Wüstenwolf von Traumweltenwandlerin ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Namira klopfte unsicher an die hölzerne Türe, zu den privaten Räumen vom Kazekagen und seinen Geschwistern. Temari hatte den Sunanins, welche am Anfang des Ganges wache hielten offenbar Bescheid gegeben, da diese sie nur mit einem Nicken vorbeigelassen hatten. Namira zuckte erschrocken zusammen als die Tür mit voller Wucht aufgerissen wurde. „Da bist du ja endlich.", begrüßte Temari ihren Gast, „Komm doch rein." Die blondhaarige Kunoichi trat einen Schritt zur Seite, damit Namira eintreten konnte. Zögernd setzte sich diese in Bewegung. Sobald sie die Wohnung beziehungsweise das Haus der drei Geschwister betreten hatte ließ Temari die Tür hinter ihnen zuknallen. „Komm mit ich zeig dir zuerst dein Zimmer, meine kleiner Bruder wird sich etwas verspäten. Aber es hätte mich ehrlich gesagt gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Wobei er eine Ausnahme machen können hätte, wenn wir einen Gast haben." Die Art wie Temari über den Kazekagen sprach fand Namira irgendwie amüsant. Ob sie in seiner Gegenwart auch so unbedacht über ihn redete. Sie ließ ihren Blick durch die Räume schweifen. Links von ihnen konnte sie zwei Sofas ausmachen, welche sich gegenüber standen mit einem kleinen runden Tisch dazwischen. Das musste wohl das Wohnzimmer sein. Gegenüber schien sich die Küche zu befinden, aus welcher es bereits unglaublich gut nach Essen duftete. Namiras Magen knurrte. Ihr fiel auf, dass sie heute noch gar nichts gegessen hatte. Temaris Augen richteten sich amüsiert auf Namira. „Wie gut, dass das Essen fast fertig ist.", kommentierte sie das Magenknurren. Die Blondhaarige führte ihren Gast die Treppe in den ersten Stock nach oben. „Das hier ist mein Zimmer.", Temari deutete auf die zweite Türe links von der Treppe. Solltest du etwas benötigen, dann kannst du dich an Kankuro oder mich wenden." Sie führte Namira nach rechts zu der ersten Tür nach der Treppe. „Hier ist das Gästezimmer.", Temari öffnete die Türe und trat in das Zimmer. Der Raum war nicht sonderlich groß. In der Mitte stand ein Doppelbett und an der Wand gegenüber ein Kleiderschrank. Unter einem der zwei kleinen, runden Fenster befand sich ein Tisch mit zwei Stühlen. Wie auch in dem Raum, welchen sie zuvor mit Sakura geteilt hatte hingen keine Bilder oder ähnliches an den Wänden. Von Farbe schien man in Suna tatsächlich nicht sonderlich viel zu halten. „Hier kannst du für die nächsten Tage bleiben. Gegenüber befindet sich das Badezimmer. In diesem Haus befinden sich drei Badezimmer. Unten neben der Küche und im Keller befindet sich auch ein Bad." „Tage? Ich dachte ich soll morgen schon wieder nach Konoha reisen." „Soweit ich mich richtig entsinne hat Kakashi Hatake um zwei Tage gebeten und du bist hier herzlich Willkommen. Solltest du länger bleiben wollen steht dir das Zimmer gerne zur Verfügung." „Danke, Temari. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll." „Nicht der Rede wert. Irgendwie muss ich mich doch für die Rettung meines Bruders...meiner beiden Brüder bedanken. Vor allem, da einer der Beiden der Kazekage ist. Wir aus Suna haben nicht gerne Schulden bei anderen." „Ich bin mir sehr sicher, dass ihr uns nichts schuldig seid. Immerhin sind Konoha und Sunagakure Verbündete und das ist mehr wert als irgendwelche Versprechen oder Schulden.", am liebsten hätte Namira ihre Augen verdreht. Temari nickte der Jüngeren kurz zu ging aber nicht weiter darauf ein. „Du kannst deine Sachen später verstauen jetzt sollten wir essen. Ich werde schon einmal den Tisch decken." „Oh soll ich dir helfen?" „Nein das passt schon...wobei du könntest mir einen Gefallen tun und Kankuro Bescheid geben, dass das Essen fertig ist. Sein Zimmer ist im Keller." Namira konnte sich ein Glucksen nicht verkneifen. Kankuro lebte also im Keller. „Klar. Ich hole ihn.", bemerkte die Jüngere mit einem freundlichen Lächeln, während sie zusammen mit Temari die Stufen wieder hinunter stieg. „Da ist die Treppe, die nach unten führt.", Temari deutete Richtung Treppe, kaum dass sie im Erdgeschoss angekommen waren. „Alles klar.", Namira salutierte der Älteren zum Spaß, bevor sie die Stufen nach unten rannte. Im Keller befanden sich nur zwei Räume. Einer davon musste das Bad sein, während sie aus dem anderen Zimmer Kankuros Geruch wahrnehmen konnte. Ohne zu zögern riss die Braunhaarige die Zimmertüre auf und stürmte hinein, nur um einen halben Herzinfarkt zu bekommen. Das war wahrscheinlich einer der grusligsten Räume die sie je betreten hatte. Überall hingen Marionetten oder Einzelteile von Marionetten. Arme, Beine und Köpfe. Alles in allem wirkte der Raum als hätte ein großes Massaker stattgefunden. „Oh mein Gott!" Kankuro, welcher offenbar gerade an einer seiner Marionetten gebastelt hatte und von oben bis unten mit Öl verschmiert war drehte sich überrascht herum. „Namira?" „Wie kannst du denn hier schlafen? Das ist ja unheimlich hier drinnen." „Nicht, dass ich mich nicht freuen würde dich wieder zu sehen aber was hast du in meinem Zimmer zu suchen?" „Oh...ja...ich hätte wahrscheinlich anklopfen sollen. Eigentlich soll ich dir nur ausrichten, dass das Essen fertig ist." „Ach ja. Temari hat dich zum Essen eingeladen.", der Dunkelhaarige erhob sich von seinem Arbeitstisch und ging auf die Jüngere aus Konoha zu. „Na dann komm. Meine Schwester lässt man besser nicht warten." Namira musterte ihn von oben bis unten und ließ ihre Augenbrauen Richtung Norden wandern. „Ich will ja nichts sagen...aber vielleicht solltest du erst das ganze Öl abwaschen." Der Marionettenspieler sah an sich herab und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Das sollte ich wohl.", sprach er und ging in das gegenüberliegende Badezimmer. Namira folgte dem Älteren und blieb im Türrahmen stehen. „Mal so ganz nebenbei solltest du nicht im Bett liegen?", die Braunhaarige warf Kankuro einen tadelnden Blick zu. Dieser schenkte ihr ein unschuldiges Grinsen, während er sich das Öl von seinen Händen wusch. „Ich hab zumindest mein Zimmer nicht verlassen und sitzen sollte nicht verboten sein.", bemerkte der Dunkelhaarige kaum, dass er die schlimmsten Ölspuren beseitigt hatte. Namira verdrehte ihre Augen, ließ es aber bleiben und begleitete den Bruder des Kazekagen wieder nach oben und in die Küche, in welcher Temari gerade den letzten Topf auf dem Tisch platzierte. „Genau rechtzeitig. Offenbar hört mein Bruder auf dich besser als auf mich. Ich muss ihn normalerweise mit Gewalt von seinen Puppen entfernen.", murrte die Blondhaarige. Namira warf einen überraschten Blick auf den Marionettenspieler. Dieser zwinkerte ihr nur zu. „Ich konnte doch nicht zulassen, dass unser Gast Probleme bekommen würde, weil sie mich nicht rechtzeitig nach oben gebracht hätte." Temari gab daraufhin nur ein Schnauben von sich. Kankuro ließ sich auf einen der Stühle fallen und ließ seinen Blick durch die Küche schweifen. „Kommt unser kleines Brüderchen mal wieder zu spät?" „Ja.", knurrte Temari, welche sich neben ihren Bruder setzte. „Irgendwann wird er vor lauter Arbeit einfach umkippen." „Arbeitetet er denn immer so viel?", Namira ließ sich gegenüber von Kankuro nieder. „Als Kazekage hat er eben viele Aufgaben aber zumindest heute hätte er es langsamer angehen lassen können. Immerhin ist er beinahe..." „Mach dir nicht so viele Sorgen, Schwesterchen. Er ist heil zu uns zurückgekommen, oder nicht?" „Das haben wir aber nur der Hilfe aus Konoha und Oma Chiyo zu verdanken." Namira sah den beiden Geschwistern dabei zu, wie sie über ihren jüngeren Bruder diskutierten oder schon eher stritten. Sie schienen sich wirklich Sorgen um ihn zu machen und Namira bekam das Gefühl, dass der Kazekage selbst sich eher weniger Gedanken über seine Gesundheit machte. Wobei Kankuro darin offensichtlich auch nicht besser war. Plötzlich stieg der Braunhaarigen ein mehr als bekannter Geruch in ihre Nase. Sie warf einen Blick auf die beiden Geschwister, welche sich immer noch über ihren jüngeren Bruder unterhielten. „Vielleicht solltet ihr Beide aufhören über Dinge zu reden, die er nicht hören soll.", mischte sich Namira schließlich in das Gespräch ein, da sie sich sehr sicher war, dass der Kazekage nichts von ihrer Unterhaltung mitbekommen sollte. „Warum das denn?", fragte Kankuro mit hochgezogenen Augenbrauen nach. „Er steht vor der Haustür und somit jeden Moment in der Küche." „Bist du dir ganz sicher? Er wäre früh Zuhause." Als wäre dies das Stichwort des Rothaarigen gewesen erschien eben jener in der Küchentür. Namira drehte sich in Richtung des Kagen von Sunagakure, welcher sie aus seinen unergründlichen Augen musterte. Sie konnte einfach nicht erkennen was er dachte. War es ihm Recht, dass sie hier war oder wäre es ihm lieber wenn sie wieder ginge. „Guten Abend, Kazekage-sama.", Namira stand auf und streckte dem Rothaarigen manierlich ihre Hand entgegen. Kurz meinte die Braunhaarige so etwas wie Überraschung in seinen Augen erkennen zu können. Er machte jedenfalls keine Anstalten ihre Hand zu ergreifen. Langsam wurde Namira das Ganze ein wenig peinlich. Schließlich ergriff sie einfach die Hand des Dorfoberhauptes von Sunagakure und drückte diese. „Also nochmal von vorne. Ich glaube wir wurden uns noch nicht richtig vorgestellt. Mein Name ist Namira Faihato. Es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen, Kazekage-sama." Gaaras Augen schienen sie förmlich durchbohren zu wollen. Sie hatte das Gefühl, dass er direkt in ihre Seele blicken konnte. Etwas verlegen senkte sie schließlich ihren Blick, nur um zu bemerken, dass sie immer noch seine Hand umklammert hielt. Als hätte sie sich verbrannt ließ sie diese sofort los. Am liebsten wäre sie auf der Stelle im Erdboden versunken. Was hatte sie sich nur dabei gedacht einfach die Hand des Kazekagen zu ergreifen. Sie hätte sich einfach die Worte vom dritten Hokagen zu Herze nehmen sollen ‚Erst denken dann sprechen oder handeln', tja das hatte sie jetzt davon. „Ich hab leider nicht die Fähigkeit Ihre Hand mit Sand zu bewegen.", versuchte sie ihre Nervosität mit verdammt schlechtem Humor zu überspielen und spielte auf die Situation mit Naruto an. Hatte sie sich getäuscht oder hatten Gaaras Mundwinkel für eine Sekunde gezuckt. Ein unterdrücktes Lachen, welches in einem Prusten endete lenkte Namiras Augenmerk auf Kankuro. Dieser schenkte ihr ein breites Grinsen, als er ihren Blick bemerkte. Temari hingegen schüttelte einfach nur ihren Kopf. „Ist es wirklich zu viel verlangt pünktlich zu kommen, wenn wir einen Gast haben, Gaara?" Dankbar über Temaris Ablenkung verkroch sich Namira wieder auf ihren Stuhl am Esstisch, ohne auf irgendeine Reaktion des rothaarigen Kages zu warten. „Es gab noch einiges zu besprechen.", waren die einzigen Worte des Rothaarigen als er sich ebenfalls an den Tisch setzte, auf den Stuhl neben Namira. „Gut, da wir das jetzt geklärt hätten.", Kankuro fing an sich das Essen auf seinen Teller zu schaufeln. Weit kam er allerdings nicht, da seine Schwester ihm eine Kopfnuss verpasste die sich gewaschen hatte. „Kankuro! Was ist denn das für ein Benehmen?! Als erstes bekommt der Gast etwas zu essen!", belehrte die Ältere ihren Bruder, den Blick welchen sie diesem dabei schenkte ließ Namira das Blut in den Adern gefrieren. Temari konnte definitiv genauso beängstigend wie Sakura sein. „Au...", jammerte Kankuro und schrumpfte mindestens einen Meter in sich zusammen. Wer hätte gedacht, dass der Puppenspieler einen solchen Respekt vor seiner Schwester hatte. Die Blondhaarige schnappte sich den Schöpflöffel aus Kankuros Hand und streckte ihre andere Hand nach Namiras Teller aus. „Gibst du mir deinen Teller?" Die Braunhaarige wollte die Kunoichi nicht noch weiter verärgern und überreichte ihr schnell ihren Teller. Kankuro verdrehte seine Augen über das Verhalten seiner Schwester. Gaara hingegen hatte einfach nur seinen Kopf auf seinen verschränkten Händen abgestützt und schien in Gedanken zu sein. Die Jugendliche aus Konoha nahm ihren nun gefüllten Teller dankbar wieder entgegen. Sie hatte wirklich Hunger. Im nächsten Moment hätte sie vor lauter Schreck beinahe ihre Stäbchen fallen lassen, als eine blasse Hand vor ihren Augen erschien. Sie wandte ihren Blick dem Kazekagen von Sunagakure zu, welcher abwartend seine Hand ausgestreckt hatte. Seine türkisen Augen blickten sie einfach nur an bevor er seinen Blick auf etwas hinter ihr richtete. „Ja?", fragte sie schließlich nach, da sie nicht die leiseste Ahnung hatte, was der Rothaarige von ihr wollte. Bis sie einen Blick hinter sich warf und verstand. Temari unterbrach den Todesblick Kankuro gegenüber. „Gaara. Woher soll Namira wissen, was du von ihr willst, wenn du sie einfach nur anstarrst?!", rügte die Blonde ihren jüngeren Bruder. „Schon gut, Temari.", die Braunhaarige griff hinter sich und reichte dem Kazekagen die Salatschüssel. „Bitteschön." „Danke." Die Kinnladen der beiden anderen Geschwister machten Bekanntschaft mit dem Boden. „Wer hätte das Gedacht.", murmelte Temari ungläubig. Namira fing an zu lachen. Zumindest hatte sich die Stimmung etwas gelockert und die peinliche Situation von vorhin war beinahe vergessen. „Kazekage-sama.", wandte sich Namira wieder an den jungen Kage. „Konnten in der Ratssitzung heute die wichtigsten Dinge geklärt werden?" „Du interessierst dich für diese Dinge?", fragte Kankuro ungläubig nach. Die Jüngere zuckte mit ihren Schultern. „Ich hab Tsunade oft geholfen. Irgendwann fängt man tatsächlich an sich ein wenig für dieses politische Zeug zu interessieren." Kankuro ließ seine Augenbrauen nach oben wandern. „Hätte nicht gedacht, dass jemand der mit dem blonden Hitzkopf so viel Zeit verbringt sich für Dinge wie Politik interessiert." „Der Hitzkopf will mal Hokage werden. Wenn der schon keine Ahnung davon hat, dann wird ihn wohl irgendjemand ein wenig unterstützen müssen." „Du bist mit Naruto befreundet?" Überrascht wandte sich Namira wieder an den Kazekagen. War diese Frage ernst gemeint? Sie versuchte in seinen unergründlichen Augen irgendeinen Funken von Schalk zu erkennen. Aber er schien es ernst zu meinen und das obwohl der Blonde ihn noch darum gebeten hatte ein Auge auf sie zu haben. „Naja...wäre schlecht wenn nicht, immerhin bin ich seine Mitbewohnerin.", antwortete sie schließlich auf seine Frage. Diesmal spiegelte sich in den Augen des Rothaarigen tatsächlich Überraschung. „Es ist manchmal ein wenig anstrengend mit diesem Chaoten in einem Haushalt zu wohnen. Rücksichtnahme ist ein Wort, dessen Bedeutung ihm offensichtlich noch nie jemand erklärte hat. Außerdem isst er ständig Ichirakus Nudelsuppe. Manchmal sogar schon zum Frühstück! Widerlich!", plapperte Namira fröhlich weiter. „Aber wenn ich ehrlich bin könnte ich mir keinen besseren Mitbewohner wünschen. Auch wenn er ein Hitzkopf und ein Chaot ist kann man sich immer auf ihn verlassen." Temari beobachtete die Braunhaarige, welche strahlend ihrem jüngsten Bruder in allen Einzelheiten das Zusammenleben mit dem blonden Shinobi aus Konoha schilderte und ihre Mundwinkel zuckten nach oben. „Wer hätte gedacht, dass sie unseren Bruder zu texten würde und der auch noch brav zuhören würde.", flüsterte Kankuro seiner Schwester zu. „Sei doch froh, wenn er noch andere Freunde außer Naruto findet." „Naja...vielleicht ist er aber auch nur zu überfordert. Sie redet wie ein Wasserfall." Temari zuckte mit ihren Schultern. „...und dann hat er doch allen Ernstes versucht diese verdammte Frucht zu essen, nur um dann nicht mehr aus dem Gebüsch zu kommen. Und als er dann endlich wieder zurück kam ist ihm auch noch die Hose runtergerutscht. Ich war leider nicht dabei aber Kiba konnte das natürlich nicht für sich behalten. Sagt ihm ja nicht, dass Ihr das von mir wisst." Namiras Blick viel auf Kankuro welcher sie irgendwie ein wenig perplex anstarrte. „Oh verdammt! Ich rede und rede! Das Essen wird ganz kalt!" Der Marionettenspieler fing daraufhin herzhaft an zu lachen. „Zur Not könnten wir das Essen auch noch einmal aufwärmen. An diesem Tisch wird selten so viel geredet." Namiras Blick viel auf Temari, welche nur schmunzelnd mit ihren Schultern zuckte. Die Braunhaarige spürte, wie ihr das Blut in ihre Wangen schoss. Immerhin Sorgte sie unverkennbar für Erheiterung bei den Geschwistern. Kakashi hatte mit seinem Grund für ihr bleiben also in gewisser Weise Recht behalten. Sie konnte den Geschwistern...zumindest zwei davon ein Lächeln ins Gesicht zaubern. „Danke für das Essen, Temari. Ich werde mich dann zurückziehen." Komplett aus der Bahn geworfen starrte Namira erst ungläubig auf Gaaras Teller, bevor sich ihr Blick auf den Rothaarigen richtete. Wann hatte er das alles gegessen? „Jetzt schon?", rutschte es ihr heraus. Am liebsten hätte sie sich ihre Hand gegen die Stirn geklatscht. Was hatte sie vorhin noch über den Rat des dritten Hokakes gedacht. Vor allem, da er heute beinahe gestorben wäre. Natürlich musste er fix und fertig sein. Selbst der Kage von Sunagakure benötigt irgendwann einmal eine Pause. „Namira-san.", Gaara nickte ihr kurz zu, bevor er sich erhob und einfach aus der Küche verschwand. Namira blickte ihm noch einen kurzen Augenblick verwirrt hinterher bevor sie ihr Augenmerk auf die beiden anderen Geschwister richtete. „Er ist nicht sonderlich gesellig, oder?" Die Angesprochenen ließen ihre Augenbrauen nach oben wandern und sahen sie einfach nur an. Ja sie hatten Recht das war eine selten dämliche Frage gewesen. Namira fuhr sich verlegen durch ihre Haare und zuckte mit ihren Schultern. Heute trat sie aber auch in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Die restliche Zeit widmeten die Drei übriggebliebenen ihrem Essen und somit kehrte Ruhe am Tisch ein. „Wisst ihr eigentlich schon was ich für Aufgaben übernehmen soll?", brach Namira schließlich die Stille. Kankuro kaute munter weiter als er ihr antwortete, „..eine Ahnun...da musch..." „Kankuro! Schluck gefälligst erst dein Essen runter, bevor du redest!", tadelte die ältere Schwester ihren Bruder. „Du hast für Morgen eigentlich keine Aufgaben. Wir wollten dir die Möglichkeit geben das Dorf zu erkunden. Da Kankuro zur Ruhe verdonnert wurde könntest du eine Ausnahme machen und ihn dich herumführen lassen, wenn du eine Führung möchtest. Gaara und ich sind leider schon eingespannt. Solltest du dich nützlich machen wollen dann frag einfach Gaara. Er wird schon irgendetwas für dich finden." Namira nickte verstehend. „Es wird spät und ich muss morgen früh raus.", entschuldigte sich Temari, welche sich von ihrem Stuhl erhob. „Du bist mit dem Abwasch dran, Kankuro." „Ich? Aber ich stehe doch unter strengster Bettruhe.", versuchte der Marionettenspieler sich heraus zu reden. „Das hat dich auch nicht davon abgehalten an deinen Puppen zu basteln." „Ich kann das doch übernehmen.", mischte Namira sich ein. „Nein. Du bist unser Gast.", wiedersprach Temari sofort. Die Braunhaarige zuckte mit ihren Schultern. „Ist doch egal. Kankuro sollte sich tatsächlich schonen...und auch nicht an seinen Puppen basteln. Ich mach das gerne, wenn ich schon hier wohnen darf und zum Essen eingeladen wurde." „Lass sie doch, wenn sie es so möchte.", Kankuro schenkte seiner Schwester ein breites Grinsen. „Wenn du nicht gleich aufhörst so blöd zu grinsen, dann sorge ich dafür!", knurrte diese ihn daraufhin an. Namira verdrehte ihre Augen. War das zwischen den Beiden immer so. „Also ich sehe das ganze so, wir können hier noch eine viertel Stunde diskutieren oder du gehst nach oben ins Bett, Temari und Kankuro und ich kümmern uns um die Küche. Ich weiß schließlich nicht, wo die Sachen hingehören." Temari gab schließlich seufzend nach. „In Ordnung. Danke, Namira." „Kein Problem." Die Blonde gab ihrem Bruder noch eine leichte Kopfnuss, bevor sie ihrem Gast eine gute Nacht wünschte und nach oben verschwand. „Also...machst du den Abwasch und ich trockne ab?", wandte sich Kankuro an Namira. Diese rollte daraufhin nur grinsend mit ihren Augen. „Sicher." xxxxx Namira lag seit einer Stunde schlaflos in ihrem Bett. Das hatte sie jetzt davon den halben Tag zu verschlafen. Zu allem Überfluss war ihr während sie an die Decke gestarrt hatte auch noch aufgefallen, dass der Raum am Ende des Ganges, also neben ihrem das Zimmer des Kazekagen sein musste. Wer hatte das Gästezimmer neben den Räumen des Dorfoberhauptes von Sunagakure gelegt? Sollte sein Zimmer nicht in einem extra Teil liegen oder zumindest gut geschützt. Sie bezweifelte nicht, dass Gaara in der Lage war sich selbst zu verteidigen aber es war nicht so als wäre es nicht möglich ihm zu schaden, wie die jüngsten Ereignisse gezeigt hatten. Und zu allem Überfluss war er noch nicht mal in seinem Zimmer. Wo trieb sich der Kazekage bitte um diese Uhrzeit herum? Genervt darüber, dass sie sowieso nicht schlafen können würde bevor sie nicht wusste, ob es ihm gut ging beschloss sie einfach aufzustehen und ihn zu suchen. Sie wollte Naruto nie wieder unter die Augen treten, sollte seinem Freund etwas in ihrer Anwesenheit passieren. Namira schwang ihre Beine aus dem Bett und zog sich ihre Sachen an. Nur im Schlafanzug wollte sie dann doch nicht vor die Haustüre gehen. Gaaras Geruch folgend führte sie dieser hoch in das Hauptgebäude der Stadt. Vor einer Tür blieb sie schließlich zögernd stehen, bevor sie diese öffnete. Beeindruckt setzte sie einen Schritt auf das Dach. Die Aussicht war atemberaubend. Man konnte über die ganze Stadt sehen und die vereinzelten Lichter ließen die Stadt wie ein kleines Sternenmeer wirken. Doch der Himmel war noch viel beeindruckender Namira konnte sich nicht erinnern jemals so viele Sterne gesehen zu haben. Sie schlang ihre Weste etwas enger um sich. Es war kälter als sie gedacht hatte. Ihr Blick fiel auf eine Gestalt am Geländer der Plattform. Sie hätte in diesem Fall nicht einmal seinen Geruch kennen müssen um zu wissen wen sie vor sich hatte. Mit langsamen Schritten näherte sie sich dem Rothaarigen. Sie war sich sicher, dass dieser sie schon lange bemerkt hatte. „Was machst du hier draußen?", fragte der Kazekage die Braunhaarige ohne sich zu ihr umzudrehen. Er musste sie wohl an ihrem Chakra erkannt haben. „Die Frage könnte ich ebenfalls stellen.", antwortete Namira während sie sich neben ihn gesellte und ihre Arme auf dem Geländer ablegten. Sie warf einen Blick auf den Rothaarigen, dieser hatte seine Augen weiterhin auf die Stadt vor sich gerichtet. „Ich konnte nicht schlafen.", seufzte sie schließlich, nachdem er keine Anstalten machte etwas zu erwidern. „Das hat man davon, wenn man den halben Tag verschläft.", fügte sie mit einem verlegenen Lächeln hinzu. Gaara starrte weiterhin einfach nur geradeaus. Sie beschloss mit einem seufzen ebenfalls zu schweigen und die Aussicht zu genießen. Sie könnte diesen Ausblick stundenlang genießen. Sie hatte nicht geglaubt, dass die Wüste so schön sein konnte. Vor allem die Sterne hatten Namira schon immer fasziniert. In Konoha waren dieses durch die vielen Straßenlaternen leider selten zu sehen und oftmals war der Himmel zu bewölkt. Im Gegensatz dazu waren die Straßen Sunas nur minimal beleuchtet und der Himmel klar. Allerdings war es auch bitterkalt. Fröstelnd zog sie ihre Weste nochmals ein wenig enger um sich. „Dir ist kalt." Sie zuckte überrascht zusammen als der Kazekage sie mit seiner dunklen Stimme ansprach. „Ich habe die Kälte wohl etwas unterschätzt.", murmelte die Braunhaarige, nachdem sie sich wieder gefangen hatte. „Du solltest reingehen." So konnte man jemanden natürlich auch sagen, wenn man seine Ruhe haben wollte. Allerdings würde sie sich bestimmt nicht so einfach abspeisen lassen. „Ihr solltet auch reingehen. Es ist spät und ihr habt einen langen Tag hinter euch.", sie wandte sich um, so dass sie sich mit dem Rücken ans Geländer lehnen konnte. Der Rothaarige warf sein Augenmerk nun doch auf seinen ungewollten Besuch. Namira erwiderte den Blick aus seinen türkisen Augen ohne Scheu und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. „Ich brauche nicht viel Schlaf." Namiras Augenbrauen wanderten Richtung Norden aber sie konnte es sich zumindest verkneifen ihn auf seine Augenringe hinzuweisen. Wobei diese wahrscheinlich wie Narutos ‚Schnurrhaare' ein Überbleibsel von seinem Bijuu Geist waren. Seufzend stieß sie sich vom Geländer ab und legte dem jungen Kage eine Hand auf seine Schulter. „Jeder braucht Schlaf." Der Rothaarige zuckte unter ihrer Berührung zusammen, weswegen sie ihre Hand wieder wegnahm und einfach wieder schweigend neben ihm stand. Gaara war mindestens genauso kompliziert wie Sasuke Uchiha. Sie wurde aus ihm einfach nicht schlau. Zumindest hatte sie sich vergewissert, dass es ihm soweit gut ging, trotz der Gefahr einer möglichen Erkältung. „Du solltest wirklich wieder rein gehen. Du wirst krank werden.", hatte Gaara sich nun komplett an Namira gewandt, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Umheimlich. „Ach ich zittere gern vor mich hin.", versuchte sie einen Spaß zu machen. Plötzlich wurde sie Richtung Tür geschoben. „Was?" Sie bemerkte den Sand an ihrem Rücken und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Wirklich?!", knurrte sie den Rothaarigen über ihre Schulter hinweg an. „Ich kann auf die Laune meiner Schwester verzichten, sollte unser Gast krank werden. Für unsere Beziehung zu Konoha wäre..." „Was? Wenn Ihr mir jetzt erklären wollt, dass das Bündnis zwischen Konoha und Sunagakure zerbricht, weil ich hier einen Schnupfen bekomme dann zweifle ich ernsthaft an Eurem...", Namira konnte sich gerade noch die Hände vor ihren Mund schlagen, bevor sie den Satz beendete. Jetzt hätte sie auch noch beinahe den Kazekagen beleidigt. „Es tut mir wirklich leid, Kazekage-sama. Ich sollte wahrscheinlich wirklich ins Bett gehen. Offensichtlich bin ich doch noch nicht so ausgeschlafen wie ich gedacht hatte. Gute Nacht!" So schnell wie möglich verließ Namira die Plattform, ohne auf eine Erwiederung des Rothharigen zu warten und knallte die Türe hinter sich zu. Sie schlug ihre Hände vors Gesicht und ließ sich an der Tür herabsinken. Sie hatte gerade Gaara eine Standpauke halten wollen. War sie denn jetzt vollkommen durchgedreht. Er war nicht irgendwer sondern der Kage von Sunagakure. Sollte Tsunade jemals davon erfahren, was sie gerade beinahe dem Kazekagen, dem mächtigsten Mann des Windreiches an den Kopf geworfen hätte, dann wäre sie die längste Zeit lebendig gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)