Öffne dein Herz für mich- 心を開いて[TodoDeku] von Mina_Tara (**Omegaverse**) ================================================================================ Part LII – Light of Heart -------------------------   Am nächsten Morgen stand Izuku schon in aller Frühe an der Bushaltestelle, die sich gegenüber von seinem Wohnkomplex befand. Da es morgens immer noch sehr frisch war und ihn auch an diesem Morgen ein kühler Wind begrüßte, hatte sich der Omega seinen weißen Wollschal um den Hals gewickelt. Er hatte diesen vor einem Jahr von seinem Alpha geschenkt bekommen und seitdem war dieser Schal sein Heiligtum. Der Stoff lag so herrlich weich auf seiner Haut und die Wärme, die dieser ausstrahlte, ließ den Grünhaarigen wollig aufseufzen. Weiße Wölkchen stiegen auf, während der junge Mann seine Aufmerksamkeit seinem Handy widmete. Es war bereits kurz vor halb acht, aber von Valeria fehlte noch jede Spur. Ob sie zu spät dran war oder irgendwo im Berufsverkehr im Stau stand? Nachdenklich wand Izuku seinen Kopf Richtung Himmel und seufzte besonnen aus, ehe er seine Augenlider schloss und die Stille genoss. Zumindest außerhalb, in seinem Innern sah es hingegen ganz anders aus. Izuku war aufgeregt – sehr sogar. Der heutige Tag könnte ihn endlich bei seiner Mission voranbringen. Die höchste Priorität lag erst einmal darin das Herz und das Vertrauen des kleinen Mädchens zu gewinnen. Die ganze Situation hatte den Omega schon vieles an Kraft und Energie gekostet. Mehr, als er anfangs gedacht hätte. Als Omega war es auch nicht einfach mit einem Kind solchen Schicksals umzugehen. Es belastete ihn sehr, umso glücklicher war er nun, dass das Eis endlich gebrochen werden könnte. Wenn Valeria es tatsächlich schaffen sollte zu Eri emotional durchzudringen, war der erste große Schritt getan. Und sein Herz würde um mehrere Tonnen erleichtert werden. Shoto hatte ihn schon sehr früh angerufen und ihnen viel Glück gewünscht. Es war eine Wohltat die Stimme seines Mates zu hören, gerade im Moment fehlte ihm sein Alpha schrecklich. Seit Tagen zerbrach sich Izuku schon den Kopf darüber, wie sie vorgehen sollten – ging jede Art von Szenario durch. Natürlich waren ausgerechnet die Horrorszenarien an erster Stelle. Seine bevorstehende Heat machte es nicht gerade besser, er war nervös, hippelig und kam kaum zur Ruhe. Sein innerer Omega rebellierte schon seit Tagen und verlangte nach der Aufmerksamkeit seines Gegenparts, der sich aktuell mehrere 100 Kilometer von Musutafu aufhielt. Es war zum Haare raufen, gerade im Moment sehnte Izuku sich nach seinem Mate mehr denn je. Er freute sich schon umso mehr auf kommenden Freitag, wo er Shoto endlich wieder in die Arme schließen konnte. Ein zärtliches Lächeln schlich sich auf Izukus Lippen. Währenddessen vernahm er plötzlich Motorgeräusche, die sich ihm nährten und ihn aus seinen warmen Gedanken rissen. „Nanu?“, der Omega konnte das Brummen erst nicht zuordnen. Vorsichtig öffnete Izuku seine Augen und blickte in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Nach wenigen Sekunden fuhr auch schon der Übeltäter an ihm vorbei. Aufgrund des Seitenwinds flog das Schalende mitten in Izukus Gesicht, woraufhin dieser erst die Mühe aufbringen musste das Kleidungsstück wieder ordentlich zu richten. Das Brummen kam wieder näher und Izuku erkannte ein Motorrad, das vor ihm zum Stehen kam. Neugierig sah das grüne Augenpaar das Fahrzeug an und widmete schließlich seine Aufmerksamkeit dem Fahrer. Er trug einen schwarzen Helm und einen hautengen Anzug. Bei genauerer Betrachtung fielen Izuku erst die Kurven auf, woraufhin der Omega scharf die Luft einzog. Es handelte sich nicht um einen Fahrer, sondern um eine Fahrerin und als diese auch noch den Helm auszog und sich ihm zuwand, wusste der Grünhaarige auch, wer gerade vor ihm stand. „Hallo, Izuku. Sorry für die Verspätung. Ich hatte heute Morgen nur eine rote Ampel-Phase. Der Verkehr hier ist echt übel. Da fahr ich lieber mitten durch New York als durch Musutafu.“ Dem Angesprochenen fielen wortwörtlich die Augen aus dem Kopf, als er den roségoldenen Haarschopf erkannte, der im Wind wehte. „Valeria? Was zum!“ Ungläubig ließ Izuku seinen Blick über die junge Frau schweifen. Sie saß auf einem Motorrad und nicht nur auf irgendeinem Motorrad. Dank Katsuki kannte sich der Grünhaarige inzwischen etwas in der Szene aus und das Gestell, das gerade vor ihm parkte, war kein Cityflitzer. Es handelte sich um eine Yamaha R6. Das komplette Gestell war schwarz lackiert und weiße Flammen zierten den vorderen Flügel. Es passte optisch alles zusammen. Das Outfit, das aus einer Bikerjacke, dazugehörigem Nierengurt und einer enganliegenden Lederhose bestand, war ebenfalls schwarz gehalten und weiße Linien verliefen an den Seiten entlang, die die Figur der jungen Frau stark betonten. Die Augen des Omegas wurden immer größer. Seit wann besaß Valeria so eine Maschine? Die Roséhaarige hingegen lächelte den Grünhaarigen entschuldigend an. „Da ist mir die Überraschung wohl gelungen, oder?“ „Kann man so sagen… ja“, Izuku trat währenddessen näher an das einspurige Fahrzeug heran und ging davor auf die Knie. Vorsichtig fuhr er mit seinen Fingerkuppen über das Metall drüber. Die Fläche blitzte auf und Izuku konnte sogar sein Spiegelbild erkennen, das vor ihm reflektiert wurde. Es befand sich kein Staubkorn auf der Oberfläche. Valeria musste wohl sehr auf dieses Bike achten. Das Metall wies keinen einzigen Kratzer auf – bemerkenswert! „Hier, Helm und Jacke sind darin gelagert. Zieh es dir über… dann können wir auch schon direkt los“, Valeria reichte dem Grünhaarigen daraufhin eine Kapsel, die der Omega kritisch beäugte. Erst musste Izuku die Worte verinnerlichen, ehe er verstand, was die junge Frau von ihm wollte. Geschockt hielt er inne. „Moment mal, wir fahren auf diesem Ding hier?!“, Izukus Gesicht lief plötzlich kreidebleich an. Fast schon zitternd richtete der Omega den Zeigefinger auf das Höllengestell, das immer noch vor ihm parkte. Das musste ein Scherz sein! Das war doch nicht Valerias Ernst - oder? „Sicher, was dachtest du denn, warum ich dir gestern geschrieben habe, dass du dich warm anziehen sollst“, Valeria stützte sich am Lenkrad ab und sah zu dem Grünhaarigen auf, dessen Gesicht augenblicklich noch mehr an Farbe verlor. Man hätte meinen können der junge Mann wäre einem Geist begegnet. Izuku stand kurz davor einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Er war noch nie bei so etwas mitgefahren. Katsuki hatte ihn auch schon versucht zu überreden mal eine Tour mitzufahren. Er und Eijiro hatten ebenfalls ein Motorrad und waren fast jedes Wochenende damit unterwegs. Sie verbrachten sogar ganze Wochenenden in den Bergen. Aber bislang konnte sich der Omega erfolgreich davor drücken, aber nun. Ein schweres Schlucken folgte, als er die Kapsel schließlich entgegennahm, diese mit einem Tippen öffnete und sich die Motorradkleidung überzog. Er musste wohl oder übel über seinen eigenen Schatten springen. Aber wenn Valeria es schaffte, dann konnte er das doch auch – oder? Mit mulmigem Gefühl stieg er wenige Minuten später, nachdem er den Helm aufgesetzt hatte, auf den Sitz hinter Valeria und blickte sich erst einmal unbeholfen um. Es gab hier nicht einmal einen Gurt, an dem man sich festschnallen konnte. Was passierte, wenn sie einen Unfall bauen sollten? Allein, wenn der Omega schon an dieses Horrorszenario nur dachte, stellten sich ihm die Nackenhaare zu Berge. Wer tat sich das bitte freiwillig an? Mehr und mehr stieg die Panik in Izuku auf. Valeria bemerkte die Aura, die hinter ihr aufstieg, sofort und musste sich ein Kichern verkneifen. „Hey Izu, beruhige dich. Atme tief durch…“, erst als der Angesprochene die beruhigenden Worte Valerias vernahm, hielt er in seinen negativen Gedankengängen inne. Er kam dieser Hilfestellung sofort nach und atmete tief ein und aus. Die leichten Atemübungen zeigten bereits erste Wirkungen. Er spürte, wie sich die Anspannung in seinen Gliedern legte. „So ist gut und nun leg deine Arme um meine Taille und rück etwas näher an mich heran“, wies die junge Frau ihn an und schenkte ihm weiterhin ein herzliches Lächeln. Valeria gab sich so viel Mühe mit ihm. Katsuki hätte ihn schon längst zum Teufel gejagt und am nächsten Straßenrand stehen lassen. Die junge Frau jedoch nahm sich die Zeit und sie hatte Geduld - sogar sehr viel Geduld. Es dauerte weitere fünf Minuten bis Izuku sich endlich mit dem Gedanken angefreundet hatte, dass es kein Entrinnen gab. Etwas unbeholfen schlang er daraufhin seine Arme um Valerias Körpermitte und hielt sich an ihr fest, während die Omega den Motor erneut startete. Das Fahrzeug setzte sich langsam in Bewegung und Izuku kniff sofort die Augen zu. Es kostete ihn eine Menge Überwindung sich überhaupt dem Fahrzeug zu nähren. Dass er nun allerdings drauf saß, grenzte schon an sein eigenes Wunder. Innerlich hoffte er, dass die Horrorfahrt schnell vorbei sein würde. Sie fuhren eine Weile auf der normalen Straße. Der Morgenverkehr hielt sich Kami sei Dank an diesem Morgen in Grenzen. Der schlimme Stadtverkehr lag bereits hinter ihnen. Sie hatten ein gutes Zeitfenster erwischt, sodass sie problemlos durch die Innenstadt kamen, ohne in einen Stau zu geraten. An der nächsten Kreuzung bog die Omega schließlich Richtung Berge ab. Sie ließen nach wenigen Minuten die Stadt hinter sich und Natur kam ihnen entgegen. Hohe Wiesen und Berge, die tief ins Tal mündeten, schmückten den Horizont. Die Sonne, die sich bislang hinter den Bergen bedeckt gehalten hatte, stieg empor und erste Sonnenstrahlen trafen das Land, aus dem noch der Nebel des frischen Taus emporstieg. Valeria sah mehrmals seitlich hinter sich und erkannte, dass Izuku sich die ganze Fahrt über an ihr festgekrallt und die Augen regelrecht zu gepetzt hatte. Wieder musste die Omega kichern. „Hey, du kannst deine Augen ruhig öffnen… Dank dem Helmsichtschutz fliegt dir schon keine Mücke ins Gesicht, falls das deine Angst sein sollte.“ „Nein… so fühle ich mich sicherer...“, Izuku dachte erst gar nicht daran die Augen zu öffnen. So bekam er immerhin nichts von der Außenwelt mit und so schlichen sich auch keine negativen Gedanken in seinen Kopf. Das war sein Plan. „Aber, dann verpasst du ja gerade das Beste. Wirklich… Sei kein Banause!“ „Ich weiß nicht so recht…“ „Izuku mach die Augen auf. Du wirst es nicht bereuen. Vertrau mir~“ Unsicher hob der Omega auf Valerias Worte hin seine Augenlider. Das erste, was ihm entgegenblitze, waren helle Sonnenstrahlen. Da der Grünhaarige die ganze Zeit über die Augen geschlossen hielt, hatten sich diese bereits an die Dunkelheit gewöhnt und nun schlug ihm das Licht regelrecht entgegen. Sofort wand Izuku den Blick ab und sah zur Seite. Nach und nach klarte sein Sichtfeld auf, woraufhin er sein Gesicht wieder Richtung Sonne wand. Das Bild, das sich vor seinen Augen präsentierte, war mit nichts in der Welt zu beschreiben. Es raubte ihm den Atem. Natur, wohin das Auge reichte. Die Kirschblütenbäume reihten sich aneinander und tauchten den Horizont in ein rosafarbiges Meer. Ein hellblauer Himmel, der mit Orange angehauchten Wolken beschmückt war, thronte über ihnen. Die Landschaft, die sich seinem grünen Augenpaar offenbarte, war ein Traum – er konnte den Blick gar nicht abwenden. Ein leichter Wind zog ihnen entgegen, jedoch war das Izuku im Moment herzlich egal. Zu sehr fesselte ihn dieser atemberaubende Anblick. Ein Portrait, wie von einem Künstler gemalt. Noch nie hatte er so eine schöne Landschaft gesehen. Er hatte bis soeben keinen blassen Schimmer, dass sich so etwas außerhalb von Musutafu befand. Waren sie deswegen so früh losgefahren? Weil Valeria ihm diese Gegend zeigen wollte? Die Omega, die die Reaktion ihres Mitfahrers mitbekommen hatte, sah ebenfalls in die Ferne. Kurz ging sie hierbei vom Gas runter, sodass sie langsamer wurden. „Ein wunderschöner Anblick, oder? Das hier wollte ich dir zeigen.“ „Es ist wunderschön…“, flüsterte Izuku leise. Valeria wand sich schließlich wieder der Straße zu und beschleunigte die Geschwindigkeit. „Katsuki war damals öfters mit mir im Wald gewesen. Er wollte, dass ich nach allem mal wieder vor die Tür gehe. Lange hatte ich mich geweigert, aber dann hat er es schließlich doch geschafft, mich davon zu überzeugen. Wir waren oft wandern gewesen. Letzte Woche hat er mir dann diese Strecke hier gezeigt, als wir mit unseren Motorrädern unterwegs waren.“ „Wow…“, überrascht sah Izuku die Omega vor sich an. Es wunderte ihn schon eine ganze Weile wieviel Zeit die Beiden miteinander seit Valerias Ankunft verbracht hatten. Dafür, dass die Roséhaarige erst seit wenigen Wochen wieder im Land war, war sie schon viel unterwegs gewesen. Izuku wusste, dass die Omega schon mehrmals mit Reiko und Itsuka in der Stadt gewesen war. Dass sie auch noch Zeit für Katara gefunden hatte, stand erst recht außer Frage. Aber, dass sie schon so viel Zeit mit Katsuki verbracht hatte, verwunderte ihn schon. Allerdings konnte der Grünhaarige bislang nicht in Erfahrung bringen, was die Beiden unternahmen. Sie hielten sich beide bedeckt und offenbarten nur das Nötigste. Kurz runzelte Izuku seine Stirn. Er wurde das Gefühl nicht los, dass hier etwas im Busch war. Die Frage war nur was. Bevor der junge Mann sich weitere Gedanken darüber machen konnte, musste er seinen Griff um Valerias Körpermitte verstärken. Die Omega hatte augenblicklich an Zahn zugelegt und nun fetzten sie über die Landstraße. Sie hatten ein schnelles Tempo drauf, aber Izuku hielt seiner inneren Unruhe stand. Tapfer hielt er seine Augen geöffnet und blickte auf den Asphalt, der vor ihnen lag. Immer wieder kamen ihnen scharfe Kurven entgegen, in die sich Valeria reinlegte und schwunghaft umfuhr. Die Art und Weise wie sie ihr Bike unter Kontrolle hielt, war bemerkenswert. Immer mehr wurde Izuku bewusst, wie sehr sich die Omega verändert hatte. In Amerika tickten die Uhren anders. Dort wurden Omegas bereits komplett in die Gesellschaft integriert und konnten dieselben Tätigkeiten ausüben wie Betas, teilweise kam es auch schon vor, dass sie zusammen mit Alphas an der Spitze des Unternehmens standen. Hier in Japan jedoch kam diese Sitte erst sehr langsam in Bewegung. Izuku hatte das Gefühl, dass dieser Stein erst vor wenigen Jahren wirklich ins Rollen gebracht wurde. Um genau zu sein erst - seitdem ein Omega als angehender Heldenanalytiker bei Endeavor aufgenommen und von dessen Position her direkt diesem und Shoto unterstellt war. Izuku selbst war der Grund für diese Veränderung. Hätte ihm jemand vor mehreren Jahren gesagt, dass er einmal so weit oben stehen würde, hätte Izuku diesen für verrückt erklärt. Es war erstaunlich, was die Zeit alles mit sich brachte. Zurückblickend hatte der Omega schon viele Hürden überwunden, worauf er sehr stolz war. Sollte ihm nun auch die heutige Mission gelingen, so war er endlich am Ziel angekommen. Sie fuhren noch eine ganze weitere Stunde auf der Landstraße umher, bis sie schließlich pünktlich kurz vor neun am Waisenhaus ankamen. Valeria hatte ihr Motorrad wenige Meter vor dem Gebäude geparkt, zog sich die Motoradausrüstung aus und verstaute diese in den Kapseln. Unter der Bikerjacke trug sie eine weiße ärmellose Bluse, die am Kragen mit einer Schleife versehen war. Da der Stoff nur sehr leicht auf der Haut lag, schmeichelte das Outfit ihrer Figur sehr. Die enge Lederjeans umrandete den Rest. Izuku hatte sich währenddessen am Baum angelehnt und schaute zum Himmel auf. Warme Sonnenstrahlen stahlen sich durch die Blätterdecke und kitzelten sein Gesicht. Genüsslich sog der Omega die frische Luft in seine Lungen -er liebte den Frühling einfach. Als Valeria sich schließlich fertig umgezogen hatte, machten sie sich gemeinsam auf den Weg. Währenddessen brachte Izuku die junge Frau auf den aktuellen Stand. Er erzählte ihr alles was er wusste – von Beginn an. Wie Eri aufgefunden wurde, wie ihre Gesundheit auf eine harte Probe gestellt wurde, bis hin zu ihren Ängsten und Ausgrenzung durch die anderen Kinder. Die Roséhaarige hörte einfach nur zu. Je mehr Izuku von dem kleinen Mädchen preisgab, desto mehr veränderte sich ihre Aura. Die flieberfarbigen Iriden nahmen einen dunkleren Ton an. „Ich verstehe… die League hat also wieder ihre Finger mit im Spiel…“ Izuku warf einen seitlichen Blick zu seiner Nachbarin und nickte daraufhin. „Ja, es wirkt schon fast wie ein Fluch, findest du nicht auch?“, danach sah der junge Mann wieder zum Himmel auf. Valeria hingegen hielt ihren Blick starr geradeaus gerichtet. „Mag sein… aber jeder Fluch kann gebrochen werden…“ Überrascht hob Izuku eine Augenbraue und sah wieder zu Valeria, die weiterhin neben ihm herlief. Ihre Hände hatte sie in ihren Hosentaschen verborgen. Der Ausdruck in ihren Augen hat sich wieder gefangen. Sie wirkte nicht mehr so geknickt wie eben noch zuvor. Stattdessen warf die Omega Izuku einen funkelnden Blick zu. Es war erstaunlich wie schnell die junge Frau wieder Hoffnung schöpfen konnte. Aber sie hatte mit ihrer Aussage recht. Damals waren sie verzweifelt und am Boden zerstört gewesen, mussten sich ihren Weg nach oben erkämpfen und nun konnte jeder von ihnen einen Teil zur Gesellschaft beitragen. Die Niederlage hat sie über sich hinauswachsen lassen. Das wurde Izuku in diesem Moment erneut wieder bewusst. „Geben wir einfach unser Bestes!“, lächelnd erwiderte der Größere die Geste und boxte seiner Nachbarin spielerisch gegen den Oberarm. „Da seid ihr ja endlich!“, nach wenigen Metern kam ihnen auch schon Miri winkend entgegengelaufen. Die Beta hatte auf ihre Ankunft gewartet, da Izuku sie gestern noch kontaktiert und über Valerias Besuch informiert hatte. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde traten sie den restlichen Weg gemeinsam an. Die Beta führte Valeria im Haus umher und zeigte ihr alles, während Izuku zunächst seine Tasche im Nebenraum verstaute. Zuvor schloss er seine Augen und atmete einmal tief ein und aus. Es war geschafft – sie waren hier. Danach widmete sich der Omega seiner Brille. Er reinigte die Gläser und setzte sie danach wieder auf. Nun hatte er auch wieder den vollen und klaren Durchblick. Zufrieden zückte er noch sein Handy aus dem Rucksack hervor und verstaute dieses in seiner Hosentasche. Schlüssel und Geldbeutel konnte er ohne Bedenken in seinem Rucksack lassen. Nachdem er alles beisammenhatte, trat er wieder in den Gesellschaftsraum und wollte sich gerade auf die Suche nach Miri und Valeria begeben, als er von hinten an den Schultern angepackt wurde. „Izuku?“ Als der Angesprochene seinen Namen hörte, wand er sich um und blickte in rote Iriden, die ihn verwundert ansahen. Sofort hielt der Grünhaarige den Atem an. „Tante Mitsuki? Was verschlägt dich denn hierher?“ Wieso war ausgerechnet Katsukis Mutter hier? Izuku hatte sie zuvor hier noch nie gesehen. Die Blondine hingegen hob fragend eine Augenbraue und sah den Grünhaarigen mit schiefliegendem Kopf an. Sie trug einen großen Wäschekorb in ihren Händen. Zudem trug sie eine Schütze, die sie sich um die Hüfte gebunden hatte. Dann wand sich ihre fragende Mimik in ein Lächeln um. „Ach so… stimmt ja. Katsuki hat mal erwähnt, dass du hier beruflich zu tun hast. Nun ja, ich helfe einer Freundin aus, die sich heute Morgen krankgemeldet hat. Sie arbeitet hier ehrenamtlich und hat mich um Unterstützung gebeten und da heute sowieso mein freier Tag ist, konnte ich ihr die Bitte nicht abschlagen.“, hierbei zuckte die Frau mehrmals mit den Schultern und sah zur Decke auf. „Das hört sich gut an… “, entgegnete der Omega und stützte die Arme hinter seinem Hinterkopf ab. Mitsuki lächelte den jungen Mann daraufhin herzlich an und widmete sich wieder der Wäsche. Als sie plötzlich lautes Kindergelächter hörten, wanden beide Beteiligte ihre Blicke aus dem Fenster. Die Kinder hatten sich um Valeria versammelt, die vor ihnen kniete und mit ihnen redete. Die Augen der Kleinen erstrahlten regelrecht. Einige quengelten auch und schubsten sich gegenseitig zur Seite. „Hey, ich war zuerst da!“ „Nichts da, stell dich hinten an!“ „Menno! Hör auf mich wegzuschubsen, du Idiot!“ Valeria sah lachend zu Miri auf, die sich in diesem Moment ein Kichern verkneifen musste. Schnell fing sich die Erzieherin aber wieder und versuchte etwas Ruhe in die Reihen zu bringen, was ihr allerdings nur schwer gelang. Die Kinder waren außer sich vor Freude und ignorierten die Bitte der Beta sogar teilweise. Es war ein Ausnahmezustand wie es im Buche stand. Wie hätten die Kleinen auch erahnen können, dass sie ausgerechnet heute vor einem Star stehen würden, den sie erst Wochen zuvor im Fernseher gesehen hatten? „Ich muss schon sagen, du bist wunderschön, wie eine Prinzessin. Hoffentlich werde ich mal genauso wie du“, ein kleines Mädchen mit Zahnraffel stand neben Valeria und sah strahlend zu der Omega auf, die ihr daraufhin eine Hand auf den roten Haarschopf legte. „Das wirst du ganz bestimmt, Kleines~“, flüsterte die junge Frau leise und wand ihren Kopf zu Izuku, der inzwischen zusammen mit Mitsuki im Türrahmen stand. Der Grünhaarige hob einen Daumen nach oben und grinste die junge Frau an, während Mitsuki neben ihm immer wieder den Kopf zwischen den Beiden hin und her wand. Dann blieb ihr Blick an der Omega haften, die sich wieder den Kindern zugewandt hatte. „Ist sie das Mädchen, das damals…“, die Worte blieben der Beta regelrecht im Hals stecken. Die Schwere, die darin verborgen lag, war spürbar – fast greifbar. Izuku hingegen sah die Blondhaarige neben sich an und senkte schließlich den Blick. „Ja, sie ist die Omega, die damals ihren Mate verloren hat…“, hauchte der Grünhaarige leise und begann wieder mit seinen Fingern zu spielen. Durch die Medien wurde Valerias Schicksal damals schnell im Land bekannt, von daher war es kein Wunder, dass jeder sie kannte. Dennoch war Izuku nervös. Er wusste nicht, wie viel Mitsuki über ihren Sohn Bescheid wusste und inwiefern dieser zu der jungen Frau vor ihnen stand. Er musste mit seinen Worten bedacht umgehen. Er musste sich so neutral wie möglich verhalten, was ihm wirklich verdammt schwerfiel. „Sie ist wirklich sehr hübsch, also scheint sie sich von dem Desaster gut erholt zu haben… Das zeigt von enormer Stärke… “ Auf die Worte hin sah Izuku wieder auf und warf einen überraschten Blick auf die Mutter seines Kameraden, die ihn daraufhin angrinste. „Ja was denn? Ein Kompliment darf ich ihr doch noch machen, oder? Falls es tatsächlich ein Alpha schaffen sollte in ihr Herz vorzudringen, wäre das sicher ein Sechser im Lotto. Ach, wenn Katsuki doch nur nicht so ein Hitzkopf wäre~“ //Wenn du wüsstest…// schoss es Izuku in diesem Moment durch den Kopf und wand seinen Blick wieder Valeria zu, die ihn zwischenzeitlich mit einer Handbewegung zu sich dirigierte. Schnell verabschiedete sich der Omega von Mitsuki und rannte auf die junge Frau zu. Währenddessen fiel ihm ein schwerer Stein vom Herzen. Er konnte schlecht lügen und Katsukis Mutter war ein schlauer Fuchs, wenn es ums Aufdecken von Geheimnissen ging. Einer der Gründe, weshalb Katsuki regelmäßig mit ihr stritt – sie mischte sich gern in andere Angelegenheiten ein. Einer der Hauptgründe jedoch war, dass Mutter und Sohn sich von den Charaktereigenschaften her viel zu ähnlich waren. Bekanntlich fiel der Apfel nicht weit vom Stamm. Aber zumindest war es Izuku möglich dicht zu halten. Erleichtert atmete der junge Mann aus. //Puhh… endlich erlöst…// Den restlichen Morgen verbrachten Izuku, Valeria und Miri auf der Veranda und beobachteten die Kinder aus der Ferne, wie diese auf dem Rasen umhertollten. Zuvor hatte Valeria jedem von ihnen ein Autogramm geben müssen, einige wollten auch ein Foto mit ihr. Die Omega nahm dies alles locker hin und erfüllte den Kleinen deren Wünsche. Die strahlenden Kinderaugen waren mit nichts zu vergleichen gewesen. Izuku wurde immer noch warm ums Herz, wenn er an die glänzenden Seelenspiegel dachte. Da die Sonne inzwischen hoch am Himmel stand, hatte Miri den Sonnenschirm aufgeklappt, sodass sie nun gemütlich am Tisch saßen und Kaffee und Kuchen zu sich nahmen. Valeria hingegen hatte sich an das Mauerwerk gelehnt und sah den Kindern beim Spielen zu. Ihr Blick war weit in die Ferne gerichtet. „Ist alles in Ordnung?“, Izuku hatte sich zu ihr gesellt und nippte an der heißen Tasse, in der sich frisch aufgebrühter grüner Tee befand. Valeria nickte nur auf die Frage hin und fixierte einen gewissen Punkt, dem Izuku zu folgen versuchte. Seine wiesengrünen Augen wanderten umher, bis sie an einem bestimmten Gegenstand hängen blieben. Es war die Schaukel, die dem Omega sofort wieder die letzten gegangenen Tage ins Gedächtnis rief. Als er auch noch sein Sorgenkind ausfindig machen konnte, wie es auf der Schaukel verweilte und diese hin und her wippte, bildete sich wieder ein schwerer Kloß in Izukus Kehle. Keiner war bei ihr. Einsam und allein wippte sie umher. Umgeben von Kindern, die sie misstrauisch – teilweise sogar ängstlich musterten. Es war mehr als offensichtlich, dass das kleine Mädchen ausgegrenzt wurde und es tat Izuku immer noch im Herzen weh diesen Anblick ertragen zu müssen. Schmerzlich biss er sich bei dem Gedanken auf die Unterlippe und wand den Blick ab. Valeria jedoch hielt den Blick aufrecht. „Ist sie das?“, fragte die Omega leise und erhob sich vom Gemäuer, an der sie bis eben noch angelehnt hatte. „Ja… das ist sie…“, hauchte Izuku leise und sah wieder zu seiner Nachbarin auf, die ihm nun endgültig den Rücken zugewandt hatte. Eine leichte Brise wehte ihnen entgegen, sodass mehrere Blüten durch die Luft segelten. „Es ist grausam…“, flüsterte Valeria leise. Die Worte wiegten schwer, der Schwere hätte nicht besser Ausdruck verliehen werden können. Izuku sah sein Gegenüber gedankenversunken an, während diese weitersprach. „Es ist einfach nur traurig mitanzusehen, wie wir Menschen miteinander umgehen und das nur aus Angst vor dem Ungewissen, weil man es nicht besser kennt… weil man anders ist, anders denkt, nicht der Norm entspricht… das fängt schon im Kindesalter an. In unserer Welt läuft so vieles verkehrt und diejenigen, die anders sind, leiden unter den Folgen“, die junge Frau wand daraufhin ihren Kopf Izuku zu, der sich direkt hinter ihr befand. Der Omega stellte seine Tasse auf dem Glastisch neben ihnen ab und trat an die junge Frau heran. Danach blickte er wieder in Eris Richtung. Der Ausdruck in seinen Augen veränderte sich – das strahlende Grün wich in Dunkelgrün über. Sein gesamter Gesichtsausdruck veränderte und verfinsterte sich. „Du musst wissen, ich wurde damals immer fertiggemacht, weil ich ein Normalo war. Klein, schwach und viel zu liebenswürdig, als dass ich auf jemanden hätte böse sein können. Es verging kein Tag, an dem ich nicht geschlagen, getreten und gedemütigt wurde. Heute erscheint mir diese Vergangenheit so weit weg…“, flüsterte Izuku leise und fasste sich ans eigene Handgelenk. Valeria warf dem Grünhaarigen währenddessen einen traurigen Blick zu. „Ich wollte damals nicht allein sein, deswegen habe ich all diese Schikanen über mich ergehen lassen. Ich wollte beachtet werden – egal wie. Ich wollte akzeptiert werden für das was ich bin. Als ich dann später noch zusätzlich als Omega eingestuft wurde, wurden die Übergriffe schlimmer. Man hat mich als Versager abgestempelt und dass ich keinen Alpha glücklich machen könnte. Es hat mich innerlich zerrissen, Valeria. Ich hatte niemanden. Keiner, der auf meiner Seite stand, außer meiner Mutter. Ohne ihren Einsatz hätte ich den Studienplatz an der U.A. nie erhalten. Ich verdanke ihr so vieles“, ein kleines Lächeln schlich sich auf Izukus Lippen. „Der Alptraum fand schließlich ein Ende, nachdem ich an die U.A. gewechselt und Shoto begegnet war… ab da ging es nur noch bergauf, meistens zumindest “, der junge Mann hatte seiner Mutter und seinem Mate wirklich viel zu verdanken. Ohne die Beiden würde er wahrscheinlich heute nicht so weit oben stehen – fast an seinem Ziel angekommen. Valeria wand sich schließlich von Izuku ab und drehte ihm wieder den Rücken zu. „Kinder können grausam sein, vor allem, wenn sie nicht richtig aufgeklärt werden. Aber wenn die Eltern schon so veranlagt sind, wie sollen es dann die Kleinen lernen?“ Geschockt hielt Izuku den Atem an. Entsetzt sah er Valeria an, während diese weiterhin ihren Blick in die Ferne gerichtet hielt. „Wie viel hat dir Tsuchi damals über meine Vergangenheit erzählt?“ „Ich weiß nur vom Schicksal deiner Mutter und dass du es selbst als Omega auch schwer hattest… näheres ist mir nicht bekannt“, antwortete der Grünhaarige wahrheitsgemäß. Es herrschte eine kurze Stille, ehe Valeria ihre Augen schloss und tief in sich ging. „Meine Mutter war wie ich… einfach anders. Sie hob sich von anderen Omega ab, wies schon Verhaltenszüge eines Alphas auf. Aber dennoch war sie immer noch ein Omega, egal ob sie nun andere Charaktereigenschaften aufwies oder nicht. Keiner konnte es richtig diagnostizieren, geschweigen denn erklären. Dass sie die Kontrolle über sich selbst verloren hat, es war furchtbar…“, nach diesen Worten nahm Valeria tief Luft und schaute zum Himmel auf. Ihre Augen schimmerten auf. Ihre Stimme war leise, aber dennoch mit so viel Emotionen geprägt, sodass Izuku von Anfang an schon ein kalter Schauer über seinen Rücken lief. „Ich wurde ausgegrenzt und gedemütigt, obwohl ich eine Spezialität besaß. Es gab so viele Momente, in denen ich mir einfach nur gewünscht habe, dass ich als Normalo besser dran sei. Aber das schlimme an dem Ganzen waren nicht nur die Kinder, die mich fertiggemacht hatten… es waren auch die Eltern, die mich als lästiges Insekt ansahen. Missgeburt und Ausgeburt der Hölle waren noch die harmlosesten Bezeichnungen, die man mir verlieh. Weil ich anders war und vor allem weil meine Mutter anders war. Jener Tag wurde damals live im Fernsehen übertragen. Jeder wusste wer meine Mutter war und auch wer ich war. Weil meine Mutter an jenem Tag mich schützen wollte, sogar ihr Leben gab…“, Valerias Stimme brach. Izuku behielt die junge Frau die ganze Zeit im Auge und legte zwischenzeitlich seine Hand auf ihrer Schulter ab. Der Schmerz war spürbar. Anhand der Erzählungen konnte sich Izuku vorstellen, welche Art von Hölle die junge Frau neben ihm durchlebt haben musste. Das alles hatte sie nicht verdient. Sie konnte doch damals nichts dafür, was geschehen war. Wehleidig biss er sich wieder auf die Unterlippe. Als sich Valeria wieder gefangen hatte, fuhr sie weiterfort. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich meine eigene Mutter dafür gehasst habe. Dass sie mich allein ließ und mich dieser Hölle ausgesetzt hatte. Als bei mir auch noch das Omega-Gen diagnostiziert wurde, wusste ich, dass diese Hölle nie ein Ende finden würde. Ich wurde täglich schikaniert, von Alphas als unwürdig abgestempelt und mit Füßen getreten. Es war Tsuchi gewesen, der sich damals schützend vor mich geworfen hatte und mir den Schutz gab, den ich so sehr benötigt hatte. Er war es, der mir gezeigt hatte, dass ich es sehr wohl wert bin. Wert bin geliebt zu werden und dass meine Mutter keine Schuld trifft. Als ich schließlich während meinem USA-Aufenthalt erfuhr, von wem ich mein musikalisches Talent geerbt hatte und wer zuvor an der M.U.A. als Legende aufgestiegen war, wurde es mir bewusst…“, langsam wanderte Valerias Hand an ihren Oberkörper und verweilte auf ihrer Brust. Ihre Augen schimmerten immer noch wie einzelne Diamanten auf, als sie schließlich den Kopf wieder sinken ließ und zu Eri blickte. „Ich bin nie das Problem gewesen - es ist die Welt, die bis heute nicht weiß, wie sie mit meinesgleichen umzugehen hat...“, auf die Worte hin sah Valeria auf ihre Handflächen herab. „Meine Mutter war damals unter dem Künstlernamen Mary bekannt gewesen. Um ihr etwas näher sein zu können, habe ich ihren Namen angenommen, auch um mich bei ihr zu entschuldigen. Dafür, dass ich all die Jahre so schlecht von ihr gedacht hatte. Und nun stehen wir hier und haben die Aufgabe als gutes Vorbild voranzuschreiten“, das fliederfarbige Augenpaar wanderte zu Izuku und blitzte herausfordernd auf. „Zeigen wir der Welt da draußen, dass Akzeptanz allgegenwertig ist und wir alle gleich sind… Nach allem, was ich bislang über die Kleine erfahren habe, ist es unverkennbar. Eri ist wie ich, Izuku. Sie soll nicht dasselbe Leid erfahren, wie ich es kennengelernt habe. Wir haben eine Pflicht und nur, wenn wir zusammenhalten, können wir auch diesen Weg gemeinsam beschreiten und als gutes Beispiel vorangehen.“ Nach diesen Worten schritt die junge Frau an Izuku vorbei - dieser sah der Omega eine Weile nach, eher er sich ebenfalls in Bewegung setzte. Gemeinsam schritten sie die Treppen der Veranda hinunter und nährten sich der Schaukel, die immer mehr in ihr Sichtfeld kam. Izuku wusste in diesem Moment nur eines - er würde Valeria bei ihrem Vorhaben unterstützen, egal was auch passieren mag. Die ganze Zeit hatte sich der Grünhaarige schon gefragt, warum ausgerechnet die Säule der Selbstakzeptanz an Valeria verliehen wurde. Nach diesem Gespräch war es nun klar – wie in Stein gemeißelt. Ihr ganzer Charakter strebte danach. Nach Akzeptanz in dieser Welt – besonders für ihresgleichen. Omegas gehören immer noch zur dritten Schicht dieser Gesellschaft und diese Schicht beabsichtigt Valeria durch ihre Taten zu Fall zu bringen. Die Omega machte ihrer Säule alle Ehre. Und er selbst stand als rechte Hand an ihre Seite. Nun verstand Izuku auch, warum er von Anfang an so ein gutes Vertrauensverhältnis zu der Roséhaarigen besaß. Sie beide hatten die Schattenseiten des Omega-Daseins kennengelernt, mussten sich durchkämpfen und hatten schließlich jemanden an ihrer Seite, der sie aus der Finsternis befreit hat. Izuku konnte sein Kindheits-Ich vor sich sehen, wie es vor einem Spiegel stand und mit dem Spiegelbild eines kleinen Mädchens reflektiert wurde. Sie waren sich in vielen Dingen so ähnlich. Im selben Moment erinnerte sich Izuku wieder an Tsuchis Worte, die wie ein Mantra durch seine Gedanken fegten. […] „Bitte sei ihr ein guter Freund – halte an ihr fest. Val braucht einen Freund wie dich“ […] Izuku hatte jene Worte nie vergessen. Seine Hände bildeten sich daraufhin zu Fäusten. Der Grünhaarige wusste, was seine Aufgabe war. Seine wiesengrünen Augen blitzten hinter den Brillengläsern auf, während er sich der Schaukel Schritt für Schritt nährte. Ein kleines Mädchen wartet in diesem Moment darauf ebenfalls gerettet zu werden und Izuku hatte mit seiner Vermutung von Anfang an Recht behalten - Valeria hatte es schlussendlich auch noch bestätigt. Der Omega war inzwischen mehr als froh, dass er die Roséhaarige in den Fall miteingespannt hat. Obwohl das Sekundärgeschlecht sich erst in der Pubertät zeigt, so sind die Anzeichen jetzt schon mehr als eindeutig! Es war nicht mehr von der Hand zu weisen – es zu leugnen, mehr als zwecklos. Eri wird in naher Zukunft derselbe Typ Omega werden wie Valeria. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)