es waren schöne Erinnerungen, die mich meist aufbauten und mir auch klar machten, dass viele weitere Erinnerungen folgen würden, die ich wertschätzen würde. Ich seufzte einmal leise und erhob mich, ging barfuß durch mein Zimmer und verließ es, um hinunter in die Küche zu gehen und nach meiner Mutter zu sehen. Obwohl sie jetzt 39 Jahre alt war, benahm sie sich sehr selten ihrem Alter entsprechend. Sie konnte meist sogar alberner sein als Ruki und Aoi zusammen. Und das musste schon was heißen. Es hatte sich bei ihr also so gesehen nichts geändert, bis auf das Alter eben. Und selbst ihr Aussehen war noch immer so geblieben. Wenn man ihr ins Gesicht sah, dachte man meist, dass man ein junges Mädchen vor Augen hatte. Ich konnte nur allzu gut verstehen, wieso mein Vater sich damals in meine Mutter verliebt hatte. Sie war eine so liebenswerte Person, die einen immer aufzubauen versuchte und einem Mut machte, einfach in jeder Lebenslage für einen da war. Lächelnd betrat ich die Küche und schlich von hinten lautlos auf sie zu. Hatte ich schon erwähnt, dass sie es wahnsinnig toll gefunden hatte, als ich eines Tages aus einer spontanen Laune heraus plötzlich mit schwarzen Haaren nach Hause gekommen war? Sie war nie wirklich Fan meiner blonden Mähne gewesen. Wir sahen uns jetzt noch viel ähnlicher, wie wir auch oft zu hören bekamen, und viele Außenstehende dachten sogar, dass wir Geschwister waren. Und meine Mutter nahm dies natürlich immer als Kompliment. Mir ein Lachen verkneifend, da sie gerade lautstark irgendeinen alten Pop-Song sang und dabei auf ihrer Stelle tanzte, während sie vor dem Herd stand, stellte ich mich dicht hinter sie und schlang dann ohne Vorwarnung meine Arme um ihren Oberkörper, um sie fest an mich zu drücken. Sie quiekte daraufhin erschrocken auf, beruhigte sich aber wieder und ich merkte, wie sie sich in meinen Armen sofort entspannte. „Also wirklich, Schatz.. Wieso erschreckst du mich so?“, fragte sie leise und ich konnte sie lächeln hören. „War nicht meine Absicht, tut mir leid“, redete ich mich raus und drückte ihr von hinten einen Kuss auf die Wange, was sie lächelnd seufzen ließ, und stütze dann mein Kinn auf ihrem Kopf ab, da sie so klein war. „Ich muss später noch einmal zur Arbeit, Papierkram absegnen“, sagte sie, obwohl es nicht nötig war, da ich es ja schon wusste. Sie hatte es mir heute schon mehrmals gesagt. „Ich weiß“, gab ich also von mir und schmiegte mich noch etwas dichter an sie, was sie anscheinend verwirrte. Denn sie drehte sich in meiner engen Umarmung herum und sah fragend zu mir auf. „Stimmt denn etwas nicht?“, fragte sie mit einem Anflug von Besorgnis und lächelte sofort breit, als ich knapp den Kopf schüttelte, ihr eine lange, glänzende Strähne hinters Ohr wischte und schmunzelnd, „Hm, nein, alles bestens. Mir ist gerade nur durch den Kopf gegangen, wie sehr ich dich liebe“, murmelte. Manchmal überkam mich eben das Bedürfnis, meiner Mutter zu sagen und zu zeigen, wie sehr ich sie liebte. War doch wohl nicht verkehrt? Ich bekam von ihr einen Kuss auf die Wange und strich ihr sachte durchs Haar, da sie mich umarmte. Jedoch mussten wir uns aus dieser wärmespendenden Situation lösen, da es plötzlich an der Haustür klopfte. „Machst du bitte auf, Schatz?“, fragte sie mich und wandte sich wieder dem Essen zu. Ich drehte mich gehorsam herum und zog die Hosenbeine meiner Jogginghose dabei leicht hoch, da sie mir etwas zu lang waren und ich nicht stolpern wollte, und trat aus der Küche in den Flur. Ich konnte anhand der Silhouette ausmachen, wer da vor der Haustür stand. Mir grinsend durchs Haar streichend machte ich die Tür auf und sah somit meinem Freund entgegen, der ziemlich fertig wirkte und obendrein einige Ölflecken im Gesicht und auf den Klamotten hatte. „Wie siehst du denn aus?“, fragte ich ihn zur Begrüßung und ließ es nicht zu, dass er mich umarmte, da ich keine Flecken auf meinen Klamotten haben wollte. „Mann, wieso bist du immer so fies?!“, maulte er nur rhetorisch und ging an mir vorbei in den Flur, ohne auf meine Frage zu antworten, grüßte nebenbei meine Mutter, die begeistert zu ihm rüber ging und ihm trotz des schmutzigen Gesichts einen Kuss auf die Wange drückte und ihn fragte, ob er Hunger hatte. Reita zog sich die Schuhe aus und nickte ob dieser Frage hin. Ohne noch etwas anderes zu sagen, ging er einfach die Treppen rauf und ich lächelte stumm vor mich hin, machte dann die Haustür zu und folgte ihm nach oben. „Meine Eltern sind nicht zu Hause und ich habe meinen Schlüssel vergessen“, erklärte er sofort die Situation, als ich mein Zimmer betrat. Er hatte sich im Schneidersitz auf dem Boden niedergelassen, da es auch nicht klug von ihm gewesen wäre, sich auf eines meiner weißen Sofas zu setzen. Immerhin waren seine Klamotten schmutzig. „Oh, armer Akira!“, machte ich sarkastisch und wich ihm sogleich lachend aus, da er sich herumgedreht und schnell nach meinem Bein geschnappt hatte. „Na los, geh dich duschen. Ich lege dir Sachen raus“, bot ich ihm an und kniff lächelnd die Augen zu, da er mir im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange gedrückt hatte. Er verschwand ins angrenzende Bad und ich ging auf meinen Eckschrank zu, um ihm Klamotten rauszusuchen. Da Reita öfter mal bei mir war und umgekehrt, hatten wir Klamotten des jeweils anderen in unseren Schränken liegen, was meist praktisch war. Zwar übernachteten wir nicht mehr so oft bei dem jeweils anderen, wie wir es damals zu Schulzeiten noch getan hatten, aber dennoch sahen wir uns sehr oft. Es sei denn, ich musste auf irgendeine Schulung, wegen meiner Ausbildung. Ich machte eine Ausbildung zum Masseur und Physiotherapeuten, und ehrlich gesagt machte mir die Arbeit sehr viel Spaß. Auch wenn es ab und an ziemlich unangenehm war, wenn ich von älteren Männern und Frauen angeflirtet wurde. Aber insgeheim wünschte ich mir, irgendwann einen eigenen Salon aufzumachen. Ich wollte irgendwann selbstständig sein und ich würde es auch sicher schaffen. Immerhin hatte ich meine Mutter und wunderbare Freunde, die mir beistanden. Und um einen Traum zu verwirklichen, brauchte man ja auch gewissermaßen etwas Hilfe, nicht? Völlig in Gedanken stand ich vor dem offenen Schrank, fasste dann jedoch einen klaren Kopf und kramte Reita einige Sachen raus, um diese auch sogleich ins Bad zu bringen. Ich öffnete leise die Tür und bespitzelte ihn, während er duschte. Die Klamotten legte ich über die Heizung und lehnte mich dann mit vor der Brust verschränkten Armen gegen die Tür, um ihn dabei zu beobachten, wie er sich das ganze Öl und den Schmutz des Arbeitstages wegwusch. Ein Grinsen schlich über meine Lippen, als ich mich daran zurückerinnerte, wie wir damals gerne zusammen geduscht hatten. Jetzt badeten oder duschten wir kaum noch gemeinsam, aber fragt nicht, wieso. Ich wusste es ja selbst nicht. Ich seufzte leise und drehte mich herum, um aus dem Raum zu verschwinden. Er hatte mich nicht einmal bemerkt. Und daraus schloss ich, dass er ziemlich müde war. So war das immer mit ihm. Die Arbeit laugte ihn des Öfteren aus. Ich ging auf die Ecke zu, an der mein neues, rundes Bett stand. Irgendwie wirkte das Bett wie ein Präsentierteller. Das hatte mir zumindest Reita mal gesagt, als er ins Zimmer gekommen war und mich auf dem Bett entdeckt hatte. Ich weiß noch ganz genau, wie hingerissen meine Mutter von dem Bett gewesen war, dass sie sogar die erste Nacht neben mir geschlafen hatte, weil sie wissen wollte, wie es sich anfühlte. Eigentlich war es ja ein ganz normales Bett wie alle anderen, aber das hatte ich ihr dann nicht unter die Nase gerieben, weil sie so aufgeregt gewesen war. Ich wusste ganz genau, dass Reita auf eine Massage bestehen würde. Deshalb schnappte ich mir die Flasche mit dem Massageöl, die neben meinen Kuscheltieren, die ich einfach nicht wegwerfen konnte, stand und setzte mich schon einmal aufs Bett und wartete. Es dauerte noch ein wenig, ehe ich das Rauschen des Wassers in der Dusche nicht mehr vernahm. Ich hatte schon befürchtet, dass er vielleicht im Stehen eingeschlafen war, da man sich bei ihm nie sicher sein konnte. Einige Minuten darauf kam er aus dem Bad, samt tropfenden Haaren und nacktem Oberkörper. Wozu hatte ich ihm überhaupt die Klamotten rausgelegt, also wirklich? Ich wette, er würde sich gleich wieder total bei mir einschleimen, damit ich ihn massierte. Ich hatte meine Ausbildung eigentlich nur wegen und dank ihm angefangen, da er mir damals klargemacht hatte, dass ich fürs Massieren geboren war. Und noch für so einige andere Dinge, die jetzt aber nicht von Belang waren. Ich grinste nur bei seinem Anblick. Tapsend und sich am Nacken kratzend kam er auf mich zu und lächelte dann schief. Bevor er jedoch etwas sagen, geschweige denn tun konnte, klopfte ich neben mich auf die Matratze und sagte, „Na komm her, mein Kleiner!“ Er schob ob dieser Bezeichnung beleidigt die Unterlippe vor, ließ sich aber neben mir nieder und legte sich sofort auf den Bauch. „Du hattest schon damals eigennützige Gedanken was das hier betrifft, nicht wahr?“, vermutete ich scherzend und machte es mir auf seinem Hintern gemütlich. „Hmhm..“, machte er nur gedehnt und brachte mich somit zum Lächeln. Er hatte seinen Kopf auf seine ineinander verschränkten Arme gelegt und die Augen geschlossen. Ich wiederum nahm mir etwas von dem kalten Öl, welches nach Vanille duftete, und verrieb es geübt zwischen meinen Händen, um es zu erwärmen. Und dann folgte der Teil, den sowohl er als auch ich liebte. Ich durfte ihn anfassen. Ich genoss es, während ich jeden Millimeter seiner weichen Haut durchknetete, abtastete und auch abwechselnd streichelte, da ich es mir nicht verkneifen konnte. „Wie war dein Tag heute?“, fragte ich leise, hatte mich zu seinem Ohr vorgebeugt und massierte seine Schultern. „Wie immer.. War anstrengend“, murmelte er und gähnte leise. Ich lächelte nur stumm und richtete mich leicht auf, nur um mich wieder vorzubeugen, ihm mit meiner Nasenspitze das nasse Haar aus dem Nacken zu streichen und ihm einen federleichten Kuss aufzuhauchen, was ihn genießend seufzen ließ. Ich hörte von unten plötzlich meine Mutter rufen. Da ich aber nicht aufstehen und Reita auch nicht unnötig erschrecken wollte, indem ich laut zurückrief, blieb ich einfach still und massierte meinen Schatz weiter, der langsam weg zu dämmern schien. Es wunderte mich nicht wirklich, da es fast immer so ablief, wenn er von der Arbeit sofort zu mir herüberkam. Sachte, so dass er es kaum vernehmen konnte, zeichnete ich mit einem Finger seine ausgeprägte Rückenmuskulatur nach und schmachtete ihn innerlich an. Sein Körper hatte sich unverkennbar geändert, seit er seine Ausbildung zum Mechaniker angefangen hatte. Er war so viel definierter und härter als noch zu Schulzeiten. Und mir gefiel das ungemein. Ich hatte den schönsten Freund auf Erden, kein Zweifel. Mit einem Mal ertönten Schritte auf den Treppen, die näher kamen, und ich wusste, dass meine Mutter gleich klopfen und einfach hereinkommen würde, so wie sie es immer machte, weil Privatsphäre für sie ein Fremdwort war. Und ich behielt Recht. „Schatz, das-“ Sie brach mitten im Satz ab und sah zu uns herüber, lächelte dann jedoch wissend, nickte stumm und schloss die Tür wieder hinter sich. Ich wandte mich wieder meinem schlafenden Freund zu, der angefangen hatte, leise zu schnarchen. Mir war aufgefallen, dass er immer nur dann schnarchte, wenn er richtig erschöpft war. Aber irgendwie war das süß. Ein wenig massierte ich ihn noch, kletterte dann sachte von ihm runter und zog vorsichtig die Bettdecke unter ihm weg, um ihn gleich darauf damit zuzudecken. Immerhin wollte ich nicht, dass er sich erkältete. Ich legte mich neben ihn und betrachtete ihn, während er schlief, spielte dabei mit seinem nassen Haar und entlockte ihm somit ab und an ein Schmatzen. „Du bist so süß..“, murmelte ich und mir war bewusst, dass er wieder herumgestänkert hätte, wenn er wach gewesen wäre. Denn er mochte es nicht, wenn man “süß“ in Zusammenhang mit seinem Namen aussprach. Ich strich ihm das noch immer tropfende Haar aus dem Gesicht und gab ihm einen warmen Kuss auf die Stirn, drängte mich dann seitlich an ihn und schlang einen Arm zwischen seinen verschränkten hindurch. Oh ja, ich war mir sogar sehr sicher, dass ich den schönsten Freund auf Erden hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)